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THEMA:   Rechtsradikalismus

 140 Antwort(en).

Ilse begann die Diskussion am 04.08.00 (15:09) mit folgendem Beitrag:

Dieses Thema beschäftigt zur Zeit alle Medien. Uns nicht??


Ursula Trautmann antwortete am 04.08.00 (22:20):

es ist schrecklich, über die Rechtschreibreform wird sich gestritten und unterhalten , aber zu diesem Thema will keiner wirklich Stellung nehmen. Ich glaube in unserer Gesellschaft gibt es heimlich mehr Zustimmung als mir lieb ist. Sicher will da mancher oder vielleicht sogar die meisten mit der Brutsalität der Scene nix zu tuen haben, aber das Gedankengut das dahinter steht , ist doch vielen wert und treur.es ist schrecklich.


Karl antwortete am 05.08.00 (09:43):

Liebe Ilse,

ich bin Dir sehr dankbar, dass Du dieses Thema aufgegriffen hast.

Ich kann überhaupt nicht begreifen, wie Menschen angesichts der furchtbaren Bilder aus den Konzentrationslagern sich aufmachen können, ähnliche Zustände wieder herstellen zu wollen. Leider ist es ja nicht Unkenntnis der historischen Fakten. Zwar scheint der Intelligenzquotient der Mitläufer weit unter dem Durchschnitt zu sein, aber die Drahtzieher wissen um ihr Tun.

Senioren sollten aufgrund ihrer Erfahrungen deutlich machen, dass sie alles tun werden, um den neuen Anfängen einer Katastrophe zu wehren.

Gewalt gegen Ausländern muss schon im Vorfeld mit drastischen Sanktionen begegnet werden. Diejenigen, die "Deutschland Deutschland über alles" grölen, haben Deutschland bereits einmal den größtmöglichen Schaden zugefügt.

Ich würde mich für den Seniorentreff sehr freuen, wenn sich hier viele einreihen würden und ihre Abscheu vor dem Denken, Sprechen und Tun der Neonazis kundtun würden.


Rudolf Hüther antwortete am 05.08.00 (10:31):

Es ist unbedingt notwendig,schon den Anfängen zu wehren.Wohin Desinteresse und wegschauen führt haben doch ALLE der Geburtenjahrgänge 1920-1939 am eigenen Schicksal erlebt.Darum müssen sich alle demokratisch denkenden Menschen von diesem braunen Abschaum - der kennt doch gar keine reale Not -distanzieren und auch nicht feige weggucken.


Ricardo antwortete am 05.08.00 (10:51):

Es ist richtig, liebe Ilse, sich Gedanken zu machen über radikale Schläger in unserem Land,aber es gehört vor allem Mut dazu, sich am Ort einzusetzen für bessere Beziehungen zu ausländischen Mitbürgern und zu den jüdischen Gemeinden.
Ich sehe hier in Freiburg nur wenig Aktivität in dieser Richtung, aber schauen wir uns die Internet-Seiten der Senioren an: Wo bleiben sie denn, die Türken, die Italiener die Spanier und andere große Gruppen in unserem Land, auch im Seniorentreff!
Bei unseren Treffs in Freiburg sind wir Deutsche bis jetzt fast unter uns, obwohl die Veranstaltung in einer Gegend stattfindet, wo 50 Prozent der Bewohner Ausländer sind.
Nur gemeinsam mit ihnen können wir was tun. In meinem Literaturkreis ist immerhin eine Frau aus Polen und eine aus Petrograd.
Nicht der schlechte Eindruck im Ausland, sondern der hierzulande sollte uns zu schaffen machen.
Versuchen wir mal solche Kontakte zu finden, leicht wird das nicht sein.
Ric


Günter Rogahn antwortete am 05.08.00 (13:51):

Hallo,

ich finde es gut, dass dieses Thema auch als Demonstrationsmöglichkeit einmal aufgegriffen wird.

Ich bin Jahrgang 1933 - war also 12 Jahre jung, als der Krieg beendigt war.

Trotz meiner Jugend habe ich noch viel von den Repressalien des Nazi-Regimes mitbekommen. Meine Familie befand sich ausgesprochen in einer Anti-Haltung gegenüber dem Regim. Mein Vater konnte nur mit immer währenden Mühen davon abgehalten werden, den Mund nicht zu weit aufzumachen. Bei seinem Bruder, meinem Onkel, der ein überzeugter Kommunist war, gelang das nicht. Er musste dafür neun Jahre in einer Munitionsfabrik - zwangsverpflichtet - arbeiten. Er hatte noch Glück, dass er nicht in einem KZ landete.

Was mich beunruhigt ist, dass es noch bis vor kurzem die Alt-Nazis waren, die sich gruppierten. Was wir heute erleben, sind junge Leute. Ihre Perspektivlosigkeit ist es, die sie zu diesem Tun veranlasst. Hier ist die Politik aufgefordert, für bessere Lebensperspektiven für junge Menschen zu sorgen. Unter den derzeitigen Bedingungen kann ich junge Menschen gut verstehen, wenn sie den etablierten Parteien gegenüber ihre massiven Probleme haben und den Versprechungen der rechten Parteien verfallen. Hier ist die Politik gefordert. Mit dem gleichen Engagement, wie sie in der Vergangenheit gegen linke Gruppierungen vorgegangen sind, müsse sie nun gegen die Rechten vorgehen. Aber aus der Tagespolitik erfahren wir immer wieder, wie schwer sich z.B. mit dem Verbot der NPD getan wird.

Ich finde dieses Thema so wichtig, dass ich auf meiner Homepage "Altenpflege wehrt sich!!" auf der Eingangsseite einen Link zu diesem Forum gesetzt habe. Ich bin mir bewusst, dass viele unserer heutigen "Altersverwirrten" als "lebensunwertes Leben" unter Hitler keine Chance gehabt hätten. Und deshalb gehört dieser Link auch auf meine Homepage.

Ob wohl auch "junge rechte BesucherInnen" diese Diskussion mitbekommen?

Ich würde es mir sehr wünschen.

Viele Grüße

Günter Rogahn

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


H. Frickel antwortete am 05.08.00 (14:36):

An den Fakten der deutschen Vergangenheit kommt keiner vorbei.

Wenn junge Menschen schon wieder von der �braunen�, verbrecherischen Pestilenz verleitet werden sollen, ist es allerhöchste Zeit, diese mit Stumpf und Stiehl zu jäten.

Es darf diesen Leuten nicht die geringste Chance geben werden, dass in Deutschland und im Ausland nur die Spur eines Eindruckes entstehen könnte, es keime erneut auf, was uns aus der Zeit des Dritten Reiches noch immer bedrückt, belastet und anhängt.

Wer auch immer im Hintergrund die Strippen zieht bzw. schon wieder Kapital daraus schlagen möchte; die Gesamtheit des deutschen Volkes muss äusserst wachsam und tätig bleiben und darf dieses mal nicht wieder wegsehen, so - wie es damals geschah.

Wenn die �Reden und Versprechen�, die seit 1945 gehalten, bzw. gegeben wurden, nicht nur Frassen sein sollten, ist die Gesellschaft im Ganzen zum Handeln aufgerufen.

Nachträgliche Entschuldigungen, wie für das jeweilige "Schweigen von Damals", konnten nur einmal einiger Massen glaubhaft gegeben werden!

Seniorentreff Main - Spessart

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/MSP)


Ilse antwortete am 05.08.00 (14:58):

Lieber Ricardo,

dies ist ein Seniorentreff; es dürfte schwierig sein, Ausländer unserer Altersgruppe für den Dialog mit uns zu gewinnen. Nicht viele von ihnen, nehme ich an, werden sich mit dem Internet beschäftigen, können es vielleicht aus verschiedenen Gründen auch nicht. Wir müßten versuchen, über jüngere Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Die Reaktionen auf mein eingebrachtes Thema "Wir beschäftigen uns zuviel mit uns selbst" lassen allerdings nicht auf allzu große Zustimmung hoffen. Man übersieht manchmal, daß es viele Jugendliche gibt, deutsche wie ausländische, die sich durchaus mit ernsten Themen beschäftigen. Darum sollten wir vielleicht doch versuchen, mit ihnen zu diskutieren. Aber: Wie könnte man das anpacken - wollen wir das überhaupt?


Marliese Echner antwortete am 05.08.00 (15:26):

Mich macht es wütend und hilflos zugleich, wenn ich die Meinung über jene Zeit höre, aber auch die Aussagen über Juden, Ausländer und sonstige Minderheiten. Wir konnten dieses Gedankengut ja auch beim Thema "Homoehe" feststellen. Ich kämpfe seit Jahrzehnten gegen diese braune Brut. In meinem Dorf wurde bis vor ca. 12 Jahren noch Hitlers Geburtstag gefeiert. Meine schriftstellerische Arbeit hat häufig jene Zeit zum Inhalt und in kleinen Schritten zeigt diese Arbeit Erfolg, aber nur in ganz kleinen. Als ich ab 1995 zur Vorbereitung eines Mundart-Theaterstückes, das jene Zeit im Dorf zum Inhalt haben sollte, im Gemeindearchiv arbeitete, fielen mir viele Dokumente in die Hände, die ich dann im Stück verarbeitete. Das Stück wurde viele Male mit großem Erfolg aufgeführt. Die kritischen Stimmen drangen erst allmählich zu mir durch. Diejenigen, die ich ansprechen wollte, haben sich das Stück erst gar nicht angeschaut.
Mein Zorn wurde durch diese Arbeit im Archiv nicht kleiner. Bei diesem Thema versagt mein sonst so nüchterner Verstand total, so daß ich häufig unsachlich werde.
Die Meinung jener Leute ist so verkrustet, dumm und dumpf. Sie ist nicht aufzubrechen und nicht zu ändern. Die Reaktion ist "wie em Ochs ens Horn gepfetzt", wie man in der Mundart so treffend sagt. Und trotzdem darf man nicht nachlassen, über jene Zeit zu berichten, muß man versuchen, der Jugend von jener Zeit zu erzählen. Wer sollte dies denn tun, wenn nicht wir, unsere Generation, die die Zeit oder ihre direkten Folgen noch miterlebt hat.


Ilse antwortete am 05.08.00 (15:34):

Hallo Günter,

man kann diese schlimmen Zeiten nicht vergessen. Es ist mir unverständlich, daß es noch Menschen gibt, die das "tausendjährige Reich" unverdrossen verherrlichen.
Zur Verantwortlichkeit der heutigen Politik: Ich sage immer, die Erziehung beginnt im Elternhaus! Man kann nicht immer nur die Perspektivlosigkeit für die Gewaltbereitschaft der Jugend verantwortlich machen (s.o.).
Und jetzt muß ich endlich mal aus mir herauslassen, was ich noch niemandem erzählt habe: Ich war etwa 6 oder 7 Jahre alt und ging mit mit meiner Mutter spazieren, an einem umzäunten Gelände mit russischen Gefangenen vorbei, die ihre wunderbaren melancholischen Lieder sangen. MeinKommentar: "Die singen doch nur, weil sie was zum essen haben wollen".
Ich schäme mich noch heute dafür!


Günter Rogahn antwortete am 05.08.00 (17:07):

Hallo Ilse,

du schreibst:

>>> Zur Verantwortlichkeit der heutigen Politik: Ich sage immer, die Erziehung beginnt im Elternhaus! Man kann nicht immer nur die Perspektivlosigkeit für die Gewaltbereitschaft der Jugend verantwortlich machen. <<<

Ich denke, hier irrst du.

Die Eltern der heutigen Jugendlichen, die zur Gewaltbereitschaft neigen, haben - anders als du und ich - das Nazi-Reich ebenfalls nicht erlebt. Wie ihre gewaltbereiten Kinder.

Deshalb bleibe ich dabei: Es ist die Perspektivlosigkeit, die Jugendliche verführt.
Und hier trifft die NPD & Co genau ins Schwarze.

Viele Grüße

Günter

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


Ilse antwortete am 05.08.00 (18:18):

Lieber Günter,

dann gehen wir doch mal weiter zurück: Wer hat denn die Eltern der heutigen Jugendlichen erzogen - na? Im übrigen bezieht sich meine These nicht ausschließlich auf die rechtsradikalen Jugendlichen. Ganz allgemein: Die Einstellung zum Leben bekommen wir von der vorigen Generation mit - oder auch nicht. Der Grundstock ist da; was wir daraus machen, steht auf einem anderen Blatt. Gerade in heutiger Zeit sind Kinder vielfältigen, nicht immer guten Einflüssen ausgesetzt, das fängt schon im Kindergarten mit den "Klamotten" an (das wäre schon wieder ein anderes Thema). Perspektivlosigkeit und wortgewandte Verführer haben da leichtes Spiel - das hatten wir ja alles schon mal. Ich erinnere mich, daß Anfang der 50iger die Abiturklasse meiner Schule in Potsdam sich geschlossen weigerte, in die FDJ einzutreten und dafür den Ausschluß vom Abitur in Kauf genommen hat- zum Glück kam Stalins Tod dazwischen. Soll heißen: Wer innerlich einigermaßen gefestigt ist, wird nicht zum Herdentier. Ach, ich könnte immer so weiterquasseln, werde mich aber bremsen.

Lieber Günter, im Prinzip hast Du ja recht, aber ....

Internette Grüße
Ilse


Trudi antwortete am 05.08.00 (22:58):

mit Interesse habe ich die bisherigen Beiträge gelesen, denen ich im Wesentlichen durchaus zustimme. Nur kann ich - wie auch Ilse - nicht prinzipiell die Perspektivlosigkeit der heutigen Jugend als einen der Hauptgründe sehen und auch nicht, wie in einigen Presseberichten immer wieder behauptet, die Arbeitslosigkeit etc. Machen wir uns doch nichts vor und schauen uns die "Braunen" besser an. Es gehören eben nicht nur die Jungen dazu. Das sind die, die wir - wie auch heute wieder in der Tagesschau - in den Medien sehen. Aber dahinter stecken die ewig Gestrigen, die Alten, die sich bis heute zu ihren Treffen zusammenfinden und geschickt verstehen, die jungen Leute zu interessieren und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Und es sind auch nicht immer nur die dumpfen Gehirne. Im Gegenteil, sie sind überall bis hin zur sogenannten "Intelligenz" zu finden, die es damals wie heute geschickt versteht, eben die anderen zu manipulieren und die Drecksarbeit machen zu lassen.
Und wenn bei den Kampfhunden der Verursacher immer am oberen Ende der Leine zu finden ist, so ist es bei den Nazis - und ich sage bewusst nicht "Neonazis" auch in den meisten Fällen jemand am oberen Ende. Nur ist es bei den (auffälligen) Kampfhunden tatsächlich meistens der typische Brutalo und Dumme, bei den Nazis dagegen eben oft die hoch gefährliche Intelligenz.
Wir sollten doch nicht vergessen, dass zum Beispiel gerade in der Justiz sich so mancher "Brauner" über Jahrzehnte hat retten können. Und glauben wir wirklich, dass er seine Überzeugung immer unter seiner Robe versteckt gehalten hat, statt sie nicht gezielt weiter zu geben? So dumm sollten wir nicht sein. Und wir alle haben doch auch schon mal irgendwo gelesen oder gehört, dass auch manch einer im Polizeidienst "auf einem Auge braun" ist.
Damit will ich ganz sicher nicht all die vielen Polizisten, die sich gegen Terror und Gewalt von rechts stellen, vergessen. Und ich finde es gerade darum schlimm, wenn ich sehen muss, dass junge Polizisten, so wie heute in der Tagesschau zu sehen, dieses braune Gesindel auch noch schützen müssen, wenn sie einen ihrer widerwärtigen Aufmärsche, genannt "Demonstration", durchführen.
Und Ilse hat doch recht, wenn sie sagt, dass das Elternhaus einen enormen Einfluss auf die Entwicklung eines jungen Menschen nach rechts oder nicht nach rechts hat. Wenn ich nicht von Anfang an ganz klar Stellung beziehe, wenn ich nicht immer meine Ohren und Augen weit aufsperre, um zu sehen und zu hören, mit welchem Gedankengut meine Kinder umgehen, dann ist die Gefahr eben wesentlich größer, dass sie sich von anderen beeinflussen lassen. Meine drei haben zeitweise heftige Diskussionen mit uns Eltern gehabt, aber sie wussten immer, wo wir politisch stehen. Und sie sagen jetzt als Erwachsene, dass ihnen das bis zum heutigen Tag eine wichtige Richtschnur geblieben ist.
Stehen wir also auf gegen den braunen Terror. Wenn wir es jetzt nicht tun, ist es für lange Zeit zu spät.


Edelgard Michels antwortete am 06.08.00 (01:26):

Hallo!
Ja das ist wirklich mal ein Thema was alle aufrütteln sollte,vorallem die,die sowas schon einmal mitgemacht haben.Der Vater meines verstorbenen Mannes war einer der etwas getan hat um zu helfen,leider musste er dafür sein Leben im KZ beenden,Frau und Kinder mussten ebenso viel Leid erfahren,aber trotzallem sagte mein Mann das sein Vater richtig gehandelt habe.Leider sind wenige Menschen bereit aktif etwas
zu unternehmen.Es ist schon richtig,das Elternhaus führt die Jungen-Menschen in die Richtung die Ihnen vorgelebt wird.Sind wir aber doch ehrlich zu uns selbst was haben wir unseren Kindern gelehrt?aufbau unserer Wirtschaft und Geldverdienen um uns endlich was leisten zu können und den Kindern geben zu können was wir nicht hatten.Wo blieb aber Zeit für die Kinder?Leider blieb Liebe-Veständnis und eine gewisse Geborgenheit auf der Strecke,ja und das sind nun Heute die Eltern unserer Jugend von Heute.Also woooo sollen wir anfangen? Wenn die Menschheit soweit kommen würde das die Kinder zu Liebe und Verständnis für andere erzogen würden könnten wir alle gut und friedlich miteinander leben.Leider zäumen alle das Pferd von hinten auf.
Es grüsst Euch Edelgard


Edith v.Bomhard antwortete am 06.08.00 (11:16):

In den vielen ernsten und engagierten Beiträgen ist ein gemeinsamer Tenor ganz eindeutig: nein zu dieser Entwicklung in einem (Gott sei Dank kleinen) Teil unserer Jugend und nein zu den Drahtziehern, die diese Entwicklung fördern.

Was ist zu tun?

