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THEMA:   Schönstes deutsches Wort --- Preisverleihung

 22 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 12.10.04 (17:29) :

Das schönste deutsche Wort�Internationaler Wettbewerb

(Zitat eines E-Briefes, von heute:)

Preisverleihung * Buchpräsentation * Empfang -
Sonntag, 24. Oktober 2004, 10.30 Uhr WDR - Foyer Vierscheibenhaus, Appellhofplatz 1, 50667 Köln

Am Sonntag, den 24. Oktober 2004 um 11 Uhr,

werden im Rahmen der Live-Sendung west.art am sonntag, der Kulturmatinée im WDR Fernsehen, die Preisträger der Wettbewerbe "Das schönste deutsche Wort" sowie "Das schönste Wort der Kinder" bekannt gegeben. Die Sendung wird zeitgleich im WDR 5-Hörfunk übertragen. Am Abend, um 20.00 Uhr, wird die Preisverleihung im DeutschlandRadio Berlin zu hören sein. Zu Gast im Studio sind neben den Preisträgern auch die Präsidentin des Goethe-Instituts und Vorsitzende des Deutschen Sprachrats Jutta Limbach, der Schriftsteller und Juror Uwe Timm, der Leiter der Duden-Redaktion und Jury-Mitglied Matthias Wermke, die ARD-Korrespondentin Annette Dittert, zwei Bandmitglieder der Wise Guys sowie der Wortakrobat Marcus Jeroch. Nicola Graef und Daniel Finkernagel moderieren die WDR-Sendung.
Der Deutsche Sprachrat, das Goethe-Institut und der Max Hueber Verlag laden Sie aus diesem Anlass herzlich ein, die Preisverleihung am Sonntag, den 24. Oktober, um 10.30 Uhr, während der Sendung west.art am sonntag live mitzuverfolgen.
Im Anschluss an die Sendung, ab 12.45 Uhr, möchten wir Ihnen das Buch zum Wettbewerb vorstellen und mit Ihnen feiern!

* So eine Einladung, die ich vom "Deutschen Sprachrat" erhielt..


Miriam antwortete am 12.10.04 (18:08):

@Justitia,

solltest du der Einladung folgen, bitte eine rote Rose (symbolfrei!) in der Hand halten, dass wir dich auch erkennen können. Also ich, niemals über sich in pluralis majestatis sprechen!

Und danke für den Hinweis!


iustitia antwortete am 12.10.04 (23:08):

Ja, justice gibt sich die Ehre, bei diesem Interesse.
W e n n ich fahre - und ich bin nicht als "Preiswürdiger" eingeladen, sondern als Zuschauer, der sich ruhig und gelassen da bewegen kann, ohne Stress -- da werde ich mich vollrotrosengemäß erkennen lassen.


URL: sonnenklar und mörikemäßig: m e i n schönstes Wort...? "Des Frühlings blaue Bänder".

Internet-Tipp: https://www.haz.de/db_media/sy108405719.jpg


Miriam antwortete am 13.10.04 (09:12):

@justice, (ich darf doch heute?....)

kommst du als Rosenkavalier?


Enigma antwortete am 13.10.04 (09:14):

Guten Morgen,
...die Sendung muss man sich ja einfach vormerken. Da
kündigen sich ja gleich drei wahrscheinliche Höhepunkte
an:

1. natürlich die Sendung selbst
2. "Justice als Rosenmann" (wenn auch nur eventuell) und
3. die Wise-Guys als Kölner A-capella-Gruppe (mir bekannt
und - wie ich finde - gut.) Aber nur zu zweit werden sie
ja nicht singen, oder etwa doch....???

