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THEMA:   PASSIONes der Filmmacher

 7 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 11.04.04 (13:02) mit folgendem Beitrag:

Meine Filmkritik zu "Die Passion Jesu Christi":
E r l ö s u n g � durch gnadenlosen Tod!
Männer-R e l i g i o n

Frauen verweigern sich diesem Film; sie ordnen sich seiner Bestialität (d.h. Nicht-Menschlichkeit) nicht unter, gucken weg oder müssen nicht hinkucken �wie verrückt�, um jede Gewalttat sich �reinzuziehen�; kritisieren ihn zumeist. Aber welcher Mann protestiert da? Kein Papst, Papstdarsteller, kein Kardinal. (Ja, gut: Kardinal Lehmann, so halben Herzens; und dann verkriecht er sich in Soutane und Schweigen.)
Männer wollen sich so durchsetzen: Du gehorchst, Sohn, du-du Menschengottchen, du-du-Kleinfisch, du Stückchen Fleisch! Dich will ich baumeln sehn, taumeln, verzweifeln, bis du rufst: Eli � eli � lama....!!� Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.� Auch wenn man den Verzweiflungsschrei �zielorientiert� liest: �Warum, mit welchem Ziel, mit welchen Heilsplan hast du mich verlassen� � ist es unsinnig; Jesus war immer Menschensohn (Na, ist ja besser, wenn du dabei versummst, äh, verstummst! Gibbon Gibson Mel und seine Götterkundler haben Recht getan, das wegzulassen; es hätte ihre Absichten stören müssen.

Zur Kunst des Glauben-Machen-Wollens � zur Präsentation; es ist die filmische Kunsttechnik � die vielen tausend Bilder der Kamera, die speziell noch kombiniert, im Computer verschoben wurden: � na, diese Kamera als Ausdruck der Gläubigkeit, sie war unübersehbar, sie war un-erhört. Ja, was wollten die Mache mit dieser Kamera (der Ton, die Ausdrucksweisen, die Filmmusik sind hier nur Beiwerk.
Die filmische Überirdischkeit, das Alles-Filmen-Wollen, ja, die Kamera an sich � sie ist ungeniert als Gestaltung, als Ausdruck, als OPERATIVES Mittel eingesetzt vom ersten Dämmer, in jeder Gelegenheit perfekt in ihren gesteuerten Stimmungen, vom Christus, der die Schlange umbringt, weil sie ihn � teuflisch-eva-wieder-mal-verführend - abhalten könnte vom Getötet-Werden - bis zum Immer- und Ewig-Leuchten angeblich des Göttlichen über unser aller Welt und für alle Zeiten: Es ist Kameratechnik, Bildnerei, Einbildung, es ist Götzendienst...
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Weitezulesen, siehe URL

Internet-Tipp: www.abi-gaesdonck.de/phpBB2/viewtopic.php?p=1180#1180https://


webmaster antwortete am 11.04.04 (13:23):

Der Link funktioniert so nicht, weil das https:// am Anfang und nicht am Ende stehen muss. Korrektur unten, allerdings muss man sich offensichtlich einloggen, um lesen zu können.

Internet-Tipp: https://www.abi-gaesdonck.de/phpBB2/viewtopic.php?p=1180#1180


iustitia antwortete am 11.04.04 (18:17):

Ja, das mit dem "hattp", kantürlich: okay. Ist mir beim Egieben passiert.
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Es gibt einen offenen Teil des Frühjahrkalenders...
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ARND BRUMMER: PASSION (aus: "Chrismon")
Orgie nach Übernüchterung

Mel Gibsons Passionsgemetzel zeigt weder, was in Jerusalem vor rund 1970 Jahren wirklich geschah, noch vermittelt es Einblicke in den Kern der christlichen Botschaft.

