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THEMA:   Noch eine Frage nach dem Author

 20 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 26.10.03 (13:25) mit folgendem Beitrag:


Von wem ist dieser fiktive Brief, einer in einer Reihe von 40 Briefen, die monatlich in einer Zeitschrift erschienen sind? Hier ist eine Übersetzung davon.

An wen ist dieser Brief gerichtet?

Der Rheinische Merkur schrieb folgendes darüber: �Es liegt ein Zauber über diesen Briefen. Man weiß nicht, was mehr zu bewundern ist: die umfassende Bildung, die Fähigkeit, schwierige Probleme einfach auszudrücken, die Heiterkeit der sprache, die Selbstverständlichkeit, mit der das Evangelium ins Leben eingeht.�






Die drei Gesichter des Herrn Müller
(An ***) Mai 1971


Lieber ***!

Du warst einer der Lieblingsautoren meiner Jugendzeit. Noch heute erinnere ich mich an die lustige Schilderung Deiner eigenen Jugendstreiche im Buch xxx. Wie oft habe ich eine von Deinen Geschichten erzählt, lieber ***. Zum Beispiel die über den Wert der Bücher. Bücher haben einen unschätzbaren, aber sehr unterschiedlichen Wert � gabst Du einmal einem Mädchen zur Antwort. Ein Buch, in Leder gebunden, eignet sich vorzüglich zum Schleifen des Rasiermessers. Ein dünnes, kurz gefasstes Buch, wie die Franzosen das können, wirkt Wunder bei einem zu kurzen Tischbein. Ein dickes Buch, ein Wörterbuch zum Beispiel, eignet sich gut als Wurfgeschoß, um Katzen zu verjagen. Ein Atlas schließlich, mit seinen großen Blättern eignet sich am besten, um Fenster damit zu verkleben. Meine Schüler waren nicht mehr zu bremsen, wenn ich ihnen versprach, einen neuen Streich von ** zu erzählen. Aber in meiner Diözese wird es einen Skandal geben: �Ein Bisciof, der *** zitiert!� Vielleicht muß ich den lieben Leuten dort zuvor etwas erklären: So verschieden Bücher sind, so verschieden sind auch Bischöfe. Einige, Adlern gleich, schwingen sich mit Hirtenbriefen von hohem Niveau durch die Lüfte. Andere singen wie Nachtigallen mit wunderbarer Stimme das Lob des Herrn. Wieder andere gleichen den armen Zaunkönigen, die auf dem äußersten Zweig des Baumes der Kirche sitzen und piepsend zu unerschöpflichen Themen kärgliche Gedanken von sich geben.

Ich, lieber ***, gehöre zu den letzteren. So brauche ich nichts zu fürchten, wenn ich Deine Erkenntnis weitergebe: � Der Mensch ist viel komplexer, als es scheint. Jeder erwachsene Mensch birgt nämlich in seinem Inneren nicht eine, sondern gleich drei verschiedene Naturen .�Wieso denn?� fragte man Dich. �Nehmt einen x-beliebigen Herrn Müller. In ihm lebt Müller I, nämlich der, für den er sich selbst hält; dann Müller II, der, den die anderen in ihm sehen; und schließlich Müller III, der, der er wirklich ist.�


mart antwortete am 26.10.03 (13:26):

Fortsetzung:Wie sehr trifft doch Dein Scherz den Nagel auf den Kopf. Nehmen wir MüllerI. Wenn man uns ein Gruppenfoto zeigt, welches sympathische, anziehende Gesicht suchen wir uns aus? Das unsrige, nicht wahr? Wir sind uns selbst die Liebsten, lieber noch als alle anderen. Deshalb geschieht es nur zu oft, dass wir unsere Verdienste vergrößern und unsere Fehler verkleinern. Den anderen gegenüber gebrauchen wir andere Gewichte und andere Maße. Die Verdienste vergrößern? Das beschreibt Dein Kollege Trilussa:

�Die kleine Schnecke Eitelkeit
kroch über einen Obelisk.
Sie sieht den Schleim: Ah, ich versteh:
In der Geschichte laß ich eine Spur�

......
Soweit zu Müller I. Wenden wir uns jetzt Müller II zu. Hier, lieber ***, glaube ich, muß man zwei Fälle unterscheiden:
Herr Müller wünscht, dass man ihn achtet, oder er ist betrübt, wenn man ihn ignoriert und verachtet. Das ist an sich normal, wenn man weder das eine noch das andere übertreibt. �Wehe euch�, hat Jesus gesagt, �die ihr in den Synagogen die besten Plätze einnehmt und auf Verbeugungen Wert legt...; all eure Werke tut ihr, um gesehen zu werden.� Heute wurde man sagen: Wehe euch, die ihr Posten und Auszeichnungen nachlauft, erworben mit den Ellbogen und mit faulen Kompromissen; weh euch, die ihr unbedingt in der Zeitung stehen wollt........"


iustitia antwortete am 26.10.03 (20:05):

Ja, toller Text - ein heiliger, gebildeter und humorvoller Schreiber...!

Mein Lieblingstext von ihm ist der Brief an den Betrüger

"Tschitschikow" -

Hut ab! Und Gruß an mart

Stephanus


iustitia antwortete am 26.10.03 (22:27):

Hier der Schluss des Briefes des gesuchten Autors an Gogols Romanfigur (aus: Die toten Seelen):

Blindes Vertrauen konnte man jenem Polizeiinspektor nicht vorwerfen, der zwei Männer verhaften ließ, die im Arbeitsan-zug Bleirohre auf einen Lastwagen luden. �Woraus haben Sie geschlossen, daß es sich um Diebe und nicht um Arbeiter han-delt?� wurde er gefragt. �Sie waren zu schnell, um Arbeiter zu sein!� Übertriebenes Mißtrauen zeigte jener Arzt, der zu seinem Kollegen sagte: �Ich leihe dir nichts aus, ich traue nieman-dem. Käme auch der heilige Petrus vom Himmel und bäte mich um zehntausend Lire, ich gäbe ihm keine hundert.�
Mißtrauen bewies auch Mark Twain, als er einem Fräulein, das ihm mit ihrer Aufdringlichkeit auf die Nerven ging, ins Album schrieb: �Du sollst nicht lügen!� Nach einigem Nach-denken fügte er hinzu: �Außer, um nicht aus der Übung zu kommen!�
Herr Kollegienrat! Wie Gogol schreibt, nahmt Ihr Eure groß-angelegten Lügenstückchen immer erst in Angriff, nachdem Ihr Euch zuvor bekreuzigt hattet, wie es in Rußland Brauch war. Vor Euren Schwindeleien habt Ihr also den angerufen, der �gekommen ist, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen� (Joh 18, 37), der selbst die Wahrheit ist, der gesagt hat: �Euer ja sei ein ja, euer Nein ein Nein� (Mt 5, 37). In einem unbegreiflichen Widerspruch habt Ihr, Tschitschikow, Wahrheit und Lüge miteinander verbunden. Und gerade hierin liegt der schmerzlichste Aspekt Eurer Lügengeschichten.
Wir, die wir ein authentisches Christentum wollen, versuchen das Gegenteil von dem zu tun, was Ihr gemacht habt. Wir sind für ein Leben ohne Trug und ohne Doppelzüngigkeit. Das möchte ich Euch ohne Groll gesagt haben. (.......Absender)


mart antwortete am 26.10.03 (22:58):


Meine höchste Anerkennung, Stefanus!

Und sie konnten der Weisheit
und dem Geist nicht widerstehen,
womit er redete.(Apg 6,10)
...............................

Der Autor der fiktiven Briefe (veröffentlicht in der Zeitschrift Messaggero di S. Antonio)ist Albino Luciani, der 1978 überraschend zum Papst gewählt worden ist und in nur wenigen Tagen mit seinem Charisma und seiner Ausstrahlung die Welt eroberte - als Papst der Hoffnung und als lächelnder Papst. Doch sein Pontifikat als Johannes Paul I dauerte nur 33 Tage.


Die Saarbrücker Zeitung schrieb:

"Dieses Buch zu lesen ist eine tiefe Befriedigung. Man hört hier diesen großen und gütigen Menschenfreund förmlich selbst sprechen, ohne daß er schulmeisterlich den moralischen Zeigefinger höbe. ..."