Internet-Tipp: https://www.wiseguys.de


Miriam antwortete am 13.10.04 (09:33):

Guten Morgen Enigma,

das wäre jetzt der Gipfel! Erst teure Karten verkaufen, man steht die ganze Nacht Schlange um noch hoffentlich eine Karte zu ergattern, und dann...lässt sich Justice vertreten!
Erlebt man oft: Starbesetzung angekündigt, dann "wegen plötzlicher Erkrankung" durch irgendwelche illustren Unbekannten ersetzt.


iustitia antwortete am 13.10.04 (12:12):

Huh, guten Morgen! Es sonnt so schön die herbstkräftige Sonne!
Nee, als "Star" - heißt ja wohl "Stern" (oder kommt es wg. Schreibreformen von "starr"?) - wollte ich nicht nach Köln fahren; ja, angemeldet habe ich mich. Aber da fällt kein Stuhl vor Schreck um.
Und die Buchausgabe der "Schönsten Wörter Deutsch", die will ich da mitnehmen.
Ich bin variabel: Ich werde es mit "Sunnies" (in heart & soul) versuchen, um unerkannt zu bleiben. Bäbäbäbätsch! (Nein, das ist nicht d. sch. dt. Wort, das ich kenne...)

Zwei sonnige Grüße: in-justice (insentient)!
URL: Sönnchen, farbig, klein, transportabel..

Internet-Tipp: https://www.jimleff.com/Artwork/Paintings/Images/Sunny-Bouquet---24X18---Mar.jpg


wanda antwortete am 14.10.04 (09:27):

manchmal bedauere ich, dass ich in Niedersachsen wohne :-)))


Miriam antwortete am 14.10.04 (09:48):

@Wanda,

nimm es mir nicht übel, dass ich nachfrage: warum bedauerst du es, dass du in Niedersachsen wohnst?
Falls meine Frage indiskret ist, lass sie bitte unbeantwortet!

@Justice,

was nun??? sollen wir tatsächlich bis in deinen Herzen gucken müssen, (wegen der dort anwesenden sunnies) um dich zu erkennen? Quelle in-justice!
Leider kann ich nur mit etschi betschi antworten, weiss noch immer nicht, wie man die Zeichen über Buchstaben zaubern kann!


iustitia antwortete am 14.10.04 (13:42):

Miriam -

mit den Fällen komme ich nicht ganz klar...
Mit den Zeichen über Buchstaben...? - Erklärst Du mir das Zaubern noch mal?
*

Ansonsten dachte ich spontan, zum Thema sozusagen:
Wie in der Anekdote, in der ein Dichter einem anderen befreundeten telegrafierte:

"Sitze besorgt Rangloge."
*
Damit's nicht wie Größensinn klingt - wer weiß, wer hier wem das schrieb - und was er meinte? ("Größen-wahn-sinn" meinte ich.)
Zur URL: In so einem Saal war nicht; aber mit dem Dichter stimmt's.

Internet-Tipp: https://web.ukonline.co.uk/archer/act2set.jpg


Miriam antwortete am 14.10.04 (14:27):

@Justitia, (mal zur Abwechslung!)

wie doch das Leben unterschiedlich verläuft!
Bei mir ist es die Rangloge, die besorgt ist wegen meines Sitze(n)s!

Falls man sich an höherer Stelle Sorgen macht wegen des Dialogs: bin total zurückversetzt in diesen Tagen ins Kabarett "Voltaire" - Spiegelgasse - Zürich!

Wissen Sie was, Herr Nachbar? Ich MUSS gar nicht mit den Fällen klar kommen!

Danke fürs schöne Bild!


wanda antwortete am 14.10.04 (22:12):

@miriam, deshalb, weil ich z.B. nicht pünktlich am 24.lO. in Köln sein kann, ohne zu übernachten.


Miriam antwortete am 14.10.04 (23:36):

@wanda,

würdest du denn eine Karte für die Veranstaltung haben?
Wenn ja, und wenn nur die Übernachtung ein Problem ist: du kannst bei mir übernachten.
Wir kennen uns ja schon sooo lange! Also nimm die Einladung bitte an.


iustitia antwortete am 15.10.04 (06:48):

"Sitze besorgt Rangloge" -

Es geht um folgende Anekdote:
Rudolf Bochardt, der manchmal ziemlich vergesslich war, bat seinen Freund Hugo von Hofmannsthal, ihm zwei Karten für die "Jedermann"-Aufführung in Salzburg zu besorgen.
Hofmannsthal kam der Bitte nach und telegrafierte an Borchardt: "Sitze besorgt Rangloge".
Borchardt, ganz zerstreut, liest den Text,kann sich keinen Reim darauf machen und drahtet zurück: "Freund, warum sitzt du besorgt Rangloge?"

URL: Borchardt...

