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THEMA:   es war einmal...

 34 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 21.12.03 (11:56) mit folgendem Beitrag:

...so beginnt das Märchen von denen, die auszogen, weil sie das Fürchten gelernt hatten.

Es war einmal ..., etwa drei Tage vor Weihnachten, spät abends.

Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas gesehen.

"Los, kommt, es reicht, wir gehen."

"Wo denkst du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?"

Da unten? Das ist doch immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun, was an der Wand steht:

"Ausländer raus!"

Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf:

Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk; Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat. Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika.

Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf, Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab:

"Mischlingen wie mir geht�s besonders an den Kragen."

Mit ihm kamen das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen.
Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten. Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen. Lange Schlangen japanischer Autos, voll gestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen gen Osten.

Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von den feinen Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asiens.

Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken. Man musste sich vorsehen, um nicht auszurutschen, denn von überall quoll Öl und Benzin hervor, floss in Rinnsalen und Bächen zusammen in Richtung Naher Osten.

Aber man hatte ja Vorsorge getroffen. Stolz holten die großen deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus den Schubladen:

Der Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl!? Aber die VWs und BMWs begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaica, das Kupfer nach Sambia und Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk in den Kongo. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt im Verbund auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.

Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Land.

Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse und ???
"Stille Nacht" durfte gesungen werden - zwar nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich.

Nur eines wollte nicht ins Bild passen. Maria und Josef und das Kind waren geblieben. Drei Juden. Ausgerechnet.

"Wir bleiben", sagte Maria, "wenn wir aus diesem Land gehen - wer will dann noch den Weg zurück zeigen, den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?"

nach: Helmut Wöllenstein


wanda antwortete am 21.12.03 (18:05):

über den Schluss habe ich länger nachgedacht - die Geschichte gefällt mir.


Karl antwortete am 21.12.03 (18:21):

Die Geschichte gefällt mir auch. Sie regt zum Nachdenken an.


jako antwortete am 21.12.03 (22:47):

Mir gefällt sie auch ausgesprochen gut.


nopi antwortete am 22.12.03 (10:26):

Hallo Pilli

Du bist doch sonst nicht so für die flachen Hausnummern.... Du machst es dir wirklich ein weing zu leicht:
Neger mit Caffee zu vergleichen..... Das Eine hat in der Wirkung hier im Lande, so wenig mit dem Anderen
zu tun, wie eine ostfriesische Milchkuh mit Mozart.

Ein krimineller Ausländer, (siehe Kriminalstatistik), bereitet kein besseres Caffeearoma.

Ich denke, ich muß mich in dem Thema nicht vertiefen, weil sonst wider einige Tränen in die Augen bekommen.

Gruß Nopi


pilli antwortete am 22.12.03 (11:12):

danke nopi :-)

für deine reaktion. zu der "flachen Hausnummer" möchte ich dir gerne aus zeitlichen gründen später ausführlicher antworten :-)und dir meine beweggründe nennen, diesen text anzubieten.

:-)

p.s.

vorab biete ich dir die überlegung an, ob eine ostfriesische milchkuh nicht doch dank des genusses der Mozartschen Serenade in G-dur KV 525 1-4 "Eine kleine Nachtmusik" am morgen besonders reichlich milch produzieren könnte...

vielleicht sind ursache und wirkung vorstellbar?


DorisW antwortete am 22.12.03 (12:01):

@Nopi
Du verweist auf die Kriminalstatistik. Hast du sie aufmerksam gelesen?

Im Folgenden eine Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes, zugegebenermaßen ein paar Jahre alt, was aber wohl keinen wesentlichen Unterschied macht.
***Hervorhebung*** von mir.


"Ausländerspezifische Delikte

Gut jede sechste Verurteilung von Ausländern stand 1996 in mittelbarem Zusammenhang mit Aufenthalts- und Einreisebestimmungen. Alleine 27 000 bzw. 13 % aller verurteilten Ausländer standen wegen Verstößen gegen das Ausländer- bzw. Asylverfahrensgesetz vor Gericht. Diese Delikte spielten bei den Deutschen bestimmungsgemäß kaum eine Rolle. Dagegen wurden Deutsche vergleichsweise häufiger als Ausländer wegen Straßenverkehrsdelikten verurteilt.
***Die Verurteiltenzahlen in den anderen Kriminalitätsbereichen unterschieden sich zwischen Deutschen und Ausländern, jeweils bezogen auf die Gesamtzahl der Verurteilungen, nur unwesentlich.***


Kriminalitätsbeteiligung der ausländischen Wohnbevölkerung kann mit Strafverfolgungsstatistik nicht beziffert werden

Die in der Strafverfolgungsstatistik erfaßte Ausländerkriminalität darf nicht mit der Kriminalitätsbeteiligung der in Deutschland lebenden Ausländer gleichgesetzt werden. In der Zahl der verurteilten Ausländer sind auch Touristen und sich illegal in Deutschland aufhaltende Ausländer enthalten, die in der Bevölkerungsstatistik nicht erfaßt sind. Da in der Strafverfolgungsstatistik der Aufenthaltsstatus der Verurteilten nicht erhoben wird, können keine Anteilswerte über Verurteilte in der ausländischen Wohnbevölkerung bzw. der Gesamtbevölkerung berechnet werden."

