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THEMA:   Der Radikalfeminismus oder Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter der Frauen

 7 Antwort(en).

DietrichStahlb begann die Diskussion am 09.07.04 (13:53) :

Die Frauen haben sich inzwischen auch das Fußballfeld erobert. Und nicht nur dies, sie spielen jetzt sogar gegen Mannschaften, gegen Männer nämlich. Frauen� nein. Aber Frauenteams gegen Mannschaften. Das gab es bisher lediglich zum Spaß. Nun ist es bitterer Ernst. Fußballalltag. Die Frauen, die sich da auf dem Rasen tummeln, haben sich ganz schöne Muckis antrainiert, vor allem in den Beinen. Und wenn das ein klein bisschen weniger ist als bei den Männern � was sie in den Beinen haben: mehr haben sie im Kopf. So sind sie ihnen ebenbürtig. Auch auf dem Fußballplatz.

Nach einer ersten Phase der Verunsicherung � bei den Männern, da die Frauen gegen alle Logik das runde Leder immer wieder an ihnen vorbei jonglieren bis vor das gegnerische Tor � bauen jetzt die Männer eine Verteidigungsfront auf und mauern. Sie wehren sich mit voller Körperkraft gegen die unaufhaltsam anstürmenden Frauen. Diesen jedoch gelingt es immer wieder, den Wall schwitzender Männerleiber zu umspielen. Es kommt zu schlimmen Fouls im Strafraum. Und der Torwart wird seine ständige Angst, ausgetrickst zu werden, nicht mehr los. Am Ende versagt der ganzen Mannschaft die Lendenkraft.

Bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft spielen die Frauen mit.

Internet-Tipp: https://www.dietrichstahlbaum.de


Karl antwortete am 09.07.04 (15:50):

Hallo Dietrich,

Fussball ist ein schöner Sport, warum nicht auch für Frauen, so sie mögen? Vielleicht sollte der DFB die Trainerin der deutschen Fussballweltmeisterinnen Tina Theune-Meyer als Nachfolgerin von Rudi nominieren. Die deutschen Kickern würden sicherlich gern zum Training kommen ;-)


Medea. antwortete am 10.07.04 (07:52):

lach
und diese unaufhaltsam anstürmenden Frauen sind noch nicht einmal 'Radikalfeministinnen' .....

Die lassen sich weniger auf das 'Umspielen schwitzender Männerleiber' ein,

da ist dann Frontalangriff angesagt -
und da kann dann schon mal am Ende die so hochgepriesene
Lendenkraft versagen ... :-))


iustitia antwortete am 10.07.04 (16:29):

Grüß Dich, Dietrich!
(Übrigens ein Ruhrpottler � mit weltweiten Erfahrungen.)
H i e r - über Sport, gar Frauensport? Also was über Beine, die grätschen, treten - die hacken, die brechen, ohne dass ein Mann daran beteiligt ist..?
Das hat mich erinnert an:

Blick in die nahe Zukunft�
- Sport für Kämpferinnen -

Bei einem kürzlich stattgehabten Match zwischen zwei Wiener Frauenfußballvereinigungen kam es zu Unstimmigkeiten der Fußballerinnen untereinander, ferner zu Unstimmigkeiten zwischen ihnen und dem Schiedsrichter, zwischen diesem und dem Publikum, zwischen den Leuten im Publikum untereinander, zwischen dem Publikum und den Fußballerinnen, und schließlich zwischen der Gesamtheit der Anwesenden und der Polizei. Diese Unstimmigkeiten führten zu verbalen Auseinandersetzungen und in deren Folge zu Fuß und Handgreiflichkeiten. Als der Schiedsrichter, nach heldenhaften Versuchen, zwei halfbacks aus dem Clinch zu lösen, mit zerschlagenem Nasenbein auf dem Boden lag, übernahm das Publikum die Leitung des Spiels. Es gelang ihm durch forsch vorgetragenen Angriff, die Fußballerinnen in deren Kabinen zurückzudrängen. Nach Ablauf der Halbzeit dieser Unternehmung stand das Spiel 20:3, das heißt zwanzig Verwundete (darunter drei schwer) bei den Zuschauern und drei (darunter einer schwer) bei den Fußballerinnen. In der darauffolgenden Phase des Spiels, das das Publikum unter sich allein ausmachte, gab es viele Fouls und zu wenig Tragbahren. Schließlich endete das Match mit einem klaren Sieg der Frauen des Polizeiteams, dessen weibliche Stürmerreihe Vorbildliches leistete. Es war ein ereignisreicher Fußballkampf, der noch Stunden nachher zu erregten fachmännischen Debatten zwischen den Teilnehmerinnen führte, die sich zumeist allein, ohne Bemühung der Rettungsgesellschaft, in ihre Wohnungen begeben konnten. Die auf dem Sportplatz gesammelten ausgeschlagenen Zähne wurden dem Institut für Kultur der Leibesübungen abgeführt.
(???)


