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THEMA:   Multikulturelle Gesellschaft

 47 Antwort(en).

Titus begann die Diskussion am 18.12.03 (23:16) mit folgendem Beitrag:

Seit Jahren geistert dieser Begriff durch die Medien - ich habe mich bislang nicht damit beschäftigt, irgendwie ging mir der Begriff am Ohr vorbei.

Mir ist eine multikulturelle Gesellschaft ohnehin unheimlich und befremdend, meine Haltung spontan wäre Ablehnung.

Nur - müssen wir uns überhaupt mit einer multikulturellen Gesellschaft befassen oder geht uns das überhaupt nichts an?

Könnte es sein, daß wir bereits "mitten drin" sind, überall und unterschiedlich in Europa? Wenn ja, können wir noch etwas steuern oder beeinflussen? Wieweit können wir in Europa unsere Identität bewahren? Was müssen wir aufgeben?

Also, liebe Mitdiskutanten und Mitdiskutantinnen, Eure Meinung wäre interessant!

Wer fangt an, ich weiß, schwierig aber wichtig!

Meine Meinung kommt auch noch - aber sicher doch!

Titus(WolfgangM)


dirgni antwortete am 19.12.03 (00:00):

Hallo Titus,

Du hast sicher recht, zunächst ist es befremdend und vor allem von Unsicherheit geprägt, anderen Kulturen zu begegnen, aber es ist auch faszinierend und bereichernd.

Das Hauptproblem besteht wohl darin, daß es so viele Sprachen gibt und so wenig Sprachengenies. Sobald sich die Menschen verständigen können, man die Literatur und geistigen Grundlagen einer anderen Kultur lesen kann, verringert sich die Angst vor dem Fremden und das Interesse und die Faszination steigen.


julchen antwortete am 19.12.03 (04:57):

geht Dir am Ohr vorbei?
Du bist doch mittendrin, kuck dich mal um.


wanda antwortete am 19.12.03 (08:16):

befassen ?
ja, wer das muss, wird sich schwer tun.
Ich erlebe und geniesse.


Titus antwortete am 19.12.03 (10:22):

Julchen, man kann mit Vorgängen umgeben sein, ohne daß man diese im Kern bewußt wahr nimmt. Das meinte ich mit am Ohr vorbei.

Wanda, natürlich kann Dich niemand zwingen Dich mit Dingen zu beschäftigen, von denen Du annimst, daß sie Dich nichts angehen. Habe ich Dich da richtig verstanden?
Gestattest Du mir dann bitte die Frage, ob nicht dieses Thema uns alle beschäftigen sollte? (für die grundsätzlichen Kritiker: Ich wählte den Konjunktiv....)

dirgni - genau das ist es, die sprachliche Verständigung, fehlt diese, entstehen Mißverständnisse und damit Probleme.

Wie ist es mit fremden oder fremdartigen kulturellen Einflüssen? Wie gehen wir damit um?

Leider habe ich heute wieder keine Zeit - ich komme aber wieder...

Grüsse von Titus(WolfgangM)


Medea. antwortete am 19.12.03 (10:36):

Mit Angst vor dem "Fremden" hat es bei mir überhaupt nichts zu tun - in jungen Jahren bin ich häufig gereist und habe vieles gesehen, manches bewundert, anderes hat mich erschreckt, nachdenklich gemacht, beeindruckt, je nachdem, wie gerade die Wirkung auf mich war.
Jedesmal bin ich aber wieder gerne nach Deutschland zurückgekehrt, leben für längere Zeit oder für immer hätte ich in den anderen Ländern (abgesehen von Frankreich und Skandinavien) nicht wollen.
Das Wort "multikulti" und das, was allgemein darunter signalisiert wird, ist mir ein Graus und ich vermute, daß es sehr leichtfertig von den Leuten in den Mund genommen wird, ohne groß darüber nachzudenken. In allen fünf Erdteilen hat sich im Laufe der Jahrtausende das entwickelt, was gemeinhin als Kultur bezeichnet wird, die europäische unterscheidet sich wesentlich von der afrikanischen, die chinesische von der islamischen, die australische von der japanischen etc., etc.
Ich habe noch nie gehört, daß sich zum Beispiel die japanische mit der chinesischen mischen möchte, um als multikulti durch diese beiden Länder zu geistern ....
Und wie steht es da mit Europa? Jeder einigermaßen Gebildete weiß, was multikulti implizieren soll, ein Durchmischen der europäischen Kultur mit der islamischen, größere Gegensätze sind kaum vorstellbar, da hier ja besonders die religiösen Unterschiede prägnant sind.
Und so werde ich mich wieder dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt sehen, der ja zum Repertoire derer gehört, die mich in diese Ecke stellen wollen . :-(( Nichtsdestotrotz sehe ich in einer multikulturellen christlich/islamischen Gesellschaft in Europa keinen Gewinn, sondern ein hohes Konfliktpotential, zum Teil sind wir ja bereits mittendrin, wie allein das Bestehen auf dem islamischen Kopftuchtragen in Schulen und Gerichten - gerade ein großes Thema in Frankreich) zeigt. für die bisherigen europäischen Kulturen gab es den multikulti-Begriff nicht, da sie sich alle ähneln - er ist erst im Zuge der islamischen Zuwanderer geprägt worden.