Internet-Tipp: https://www.destatis.de/presse/deutsch/pm/ju_stat.htm


nopi antwortete am 22.12.03 (12:12):

Hallo Pilli,

ich ziehe dir gleich die Löffelchen lang..
schmunzel, schmunzel...

Gruß Nopi


Karl antwortete am 22.12.03 (14:58):

@ nopi,

die flache Hausnummer produzierst m. E. du. Ein krimineller Inländer ist mir um keinen Deut sympathischer als ein krimineller Ausländer.

@ DorisW,

danke, hoffen wir das es hilft, Vorurteile abzubauen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Vielleicht können wenigstens über Weihnachten die Ressentiments einmal Pause machen?

Fröhliche Weihnachten Euch allen, Karl


nopi antwortete am 23.12.03 (00:17):

Pilli stellet ein übernommenes Märchen von Helmut Wöllerstein vor. Thema: Es war einmal...

Angeblich ein Märchen, doch wie sich unschwer herausstellt, der Versuch, populistisch ein politisch motiviertes Ziel unter das Volk zu bringen. Es soll der Eindruck erweckt werden, (zum Beispiel), dass wer Kakaopäckchen, Schokolade usw. zu sich nehmen will, bitteschön auch deren landwirtscvhaftliche Erzeuger, bzw. Gehilfen, in besagtem Fall Ghanäer, gleich mit zu übernehmen habe. Im anderen Fall müsse er, so diese Logik, auf die angeführten Leckereien verzichten. Oder, wer z.B. einen arabischen Ölproduzenten nicht in diesem Land aufnehmen will, müsse zukünftig mit einem Holzvergaser sein Auto betreiben.

Ich denke, es bedarf keiner groß ausgelegeten geistigen Aktivität, um dieses emotional angelegte Elaborat als das zu entlarven was es ist, nämlich als "bodenlosen Quatsch" ! Es eignet sich noch nicht einmal als Parabel, weil in ihr der sittliche Gehalt durch ein politisches Bedürfnis total ersetzt wird. Dies ergibt sich unter anderem auch aus den gemachten Aussagen wie: "Ausländer raus", "Deutschland den Deutschen", usw.

Die Geschichte, so wie sie geschrieben ist, erzeugt natürlich sofort beim Leser eine Polarisierung in, da die Guten, und da die Bösen. Es ist ein Schema, das ohne vorherigen Denkprozess an Mutterinstinkte appelliert, und diese folglich auch bei zartbesaiteten Gemütern umgehend, wie aus den Zuschriften ersichtlich, hervorruft.

Da nützt es auch wenig, den Versuch zu unternehmen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Tatsachen werden wieder besseren Wissens geleugnet, oder der Relativierung zugeführt. Ich habe in einer früheren Stellungnahme das tatsächliche "Ausländerproblem" zur Diskussion gestellt, natürlich wie nicht anders zu erwarten, mit der Folge, dass mir, wie auch jetzt wieder unappetitliche Unterstellungen zuteil wurden. Wenn Ideologien den klaren Verstand ersetzen, verwundert das nicht im geringsten. Realismus ist nicht jedermanns Sache.

MfG

Nopi


pilli antwortete am 23.12.03 (02:37):

der verfasser des märchens ist evangelischer pfarrer und u.a. redakteur des bayerischen rundfunks. während eines schulgottesdienstes wurde ein rollenspiel mit jugendlichen aufgeführt, daß rechtsradikalen und fremdenfeindlichen parolen etwas entgegensetzen sollte. die schwätzer und sprücheklopfer zu entlarven und den jugendlichen helfen ein "miteinander" zu entwickeln.

ja nopi,

wenn es gilt, schwätzer und dumpfbacken lächerlich oder auch verlegen zu machen, dann ist auch eine "flache" story erlaubt, meine ich jedenfalls. ich erlaube mir ein "kontra" zu setzen ohne den anspruch geistreich zu sein. und wo es mir wichtig erscheint, "kommunikativen Widerstand" zu signalisieren, auch da setze ich dieses mittel ein.

vielleicht bin ich nicht so geschult... mag sein, daß auch meine argumente zu flach sind...aber faire spielregeln einzuhalten, das schaffe ich allemal!

ich leugne keine konflikte aber ich habe die freiheit, nach lösungen zu suchen und wenn aus frust agression wird, dann scheint es mir erforderlich zu sein, auf die selbstwertverletzenden äusserungen den minderheiten gegenüber zu reagieren.

aus eigener erfahrung kann ich berichten, daß ich zweimal überfallen und beraubt wurde. in beiden fällen waren es deutsche jungs, die sich ein zubrot so organisierten. tja, sollte ich nun annehmen, nur blonde jungs seien kriminell?

es scheint mir sogar vorstellbar, daß auch kriminelle, egal welcher nation sie angehören mögen, durchaus befähigt sein könnten, für ein gutes kaffee-aroma zu sorgen. es kommt halt nur drauf an, wie gross ihr wissenschatz ist und nicht ob sie kriminell sind. mein bäcker, gleich gegenüber hat viele diplome der bäckerinnung in seinem laden ausgestellt und dennoch könnte er doch gefahr laufen, irgendwann seine steuererklärung zu fälschen und kriminell zu werden; ist doch auch logisch...oder?

realistisch bleiben...aber sicher!


pilli antwortete am 23.12.03 (03:16):

bei "GESIS" der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen fand ich folgenden lesehinweis.

