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THEMA:   Das Wienerlied ist tot!?

 12 Antwort(en).

IngridC begann die Diskussion am 01.10.04 (16:13) :

Ein sehr bekannter Wienerliedinterpret hat vor kurzem verkündet, dass das Wienerlied tot sei. Ich persönlich finde es sehr betrüblich, dass ausgerechnet diejenigen, die Sorge dafür tragen sollten, dass die Wiener Kultur erhalten bleibt, sie mit ins Grab nehmen wollen. Nur weil es manchem der älteren Generation nicht gefällt, dass nicht jedes Lied originalgetreu übernommen wird, heißt es nicht, dass deshalb die Wiener Musik verloren geht. Ganz im Gegenteil: Musik ist dazu da, um interpretiert zu werden, und wäre es nicht traurig, wenn alle Musiker, jedes Lied exakt gleich spielen würden? Dann wäre die Seele eines jeden Musikstücks verloren. Ein Glück nur, dass es Leute gibt, die das Wienerlied wiederbeleben wollen anstatt es tot zu sprechen (z.B. www.wienergschichten.at ). Mich würde die Meinung aller Leser hierzu sehr interessieren! Freue mich auf regen Gedankenaustausch!

Internet-Tipp: https://www.wienergschichten.at


Sonnenblume antwortete am 02.10.04 (21:50):

Liebe Ingrid, es ist keine Rede davon, dass das Wienerlied tot ist. Lebst du in Wien? Ich bin im Wiener Volksliedwerk tätig und kann dir mit großer Freude berichten, dass es eine sehr gute Wienerlied Szene gibt. Soviel ausgezeichneten Nachwuchs haben wir schon lange nicht mehr gehabt. Allerdings meine ich damit das "echte" Wienerlied.Lieder aus dem auslaufenden 19.Jahrhundert in erster Linie.
Bei den Heurigen in Grinzing hört man das bestimmt nicht aber im 16.Bezirk LEBT das Wienerlied. Wenn du genaueres wissen möchtest klicke einfach www.volksliedwerk.at an.
Herzliche Grüße, Sonnenblume


pilli antwortete am 02.10.04 (22:25):

so geschieht es denn ab und an im Wiener Wald, daß nicht das Wienerlied sondern platteste werbung schallt...*fg*

Ingrid, nachdem ich wissbegierig deinen link-tipp angeklickt habe watt entdecke ich:

lach...dich!

hihi...da wird natürlich gerne behauptet, das "Wienerlied sei tot"...um dann gleichzeitig zu signalisieren...(siehe das (?) zum abschluss der headline) :

wohl doch nicht "tot"...hallo...schaut auf uns, wir singen diese lieder noch und wenn es sein muss...auch für senioren...selbst weiteste wege scheuen wir nicht...hihi

unter "Kontakt" prima dokumentiert.

fein, daß es Sonnenblume gleich widerlegt hat, daß es tot sei...das Wienerlied!

:-)


IngridC antwortete am 03.10.04 (00:40):

Liebe Sonnenblume,

ich lebe in Wien und natürlich kenne ich auch das WVLW; aber bisher hatte ich nicht das Gefühl, das dieses den Nachwuchs so großartig fördert. Denn wir, das Wiener G�schichten Duo, hat schon mit dem WVLW Kontakt aufgenommen; wir wurden nur gebeten eine CD zu schicken und das war�s.... seither nichts mehr gehört....obwohl das sicher nicht an unserer Qualität liegt. Generell hatte ich bisher den Eindruck, dass hier mehr das moderne Wienerlied gefördert wird (wean hean), mit einer Ausnahme, die 16er Buam, die machen ja wirlich noch Altwiener Volksmusik.

Wir vertreten das klassische Wienerlied à la Robert Stolz, Heinrich Strecker etc. und muss sagen, dass unsere Eigeninitiative uns bisher viel weiter gebracht hat als jeder Verein. Würde mich allerdings freuen, wenn ich mich doch irre, und eine Zusammenarbeit mit dem WVLW doch noch zustandekommt.

Ansonsten besuch uns doch einfach mal auf einer unserer Veranstaltungen, Termine siehe unter www.wienergschichten.at

Wir würden uns freuen!

Internet-Tipp: https://www.wienergschichten.at


Sonnenblume antwortete am 03.10.04 (21:38):

Liebe Ingrid, zu Robert Stolz`s Zeiten war das echte Wienerlied schon geschrieben:-))) Das Volksliedwerk fördert nicht sondern bewahrt in erster Linie. Das Archiv ist so reichhaltig, dass es an die Nationalbibliothek angeschlossen wurde. Dafür braucht es auch keine Werbung Pilli, das ist Volksgut. Jeder, den es interessiert, kann es kostenlos nützen und nachlesen.
Ich arbeite dort ehrenamtlich, Es interessiert mich, weil man in diesen Texten Zeitgeschichte aus den vergangenen Jahrhunderten wiedergespiegelt bekommt. Hat mit der "neuen" Volksmusik nichts zu tun.
Liebe Grüße, Gerlinde


pilli antwortete am 03.10.04 (22:09):

Sonnenblume :-)

ich schrieb nicht, daß das Volksliedwerk, von dem du berichtet hast, wirbt...:-)

was hat dich so irritiert, daß du derart falsch gelesen hast?