juergenschmidb antwortete am 19.12.03 (11:00):

zu dem Thema, wo ja meinung gefragt wurde, kann ich folgende aktuelle Erlebnis beitragen.
Zusammen mit einem der 27 öffentlichen Seniorenzentren in München(ASZ), versuchte ich den "Ausländer"-Anteil der Besucher dieser tagsüber offenen Stelle, die ein reichliches Angebot an Kursen, Begegnungen, Treffs und Ausflügen haben, von Null auf einige zu erhöhen.
Dazu verteilten wir Infoblätter auf einem naheliegnden Wochenmarkt, sprachen viele an, um sie für den geplanten Tag der offenen Tür zu gewinnen.
Geplant war/ist ein Treff unter dem Titel -International-.
Ergebnis, leider, nur ein interessierter weiterer Senior kam.
Es ist offensichtlich schwierig, den Treff überhaupt für "Migranten" attraktiv zu formulieren.
Liegt natürlcih an vielen Gründen, die wir ja alle kennen, der starken Grossfamilienbindung, der befürchteten Falscheinschätzung ducrh uns bei einer Teilnahme an solchen Treffs, dem Akzent in der Sprache, der womöglich abwertend ausgelegt wird.
Gnaz zu schweigen von Dingen wie Angst, unerwünschte Diskussion über Nichtchristliche Religionen, in einen Topf werfen mit Gewalttätern, etc.
Ich weiss nicht, ob es einen semiprofessionellen Weg gibt, Ausländer in Gruppen einzuladen, zu integrieren.
Lasst euch mal amtliche Zahlen geben, wieviele Migranten in eurem Viertel, eurem Ort wohnen.
Die meisten kennen wir, und dort behandeln wir sie gut, als Dienende in Restaurants, als Putzfrauen, etc.
Ob das ganze Multikulti heisst oder anders, wir haben diese Leute, müssen, um Ghettobildungen, wenigstens in der Folgegeneration, zu vermeiden.
Über die Schiene, alte Einheimische mit alten Migranten geht es sehr schwer, nämlich für uns.


utelo antwortete am 19.12.03 (11:58):

Multi-Kulti ist ein dehnbarer Begriff und kann sowohl positiv als auch negativ erlebt werden. Natürlich sind wir mittendrin, je nach Wohnort, und zwar schon an die 40 Jahre. Anfangs waren es Italiener, Spanier, Portugiesen, danach Jugoslawen und Türken. Mittlerweile sind jede Menge Leute aus Ghana, Ethiopien etc.,hier. Chinesen, Inder, Pakistani,Polen, Russen, Afghanen, also aus aller Welt kommen die Menschen nach hier. Mit den Leuten aus europäischen, christlichen Ländern gab es auch kaum Schwierigkeiten -jedenfalls nicht mehr als mit unseren deutschen Mitbürgern. Anfangs bemühte man sich, den Leuten zu helfen sich einzuleben, versuchte ihnen unsere Sprache beizubringen, damit sie besser zurecht kommen. Man besuchte sich gegenseitig und es war einfach schön. Nachdem aber nun soviele Muslime hier sind, die ihren Glauben offiziell ausbreiten und auch uns bzw. unseren Kindern aufdrängen wollen, ist meines Erachtens eine Grenze erreicht. Wir sind immer noch in Deutschland, auch wenn man es manchmal gar nicht glauben will. Deutschland ist ein traditionell christliches Land und das darf man doch sagen, dass wir Deutschen auch mit fremden Glaubens- und Lebenseinflüssen unsere Kultur ohne Druck und Einmischung weiter leben wollen.
Wie schon öfter angemerkt, ich bin kein Rassist, spreche mehrere Sprachen und habe einen Freundeskreis, in dem auch etliche Ausländer sind. Aber langsam unterdrückt diese Multi-Kulti Gesellschaft unsere Kultur.


mart antwortete am 19.12.03 (12:15):



Wer keinen eigenen Standpunkt hat, kann sich nicht mit anderen Kulturen auseinandersetzen.



Gegensätzliche Auffassungen prallen aufeinander, erzeugen Konflikte und nicht selten gewalttätige Auseinandersetzungen.
Und so wie immer, wenn es besondere Herausforderungen gibt, setzt man Hoffnungen in die Pädagogik und in versch. Bildungseinrichtungen.

Multikulturelle Erziehung wurde propagiert und alsbald zu einer Forderung, die in keinem Bildungsprogramm fehlen durfte.
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„Schon Kindern und Jugendlichen sollte bewußt werden, daß es mehrere, verschiedene Kulturen gibt, daß mehrere Religionen und Religionsgemeinschaften sich um das Heil der Menschen kümmern, daß die Stellung von Mann und Frau in den einzelnen Kulturen sehr verschieden sein kann; die Auffassungen von Tod und Sterben, und vieles Andere auch.“

„Von der multikulturellen Erziehung wurde und wird erwartet, daß sie Verständnis für das Andere und den Anderen weckt, die Toleranz gegenüber kulturellen Eigenarten des Fremden erzeugt, schließlich auch Grenzen und Unvollkommenheit der eigenen kulturellen Objektivationen deutlich macht, und so zur Bereicherung des eigenen Bewußtseins führe.“
„Der Terroranschlag auf Amerika scheint das in Frage zu stellen. Denn dieser Terrorakt ist zumindest auch durch kulturelle und wirtschaftliche Gegensätze bestimmt: Der westlich-kapitalistische auf Konsum ausgerichtete Hedonismus, Beachtung von Demokratie und Gleichheitsrechten gegen autoritäre Systeme, gegenüber dem strengen aufs Jenseits gerichteten Glauben mit seinen radikalen Geboten und Ansprüchen.
Schon diese Gegenüberstellung zeigt, daß es mit bloßer Toleranz, mit der Relativierung des eigenen Standortes, mit harmonisierendem Zusammenleben, mit der vielfach verkündeten gleichen Gültigkeit aller Kulturen, mit organisierten Begegnungsfesten nicht getan ist.

