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iustitia
begann die Diskussion am 23.10.03 (13:27) mit folgendem Beitrag:
"Pölter"
von Christoph Peters
Meine Großmutter war damals schon krank auf den Tod. Sie kam, wie jedes Jahr, am zweiten Weihnachtstag zu uns, um mir mein Geschenk zu bringen. Den Heiligen Abend verbrachte sie immer mit der Familie ihres jüngeren Sohnes auf dem Hof. Sie lebte dort seit ihrer Hochzeit, 1927, und hatte noch nie Urlaub gemacht. Ich fürchtete ihren Geruch aus Kuhstall und Medikamenten, und ließ mich nur widerwillig küssen. Als ihrem Patenkind stand mir aber ein besonders schönes Geschenk zu, deshalb freute ich mich doch und war sehr gespannt, was sie ausgesucht hatte. Ich liebte meine Großmutter, obwohl ich nicht wusste, was und wie ich mit ihr reden sollte. Sie sprach eine Mischung aus Deutsch und Platt, weshalb ihr Deutsch falsch und voll komischer Wörter war, die ich nicht mochte. Als sie mir das Päckchen gab, sagte sie "minne leewe Jong". Ich lächelte, obwohl es eine Enttäuschung versprach. Das Geschenkpapier war zerknittert und einfarbig grün, und was darin war, fühlte sich an wie ein Oberhemd. - Ich wusste, dass sie auf dem Hof arm und rückständig waren, ganz anders als wir in unserem schönen neuen Haus mit den schicken Möbeln - wahrscheinlich konnten sie sich einfach kein glänzendes Papier mit Bären oder Segelschiffen leisten. Im Päckchen war ein Schlafanzug.
- "Eck doch, enen Pölter, köch jey ömma gebrucke", sagte sie.
Das Wort Pölter ekelte mich.
(...)
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Wer kennt das Wort "Pölter"? Im Ruhrgebiet und in Westfalen ist es bekannt; auch im Internet wird es in zwei Wörterbüchern dieser regionalen Soziolekte oder Dialekte angezeigt. Wer kennt die etymologische Herkunft dieses Begriffs...?
Die Fortsetzung der kleinen Geschichte von Christoph Peters (geb. am Niederrhein 1966), der mit zwei Büchern bekannt wurde "Stadt, Land, Fluß" und "Kommen und gehen, manchmal bleiben" findet man unter:
https://www.welt.de/daten/2000/12/02/1202lw206321.htx
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