In der Politik: Die rechtsradikalen Parteien müssen verboten werden. (Es kann doch nicht so schwer sein, ihnen verfassungsfeindliches Verhalten nachzuweisen)
Gruppierungen Jugendlicher, die gemeinsame Verbrechen mit rechtsradikalem Hintergrund begehen, müssen als kriminelle Vereinigung eingestuft werden und alle Beteiligten müssen mit der gleichen Schuldverantwortung belastet werden.
Bei der RAF wurde es so gehandhabt und sie wurde, wenn es auch lange gedauert hat, erfolgreich bekämpft.
Es darf in der Bewertung der Verbrechen keinen Unterschied geben, ob eine Gruppe (RAF) mit komplizierter Technik (selbstgebaute Bomben) einen Wirtschaftsboss in die Luft sprengt, oder ob heute eine Gruppe einen Asylbewerber durch die Strassen jagt und totschlägt.
Zu den vielen perspektivlosen Mitläufern: Die Politik muss sehr viel Geld, Ideen, Freizeit- und Ausbildungsangebote investieren, um andere (bessere) Motivationen den Jugendlichen nahezubringen.
Das Gemeinschaftsgefühl dieser gewaltbereiten Jugendlichen muss in eine andere Richtung gelenkt werden. Ich bin davon überzeugt, dass das möglich ist. In diese Gruppen müssen gut ausgebildete Streetworker eingebracht werden, die peu a peu die überschüssigen Kräfte dieser meist sehr einfach gestrickten Jugendlichen in eine positive Richtung lenken. Sie sind doch alle identitätsarm und mithin unreif gruppenabhängig.
Ich denke da an gemeinsame Freizeitarbeiten mit ausländischen Jugendlichen (z.B. wir renovieren unser Freizeitheim und das macht Riesenspass und ist supercool), sportliche Veranstaltungen usw. Gemeinsame Feste mit ausländischen Gruppen. Das ist sicherlich mühsame Arbeit und ein langer Weg. Es muss Mode und cool und hipp und was weiss ich alles werden, damit es angenommen wird. Wirklich politisches Denken haben die doch gar nicht.
Die Medien, die Wirtschaft könnte das sponsorn. Das nur verurteilen bringt nichts außer Trotz und "jetzt-erst-recht".
Zur Gesellschaft: Die Erwachsenen, die diesen jugendlichen Schlägertruppen heimlich zustimmen, würde sicher der Wind aus den Segeln genommen. Sie selbst schlagen ja nicht zu, sondern haben "nur" eine klammheimliche Freude.

Entschuldigt den langen Beitrag, ich bin halt auch engagiert.


Michalowsky antwortete am 06.08.00 (11:42):


Am 11.06. habe ich im Forum einen Diskussionsbeitrag zum Thema Jörg
Haider geschrieben. Dazu sind in nunmehr zwei Monaten dreizehn
Antworten erfolgt. Ich meine, schon dieser Beitrag hätte Anlaß zu
eindeutigen Stellungnahmen sein können.

Ich darf vielleicht berichten, daß einer der Auslöser für mich
gewesen war, daß eine durchaus bürgerliche Dame, die sich als Frau im
Innsbrucker Hauptbahnhof zu abendlicher Stunde gefährdet fühlt, mir
sagte: Hier muß mal wieder ein Brauner her - ein Ausspruch, den ich
nicht vergessen kann und den ich immer wieder zitiere. Vielleicht
ist der Rechtsradikalismus ja doch von einer breiteren schweigenden
Mehrheit getragen als wir uns vorstellen.

Ich habe gegen besagte äußerung vehement Stellung bezogen, und es kann
überhaupt keine Frage sein, daß Radikalismen jeder Art abzulehnen und
zu verurteilen sind.

Ich würde es begrüßen, wenn der erwähnte Haider-Beitrag ebenfalls hier
unter dieser Rubrik und nicht unter Allgemeinen Themen nachzulesen wäre
und habe angefragt, ob es wohl möglich ist, das hierher umzuorgeln. Am 11.06. gab es die Themendifferenzierung hier im Forum noch nicht.


Karl antwortete am 06.08.00 (12:55):

Hallo Jo,

wir können hier auf die Haiderdiskussion verweisen (s.u. Linkangabe). Da diese Diskussion aber nicht vollständig deckungsgleich mit dieser hier ist (man kann z.B. den Boykott der EU gegen �sterreich als strategisches Mittel zur Bekämpfung der Haiderschen Politik als völlig verfehlt ansehen und gleichzeitig entschiedener Gegener dieser Politik sein), halte ich es nicht für sinnvoll, beide Diskussionsstränge zu vereinen.

MfG Karl

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads/thread225.html)


christl springer antwortete am 06.08.00 (16:33):

Als �sterreicherin ist man natürlich versucht auf die Absurdität zu verweisen, daß das von rechtsextremer Gewalt nahezu freie �sterreich an den Pranger gestellt wird, während in Deutschland, verzeiht, wenn ich es so hart audrücke, Jagd auf Ausländer gemacht wird.Es gibt
rechtsradikale Gesinnungsgemeinschaften und Parteien, die nicht Gewalt anwenden, die ich aber trotzdem als gefährlich erachte und vor allem habe ich Angst vor Gewalttäter, die sich organisieren aber auch vor spontan agierenden Skinheads, die uns meinen lassen, Deutschland habe aus der Vergangenheit nichts gelernt und dies ist gefährlich für dieses Land, denn es untergräbt die Fähigkeit des Staates für Recht und Ordnung zu sorgen und es befremdet mich, wenn ich lese
Ausländer leben im Osten Deutschlands in einer Atmosphäre gespannter Aufmerksamkeit. Die Gewalt Rechtsextremer lauert überall, Fremde haben Angst sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten und es schaden ALLEN, wenn ausländische Wissenschaftler u.a. auf Einladungen nach Deutschland zunehmend mit Ablehnung reagieren, weil sie sich in der Bundesrepublik nicht mehr sicher fühlen und ich hoffe, daß Schlagzeilen, wie Neonazis müssen in Deutschland mit schärferen Maßnahmen rechnen, nicht nur leere Worte sind.


Marliese Echner antwortete am 07.08.00 (13:38):

Mir ist aufgefallen, daß alle, die sich hier äußern, mehr oder weniger eine Meinung haben. Wir befinden uns im Seniorentreff sozusagen in einem geschützten Rahmen. Da ist es einfach, seine Meinung zu äußern. Aber verändern werden wir damit nichts. Wir müssen im Kleinen, in unserer Umgebung aktiv werden.
Wer von uns hat noch nie im Bekannten-, Freundes- oder gar im weiteren Familienkreis ausländerfeindliche Parolen gehört?
Wer wurde noch nie mit judenfeindlichen äußerungen konfrontiert?
Wer von uns sah sich noch nie Bemerkungen gegen Asylanten, Schwule, Obdachlose, Sozialhilfeempfänger, Zigeuner gegenüber?
Und wer von uns hat zu diesen rechtsradikalen äußerungen nicht größtenteils feige geschwiegen? Weil er oder sie nicht auffallen wollte! Weil er oder sie sich nicht in die Nesseln setzen wollte! Weil er oder sie zur Generation gehört, der Bravsein, Angenehmsein, nicht auffallen Wollen anerzogen wurden!
Wir können nur etwas ändern, wenn wir sofort jedem in die Parade fahren, der solche dummen Sprüche verbreitet.
Das erste Mal ist es sehr schwer, einfach aufzustehen und zu sagen: "Nein, so ist das nicht, da bin ich ganz anderer Meinung!" Aber man gewöhnt sich daran, es wird immer leichter.
Man macht es sich zu einfach, die Ursache der rechtsradikalen Übergriffe bis hin zum Mord in der Perspektivlosigkeit der Jugend zu suchen. Oder der Politik die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir selbst machen uns mitschuldig, wenn wir den Mund nicht aufmachen, wenn es gilt, zu widersprechen und die Dinge gerade zu richten.
Heute habe ich gelesen, daß 89% der Deutschen härteren Maßnahmen gegen die Verbreitung von rechtsradikalem Gedankengut zustimmen. Ich frage mich, welches Klientel von wem befragt wurde.
Und was mir noch aufgefallen ist, ist dieser Aktionismus, der gerade jetzt entstanden ist, als die ersten Firmen sich aus Angst um ihre Arbeitnehmer weigern, in Deutschland zu investieren. Als ob nicht schon seit längerer Zeit, Menschen in Deutschland totgeschlagen, totgetreten oder angezündet worden wären.
Es grüßt herzlich Marliese


Brigitte Lange-May, Dipl. Ing. 62 Jahre antwortete am 08.08.00 (12:35):

Ich finde dieses Thema sehr wichtig, aber bei der Begründung gegen ein Verbot der Nazis kommt mir die Suppe hoch. Abtauchen in den Untergrund, keine V-männer mehr usw., usw. In der Bundesrepublik war man vor längerer Zeit nicht so zimperlich mit dem Verbot einer Partei, bloß weil sie eine andere politische Zielrichtung hatte. Ich kann mich erinnern, dass man auch bei der PDS an ein Verbot dachte, warum diese Unterschiede?


B. Lange-May, Dipl. Ing. 62 Jahre antwortete am 08.08.00 (12:44):

Hallo, Ilse, ich war längere Zeit nicht auf den Seiten. Zu deinem Brief vom 5.8. möchte ich dir schreiben, daß du dich für deine Bemerkung: Die singen doch nur... nicht zu schämen brauchst, du warst noch viel zu klein und keiner konnte dir das erklären ohne Gefahr zu gehen, die ganze Familie zu gefährden. Etti


Ilse antwortete am 08.08.00 (17:47):

Hallo B. Lange-May,danke für den Trost. Die Gefahr war nicht da, weil wir beide allein waren. Dazu fällt mir ein: Nicht jeder Nazi hat willenlos alles mitgemacht - zugegeben, es waren ganz ganz wenige, die damit ohne Schaden durchgekommen sind. Mein Vater z. B., Regierungsinspektor und im Krieg Oberzahlmeister, sollte seinen polnisch klingenden Namen eindeutschen. Er hat's nicht getan. Gewiß kein Heldentum, aber Rückgrat.


Christl Uitz antwortete am 08.08.00 (18:06):

Wehret den Anfängen kann ich als enttäuschte �sterreicherin, die damit leben muß daß eine rechtspopolistische Partei in der Regierung sitzt, nur sagen. Ich habe in den vergangenen Wochen viele Diskussionen mit allen möglichen Menschen geführt und es ist erschreckend. Nicht nur dass ein Politiker wie Haider und seine Konsorten anerkannt werden, die meisten finden Ausländerfeindlichkeit gehöre akzeptiert. Ich zitiere hier einige Aussagen: "Wenn die Ausländer weg sind, lernen die �sterreicher vielleicht wieder arbeiten". Oder, "ich finde es gut wenn einer gegen die Neger ist, die uns überschwemmen", noch ein Zitat: " Wir sollten uns endlich wieder unser arischen Vergangenheit besinnen". Und das alles stammt von Leuten, die sich als gebildet bezeichnen. Also sollen oder können wir uns wundern, was passiert. Nein, noch dazu wo viele Menschen diese Gedanken im Hinterstübchen haben und durchaus Verständnis für brennende Asylantenheime haben. Also die Menschen haben aus der Geschichte nichts gelernt, wie können wir Ihnen beim Lernen helfen?


Blatter Schmutz antwortete am 08.08.00 (22:20):

"Man sollte, man müsste, nein nicht möglich,das ist doch übertrieben." Alle diese scheinheiligen Phrasen hört und sieht man immer und immer wieder. Es kommt noch schlimmer: als ich hier (in der Schweiz) mit Schülern der neunten Abschlussklasse, eine sehr eindrück-
liche Kabarettnummer zum Thema Nazis (Chor der braunen Brüder) ein zweites Mal aufführen wollte, hat die Lehrerschaft mich mit der einfältigen Aussage daran gehindert: "ja sehr eindrücklich diese Nummer, aber es ist doch alles noch nicht so schlimm". Wenn Lehrer noch solcher Meinung sind, da erstaunt es nicht, dass diese rechtsextremen, radikalen Gruppen immer mehr Oberwasser gewinnen. Oder verstecken sich diverse Lehrer schon hinter dem Deckmäntelchen Lehrer, um dann ganz im Geheimen auch rechtsradikal zu sein.


ursula Trautmann antwortete am 09.08.00 (01:49):

ich bin so froh, daß ich nun so viele fundierte Beiträge lesen darf. Ich bin so froh, daß alle Beiträge sich energisch gegen den Rechtsradikalismus verwahren.Das macht mir Hoffnung, daß es doch noch zu einer solidarischen Gegenwehr kommt. Nur Verbieten bringt denke ich nichts. Dann verschwinden diese Leute im Untergrund. Ich denke die sehr jungen Leute, die bei einer entsprechenden Straftat gefasst werden sollten in Internatähnliche Schulen untergebracht werden und dort tägl. einen guten Unterricht bekommen. Sie dürften erst entlassen werden, ( das Strafmaß sollte so offen bemessen sein ) wenn sie den Stoff bearbeitet haben und eine Prüfung in PW ablegen können.


Horst antwortete am 09.08.00 (08:04):

Bestimmte Parteien verbieten oder nicht?

Wenn eine Hochwasserflut droht ist Gefahr in Verzug und man wird nicht erst lange in der Verfassung blättern, ob es zulässig ist, Dämme auf privaten Grundstücken aufzuschütten.

Radikale und die Mehrheit des Volkes provozierende Aufmärsche und Zusammenrottungen sind mit aller Macht zu verhindern. Der Ruf nach mehr Polizei ist sicher auch angebracht. Warum wird aber in diesen Ausnahmefällen nicht auch die Bundeswehr eingesetzt? In Krisengebieten übernimmt sie doch auch polizeiliche Aufgaben. Hindernde Festschreibungen im Grundgesetz können durch Mehrheitsbeschlüsse geändert werden!

Wenn man wirklich wollte, wäre dem Spuk ein baldiges Ende zu bereiten. Doch ist zu befürchten, dass auch dieses Mal wieder handfeste Geschäftsinteressen hinter all dem stecken.

Denn, woher bekommen diese Vereinigungen ihre Finanzierungen, Waffen und sonstige Ausrüstung?

Groß- und auch Kleinaktionäre, die eventuell schon wieder auf mächtige Gewinne hoffen, sind genauso verwerflich zu ächten wie diese haarlosen Befehlsempfänger.


Kerstin antwortete am 09.08.00 (08:40):

Hallo liebe Leute!!!
Ich finde es ist wiedermal typisch deutsch! Erst die Kampfhunde, dann die Rechten und das nächste ist dann wieder der Sexuelle Mißbrauch!
Es wird immer alles so heiß diskutiert, sobald ein prägnanter Fall vorliegt. Was ist davor und danach???
Es muß doch erstmal jeder bei sich selbst beginnen!!!???
Beispiel: Meine Azubine ist in Deutschland geboren, die Eltern sind in den 60er aus Sizilien hierher gekommen. Sie fühlt sich nicht als Deutsche und auch nicht als Italienerin. Sie ist völlig entsetzt, immer wieder, über den Außländerhaß. Doch das beste ist: Sie kann Türken nicht leiden!!!
Was ich damit sagen will ist, es ist einfach jeder Mensch rechtsradikal, irgendwie. Was denken sie z.B. wenn plötzlich in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein Asylantenheim eröffnet wird??? Bäh, diese Gerüche, und wie diese Leute gekleidet sind!Hoffentlich klauen die nihts!
Also, immer mal halblang. Jeder Mensch ist ein wenig voreingenommen, was Neues oder Unbekanntes betrifft. Nur eben kann nicht jeder damit umgehen. Das bedeutet meiner Meinung nach: Eltern erzieht Euro Kinder endlich vernünftig, ohne Tabus, ohne Vorurteile. Lehrer erklärt Euren Schülern endlich das Leben und nicht stundenlang, wo Moskau und Washington liegen!Liebe Regierungen bekämpft vernünftig den Radikalismus in Euren Ländern und vor allem: gebt Jugendlichen eine Zukunft!!!
Es ist eigentlich so einfach und doch so schwer. Der Mensch ist einfach primitiv und handelt deshalb immer aus Egoismus, Habgier, Macht, Geld.
Fangt bei den Kindern an etwas zu ändern. Macht keine Machos aus Euren Söhnen und keine Duckmäuser aus Euren Töchtern. Aufklärung, Aufklärung und nochmals Aufklärung!

Viele Grüße an ALLE!!!

Kerstin, 33 Jahre


Marliese Echner antwortete am 09.08.00 (09:27):

Hallo Brigitte, genau das frage ich mich schon lange. Die Warnungen erreichten einfach niemand. In meinem Dorf konnte seelenruhig diese braune Brut Hitlers Geburtstag feiern. Man ließ sie gewähren. Dieser Günter Deckert war regelmäßig hier zugange mit Volksläufen unter dem Namen Jahn-Jugend und die Bevölkerung trabte mit. Die Warner wurden in die äußerste linke Ecke gedrängt, wo sie mit Sicherheit nicht beheimatet waren. Wenn ich zurückedenke, kommt es mir gallebitter hoch. Im Augenblick ist es hier jedoch ruhig. Lediglich Stammtischparolen sind in dieser Richtung zu hören, aber auch das müßte verboten werden. Gruß von Marliese


Alex Laserstein antwortete am 09.08.00 (09:43):

Hallo

Was mich immer wieder erstaunt und befremdet ist folgendes:
Z.B. will die NPD eine Demonstration durchfuehren die auch genehmigt wird.
Die geplante "linke" Gegendemonstration
wird verboten(Angst vor Zusammenstoessen).Das mag rechtlich richtig sein aber es befremdet viele Leute die ich kenne.Streitbare emokratie ist anscheinend ein Fremdwort.
Mein Vater kaempfte vor dem Krieg gegen die damaligen rechtsradikalen!!
Er war im KZ und verscholl im Spanischen Befreiungskrieg.Er musste damals ausser Land weil unser Gerichte
diesen Einsatz als ungesetzmaessig hielten.
Wenn wir so weitermachen(Die Justiz)sind wir bald wieder so weit.

Hochachtungsvoll

Alex Laserstein


Karin Häsing antwortete am 09.08.00 (15:22):

Jetzt habe ich sie endlich, die Einhakmöglichkeit! Danke Kerstin! �

Es ist leicht, hier im Forum gegen Rechtsradikalität zu sein. - Keiner würde im Ernst bekennen - Ich finde die gut! Es ist auch einfach, hier hineinzuschreiben, was man alles tun müßte! � Mit dem Finger auf die Politik, die Erzieher, die Justiz zu zeigen. Einfach aber müßig, denn auf der Ebene wird getan. Und der Einfluss dieses Forums ist gleich Null. Wo aber bleibt die persönliche Ebene - die eigene persönliche Verantwortlichkeit für den Umgang miteinander? Die einzige Ebene, auf die jede/r einzelne in diesem Forum großen Einfluss hat.

