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THEMA:   göttin, jägerin, gejagte und eigene wege gehende...hommage an die katze

 27 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 14.08.03 (10:04) mit folgendem Beitrag:

sie verzaubert die menschen; bringt licht in die seelen.

maler und dichter versuchen das geheimnisvolle wesen in ihren werken zu ergründen und darzustellen...die katze, scheu, wild und die freiheit liebend.

vielleicht gelingt es uns, eine kleine aber feine virtuelle ausstellung in form von gedichten und geschichten zu diesem thema zusammen zu stellen?

:-)

--------------

Die Katze II
In meinem Hirn, als wär's ihr eigner Raum,
Schleicht auf und nieder auf der weichen Tatze
Geschmeidig sanft die schöne, stolze Katze.
Und ihrer Stimme Tun vernimmt man kaum.

So zart und heimlich ist ihr leis' Miauen.
Und ob sie zärtlich, ob sie grollend rief,
Stets ist der Klang verhalten, reich und tief
Und Zauber weckend und geheimes Grauen.

Die Stimme, die schwere Perlen sank
In meines Wesens dunkle Gründe nieder,
Erfüllt mich wie der Klang der alten Lieder,
Berauscht mich wie ein heißer Liebestrank.

Sie schläfert ein die grausamsten Verbrechen,
Verzückung ruht in ihr. Kein Wort tut not,
Doch alle Töne stehn ihr zu Gebot
Und alle Sprachen, die die Menschen sprechen.

Auf meiner Seele Saitenspiel ließ nie
Ein andrer Bogen so voll Glut und Leben
Die feinsten Saiten schwingen und erbeben,
Kein anderer so königlich wie sie,

Wie deine Stimme, rätselvolles Wesen,
Seltsame Katze, engelsgleiches Tier,
Denn alles, Welt und Himmel, ruht in ihr,
Voll Harmonie, holdselig und erlesen.

(Charles Baudelaire 1821-1867)


Medea. antwortete am 14.08.03 (11:36):

So haben diese Katzen sich vermehrt -
Doppelt so viel wie Sterne der Plejaden.
Da gibt es diemit weißem Fell; in Schwaden
gescheckte auch, und schwarze, wie geteert.

Katzen mit Schwänzen, schwanzlos ausgezehrt;
Mit Höckern wie'n Kamel auf meinen Pfaden
möcht' ich sie seh'n! Mit Wams aus Sammetfaden
wie Äffchen auch: wer bringt, was ich begehrt?

Die Berge mögen hüten sich, beim Kreißen
ein Mäuslein zu gebär'n - es fände hier
vor so viel Katzen keinen Zufluchtsort!
Und wende nicht den Blick vom Topf, dem heißen,
dort auf dem Ofen, Frau! Das sag ich dir!
Da rennt schon eine mit dem Kalbfleisch fort ....

Nun bringe ich des Kehrreims Wort:
Denn ein Sonett preist niemand voll und ganz,
es sei denn katzengleich, mit einem Schwanz.

Torquato Tasso über die Katzen von Santa Anna.


pilli antwortete am 14.08.03 (12:18):

eine andere art von fassadenmalerei; eine katze und ihr haus.

:-)

Internet-Tipp: https://www.norbert-schnitzler.de/Sammlungen/Fassaden/Katzen.jpg


Medea. antwortete am 14.08.03 (14:11):

Betöret hat sie mich mit Dunkelheit und Licht,
wenn sie aus Ebenholz erscheint und Elfenbein.
Sie trifft die Finsternis auf ihrem Augenstern
mit Strahlenbündeln wie der Sonne Strahlenschein.
Kokett ist sie, ist kurz, und wen sie sich erhebt,
geht wiegend sie, doch lang wird sie beim Sitzen sein.
Sie wäscht sich immerfort in rituellem Stil,
und ist ein Glied befleckt, so macht sie es ganz rein.
Und ihre Sitte ist: wenn immer sie sich leert,
gräbt sie das Ambra feucht in trocknen Balsam ein.