"Das alles führt eher zu einem gleichgültigen Tolerieren, das - nicht ganz zu Unrecht - als verschwiegene Überlegenheit verstanden wird und Aggressionen auslöst.
Wenn multikulturelle Erziehung zur Bildung des Menschen in bezug auf seine soziale Haltung beitragen will, zu jener Bildung, die den anderen ernst nimmt, ihn als mir grundsätzlich Gleichen anerkennt, dann darf sie die wirkliche, d. h. in Argumenten zu führende Auseinandersetzung nicht fürchten.

"Dann muß sie bei aller Gleichheit des Menschen auch deren kulturelle Ungleichheit sehen - und ernst nehmen.

"Eine oberflächliche alle Menschen umfassende Toleranz, die alles und jedes gleichermaßen wertet, ist eher kontrafaktisch. Sie fördert die beziehungslose Gleichgültigkeit.

"Wer zum gegenseitigen Verständnis der Menschen auch aus anderen Kulturen beitragen will, der erziehe zu jenem Dialog, der sich nicht scheut, einen eigenen Standpunkt zu haben.


"Multikulturelle Erziehung ist Mode und Tabu. Aber vielleicht sollte man sich überlegen, ob nicht jede Erziehung zunächst der eigenen Kultur verpflichtet ist. Erst von einem eigenen Standpunkt aus kann man andere verstehen, sich mit ihnen friedlich auseinandersetzen. Das aber lernt man auch in der intrakulturellen Auseinandersetzung, in jedem guten Unterricht.
Jene aber ist die Voraussetzung für die nicht zu bestreitende Notwendigkeit einer interkulturellen Erziehung.“


"Wenn man zum gegenseitigen Verständnis zwischen Menschen – auch aus anderen Kulturen beitragen will, muß man zu einer Dialogfähigkeit erziehen, die sich nicht scheut, einen eigenen Standpunkt zu haben."


Zitate von Marian Heitger
Der Autor ist Erzehungswissenschaftler und lehrte an der Wiener Universität


Karl antwortete am 19.12.03 (15:52):

@ Mart,

das klingt doch nicht unvernünftig. Natürlich sollte jeder einen eigenen Standpunkt besitzen. Dieser sollte m. E. niemals von oben verordnet sein, sondern jeder Mensch muss diesen in seiner persönlichen Bildung selbst erarbeiten. Damit tun sich einige Religionen wie der Katholizismus und der Islam schwer, aber für diese Freiheit muss der Staat durch seine rigorose Trennung von den Religionen sorgen (s. Frankreich, Türkei etc.).

Ich persönlich habe in meinem Leben bisher die Vielfalt der Kulturen nur als bereichernd empfunden.


trux antwortete am 19.12.03 (18:10):

Ein Standpunkt ist meist ein Drehpunkt.
Wenn alle Kulturen letztendlich gemischt sind, dann ist es mit der Vielfalt der Kulturen vorbei. Wäre doch schade, oder? Wohnt man als Deutscher schon ganz lange in einem Miethaus, in das so nach und nach Ausländer einziehen, wird man sich in einigen Dingen umstellen müssen, oder es gibt Auseinandersetzungen. Ehe Ausländer unsere Gesetze und Regelungen einmal lesen und verstehen können, wird eine geraume Zeit vergehen. Wie sollen sie auch die Paragraphen im Bürgerlichen Gesetzbuch oder in unserer Verfassung verstehen, wenn es mit der Sprache und dem Verständnis für unsere Kultur hapert. Vielleicht zieht man besser einen Wohnungswechsel vor, der sonst nicht zur Debatte gestanden hätte. Aber wohin? Mit den eigenen Kindern in der Grundschule, die mit Kindern zusammen in der Klasse sind, die erst Deutsch lernen müssen, ist es auch so eine Sache. Die Zuwanderung nach Deutschland scheint mir zudem einseitig zu sein, oder wandern gleichviel Deutsche auch in die Länder aus, aus denen die Einwanderer herkommen? Werden wir im Wettstreit der Nationen, auf kurze Sicht gesehen, nicht absacken? Ich denke dabei an den wirtschaftlichen Konkurrenzkampf. Bisher sind wir, gesellschaftlich gesehen, ganz gut ohne Multikultur ausgekommen, warum also experimentieren?


Karl antwortete am 19.12.03 (18:53):

Multikulturell bedeutet keineswegs Mischung und Umrühren bis zur Unkenntlichkeit. Dann hätten wir einen Einheitsbrei, den will doch keine Seite.