Als eine Person, die immer "ein bißchen anders als die anderen dachte und war" möchte ich Kerstins Ausführungen noch ein wenig ergänzen.

Wie seid ihr hier in diesem Forum - die ihr bis auf einige wenige wahrscheinlich alle meiner Elterngeneration oder meiner "Fastelterngeneration" angehört, im Laufe Eures Lebens mit Euren Verwandten, Nachbarn, Kindern, Fremden umgegangen? Wie oft habt ihr in Eurem Leben Sätze losgelassen wie: So läuft man nicht rum, das tut man nicht. Mit solchen Leuten wollen wir nichts zu tun haben. Die sind asozial. (Wohlgemerkt Leuten gegenüber, die Deutsche sind wie du und ich, nur eben ein bißchen anders in ihren Wertesystemen). �
Ich habe jedenfalls so etwas so oft aus dieser Generation vorwurfsvoll vernommen. Gerechterweise muss ich sagen, auch aus meiner eigenen.
Nur, weil ich in meinem Leben andere Prioritäten setze. Weil ich nicht "Karriere" machen wollte, in ihren Augen nicht strebsam genug war, oder nach Meinung anderer wieder �zu strebsam�, weil ich lieber Bücher lese und mich mit Menschen unterhalte und sehr gerne auch mit Menschen, die eben anders sind als ich, aus anderen Kulturen stammen, andere Lebensart haben. Weil ich ohne Schwierigkeiten meine Fenster länger als 4 Wochen lang ungeputzt lassen kann und die Gardinen nicht alle Vierteljahr wasche (wenn ich überhaupt welche an den Fenstern habe) und weil es mir wichtiger war, mit meiner Tochter etwas zu unternehmen als um fünf Uhr abends dem "armen Ehemann etwas zu essen zu kochen" (der nebenbei bemerkt eine wunderbare Kantine auf seiner Arbeitsstelle hat). � Das sind nur Beispiele, es gibt eine Vielzahl davon!

Ich habe dabei noch das Glück gehabt, irgendwie auf angenehme Weise kommunikativ zu sein, so dass man mein "So-sein" meistens nach anfänglichen Irritationen, wenn auch widerstrebend, tolerierte und über den ungeputzen Flur hinwegsah. �
Aber gleichzeitig habe ich über andere, die ebenso sind wie ich, richtige wütende Hasstiraden hören müssen. Und wenn ich dann einhakte und nachfragte, warum sie denn "die" so unmöglich fänden, mit mir aber nach wie vor umgingen, hörte ich zu meinem Erstaunen, dass es doch bei mir ganz etwas anderes sei. - Wieso??? �

Überhaupt � woher kommt sie, diese offensichtlich lange konservierte, wohlgepflegte und aufgestaute Wut. Es kann einem doch nicht ernsthaft wehtun, wenn in Nachbars Garten das Unkraut wuchert oder wenn Frau XYZ mit ausgerissenem Saum herumläuft.

Von diesem eigenen Erleben und Reflektieren des Andersseins ist es nur noch ein kleiner Schritt zu der Einsicht, dass auch mir wie allen anderen ähnliches unterläuft. � Dass auch ich manchmal innerlich Menschen ablehne, und dass alles mögliche herhalten muss, um das rational zu begründen. Aber � und das ist der große Unterschied � ich muss nicht wütend sein auf diese anderen. Sie lösen in mir keine Aggressionen aus.
Ich muss nicht mit ihnen umgehen, wenn ich nicht will, wir leben in einer pluralistischen freien Gesellschaft. �
Und wenn ich aus irgendwelchen Gründen doch muss, dann muss ich sie ja nicht umarmen. Ich kann höflich, freundlich und distanziert sein, und es ist auch nicht nötig, mit anderen über sie herzuziehen. Es stört mich an mir, dass mir so etwas unterläuft, aber ich muss es zunächst akzeptieren. Es ist eben ein langer Weg zur Weisheit und der führt immer durch Irrtümer und Fehler.

Seit Tagen schlage ich mich nun herum mit all diesen Beiträgen. Ich habe mich geärgert über solche Sätze wie �über die Rechtschreibreform streiten sie, aber....� oder �bei der Erziehung fängt alles an...�.

Ich bin voller Trauer über die Unmöglichkeit, das, was ich für die Ursache allen Hasses und aller Radikalität halte, nämlich die �kleine� Intoleranz, die jede/r einzelne unreflektiert tief in seinem Innern mit sich herumträgt und an alle weitergibt, mit denen er/sie umgeht, auch nur in Ansätzen für andere sicht- und erfahrbar zu machen. Meine Sprachfähigkeit versagt hier vollkommen. � Und da sie nicht erkannt und bearbeitet wird, wächst und wächst und wächst sie unbemerkt.
Und ich bin voller Trauer über die Kinder, die da Parolen grölend, schlagend, mordend und brandschatzend durch die Straßen rennen und Hatz auf die �anderen� machen, gestern noch hat irgendeine Mutter sie in den Armen gehalten.
Ich bin voller Trauer über die Mütter und Eltern, die jetzt garantiert von vielen �Gerechten� geächtet, weil sie in ihrer Erziehung �versagt� haben, denn so wird die Lesart sein, weil in ihren Familien das sichtbar geworden ist, was in den Köpfen und Seelen so mancher �Gerechten� schwelt.
Ich bin voller Trauer über die, die heimlich voller Befriedigung diesem Treiben zusehen, ohne sich zu erkennen zu geben. Die wohlanständig und wohlversorgt ihren Weg gehen.
Und ich bin voller Trauer über die Opfer und ihre Angehörigen, einfach weil sie die Opfer sind. � Und weil sie noch leben oder unversehrt sein könnten, und wir von ihnen hätten erfahren können und hätten lernen können. Vielleicht hätten wir sie lieben können. Weil sie unsere Welt hätten bereichern können und unseren menschlichen Horizont erweitern.

Und das alles macht mir eine Heidenangst!

Ich habe nichts Allgemeines oder Politisches zu all diesen Beiträgen hinzuzufügen. Keine Rezepte, keine Vorschläge. Ich konnte nur meine Gefühle hier niederlegen, und es war mir wichtig, es zu tun, auch auf die Gefahr hin, dass man über mich herfallen wird.

Herzliche Grüße

Karin


Marliese antwortete am 09.08.00 (15:39):

Ich, ich, ich, ich....mach dies und lasse das. Ich, ich, ich...! Liebe Karin, was ist an Ihren Auslassungen anders, als an den anderen? Man könnte glauben, Sie sind die einzige Gerechte auf dieser Welt. Daß wir hier in einem verhältnismäßig geschützen Rahmen schreiben, ist uns doch wohl allen klar.


Günter Rogahn antwortete am 09.08.00 (16:28):

Hallo Marliese,

auf Ihren Beitrag als Antwort zu Karin möchte ich nur folgendes bemerken:

Glauben Sie, dass Ihre aggressive Form diesem Thema gerecht wird?

Was Sie hiermit machen, ist ein "Diskussionskiller".
Wenn alle so reagieren würden, wie Sie, dann würde sich in diesem Forum niemand
mehr trauen, seine oder ihre Meinung zu schreiben.

Ich halte den Beitrag von Karin für ausgesprochen bemerkenswert.

Ihren Beitrag hingegen halte ich für ausgesprochen destruktiv.

Wenn Sie nichts anderes zu bieten haben, sollten Sie sich hier besser
zurückhalten.

In der Hoffnung, Sie haben auch noch anderes zu bieten, grüßt Sie recht
freundlich

Günter Rogahn

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


christl antwortete am 09.08.00 (21:06):

Liebe Karin, Du hast mir aus dem Herzen gesprochen, danke ich kann nichts mehr hinzufügen, nur schade, daß diese Worte nicht in eine größere �ffentlichkeit kommt.


Peter Glinka antwortete am 10.08.00 (17:10):

Eine Krankheit, die mit falschen mitteln behandelt wird, bricht immer wieder aus. So auch der Rechtsradikalismus! Er ist eine Krankheit der Gesellschaft. Eine gewisse gesellschaftliche Grundordnung muß sein. Nur müssen alle darüber aufgeklärt sein. Vielleicht wäre das ja das heilende Mittel: Aufklärung und Motivation zum besseren. Oder sollen wir diese Krankheit verbieten? Oder uns darüber empören? Es hilft doch nichts!


Marianne Otto antwortete am 10.08.00 (19:52):

Liebe Karin,
auch ich habe überlegt, ob ich meine Meinung zum Thema schreiben sollte. Ich bin froh, daß Du schon alles geschrieben hast, was ich dazu denke. Allerdings hätte ich es nicht so gut formulieren können. Ich denke auch, daß wir uns entsetzen und fürchten, wenn wir mit Ausländerhaß und Rechtsradikalismus konfrontiert werden. Aber sind wir mit unseren unmittelbaren Mitmenschen tolerant, obwohl wir doch von ihnen erwarten, daß sie unser oft vielleicht nur "Ein-Wenig-Anderssein" akzeptieren?
Danke für Deinen Beitrag.
Paula


Marliese Echner antwortete am 11.08.00 (08:20):

Lieber Günter, wenn sie die Beiträge aufmerksam lesen würden, hätten Sie sicher feststellen können, daß ich zu diesem Thema einiges zu sagen habe. Wenn jeder Mann und jede Frau, seit Jahren so vehement gegen Rechtsradikalismus gekämpft hätten, ohne Scheu vor ersönlichen Angriffen von dieser Seite, hätten wir heute diese Auswüchse sicher nicht. Für meine spontane Auslassung im Netz entschuldige ich mich. Ich hätte mit Karin direkt in Vebindung treten sollen, um ihr zu sagen, was mich an ihrem Brief stört. Gruß Marliese


Günter Rogahn antwortete am 11.08.00 (11:37):

Liebe Marliese,

sie schreiben:

"Lieber Günter, wenn sie die Beiträge aufmerksam lesen würden, hätten Sie sicher feststellen können, dass ich zu diesem Thema einiges zu sagen habe."

Da ich die Beiträge aufmerksam gelesen habe, ist mir nicht entgangen, dass Sie einiges zu diesem Thema geschrieben haben.

Weiter Sie:

"Wenn jeder Mann und jede Frau, seit Jahren so vehement gegen Rechtsradikalismus gekämpft hätten, ohne Scheu vor persönlichen Angriffen von dieser Seite, hätten wir heute diese Auswüchse sicher nicht."

Tun Sie hier nicht das Gleiche, was Sie Karin vorwerfen - sie machen in �Selbstgerechtigkeit'. Ich denke, jeder Beitrag hier im Forum hat seine Berechtigung und ist lesenswert. Nicht alles, was hier geschrieben ist, kann ich so unterstützen. Aber aus allen Beiträgen lese ich eine große Ernsthaftigkeit bzgl. des Themas heraus. Und den Willen, hier weiter zu schreiben, sollte man nicht gefährden.

Dann zum Schluss Sie:

"Für meine spontane Auslassung im Netz entschuldige ich mich. Ich hätte mit Karin direkt in Verbindung treten sollen, um ihr zu sagen, was mich an ihrem Brief stört. Gruß Marliese"

Das finde ich total in Ordnung. Im Eifer des Gefechts sind mir auch schon sehr viele Dinge herausgerutscht, die ich so eigentlich gar nicht gemeint hatte. Solche �Entgleisungen' passieren immer einmal wieder.

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass ich der Meinung bin, dass die ganz große Mehrheit der Deutschen gegen Rechtsradikalismus ist. Womit ich nicht verkennen will, dass noch sehr viel �rechtes Gedankengut' vorhanden ist. Aber in aller Regel �ohne radikale Auswirkungen'.

Ich halte es für dringend erforderlich und längst überfällig, dass sich Menschen gegen den Rechtsradikalismus formieren, so wie es die Rechtsradikalen längst tun. Statt zu beklagen, dass das Internet immer mehr von rechtsradikalen Webseiten durchsetzt wird, müssten immer mehr Webseiten entstehen, die dagegenhalten. Diese hier laufende Diskussion darf erst ein Anfang sein - es muss weitergehen. Es könnte z.B. im Internet ein Formular erstellt werden, wo sich jeder und jede gegen die Rechten outen könnte. Das wäre zumindestens schon mal ein Anfang. Wir dürfen nicht nur "wie das Kaninchen auf die Schlange" blicken (sprich, die rechten Parolen im Internet beklagen), sondern wir brauchen Gegengewichte.
Deshalb noch einmal: Wo sind die Webseiten gegen den Rechtsradikalismus? Oder gibt es sie vielleicht schon und sie sind mir bisher entgangen? Das wäre allerdings zu schön, um wahr zu sein.

Viele Grüße Günter Rogahn

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


christine thiessen antwortete am 11.08.00 (14:04):

Sie alle haben sich sehr ernsthaft - und manche auch sehr fundiert - mit dem Thema auseinandergesetzt. Wir alle - ich schließe mich nicht aus - wissen, dass durch Erziehung und Schulung die Jugend vor den verwerflichen Ideen bewahrt werden kann. Doch wie steht es mit unserer Selbsterziehung? Wir müssen anfangen mit Tolleranz auf den anderen zuzugehen. Unsere Kinder lernen nur durch unser Beispiel!!
Mit freundlichen Grüßen
christine thiessen


Günter Rogahn antwortete am 11.08.00 (14:21):

Hallo,

diese Mail leite ich hier zu aller Information weiter.

Ich meine, dass das eine erfreuliche Initiative ist.

Viele Grüße
Günter Rogahn


Strato gegen Nazi-Pages

Europas groesster Anbieter von Internet-Homepages will alle Domains mit rechtsradikalen Inhalten streichen.
Wie das Unternehmen mitteilte, wurden bereits drei Adressen unmittelbar nach der Registrierung gesperrt. Zudem haette man die Namen der Domain-Anmelder an die zustaendige Strafverfolgungsbehoerde weitergeleitet. Man distanziere sich entschieden von "jeder Form neonazistischer und rassistischer Umtriebe". Nun sollen alle bei STRATO registrierten Pages auf einschlaegige Begriffe der rechtsradikalen Szene geprueft und gegebenenfalls abgeschaltet werden.

* Strato macht ernst
https://www.strato.de/

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


Ursula Trautmann antwortete am 12.08.00 (00:24):

Liebe Karin, Du hast viele zusatimmende Antworten erhalten. Auch ich stimme Dir zu ,voll und ganz. Vor 30 - 35 Jahren habe ich ähnliche Briefe geschrieben. Ich habe ähnlich gelebt und es auch in der �ffentlichkeit furchtlos vertreten. Ich habe meine Kinder in diesem Sinne erzogen und ich habe für meine Meinung demonstriert.Ich habe versucht in meiner Umgebung für Toleranz einzutreten und habe stets Toleranz eingefordert. Ich habe im Kollegenkreis oder beim Kaufmann dem schwächeren , oder dem ausländischen Mitbürger geholfen ,selbstverständlich! Aber was ist aus all dem geworden, was hat es bewirkt!!!!! In diesen Jahren hat der Rechtsradikalismus seine häßliche Fratze immer ungenierter in der �ffentlichkeit gezeigt.Er wurde nicht beachtet und konnte langsam seine vielköpfige Gestalt entwickeln. Wo haben unsere Interlektuellen ihm Einhalt geboten? wo haben sie sich energisch und öffentlich mit ihm auseinandergesetzt??? Darum habe ich den Satzt von der Rechtschreibreform geschrieben, über die wurde sich auseinandergesetzt bis zum Bürgerbegehren ! das bitte ich zu bedenken LIebe Grüße Ursula


Günter Rogahn antwortete am 12.08.00 (14:56):

Hallo,

hier leite ich eine Meldung weiter, aus der ersichtlich wird, dass es positive Initiativen gibt:

Tausende Menschen demonstrieren gegen rechte Gewalt

München (dpa) - Mehrere tausend Menschen haben in München gegen rechte Gewalt demonstriert. Oberbürgermeister Christian Ude sagte bei einer Kundgebung, die Stadt widersetze sich ausländerfeindlichen Stimmungsmache und Minderheitenhetze. Der bayerische DBG-Chef Fritz Schösser betonte, der rechte Mob müsse spüren, dass er auf entschiedene Ablehnung der Gesellschaft stoße. Die Demonstration unter dem Motto �München sagt Ja zur Toleranz und Nein zu rechter Gewalt� war von der Münchner �Abendzeitung� organisiert worden.

Sa 12 Aug. 2000 13:14 MESZ

dpa-Meldung


Warum nehmen wir eine solche Meldung nicht zum Anlass, auch einmal die Initiative zu ergreifen. Wir könnten doch auch einmal unserer örtlichen Zeitung empfehlen, eine solche Demonstration zu veranstalten. Ansprechpartner wären hier z.B. auch die Gewerkschaften.
Solange wir hier "nur" über das Thema diskutieren (obwohl ich solche Diskussionen nicht unterschätzen möchte), wird sich nichts verändern.

Hier bei mir in Köln gab es vor längerer Zeit ein spontanes Konzert auf dem zentralen Kölner "Altermarkt" mit allen bekannten Kölner Rock- und Pop- und sonstigen Musikgruppen. Der Titel lautete im Hochdeutsch: Arsch hoch - Zähne auseinander (im Kölner Dialekt klang es viel sympathischer, aber ich als sog. "Imi" = imitierter Kölner, also Zugereister) kann diesen Titel im Dialekt nicht wiedergeben.
Dieses Konzert hat bis heute - obwohl es schon einige Jahre zurückliegt - positive Nachwirkungen. So hängt auch heute noch das Einladungsplakat mit dem o.g. Titel an unzähligen Orten im Stadtgebiet Köln und erinnert dadurch immer wieder an die Wichtigkeit, gegen Rechtsradikalismus vorzugehen.

Deshalb meine (fordernde) Bitte:

� wir müssen aus der Phase des hier "nur Diskutierens" herauskommen,
� wir müssen auf der Grundlage dieser Diskussionen aktiv werden,
� wir müssen erkennen, dass es hierzu Möglichkeiten in jedem Ort gibt.

Also: W E R D E N W I R A K T I V ! ! !