iustitia antwortete am 10.07.04 (17:05):

Auch vielen, äh, fielen viele Texte von Venske mir ein:

Henning Venske: Leute von übermorgen
- Ein Interview aus dem Jahre 1984 -

A: Ach ja.
B: Doch.
A: Das dauert . . . Wartezeiten wie beim Zahnarzt.
B: Oder wie auf dem Arbeitsamt.
A: Daß hier aber auch keine Illustrierten auslügen . . .
B: Die wollen eben keine neuen Probleme schaffen. A: Sind Sie nicht der neue Fußballbundestrainer? Ich habe doch irgendwo ein Foto von Ihnen gesehen . . .
B: Da müssen Sie Herrn ��. *) fragen.
A: Wie fühlen Sie sich denn da? Ist ja'ne schwere Aufgabe... B: Da müssen Sie Herrn Rummenigge fragen. A: Ich bin nämlich Redakteur bei einer Schülerzeitung. Ich meine, wenn man Sie schon mal trifft, kann man die Zeit ja auch ausnutzen und auf die schnelle ein Interview machen, oder? B: Da müssen Sie die DFB Pressestelle fragen. A: Und wen da genau? B: Da müssen Sie die Bildzeitung fragen. A: Was verdient man eigentlich als Bundestrainer? B: Da müssen Sie die Sportartikelindustrie fragen. A: Sie haben ja auch selbst noch aktiv Fußball gespielt. Was war denn da Ihr schönstes Erlebnis? B: Da müssen Sie Sepp Herberger fragen.
A: Aber der ist doch tot?
B: Da müssen Sie Helmut Schön fragen.
A: Wie ist denn Ihr Verhältnis zu Ihrem Vorgänger Jupp Derwall?
B: Da müssen Sie meine Frau fragen.
A: Lieben Sie Ihre Frau?
B: Da müssen Sie den Spielausschußvorsitzenden fragen.
A: Wie sieht Ihre Frau denn aus? Ich meine, wie alt, dick oder dünn und so . . .?
B: Da müssen Sie den Konditionstrainer fragen.
A: Führen Sie ein harmonisches Familienleben?
B: Da müssen Sie die Schiedsrichter fragen.
A: Der Neuaufbau der Fußballnationalmannschaft ist keine leichte Aufgabe. Wie gehen Sie denn da nun ran?
B: Da müssen Sie die Sportschau fragen.
A: Werden Sie die Blockbildung bevorzugen?
B: Da müssen Sie Max Merkel fragen.
A: Wieso muß ich da Max Merkel fragen?
B: Da müssen Sie Günter Netzer fragen.
A: Sie gelten als eigenwilliger Mann mit ungewöhnlichen Charakterzügen und viel Selbstbewußtsein. Sehen Sie das auch so?
B: Da müssen Sie die Zuschauer fragen.
A: Was ist Ihr Lieblingsessen?
B: Thunfischsalat und Kraft's Scheibletten.
A: Da müssen Sie niemanden fragen?
B: Natürlich nicht. Ich bin ein eigenwilliger Mann mit ungewöhnlichen Charakterzügen und viel Selbstbewußtsein. In wichtigen Fragen habe ich die alleinige Entscheidungsfreiheit, da wird mir von keiner Seite hineingeredet.

(Forts. folgt...)

Über Venske:
URL: https://www.aliaflanko.de/bogi/venske/indexs.html

Internet-Tipp: https://www.aliaflanko.de/bogi/venske/indexs.html


iustitia antwortete am 10.07.04 (17:07):

Venske: Leute von übermorgen
- ein Interview aus dem Jahre 1984 -
(2. Teil...)