Andererseits sind Kulturen ohne vielseitige Wurzeln gar nicht denkbar und jede der existenten Kulturkreise auf dieser Erde hat viele Traditionen gerade auch anderer Kulturen übernommen und darauf aufgebaut. Das ist auch bei dem Christentum und bei unserem Weihnachten so. Ich lade Euch ein, die kleine Geschichte von Weihnachten zu lesen:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/weihnachten2003.html


wanda antwortete am 19.12.03 (20:03):

wie so oft, werde ich hier total missverstanden.
@titus genügt es, wenn ich es noch einmal sage, ich war l2 Jahre mit einem Iraner verheiratet.
Nachwievor begrüsse ich die Vielfalt der Kulturen, denen wir uns nähern oder gar anschliessen können. Und das ist es, was ich geniesse !


cilia antwortete am 19.12.03 (20:32):

Hallo trux, ja es gibt sie die Deutschen, Österreicher und Briten, die oft noch schlimmer sind. Ich möchte auf spanische Regionen verweisen wo nur Deutsche und Österreicher wohnen und keiner, aber schon wirklich keiner kann ein Wort Spanisch. Die ganze Region hat sich nach ihnen zu richten – und dann daneben nur einige Kilometer entfernt sind dann die britischen Enklaven – jedes Lokal serviert hier keine spanischen Gerichte sondern nur Speisen die den Briten genehm sind. Soweit zur Integrationsfähigkeit unserer Europäer.


hugo1 antwortete am 19.12.03 (21:55):

@ cillia,,wenn dem so ist, daß das Wohnen von, na ich will mich mal moderat ausdrücken "friedlich, brauchbaren und netten Anderssprachigen" in einer Exklave, einem Wohnviertel einem Stadtteil usw genehmigt, gefördert oder auch nur geduldet wird, kann natürlich die Integration über Generationen verzögert werden, mit all den vielen Kontroversen die wir schon kennen. Das würde jedoch bedeuten, daß die jeweilige Obrigkeit, auch z.T gegen den Willen dieser -natürlich aus vielerlei Gründen beisammenbleibenwollenden- Zugewanderten, auf einer relativ gleichmäßigen Verteilung (ich will nicht sagen Durchmischung)bestehen müßte. Das wär für die Betroffenen im ersten Moment zwar hart ,auf Dauer gesehen jedoch für alle Beteiligten Integrationsförderlicher. (nur glaub ich nicht das z.B die religiösen Führungsgremien dieser Menschen daran interessiert sein können, ihre Schäfchen würden dann Ihrem mehr oder weniger geeigneten Einfluss entzogen)


Titus antwortete am 19.12.03 (22:34):

Wanda,
ich habe Dich nicht mißverstanden. Ich habe Dich nur gefragt, ganz vorsichtig. Nun, Du hast geantwortet, ok.

Medea,
das ist genau diese undefinierbare Angst und Hilflosigkeit, die mich befällt, weil ich den Schutz des Staates vermisse, und zwar für alle Menschen, die friedlich leben wollen und doch bedroht oder zu Handlungen gezwungen werden, die sie nicht begehen wollen. Und der Staat hat nun einmal das Gewaltmonopol. Und für mich ist nicht erkennbar, daß der Staat seine Aufgabe erfüllt.

Aber über die Bedrohung, die real vorhanden ist, hinaus gibt es doch die nach meiner Meinung nicht mehr umkehrbare Situation, daß wir uns mit fremden Kulturen und Verhaltensweisen auseinander setzen müssen, wir haben keine Wahl.

Und hier nimmt bei mir der Gedanke langsam Gestalt an, daß wir uns entscheiden müssen, wo unsere Schmerzgrenzen liegen, wo die Gefahr beginnt, daß wir unsere Identität einbüssen, ich meine nicht unsere Staatsangehörigkeit, die hat nach Öffnung der Grenzen und Übergabe der wichtigsten wirtschaftlichen Entscheidungen an die EU ohnehin keine Bedeutung mehr.

Wir alle sind Westeuropäer, egal ob evangelisch oder katholisch oder einem anderen Glauben auf Basis der christlichen Gedanken angehörend. Unsere Lebensform, Lebensweise gilt es zu erhalten, das ist unsere Grundidentität. Denke ich, oder irre ich mich?

Betrachtet man einige Erscheinungen in der Presse, im Fernsehen und besonders in der Politik können einem schon Zweifel kommen, ob sich der ganze Aufwand noch lohnt....

für heute abend genug gedacht, sonst nutzen sich die restlichen, alten grauen Zellen zu sehr ab!

Titus(WolfgangM)


jeanny antwortete am 19.12.03 (22:42):

mehr MULTI-KULTI als in luxemburg gibt es wohl in keinem anderen land.
wir sind 441300 einwohner,davon sind 164700 ausländer(37,5%)und jeden tag kommen noch 100000 zum arbeiten nach luxemburg aus unseren nachbarländern(belgier,franzosen und deutsche)
es vergeht kein tag,an dem wir nicht andere sprachen sprechen müssen um uns zu verständigen.es liegt wohl daran,dass wir dreisprachig aufwachsen,und mit leichtigkeit von einer sprache in die andere überwechseln.
aber manchmal sind wir müde,und verärgert,dass immer wir es sind,die in unserem eigenen lande uns anstrengen müssen,und nicht reden können wie der schnabel uns gewachsen ist.besonders die àlteren menschen die während dem 2ten weltkrieg zur schuhle gingen haben schwierigkeiten
französisch zu sprechen,da es von den nazi's verboten war.
aber trotz allem leben wir friedlich zusammen,bis auf einige wenige ausnahmen.rassisten gibt es auch einige in luxemburg.
MULTI-KULTI ja,aber die dosis muss stimmen.


mart antwortete am 19.12.03 (23:01):

jeanny,

Ich habe zu dem von Dir angegebenen Ausländeranteil eine Frage. Wie viele Ausländer werden pro Jahr in etwa eingebürgert? Diese zählen ja dann nicht mehr als Ausländer, haben aber dennoch ähnliche Probleme.


mart antwortete am 19.12.03 (23:05):

"Den Ausländeranteil beeinflussende Faktoren:

"Der Ausländeranteil wird oft als Maßzahl für den Anteil der zugewanderten Menschen auf einem Staatsgebiet verwendet. Insbesondere internationale Vergleiche beziehen sich häufig auf diesen staatsangehörigkeitsrechtlichen Aspekt der Zuwanderung.