Medea. antwortete am 27.10.03 (19:15):

Kleine Leseprobe -
die Wissenden wissens und die anderen macht es vielleicht ein wenig neugierig:

Sie saßen schweigend bis zur Dämmerung beisammen, dann kochte Manoah Kaffee und beide tranken, und nachdem sie getrunken hatten, warf Manoah Tauwerk und Lappen in eine Ecke und setzte sich bequem hin. Er hielt den Mund geschlossen und sein Atem drang summend durch die Nase, als ob in den Nasenlöchern zwei Fliegen säßen. Alec beobachtete unterdessen die Böschung und er brauchte nicht lange zu warten, da erkannte er die Silhouette der Fischfrau, und dann die des Freseurs und schließlich bemerkte er fast alle Gläubiger, die auf dem Wege zu ihm und ihrem Geld waren.

Alec versuchte bei diesem Anblick Zuflucht zu angenehmen Kindheitserinnerungen zu nehmen, aber es wollte ihm nicht recht gelingen. Die Gläubiger näherten sich unerbittlich und er war immer noch nicht Besitzer des Schiffes, denn Onkel Manoah lebte, wie der Summton aus seiner Nase hinreichend verriet. In seiner Bedrängnis sah Alec zu Onkel Manoah hinüber und in seinem Blick lag so viel kreatürliches Flehen, daß Manoah gespannt den runzligen, schuppigen Hals reckte - einen Hals wie Baumrinde - er reckte den Hals und drehte ihn nach allen Seiten und er schien zu begreifen, was vorgegangen war, denn er kannte Alec zur Genüge. Und er sagte: Du, Alec, sagte er, hast keinen Grund, dich zu sorgen. Wir werden unseren Gläubigern jetzt ein Schnippchen schlagen, an das sie ihr Leben lang zu denken haben werden. Paß nur auf!"
Und er erhob sich von dem Tauwerk, lehnte den riesigen Oberkörper in eine Ecke und winkte den Gläubigern zu, schnell herbeizukommen. Dann gab er Alec zu verstehen, die Leute auf den Kahn zu führen, höflich, wie es sich gehört und Alec ging ihnen zitternd entgegen und sagte leise: Nichts, meine Freunde, betrübt mich mehr, als daß ich mein Versprechen nicht einhalten kann. Aber, Gott sei's geklagt, nicht einmal auf den Tod ist heutzutage noch Verlaß, mich trifft keine Schuld.


Entnommen aus einer von mehreren Geschichten eines deutschen Schriftstellers der Gegenwart.


Medea. antwortete am 28.10.03 (08:41):

Fortsetzung:

Sodann half er den Gläubigern über den schmalen Laufsteg und hieß sie nach hinten gehen, wo Onkel Manoah in der Ecke lehnte und sie versammelten sich in schweigender Anklage um Manoah, als erwarteten sie von ihm Aufklärung und Bezahlung. Zuletzt trat auch Alec hinzu, mit bangem Herzen, aber voll Vertrauen in Onkel Manoahs Listenreichtum, und er trat an ihn heran, tippte ihm auf die Schulter, und als Manoah sich nicht rührte, drehte er ihn vorsichtig um.
Alle sahen, daß Onkel Manoah tot war, und sie bemerkten das triumphierende Lachen in seinem Gesicht und die Scham machte sie unruhig und drängte sie zum Aufbruch. Sie beeilten sich, von Bord zu kommen und ihre Eile war aufrichtig.
Alec wandte sich, des Lobes voll, an Manoah und sagte wörtlich: "Manches, Onkel Manoah, habe ich in meinem Leben erfahren, aber noch nie, daß sich jemand so vollkommen tot stellen kann. Die Gläubiger sind weg, die Gefahr ist vorüber, nichts hindert Euch, wieder lebendig zu werden und ein neues Täßchen Kaffee zu trinken."

Aber Manoah, groß und starr, lehnte in der Ecke und bewegte sich nicht. Der schöne Alec begann, ihn ängstlich abzutasten und zu untersuchen, hastig und mit ehrfurchtsvollem Erschrecken, und dann entdeckte er, daß Onkel Manoah wirklich gestorben war. Da verneigte sich Alec tief und flüsterte: "Auf solch ein Schnippchen, Onkelchen, wahrhaftig, war ich nicht gefaßt."