-----------
Der unbequeme Fremde: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland - empirische Befunde, (Studien zu Politik und Wissenschaft), Schwalbach: Wochenschau Verl. 1999, 118 S., ISBN: 3-87920-483-7 (Standort: UB Essen(465)-11OCK7525+1)

INHALT: "Die vorliegende empirische Studie wurde am Ende des Jahres 1997 im Zusammenhang mit einer anderen Arbeit zum Thema Fremdenfeindlichkeit begonnen und im wesentlichen im Frühjahr 1999 abgeschlossen. Auch nach dem sogenannten Asylkompromiß vom Mai 1993 hat das Thema weder an Aktualität noch an Brisanz verloren. Das relativ schwache Abschneiden rechtsextremer Parteien bei den jüngsten Wahlen, bei denen die Rechtsaußen-Parteien - mit Ausnahme des Bremerhavener Teilergebnisses bei der Bremer Bürgerschaftswahl - regelmäßig an der 5 % -Hürde scheiterten, sollte man nicht als Signal der Entwarnung mißdeuten. Es zeigt eher, daß das Agieren mit fremdenfeindlichen Grundstimmungen hierzulande nicht mehr unbedingt an rechtsextreme 'Exklusivität' gebunden ist - und die Wahlergebnisse können morgen schon wieder ganz anders aussehen. Vor allem: Rechtsextreme Gewalttäter haben schon immer fremdenfeindliche Stimmungen in der Bevölkerung als Ermutigung empfunden. Die Zahl der fremdenfeindlichen Anschläge ist nach wie vor beunruhigend hoch: 435 fremdenfeindliche Gewalttaten weist der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1998 aus, darunter 10 'versuchte Tötungsdelikte', 384 Körperverletzungen und 23 Brandstiftungen - gleichmäßig auf das Jahr verteilt wäre das mehr als ein Übergriff pro Tag, was allerdings, anders als der Terror von Rostock und Solingen, kaum noch für eine aufgeregte Öffentlichkeit sorgt. Wir haben in den letzten Jahren zwei größere Projekte zum Thema 'Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit' durchgeführt und im Rahmen dieser Projekte Vorbereitungshilfen, Handreichungen, Lehrmaterial für die schulische und außerschulische politische Bildung entwickelt. Oft in mehrtägigen Seminaren haben wir dabei - auch mit Lehrenden aus dem schulischen und außerschulischen Bereich - zahlreiche Unterrichtssegmente erprobt, evaluiert, verändert. In diesen Erprobungsseminaren ist uns aufgefallen, daß die Ergebnisse und Erkenntnisse einschlägiger empirischer Untersuchungen vielen Lehrenden allenfalls in einer eher populistisch verkürzten Variante bekannt waren. In unserem letzten Projekt waren wir zudem auf die ALLBUS-Daten von 1996 zu 'Einstellungen zu ethnischen Minderheiten in Deutschland' gestoßen. Uns war bald klar, daß es sinnvoll sein könnte, diese Daten in kritischer Fortführung bisheriger Studien und, wenn man so will, mit einem 'pädagogischen Blick' gründlich auszuwerten. Wir wollten aktuelle, empirisch gesicherte Befunde vorlegen über die Entwicklung und Verbreitung fremdenfeindlicher Einstellungen in Ost- und Westdeutschland, über mögliche Ursachen von fremdenfeindlichen Orientierungen, über den Zusammenhang schließlich von familialer Erziehung, Schulbildung und Fremdenfeindlichkeit. Wir hoffen, daß die hier nun veröffentlichten Ergebnisse für pädagogische Theorie und Praxis nützlich sein können." (Textauszug)

[2-L] Backes, Uwe:
-------------------

vielleicht nicht so "flach" und daher noch erschreckender...


nopi antwortete am 23.12.03 (09:39):

Hallo Pilli,

ich akzeptiere deine Meinung, auch, wenn ich sie in einigen Punkten nicht teile. Es ist schließlich das Recht eines jeden Demokraten seine Auffassung zu aktuellen Themen in Wort oder Schrift zu kleiden, und sie der Öffentlichkeit in der einen oder anderen Weise zugänglich zu machen.

Geschichts- oder Gegenwartsverfälschungen sind nichts neues, die hat es immer gegeben und die wird es auch in Zukunft geben. Wie das der Einzelne sieht, bleibt auschließlich seine Sache.

Erfrischend an deinen Beiträgen ist die Tatsache, dass du es als kultivierter Mensch vermeidest, anderen persönlich ehrabträgliche Unterstellungen zuzuschieben oder sie gar zu beleidigen. Das kann man in diesem Forum leider Gottes nicht von allen sagen.

So gesehen, mach weiter so...

Gruß
Nopi


Karl antwortete am 23.12.03 (12:55):

Gut Nopi, dann wollen wir als kultivierte Menschen auch alle Menschen einschließen in unsere Weihnachtswünsche und nicht herabsetzend von "Negern" und "Ausländerkriminalität" reden.

In diesem Sinn auch Dir friedliche Weihnachten, Karl


mart antwortete am 23.12.03 (14:39):

Was ist an "Ausländerkriminalität" herabsetzend?