"Obwohl Zuwanderungsprozesse zahlenmäßig ihren Niederschlag im Bestand der ausländischen Bevölkerung eines Staates und damit im Ausländeranteil finden, bildet das Maß „Ausländeranteil" die Zuwanderung nur unzureichend ab. Es wirken weitere Faktoren auf die Größe des Ausländeranteils, die nicht aus dem Zuwanderungsprozess resultieren:

"Im Ausländeranteil spiegelt sich die Einbürgerungsregelung und -praxis des jeweiligen Staates wider, was sich vor allem bei internationalen Vergleichen zeigt. Hat beispielsweise ein Staat mit hoher Zuwanderung ein sehr liberales Einbürgerungsrecht, bei dem Neuzuwanderer in kurzer Zeit Staatsangehörige des betreffenden Landes werden, so weist der Ausländeranteil einen relativ niedrigen Wert auf. Hingegen hat ein Staat mit restriktiver Einbürgerungspraxis, in dem Kinder und Enkel der ausländischen Migranten die Staatsangehörigkeit nicht erlangen, einen relativ höheren Ausländeranteil.
In Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder der so genannten zweiten oder dritten Migrantengeneration sind in der Mehrzahl der Fälle in Deutschland noch „Ausländer", obwohl sie keine Zuwanderer sind – sie wurden ja im Inland geboren. Unmittelbar wirkt hier die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Zuwandererinnen auf die Größe des Ausländeranteils.
Bestimmte Zuwanderergruppen, die mit der Einreise die Staatsangehörigkeit erhalten (wie Spätaussiedler in Deutschland), gehen nicht in das Maß „Ausländeranteil" ein. Damit vernachlässigt der Ausländeranteil als Maßzahl für die Zuwanderung diese Gruppen vollständig.
In jedem Staat wirken diese Einflussfaktoren unterschiedlich, weshalb sich die Ausländeranteile international nur schwer vergleichen lassen."

Ausländeranteil in ausgewählten Staaten Europas: siehe Link

Internet-Tipp: https://www.bafl.de/template/migration/content_migration_ausslaender_in_europa.htm


jeanny antwortete am 19.12.03 (23:18):

hallo mart
diese zahlen habe ich von der statec,das ist das statistische amt.wieviele ausländer jedes jahr die luxemburger nationalität bekommen,kann ich momentan nicht sagen(werd mich aber schlau machen)
aber in luxemburg geht ein witz um der sagt,wir machen jedes jahr mehr luxemburger durch naturalisieren als durch
geburten.
also,die 164.700 ausländer stimmen,es gibt natürlich auch noch sehr viele die den luxemburger pass haben,sogar einige sätze luxemburgisch sprechen können,aber ,weil es einfacher ist,und wir ihre sprache sprechen ,es lieber bleiben lassen.....und das macht uns manchmal sauer.


Felix antwortete am 20.12.03 (02:16):

- MULTI-KULTI als Schlagwort meist von fremdenfeindlichen Kreisen missbraucht darf nicht als Vermischung und Verwässerung der einzelnen Kulturen gesehen werden.
- Es geht wiedereinmal um den intoleranten Ethnozentrismus, also um die falsche Annahme, die eigene Kultur sei den andern überlegen.
- Ziel wäre das tolerante Zusammenleben verschiedener Kulturen unter gegenseitiger Achtung. Dies ist keine Utopie sondern vielerorts Wirklichkeit.
- Behilflich dabei ist eine gemeinsame Kommunikationsmöglichkeit.

Ich führte jahrelang eine sogenannte Integrationsklasse mit Jugendlichen aus 17 Nationen, mit 16 verschiedenen Sprachen, 8 unterschiedlichen Schriftsystemen und 9 Religionszugehörigkeiten. Dies war nicht immer problemlos aber keinesfalls unmöglich! Allesamt fanden den Anschluss in eine Regelklasse, die ihren Begabungen entsprach.

Gegner einer multikulturellen Gesellschaft haben in der Regel Vorurteile, die auf Einzelfälle basieren.


Irina antwortete am 20.12.03 (12:27):

"Gegner einer multikulturellen Gesellschaft haben in der Regel Vorurteile, die auf Einzelfälle basieren." (Felix)

Dem stimme ich voll zu!

Wobei nach meinen Erfahrungen diejenigen, die die multikulturelle Gemeinschaft/Gesellschaft Unterstützen, das Wort "multikulti" nicht benutzen.

Irina


mart antwortete am 20.12.03 (15:34):

irina, versuche doch einmal im google einzugeben:

Multikulturelle Gesellschaft oder Multik. Gesell.+ Grüne und dann entscheide, wer dieses Wort gebraucht!


Karl antwortete am 20.12.03 (15:46):

@ Titus,

ich möchte auf die Antwort von DorisW in einem anderen Thread auf Dich Bezug nehmen. Bitte spreche von Dir und in der Ichform. Ich vermute, dass ich in das umfassende, von Dir gebrauchte "wir" nicht einbezogen werden möchte. Jeder kann hier seine Ängste darstellen, aber sollte diese bitte nicht als "unsere" Ängste bezeichnen.

Beste Grüße, Karl


mart antwortete am 20.12.03 (19:59):

Ich kenne hiesige Politiker, die ebenfalls keine Ängste haben und kein Problem sehen.