So besang Ibn Tabataba seine schwarzweiß getigerte Katze und ihre guten Eigenschaften.
(Übersetzt von Prof. Dr., Dr., Dr., Dr., Dr. Annemarie Schimmel)


hl antwortete am 14.08.03 (14:47):

Die Wächter

unbeweglich
die Augen blicklos in die Ferne gerichtet
lauschen sie

sie hören, sie fühlen..

die letzten Gedanken der Sterbenden
die Schreie der Gefolterten
das Weinen der Einsamen
das Stöhnen der Kranken
die Verzweiflung der Trostlosen
das Aufbegehren der Ohnmächtigen
die Wortlosigkeit der Resignierenden
die Wut der Unterdrückten

unbeweglich
die Augen blicklos in die Ferne gerichtet
lauschen sie

dann erheben sie sich
richten ihre Köpfe gegen den Himmel
und schreien...

hast du ihre Stimmen gehört?
die Stimmen, die durch Mark und Bein gehen
in der Nacht..

hl

https://www.hl-gedichte.de/waechter.jpeg

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/waechter.jpeg


hl antwortete am 14.08.03 (15:22):

Die Katzen

Sie sind sehr kühl und biegsam, wenn sie schreiten,
Und ihre Leiber fließen sanft entlang.
Wenn sie die blumenhaften Füße breiten,
Schmiegt sich die Erde ihrem runden Gang.

Ihr Blick ist demuthaft und manchmal etwas irr.
Dann spinnen ihre Krallen fremde Fäden,
Aus Haar und Seide schmerzliches Gewirr,
Vor Kellerstufen und zerbrochnen Läden.

Im Abend sind sie groß und ganz entrückt,
Verzauberte auf nächtlich weißen Steinen,
In Schmerz und Wollust sehnsuchtskrank verzückt
Hörst du sie fern durch deine Nächte weinen.

Maria Luise Weissmann
(1899-1929)


Medea. antwortete am 14.08.03 (20:00):

Die Katze und der Teufel

Beaugency ist ein winziges, altes Städtchen am Ufer der Loire, dem längsten Fluß in ganz Frankreich. Es it auch ein sehr breiter Fluß, wenigstens für Frankreich. Bei Beaugency ist er so breit, daß man mindestens tausend Schritte brauchen würde, um von einem Ufer zum anderen zu kommen.
Vor langer Zeit mußten die Leute von Beaugency, wenn sie zum anderen Ufer wollten, mit einem Schiff fahren, denn es gab keine Brücke. Und selber eine bauen konnten sie auch nicht oder jemanden anderen dafür anstellen und bezahlen. Was sollten sie da nun machen?
Der Teufel, der ja immer die Zeitungen list, hörte von ihrer Not; und so zog er sich fein an und kam, um dem Bürgermeister von Beaugency, dessen Name Monsieur Alfred Byrne war, einen Besuch zu machen.
Dieser Bürgermeister zog ebenfalls gern schöne Kleider an. Er trug eine scharlachrote Robe und hatte stets eine große goldene Kette um den Hals hängen, sogar wenner fest in seinem Bett schlief und die Knie in den Mund steckte.
Der Teufel erzählte nun dem Bürgermeister, was er in der Zeitung gelesen hatte, und sagte, er könne den Leuten von Beaugency eine Brücke bauen, so daß sie den Fluß überqueren könnten, so oft sie nurwollten.
Die Brücke, die er machen würde, wäre eine der allerbesten, versprach er und er würde sie in einer einzigen Nacht fertigstellen.
Der Bürgermeiter fragte ihn, wieviel Geld er für eine solche Brücke verlange. Überhaupt kein Geld, meinte der Teufel, ich verlange nur, daß die erste Person, die über die Brücke geh, mir gehört.
Abgemacht, sagte der Bürgermeister.
Es wurde Nacht, alle Leute in Beaugency legten sich zu Bett und schliefen. Dann kam der Morgen. Und als sie die Köpfe aus den Fenstern steckten, riefen alle: Oh Loire, was für eine herrliche Brücke. Denn sie sahen eine herrliche, starke, steinerne Brücke über die Loire geschlagen.
Alle Leute liefen hinunter zum Kopf der Brücke und guckten hinüber. Dort, auf der anderen Seite, stand der Teufel und wartete auf die erste Person, die herüberkommen würde.
Aber aus Angst vor dem Teufel getraute sich niemand hinüberzugehen.
Da hörte man einen Trompetenstoß - das war das Zeichen, daß die Leute still sein sollten - und der Bürgermeister Messieur Alfred Byrne erschien in seiner scharlachroten Robe und mit der schweren goldenen Kette um den Hals. Er hatte einen Kübel Wasser in der einen Hand, und unter dem Arm - seinem anderen Arm - da trug er eine Katze.
Der Teufel hörte sogleich auf zu tanzen, als er ihn auf der anderen Seite der Brücke kommen sah, und setzte sein langes Fernrohr an. Alle Leute flüsterten einander zu, und die Katze schaute hinauf zum Bürgermeister, denn im Städtchen Beaugency war es wohl erlaubt, daß eine Katze einen Bürgermeister ansieht.
Als sie es überdrüssig wurde, den Bürgermeiste anzuschauen (denn auch eine Katze bekommt einmal genug davon, einen Bürgermeister anzusehen), begann sie mit der schweren goldenen Kette des Bürgermeiters zu spielen.
Als nun der Bürgermeister bei der Brücke ankam, hielt jeder Mann den Atem an und jede Frau ihren Mund. Der Bürgermeister setzte die Katze auf die Brücke nieder, und ehe sich jemand versah - platsch - goß er den ganzen Kübel Wasser über sie aus.
Die Katze, die nun zwischen dem Teufel und dem Kübel Wasser war, raffte sich ebenso rasch auf und eilte mit zurückgelegten Ohren über die Brücke und dem Teufel geradewegs in die Arme.
Der Teufel war so wütend wie der Teufel persönlich:
Bürger von Beaugency, schrie er über die Brücke hinüber, Ihr seid gar keine lieben Leute! Ihr seid nichts als Katzen!