Bitte informiere Dich über die jüngste Kriminalstatistik in Gesamtösterreich und besonders in Wien, dort ist inzwischen jeder 4. Gefängnisinsasse Ausländer, und der Anstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum war fast 30 % und der Anstieg ist fast vollkommen der Ausländerkriminalität zuzuschreiben.

Da dieses von Dir inkriminierte Wort aber auch in der offiziellen Verlautbarung gebraucht wird, denke ich, daß es noch nicht zu den Wörtern gehört, die "man" nicht gebrauchen darf.


Karl antwortete am 23.12.03 (16:25):

Ich denke DorisW hat bereits deutlich gemacht, warum es tendenziös ist, wenn über "Ausländerkriminalität" gejammert wird. Ich finde Kriminalität schlimm. Auch benachteiligte Schichten der deutschen oder österreichischen Ureinwohner sind (soweit es um Gewaltdelikte geht) krimineller als Angehörige anderer Schichten. Verglichen werden müssen Gruppen gleicher sozialer Schichten, alles andere ist unfair.
Mart, gebrauchst Du das Wort "Inländerkriminalität"?


mart antwortete am 23.12.03 (16:38):

Natürlich würde ich es gebrauchen, aber mir genügt die Ausdrucksweise des Innenministeriums "Kriminalität der Österreicher".


Offenbar wohnst Du nicht in einem Gebiet, wo Ausländerbanden reihenweise die Autos aufbrechen und Wohnungen und Häuser ausräumen und in der innerhalb eines Jahres die Kriminalitätsrate um fast 30 Prozent gestiegen ist.

Offensichtlich wohnst Du auch nicht in einem Gebiet, wo aufgrund der Zunahme der verurteilten Ausländer neue Gefängnisse gebaut werden müssen.

Erscheint Dir der Ausdruck "Nichtösterreicher" korrekter? Oder darf man nach Deiner Meinung überhaupt nicht mehr in Statistiken zwischen Inländer (Besitzer der österreichischen Staatsbürgerschaft) und Ausländer unterscheiden?


Karl antwortete am 23.12.03 (16:59):

Liegt das "Böse" im Ausländer oder in den sozialen Bedingungen? Stieg die Kriminalität nur unter den "Ausländern" oder auch unter den "Österreichern"? Um welche Art der Kriminalität handelt es sich? Wo liegen die Gründe für den Anstieg? Welche Bevölkerungsgruppen sind noch betroffen?
Wieviel Kriminalität gegen Ausländer gibt es?
Bist Du sicher, dass das Hauptproblem "die Ausländer" sind oder die Bedingungen unter denen sie leben?


mart antwortete am 23.12.03 (21:27):

Karl,

viele Fragen


1. Woher das "Böse" stammt?- dieses Wort stammt nicht von mir und ich habe es nie gebraucht und werde es auch nicht gebrauchen.

Nun ich nehme an, daß der ausländische Kriminaltourist hier ein gutes Betätigungsfeld findet, - naive Leute und genug zum Stehlen!

Menschen, die ihre Sachen im Auto lassen und die sich trauen mit einer Handtasche spazieren zu gehen; gutgläubige Menschen, die ihr Haus und ihre Wohnung noch nicht zu einer Festung ausgebaut haben etc.



2.Die Kriminalität bei Österreichern (das heißt Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft) stieg nur leicht -- habe ich aber schon oben geschrieben.

3. Welche Art von Kriminalität:

Kriminalität in Österreich: Jänner - November 2003

Strafbare Handlungen nach Delikten Aufklärungsquote (Prozent)
Gegen Vermögen 444.557 24
Gegen Leib und Leben 80.131 88,2
Sonst. nach StGB 37.952 68,6
Nach Nebengesetzen 25.048 92,3
Gegen Freiheit 13.223 92,0
Gegen Geldverkehr 5.548 8,9
Gegen Sittlichkeit 3.864 78,7



4. Gründe für den Anstieg:

Nach dem Bericht des Innenministeriums seien vor allem die rumänischen, weißrussischen und bulgarischen Banden die Ursache. Meiner Meinung nach finden sie offensichtlich hier ideale Arbeitsbedingungen, sehr gute Haftbedingungen und wissen, daß ihre Staaten sie kaum zurücknehmen.

5. weiß nicht, was das heißt

6. Ich glaube kaum, daß jemand die Rumänen, etc. berauben will.

7. Für Menschen, die hier leben, sind Verbrecher das Problem - nochmals: in Wien ist jeder 4. Gefängnisinsasse ein Ausländer.

Natürlich kann man argumentieren, daß immer noch 3/4 der Menschen, die in Wiener Gefängnissen sitzen, Österreicher sind.

Ob das wirklich die echt armen Menschen in den jeweiligen Ländern sind, die diese Art von Kriminaltouristik zur Verbesserung ihrer Lebenssituation wählen, glaube ich eigentlich nicht.



Wahrscheinlich ist aber das ganze am ursprünglichen Thema vorbei.


mart antwortete am 24.12.03 (00:08):

Genaueres Zahlenmaterial über Verteilung Inländer/Ausländer, versch. Delikte etc. (bis 2002) auf:

Internet-Tipp: https://www.univie.ac.at/kriminologie/Grenz.pdf


nopi antwortete am 24.12.03 (10:44):

Hallo Mart,

wer auch immer es versucht, er wird gegen eine Wand laufen. Mit ideologisch vorgeprägten Menschen kann man keine vernünftige sachliche Diskussion führen. Es ist ja noch nicht ein mal erforderlich sich um seriöses statistisches Material zu bemühen, nein, schlage einfach die Tageszeitung auf, egal welche, und du weißt woran du bist.