Viele Grüße

Günter Rogahn

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Rogahn)


s.birkenhof antwortete am 12.08.00 (15:12):

es ist schon fast alles gesagt,was ich haette sagen koennen. zu guenter rogahns satz :...es ist noch viel rechtes gedankengut vorhanden.....aber in
aller regel,ohne radikale auswirkungen...,moechte ich hinzufuegen :wer sieht
die vielen seelichen verletzungen, die taeglich auslaendern und anderen minderheiten zugefuegt werden,durch abwertende bemerkungen,manchmal nur durch blicke und unveholenem abscheu?! keine zeitung berichtet darueber-vielleicht erst als randbemerkung,wenn sich einer aus verzweiflung das leben nahm-. oft sind diese seelichen verletzungen tiefgreifender und
bleibender als jeder schlag! nur wer ein solches trauma -gleich welcher art-
erlitten hat,kann dies nachvollziehen!
mit einem freundlichen laecheln,einer netten geste den vielen ausgegrenzten in unserer gesellschaft gegenueber,koennen wir auch schon etwas bewirken.
es ist nur ein minimaler akt,aber er koennte den betroffenen ein wenig mut
auf eine bessere zukunft machen!


Alois antwortete am 12.08.00 (17:13):

Eine Utopie zu glauben, dass es jemals nur Friede und Eintracht gäbe. In Familien - bis hin zu den Völkern gab es und wird es immer Zwietracht geben; das liegt einfach in den Veranlagungen des Menschen.

Auch die optimalsten und erfolgreichsten Erziehungsmethoden werden es niemals völlig ausschliessen können, dass � Kurzschlüsse in diversen Gehirnen � unheilvolle Auswüchse zu Tage fördern.

Deshalb wird es immer Streit, Intoleranz und Gewalttätigkeiten geben. Selbst Totschlag wie auch Mord wird nicht völlig zu verhindern sein.

Moral ist kein statischer Begriff; Moral ist wandelbar, und etwas was die Mehrheit in ihren Anschauungen tolerieren bzw. mit ihrem Gewissen vereinbaren kann.

Die Mehrheit hat zum Nationalsozialismus zumindest geschwiegen!

Dass in den Foren ohnehin nichts zu bewegen sei ist schlicht und einfach falsch. Man bedenke nur, dass diese unsere Beiträge auch in einigen Suchmaschinen abrufbar sind bzw. werden.

Sandkorn zu Sandkorn ergibt letztlich auch eine Düne.

Zu wissen, dass man mit seiner Meinung nicht alleine steht hilft � dieses Mal nicht zu der Generation der � mehrheitlichen Schweiger � zu gehören.


Karin Häsing antwortete am 13.08.00 (11:10):

Liebe Ursula,

ich habe zweimal versucht, eine Antwort auf deinen letzten Diskussions-Beitrag an deine hier angegebene Mailadresse zu senden, beide Male kam die Mail zurück. Meldest du dich bitte? Ggf. mit einer andere e-mail-Adresse?

Liebe Grüße

Karin


Dörte Wehner antwortete am 13.08.00 (11:56):

Hallo alle zusammen, ich möchte insbesondere Christine beipflichten!!

Da ich gerade von einem Kurzurlaub aus Dresden zurück gekehrt bin und Euren Aufruf vorgefunden habe, möchte auch ich mich meinen Vorrednern in der Distanzierung zum Rechtsradikalismus anschließen.
Beeindruckt von der "Friedensbotschaft", die vom Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden ausgeht, fühle ich mich besonders veranlaßt, meinen Abscheu gegen Rechtsradikalismus mit allen seinen Gefahren auszudrücken.
Meine Kinder und Enkelkinder informiere ich über das Erlebte (ich bin Jahrgang 1934) und fordere � nach dem Verstehen � ihre bewußte Stellungnahme. Ich denke, das ist ein Weg, den jeder gehen kann, um nicht nur mit der Unterschrift hier und heute, sondern unmittelbar einen eigenen kleinen Beitrag gegen Rechtsradikalismus zu leisten.

Herzlichst, Dörte

(Internet-Tipp: https://www.doe.de)


Romy Wieder antwortete am 14.08.00 (00:07):

Ich finde, dass an der Ausweitung des
Rechtsradikalismus in grossem Mass unsere Justiz mitschuldig ist. Es werden schärfere Gesetze gefordert. Aber die Justiz sollte nur die bestehenden Gesetze anwenden. Dann könnte man den braunen Sumpf zumindest
mehr eindämmen. Man sieht es ja auch bei Wahlen, dass die NPD etc. nicht viel erreichen kann beim Gros der Bevölkerung.
Das ist meine Meinung hierzu.
Ich bin Jahrgang 1936.


Ilse antwortete am 14.08.00 (11:24):

Hallo Dörte,

der letzte Absatz Deines Beitrags ist ganz wichtig. Man kann es gar nicht oft genug sagen: In der Familie fängt's an!

Viele Grüße


sonja antwortete am 15.08.00 (11:48):

Hallo zusammen!

das problem ist wie immer, das deutsche versuchen für ausländer was zu unternehmen.
deutsche sprechen für ausländer, deutsche setzen sich ein. deutsche prangern an, deutsche gründen initiativen, deutsche.....
und, das klappt so einfach nicht denn deutsche wissen eigentlich nicht wie es den ausländern wirklich geht. es ist wie immer nur vom hörensagen.

wie in fast allen dingen fehlt die gemeinsamkeit.

ich bin eine betroffene vermeintliche ausländerin und wie man hier so schön sagt, negroid.

alle welt zeigt immer auf deutschland, immer heisst es nur das die deutschen so seien, niemand interessiert sich für die realität.

aber die deutschen sind vergleichbar mit anderen gar nicht so rassistisch, gemessen an der gesamtbevölkerung ist es nur ein kleiner teil der dumm genug ist sich gegen ausländer auszusprechen und gewalt zu üben.

in griechenland hat mich der schaffner aus dem zug geschmissen weil er dachte ich sei aus afrika, erst als ich auf deutsch fluchte, sammelte er mein gepäck wieder ein und entschuldigte sich mit den worten das er nicht gewusst hätte das ich europäerin sei...

in spanien haben mich polizisten!!! auf der strasse zu verdroschen das ich fast verblutet währe, mein kind durfte zusehen. in spanien sind übergriffe auf ausländer, meist afrikaner, an der tagesordnung, nur man spricht nicht darüber und die medien schlachten es nicht so aus und helfen vertuschen...

die italiener können keine polen oder türken leiden und gehen dementsprechend mit ihnen um...

nein, eine entschuldigung für das was hier passiert ist es nicht, aber, und das machte ich einfach mal sagen, die deutschen sind gar nicht so schlimm.
auch das netz ist nicht wie man uns weis machen will komplett mit brauner sosse durchzogen! auf millionen von "guten" seiten kommt eine handvoll brauner mißt!

das man was machen will das überhauptnichts mehr in dieser richtung passiert kann ich nachvollziehen, aber bitte, zeigt nicht ihr auch noch mit dem finfer auf euch selbst.

ich seit zwar alle weiss, aber das bedeutet nicht das ihr alle rassisten seit, es sind nur einige wenige dumme. schlimm ist nur das wenige einen grossen schaden anrichten können.

anbei bemerkt, ich bin schon oft ausgewandert, habe viel im ausland gelebt, aber letztendlich fühle ich mich in deutschland doch am sichersten...

einen schönen tag wünscht euch

sonja

(Internet-Tipp: https://www.perlenmacherin.de)


Wolfgang antwortete am 15.08.00 (18:28):

In der aktuellen Ausgabe des Publik-Forum. Zeitung kritischer Christen (Nr. 15, 11. August 2000) gibt es einen lesenswerten Artikel von Wolfgang Kessler: Brauner Terror aus der Mitte des Volkes. Die ratlose Politik, die Ursachen des Rechtsradikalismus und mögliche Gegenstrategien.

Der Artikel ist online verfügbar: https://www.publik-forum.de/sub_akt1.htm

Viele Grüße... Wolfgang.


Trudi antwortete am 15.08.00 (22:45):

Es ist tröstlich zu lesen, dass es aus Sicht einer negroiden Ausländerin (so bezeichnet Sonja sich wohlgemerkt selbst!), "die deutschen sind vergleichbar mit anderen gar nicht so rassistisch, gemessen an der gesamtbevölkerung ist es nur ein kleiner teil der dumm genug ist sich gegen ausländer auszusprechen und gewalt zu üben." (Zitat Sonja).
Aber das sollte eben für uns kein Grund sein, unsere Bemühungen aufzugeben, gegen die Strömung, die sich in unserem Land erneut erkennen lässt, anzugehen. Und zwar schon im Elternhaus, da liegt -und da lasse ich mich nicht von abbringen, der Anfang allen Übels. Und ich glaube schon, das beurteilen zu können. Ich habe sehr viel mit jungen Leuten zu tun, zum einen mit meinen Kindern und deren Freunden, sie sind inzwischen alle mehr oder weniger erwachsen, als auch durch meinen Beruf, in dem ich ständig mit jungen Menschen zu tun habe.
Und wir können unsere Meinung nur glaubhaft vertreten, wenn wir uns gegen jeglichen Radikalismus stellen.


Wolfgang antwortete am 16.08.00 (03:57):

Trudi, genau da liegt aber das Problem: In vielen Elternhäusern wird rechtsradikales Denken gepflegt und an die Kinder weitergegeben. Das darf nicht nur als böser Wille interpretiert werden. Oft steckt dahinter die Angst der Menschen vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes oder eines Rückgangs ihres sozialen Standards.

Rechtsradikalismus hat immer auch mit Krisenerscheinungen der Wirtschaft zu tun. Extremer Reichtum auf der einen Seite und Armut oder drohende Armut auf der anderen Seite führen bei denen, die zu den 'Verlierern' gehören, zu einem Gefühl der Ohnmacht. Weil die wirklich Mächtigen nicht getroffen werden können, vergreifen sich die Ohnmächtigen oft an noch ohnmächtigeren Minderheiten. Der Nationalsozialismus zum Beispiel wäre niemals so groß und stark geworden, hätten nicht Millionen von Menschen gegen Ende der Weimarer Republik um ihre soziale Sicherheit fürchten müssen.

Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit sind nicht nur mit erzieherischen oder gar polizeilichen Maßnahmen zu bekämpfen. Wenn das soziale Umfeld und die wirtschaftliche Basis nicht mehr stimmen, kann es sein, daß alle Mühe im Kampf gegen den Extremismus umsonst sein wird.

Viele Grüße... Wolfgang.


Hermann Penker antwortete am 17.08.00 (21:55):

Ich bin ein von den 14 Eu-Staaten diskriminierter �sterreicher, dessen Spitzenpolitiker von den Vertretern der 14 wie Aussätzige behandelt werden. Angeblich, weil die österreichische Bundesregierung Rechtsradikale in ihre Reihen aufgenommen habe.
Bei uns ist aber jede Form der Wiederbetätigung, jede Werbung für nationalsozialistische Ideen und die Verwendung nationalsozialistischer Symbole verboten. Versuche von Rechtsextremen, in einzelnen Gruppen aktiv zu werden, wurden durch richtig dosierte Gerichtsurteile zum Scheitern gebracht.
Ein Populist ist nicht ein Rechtsextremer, nur weil er geholfen hat, Pseudosozialisten, die als Spitzenverdiener die Nöte eines Arbeiters überhaupt nicht kennen können, aus den Pfründen zu werfen.
Würde Herr Schröder sich um die Deutsche Rechte so kümmern wie um �sterreich, dann wäre für uns die Gefahr kleiner, dass Deutsche Nazis nach �sterreich einsickern und Unruhe stiften.


Hermann Penker antwortete am 17.08.00 (22:00):

Ich bin leider ohne Abschiedsgruß ausgestiegen.
Ich wünsche den Deutschen viel Erfolg bei der Lösung ihrer Probleme.
Viel Glück Hermann


Wolfgang antwortete am 18.08.00 (10:36):

Wären 'Nazis' nur solche, die mit glattrasiertem Schädel und mit Springerstiefeln und Bomberjacken maskiert durch die Straßen ziehen, es wären keine Tausend und man würde sie leicht in den Griff kiegen. Schlimmer als diese, sind aber die im gedeckten Zweireiher, gebildet und in hohen Funktionen tätig. Die, die über 'Scheinasylanten' schwadronieren, und, daß 'das Boot voll' sei. Die, die Menschen selektieren in für die Wirtschaft 'nützliche' und 'unnütze'. Die Kämpfer gegen eine 'durchrasste' Gesellschaft und für 'völkische' Homogenität.

Sie sind die eigentliche Gefahr: Weil sie den Boden bereiten für die Gewalttäter.

Viele Grüße... Wolfgang.


Rainer Berger antwortete am 18.08.00 (21:22):

Ich bin bestimmt kein Ausländerfeind oder Judenhasser - eher das Gegenteil ist der Fall, denn ich selbst lebe auch im Ausland und bin dort glücklich. Obwohl auch in diesem Land die Tendenz zum Rechtsradikalismus im Steigen ist, läßt man mich in Ruhe.
Ich schäme mich Staatsbürger eines Landes zu sein, welches ich einmal achtete. Trotzdem kann ich das Verhalten der EU nicht gutheißen, indem man nur deshalb, weil der Staat von einer schwarz/blauen Regierung geführt wird, dieses Land insoferne von den übrigen EU-Staaten isoliert und zum "Außenseiter" abstempelt. Wir, das Volk, wolten nicht in die EU - dies war ein "Bubenstreich" unserer Herren Politiker. Die EU kostet uns jährlich 38 Milliarden Schilling. Man nennt uns das Bruderland Deutschlands und gerade dieses "Bruderland" ist es, welches unseren Staat im Bunde mit Frankreich isoliert. Doch die Waren dieser Länder "dürfen" wir verkaufen und die Urlauber, die unser schönes Land verschmutzen, dürfen wir akzeptieren. Aber eine schwarz/blaue Regierung dürfen wir nicht haben.
Wer hat Italien dazumal "isoliert", als dort viele Jahre ein faschistisches Parlament das Land regierte?
Ich bin bei Gott kein Faschist, doch muß ich bei konkreter Überlegung feststellen, daß Haider im Prinzip recht hat. Sein Fehler ist nur, daß er die Dinge direkt beim Namen nennt und unverblümt "hinausschreit", aber vieles, was er der Welt mitteilt, müßte sachlich überlegt werden, denn dann könnte man feststellen und müßte zugeben, daß er in vielen Dingen recht hat. Immerhin ist er ein Mann von Welt mit hoher Intelligenz und war vor vielen Jahren schon der jüngste Nationalratsabgeordnete in �sterreich und der jüngste Politiker der Welt.
Zur Angelegenheit der Türken möchte ich nur kurz erwähnen, daß diese in �sterreich ein großes Problem sind. Was diese bei beiden Türkenbelagerungen vor Wien nicht geschaft haben, ist ihnen in den letzten Jahren gut gelungen, denn viele Teile Wiens, vor allem der 16. Bezirk, sind in türkischer Hand.
Es ist uns Wienern zuwider, mitansehen zu müssen, wie Landsleute von Türken bedroht, beschimpft, mißhandelt und verachtet werden. Teilweise dürfen �sterreicher keine türkischen Lokale besuchen, Autoreifen von Autos mit österreichischem Kennzeichen werden von Türken zerstochen, Autos beschädigt und viele österreichische Frauen mißhandelt. Wehrt man sich dagegen, wird man als "Ausländerfeind" und "Türkenhasser", manchmals sogar als "Faschist" oder "Nazi" bezeichnet.
Wir sollten doch alle miteinander leben können!


Wolfgang antwortete am 18.08.00 (23:48):

Lieber Rainer, ich will keine unnötige Schärfe in dieses Forum bringen und auch niemanden in seiner Freiheit zu schreiben beeinträchtigen. Aber, ist es die Möglichkeit, so pauschal über andere Menschen zu urteilen, und dann noch treuherzig zu versichern, man sei kein 'Ausländerfeind'?

In meiner Heimat kennen wir den Spruch: Es gibt so ner und solche. Will heißen: Alle Nationalitäten haben ihre 'Guten' und ihre 'Bösen'. Es gibt kriminelle Türken, Deutsche, �sterreicher usw. Man darf nicht eine Gruppe von Menschen pauschal diffamieren. Wer es trotzdem tut, setzt sich dem Verdacht aus, daß er doch ein 'Ausländerfeind' ist - auch wenn er diese Bezeichnung weit von sich weist.

Viele Grüße... Wolfgang.


Wolfgang antwortete am 19.08.00 (14:18):

Lieber Rainer,

ich habe Deine Mail erhalten - mit Anlage, die ich allerdings nicht öffnen kann. Auf Deine Mail will ich aber gerne antworten. Ich plaziere diese Mail an Dich auch im Forum, so daß sie von anderen auch gelesen werden kann.

Ich will natürlich nicht gleich jeden in die faschistische Ecke stellen, der an den herrschenden Zuständen Kritik übt. Wer will zum Beispiel bestreiten, daß Ausländer manchmal Verbrechen begehen, wie es Inländer auch tun. Ich bin aber dagegen, Gruppen von Menschen pauschal als Verbrecher oder besonders bösartige Menschen hinzustellen. Ich unterstelle Dir auch nicht, daß Du das wolltest. Als ich Deinen Beitrag las, bin ich allerdings erschrocken, über die Wortwahl und den 'Rundumschlag' gegen die Fremden - so wirkte es jedenfalls auf mich.

Die österreichische Situation kenne ich ein wenig, aber nicht so genau. Ich lebe in Deutschland - genauer gesagt in Bayern - und die Zustände hier sind wohl im großen oder ganzen mit denen in �sterreich zu vergleichen. Ich will damit sagen: So dramatisch sehe ich das alles nicht.

Es ist manchmal schwierig miteinander auszukommen und manche Menschen halten sich nicht an die Gesetze. Aber, wenn wir menschlich meiteinander umgehen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Weg des Verstehens und der Toleranz zu gehen. In einem aber bin ich knallhart: Verbrechen (egal von wem verübt) müssen geahndet werden. Und: Null Toleranz für Faschisten.

Laß uns halt weiter in diesem wichtigen Forum miteinander diskutieren. Viele Grüße nach Tschechien... Wolfgang.