Und zu der Katze sprach er: Komm her, mein kleines Kätzchen.
Hast Du Angst, mein kleines Miezekätzchen? Frierst Du, mein armes, kleines, Miezekätzchen? Komm hierher, der Teufel wird Dich mitnehmen! Wir wollen uns wärmen gehen, wir zwei!

Und seit jener Zeit nennt man die Leute dieses Städtchens "die katzen von Beaugency".
Aber die Brücke steht noch immer dort, und die Buben gehen und fahren und spielen auf ihr.
Hoffentlich gefällt Dir Geschichte.

- Sie wurde geschrieben von James Joyce für seinen vierjährigen Enkel Stephen J. Joyce -


Mart antwortete am 14.08.03 (20:46):

Tiere:
6 Katzen

Jahr: 1996

Experiment:
Die Katzen werden vor der Operation darauf trainiert, in einer motorgetriebenen Tretmühle bei verschiedenen Geschwindigkeiten zu laufen. Die Gliedbewegungen werden per Video und Röntgenuntersuchung aufgezeichnet. Die Bewegung der Gelenke der Gliedmaßen und der Schrittverlauf werden vor der partiellen Durchtrennung des Rückenmarks und in den Wochen danach dokumentiert.

Für die Operation werden die Katzen anästhesiert. Das Rückenmark wird freigelegt, indem die Wirbelbögen im Bereich der Brust- oder Lendenwirbel entfernt werden. Mit einem Skalpell wird das Rückenmark nun halbseitig durchtrennt. Um Versteifungen zu vermeiden, werden die verschiedenen Gelenke des Hinterlaufs postoperativ bewegt. Die Untersuchungen in der Tretmühle werden nach acht Tagen wieder aufgenommen. Zusätzlich werden bei einer Katze zehn Monate nach der halbseitigen Rückenmarksdurchtrennung verschiedene Elektroden in bestimmte Muskeln des Hinterlaufs eingepflanzt, die Verbindungsdrähte unter der Haut bis zum Rücken des Tieres geführt und mit einem Stecker verbunden. Dann werden elektrophysiologische Ströme gemessen. Nach 3 bis 10 Monaten werden die Katzen durch Pentobarbital und anschließender Perfusion getötet.

