Nicht dass ich mich als ausgesprochener und typischer Fan von Inge Meysel bezeichnen könnte, aber wenn ich ihr beim Rumzappen am Fernseher begegnete, bin ich doch meistens hängengeblieben. Die Nachricht von ihrem Tod hat mich berührt und manche der Charaktere mutiger und energischer Frauen, die sie gespielt hat, kamen mir in Erinnerung. Hängen geblieben ist mir auch, dass sie das Bundesverdienstkreuz zweimal mit der Bemerkung abgelehnt hat "Einen Orden dafür, dass man anständig gelebt hat?". Nichts zeigt besser als genau dieses, dass sie sich in den meisten Rollen selbst dargestellt hat. Diese Authentizität ihrer Schauspielkunst hat überzeugt.

Mir hat besonders ihr Verhältnis zum Tod imponiert. Vermutlich hat sie damit vielen die Todesangst genommen. Auch imponiert hat mir, dass sie sich schon als bekennende Lesbe geoutet hat, als dies noch mit Ablehnung und Boykott honoriert wurde. Ich habe - trotzdem ich ja männlichen Geschlechtes bin - jede ihrer tausend Falten und Fältchen im Gesicht geliebt. Und ich könnte mir vorstellen, mit welch verstehendem Lächeln sie gespannt auf weitere Reaktionen hier warten wird!

Lieber Karl,

ich habe mich gewundert, dass jemand, der einmal das Bundesverdienstkreuz abgelehnt hat, es noch einmal angedient bekommen haben soll.
Beim Nachlesen habe ich gefunden, dass Frau Meysel das Bundesverdienstkreuz 1981 abgelehnt hat, allerdings zweimal verheiratet war. Hast Du da nicht etwas verwechselt? Über potentielle Zusammenhänge zwischen verheiratet sein und Verdienstkreuz möchte ich hier nicht spekulieren.....

Nichts für ungut

barba

Frau Meysel würde mir verzeihen ;-))