Eigentlich ist der gigantische Kassenerfolg von Mel Gibsons Kinofilm �The Passion of Christ� nichts anderes als das größte Missverständnis der Filmgeschichte. Auf persönliches Risiko hatte Hollywoodstar Gibson, Angehöriger einer fundamentalistischen Randbewegung des Katholizismus, sein Leinwandspektakel finanziert, das mit einem Produktionsbudget von 25 Millionen Dollar eine eher billige Angelegenheit blieb. Darüber hinaus wollte sich der Held zahlreicher Action-Spielfilme auf keinen Fall den vermuteten Wünschen eines Massenpublikums beugen.
Ob �Die Passion� ein Publikumshit würde, interessierte den frommen Gewaltdarsteller nicht die Bohne � ja, er tat alles dafür, seine Version der Kreuzigung Christi sperrig auf die Leinwand zu bringen. Gibson engagierte mit Ausnahme von Monica Belucci (Maria Magdalena) keinen Star des eigenen Kalibers. Seine Darsteller reden Aramäisch oder süditalienisch gefärbtes, historisches Latein. Und Jesus spricht ausschließlich Text, den die vier Evangelien überliefern. Dass sein Streifen der frömmste Horrorfilm aller Zeiten werden würde, eine Orgie in Kunstblut, ein streng gläubiges Schlachtfest, vervollständigt nur die Liste der Publikumsbarrieren für das zu erwartende Resultat: Kassengift, Ladenhüter � Prädikat: nicht vorzeigbar.
Mel Gibson, siebenfacher Vater und durch die Bekehrung zum Glauben von der Trunksucht genesen, wollte nur eines: Jesus, dem Heiland, mit seinen Mitteln nahe kommen, ihm mit seiner persönlichen Version der Ereignisse vor 1970 Jahren in Jerusalem die Referenz erweisen. Möglicherweise hat er ein Gelübde erfüllt. Dass inzwischen Millionen Amerikaner und hunderttausende Deutsche dem bigotten Gemetzel zugelaufen sind, wird ihn zunächst überrascht, dann aber doch gefreut haben. Denn in Gibsons schlichter Glaubenswelt ist der Massenkonsum fast ein Wunder und deshalb ein Hinweis auf die Gott-Gefälligkeit des Werkes.
(...)
S. Adresse.

Internet-Tipp: https://www.chrismon.de/cframe-a1.html


iustitia antwortete am 11.04.04 (18:18):


Heute Abend ist der Christus-Film

�Die letzte Versuchung Christi� (auf Kabel 1, ab 22,10 h) von Martin Scorsese

zu sehen.
Auch mit einem dornengekrönten Jesus (Willem Dafoe). Auch damals, 1988, gab es Proteste, damals von RECHT-Gläubigen.
J e s u s � als mutiger Zweifler gegen das �Auserwähltsein�; ich kenne den Film noch nicht. Ich lasse mich überraschen.


iustitia antwortete am 13.04.04 (04:58):

Wer ein bisschen von der Technik nachlesen will:

JESUS-FILME
Vorsicht, Kamera

Der Mann muss verrückt sein. Dreht einen Film über einen, der vor 2000 Jahren gestorben ist � für 25 Millionen Dollar. Dreht ihn in zwei Sprachen, die kein Lebender mehr benutzt. Die Story kennt jeder, ihr Ende ebenfalls. Und es ist ein blutiges, ein gemeines, ein verzweifeltes Ende.

Ein echter Schocker wird das. Verstört werden die Leute das Kino verlassen, falls sie überhaupt hingehen. Der Film wird ein Flop, und seinen Schöpfer wird danach niemand mehr ernst nehmen. Nach diesem Projekt ist Hollywood fertig mit Mel Gibson.

Mel Gibson: Wäre er doch lieber der Motorrad-Rowdie geblieben, als den man ihn aus �Mad Max� kennt. Und wenn er schon Regie führen will, warum denkt er sich dann nicht ein weiteres Mittelalterspektakel à la �Braveheart� aus? Haudegen, Abenteurer, seichter Liebhaber � das ist die Welt des Mel Gibson. Schön, gerissen, flach.

Und jetzt das: Der Held seines neuesten Megaprojektes heißt � Jesus Christus. Mel Gibson verfilmt die letzten zwölf Lebensstunden Jesu. Titel: �The Passion�. Dialoge: nur auf Latein und Aramäisch (die Muttersprache Jesu). Ohne Untertitel soll das Werk ins Kino kommen. Drehort: Matera, ein Provinznest in Süditalien, das noch nicht mal über einen Bahnhof verfügt, aber über eine Reputation als stinkendes Armenhaus des Landes. Kinostart: ungeklärt, denn bislang hat Gibson noch keinen Verleih gefunden.

So viel dazu. Es ist ein Himmelfahrtsprojekt. Kein Wunder, dass Gibson keine Interviews gibt. Kein Wunder, dass der Drehort abgeschirmt wird wie eine Festung. �Bloß nicht�, zischt Mel Gibsons Presseagentin aus Los Angeles durchs Telefon, �fahren Sie da bloß nicht hin, es gibt nichts zu sehen für Sie in Matera, rein gar nichts.�

(S. Forts. des Textes aus "Chrismon")

Internet-Tipp: https://www.chrismon.de/ctexte/2003/3/3-2.html


iustitia antwortete am 17.04.04 (08:31):

Constantin-Film hat eien eigene web-ssite zu "Passion":
https://www.passion.film.de/forum/read.php?f=2&i=505&t=505