Bei uns, hier im Grossraum Hannover, kannst du so gesehen davon ausgehen, dass zwei von drei erheblichen kriminalistischen Handlungen von Ausländern begangen werden. Die Statistik weist teilweise noch höhere Werte aus.

Ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass Eltern eines mit Drogen vollgepumpten Kindes nun glücklicher sind, weil sie im Nachhinein erfahren, dass der Neger oder Türke der mit Drogen handelte, sich nun Gott sei Dank endlich einen neuen Mercedes kaufen kann. Vielleicht ist ja auch ein einheimischer Mercedesfahrer glücklicher weil er jetzt weiß, dass ein Pole, Litauer oder Russe nun endlich mit seinem geklauten Wagen dort zufrieden herumkurven kann.

Ich weiß also wirklich nicht, was so ein sinnentleertes Palaver eigentlich soll. Diebstahl ist Diebstahl, Betrug--Betrug, Mord--Mord und Verbrechen ist Verbrechen. Da muss ich doch nun wirklich nicht grossartig herumfragen, warum ?

Nein, es geht hier ganz einfach um nicht kompatible Kulturkreise. Mitteleuropäer sind bei uns auch Ausländer, aber sie fallen hier in unserem Lande kriminalstatistisch kaum auf. Der Platz reicht nicht, um alle Aspekte des "Ausländerproblems" ausgibig zu behandeln. So gesehen lassen sich nur Eckpunkte vermitteln. Nur so viel noch: Kein Volk auf der Welt sehnt sich so nach seiner ethnischen Auflösung wie das Volk der Deutschen. Das ehemalige Volk der Dichter und Denken wird nach einigen Generationen nur noch "Geschichte" sein.

fröhliche Weihnachten

Nopi


Medea. antwortete am 24.12.03 (11:55):

Hallo nopi und mart -
aufmerksam und besorgt sehe ich die rasante Negativentwicklung, die sich in Deutschland vollzieht - ich sehe, ich lese, ich höre und ich nehme wahr, versuche sehr vorsichtig, darauf hinzuweisen - und bestimmt nicht mit der Maßgabe, Fremdenfeindlichkeit zu erzeugen. In meiner als großzügig und liberal bekannten Stadt droht das Sozialsystem zu kollabieren, wer aus guten Gründen in Bayern abgewiesen wird, schlüpft hier unter .....
Die Niederlande sind dabei aufzuwachen und sehen mit Entsetzen, wohin ihre offene Gesellschaft geführt hat, viele europäische Länder steuern inzwischen gegen jahrelang geübte Praxis, die eingetretene Entwicklung haben sie nicht vorausgesehen. Deutschland aber schreit immer noch nach multi-kulti - und verhält sich wie die Lemminge ......
Was ist bloß geschehen? Und ich komme mir schon schlecht vor, weil ich aus den Gegenreaktionen erkenne, daß ich meine Befürchtungen schon gar nicht mehr äußern darf, weil ich damit gegen den Strom schwimme.... :-((


webmaster antwortete am 24.12.03 (12:49):

@ medea,

das selbstmörderische Verhalten der Lemminge ist übrigens eine widerlegte Legende. Es ist durchaus wichtig, Probleme nicht zu verschweigen, weil Probleme nur gelöst werden können, wenn sie analysiert worden sind. Wenn nur auf "Ausländerkriminalität" hingewiesen und despektierlich von "Negern" geredet wird, kann ich kein Bemühen um Problemlösung erkennen, sondern hier bricht sich - vom Gegenteil müsste ich wirklich überzeugt werden - Ausländerhass Bahn. Wir leben nun einmal in einem Europa mit neuen offenen Grenzen, wir wollen nicht zurück in die Eiszeit des Kalten krieges, wir müssen und dürfen überlegen, wie die daraus entstehenden Probleme zu lösen sind.

Das Problem ist aber nicht "der Ausländer" per se, sondern die soziale und politische Situation in Europa. Natürlich ist es legitim zu fragen, wie die unerwünschten und kriminellen Begleiterscheinungen zu bekämpfen sind. Ich weiß aber schon jetzt, dass die Lösungsvorschläge, sollten sie überhaupt existieren, die von Leuten formuliert werden, die andere verächtlich "Neger" nennen, von mir niemals akzeptiert werden. Kriminell sind für mich auch diejenigen, die den Hass zwischen den Menschen schüren und selbst glauben, etwas Besseres zu sein. Das Gegenteil ist der Fall.


pilli antwortete am 24.12.03 (13:23):

Rechts von der Mitte

Innerhalb von vierundzwanzig Stunden
ändert die Nation ihr Angesicht,
zeigt den höchsten Gütern sich verbunden
und in allen Hirnen brennt das Licht.

In den neuen Kleidern von "Schakale"
stellt Verantwortung sich eiligst ein,
denn ein Mensch, gewaschen und in Schale,
will kein Mensch mehr, will ein Bürger sein.