Internet-Tipp: https://www.kdg-wesel.de/info/1998/borchardt.jpg


wanda antwortete am 15.10.04 (09:11):

@ liebe miriam, ganz herzlichen Dank, erstens habe ich keine Karte und dann ist der 24. bereits anders besetzt. Grundsätzlich bietet Köln natürlich weit mehr, und als jahrelange Berlinerin bin ich halt auch verwöhnt, deshalb der Spruch mit Niedersachsen - aber hier ist es auch schön.


iustitia antwortete am 24.10.04 (13:25):

Die eigen-artige Aus-beute, rein die Wörter, ohne Begründungen:

1. Habseligkeiten

(2. Geborgenheit)

2. lieben (... ein I, ein Tüpfelchen mehr als "leben"...)

3. Rhabarbermarmelade

4. Augenblick

*

Und als Kinder-Wort: Libelle
*
Ich habe noch nix Gedrucktes erwischt.
*
Zur Ablenkung - diese URL.

Internet-Tipp: https://www.cyberwelt.ch/graphics/fun/boeswort.jpg


iustitia antwortete am 24.10.04 (13:44):

Zu "Habseligkeiten" und anderem Gut-Gemeinten:

S. SPIEGEL-online..

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,324670,00.html


iustitia antwortete am 25.10.04 (06:34):

Sprachliches Vermögen - Kommentar von Matthias Kamann (WELT)

Es gibt noch Sprachgefühl: Die Kinder haben "Libelle" zum schönsten deutschen Wort erkoren. Sie besitzen also einen Sinn für Wortmusik und die Bewegungen von Zunge und Lippen, haben ein Gefühl für Anschaulichkeit. Daß es in der Sprache nicht nur um Bedeutungen, sondern auch um den Körper geht, daß sie eine formale Seite hat und in einem Ähnlichkeitsverhältnis zur Welt stehen kann, ist Kindern bewußt. Deshalb schätzen sie die Sprechgesänge des Hip-Hop, spielen sie so kreativ mit dem Deutsch der türkischen Mitschüler und lernen Gedichte auswendig, noch ehe dies Deutschlehrer von ihnen verlangen.

Doch nicht zuletzt weil, je älter die Kinder werden, daheim und in der Schule immer weniger in Versen geredet wird, geht jener Sinn für die formale Seite der Sprache verloren. Drum nennen die Erwachsenen bei der Wahl des schönsten Wortes in trübem Inhaltismus am häufigsten "Liebe", während sich die Jury für "Habseligkeiten" entscheidet, ein nicht reizloses Wort, das freilich unter der Substantivierungskrücke "-keit" leidet und wohl vor allem wegen der Bedeutung erwählt wurde: Unterm Sparzwang betrachtet man selig seine Habe. Das wirkt wehleidig, wie ja auch beim "Unwort des Jahres" jene Larmoyanz grassiert, auf die viele Sprachkritiker abonniert scheinen - Sprache als Gegenstand der Kulturkritik und Vehikel der Weltverbesserung.

Auch mit ihrem sprachlichen Vermögen könnten die Deutschen getrost etwas lustvoller umgehen.
(WELT am Mo, 25. Oktober 2004)
*
Hier verschmiert sich Sprachkritik mit WELT-gemäß ärmlicher Besserwisserei - denen gegenüber, die die Sprache positiv, menschenfreundlich, erkenntnisfroh u n d kritisch nutzen. (Anders hat Sprache auch nie funktioniert, d.h. geholfen - als über Jahrtausende hin nie aufgegebene Hoffnung - von den Göttersöhnen (Genesis 6, 1-8) und den schönen "Menschentöchtern", deretwegen sie kamen - bis zu einem WELT-Mann Kamann, der "Wehleidigkeit" wittert und schnaubt... - das mir passend scheinende Unwort des Jahres aber nicht auszusprechen wagt: HARTZ IV. (Statt Reform oder Benennung von Zielen - ein Name, der nix bedeutet außer Angeberei und verordnetes und von der SPD und den Grünenn nachgestottertes Schröder-Heil, mit sozusagen steil gestellter Zunge.)
*
Vielleicht heißt HARTZ ja was, als F a c h-wort: Hatz, Arbeitslosigkeit, Rentenkürzung, Tamtam, Zerebellum.