Im Forum dort: Meinung einer Moslemin
Verfasser: eine_Moslemin (---.3i.com)
Datume: 04-15-04 09:00

Ich bin von ganzem Herzen Moslemin und absolut der Meinung "sei ein guter Mensch". NUR Jesus hat NIE gesagt "SEI CHRIST", denn das Christentum gab es da noch nicht und ist eigentlich auch nur eine (es soll nicht abwertend klingen) von Menschen erfundene Religion.
Schon damals hatte Moses versucht den Menschen eine Religion, ein Buch Gottes näher zu bringen - DIE TORA- aber manche Menschen wollten sie nicht akzeptieren und verleugneten einen Teil, den anderen nahmen sie. In dem Teil den sie verleugneten steht drin das ein anderer Prophet kommen wird und nach ihm dann noch einer. Der erste war Jesus und der Zweite was Mohamed.
Jesus ist geschickt worden um den Juden den rechten Weg zu weisen, und den verleugneten Teil in der Tora anzunehmen und er hat gesagt es wird ein weitere Prophet folgen, gemeint ist Mohamed aber sie wollten nicht hören und haben ihn verraten. Danach hat Allah (Gott) den letzten Propheten geschickt (Mohamed a.s.) mit dem so zu sagen vollendetem Werk (das vorher verleugnet wurde) DEM KORAN um der ganzen Menschheit seine Güte und ein leichtes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Ich persönlich finde der Film hat sehr zum Nachdenken gebracht. Die Kreuzigung war schlimm, sehr schlimm und ich finde die Menschen sollten aufhören einen Toten Mann am Kreuze zu tragen und etwas zu preisen was so grausam von Menschenhand angetan wurde. Das Leben unter dem Kreuz hat nur schlimmes gebracht. Denkt mal nur an die Kreuzzüge, an die übertriebene Macht und Gier der Kirche damals.
Ich will diese Religion, an die Ihr glaubt, nicht abwerten ich möchte euch nur der Wahrheit ein Stück näher bringen.
Insallah....:

Internet-Tipp: https://www.passion.film.de/forum/read.php?f=2&i=623&t=623


iustitia antwortete am 17.04.04 (18:50):

Lothar Zenetti:
Kalauer

Ich war im Kino:
Blutüberströmt
fertiggemacht
fiel einer um
als Letzter von allen -
das war ein Western!
Ich war in der Kirche:
Blutüberströmt fertiggemacht stand einer auf als Erster von allen �
das war ein Ostern!
*
In: L.Z.: Auf Seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht. Topos 327. S. 146.
*
Diese Gedicht ist schon älter, schon vor 2000 gefunden.
Aber der Prister und Dichter Zenetti hat auch früher schon solche Filme gesehen... Nein, dieses Gedicht ist also keine aktuelle Reaktion auf ein Kinowunder, das eine blutselige, emotional und erkenntnismäßig und religiös schauerliche �Passion� ist, eine Leidensgeschichte des Vaters Gott mit seinem oder dem Menschensohn, mit jedem Bruder, jeder Schwester, die die Versprechungen, Hoffnungen und Seligpreisungen der Bergpredigt glauben.


Medea. antwortete am 18.04.04 (13:10):

Gerade in einem Bericht von Norbert Holst vom heutigen Tage
im Weser-Kurier gelesen:

In Deutschland, Frankreich und den USA muß sich Regisseur Mel Gibson heftiger Angriffe erwehren. Der Vorwurf "seine 'Passion Christi' fördere antisemitische Vorurteile. Israelis hingegen zucken nur mit den Schultern, werden sie nach dem Film befragt. "Also, wir haben hier wirklich andere Probleme", lautet der allgemeine Tenor.

"Die Passion Christi" ist in Israel bislang nicht angelaufen. Nach Informationen des arabischen Senders El Dschasira wird das auf absehbare Zeit auch so bleiben. Die israelische Parnterfirma des Verleihers Icon Entertainment plane vorerst keinen Start. Vermutetes Desinteresse bei den Cineasten und auch die Kritik von Rabbinern sollen dafür ausschlaggebend sein.

David Witzthum, TV-Moderator im israelischen Fernsehen:
"Ein Jude in Europa fühlt sich durch den Streit konforntiert. Er spürt, daß er Jude ist. Hier in Israel ist das anders. Wir sind erst mal Israelis."


Großer Beliebtheit erfreut sich hingegen das Werk bei den Palästinensern. Raubkopien würden den Händlern förmlich aus der Hand gerissen, berichtet El Dschasira. Angeblich hat sich auch Jassir Arafat die "Passion" angeschaut. "Bewegend" soll der Palästinerserchef den Film gefunden haben.