Michalowsky antwortete am 19.08.00 (16:41):

Hier eine Zuschrift, die ich auf meinen Forumsbeitrag zu Jörg Haider erhielt - passt vielleicht auch hierher:

Betreff: Re: �sterreichischer Rechtspopulist Haider - Aktion des Vereines "UNIKUM"
Datum: Tue, 15 Aug 2000 13:14:17 +0200
Von: RP
An: Johannes Michalowsky

schreib nicht über dinge du du nicht verstehst....kümmert euch um eueren eigen dreck..bei uns brennen keine aylantenheime und es werden keine ausländer durch die strasssen gehetzt und ermordert. also was soll dieser scheiss.. haider ist sicher umstritten, aber keinesfalls ein nazi und schon garnicht ein rechtsextremist....davon habt IHR wesentlich mehr als wir...bei uns gibt es keine NPD !!! also, wie gesagt, kehr den dreck vor der eigene tür und lass österreich zufrieden

r.passler


Wolf antwortete am 20.08.00 (10:58):

Es ist wohl richtig, daß Deutschlands Nazis brutaler gegen Fremde vorgehen. Jedoch: "In �sterreich kommt Rechtsextremismus nicht so gewalttätig daher wie in Deutschland - aber dafür umso offener" - Zu diesem Fazit kommt Ulrich GLAUBER - Korrespondent der Frankfruter Rundschau in Wien - in seinem Artikel "Die Hetze wird salonfähig" (FR v. 18. August 2000).

Dieser und andere Artikel zum Thema "Was tun gegen rechts?" sind online verfügbar auf folgender Website:

https://www.fr-aktuell.de/fr/spezial/rechts/index.htm

Viele Grüsse... Wolf.


lila antwortete am 20.08.00 (21:08):

Hallo Sonja,

Deine Stellungnahme entbehrt für mich jeder Logik. Dass gerade Dir hier in dieser unserer BRD noch nichts schlimmes passiert ist (nicht, das ich Dir das wünschen würde), sondern nur in anderen Ländern, das beweist lediglich, dass eben Dir hier noch nichts schlimmes passiert ist und sonst gar nichts. Und wenn Dich ein griechischer Schaffner beleidigt hat, heißt das, dass alle Griechen Rassisten sind oder dass Griechen rassistischer sind als die Deutschen? Doch nicht. Ich selbst bin zwar keine Griechin, fühle mich aber durch Deine Pauschalurteile betroffen L. Ich bin eine semitin (der rasse nach) und muss damit leben, dass, dank menschen "wie du und ich", dreiviertel meiner familie durch die kamine von auschwitz gen himmel geflogen ist. Was kann ich tun, damit sich so etwas nicht wiederholt. Nicht in meiner familie, nicht in deiner familie. Was kann ich tun in einer welt, in der das gleiche kind, das gestern noch meinen hund streicheln wollte, heute schreit kampfhund - erschießen. In einer welt die man problemlos, beliebig manipulieren kann. die meisten von uns sind hier, in dieser geografischen breite, die erste generation überhaupt, die keinen krieg erlebt hat. Und ich bin schon 55. Vielleicht ist jetzt wieder kriegszeit ausgebrochen und wir kämpfen gegen windmühlen. Und auch wenn es so ist, dann will ich trotzdem ein don quichotte sein um mir morgens "beim rasieren" in die augen im spiegel gucken können.


lila antwortete am 22.08.00 (08:15):

Einen wunderschönen gutenmorgen miteinander :-)

Der Himmel ist blau, die Vöglein zwitschern und die Blümschen blühen. Bald geht das Sönnlein auf und erhellt die Gesichter der unschuldigen Seelen. Ach sind wir den alle zusammen nicht unschuldig, gehören wir nicht automatisch zu der Opfer-Sorte der Menschheit. Und damit unser Opfer-Sein noch klarer, noch deutlicher, noch selbstverständlicher wird, brauchen wir Täter. Also, her mit den Tätern. Und je dringlicher wir es benötigen uns vor unseren ängsten zu verstecken (je undeutlicher die Konturen unserer ängste werden: z.B. vor Umweltkatastrophen, Globalisierung, Gentechnologie, Informationsgesellschaft, korrupten Politikern), je mehr wir das Gefühl des Dazugehörens verlieren, desto lauter schreien wir nach einer scharfen Abgrenzung zwischen uns und den Bösen, auf die wir ach so einfach mit dem Finger zeigen könnten. Hat uns das nicht schon z.B der Schah von Persien so wunderschön vorexerziert, wohin der auch so gut gemeinte Hightec-Einsatz führt ohne passende Bewusstsein-Entwicklung der Bevölkerung. Haben die Arbeiter Ende 19. Jahrhunderts nicht die Maschinen zerschlagen, um die bösen Geister des nicht Zubegreifendes zu vernichten.
Wir sind schon wieder so weit hier um nach "einem starken Mann zu rufen", der die alt bekannten Regeln wiedereinführt, der die Gesellschaft "in unserem Sinne" polarisiert, der uns die Verantwortung für das wachsende Gefühl: "nach uns die Sinnflut" abnimmt. Und mit wir meine ich leider mich selbst auch.


Wolf antwortete am 22.08.00 (12:43):

Da hast Du wohl recht, Lila, und eine der Ursachen für Extremismus (nicht nur für Rechtsextremismus) angesprochen: Die Sehnsucht der Menschen in einer komplexen (manche meinen sogar, kollabierenden) Welt nach den 'einfachen' Lösungen und den 'starken' Männern.

Was tun dagegen: Natürlich bei sich selbst anfangen. Sich immer fragen: Ist diese Lösung, die mir so schnell in den Sinn gekommen ist oder über die so aufgeregt gerade berichtet wird, wirklich dem Problem angemessen. Sich aber auch fragen: Ist das Problem, über das ich mich gerade so schrecklich echauffiere, wirklich so dringend und dramatisch.

Es hilft wohl nichts anderes: Das einzusetzen und zu pflegen, wovon die Menschen nie genug haben sollten: die Vernunft, vielleicht gepaart mit der nötigen Gelassenheit.

Viele Grüsse... Wolf.


Gesine antwortete am 22.08.00 (23:09):

Hallo, ich bin neu hier, aber zu dem Thema muß ich was schreiben, was ich schon lange an meiner Pinnwand hängen habe, ich glaube das sagt viel:
Dein Christ ist Jude
Dein Auto eine Japaner
Deine Pizza italienisch
Deine Demokratie griechisch
Dein Kaffee brasilianisch
Dein Urlaub türkisch
Deine Zahlen arabisch
Deine Schrift lateinisch
UND DEIN NACHBAR NUR EIN AUSLäNDER?
Dies sollte sich, glaube ich, jeder mal in Ruhe durchlesen und vergegenwärtigen, der gegen Ausländer ist. Das wars, was mir auf der Seele
gelegen hat.


Ilse antwortete am 23.08.00 (14:02):

Gesine,

Treffer!


isel - Ilse Fahl antwortete am 24.08.00 (15:03):

Ja, aus dem Elternhaus kommt die Erziehung!?
Aber ich bin der Meinung auch aus der Schule! Mein Sohn hat drei Kinder adoptiert: Einer hat einen Vater aus Mosambique, der andere ist ein Türkenkind und das dritte ein deutsches Kind einer psychisch kranken Mutter. Die Ausländerkinder sind klar erkenntlich an ihrer Hautfarbe!
Als der älteste zur Schule kam, stellte sich heraus, daß der Schulleiter (Berlin) und auch die Lehrerin etwas gegen die Hautfarbe meines Enkels hatten. Mein Sohn mußte umziehen! Egal wie hoch die Miete ist, jetzt wohnen sie so, daß das Problem gebessert ist!
Wenn ich hier von meinen Enkelkindern erzähle, bekomme ich immer zu hören, mein Sohn würde sich noch mal umsehen ! das sei doch klar, Ausländerkinder seien schwierig! Ich frage immer,ob sie alle keine Problemkinder in Deutschland kennen! Und auch für unsere eigenen Kinder kann doch niemand die Hand ins Feuer legen!
Na, wenn Eltern und Lehrer vollkommen ungeniert und sehr überzeugt über ihre "allwissende Meinung" sind, was sollen denn die armen Kinder machen! Gott sei Dank ist mein Sohn in der Lage, diesen süßen Kindern ein fantastisches Selbstvertrauen anzuerziehen, sie wehren sich bereits mit 6 + 8 Jahren allein telefonisch, indem sie die Eltern der Klassenkameraden anrufen, wenn die sich ihnen gegenüber unverschämt äußern! Aber sie wissen, daß ihre Eltern hinter ihnen stehen! Es ist beschämend, diese Selbstgefälligkeit, die uns Deutschen eigen ist!


Wolfgang antwortete am 25.08.00 (10:15):

Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus gehören untrennbar zueinander. Ich behaupte: Der Rechtsradikalismus ist nicht Ursache, sondern die Folge von Fremdenfeindlichkeit. Aber warum haben so viele Menschen Angst vor dem Fremden bzw. vor den Fremden?

Der Soziologe Zygmunt Bauman sagt: "Es gibt Freunde und es gibt Feinde. Und es gibt Fremde". Damit will er ausdrücken, daß der 'Fremde' nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Eine eindeutige Zuordnung ist aber eine Ordnung, die Sicherheit schafft. Viele Menschen (vielleicht die meisten) streben nach solch einer Sicherheit. Unsicherheit verursacht ängste. Danach ist der 'Fremde' oder das 'Fremde' etwas, was die eigene Ordnung bedroht. Fremdenfeindlichkeit ist die Folge. Wie sich diese Fremdenfeindlichkeit äußert, ist eine andere Frage. Die Spanne reicht von einer stillen Ablehnung 'fremder' Menschen bis hin zur offenen Gewalttat gegen sie. Fremdenfeindlichkeit ist somit weit verbreitet in der Gesellschaft. Die sichtbare und von fast allen verabscheute rechte Gewalt ist die schreckliche Spitze der von vielen praktizierten alltäglichen Fremdenfeindlichkeit.

Petra Höfels hat zu dem Thema eine lesenswerte Seminararbeit veröffentlicht: Der Konstruktcharakter des Fremden. Zur Problematik von Abgrenzungen. Die Arbeit ist online verfügbar (einen entsprechenden Link habe ich unten eingetragen).

Viele Grüsse an alle Mitstreiter... Wolfgang.

(Internet-Tipp: https://www.zpr.uni-koeln.de/people/petra/fremde.html)


lila antwortete am 25.08.00 (13:12):

auf griechisch bedeutet das wort "xenia" sowohl "ein fremder" als auch "ein gast". trotzdem, soweit ich weiß, haben die alten griechen viele kriege in ihrer geschichte geführt.
es gibt auch ein gebot "liebe deinen nächsten..."
es ist schon schwierig die gefühle verbal darzustellen. die fremdfeindlichkeit bewegt sich aber in der welt der gefühle. sie personifiziert unsere ohnmacht. der fremde steckt in uns drin. und je mehr wir uns bemühen unsere tür vor ihm zu verschließen, desto unheimlicher wird er.
wir haben einmal mit meinem mann urlaub auf einem bauernhof verbracht. beim gemütlichen plaudern hat der bauer gesagt, dass er die juden hasst. kennen sie welche? - hat mein mann gefragt. nein - entgegnete der bauer. Je weniger man mit dem gehassten objekt in verbindung tritt, desto mehr platz bleibt für die fantasie. und die angst hat bekanntlich große augen. der skinhead aus der nachbarschaft ist auch ein fremder ein �jude� unter uns. und je höher wir die mauer seiner getto errichten, desto �jüdischer� wird er. hass erzeugt nur hass.
wir brauchen schon mehr distanz: uns selbst gegenüber.
deswegen ist der kampf gegen fremdfeindlichkeit etwas tagtägliches, wie das zähneputzen, abends das licht anschalten, eine gebrechliche person über die strasse führen, der schwiegertochter zu sagen, wie schön sie heute aussieht. es hat nichts spektakuläres an sich. es ist leider genauso wenig geeignet, wie das aids vor einem jahr, um ein sommerloch zu füllen.

(Internet-Tipp: https://www.ignis.org/index-1.html)


Wolfgang antwortete am 26.08.00 (16:35):

"Papa, was ist ein Fremder?" - Diese Frage hat der in Marokko geborene französische Autor versucht zu beantworten. Tahar Ben Jelloun spricht mit seiner zehnjährigen Tochter M�ri�m über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und erklärt ihr dabei in einfachen Worten die Bedeutung von Kolonialismus, Diskriminierung, Getto, Apartheid, Antisemitismus oder Völkermord. Entstanden ist ein - von Charley Chase schön bebildertes, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geschriebenes - Plädoyer gegen den Hass und für die Achtung vor dem Anderen.

"Was können wir denn tun?" fragt die Tochter. Und der Vater entgegnet: "Lernen. Uns bilden. Nachdenken. Zu verstehen versuchen, auf alles Menschliche neugierig zu sein, unser natürliches Misstrauen überwinden, unsere Vorurteile hinterfragen."

Tahar Ben Jelloun: Papa, was ist ein Fremder?. Gespräche mit meiner Tochter, Rowohlt Berlin, 1999, ISBN 3 87134 372 2, gebundene Ausgabe, 109 Seiten, DM 29,80

Viele Grüße... Wolfgang.

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/haselberger/@jepapa_.htm)


Marliese Echner antwortete am 27.08.00 (13:11):

Sunndagsvergniije (Marliese Klingmann)

Er ziegt
sein Sunndaagsoozug oo
bindt sich
e Krawatt um de Hals
setzt sich
de Huut uff de Kopf
nemmt
sei Gsongbiichl
geht
en d Kerich
setzt sich
en sei Bonk
horcht zu
was de
Pfarrer secht

donn
geht er
en d Wertschaft
setzt sich
en de Stommtisch
trinkt
sei Bier
schelt
iwwer d Arweitslouse
wettert
geje d Auslänner
jagt
d Asylonte aus em Lond
schwärmt
vum Dritte Reich
singt
vum deitsche Wald
Sunndag
fer Sunndag
s gleich Lied

Dieser Text stammt von 1986 und ist erschienen in:
Du un ich, Mundartgedichte von Marliese Klingmann und Ilse Rohnacher
HVA 1988


Trudi antwortete am 27.08.00 (22:53):

Auch wenn der Text von 1986 stammt, ist er aktuell wie nie! Wir sollten darüber nachdenken, wieviel davon auch in uns steckt.

Trudi


Heidi antwortete am 01.09.00 (10:54):

(Jahrgang 48)
Alois, hier ist ein weiteres "Sandkorn". Auch ich bin für die Politik der kleinen Schritte, wenn wir nicht bei uns selbst anfangen - wo sonst. Toleranz ist die wichtigste Eigenschaft die wir brauchen.
Alles weitere zu diesem Thema haben andere bereits viel besser formuliert, insbesondere Karin und Kerstin.


Antonia antwortete am 06.09.00 (23:31):

Wenn ich geboren werde
bin ich schwarz
wenn ich aufwachse
bin ich schwarz
wenn ich in die sonne gehe
bin ich schwarz
und auch wenn ich sterbe
bin ich schwarz

ABER DU!

Wenn du geboren wirst
bist du rosa
wenn du aufwächst
bist du weiss
wenn dir speiübel ist
bist du grün
wenn du in die sonne gehst
bist du rot
wenn dir eisig kalt ist
bist du blau
und wenn du stirbst
bist du lila

UND DU WAGST ES WIRKLICH

mich einen farbigen zu nennen??

( Das schrieb ein unbekannter schwarzer aus südafrika an die haustür einer weissen frau )


Ilse Fahl antwortete am 10.09.00 (22:41):

Wenn ich bei den Gedichten auch den senegalesischen Staatsmann,Dichter und Philosophen Leopold Sedar Senghor zitierte, dann meine ich doch auch hier noch einmal darauf hinweisen zu müssen, daß er also ein richtiger Schwarzafrikaner ist, und daß er zwar politisch nicht sehr viel Großes für sein Land tat, aber kulturell ganz Großes geleistet hat! Das muß uns " oft sehr eingebildeten Weißen " mal bewußt werden! Er hat eine Kunstschule für Schwarze in Senegal - Dakar - eröffnet und diese Menschen dahingeführt, selbstbewußt und sehr eigenwillige hervorragende Kunst zu schaffen, die durchaus fraglos mit der unsrigen konkorieren kann, obgleich noch derartig jung! Da ist Kraft und Fantasie! Es lohnt, sich die Ergebnisse dort einmal anzusehen! Von wegen: Ausländer gehören nicht hierher! Wir alle können auch von ihnen lernen!


Thueringer antwortete am 11.09.00 (00:13):

Ich finde es total unverständlich, daß es immer wieder Menschen gibt, die aus der Geschichte nichts gelernt haben oder die Tatsachen nicht zur Kenntnis nehmen wollen.
Ich habe bei meinen Enkeln selbst festgestellt, daß sie in der Schule davon nicht so viel hören, aber sehr interessiert sind, wenn man ihnen die Zusammenhänge erklärt und Ereignisse schildert. Ich halte nichts davon, wenn man bestimmte Städte oder Bundesländer als den Herd des Bösen in den Medien darstellt. Es ist ein Problem, daß geht alle an und es gibt es überall. Ausländerfeindlichkeit ist der Anfang des Rechtsradikalismus.


Wolfgang antwortete am 11.09.00 (11:50):

Es ist zwar schick und auch 'political correct' und sicher auch nötig, sich mit Abscheu von den Exzessen fremdenfeindlicher Gewalt zu distanzieren. Appelle und Unverständnis helfen aber nicht weiter. Im Gegenteil. Wir müssen verstehen, warum Menschen einander Böses antun. Nur dann können die richtigen Schlüsse gezogen werden und Gegenstrategien entwickelt werden.

Die Wissenschaft hat dazu viel geleistet in den letzten Jahrzehnten.Unstrittig ist wohl, dass den Menschen in modernen Gesellschaften viel abverlangt wird und sie sich ständig mit Fremdem oder Fremden auseinandersetzen müssen. Manche werden dabei überfordert. Man hat sogar ein schreckliches Wort für sie geprägt: Modernisierungsverlierer. Solche Menschen haben Angst. Und Angst ist der Boden der Fremdenfeindlichkeit.

Einen schönen Tag wünscht... Wolfgang.


Der Junge antwortete am 15.09.00 (17:04):

Also, Hallo erst mal!
Ich bin durch Zufall auf diese Diskussion gestossen und muss sagen, dass sie mich sehr gereizt hat, an ihr teilzunehmen.
Zu meiner Person ist erst mal zu sagen, dass ich wohl deutlich unter dem Durschnittsalter der teilnehemr liege - ich zähle nämlich gerade mal 17 Jahre.
Als "politisch, sozial Interessierter Mensch von heute" hab auch ich meine Meinung zum Rechtsextremismus, besonders zu dem, dieser Zeit.
Über Fragen, Anregung zur Diskussion würde ich mich freuen!
*T*


Karin antwortete am 15.09.00 (18:14):

Hallo Junge,

und wo bleibt sie nun, deine Meinung zum Rechtsextremismus, besonders zu dem, dieser Zeit? Darüber hast du ja gar nichts geschrieben!?