DorisW antwortete am 28.10.03 (12:34):

Danke Medea.,
endlich mal etwas, was ich kenne :-)))


Sofia204 antwortete am 28.10.03 (13:22):

G.G.?


Medea. antwortete am 28.10.03 (14:10):

Nein, aber die Richtung stimmt ... lach
Gewissermaßen "mittelheiß" ;-))


Sofia204 antwortete am 28.10.03 (19:08):

S.L. ?
so zärtlich war Suleyken


Medea. antwortete am 28.10.03 (19:27):

Volltreffer!!
Es ist die dritte der masurischen Geschichten mit dem Titel "Das war Onkel Manoah".
Habe es bereits 1966 (Eintrag im Büchlein) erworben und es begleitet mich noch heute.... ;-)
So oft gelesen und mich jedesmal wieder neu an der Fabulierlust von Siegfried Lenz erfreut.
"Es war einmal ein zärtliches Dörfchen, Suleyken genannt, gelegen irgendwo und nirgendwo in Masuren, zu erreichen - wie allerorten bekannt und in diesen Geschichten nachzulesen - mit einer Kleinbahn namens Popp .... "

Und diese wunderbaren Gestalten wie der Schuster Karl Kuckuck, Hamilkar Schaß, Adolf Abromeit, Jadwiga Plock, das Tantchen Arafa und andere ......
Seit 1966 liebe ich diese Geschichtchen .... ;-))


Medea. antwortete am 06.11.03 (09:24):

Vielleicht hat noch jemand Lust auf ein Geschichtchen?

Rettung vom Hochgericht

Eines Tages sagte zu sich selbst ein einfältiger Mensch: "Dumm bin ich; wenn ich mich nun auf pfiffige Streiche lege, so wird kein Mensch vermuten, daß ich's bin."
Also legte er sich aufs Stehlen. Aber schon nach dem ersten Diebstahl wurde er als der Täter entdeckt und überwiesen, weil er die goldene Uhr, die er gestohlen hatte, selber trug und alle Augenblicke herauszog. Einige Ratsherren meinten, man könne ween seienr Einfalt etwas glimpfliger mit ihm verfahren als mit anderen und ihn auf ein Jahr oder etwas ins Zuchthaus schicken.
So, sagten die anderen, ists nicht genug, daß so viele verschmitze Halunken das saubere Handwerk treiben? Soll man für die dummen auch noch Prämien aussetzen, damit alles stiehlt?, und sechs gegen fünf sagten: Er muß an den Galgen.
Auf der Leiter, als ihm der Henker den Hals visitierte, sagte er zu ihm: "Guter Freund, Ihr habts ziemlich dick da herum sitzen, noch dicker als hinter den Ohren. Fast hätte ich einen längeren Strick nehmen sollen." Denn wirklich war dem armen Schelm das Kinn ziemlich stark mit dem Hals verwachsen, und als der Henker den Strick ohnehin ungeschickt angebracht hatte und den armen Sünder von der Leiter herabstieß, glitschte dieser mit dem Kopf aus der Schlinge heraus und fiel unversehrt herab auf die Erde.

Fortsetzung folgt


Medea. antwortete am 06.11.03 (10:50):

Der Dichter war nicht immer Dichter .-)
er hat das Weberhandwerk erlernt und Kriegsdienste in der Schweiz getan. Er besuchte das Gymnasium und war später Student in Erlangen. Er war liebenswert und menschenfreundlich, heiter umgänglich und seinen Abendschoppen und seine Pfeife Tabak liebend.....
1826 verstarb er.


iustitia antwortete am 06.11.03 (11:47):

Und - folgt noch eine Fortsetzung, die versprochene....?