Bereich:
Neurophysiologie

Hintergrund:
Untersuchung zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit nach halbseitiger Rückenmarksdurchtrennung

Autoren:
J.P.Kuhtz-Buschbeck (1)* , A.Boczek-Funcke (1) , A.Mautes (2) , W.Nacimiento (3) , C.Weinhardt (1)

Institute:
(1)* Abteilung für Physiologie, Christian-Albrechts-Universität, 24098 Kiel, (2) Neurochirurgisches Forschungslabor, Universität Homburg, Saarland, und (3) Abteilung für Neurologie, Universität Aachen

Art der Veröffentlichung:
Fachzeitschrift

Zeitschrift:
Experimental Neurology 1996: 137, 212-224


Medea. antwortete am 14.08.03 (21:16):

Ich habe mich soeben übergeben müssen .... :-((


Mart antwortete am 14.08.03 (21:25):

Aber alle wollen, die besten Medikamente, die auf dem Markt sind --- habe ich kürzlich hier gelesen -- und so kriegt man sie.

Es ist halt alles ein bißchen komplizierter als man sich das so vorstellt.


Simba antwortete am 14.08.03 (22:47):

Tja, es gibt viele Menschen, die essen dreimal am Tag Tiere und bekommen durch deren Genuss viele Krankheiten und dafür müssen wieder viele Tiere sterben, damit jene die viele Tiere essen, Medikamente bekommen und dadurch noch lange leben können, um noch viele Tiere zu essen - so einfach ist das...


Simba antwortete am 14.08.03 (23:03):



Eine Liebeerklärung an ein wunderbares Geschöpf

Katzen sind unsere stillen, sanften und beharrlichen Gefährten, Vertrauten und Helfer. Anny Duperey beschreibt, wie an den Wendepunkten ihres Lebens immer eine Schicksals- oder Glückskatze stand, die sie bereichert und ein Stück begleitet hat. Eine wunderschöne Katzen- und Menschengeschichte.

....Menschen die Katzen lieben, meiden Machtbeziehungen. Befehlen ist ihnen widerwärtig. Sie träumen von einer ruhigen und sanften Welt, in der alle friedlich zusammenleben. Sie möchten sein dürfen, was sie sind, ohne dass man es ihnen zum Vorwurf macht.
Menschen die Katzen lieben, bewundern deren Unabhängigkeit, weil sie ihre eigene Freiheit gewährleistet. Sie ertragen keine Beschränkungen, weder bei sich noch bei anderen. Sie sind so stolz, dass sich jene, die sie lieben, jeden Tag frei für sich entscheiden sollen und jederzeit gehen könnten, ganz ohne verschlossene Türen. Leinen, Verhandlungen. Und sie träumen natürlich von einer unbemühten, selbstverständlichen Liebe und davon, dass man sie nie verlässt. Sie wollen nichts erzwingen, sie möchten dass alles aus freien Stücken gegeben wird.
Menschen die Katzen lieben, hätten es gern, wenn man sie auf gleiche Weise liebte, dass man sie - immer- schön und sanft findet, sie oft streichelt, sie nimmt wie sie sind, mit ihrer Faulheit und ihrem Egoismus, und dass ihre blosse Gegenwart als Geschenk empfunden wird.
Da sie bezweifeln, selbst Gegenstand einer derartigen Liebe werden zu können, schenken sie sie den Katzen. Dann gibt es sie. Das tröstet...........

Aus dem Buch "Das Glück von einer Katze gefunden zu werden"
von Anny Duperey


Marie2 antwortete am 14.08.03 (23:40):


Ob eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt,
hängt davon ab, ob man ein Mensch oder eine Maus ist.
(E. Kästner)

Marie


pilli antwortete am 15.08.03 (09:23):

"katzen in der kunst" , dargestellt in bildern; ein virtueller spaziergang durch die jahrhunderte.

die mumifizierten katzen der Ägypter, Paul Gauguin, Pierre August Renoir. Odilon Redon und viele andere bekannte aber auch weniger bekannte künstler bietet eine m.e. gut gestaltete webseite:

lust anzuklicken ?:-)

https://www.geocities.com/Heartland/Ridge/8812/egypt.htm

(die seiten führen jeweils mit "Next" weiter.)