:-)


IngridC antwortete am 04.10.04 (02:08):

Liebe Gerlinde,

hier ist nun wieder die Diskussion, wann ist etwas echt? Robert Stolz Lieder sind genauso Wienerlieder, bloß jünger.
Und zum WVLW: Wenn man etwas bewahren will, muss man auch die Jungen fördern, damit das zu Bewahrende auch in der Zukunft bewahrt ist! Wie gesagt, davon haben wir persönlich kaum etwas bemerkt und haben es auch von anderen Musikern bestätigt bekommen. Nur die "alten", bewährten Musiker hochzuhalten hat wenig Sinn, denn keiner lebt ewig.... so gesehen sollte man auf die Jugend nicht herabsehen, sondern sie fördern (anstatt das Wienerlied für tot zu erklären).

Und Pili: Was die Werbung betrifft...diese muss man machen, damit Gleichgesinnte aufmerksam werden....wenn man gefördert werden würde, wäre es nicht so nötig :-)))) Und echte Werbung können wir uns nicht leisten, weil wir das ganze aus Freude und Liebe zum Wienerlied machen, nicht um damit Geld zu verdienen (deswegen ist auch keines für Werbung da :-)

Internet-Tipp: https://www.wienergschichten.at


pilli antwortete am 04.10.04 (08:31):

selbstverständlich bedarf es guter werbung Ingrid, :-)

ich selbst bevorzuge aber eine klare trennung.

schon gleich bei der ersten begegnung das gefühl zu spüren, daß tod und gleichzeitige wiederbelebung des Wienerliedes von dir und deinen sicherlich sich redlich bemühenden gesangspartnern werbend dargestellt ist, hat mich zum schmunzeln angeregt. :-)

werbung kann eine wunderbare reaktion bewirken, wenn es denn gute werbung ist.

erlaubst du mir eine kritische frage? :-)

warum werden die "Senioren" gesondert angesprochen?
betrachten du oder deine partner uns als "outlaws"?

ist es nicht gerade die begegnung mit dem altersgemischten publikum, daß Senioren gerne verführt, den einen oder anderen besuch kultureller ereignisse anzudenken?

:-)


IngridC antwortete am 05.10.04 (23:20):

Pilli,

eigentlich spricht das Wiener G�schichten Duo deshalb Senioren gezielt an, da sie unser liebstes und bestes Publikum sind. Deshalb bekommen Sie auch auf unseren Veranstaltungen 20% Rabatt. Aber wenn Du dich dadurch als "Outlaw" fühlst, kannst Du gerne auch den vollen Preis bezahlen ;-)))))

Internet-Tipp: https://www.wienergschichten.at


pilli antwortete am 06.10.04 (06:55):

danke Ingrid :-)

aber bei der vorstellung mich abends nur mit senioren zu vergnügen, reizt kein noch so hoch gewährter rabatt!

:-)


IngridC antwortete am 06.10.04 (08:22):

Pilli,
denk mal nach, auch wenn die Senioren weniger zahlen, das tun sie ja auch in Museen, bei anderen Konzerten,.... deshalb sitzen nicht "nur" senioren im Publikum.... unsere Besucher sind ganz unterschiedlichen Alters... von 8 bis 88 sozusagen... wie gesagt, einfach mal nachdenken, pilli, denken!

Internet-Tipp: https://www.wienergschichten.at


pilli antwortete am 06.10.04 (08:43):

gedacht hatte ich Ingrid :-)

wie schon bemerkt, als ich auf der hp die senioren gesondert angesprochen fand und die aus meinem nachdenken resultierenden gedanken, warum das so gewählt sei, logischerweise nachgefragt. :-)

ich empfand es als ausgrenzung und wollte dir meine sicht mitteilen, damit auch du vielleicht mal nachdenken magst;

nicht mehr und nicht weniger war der anlass.

ich wünsche dir bei deinen unternehmungen den erfolg, den du verdienst; das Wienerlied...so meine ich, ist es wert.

:-)


Sonnenblume antwortete am 06.10.04 (20:19):

Liebe Ingrid, auch ich mag die Musik von Robert Stolz, keine Frage. Leider kann ich dir beim Volksliedwerk nicht helfen. Wie ich schon geschrieben habe, bin ich dort ehrenamtlich tätig. Ich arbeite an einer Abhandlung über die soziale Stellung der Frau im Wienerlied des 19.Jhdts.Sehr interessant.
Wenn ihr gut seid, davon bin ich überzeugt,geht ihr sicher euren Weg. Qualität hat sich immernoch durchgesetzt.
Dafür wünsche ich dir und deinen Partnern viel Erfolg!
Liebe Grüße, Gerlinde