Und so tritt er in die aufgestellte Falle,
mit Bügelfalten auf der Hose und im Herz,
rennt im gleichen Trott, wie fast alle,
als Piksieben durch die Karoterz.

Und so lauscht er all den falschen Worten,
klingt doch so logisch, so bedeutungsschwer,
gut präsentiert von ein paar wilden Horden,
mit Stroh im Kopf und Schnellfeuergewehr.

Er spürt den Auftrag und er will nicht scheitern,
fühlt sich bereits als Chef de Patria.
So steht er stramm, mit ein paar heitern
Fältchen um die Rollmopsaugen da.

Und wenn es dann noch aus vereinter Kehle
nach Freiheit und nach einer Heimat klingt,
dann bricht den kranken Hunden fast die Seele,
weil es heute wieder mal nach gestern stinkt.

wese


mart antwortete am 24.12.03 (14:48):

Felix,

Deine Antwort erinnert mich an eine vor kürzere Zeit stattgefundene Diskussion im Parlament, als das Problem von Wiener Volksschulklassen mit über 90% Anteil an fremdsprachigen Kindern zur Rede gekommen ist.

Wütende Proteste der Grünen, daß das eine Verhetzung und Unwahrheit sei.

Daraufhin der Chef der Grünen Van der Bellen: Nein, das stimmt tatsächlich, seine Frau unterrichtet in einer derartigen Klasse und es sei nicht ganz einfach.



Also ich habe jetzt gelernt, das auch das Wort "Ausländer" diskriminierend sei.


Früher habe ich gelernt, daß eine staatlich anerkannte und kontrollierte Organisation, die sich vor allem für die Menschenrechte von Christen auf der Welt einsetzt, rassistisch sei und offensichtlich die Unwahrheit über Frauen im Allgemeinen und Christen im Besonderen erzählt, die in Ländern mit Sharia leben.


Ich hoffe daher und das ist mein Zukunftswunsch, daß es für das "alte Europa" nicht ein böses Aufwachen aus einem Traum gibt.



PS: Denke daran, wenn über Nacht Dein Auto einem Gerippe gleich, auf dem Parkplatz steht - Du hast etwas Gutes zur Entwicklung der armen Regionen Europas beigetragen.


Karl antwortete am 24.12.03 (16:35):

@ mart,


Du forderst in einem anderen Thread "intellektuelle Redlichkeit" ein. Bitte praktiziere diese selbst. Wer hat hier gesagt, dass der Begriff "Ausländer" diskriminierend sei? Niemand. Ich bin Ausländer fast überall.


nopi antwortete am 25.12.03 (11:30):

MultiKultur

Eine Multikultur gibt es überhaupt nicht, noch nicht einmal in Amerika. Dort finden wir eine Ansammlung von unterschiedlichen Kultursplittern, die im Ergebnis zu Separierung, Gettobildung und Orientierungslosigkeit führen. Eine "Kultur" ist eben viel mehr als nur ein Splitter, es ist eine unverkennbare eigenständige Identität.

"Kultur" steht immer in Abhängigkeit zum Volk, zur Rasse. Jede Rasse hat unbestreitbar ihre Qualität. Sie bildet sich langzeitlich aus dem Zusammenspiel geographischer, klimatischer und einer Vielzahl biologischer Komponente. Es ist daher absolut unsinnig, ja höchst destruktiv, Individuen eines angestammten Lebensraumes in einem ihen völlig fremden zu verlagern, in dem die Bedürfnisse, Anforderungen und Lebensweise deutlich von den heimatlichen abweichen.

Ich habe Türken in der Türkei und in Deutschland lebend erlebt, der Unterschied ist frappierend. Der Mensch will seine "eigene" moralische Existenz, seine Identität, und keine ihm, wie auch immer aufgezwungene. Ich kann beim besten Willen auch keinen Grund dafür finden, die befruchtende Vielfalt der Rassen zu gunsten eines undefinierbaren Mischmasches zu eliminieren. Lebendigkeit und Ansporn im internationalen Vergleich blieben auf der Strecke. Das, was wir als Urlauber an anderen Völkern so schätzen, ihre eigene uns fremd vorkommende Kultur, ihre Farben, ihre Stimmen, ihre Lebensweise, all diese vielen bereichernden Impulse blieben uns verschlossen, nur weil "Multi-Kulti" alles eigenständige erstickt, abwürgt, verwässert und erschlägt.

So gesehen sind die "Multi-Kult-Befürworter" nichts anderes, als die Totengräber aller eigenständigen Kulturen. Was Zwangszusammenschlüsse bedeuten, sehen wir in bedrückender Weise nicht nur im Jugoslawien zum Ende der neunziger Jahre.

An den Grenzen unserer Länder erleben wir so etwas wie einen osmotischen Druck, der kulturelle Fragmente in das gegenüberliegende Land hinein diffundiert. So etwas stellt keinen Kulturbruch dar, weil Grenzregionen schon immer eine "freiwillige", den Erfordernissen entsprechende Eigendynamik hervor bringen. Hier wird kein Zwang herbeigeredet oder verordnet. Druck erzeugt immer Gegendruck, unabhängig davon, dass Druck hin und wieder auch mal sinnvoll sein kann.