Internet-Tipp: https://www.geocities.com/Heartland/Ridge/8812/egypt.htm


Simba antwortete am 15.08.03 (10:30):



Hunde sehen zu uns herauf. Katzen sehen auf uns herab. Schweine sehen uns als ebenbürtig an.
Winston Churchill

Wirklich großartig ist, daß es Katzen in allen Varianten gibt. Man findet sie passend zu jeder Einrichtung, jeder Art der Persönlichkeit und der Laune.
Aber unter dem Pelz lebt unverändert eine der freiesten Seelen der Welt.
Eric Gurney

Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt : Durch`s Leben zu gehen
ohne Lärm zu machen !
Ernest Hemingway

Für eine Katze gibt es keinen triftigen Grund einem anderen Tier zu gehorchen, auch wenn es auf zwei Beinen steht.
Sarah Thompson

Würde man Menschen mit Katzen kreuzen, würde dies die Menschen veredeln, aber die Katzen herabsetzen."
Mark Twain

�Wenn der Mensch den Tiger umbringen will, nennt man das Sport. Wenn der Tiger den Menschen umbringen will, nennt man das Bestialität.�
Georg Bernhard Shaw

Wenn man sich mit der Katze einläßt, riskiert man lediglich, bereichert zu werden.
(Colette, frz. Schriftstellerin)

Eine Katze ist nur technisch ein Tier, ansonsten ist sie göttlich.
Robert Lynd

Das Wesen einer Katze zu respektieren ist der Anfang jeden Gefühls für Ästethik
( Erasmus Darwin )


Annabeth antwortete am 15.08.03 (13:41):

Hallo, kann man hier auch auf seine eigenen Katzenseiten aufmerksam machen? Ich habe zirka 100 Bilder zu bieten, außer den Fotos hängt alles bei uns an den Wänden. (www.omas-surfbrett.de dort Katzen und Katzenbilder)
Hier möchte ich ein paar Zeilen beisteuern, die unserem ersten schwarzen Kater gewidmet sind:

Deine weiche Kehle
summt eine Antwort.
Deine rauhe Zunge
gibt meine Zärtlichkeit zurück.
Deine Pfoten -
Haut wie meine Haut.
Aber deine Augen
sehen eine ganz andere Welt.

Annabeth


pilli antwortete am 15.08.03 (14:03):

Schwarze Katze

Ein Gespenst ist noch wie eine Stelle,
Dran dein Blick mit einem Klange stößt;
Aber da, an diesem schwarzen Felle
Wird dein stärkstes Schauen aufgelöst:

Wie ein Tobender, wenn er in vollster
Raserei ins Schwarze stampft,
Jählings am benehmenden Gepolster
Einer Zelle aufhört und verdampft.

Alle Blicke, die sie jemals trafen,
Scheint sie also an sich zu verhehlen,
Um darüber drohend und verdrossen
Zuzuschauern und damit zu schlafen.
Doch auf einmal kehrt sie, wie geweckt,
Ihr Gesicht und mitten in das deine:
Und da triffst du deinen Blick im geelen
Amber ihrer runden Augensteine
Unerwartet wieder: eingeschlossen
Wie ein ausgestorbenes Insekt.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)


Guitta antwortete am 16.08.03 (10:22):

Ach, ich hätte so gerne eine Katze. Mein Mann mag sie nicht. Er mag Hunde. Da wir oft unterwegs sind, können wir uns jedoch weder um das eine, noch das andere Tier ernsthaft kümmern.

Wir hatten einmal eine Katze "auf Urlaub" bei uns, für 2 Wochen, die meiner Freunde. Sie setzte sich auf den Fuss meines Mannes und machte Pipi, setzte sich auf sein Bett oder auf eines seiner noch ungebügelten Hemden und machte Pipi, war jedoch ansonsten absolut stubenrein. Wenn mein Mann ins Zimmer kam, kletterte sie den Vorhang entlang vom Boden zur Decke und sprang dann fauchend herunter. Dabei hat er sie total ignoriert und niemals angefasst, sie auch nicht "angeschimpft". Sie kam auch nicht, um sich bei ihm Streicheleinheiten zu holen.