Kristin Beylich antwortete am 21.09.00 (17:03):

Hallo alle zusammen!
Ich (17) interessiere mich sehr für das Thema Rechtsextremismus und alles, was damit in irgendeiner Hinsicht zusammenhängt. Ich starte derzeit mit einigen anderen Jugendlichen an meiner Schule ein Projekt gegen Rassismus und Intoleranz. Wir wollen zunächst mit Hilfe von Plakaten und Schautafeln über das Thema aufklären. Außerdem planen wir einige Sketche zu diesem Thema, die wir zu einer schulischen Veranstaltung aufführen möchten. Wir möchten auch mit Politikern über die Problematik des Fremdenhasses reden und von ihnen auch wissen, was die Regierung eigentlich dagegen unternehmen will. Wir hoffen, dass wir so wenigstens einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten können. Wir wissen, dass das noch lange nicht ausreicht, um die Rechten zu stoppen, aber es ict zumindest ein Anfang. Wir suchen jede nur erdenkliche Unterstützung von anderen. Falls also irgendjemand da draußen Interesse hat, uns zu helfen und aktiv etwas gegen rechts zu tun, der kann sich bei mir melden. Wäre echt prima!

Ciao Kristin


Kristin antwortete am 26.09.00 (21:46):

Hallo Bodo!
Was findest du denn nun "Scheiße" ? Die hier genannten Meinungen gegen rechte Gewalt oder die immer stärker werdende rechte Szene?


Ilse antwortete am 27.09.00 (16:28):

Radikalismus ist Gewalttätigkeit, gegen wen auch immer, und grundsätzlich zu verurteilen. Man sollte nicht nur den Ausländerhaß als Beispiel zitieren. Gewalt erleben wir z. B. auch gegen Hilflose oder Mitschüler,
die "Markenklamotten" tragen. Wo liegen die Wurzeln der Gewaltbereitschaft? Ich wiederhole mich gebetsmühlenartig: Die sog. inneren Werte werden durch die (Groß-)Eltern vermittelt; ihr Vor-Leben prägt das spätere Verhalten der Kinder, die sich auch durch äußere Umstände nicht aus der Bahn werfen lassen, weil sie durch ihre Erziehung innerlich gefestigt sind und wissen, daß sie nicht lemurenartig jedem Trend hinterherlaufen müssen.


Heidi Lachnitt antwortete am 27.09.00 (17:43):

Liebe Ilse,
ich stimme Dir zwar in allen Punkten zu, möchte das aber nicht verallgemeinern. Gewalt entsteht nicht nur durch falsche Erziehung oder fehlende innere Werte.
Gewalt kann vielfältige Ursachen haben - innere und äußere Einflüsse, Hilflosigkeit oder Überforderung, manchmal ist Gewalt nur ein Hilfeschrei!

(Internet-Tipp: https://members.aol.com/hsmsiegen)


Kristin antwortete am 27.09.00 (21:20):

Hallo Ilse, hallo Heidi!
Ich stimme euch beiden teilweise zu. Es stimmt schon, dass Gewalt sich in vielen Formen äußert und ich bin davon überzeugt, dass sie immer eine Art Hilfeschrei ist - nur eben auf Kosten anderer. Wer Gewalt anwendet, weiß sich nicht mehr anders zu helfen.
Es ist auch durchaus richtig, dass die Erziehung einen wesentlicher Punkt in der Meinungsbildung der Jugendlichen ausmacht. Doch auch Eltern und Großeltern haben nur einen begrenzten Einfluss auf ihren Nachwuchs. Ich behaupte sogar, dass sie den wenigsten Einfluss haben. Sicher werden in der frühesten Kindheit die Grundsteine für das spätere Leben gelegt, doch es heißt nicht umsonst, "der Umgang formt den Menschen". Ich erlebe es in meinem eigenen Freundeskreis immer häufiger, dass die Eltern nur noch als Sündenböcke angesehen werden und man schon aus Trotz das tut, was ihnen missfällt. Die heutige Jugend wird von einer zunehmenden Perspektivlosigkeit bedrängt, der sie hilflos ausgeliefert ist und gegen die sie kaum eine Chance hat.
Wenn wir das Problem der Gewalt und des Rassismusses bekämpfen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass vor allem Jugendliche wieder hoffnungsvoll in ihre Zukunft blicken können. Doch auch für die Arbeitslosen muss etwas getan werden. Sie verzweifeln total in ihrer Untätigkeit und dadurch entstehen eben auch solch menschenfeindliche Gedanken. Irgendwer muss doch schließlich Schuld sein.
Ich bin außerdem der Meinung, dass wir die Leute darüber aufklären müssen, was rechts eigentlich bedeutet. Es ist nicht "nur" der Fremdenhass. Es ist die totale Ablehnung jeglicher Demokratie und Meinungsfreiheit und das Bekämpfen ALLER Andersdenkenden. Erst wenn die Leute das erkennen, beginnen sie, den Rechtsextremismus als ernsthafte Bedrohung anzusehen. Doch davon sind wir leider noch meilenweit entfernt......


Erika Ahrens antwortete am 28.09.00 (21:28):

Ich freue mich sehr zu lesen, daß sich so viele Menschen vom Rechtsradikalis-mus abgrenzen. Ich habe Angst, daß hier etwas auf uns zukommt, das wir nicht mehr beherrschen.
Besonders die Haltung der Justiz ist außerordentlich bedenklich. Wer nimmt diese Leute denn eigentlich mal unter die Lupe? Das wäre eine Aufgabe, nicht zuletzt auch für die Medien. Etwas weniger verdummendes BlaBla, dafür mal ernsthafte Recherchen.


Wolfgang Maul antwortete am 29.09.00 (12:14):

Ich finde, mit Moral und dem erhobenen Zeigefinger kommen wir nicht weiter. Heidi hat recht: Gewaltbereitschaft, Fremdenfeindlichkeit zumal, haben viele Ursachen, die hauptsächlich ausserhalb der Familie liegen. Deutlicher gesagt: Die Eltern unterliegen den gleichen gesellschaftlichen Prozessen, wie auch die Kinder ihnen unterliegen.

Und da muss man feststellen, dass den Menschen in den letzten Jahren Erhebliches abverlangt wurde: Eine grosse wirtschaftliche Dynamik, Verlust oder Bedrohung des Arbeitsplatzes, sinkende soziale Standards, fehlende Lehrstellen... um nur einige Probleme zu nennen. All das überfordert viele.

Die so genannten "inneren Werte" sind es sicher nicht, die auf den Prüfstand gehören. Es sind eher die äußeren (meist materiellen) Bedingungen, die die Menschen irre werden lassen an sich selbst und an anderen.

(Internet-Tipp: https://www.buergercenter.de/redeheitmeyer.htm)


Lothar Engelfried antwortete am 07.10.00 (14:12):

Wie wird eigentlich "Rechtsradikalismus" und "Rechtsextremismus" definiert? Heiner Geissler, ganz gewiß kein "Rechter", hat in einer Talkshow mal spöttisch geäußert, daß man hierzulande schon rechtsradikal ist, wenn man pünktlich zur Arbeit geht. Die (linke) politische Korrektheit wird doch in diesem Lande nun wirklich überstrapaziert.


Heidi Lachnitt antwortete am 07.10.00 (14:33):

Herr Engelfried!
Das Kind muß einen Namen haben. Wäre Ihnen der Titel "gegen Gewalt an Nichtdeutschen oder gar Nichtariern" lieber?
Wenn Sie die Beiträge aufmerksam gelesen haben sollten Sie wissen wie
hier Rechtsradikalismus definiert wird:
Gegen Ausländerfeindlichkeit, gegen Antisemitismus,gegen Gewalt, gegen Intoleranz und (private Anmerkung!) gegen Dummheit.
Bin zu wütend um sachlich zu bleiben!!


Sohrogan antwortete am 07.10.00 (17:28):

Lieber Herr Engelfried!
Zu ihrem Beitrag hätte ich doch dann erstmal die Frage:In wieweit wird denn die "(linke) politische Korrektheit " überstrapaziert? Und was ist diese überhaupt?


Marliese Echner antwortete am 08.10.00 (15:54):

Ich möchte Sie auf die folgende Link hinweisen und dabei besonders auf den Bericht einer Zeitzeugin, Frau Judith Jaegermann. Der Bericht ist überaus lesenswert und vermutlich wirkungsvoller als alle schönen oder weniger schönen Worte und Thesen.

(Internet-Tipp: https://www.holocaustmahnmal.de)


Heidi Lachnitt antwortete am 08.10.00 (16:35):

ohne Worte--- Danke!


Stephan Wilhelm antwortete am 09.10.00 (00:08):

Wer bis drei zählen kann (oder weiter) verdankt dies den Arabern, die unser Zahlensystem erfanden, also Ausländern. Also sollte er Achtung vor ihnen haben und sich seine Angeberei wegen angeblicher Vorzüge von Menschen seiner eigenen Art verkneifen.


Herbertkarl Hüther antwortete am 09.10.00 (22:04):

Zuvor: DerPatriot.com ist kein nationalsozialistischer Server, sondern der guenstige Anschluss bei der hiesigen Tageszeitung fuer 15,- dm den ganzen Monat, ohne jede Beschraenkung, einschliesslich 15 000 newsgroups samt binaries; gegruendet 1848, im Jahr der "einzig geglueckten deutschen Revolution" [o: ; daher dieser "hehre Name". (-:
(Frater) Persevebo (lat.: perseverare = durchalten, aushalten) heisst: ich
werde durchhalten (bis zum Schluss; lateinisch angelehnt; zwei Buchstaben vom server "gekillt", ohne mich vorher zu fragen, da zu lang).



Bin, um es mal zu sagen, gegen Radikalismus, aber nicht nur von rechts; "links" sind fast nur noch Staaten wie China, Nordkorea, Kuba, pipapo uebrig geblieben.
"Rechtsradikale" (Religionseiferer) noch in suedamerikanischen oder Staaten in Afrika, Tuerkei, Irak, Iran, Islamismus(???).

Also gegen alle Radikale, aber ohne selbst "Radikalismus" anzuwenden, hoechstens gemaessigter Sozialismus, an der Marktwirtschaft orientiert; kein neuer Kosovo- oder "Oelkrieg"; dabei waren die beteiligten Staaten nicht viel besser als dass, was sie bekaempfen "wollten".

Ich hoffe, ich bin nicht allein mit meiner "Meinung".

Gruesse
Herbertkarl Hüther


Heidi Lachnitt antwortete am 10.10.00 (12:14):

Antwort auf ein privates Mail, dass mich zu meinem Beitrag vom 7.10.00 erreichte

Georg Herwegh (1817-1875) schrieb zu Goethes "Nachtgesang":
'Schlafe, was willst du mehr?'
(1843 und immer noch aktuell!)

Wiegenlied

Deutschland - auf weichem Pfühle
Mach dir den Kopf nicht schwer!
Im irdischen Gewühle
Schlafe, was willst du mehr?

Laß jede Freiheit dir rauben,
Setze dich nicht zur Wehr,
Du behältst ja den christlichen Glauben:
Schlafe, was willst du mehr?

Und ob man dir alles verböte,
doch gräme dich nicht zu sehr,
Du hast ja Schiller und Goethe:
Schlafe, was willst du mehr?

Dein König beschützt die Kamele
Und macht sie pensionär,
Dreihundert Taler die Seele:
Schlafe, was willst du mehr?

Es fechten dreihundert Blätter
Im Schatten, ein Sparterheer;
Und täglich erfährst du das Wetter:
Schlafe, was willst du mehr?

Kein Kind läuft ohne Höschen
Am Rhein, dem freien, umher:
Mein Deutschland, mein Dornröschen,
Schlafe, was willst du mehr? -

Ich wünsche allen eine gute "Schlaflosigkeit"!


Wolfgang Maul antwortete am 10.10.00 (14:49):

Leider, Heidi, schlafen viele noch... Aber wenigstens die Bundesregierung und die Regierungen der Länder Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sind aufgewacht und haben sich gestern auf ein Verbotsverfahren geeinigt. Bei Zustimmung der Innenministerkonferenz zu der Empfehlung könnten Bundeskabinett und Bundesrat schon in einigen Wochen den Antrag auf Verbot der faschistischen "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" (NPD) an das Bundesverfassungsgericht beschließen.

Hoffen wir, dass dann das Bundesverfassungsgericht den ideologischen Trommlern der braunen Schläger- und Mörderbanden das Handwerk legt.


Lothar Engelfried antwortete am 10.10.00 (16:11):

Liebe Frau Lachnitt, Goethes "Nachtgesang" ein poetisches, sehr gefühlsbetontes Gedicht, hinter dem sich überhaupt keine politische Absicht verbirgt, hat mit dem Thema "Rechtsradikalismus" nun wirklich nichts zu tun. Wenn der Arbeiterdichter (nicht abwertend gemeint!) und selbsternannte "Führer der Deutschen" des 19.Jh., nämlich Georg Herwegh, den Goethe für seine proletarischen Ziele mißbraucht hat, so interessiert mich das heute nicht mehr, - auch wenn Herwegh immer noch eine Kultfigur der extremen Linken ist. Ich antworte Ihnen pragmatischer und dem Thema angemessen mit einem Zitat von Prof. Ferenc Mädl, ungarischer Staatspräsident, zur antirechten Kampagne in Deutschland (veröffentl.am 3.9.2000 in der "Welt am Sonntag"):"Da wird ein Problem m.E. von den Medien überzogen und übertriebe. In Ungarn glaubt niemand, daß Deutschland fremdenfeindlich oder rechtsradikal ist. In den Kommentaren unserer Zeitungen ist ab und zu zu lesen, daß die Deutschen in dieser Frage aufgrund ihrer Geschichte zur Selbstgeißelung neigen, obwohl dies eigentlich schon überholt sein müßte." Ich glaube, das trifft den Kern der Sache wesentlich besser als diese weithergeholten literarischen Ergüsse eines Georg Herwegh.


Heidi Lachnitt antwortete am 10.10.00 (18:12):

..nun, damit es weiter hübsch unsachlich bleibt - Rainer Kunze:

"...
Des fahnenhissens bin ich müde,...

Allein auf diese fahnen will ich
einen eid noch leisten

Auf eine mit einem liebesgedicht"

Schlafen Sie gut, Herr Ehrenfried!


Sylvia Hilpisch antwortete am 10.10.00 (19:09):

Herr Ehrenfried, selbst wenn Herr Prof.Mädl der Meinung ist, daß das Problem überzogen dargestellt wird und alle Ungarn glauben, daß wir Deutschen Masochisten sind, ändert das doch nichts an der Tatsache, daß hier Menschen von anderen Menschen gequält, angegriffen, getötet werden, nur weil sie ausländisch, fremd, "nichtarisch" sind oder auch nur aussehen! Mögen Sie auch glauben, die Probleme würden überzogen dargestellt, ich habe meine ausländische Nachbarin vor Angst weinen sehen, weil sie Angriffen von rechtsradikalen Jugendlichen ausgesetzt war, habe Berichte von Betroffenen über Übergriffe gehört, die diese selbst erlebten und so lange es auch nur ein einziger Mensch ist, der so ungerecht behandelt wird, werde ich mich mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, dagegen wehren und diese Menschen verteidigen! Möglicherweise werden Sie einmal hautnah ein solches Verbrechen miterleben, ob Sie dann auch noch den ungarischen Staatspräsidenten zitieren werden? Ich hoffe nicht!


Wolfgang Maul antwortete am 10.10.00 (21:03):

Herr Engelfried... ich gehe davon aus, dass Ihnen der Name Alberto Adriano nichts sagt. Er war ja auch keine Berühmtheit - kein ungarisches Staatsoberhaupt zum Beispiel oder ein Professor oder etwas ähnliches. Er war nur ein einfacher Mensch, aus Mosambique in Afrika stammend. 20 Jahre lang lebte er in Deutschland. Die ersten zehn Jahre als sogenannter "Vertragsarbeiter" in der DDR. Die letzten zehn Jahre dann - zwar am gleichen Ort - aber jetzt, nach Vereinigung, in der BRD. Dort ereilte ihn sein Schicksal: Dieses Jahr, an Pfingsten, in der Nacht vom 10. zum 11. Juni, der Afrikaner war auf dem Heimweg von einer Feier, haben drei Nazis Alberto Adriano im Stadtpark von Dessau überfallen, ausgezogen und zusammengeschlagen. Einige Tage später verstarb er an den Folgen der schweren Verletzungen, die sie ihm zugefügt hatten. Die Nazis töteten ihn, weil er für sie ein Fremder war. - Für Angelika Adriano war er kein Fremder. Sie war acht Jahre lang mit ihrem Mann Alberto verheiratet. Sie steht jetzt mit ihren drei kleinen Jungen im Alter von acht und fünf Jahren sowie einem Jahr allein da.

Ferenc M�dl lügt uns an, denn er ist ein gebildeter Mann, ein Mann des Rechts, und muss es wissen: In Deutschland neigte und neigt man nie zur "Selbstgeißelung". In Deutschland wurde erschossen und vergast und wird wieder totgeschlagen... Immer ging und geht es gegen Minderheiten, die man zuvor selbstherrlich als nicht dazugehörend definiert hat. Und immer folgten und folgen den Schlägern und Mördern Menschen wie Sie, Herr Engelfried: Menschen, die noch nicht einmal darüber erschrecken, wenn ihr Nächster umgebracht wird, sondern nichts tun als mitzuhelfen, Lügen zu verbreiten.

