Impressum

Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Rita Süssmuth: eine Frau mit Rückgrat....

 15 Antwort(en).

Barbara begann die Diskussion am 24.02.03 (15:51) mit folgendem Beitrag:

Rita Süssmuth wurde auf dem Kleinen Parteitag der Grünen in Berlin gefeiert:

>>Süssmuth lässt sich von Grünen feiern
Zuwanderung: Die CDU ist empört über Auftritt der Ex-Ministerin. Neuer Streit um Kompromiss mit Rot-Grün.

Berlin - Die Grünen klatschten schon, als Rita Süssmuth noch in der Tür stand. Mit herzlichem Beifall empfingen sie die 66-Jährige auf ihrem Kleinen Parteitag in Berlin. Auf dem Programm stand die Zuwanderung - und die CDU-Frau als Rednerin.
.......
.......
Deutschland brauche Zuwanderung, so Süssmuths zentrale These. Zwar gebe es viele Arbeitslose, aber auch massenhaft unbesetzte Stellen - im Handwerk, im Mittelstand und in der Pflege. Außerdem, so Süssmuth, sei die Gesellschaft überaltert. Und nicht zuletzt müsse man sich im Falle eines Irak-Krieges auf einen Flüchtlingsstrom einstellen. Dann appellierte sie an die Humanität: "Was uns fehlt, ist die Akzeptanz und die Wertschätzung der Fremden - und nicht nur der hoch qualifizierten!"

Kaum hatte sie geendet, riss es die Grünen von ihren Stühlen. Stehend applaudierten sie minutenlang.<<

für mich gehört Rita Süssmuth zu den ganz wenigen, die sich durch ihr Politikerleben nicht haben verbiegen lassen.

https://www.abendblatt.de/daten/2003/02/24/127404.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2003/02/24/127404.html


js antwortete am 24.02.03 (19:05):

stimmt, die Süssmuth ist gut, besonnen, mit Mut zur eigenen Meinungsäusserung, keine Schubladenfigur.


Heinz-Dieter Petermann antwortete am 24.02.03 (19:41):

Alle Achtung, aber es ist wirklich Zeit zu gehen, denn auch eine Frau mit viel Rückgrat sollte wissen, wenn es Zeit ist "good bye " zu sagen.


Marianne antwortete am 24.02.03 (20:04):

für mich das Verhalten von Rita Süssmuth ein Beispiel dafür, dass es Politiker/Innen gibt, die sich einige der Ideale und den Blick für das Machbare auch nach einer langen erfolgreichen Karriere erhalten haben. Zu oft erleben wir, dass vor lauter ( meist) notwendigen Kompromissen und all den anderen Notwendigkeiten, die politische Koalitionen und innerparteiliche Plattformkämpfe so mit sich bringen am Ende Politiker sich nicht mehr in eigenen Äußerungen aus der Vergangenheit wiederfinden können. Und was sie sagt, ist Wahrheit. und das nicht nur in Deutschland. Und die Parteien, die sich trauen, ihre Spitzenpolitiker/Innen so etwas öffentlich sagen zu lassen - verspielen Stimmen. Vielleicht traut sich Süssmuth diese Realitäten deshalb erst "in Rente" oder kurz davor zu sagen.Trotzdem ist es mutig.
Und die Reaktionen ihrer Partei zeigt ja, dass die Wahrheit oft zweckundienlich ist im Kampf der Parteien um Stimmenmaximierung.


pilli antwortete am 25.02.03 (19:01):

hehe, die lady zeigte wohl rückgrat, nämlich da, als sie ihren pelzmantel zum einen trug und zum anderen bei ihrer tochter in der schweiz vergaß. schon vergessen, daß der dann via sonderflug, natürlich nicht auf privatkosten *ggg*
abgeholt wurde?

oh ja, da zeigte sie wirklich rückgrat, stritt ab bis zum abschied :-)

nun politikerInnen werden ein eigenes wahrheitsempfinden haben, ich neide es ihnen nicht; bin da eher nicht so flexibel...eigentlich eher altmodisch stur :-)

also auf ein neues...frau muß nur geduldig sein...sie kommen alle wieder...wenn denn auch auf anderen bühnen :-)


Barbara antwortete am 25.02.03 (20:49):

pilli,

politische Gegner aus den eigenen Reihen haben damals versucht, sie politisch ins Abseits zu stellen. Man hat lange versucht, ihr etwas anzuhängen..... Es steckte nichts dahinter...außer Intrigen. Und die wollen wir doch wohl nicht wieder aufwärmen.


pilli antwortete am 25.02.03 (21:42):

intrigen?


hast du die flugbefehle eingesehen? :-) was macht dich so sicher?