Wie spüren diese Tiere, wenn man sie nicht mag, obwohl man nicht das kleinste Anzeichen macht, um ihnen das zu zeigen?

Sind sie Wunderwesen?


Guitta antwortete am 16.08.03 (10:23):

Es sollte heissen: ....KÖNNTEN wir uns jedoch weder um das eine, noch das andere Tier ernsthaft kümmern.


Simba antwortete am 16.08.03 (11:11):

Natürlich sind Katzen Wunderwesen und sie suchen sich die Menschen die sie mögen ganz genau aus. Als der Kater meines Sohnes starb, war er ziemlich traurig und ich versprach ihm dass wir uns sofort um einen jungen Ersatzkater für ihn umsehen würden und zwar möglichst einen der genauso aussehen müsste wie der alte. Wir fanden auch kleines Katerchen und die Freude war gross als er zu uns kam. Mein Sohn wollte ihn hochheben und in sein Zimmer holen und Teddy ( so heisst er) stiess einen schauerlichen Schrei aus und biss ihn in die Hand- und das wars - mit der Zeit lernte er es meinen Sohn zu dulden - aber richtig gemocht hat er ihn nie und wir wissen bis heute nicht warum. Mich hingegen überschüttete er mit Liebe und Zuneigung dass es mir richtig peinlich war, meinem Sohn gegenüber. Ja, wir waren ziemlich naiv zu glauben, man könnte eine Katze durch eine andere ersetzen - jetzt wissen wir es besser :-) Ich denke dass es Frauenkatzen gibt und solche die lieber Männer mögen, ganz habe ich das noch nicht herausgefunden...


Medea. antwortete am 16.08.03 (11:32):

Ich habe zwei Freundinnen, die mit Tieren überhaupt und mit Katzen im Besonderen ihre Schwierigkeiten haben. Mein damaliger Siamkater sprang unvermittelt der einen ins Genick, die sich zu Tode erschreckte, alles schrie durcheinander - ich nahm ihn herunter, er setzte sich vor diese Freundin und starrte sie unentwegt an. Woher sollte er wissen, daß sie sich kurz vorher sehr negativ über Katzen geäußert hatte?

Meine jetzige kleine Siamesin hält schon immer Ausschau nach der anderen Freundin, die mich häufiger besucht, nur, um auf ihren Schoß zu springen und zu schnurren. Sie mag leider Katzen überhaupt nicht und sitzt dann ganz starr da, und natürlich nehme ich ihr schnell die Tine-Thai ab.
Menschlich gedacht könnte man meinen, Tine-Thai versuche diese Freundin zu überzeugen, wie harmlos sie doch sei und wie liebenswürdig :-))
Es wird wohl immer das Geheimnis dieser schönen Tiere bleiben....


Simba antwortete am 16.08.03 (12:07):

Eine heldenhafte Katzenmutter....

"Mit Scarlett litt die ganze Welt

New York, März 1996 - Eine eisige Winternacht folgte auf einen schneereichen Tag. Niemand achtete auf die dreifarbige Katzenmutter, die im Eck einer Garage schützend ihren mageren Körper über die fünf Babys legte. Auch der Brandstifter nicht. Als die Feuerwehr anrückte, standen die Garage und das Nachbargebäude, eine leerstehende Fabrik, bereits in hellen Flammen. Feuerwehrmann David Gianelly hörte trotz des tosenden Lärms ein leises Fiepen und entdeckte ein verrußtes winziges Katzenkind, in unmittelbarer Nähe noch eines, insgesamt fünf. Mit Helfern suchte er die Mutter und fand sie: blind vor Brandblasen in den Augen, Gesicht, Maul und Ohren verbrannt, die Pfoten offen. Baby für Baby hatte die Katzenmutter aus den Flammen geholt, bis auch das letzte in Sicherheit war. Als Gianelly sie zu ihren Kindern setzte, schleckte sie trotz ihrer Schmerzen erst einmal jedes ab. Und wurde über Nacht zur Heldin. Eine ganze Crew erfahrener Tierärzte kümmerte sich um die Mutter und die Kinder - alle überlebten. Scarlett lebt heute, mit bleibenden Narben, aber wieder gesund, bei Larry Cohen, einer der ersten Tierarzthelferinnen nach dem Unglück. Die Babys, um die sich Menschen aus der ganzen Welt bewarben, wurden zu zweit und zu dritt an ausgewählte Bewerber abgegeben. Bis auf Smokey, der leichte Koordinationsstörungen beim Laufen zeigte, sind sie alle körperlich gesund."