A: Wenn Sie nun Ihre Entscheidungen treffen, wie machen Sie das?
B: Da müssen Sie den DFB Chefankläger Kindermann fragen.
A: Wonach soll ich den fragen?
B: Das müssen Sie die Förster Buben fragen.
A: Ich höre ja vor Spielbeginn immer zu gerne die Nationalhymne.
B: Da müssen Sie mich mal fragen!
A: Wonach?
B: Da müssen Sie Toni Schumacher fragen.
A: Bei der Nationalhymne was empfinden Sie denn da?
B: Da müssen Sie den Politiker fragen.
A: Welchen?
B: Ja gibt's denn noch einen?
A: Wie meinen Sie das?
B: Auf alles kann ich Ihnen nun auch keine Antwort geben...
*) Zu ersetzen: Neuberger (oder aktuellere Namen, die im Fortgang zu berücksichtigen�; wodurch bewiesen ist, dass wir zwar noch die Sportlernamen kennen, aber nicht mehr die Namen der Herrscher von Ball, Bein und Bu � oh, nein, um �Busen� ging es damals noch nicht. Jedenfalls nicht auf dem Spielfeld. � Auch ein Beitrag zu der aktuellen Finderei eines deutschen Besserfußballmachers�)
(1984 erschienen; in: Kalle seine Beine. Sport-Satiren hrsg. von Jo Pestum. Rororo 5465)
*
Die neueste Nachricht über Venskes krass-kabarettistischen Antichaotismus fand ich hier:

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/01/05/247600.html


iustitia antwortete am 10.07.04 (18:24):

Da muss ich aber bekennen, mehr als die ganze Wahrheit über Frauen im Sport "verdreht" zu haben:

Der Text oben ("Blick in die nahe Zukunft")heißt in Wahrheit:
"Sport als Erzieher"
und stammt von dem großen Österreicher Alfred Polgar...
+
(Nu - ach, ja, habe ich dazwischen gepfuscht, wg. guten Beispiels und Zukunftsaufgaben in der Wertegesellschaft..? Also - okay: Der Text stammt von Alfred Polgar.
Und der erste Satz heißt, original 1935, in Wien, erschienen:
�Bei einem kürzlich stattgehabten Fußballmatch zwischen zwei Wiener Sportvereinigungen kam es zu Unstimmigkeiten��

Und, nochmals Entschuldigung: die "�innen" habe ich durch den Rechner eingesetzt, also einfach "ersetzt" aus der männlichen Form�

(Aus: A. Polgar: Kleine Schriften. Bd. 3. 1984. Rowohlt Verlag. S. 176)


iustitia antwortete am 11.07.04 (08:04):

Die kleine Satire ist zu schön, als dass ich sie irgendwie verunstaltet und mißverständlich stehen lassen wollte:

Alfred Polgar: Sport als Erzieher

Bei einem kürzlich stattgehabten Fußballmatch zwischen zwei Wiener Sportvereinigungen kam es zu Unstimmigkeiten der Fußballer untereinander, ferner zu Unstimmigkeiten zwischen ihnen und dem Schiedsrichter, zwischen diesem und dem Publikum, zwischen den Leuten im Publikum untereinander, zwischen dem Publikum und den Fußballern, und schließlich zwischen der Gesamtheit der Anwesenden und der Polizei. Diese Unstimmigkeiten führten zu verbalen Auseinandersetzungen und in deren Folge zu Fuß und Handgreiflichkeiten. Als der Schiedsrichter, nach heldenhaften Versuchen, zwei halfbacks aus dem Clinch zu lösen, mit zerschlagenem Nasenbein auf dem Boden lag, übernahm das Publikum die Leitung des Spiels. Es gelang ihm durch forsch vorgetragenen Angriff, die Fußballer in deren Kabinen zurückzudrängen. Nach Ablauf der Halbzeit dieser Unternehmung stand das Spiel 20:3, das heißt zwanzig Verwundete (darunter drei schwer) bei den Zuschauern und drei (darunter einer schwer) bei den Fußballern. In der darauffolgenden Phase des Spiels, das das Publikum unter sich allein ausmachte, gab es viele Fouls und zu wenig Tragbahren. Schließlich endete das Match mit einem klaren Sieg des Polizeiteams, dessen Stürmerreihe Vorbildliches leistete. Es war ein ereignisreicher Fußballkampf, der noch Stunden nachher zu erregten fachmännischen Debatten zwischen den Teilnehmern führte, die sich zumeist allein, ohne Bemühung der Rettungsgesellschaft, in ihre Wohnungen begeben konnten. Die auf dem Sportplatz gesammelten ausgeschlagenen Zähne wurden dem Institut für Kultur der Leibesübungen abgeführt.
*
(Bein, Busen, boomen, bollern, bomben: Da hatte ich dazwischen gepfuscht, wg. ususmäßig geforderter guter Beispiele und Zukunftsaufgaben in der Wertegesellschaft (immer sportlicher, immer mordlicher - na, gut, auch: immer schöner, extremer, geiler)?
(Aus: A. Polgar: Kleine Schriften. Bd. 3. 1984. S. 176)
*
Zu Alfred Polgar:

https://www.comphob.de/Personen/polgar.jpg

Internet-Tipp: https://www.ndrkultur.de/container/ndr_style_images_default/0,2299,OID166386,00.jpg