Sie wohnen nur in Döbling und schicken ihre Kinder in Privatschulen!


jeanny antwortete am 20.12.03 (20:25):

@mart
jedes jahr werden in luxemburg über 1000 ausländer eingebürgert,durch option oder durch naturalisation.
www.gouvernement.lu/publications/download/fichesttav/PODEMFR.pdf


Titus antwortete am 21.12.03 (00:00):

Karl,

ich versuche herauszufinden, wie man diskutieren kann - und das geht bekanntlich nur mit mehreren Beteiligten - ohne den Begriff "wir" zu benutzen.

Auffällig ist doch, daß viele Beiträge irgendwie Ähnlichkeiten mit Leitartikeln haben, also ohne eine erkennbare persönliche Stellungnahme oder Einbeziehung anderer Personen - was ich nicht zu kritisieren habe.

Nur - wollen wir diskutieren oder an einander vorbei einzelne Stellungnahmen verbreiten?

Wo "unechte" Diskussionen hinführen, ist gegenwärtig zum Thema "Die Deutschen" erkennbar. Statt zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, wird gegiftet - ich sage das ganz deutlich, auch wenn ich wieder einmal irgendwo anecke. Es ist meine Meinung.

Wir haben hier ein Diskussionsthema, das tatsächlich diskutiert werden sollte, weil Fragen in der Luft liegen, die Antworten oder Versuche zu antworten erfordern.

Wer dem nichts abgewinnen kann, muß sich an diesem Thema nicht mit Beiträgen beteiligen, es gibt ja keinen Zwang zu diskutieren.

Und wenn jemand einen "Leitartikel" loswerden möchte - bitte sehr, das wird man überleben (korrekt hätte ich geschrieben "werden wir überleben" - aber ich habe Rücksicht zu nehmen).

Benutzte ich also in Diskussionen "ich", ja , diskutiere ich dann mit mir selbst? Irgendwie habe ich den Eindruck in den Jahrzehnten meiner Arbeit Syntax und Semantik
völlig falsch, unrichtig, arrogant (??) angewendet zu haben. Und trotzdem hatte ich Erfolg in meiner Arbeit. Irgendetwas stimmt da nicht - was? Wer weiß es?

Ich (ja hier stimmt "ich") verabschiede mich für heute und grüße

Titus(WolfgangM)


Medea. antwortete am 21.12.03 (07:59):

@ Jeanny
Welchen Nationalitäten gehören diese eingebürgerten Ausländer an? Sind es vorwiegend Europäer, Afrikaner, Asiaten, Araber?
Es wäre interessant, hier Näheres zu erfahren.


Medea. antwortete am 21.12.03 (08:46):

Multikulti ist im Laufe der Jahre zu genauso einer heiligen Kuh geworden wie die Frage nach den Auswirkungen der islamischen Religion in Europa/Deutschland - bloß nicht sonderlich dran rütteln, sie auf dem Eis lassen, was für Folgen hätte ein Herunterholen etc, etc. ?
Ich denke, daß auch viele Menschen sich bewußt Scheuklappen anlegen, wenn es um diese Thematik geht, sich nicht zu sehr outen, denn wer möchte schon in den Geruch der sofort entgegengehaltenen Fremdenfeindlichkeit kommen? Und so werden bei jeder noch so vorsichtigen Diskussion, sofern sie nicht von vornherein "erschlagen" wird, "Gutmenschen" und "Schlechtmenschen" ihre Sichtweisen darstellen, die Gleichgültigen, die Uninteressierten, die Ängstlichen, die Zaudernden, die sich auf Unwissenheit Zurückziehenden, die Sichnichtwagenden zu diesem brisanten Thema schweigen......
Um Mißverständnissen vorzubeugen - keiner der bisher hier Mitdiskutierenden ist angesprochen - es sind lediglich Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe.
Daraus stellt sich mir wieder und wieder die Frage, warum das so ist? Ich habe versucht, zu ergründen, weshalb das ein "Sichbedeckthalten-Thema" ist. Wer oder was ängstigt so viele Menschen, sich hier einzubringen?
Ich erlebe ein Murren und Knurren in kleineren Kreisen, selten in der Öffentlichkeit. Darüber einmal nachzudenken,
könnte auch Gegenstand dieses Themas sein.


Irina antwortete am 21.12.03 (09:22):

"... dann entscheide, wer dieses Wort gebraucht!" (mart)

Hierauf antworte ich nur, um herauszuheben, daß Du ewig an mir herummäkelst.

Besser solltest Du lesen, was ich geschrieben habe:
"... nach meinen Erfahrungen ..."


Und diese Erfahrungen sind groß wegen persönlicher multikultureller Umgebung -, dort im Tätigkeitsbereich und in persönlichen Beziehungen, hier in Unterstützung.

Irina


jeanny antwortete am 21.12.03 (09:45):

@medea

einwohner in luxb.
441.300

davon:233.600 frauen
217.700 männer

ausländer:164.700(37,3%)

portugiesen :58.400
italiener :20.300
franzosen :20100
belgier :15.100
deutsche :10.600
engländer :4.900
holländer :3.900
andere europ. :10.100
nicht europ. :21.300


jeanny antwortete am 21.12.03 (09:52):

@medea

hab die frage falsch beantwortet.werde noch suchen,um die nationalitäten der eingebürgerten ausländer zu finden.
(spätzündung )


mart antwortete am 21.12.03 (11:55):

In den USA darf offensichtlich Weihnachten nicht mehr als christliches Fest bezeichnet werden und die englische Stadt Birmingham hat mit Rücksicht auf den hohen muslimischen Bevölkerungsanteil die Weihnachtszeit abgeschafft und durch die multikulturelle Wortschöpfung „winterval“ ersetzt“


"Sage keiner, die Briten seien nicht skurril:
In der mittelenglischen Metropole Birmingham gibt es in diesem Jahr ein „Winterval“ (Abkürzung für Winter-Festival). Der von der sozialistischen „Labour-Partei“ regierte Stadtrat will damit verhindern, daß sich Moslems und Hindus an Weihnachten unwohl fühlen."