Simba antwortete am 16.08.03 (12:25):

So sah Scarlett nach ihrer Rettung aus:
https://www.cnn.com/US/9604/05/briefs/am/scarlett_large.jpg
und unten ein ein Foto nach ihrer Genesung:

Internet-Tipp: https://catrescue.net/Scarlett.jpg


Gudrun_D antwortete am 16.08.03 (12:36):

Liebe Simba

ganz behutsam möchte man diesem Geschöpf durch streicheln etwas Liebe vermitteln
es ist gut,zu wissen,dass sie und ihre Jungen gut versorgt sind

Gudrun


Annabeth antwortete am 16.08.03 (16:18):

Hallo,
ich möchte auch sehr gern wissen, woher unsere Kater stets wissen, wer sie nicht mag. Niemand äußert sich bei uns so, weil alle wissen, dass wir Katzen besonders gern haben. Aber spätestens nach einer Viertelstunde weiß man Bescheid. Wir hatten zweimal einen "Frauenkater", der jetzige ist ein "Männerkater", was ich meinem Mann aber gönne. Allerdings bedeutet das auch, dass Niels - genannt King Naseweiß (weil er so aussieht)- gern mit meinem Mann kämpft, was schon zu Arztbesuchen geführt hat. Aber er weint manchmal ein wenig, wenn mein Mann aus der Wohnung geht.


Medea. antwortete am 17.08.03 (10:41):

Rauschende Wälder, flüsternde Quellen,
strömender Ahnung spielende Wellen,
mit mir o klaget!
Singet, o saget!
Miesmies, die Holde, wo ist sie gegangen?
Jüngling in Liebe, Jüngling wo hat er
Miesmies, die süße Huldin, umfangen?
Tröstet den Bangen.
Tröstet den gramverwilderten Kater!
Mondschein, o Mondschein,
sag mir, wo thront mein
artiges Kindlein, liebliches Wesen!
Wütender Schmerz kann niemals genesen!
Trostloser Liebender, kluger Berater,
eil ihn zu retten
von Liebesketten,
hilf ihm, o hilf dem verzweifelten Kater.

E.T.A. Hoffmann


Medea. antwortete am 17.08.03 (10:45):

Liebe Nachbarn mit Vergunst!
Eine Hex' durch Zauberkunst,
kann sich in ein Tier verwandeln,
um die Menschen zu mißhandeln.

Eure Katz' ist meine Frau;
ich erkenne sie genau
am Geruch, am Glanz der Augen,
Spinnen, Schnurren, Pfötchensaugen .....

Der Nachbar und die Nachbarin,
sie riefen: "Jürgen, nimm sie hin!"
Der Hofhund bellt: "Wau, wau!"
Die Katze schreit: "Miau!".

Heinrich Heine.


schorsch antwortete am 17.08.03 (16:48):

Sie sind schlau, sie sind schön, sie sind frei.
Doch auch sonst sind sie gewiss noch allerlei:
Wenn sie zum Beispiel mit ihren sanften Tatzen
die frisch gemachten Gartenbeete zerkratzen,
ein Loch graben und die Wurzeln zerbeissen,
und am Schluss noch ins gescharrte Loch sch.....,
Ja, dann hütet bitte eure lieben Katzen gut,
denn in Schorschs Bauch da kriecht die Wut.....