Gruss Nopi


schorsch antwortete am 25.12.03 (12:16):

Was anderes ist denn unsere "Christliche Kultur", als ein Sammelsurium von Fragmenten anderer Kulturen?


Karl antwortete am 25.12.03 (15:35):

@ Nopi,

mir scheint es, als würdest Du Strohpuppen aufbauen und dann erschlagen. Hier hat sich noch niemand geäußert, der die unterschiedlichen Kulturen zu einem ununterscheidbaren Mischmasch vermengen möchte. Worum es geht, das ist das tolerante oder eben auch untolerante Nebeneinander von Kulturen.

Die durch dich vorgenommene Verbindung des Begriffs der "Rasse" mit derjenigen von "Kultur" ist zudem überhaupt nicht nachvollziehbar (und stammt wohl aus einer anderen Zeit). Kultur ist nicht das Produkt von Genen, sondern das von Tradition und Erziehung. Ein adoptierter Mensch jeglicher Hautfarbe kann vollwertiges Mitglied "unserer" Kultur sein, viele "unserer(?)" Rasse (was das ist verdient auch Reflexion) können sich völlig außerhalb unserer Kultur stellen (die Definition "unserer" Kultur wäre auch ein eigenes Thema).

Du schreibst "'Kultur' steht immer in Abhängigkeit zum Volk, zur Rasse. " und bescheinigst dir damit wirklich völliges Unverständnis darüber, was Kultur ist. Kulturen sind zudem zu allen Zeiten ständigen Veränderungen, Aufsplitterungen und Verschmelzungen unterworfen gewesen. Kultur ist nichts statisches, sondern ein dynamischer Prozess.

Wir haben ein Recht darauf, unsere "westlichen", "christlichen" Werte (was immer wir darunter verstehen) hochzuhalten. Wir dürfen an unserer "Kultur", was immer wir darunter verstehen, festhalten wollen. Was wir m. E. nicht tun sollten, das ist "unsere Kultur" (wen beziehen wir ein?) anderen überstülpen zu wollen.

Was wir nicht mehr können, das ist jede Kultur in einen engen geografischen Lebensraum einsperren. Die klar erkennbare und nicht mehr umkehrbare Tendenz der Globalisierung ist es, dass viele Kulturen nebeneinander (im gleichen geografischen Raum) existieren. Damit ist die Aufgabe ganz klar definiert: Eine Politik für die Menschen muss bedeuten, Formen des Zusammenlebens zu ermöglichen, die viele (multiple) Kulturen nebeneinander in Toleranz leben lässt.

M. E. und das ist nicht polemisch gemeint, gibt es hierzu keine Alternative. Wenn Multikulti das tolerante Nebeneinander von verschiedenen Kulturen beschreibt, dann bitte ja, so muss es sein. Wenn jemand Multikulti als Gleichmacherei verstehen sollte, dann liegt er m. E. völlig falsch.

Aber natürlich bleibt bei dieser weltweiten geografischen Annäherung der verschiedenen Kulturkreise und bei der Durchmischung der Bevölkerungen (die unausweichlich ist) auch eine gegenseitige Beinflussung der Kulturen nicht aus. Das jedoch sollte uns nicht schrecken, sondern es beinhaltet eine riesige Chance der Bereicherung. Schon immer sind die fruchtbarsten Episoden des menschlichen Geistes in Zeiten gefallen, in denen sich Kulturen anderen gegenüber öffneten, denken wir nur an die Renaissance, die Wiederentdeckung der antiken, vorchristlichen Denker.

Demgegenüber stehen die düstersten Abschnitte unserer Geschichte, in denen sich die Mehrheitskultur der Minderheiten entledigen wollte. Die Vermengung des Kultur- und Rassenbegriffs und die Blut- und Bodenideologie stammt auch aus dieser Zeit.


nopi antwortete am 25.12.03 (15:38):

Hallo Schorsch,

ich bin bereits mit 17 Jahren des kritischen Gedankenganges wegen au der Kirche ausgetreten. Ich bin also wohl, was Religion betrifft, nicht der richtige Ansprechpartner.

Aber so viel sei nun doch gesagt: Mit "Christlicher Kultur" meinst du sicherlich die sogenannte "Abendländische Kultur". Diese Kultur hat ihren Ursprung natürlich in der biblischen Geschichte. Alle Geschichten haben eins gemeinsam: Ihr Wahrheitsgehalt ist nicht immer zu überprüfen, und die Geschichte der Christen ganz und gar nicht. Religionen sind immer von Menschen erfunden, mit dem Ziel Menschen gefügig zu machen, sie in Abhängigkeit zu bringen.

Die christliche Lehre, nach dem sie erst ein mal in Rom Fuss gefasst hatte, wurde analog der Ausdehnung des Römischen Imperiums in alle eroberten Gebiete transportiert. Dieses geschah im Regelfall mittels Gewalt, Heimtücke und Folter. Ich weiss nicht, ob es irgend eine andere Religion gibt, an deren Zepter so viel Blut klebt.

Wenn du auf die fremden Kulturen abstellst, die angeblich das Christentum in sich trägt, so fällt mir spontan nur die Jüdische ein.

Wir, und alle anderen, haben diese Religion nicht freiwillig übernommen. Auch heute nicht. Sie wird den noch unmündigen Kindern mittels der Taufe quasi auferlegt. Ich persönlich halte gar nichts davon, kann aber nicht umhin auch durchaus positive Elemente in der christlichen Lehre zu finden.