Medea. antwortete am 21.12.03 (12:07):

Das ist tatsächlich eine Lachnummer -
wahrscheinlich dauert sie bis zu den nächsten Stadtrat-Wahlen ....


utelo antwortete am 21.12.03 (13:11):

@ juergenschmidtb,
bezüglich der ausländischen Senioren habe ich festgestellt, dass sie 1. ihre eigenen Begegnungsstätten haben, wo sie unter sich sind und nicht deutsch sprechen müssen. 2. Die Frauen gehen eher seltener aus ihrer gewohnten Umgebung.
3. Die Männer haben -egal welcher Nationalität- ihre Cafes, wo sie andere treffen, Karten spielen oder sich unterhalten. Frauen haben da fast keinen Zutritt.
Also werden die "Seniorentreffs" nicht von diesen Menschen angenommen. Um rauszukommen, trifft man sich bei großen Familienfeier.
In Italien habe ich im vorigen Jahr einen "Seniorentreff" gefunden. Dort kamen italienische ältere bis ganz alte Frauen und Männer zusammen. Sie saßen dort, quatschten und lachten miteinander, einer spielte Akkordeon und die anderen sangen die alten italienischen Lieder sehr vergnügt mit. In einer Ecke saß ein Pastor mit zwei Frauen, die offensichtlich ein ernstes Thema behandelten. Die Leute sahen alle nicht so aus, als ob sie reich wären, aber sie haben ihren Platz und tauschen sich miteinander aus. Wir als Gäste wurden freundlich aufgenommen, bekamen auch einen Kaffee spendiert und durften auch ein bisschen mitreden.


wolkenull antwortete am 21.12.03 (23:44):

Gu´n Abend - oder auch gute Zeit...
Im süddeutschen Raum "pfüat di.." wie Tschüs (vom a Dieu abgeleitet) im Norden oder "grüß G´tt" woanders; das ist aber alles ursprünglich mal der Priester- und Segensgruß "..der Herr sei mit Dir..." Num. 6, 24.-
Dieser Gruß ist doch bei genauer Betrachtung schon ganz schön
1.) multikulturell und
2.) fast bis zur Unkenntlichkeit verschliffen
3.) und ganz und gar "teutsch"
- oder etwa nicht...?
Wir Deutschen haben das "Glück", daß "wir" seit der medialen Verbreitung der "Neuen Botschaft" eine sogenannte Schriftsprache zu "besitzen", der wir uns zur Klärung von Integrations-Problemen bedienen können.
Der teutschen sprache...
Haben wir eigentlich sonst noch eindeutige teutsche Kultur-Merkmale...?
Erst seit Bismarks Zeiten haben wir nun alle einen Anspruch auf´s gemeinsame "deutsch Sein" - wenn die Melde-Behörde (k)einen Einspruch gegen das Ausststellen eines "Dokumentes" hat - (Wilhelm Vogt wurde zum Hauptmann und deutschen Lacher weil ihm das Dokument nicht gegeben wurde).-
Ist eine Hamburger Deern nicht zuerst Hambugerin und dann erstmal Stuttgarter Bürgerin und erst dann "Deutsche..." wenn dazu Gründe... etc etc etc
Czibulka und Kwiatkowski wurden in den 20er Jahren (gut-katholisch natürlich) ganz ohne teutsche Sprach- und KULTUR-Kenntnisse im Ruhrgebiet angesiedelt - 1945..47 gründeten sie die die ersten Ruhrfestspiele, die Ruhruni etc ect pp...
Und bei ein bisschen Argumumente finden wollen - z.B. friesische Sprache, rotwelsche Einmischungen, fränkische Kultur und Anglismen - ist das Thema der gesellschaftlichen Bildung endlos...
Wenn es denn so sein soll, daß das "Kopftuch" und der Islam sich als kulturelle Überlagerung erweist... Wer wollte diese Bildung aufhalten...?
Und noch einmal zur gemeinsamen Kultur - unserer Sprache:
Karl der V. war der Kaiser, der sich mit Reichsacht und Bann, ausgesprochen gegen den aufrührerischen Mönch, dem Papst gefügig zeigte - jedoch auch der Kaiser konnte die Bildung der neuen "VOLKS-"Kultur, nämlich der evangelischen (!) Freiheit - z.B. heiraten - nicht aufhalten!
Ich hoffe, daß heute niemand in Teutschland die heute immer noch existierende Aus-Einander-Setzung der vielen (!) sehr unterschiedlichen christlichen Kultur-Ansichten mit einem "Ver- oder Ge-Bot" zum Auseinanderleben hie katholisch da Lutherisch, oder Freikirchlich oder Baptistisch oderwasweißich ausweiten will.
Ist es möglicherweise doch gerade die vielfache kulturelle Prägung, mit der Teutschland weiterhin Deutschland sein kann...?