(Internet-Tipp: https://www.hagalil.com/aktuell/index.htm)


Lothar Engelfried antwortete am 11.10.00 (11:53):

Ich habe mich heute aus dem Diskussionsforum abgemeldet, da ich nicht einsehe, mich auf meine alten Tage hin beleidigen zu lassen. Ich bin davon ausgegangen, in diesem Forum sachlich und gelegentlich vielleicht sogar kontrovers diskutieren zu können, was allerdings eine Fehleinschätzung gewesen ist. Der unbefangene und und ideologisch nicht verbohrte Besucher dieses Forums kann meine Einträge vom 7. und 10.10. nachlesen, die einen Herrn Maul veranlaßt haben, mich als Lügner zu beschimpfen und mich mit "Mördern und Schlägern" auf eine Stufe zu stellen. Dieses Forum ist offensichtlich ein Tummelplatz von linken Geiferern, angeführt und dominiert von einem Herrn Maul (nomen est omen) und einer Frau Lachnitt, die genau das praktizieren, was sie der extremen Rechten (übrigens zu Recht)vorwerfen: Intoleranz und Radikalismus. Herr Maul und Frau Lachnitt verbreiten nach meinem Dafürhalten einen "Rassismus nach innen" (der friedfertige Ausländer und der böse Deutsche) und wollen nicht wahrhaben, daß Gewalt in diesem Land nicht nur von Rechts ausgeht. Ich lege Wert auf die Feststellung, daß ich als praktizierender Katholik jegliche Form von Gewalt ablehne, - egal aus welcher politischen Ecke diese kommt, und ganz gleich von welcher Menschengruppe Gewalt ausgeübt wird. Die linken Sektierer in diesem Forum sollen sich meinetwegen weiter einbilden, die eigentlichen "Gutmenschen" in dieser Gesellschaft zu sein. Ich wünsche ihnen viel Spaß beim gegenseitigen "Auf-die-Schulter-klopfen"


Wolfgang Maul antwortete am 11.10.00 (15:33):

Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) meldet heute:

Die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten ist im August sprunghaft gestiegen. Das Bundesinnenministerium teilte am Mittwoch in Berlin mit, während in den Monaten Januar bis Juli im Durchschnitt 668 solcher Delikte statistisch erfasst worden seien, seien es im August 1.112 gewesen. Die Ursachen für den deutlichen Anstieg sei �noch nicht klar einzuschätzen�. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bisher 5.789 rechtsextremistische Straftaten registriert.

Die gesamte Meldung kann hier nachgelesen werden:

(Internet-Tipp: https://seite1.web.de/show/39E439BB.AP1/?id=001011-78017-00)


Oliver Block antwortete am 11.10.00 (20:30):

Es ist richtig das die Straftaten gestiegen sind.Kann es aber nicht auch an der hohen Arbeitslosenquote und der öffnung der Grenzen liegen.
Ich bin geboren in Ostdeutschland gerade hier nimmt die Zahl der Staftaten zu.Früher hat ich keine Angst vor Waffen ,weil ich wußte ,das diese sich in den richtigen Händen befinden.
Heute tragen Kid Waffen.
Die Agressivität der Jugendlichen hat zu genommen. Ein Hobby und diverse Mutproben gehören hier dazu!
Z.B."Ausländer auf klatschen"
In der Masse sind wir stark.
So denken viele Jugendliche heute.
Sie haben keine Sinnvolle Freizeit und Tagesgestaltung heute.So gehen einige nicht zur Arbeit ,weil diese bestimmten
Jobs nicht eine Deutschen würdig sind ,so sagen sie.
Ja das ist das Problem ,das die Ansprüche an sich und den Staat immer höher geschraubt werden.
So bin ich froh,das ich die meisten meiner Freunde überzeugen konnte von Gewalt abzusehen.Da Gewalt nie eine Lösung der Problematik ist.
Eine Lösung wäre bestimmt eine ander Tagesstruckturierung der Jugendlichen.
Desweitern wollen sie nichts geschenkt .
Darum werden Discotheken und Jugendtreffs zerstört oder verschandelt.
Es werden auch einige unter Ihnen sein die nicht mit der Vergangenheit der"Deutschen"konfrontiert werden wollen ,weil sie sich schämen.
Alle die sogenannten "STOLZ ein Deutscher zu sein !"sind Anhänger einer Ideologie.Sogennate Sympathiesanten. Ich habe es aufgegben mit Ihnen zu disskutieren.Ja es wird dann wieder der begriff:Demokratie geäußert,Meinungsfreiheit usw.
Was soll das ?Wer weis ob alle Bürger die Verfassung kennen und die Grundrechte eines Deutschen Bürgers kennen und achten wollen.
Wie es heißt "Die Würde eines Menschen ist unantastbar "!
Nach diesem grundrecheten lebe ich und handele ich.Deshalb wird es mir nie in den Sinn kommen "Parolen wie Ausländer raus " zu hören oder zu sagen.Auf der Welt sind alles nur Menschen .Es macht also weder ein unterschied ob ich ein Deuscher ein �sterreicher,Amerikaner oder was weiß ich noch bin.
Das ist meine Meinung zum Thema Rechts!


Marliese antwortete am 12.10.00 (15:47):

Die Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz hat jetzt zu einem Aktionstag 17. Oktober 2000 im Konferenzzentrum Hyatt Regency Mainz unter dem Motto: 'Schriftsteller für Demokratie - Gegen Gewalt' eingeladen. Dort gibt es u.a. eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Autoren. Eine Resolution soll erarbeitet und verabschiedet werden. Solche Aktionen, die �ffentlichkeit finden und sich nicht nur auf die Internet-Interessierten beschränken, sollten viel mehr veranstaltet werden. Man muß immer wieder den Finger auf die Wunde legen, die Gedanken öffentlich machen. Denn, seien wir einmal ehrlich, dieser Ungeist des braunen Sumpfes war doch noch nie aus den Köpfen verschwunden; er war im Geheimen immer vorhanden, hat sich nur nicht vorgewagt. Jetzt sind die Hemmungen verschwunden, man zeigt wieder braun. Deshalb müssen wir auch wieder unerschrockener Gegenflagge zeigen.
Ich werde auf jeden Fall an diesem Aktionstag in Mainz teilnehmen und über meiner Erfahrungen dort berichten.
Es grüßt herzlich Marliese

(Internet-Tipp: https://www:holocaustmahnmal.de)


Wolfgang Maul antwortete am 15.10.00 (12:24):

Was tun im Kampf gegen Rechts - gegen Dummheit und Fremdenfeindlichkeit? - Ich empfehle die Lektüre der Zeitschrift AUFBAU. Das ist eine deutsch-jüdische Zeitung, die es schon seit über 60 Jahren gibt. Sie war eine Zeitung deutscher Juden, die von den Nazis und ihren "willigen Vollstreckern" (Daniel Goldhagen) aus Deutschland verjagt wurden. Die erste Nummer war am 1. Dezember 1934 erschienen, gerade einmal 12 Seiten stark und mit dem Untertitel "Nachrichtenblatt des German-Jewish Club, New York". Sie erscheint in New York und kann abonniert werden.

Seit kurzem gibt es diese gut gemachte und interessante Zeitung zeitgemäss auch als online-Version - natürlich in deutscher und in englischer Sprache:

(Internet-Tipp: https://www.aufbau2000.com/aktuell/)


Marliese Echner antwortete am 16.10.00 (11:31):

Das Buch "Mein Leben" von Marcel Reich-Ranicki ist in diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen. Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit Joachim Fest und Martin Walser. Es zeigt einen liebenswerten Menschen und veranlaßte mich, meine Meinung über ihn zu überdenken und ihn damit auch besser zu verstehen.
Zum Schluß möchte ich noch einen meiner Gedankensplitter anfügen. Er stammt übrigens aus dem Jahr 1988 und wurde in dem Gedichtband "Du un ich" - Mundartgedichte von Marliese Klingmann und Ilse Rohnacher, erschienen 1988 in der Heidelberger Verlagsanstalt.
Vorfahrt
mir gugge
gonz krompfhaft
noch links
basse uff
daß uns vun dort
bloß kooner
d Vorfahrt nemmt
un merge net
wie mer
vun rechts
gonz legal
iwwerfahre werre.

Hier noch in der schriftsprachlichen Übersetzung:
Wir schauen
ganz konsequent
nach links
achten darauf
daß uns von dort
kein Fahrer
die Vorfahrt nimmt
und beachten nicht
daß wir von rechts
ganz legal
überfahren werden.

(Internet-Tipp: https://www.mainzer-appell.de)


Wolfgang Maul antwortete am 20.10.00 (10:54):

Eine Demonstration gegen Rechtsextremismus ist am 9. November geplant. Ein Bündnis aus VertreterInnen von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik will für den 9. November in Berlin zu einer Großdemonstration gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit aufrufen. Ausgehend von der Synagoge in der Berliner Mitte wird ein Demonstrationszug zum Pariser Platz am Brandenburger Tor führen. Dort soll am Abend eine Kundgebung stattfinden.

Zur Erinnerung: Am 9. November 1938 war Pogromnacht. Damals brannten Deutsche im ganzen Land Synagogen nieder, zerstörten Geschäfte und Wohnungen und ermordeten und verletzten jüdische Deutsche - ihre eigenen Landsleute.


Claus antwortete am 20.10.00 (12:05):

Ja auch ich möchte zum Rechtsradikalismus, oder aber seinen Nebenerscheinungen etwas sagen.

Ich bin ein allein lebender 63 jähriger Mann.

Im jahre 1956 hatte ich eine griechische Familie zum Freund, bei denen Gastfreundschaft groß geschrieben wurde.
Leider sind diese Freunde aus Altersgründen zurüch in Ihre Heimat gegangen.
In der Zeit in der meine Kinder zur Schule gingen, waren viele Eltern der verschiedensten Nationalitäten in meinem Hause Gast und ich und meine Kinder bei Ihnen.

Heut lebe ich wieder allein und es ereignete sich, dass ich dort wo ich fast täglich essen gehe, folgendes:

Vor 2 Jahren wurde ich von dem Inhaber der Gaststätte gefragt:" was machst Du morgen? ( morgen war heilig Abend)
Seither bin ich jeden Heilig Abend bei einer griechischen Familie und genieße dort das, wozu wir deutschen nicht mehr fähig sind, diesen Tag so zu feiern, wie er ursprünglich gedacht ist. In Gedanken an die Nächstenliebe.

Ich wollte damit eigentlich nur sagen, sind die ausländischen Mitbürger, die doch unsere Väter riefen, nicht bessere Gastgeber und üben sie nicht mehr Nächstenliebe als wir selber?

Warum Ausländer raus? Nein gerade die "Ausländer" sind sehr oft die, die uns vormachen, wie wir deutschen eigentlich Ihnen gegenüber handeln sollten.

Auch wenn es etwas am Thema vorbei ging, gesagt werden mußte es doch einmal.


Waltraut Platte antwortete am 20.10.00 (17:48):

Man scheint vergeßen zu haben daß es Ausländer waren, die geholfen haben, Deutschland zu das zu machen, was es ist. Früher wollte doch keinen die Drecksarbeit machen. Und wir Deutsche fahren ins Ausland in den Urlaub, benehmen uns, teilweise, wie Vandalen und hier werden die Ausländer bedroht und ermordet. Das kann doch nicht richtig sein. Ich verabscheue dieses Verhalten zutiefst!!!!!!!!!!!!


Inge Schwarz antwortete am 21.10.00 (21:56):

Ich bin der Meinung dass es wenig Sinn macht diesen Leuten Literatur zu empfeh
len.Wer so beschränkt ist ,Menschen wegen ihrer Religion oder weil sie eine andere Hautfarbe haben,anzupöbeln oder tätlich anzugreifen wird bestimmt kein Buch zur Hand nehmen.


Kristin antwortete am 22.10.00 (00:56):

Hallo alle zusammen!
Ich finde es durchaus wichtig, dass über Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit geredet wird. Aber scheinbar vergessen hier so ziemlich alle, dass Rechtsradikale nicht nur gegen Ausländer, sondern gegen ALLE sind, die anders denken, handeln oder sind.
Ich war heute zu einem Fest in einer Behindertenwerkstatt. Die Menschen, die dort in ihrer Freizeit betreut werden, haben eine Ecke in ihrer Werkstatt eingerichtet, in der sie selbstverfasste Texte Veröffentlichen und Gipsskulpturen zum Thema Gewalt ausstellen. Im Hintergrund läuft dazu ein Tonband mit Opferschreien, ähnlich wie es in der Nazi-Zeit in KZs gewesen sein muss. Das war für mich ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Man konnte nicht mehr vor den Tatsachen weglaufen oder einfach nicht hinhören, die Schreie waren allgegenwärtig. Die Texte dieser behinderten Menschen jagten mir eine Gänsehaut über den Rücken. Sie verstehen viel besser als wir, welche Gefahr sich hinter der Szene verbirgt. Und sie sind viel hilfloser als wir....


Marliese Echner antwortete am 22.10.00 (19:17):

Hallo zusammen, um auf die Feststellung von Inge Schwarz einzugehen, meine Literaturempfehlung war eigentlich an das Team gerichtet, wobei sicher die meisten von Ihnen das Buch schon gelesen haben. Daß rechtsradikale Jugenliche usw. dieses Buch nicht zur Hand nehmen würden, ist mir auch bewußt. Aber wer von den jungen Rechten wird sich schon im Seniorentreff tummeln? und die gutgemeinten Worte sich einverleiben? Da könnten wir das ganz lassen.


Heidi Lachnitt antwortete am 25.10.00 (15:24):

Auf die Gefahr hin, dass Sie nicht verstehen was ich schreibe: Seit wann rechtfertigt ein Unrecht das andere?(Das Nachdenken über die Ursachen scheint ja nicht ihr Ding zu sein) und - sollten Sie selbst einmal zu den "Spänen" gehören, ist das dann auch in Ordnung für Sie?
und - gehört Feigheit zu der neuen deutschen Nationalisten Bewegung, ich vermisse Namen und e-mailadresse


Karl antwortete am 25.10.00 (17:07):

Hallo zusammen,


anonyme Beiträge werden ohne Ankündigung gelöscht,

mfG Karl-Friedrich Fischbach


Masrliese antwortete am 26.10.00 (16:57):

... und das ist auch gut so, lieber Karl. Obwohl ich zuerst sehr erschrocken über Heidis Beitrag war, weil ich glaubte, er beziehe sich auf meinen Beitrag, an dem ich beim besten Willen nichts finden konnte, das eine solche Antwort rechtfertigen würde. Dann habe ich jedoch in meiner Mail-Box dieses braune Machwerk gefunden und damit auch die Erklärung für Heidis Zeilen.
Eigentlich sollte man die braune Kloake gar nicht beachten.
Ich habe für mich entdeckt, daß es Menschen gibt und Unmenschen. Als Menschen werden wir alle geboren; die Umstände, die Erziehung, die Vorbilder machen dann das daraus, was wir später sind, eben Menschen oder Unmenschen. Unter diesen beiden Kategorien gibt es natürlich noch viele Abstufungen, viele Schattierungen. Bemühen wir uns in dem Bereich, wo es uns möglich ist, etwas zu ändern.
O Gott, das klingt ja sehr pathetisch! Das wollte ich eigentlich vermeiden.
Ich werde es trotzdem so stehen lassen und grüße alle herzlich
Marliese


Wolfgang Maul antwortete am 26.10.00 (22:32):

Lieber Karl... was Sie hier im Forum löschen, flattert mir schon lange in meine E-Mail-Box. Es ist nicht ganz klar, ob aufgrund meiner Beiträge im Seniorentreff, denn ich exponiere mich auch an anderer Stelle, immer unter Nennung meines vollen Namens.

Dir, Marliese, muss ich recht geben: Es gibt Menschen und Unmenschen. Die Unmenschen sind voller Hass gegen uns. Und immer treten sie anonym auf. Weil sie feige sind. Und dumm sind sie. Ich möchte das erwähnen, weil sonst vielleicht jemand denkt, man könnte mit denen diskutieren. Feige und dumm sind sie - mit einem Wort: rechtsradikal.

An Euch - Karl, Marliese, Heidi und die anderen, die ich jetzt nicht alle erwähnen kann - deshalb meine Bitte: Weitermachen - Den Unmenschen zeigen, dass die Menschen sich nicht mehr einschüchtern oder ohne Gegenwehr abschlachten lassen. Diesmal nicht mehr.


Karl antwortete am 27.10.00 (09:33):

Liebe Marliese, lieber Wolfgang,

zunächst einmal: Nur diejenigen, die sich bei der E-mail-Benachrichtigung eingetragen haben, erhalten jeden Eintrag automatisch zugesandt. Aber das nur nebenbei bemerkt.
Ich möchte Euch bitten, noch einmal zu überlegen, ob es richtig ist, Menschen in Menschen und Unmenschen aufzuteilen. Ich halte das nicht für eine richtige Haltung. Mit aller Entschiedenheit bin ich gegen Rechtsradikalismus, aber ich möchte doch gerade deren Denkfehler vermeiden.
Für mich gibt es gut informierte Menschen und falsch informierte, u.U. auch völlig fehlgeleitete mit verquerer oder fehlender Erziehung. Viele der Rechtsradikalen sind offenbar selbst ihr Leben lang getreten worden und reagieren auf Demütigung und aus einem tief im Inneren verspürten Minderwertigkeitskomplex heraus.
Wir lösen das Problem nicht, indem wir Rechtsradikale zu Unmenschen erklären. M.E. sind sie Mitmenschen, denen geholfen werden muss.


Kristin antwortete am 29.10.00 (17:35):

Lieber Karl!
Ich kann dir nur zustimmen. Ich befürchte, dass wir selbst nicht viel besser sind, wenn wir eine solche Unterteilung der Menschen, ja sogar Abwertung, gutheißen. Wir sollten nicht nur andere, in unserem Fall die Rechtsradikalen, kritisieren und umlenken wollen, sondern auch stets an uns selbst arbeiten, um zu verhindern, dass wir selbst in anderer Richtung genauso intolerant und dumm werden.


Marliese antwortete am 30.10.00 (07:23):

Guten Morgen zusammen,
um dieses Thema für mich abzuschließen, hätte ich gerne das Rezept gewußt, das Kristin und Karl persönlich zur Erziehung dieser unserer amen, fehlgeleiteten Mitmenschen, den Rechtsradikalen, anwenden und welchen Erfolg sie bisher damit hatten. Ich bleibe dabei, für mich gibt es keine Deutschen und Ausländer, für mich gibt es Menschen und Unmenschen. Auch bei intensiver Suche kann ich beim besten Willen nichts Menschliches an den "Mitmenschen" finden, die, wie kürzlich geschehen, gehörlose Kinder zusammenschlagen. Von den übrigen Scheußlichkeiten ganz zu schweigen.


Nick antwortete am 30.10.00 (20:47):

�Rechtsradikalismus� ist hier nicht klar definiert worden und doch wird dazu Stellung bezogen. Deshalb die berechtigte Frage: Was wird unter Radikalismus verstanden? Ich habe gesucht und mindestens zwei Definitionen dafür gefunden.