Medea. antwortete am 06.11.03 (16:18):

Hier ist sie :-) :

Einige Zuschauer lachten, aber der größte Teil erschrak und tat einen lauten Schrei, als ob sie fürchteten, es möchte dem Malefikanten, den sie doch wollten sterben sehen, etwas am Leben schaden. Aber der Henker stand einige Augenblicke wie versteinert oben auf dem Seigel und sagte endlich: "So etwas ist mir in meinem Leben noch nicht pasiert." Da sagte der Malefikant unten auf der Erde kaltblütig und mit gequetschter Stimme: "Mir auch noch nicht", und alle, die es hörten, vergaßen die Ernsthaftigkeit einer Hinrichtung, und daß auf dem Weg über das Hochgericht ein armes, verschuldetes Gewissen an seinen ewigen Richter abgeliefert wird, und mußten lachen. Der Blutrichter selber hielt das Schnupftuch vor den Mund und sah auf die Seite. Die glimpflicheren Ratsherren aber ermahnten die strengeren: "Laßt jetzt den armen Ketzer laufen. Am Galgen ist er gewesen und mehr habt Ihr nicht verlangt, und Todesangst hat er ausgestanden."
Also ließen sie den armen Ketzer laufen.

- Ende -


DorisW antwortete am 07.11.03 (16:17):

Nachdem ich es in mühsamer Detektivarbeit herausgefunden hatte ("welcher in 1826 gestorbene Dichter könnte für diese Anekdote verantwortlich sein"), habe ich gemerkt, dass der Text auch bei Gutenberg online vorhanden ist, lach.

Aber ich freue mich, bei dieser Gelegenheit gelernt zu haben, dass er "liebenswert und menschenfreundlich [war], heiter umgänglich und seinen Abendschoppen und seine Pfeife Tabak liebend" ;-)

Internet-Tipp: https://www.gutenberg2000.de/


iustitia antwortete am 07.11.03 (18:39):

Und ich habe von Medeas Autor noch ein Rätsel vorbereitet, das auch mit "gutenberg2000.de" zu lösen ist, trotzdem: hier der Ausschnitt:

*
(Titel weggelassen...)
(...)
Jetzt, dachte der Jude, ist es Zeit, das Schäflein zu scheren, und schlug vor, man sollte sich in der Reihe herum allerlei kuriose Fragen vorlegen, und er wolle mit Erlaubnis auch mithalten. "Wer sie nicht beantworten kann, soll dem Aufgeber ein Zwölfkreuzerstück bezahlen; wer sie gut beantwortet, soll einen Zwölfer bekommen." Das war der ganzen Gesellschaft recht, und weil sie sich an der Dummheit oder an dem Witz des Juden zu belustigen hofften, fragte jeder in den Tag hinein, was ihm einfiel. So fragte z. B. der erste: "Wie viel weichgesottene Eier konnte der Riese Goliath nüchtern essen?" - Alle sagten, das sei nicht zu erraten, und bezahlten ihre Zwölfer. Aber der Jude sagte: "Eins, denn wer ein Ei gegessen hat, isst das zweite nimmer nüchtern." Der Zwölfer war gewonnen. (...)
*
Man kann sich übrigens wundern, wie über Juden in Schwänken und Märchen verhandelt wird, egal ob im Deutschen ode Niederländichen...


Medea. antwortete am 07.11.03 (18:44):

lach DorisW.

und ich habe extra in seine "Werke in einem Band" geschaut, um diese kleine Geschichte herauszusuchen und dann erfahre ich, daß ich es viel einfacher bei gutenberg2000.de hätte haben können... ;-))
Und nun nenne ich einfach mal den Namen "Johann Peter Hebel" - es ist der nämliche, der bereits einmal von Schorsch vermutet wurde, da aber war er der falsche.... :-))

by that way - wie sieht es denn mit einer kleinen weiteren Erzählung aus dem Büchlein "Mein Stein" des vortrefflichen Herrn Waggerl aus? .-))


Medea. antwortete am 07.11.03 (19:05):

justitia

hier war ich ein wenig im Vorteil :-), dennoch nenne ich den Titel der Geschichte, aus der Du den Abschnitt vorgetragen hast: "Einträglicher Rätselhandel".

Es stimmt, zu allen Zeiten sind Juden in Gedichten, Geschichten, Novellen und Romanen vorgekommen ....
Ganz spontan fallen mir ein: "Die Jüdin von Toledo", "Die Judenbuche", "Die Sonne bringt es an den Tag", "Der ewige Jude", "Jud Süß" ....


DorisW antwortete am 07.11.03 (19:50):

Medea., du Sklaventreiberin ;-)

Gib mir zwanzig Minuten Zeit...

Und dann schau im Thema "Mein Stein" nach. :-)