Friedvolle Tage und
christlich-gesegnte Zeit
uns allen gewünscht

alfred von der wolke


jeanny antwortete am 22.12.03 (08:25):

@wolkenull

hättest du's gewusst ?

wilhelm vogt ist auf einem luxemburger friedhof begraben.
jeanny


iustitia antwortete am 22.12.03 (08:28):

Kann das helfen, bei seiner eigenen Entscheidung für oder gegen Mitmischen in der Politik:

Platon:
Solche, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von denen, die dümmer sind, regiert werden.


simba antwortete am 22.12.03 (19:55):

Heute Nachmittag unterhielt ich mich kurz mit einer Angestellten der Kantine bei uns - sie kommt aus der Türkei und ich fragte sie wie sie Weihnachten feiern. Sie erzählte mir, dass es bei ihnen schon jahrelang einen Christbaum gibt, weil die Kinder unbedingt einen wollen - und natürlich auch die Geschenke dazu :-) Es ist also auch so, dass wohl etliche unserer muslimischen Mitbürger unsere Bräuche annehmen und auch sie immer multikultureller werden. Sie erzählte mir auch, dass ein schlechtes Gewissen hat, weil sie den Ramadan nicht einhalten konnte, aber in der Küche einer Kantine mit all dem Stress den ganzen Tag nicht zu essen und zu trinken, ist sowas wirklich nicht zu bewältigen ...


jeanny antwortete am 22.12.03 (20:23):

@medea
habe eben eine E-Mail von statec bekommen.
es sind etwas über 50 verschiedene nationalitäten die Luxemburger wurden.
(hier nur die wichtigsten)

naturalisations et options en 2002

allemagne 57
belgique 87
britanique d'outre mer 8
bulgarie 7
cap vert 48
chine 17
france 65
inde 6
iran 14
maroc 13
pays bas 11
pologne 6
portugal 147
roumanie 10
tunisie 8
turquie 5
yougoslavie 21


DorisW antwortete am 23.12.03 (07:07):

@jeanny
Was gibt es denn für eine Verbindung zwischen Portugal und Luxemburg, dass ausgerechnet so viele Portugiesen dorthin kommen?


Medea. antwortete am 23.12.03 (08:17):

hallo jeanny,

danke für die Aufklärung - ich gestehe, daß ich mich bislang viel zu wenig mit Luxemburg beschäftigt habe, das war ein Fehler ;-))
Ich bin in Belgien/Flandern und auch in den Niederlanden gewesen, war in der Normandie und der Bretagne, da wird es höchste Eisenbahn, auch mal Euer Großherzogtum zu besuchen.
Doris Frage finde ich auch interessant, die Portugiesen waren ja auch in Deutschland in den Siebziger Jahren gerne gesehen - Luxemburg muß ja noch weitaus anziehender sein ... .-))


jeanny antwortete am 23.12.03 (08:19):

doris W @

keine besondere,das war wohl mundpropaganda.nach dem krieg kamen sehr viele italiener,und nun die portugiesen,und die
kapverdianer(frühere kolonie von portugal.
die jenigen die luxemburger werden,sind meistens männer,die mit 18 für unsere nationalität optieren können.in der gleichen familie bleiben die meisten mädchen portugiesen,und die jungs werden luxemburger,dann brauchen sie nicht zum portugiesischen militärdienst !!!
auch hätten sie am liebsten,wir würden in unseren primärschuhlen die erste fremdsprache deutsch abschaffen,da sie da schwierigkeiten haben,und sich benachteiligt fühlen..im französischen haben sie natürlich vorteile unseren kindern gegenüber.
unser primärschuhluntericht bleibt aber wie er ist.besonders in jungen jahren lernen ja kinder eine sprache spielend.


Medea. antwortete am 23.12.03 (12:21):

Liebe Jeanny,

.... und wieder habe ich etwas dazugelernt.....
Die Kapverdianer werden Luxemburger, um dem heimatlichen Wehrdienst zu entgehen.... ,
das ist auch hier nicht unbekannt - in meiner früheren Straße wohnte eine türkische Familie mit vier Söhnen, die auf eine ähnliche Weise dem Militärdienst in ihrem Heimatland, ich glaube es waren zwei oder gar drei Jahre, entkamen ....


schorsch antwortete am 23.12.03 (17:37):

Eine Verwandte meiner Frau hat vor etwa 30 Jahren einen Italiener geheiratet. Die beiden daraus entsprossenen Buben hätte man ohne grossen Aufwand die Schweizerische Staatsbürgerschaft geben können. Dies wurde aber - aus einer gewissen Gleichgültigkeit heraus - unterlassen. Die Zeche mussten die beiden Buben begleichen. Als sie nämlich im Erwachsenenalter mal ihre Grosseltern in Sizilien besuchten, wurden sie verhaftet und es brauchte massive Anstrengungen vonseiten der Schweizer Botschaft, sie aus dem Gefängnis zu holen.


jeanny antwortete am 23.12.03 (19:12):

alles in allem,sind die portugiesen recht nette,fleissige menschen mit denen wir keine probleme haben.

medea@

wenn du nach luxemburg kommen solltest,oder auf der durchfahrt bist,melde dich bei mir.


Medea. antwortete am 23.12.03 (19:39):

Danke Jeanny,

muß mal sehen, wie ich im nächsten Jahr meine kleinen Pläne in die Reihe kriege .... ;-))
Aber ich stelle es mir sehr reizvoll vor, mit Dir in einem netten Café ein Stündchen bei einem café au lait zu parlieren... .-))


jeanny antwortete am 23.12.03 (19:54):

@medea

alles klaro,wird gemacht,freu mich drauf.