Nun zur Frage der Funktion. Sie funktioniert trotz jahrtausendlanger Indoktrination nicht, weder in ihrem Ursprungsland noch sonst wo.

Gruss Nopi


schorsch antwortete am 25.12.03 (15:46):

@ Nopi

Ganz deiner Meinung....
....oder siehst du eine Differenz?


mart antwortete am 27.12.03 (02:15):

Karl,

Du sagst, ich sei nicht redlich gewesen als ich behauptete, daß Wort "Ausländer" sei bereits ein Unwort und dürfte nicht gebraucht werden.

Nun in der Verbindung mit Straftaten darf es offensichtlich nicht gebraucht werden, da nach der hier vertretenen Meinung nicht differenziert werden darf in von Österreichern und in solche von Ausländern begangene .

In meinem angegebenen Link (aus einer Uni-blockveranstaltung für Juristen und Psychologen von a.o. Univ.Prof. Dr. Christian Grafl, Institut für Strafrecht und Kriminologie von diesem Herbst)werden die einzelnen Vergehen aufgelistet und der Anteil der Inländer gegenüber den Ausländern gestellt - dabei sind nur strafrechtliche Vergehen erfaßt, da Vergehen gegen Meldebestimmungen bzw. Asylrecht etc. als verwaltungsrechtl. relevante Tatbestände hier nicht erfaßt sind. Es sind auch sonst für Analysen praktisch alle nötigen Zahlen angeführt.

(Interessantes Detail: Deutsche haben in Tirol beim versuchten Versicherungsbetrug durch angeblich gestohlene Skier und Snowboard einen Anteil von fast 90%)


Um vielleicht noch anderes klarzustellen - es war einmal, Herbergssuche etc. - bei mir wohnten etliche Monate ein Flüchlingspaar mit Säugling und 2 jährigen Kind (ohne daß wir irgendeine Aufwandsentschädigung bekommen hätten).


hl antwortete am 27.12.03 (02:30):

Um auf die Eingangsstory zurück zu kommen (die Kommentare von nopi und mart lasse ich aussen vor, sie scheinen mir eher der Selbstbefriedigung zu dienen), dieses Märchen ist ein sehr schönes Beispiel für das, was sich tatsächlich bei uns im täglichen Leben abspielt.

Erst einmal "die Ausländer.." schreien, dann sich umsehen und dann feststellen, ach.. die Kollegin ist ja auch.., nee die ist aber in Ordnung und die Familie die das türkische Restaurant führt, das ist doch eine ganz reizende Familie. Nein, die meine ich doch auch nicht, aber die Ausländer..

;-)


Medea. antwortete am 27.12.03 (07:25):

Wie fatal, die Kommentare von nopi und mart "außen vor zu lassen", sind sie zu unbequem und passen sie nicht in das Bild?
Problem erkannt, Problem (vielleicht) gebannt ...., darin sehe ich keine Selbstbefriedigung, eher eine Sorge um bestehende Verhältnisse.


nopi antwortete am 27.12.03 (09:53):

Hallo Medea und alle Freidenker,

wer sich in Deutschland der gezielten ethnischen und nationalen Auflösung entgegen stellt, gilt was die derzeitige politische Richtung anbetrifft, als verdächtige Person. Wir leben in einer Pseudodemokratie. Demo = Volk, Kratos = Macht. Von einer Volksmacht kann allerdings in unserem Land nicht die Rede sein, sondern viel eher von einer Loykratie bzw. Kleptokratie.

In einer Welt in der die Vernunft kein Zuhause hat, ist die Lüge, der Wahnsinn, die Regel. Überall dort, wo es in der Auseinandersetzung unbequem wird, wo Ideologien den klaren Verstand ersetzen, wird das Attribut "feindlich", oder "extrem" bemüht, und - oder die Auschwitzkeule geschwungen. Kaum noch einer wagt offen eine nicht angepaßte Meinung vorzutragen. Die Demokratie verkümmert mehr und mehr, und wandelt sich zusehens zum Gesinnungsterror.

Doch nicht die Konsensfähigen sind das feindliche Element in der Gesellschaft, sondern die, die das Ideal einer tabufreien Diskussion mit Gesetzen, Verordnungen und Doktrinen zunichte machen. Das Unterdrücken der geistigen Freiheit erstickt auch das Menschsein, und das, was wir aqls lebenswert erachten.

Ideologisch verblendete wollen die Fakten partout nicht sehen, selbst dann nicht, wenn man sie ihnen direkt vor Augen hält, das ist nun mal so. Sie folgen der von oben vorgegebenen politischen Richtung, oder irgend einer schwammigen emotionalen Eingebung, nicht anders als vor 60 Jahren, nur eben mit einem anderen Ziel. Und wenn der Karren dann gegen die Wand gefahren ist, waschen sie ihre Hände in Unschuld, und zeigen mit dem Finger auf den Nächsten.

Ich gehe verständlicherweise auf unsinnige, und teilweise schon vor Haß triefende Stellungnahmen nicht ein. Jeder hat das Recht seinen speziellen Unsinn zu verzapfen, nur soll er dabei nicht auf meinen Beifall hoffen.

Gruss Nopi