URL: auch ein Vergleich.

Internet-Tipp: https://wortschatz.uni-leipzig.de/wort-des-tages/2002/07/31/graph/Hartz.png


wanda antwortete am 25.10.04 (08:35):

Danke iustitia -Über "Habseligkeiten" bin ich etwas enttäuscht, das riecht so nach Krämerseele, wobei letzteres mir dann noch lieber wäre.
Rhabarbermarmelade kann ich auch nicht nachvollziehen, aber das Wort "Libelle" hat so etwas helles, klares, das mag ich.
Bin gespannt, wie die anderen hier das beurteilen.


Enigma antwortete am 25.10.04 (10:18):

Guten Morgen,

gestern die Sendung habe ich am FS verfolgt und auch aufgenommen.
Am besten hat mir eigentlich die Slowakin gefallen, die das Wort "Geborgenheit" eingereicht hatte mit entsprechender Begründung. Für den emotionalen Inhalt "sich aufgehoben, beschützt, zu Hause fühlen" gibt es in ihrer Sprache (wie auch in der polnischen) keine genaue Entsprechung, wie festgestellt wurde, sondern nur als ähnliche Vokabel "Sicherheit", was ja wirklich etwas völlig anderes ist.
"Libelle" hat mir natürlich auch gut gefallen.
Bei "Habseligkeiten" assoziiere ich zwar keine "Krämerseele", eher das Hängen an den Dingen, die einem geblieben sind in irgendwelchen Situationen und an die man dann sein Herz hängt.
Aber es wäre sicher auch nicht "mein schönstes Wort" gewesen.
Da es das objektiv ohnehin nicht gibt, hat die Jury wohl stark nach den jeweiligen subjektiven Begründungen ausgewählt.
Aber inzwischen bin ich ins Überlegen gekommen, wie denn überhaupt meines wäre. Vielleicht "Hoffnung"? Weiss ich aber auch noch nicht so genau. Und wie gesagt: Die Begründung ist wichtig.

Grüsse
Enigma


iustitia antwortete am 25.10.04 (10:37):

In der taz - unter der Glossen-Überschrift "verboten":

Guten Tag, meine Damen und Herren.

Überall werden heute die Habseligkeiten gepackt. Dabei sehnt man sich doch nur nach Geborgenheit, will lieben. Und sei es nur für einen Augenblick der Gemütlichkeit. Das ist die Sehnsucht nach Heimat. Nach einer Libelle. Oder Rhabarbermarmelade. Ein Pferd galoppiert durch den Sommerregen, der Sommerwind trocknet seine Strähnen. Wir trödeln, sind saumselig. Wir liebäugeln, aasig grinsend, mit Kaiserschmarrn und Rhabarbermarmelade, wenn wir nicht gerade Wollmäuse jagen.

Im Stillen wundert sich verboten schon ein wenig darüber, dass bei der Wahl zum "schönsten deutschen Wort" nichts als ein Haufen geraspeltes Süßholz herausgekommen ist. Aber die Idee ist gut! Wir freuen uns deshalb jetzt schon auf Wettbewerbe wie "Die schönste deutsche Zahl" oder "Das ödeste deutsche Wort der 60er, 70er, 80er, 90er - und das langweiligste Wort von heute".
Unser Favorit: "Das Wort zum Sonntag".
taz Nr. 7496 vom 25.10.2004, Seite 1, 33 Zeilen (Kommentar).
*
Variatio delectat:
Ich habe schon einige der fiesesten deutschen Wörter aufgelistet, z.B. "Deutsch"; so: "Wirr müssen wieder deutsch sein! Wirr müssen was tun für unser Deutschtum. Deutsches, porentief reines deutsches Bier trinken! Dann Frauen beglücken. Dann Kinder zeugen!
Ach: Aber erst mal: dafür deutsche Frauen suchen! Jedenfalls bereitwillige, fleißige, Hingabe bereite, z.B. aus Thailand oder chick magere aus Nordkorea. Es wirrrd gedeutscht! Es muss wieder gedeutscht werden! Wirr werrrden wiederrr deutschen müssen! Gott Teut sei mit wirr, äh, uns!"
*
URL - "Teut" unterwegs, mit einem Gefährten.