Also:

1. Radikalismus [lateinisch radix, �Wurzel�], allgemein eine Geisteshaltung und Handlungsweise, die einmal gefasste Grundsätze kompromisslos bis zum äußersten durchzusetzen sucht.
Radikalismus als politischer Begriff hat einen mehrfachen Bedeutungswandel erfahren. So bezeichnete er im 18. und 19. Jahrhundert besonders in den angelsächsischen und romanischen Ländern den Kampf liberaler Emanzipationsbewegungen um die bürgerlichen Freiheitsrechte und war damit positiv besetzt. Für die Repräsentanten des Obrigkeitsstaates erhielt Radikalismus als Synonym für jede Kampfansage an das herkömmliche System eine negative Bedeutung. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde die Charakterisierung Radikalismus auf alle politischen Richtungen angewandt, die das demokratische System bekämpften. Durch die Studentenbewegung der 1960er Jahre, die sich als radikal verstand, erfuhr der Begriff eine positive Aufwertung. Allerdings überwiegt heute wieder dessen negative Konnotation im Sinne von Extremismus.

2. Radikalismus:
Taetigkeit, Vorgehen, die keine Ruecksicht nimmt (z.B politisch oder religiös). Unnachgiebig - und Unerbittlichkeit gehoeren zum Radikalismus.

Deshalb:

Radikalismus ... Es ist da. Ich bin angesteckt worden. Ich habe Vorurteile. Als Kind habe ich bestimmte Einstellungen von meinen Eltern übernommen. Ich bin erzogen worden. Die vorherrschende Meinung beeinflußt mich. Aber ich weiß, dass ich mit Radikalismus auf der Verliererseite bin.

Deswegen mache ich den Versuch, es so zu sehen:

Für mich kommt zuerst der Mensch. Das ist das wichtigste. Rasse, Religion oder Hautfarbe ist unwichtig. Ich versuche den mir unbekannten Menschen ohne Vorurteil zu begegnen. Mit mäßigem Erfolg. Weil ich ein mit Vorurteilen belasteter Mensch bin. Dass die Klassifizierung der Menschen nach bestimmten Eigenschaften , z.b. gut oder schlecht, Freund oder Feind, im Ansatz fragwürdig ist, weiß ich.

Ein mir fremder Mensch hat es wörtlich so geschrieben:

�Für mich gibt es keine Nationalitäten. Es gilt immer nur der Mensch in seiner Einzigartikeit. Gute und schlechte gibt es überall auf dieser Welt.�

Das kann ich nicht besser ausdrücken. Radikalismus ist einfach falsch.


Nick antwortete am 30.10.00 (20:52):

Habe meine Email-Adresse hiermit nachgeliefert. Anonym ist nicht meine Sache...


Nick antwortete am 07.11.00 (11:28):

das thema hat sich wohl totgelaufen...


Ilse antwortete am 07.11.00 (16:54):

... soll das heißen, zusehen und schweigen?


Wolfgang Maul antwortete am 08.11.00 (12:00):

"Wir stehen auf für Menschlichkeit und Toleranz" - unter diesem Motto werden morgen am 9. November 2000 in Berlin Menschen auf die Strasse gehen. Ein breites Bündnis von Organisationen aus Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wird demonstrieren gegen Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und insbesondere auch gegen Antisemitismus.

Der 9. November ist ein besonderer Tag. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wüteten in Deutschland rechtsradikale Unmenschen auf Geheiß oder mit Billigung staatlicher Stellen gegen deutsche Juden. Sie zerstörten ihr Eigentum und schlugen viele von ihnen tot. Eine der entsetzlichsten Erscheinungen damals während dieses Geschehens: Die grosse Mehrheit der Bevölkerung sah ziemlich teilnahmslos den Verbrechen zu und schützte ihre jüdischen Mitbürger nicht.

Diese Teilnahmslosigkeit gegenüber der Angst und der Not der Opfer damals, aber auch heute wieder, war und ist das gesellschaftliche Klima, in dem die Rechtsradikalen ihre Straftaten begehen können. Gegen diese Teilnahmslosigkeit richtet sich die Demonstration und setzt an ihre Stelle den Kampf für Menschlichkeit und Toleranz.

Auf folgender Website gibt es weitere Informationen:
https://www.wir-stehen-auf.de/

(Internet-Tipp: https://www.wir-stehen-auf.de/)


Peter antwortete am 08.11.00 (14:24):

Geisterstunde in der BRD: Alles bebt und zittert vor einem Gespenst namens "Rechtsextremismus". Es hat sich aus dem Sommerloch erhoben wie Dracula aus seiner Gruft. Seit Monaten könnte man meinen, Deutschland versinke in einer Sturmflut "neonazistischer" Gewalttaten. "Medienhysterie" nennt treffend der hessische MP Roland Koch diesen Spuk. Wie Pilze spriesen derzeit "antifaschistische" Initiativen und Aktionsbündnisse aus dem Boden und kassieren bei "Vater Staat" kräftig ab. Von "Gründungswahn" und finanzieller Gier berichtet die gewiß unverdächtige "Süddeutsche Zeitung". Die Gehälter, die sich daraus für die "Geschäftsführer" und hauptamtlichen Aktivisten dieser sog. Widerstandsgruppen errechnen, sind imposant. Da lohnt es sich allemal, selbsterfundenen Gespenstern hinterherzujagen.


Heidi Lachnitt antwortete am 08.11.00 (21:24):

Lieber "Medienhysterie" als "schön" reden oder gar schweigen!


Heidi Lachnitt antwortete am 08.11.00 (23:02):

Auszug aus "Stationsdurchgang" von hl

... Herr W., mein Freund
vor einigen Monaten noch haben wir gemeinsam die Internationale gesungen
"wie geht's an der Basis?" fragte er mich
"gut" sagte ich, "die Genossen machen weiter"
glücklich lächelt er mich an.
Im Alter von 24 Jahren wurde er von den Nazis verhaftet,
als politischer Häftling kam er in's KZ - er hat es überlebt.
Heute holt ihn die Vergangenheit wieder ein
nocheinmal durchlebt er seine Leidensstationen
"er ist verwirrt" sagen wir, "desorientiert-zeitlich, örtlich und situativ"
Er leidet, wieder und immer wieder,
er schreit, er weint, er fleht und bettelt um Gnade
Manchmal hat er einen klaren Moment
er erkennt mich und fragt:
"wie geht's an der Basis?" "Gut" sage ich "die Genossen sind noch wach!"


Heidi Lachnitt antwortete am 08.11.00 (23:08):

Soviel zu Gespenstern!.... Ich wünsche mir, dass wir ALLE wach bleiben!


Heinz Willin antwortete am 09.11.00 (02:19):

Diese Idioten haben überhaupt keine Ahnung was mal war

(Internet-Tipp: https://www.seniorentreff.de)


Ricardo antwortete am 09.11.00 (09:13):

An Peter:
Jede Woche finden in Deutschland ein oder mehrere Verwüstungen jüdischer Friedhöfe statt, von der Presse kaum beachtet.Vielleicht nachts zur Geisterstunde von lichtscheuen Menschen veranstaltet.
Der junge Herr Koch hat vielleicht wenig Erfahrung mit Rechtsradikalismus, der wurde schon in den dreissiger Jahren von den Konservativen unterschätzt.
Seine äußerungen sind wohl dazu gedacht, auf der rechten Seite Wählerstimmen zu gewinnen, das könnte aber ins Auge gehen.


Wolfgang Maul antwortete am 09.11.00 (11:55):

Für Menschlichkeit und Toleranz, gegen Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Heute nachmittag gehen Menschen in Berlin auf die Strasse, um Zeichen zu setzen: Rechtsradikale Gewalt wird nicht mehr geduldet in Deutschland. Mörder, Totschläger, Brandstifter und Grabschänder werden gefasst und bestraft. Und deren Hintermänner auch.

Im Fernsehen: 16 - 19:30 Uhr Liveübertragung der Demonstration auf allen Dritten Programmen, n-tv und phoenix - 21:15 - 21:45 Uhr ZDF-spezial

(Internet-Tipp: https://www.wir-stehen-auf.de/)


Kristin antwortete am 12.11.00 (20:51):

Hallo!
Ich habe endlich mal eine positive Mitteilung zu machen. Das Projekt gegen rechts, welches ich an meiner Schule durchführe, hat erste Ergebnisse vorzuweisen. Das erste Plakat gegen rechts hängt - und die Reaktionen waren äußerst positiv. Die Mehrzahl der Schüler hat sich unserer Meinung angeschlossen und einige wollen sich auch außerunterrichtlich am Projekt beteiligen. Leider hat auch jemand ein Blatt mit den Namen derer, die das Plakat gestaltet haben und die hinter den Inhalten stehen, entfernt. Trotzdem sind wir froh, dass die überwiegenden Meinungen positiver Art und gegen rechts waren.


Ingrid antwortete am 13.11.00 (15:16):

Hallo.Bin heute hier gelandet,weil ich Info-Material suche für ein Referat.Vielleicht hat jemand von Euch etwas für mich.Ich brauche hauptsächlich Berichte zum Thema Rechtsradikalismus in der heutigen Zeit.
Ich würde mich über viele Zusendungen freuen.
Zu Kristin möchte ich sagen,daß Ich Ihr Engagement super finde.Weiter so!!!


NRW-Punk antwortete am 16.11.00 (13:37):

Ich werde euch nicht viel erzählen, da ich denke das mit reden und diskutieren schon viel zu viel Zeit vergeudet wurde.
Ihr solltet besser gegen die braune Brut und dem pseudo antifaschistischen
Systeme kämpfen.Sofort.


Marliese antwortete am 17.11.00 (06:57):


Volkstrauertag

Em Volkstrauertag
bei der Gedenkfeier
em Kriegerdenkmal
uff em Kerchhouf
hält der Bojermooschter e Redd
der Pfarrer predischt
der Gsongverei singt
der Musischverei spielt

- s Lied vum gudde K�merad -

donn
lupfe d Volkstrauertagsgäscht
d Hiid
zieje ihr bliideweiß Sackduch
aus ihrm gudde ��zug
un schnupfe
wische sich d Aare

wonn
der Musischverei
fertisch isch

- mim Lied vum gudde K�merad -

stecke sie
ihr Sackduch
widder nei
en ihm gudde ��zug
setze ihr Hiid widder uff
gehne hoom
en ihr warmi Stuwwe
veschpere
senn mit sich zufriede

sie hewwe
ihr Schuldischkeit widder ged�u
e for e Johr

aus: Stoppelfelder streichle, Mundartgedichte von Marliese Klingmann und Ilse Rohnacher, PVA Landau 1984

(Soviel zum Erinnern an dieser Stelle)


Marliese Echner-Klingmann antwortete am 17.11.00 (06:58):


Volkstrauertag

Em Volkstrauertag
bei der Gedenkfeier
em Kriegerdenkmal
uff em Kerchhouf
hält der Bojermooschter e Redd
der Pfarrer predischt
der Gsongverei singt
der Musischverei spielt
- s Lied vum gudde K�merad -

donn
lupfe d Volkstrauertagsgäscht
d Hiid
ziele ihr bliideweiß Sackduch
aus ihrm gudde ��zug
un schnupfe
wische sich d Aare

wonn
der Musischverei
fertisch isch

- mim Lied vum gudde K�merad -

stecke sie
ihr Sackduch
widder nei
en ihm gudde ��zug
setze ihr Hiid widder uff
gehne hoom
en ihr warmi Stuwwe
veschpere
senn mit sich zufriede

sie hewwe
ihr Schuldischkeit widder ged�u
e for e Johr

aus: Stoppelfelder streichle, Mundartgedichte von Marliese Klingmann und Ilse Rohnacher, PVA Landau 1984


(Soviel zum Erinnern)


Manuel Romano antwortete am 19.11.00 (22:33):

Ich finde es ganz prima, daß die deutschen Seniorinnen und Senioren Front gegen Rechtsradikalismus machen. Hoffentlich machen mit bald viele ausländische Seniorinnen und Senioren und vor allem geben an Kindern und Enkeln weiter.

(Internet-Tipp: https://www.AdelanteNRW.de)


Heidi Lachnitt antwortete am 23.11.00 (11:05):

Nachhall der Holocaust-Sendung(ZDF)

bruchstücke

trocken brot macht wangen rot
warum nur sehen sie so bleich
und ausgemergelt aus

weil das brot feucht und
schimmelig war
und zu wenig

grosse kinderaugen
werden noch grösser
wenn das gesicht kleiner wird

so gross wie die augen
so gross die erinnerung
- wenn sie nicht gebrochen sind

erinnert euch, erinnert uns
ganz laut, ganz tief aus euch
in uns hinein

nicht vergessen, nicht wieder
zulassen, nicht wegschaun
nicht nichts tun

hl


Heidi Lachnitt antwortete am 18.12.00 (20:20):

..les' ich die Zeitung vor der Nacht bin ich um den Schlaf gebracht...

heute war's die Süddeutsche vom 18.12. (Dortmund!) vom 19.12.(In einer Woche zwölf rassistische und antisemitische Homepages gesperrt)!

Ist dieses Thema schon ausdiskutiert?

(Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/aktuell/?section=politik&myTM=full&id=977165585.97151&myTime=977166705)


Avatara antwortete am 21.12.00 (15:11):

Ich schließe mich NRW-PUNK voll an die dummen Faschisten müssen bekämpft werden. Sonst werden es immer mehr.


Heidi Lachnitt antwortete am 24.12.00 (11:10):

"Niemand und vergessen!?" � Teil 1

Die Fensterläden klappern, der Herbstwind fegt nachts durch`s Gebüsch,
nimmt buntgefärbte Blätter mit und Halme beugen sich.

Bald wird es kalt: in klarer Nacht die Sterne blinken, im Wald
die letzten Blätter von den Bäumen sinken.

Drinnen prasseln die Kamine, wärmt angenehm des Feuers Kraft.
Die Kinder Weihnachtslieder singen, für dieses Jahr ist`s bald geschafft.

Längst kaufte man schon alles zum verschenken:
Spielzeug, Goldring, Edelsteine, man musste an so vieles denken.

Natürlich auch den Tannenbaum mit Kerzen.
Dann noch Nüsse, Lebkuchenherzen und ..Klöße - Rotkohl - Gänsebraten.
Denn morgen ist Heiligabend, und Weihnachten soll doch gut geraten.

Noch eine Nacht, ein guter Traum, dann sitzt man morgen unterm Tannenbaum.

Morgens wird nach kalter Winternacht, im Park auch wieder Licht gemacht.
Dort schält sich zu Frühaufstehers Entsetzen, ein Penner auf der Bank,
aus Plastikplan und Zeitungsfetzen.

Schnell geht er weiter, beschleunigt ist sein Schritt.
Nur schnell, schnell, weiter, Elend schreckt ab. Kein Blick fällt noch zurück!

Auf der Parkbank der Penner, reckt stöhnend die Glieder und vor
Kälte zitternd, denkt er mit Wehmut zurück.
Auch er kaufte vor zwei Jahren noch Spielzeug und Goldring,
dann war`s ganz plötzlich aus mit dem Glück.

Ein paar Tränen suchen den Weg durch sein verhärmtes Gesicht:
für andere ist`s morgen Weihnacht, für ihn aber nicht.

Atemlose Stille erst, gehetzter Atem geht, dann schwere Stiefel knarren,
braune kurzgeschorene Gestalten schnarren.
"Pennersau! Haben wir dich in Dachau und Buchenwald vergessen!"
Höhnisches Gelächter schallt, Baseballschläger schlagen zu, Knochen
knacken, Stiefel treten, Passanten sehen schweigend weg.
Sie haben Nazideutschland längst vergessen.

Heiligabend ist`s dann, überladen ist der Gabentisch mit teurem Spielzeug,
protzigen Sachen und vieles was man nicht braucht, wurde einfach nur gekauft.

von Rolf Werner Hof


Heidi Lachnitt antwortete am 27.12.00 (08:15):

26.12.2000 Westfälische Rundschau

Wieder rechte Gewalttat in Guben


Cottbus. Die Kette fremdenfeindlicher Gewalttaten riss auch Weihnachten nicht ab.

Drei Schläger beleidigten gestern Morgen in Guben einen asiatisch aussehenden Jugendlichen, einer stach ihm ein Messer drei Zentimeter tief in den Rücken. Die drei Täter wurden festgenommen, darunter ein 19-Jähriger, der bereits wegen der tödlichen Hetzjagd auf einen Algerier im selben Ort verurteilt wurde.

Rund 250 jugendliche Rechtsextremisten trafen sich in einem Wald bei Pirna zu einer Sonnenwendfeier. Sechs wurden in polizeilichen Gewahrsam genommen, CDs und Kassetten sichergestellt.

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Ein Täter schon an Hetzjagd beteiligt

Guben. Gegen "mindestens zwei" der vier Täter von Guben soll heute Haftbefehl ergehen, so ein Sprecher des Landesinnenministeriums.

Einer von ihnen war schon im Prozess um die tödliche Hetzjagd auf den Algerier Omar Ben Noui angeklagt. Der junge Algerier war im Februar 1999 vor Gewalttätern geflüchtet und nach einem Sturz durch eine Glastür verblutet. Nach Angaben der Justiz war er verwarnt und zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit verpflichtet worden.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) verurteilte den Anschlag als "verabscheuungswürdigen Akt rassistisch motivierter Gewalt". Guben gerät seit Jahren immer wieder durch ausländerfeindliche Überfälle und rechtsextreme Zwischenfälle in die Schlagzeilen.

Bundestagspräsident Thierse (SPD) warnte vor einem Nachlassen des Kampfes gegen den Rechtsextremismus.

WR-Nachrichtendienste


Heidi Lachnitt antwortete am 27.12.00 (08:49):

27.12.2000
Neonazis rufen im Internet zu Gewalt auf



Hamburg (dpa) - Der niedersächsische Verfassungsschutz sieht im Internet Ansätze zu Rechts-Terrorismus. Behördensprecher Rüdiger Hesse sagte im NDR, Neonazis riefen im Netz offen zu Gewalt auf. Auf ihren Seiten fänden sich mittlerweile Anleitungen zum Bombenbau. Dies sei eine völlig neue Entwicklung, betonte Hesse. Bislang kenne Deutschland keinen fest strukturierten Rechtsterrorismus. Künftig könne dies aber nicht mehr ausgeschlossen werden.

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..ich weiß, dass alle ihre Zeitung lesen, aber so vieles wird "überlesen"!