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THEMA:   Gesucht: Autor und Text.... Das Buch des Lebens...

 1 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 22.10.03 (18:27) mit folgendem Beitrag:

Schluss eines Textes - mit einem eigenartigen Motiv: einem "leeren" Buch, in das die Natur sich "eingeschrieben" hat:

Das welke Eichenblatt im Buche hier erinnert an den Freund, an den Freund aus der Schulzeit, den Freund für das ganze Leben. Er heftete dieses Blatt an die Studentenmütze im grünen Walde, als der Freundschaftspakt fürs ganze Leben geschlossen wurde. - Wo lebt er nun? - Das Blatt wurde bewahrt, die Freundschaft vergessen! - Hier ist eine fremdartige Treibhauspflanze, zu fein für die Gärten des Nordens - es ist, als sei noch ein Duft über diesen Blättern. Sie gab sie ihm, das Fräulein aus dem adligen Garten. Hier ist die Wasserrose, die er selbst gepflückt und mit salzigen Tränen begossen hat, die Wasserrose aus den süßen Gewässern. Und hier ist eine Nessel. Was sagen ihre Blätter? Woran dachte er, als er sie pflückte, als er sie aufbewahrte? Hier ist das Maiglöckchen aus der Waldeinsamkeit; hier ist Jelänger-Jelieber aus dem Blumentopf in der Wirtsstube, und hier sind nackte, scharfe Grashalme. Der blühende Flieder breitet seine frischen, duftenden Dolden über des Toten Haupt, die Schwalbe fliegt wieder vorüber: "Quivit! Quivit!"
- Nun kommen die Männer mit den Nägeln und mit dem Hammer, der Deckel wird über den Toten im Sarg gelegt, der sein Haupt auf dem stummen Buche ausruht. Verwahrt - vergessen.
*
(Ja, man kann den Text im Internet finden. Viel mehr interessiert mich aber, was ihr von der Geschichte haltet.)


Heidelinde antwortete am 23.10.03 (08:05):

Gleich viermal habe ich den Text gelesen.
Und Erinnerungen an liebe, einst vertraute Menschen stiegen hoch und erzeugten die unterschiedlichsten Gefühle.
Heidelinde