Internet-Tipp: https://www.medievale.it/templaricrociate/img/teut.JPG


Miriam antwortete am 26.10.04 (08:10):

Der Schriftsteller Burghard Spinnen hat zur Wahl des Wortes Habseligkeiten einen schönen Kommentar in der Kulturzeit vom 25.10, gesprochen.
Hier der Text:

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/72057/index.html


iustitia antwortete am 26.10.04 (12:09):

Religionsstündchen:
Das "schönste" Wort - eine Verkleisterung...

Ja, Miriam, Spinnen weist zu Recht darauf hin, dass die Ableitung von "-selig" Blödsinn ist.
Die Etymologie weist eindeutig daraufhin, dass Habseligkeiten wie Saumseligkeit und Trübseligkeit aus der Wortendungs-Gruppe stammt wie Labsal, Drangsal, Trübsal, Wirrsal, Scheusal, Rinnsal, Mühsal, Schicksal. (Nein, von Wartesaal nicht! Das garaniert die Rechtschreibung, ob alt, ob neu.)
*
Etymologische Belege:
"Habseligkeit" bei "Stieler" (1691) zuerst gebildet aus opulentia und habentia. "Habselig" kann nur zweimal bei Ludwig (1761) und Frisch (1741) gleichbedeutend mit "reich" gleichgesetzt werden.
Ansonsten erfolgte eine Demelioration, eine Abschmückung, ein Wertungsverlust (als Gegenteil zu Euphemismus), entsprechend den sozialen Verhältinssen und Erklärungen dazu, die nicht als Meinung einer Schönungs-Jury funktionieren.

Literarische Beispiele - von Ebner-Eschenbach, Stifter, Goethe...?

"Sie trocknete die Wangen ihrer Mutter und dann auch ihre eigenen mit der Schürze, nahm ihr Kind an die Hand und das Bündel mit ihren wenigen Habseligkeiten auf den Rücken und ging ihres Weges an Mischka vorbei und wagte nicht einmal, ihn anzusehen."(Marie von Ebner-Eschenbach - Er lasst die Hand küssen / 2; die Kurzgeschichte müsste man lesen in einer good-will-Jury oder in Lesebüchern drucken.)
*
Meine Habseligkeiten sinken dagegen zu Unbedeutenheiten herab, und ich sehe aus diesen Blättern, wie man die Sache anfassen muß, wenn man die Zeit, die Kenntnisse und die Mittel dazu hat." (Adalbert Stifter - Der Nachsommer / Die Erweiterung - 5)
*
Er fragte, ob die andern auch so glücklich gewesen, ihre Habseligkeiten zu retten. (Johann Wolfgang von Goethe - Wilhelm Meisters Lehrjahre / IV. Buch, 5. Kapitel)
*

Wenn so eine deklamierende Professorin des gewollten Rechts und der asozialen RE-formzeiten wie Jutta Limbach auf solche Belege aufmerksam gemacht hätte, statt der dumm-dreisten religiösen Verkleisterungen...
Aber man wollte - von der Verschönerungs-Jury (von dem Deutsch-Werbe-Verein Joethe) dekretiert, die nix angibt (wieviele Nennungen, wieviele andere Erklärungen, welche sprachgeschichtlichen Analysen...??) nur verklären, kleine Sprachpredigten des Gefühls loslassen, die verkleistern, nach allen religiös diffusen Vorlagen und Vorgaben.

Jetzt müsste ich noch suchen, wie oft "Habseligkeiten" in den Grimmschen Märchen vorkommt, vermutlich ist es dort sehr selten.
*
"Halbseligkeiten" lässt sich schon finden, um den geringen Wert von "Habseligkeiten" nochmals anschaulich zu relativieren.
"Habseligkeiten" - ein Wort, allenfalls schön von der Bildung her - aber ein Bluff, der die Realität derer, die dieses Wort brauchen oder seinen einschränkenden Wert zitieren, verklären, d.h. missbrauchen soll.
*
Viele weitere literarische Belege, s. URL:
https://wortschatz.uni-leipzig.de/index_js.html

Internet-Tipp: https://image.ebund.ch/4946_3.png