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THEMA:   Globalisierung in der Literatur

 5 Antwort(en).

dirgni begann die Diskussion am 03.09.04 (23:21) :

Angesichts des Haiku-Themas stellt sich mir die Frage, ob sich nicht Lyrikforumen, dem Lautbild einer Sprache entsprechend entwickeln. Kann man so einfach weltweit Regeln aus einer Sprache in jeder anderen anwenden?

Selbst von großen Lyrikern gemachte Übersetzungen können kaum den Originalgedichten gerecht werden. Wobei ich den Wert von Übersetzungen und Übetragungen nicht anzweifeln will, weil sie für Verständnis und Verbreitung über die Sprachgrenzen hinweg sicher eine große Rolle spielen.

Gerade unter den unzähligen Haikus, die jetzt im Netz zu lesen sind, gibt es so viele schöne und wertvolle Gedanken, die vielleicht ohne fremde Versgesetze noch viel besser zur Geltung kämen.


wanda antwortete am 04.09.04 (06:43):

man kann das alles - und man kann das auch alles anzweifeln. Z.B, gibt es von Dante zahlreiche und sehr unterschiedliche Übersetzungen.
Für mich besteht darin ein Reiz, dass ich mich beschränken muss, z.B. beim Haiku, nur weil der Anreiz 5-7-5 da ist, denke ich mir so "zwischendurch" viele aus.
Genau diesen Reiz empfand ich auch bei den Kurzgeschichten während der Tour de France. Jeden Tag eine mit genau so vielen Worten, wie Kilimeter gefahren wurden.


marie2 antwortete am 04.09.04 (11:57):

@ Wanda
so ein Anreiz zum Schreiben wird heute vielfach schon in der 2. Grundschulklasse mit dem "Elfchen" angeregt.
Elfchen sind Gedichte aus elf Wörtern, die in 5 Zeilen z.Bsp. nach folgendem Schema verteilt sind:

1. Zeile = 1 Wort (z.B. Farbe)
2. Zeile = 2 Worte (z.B. etwas, das diese Farbe hat)
3. Zeile = 3 Worte (z.B. wo sich dieser Geg./Wesen befindet)
4. Zeile = 4 Worte (z.B. frei weiter erzählen)
5. Zeile = 1 Wort (z.B. Abschluss)

Beispiel:
Grün
das Blatt
an dem Strauch
Darunter das kleine Nest,
leer.

Die Kinder schreiben sie mit Begeisterung und die Ergebnisse sind erstaunlich. Meine Tochter berichtet immer wieder begeistert davon.


Marie


iustitia antwortete am 04.09.04 (21:33):

Bunt
die Vergleiche
und Hoffnungen überall
und sterben nicht alle
gleich.
*
(Im Gedenken an Kinder und Eltern in Beslan)

Internet-Tipp: https://thm-ar1r2.search.vip.scd.yahoo.com/image/1603236936


wanda antwortete am 05.09.04 (08:55):

@marie2 im vorigen Winter hütete ich an der Ostsee ein. Schon mittags erklärten meine beiden Enkeltöchter, dass es ganz wichtig sei, am Abend "Deutschland sucht den Superstar" zu sehen. Nach dem Abendbrot erklärte ich die "Elfchen" (es war Zufall und nicht angewandte Pädagogik!!). Während der Sendung war nur ich konzentriert, die beiden Grazien saßen auf der Erde und schrieben auf angezogenen Knien ein "Elfchen" nach dem anderen.
@justitia

Mit
tränenden Augen
müssen wir zusehen
wie zahlreiche Kinder sterben,
warum?


marie2 antwortete am 05.09.04 (22:04):

@ Wanda

Dichtend
die Enkelinnen
vor dem Fernsehgerät
Oma guckt konzentriert Superstar
erstaunlich

:-)))

Marie