Barbara antwortete am 25.02.03 (21:49):

Die Sache wurde 100mal geprüft, abgeschlossen....
Es war nichts dran.


pilli antwortete am 25.02.03 (23:11):

Barbara,

meine frage lautet immer noch:

hast du die flugbefehle gesehen?

ich frage dich dies nicht ohne grund :-)


Barbara antwortete am 25.02.03 (23:42):

nein, pilli,

ich habe nicht die Flugbefehle der Frau Süssmuth gesehen.
Sie interessieren mich auch nicht.
Ein Untersuchungsausschuss hat damals alles geprüft und für nicht zu beanstanden befunden.
Das reicht mir.


pilli antwortete am 26.02.03 (00:28):

danke, für mich reicht, daß du lediglich deine sicher wohlgemeinte annahme bekannt machst...ich dachte tatsächlich, du weißt wovon du schreibst :-)

nun, ich habe mich seinerzeit sehr dafür interessiert...

:-))))


MariaM. antwortete am 26.02.03 (04:17):


Barbara,

"die CDU ist empört über Auftritt der Ex-Ministerin." Du zitierst diese Zeilen und bist kein bisschen nachdenklich? Du beschreibst Rita Rüssmuth (CDU) als Frau mit Rückgrat?

Ihr 1. Skandal: Mercedes. Sie fährt und rechnet ihn offiziell ab - ihren Dienstwagen. In Wirklichkeit fährt ihn ihr Mann. Sie taucht danach ab...

Ihr 2. Skandal: Bundeswehrflüge. Die Adresse: Ihre Tochter in der Schweiz. Nein, niemand hat versucht, sie ins Abseits zu stellen. Sie selbst hat sich damit ins Abseits gestellt. Sie taucht danach ab...

Ihr 3. Skandal: Sie hat als damalige Ministerin zur weltweit aktuellen Katastrophe AIDS Stellung zu nehmen - sie tut es mit einer eigens von ihr persönlich einberufenen Kommission. Was sie nicht weiß (oder doch?): Von elf Experten sind neun - homosexuell. Bereits 1/4 Jahr später sind drei Experten dieser Kommission an AIDS gestorben. Die Mehrheit der erfahrenen Ärzte Deutschlands hatte vorgeschlagen, AIDS als Seuche wie Syphillis zu "behandeln". Meldepflichtig. Frau Süssmuth hat den Spruch "nicht ausgrenzen" dagegengesetzt. Auf Anraten ihrer Kommission, die sie keineswegs "neutral" beraten hat...

66 Jahre und kein bisschen leise. Ich ergänze mit Udo Jürgens: Aber bitte mit Sahne, Frau Süssmuth! Die Sahne auf dem Kl. Parteitag der Grünen: "Was uns fehlt, ist die Akzeptanz und die Wertschätzung der Fremden - und nicht nur der Hochqualifizierten." Kaum hatte sie geendet, riss es die Grünen von ihren Stühlen...Grüß Gott, Frau Süssmuth, eine "Frau mit Rückgrat" meldet sich wieder in der Politik zurück. "Sie gehört zu den ganz wenigen, die sich durch ihr Politikerleben nicht haben verbiegen lassen.".



Marianne antwortete am 26.02.03 (10:57):

Zur Sache:Deutschland brauche Zuwanderung, so Süssmuths zentrale These. Zwar gebe es viele Arbeitslose, aber auch massenhaft unbesetzte Stellen - im Handwerk, im Mittelstand und in der Pflege. Außerdem, so Süssmuth, sei die Gesellschaft überaltert. Und nicht zuletzt müsse man sich im Falle eines Irak-Krieges auf einen Flüchtlingsstrom einstellen ( aus dem Eröffnungsthread dieser Debatte)

Nun will ich mir als nicht in Deutschland lebende Deutsche und oberdrein als deklarierte Nichtwählerin der Partei der Frau Süssmuth nicht anmaßen, das zu wissen, was hier viele in wahrhaft meisterartiger Jongleurkunst einander zuspielen.

Ich habe verstanden, dass uns Barbara, an deren Redlichkeit hier im Forum ja wohl niemand zweifelt, mitteilen wollte, dass das , was ich oben noch einmal zitiert habe, mutig sei. Mutig vor allem deshalb, weil vieles davon in ihrer offiziellen Parteilinie kaum ansatzweise vorkommt und doch Wahrheiten enthält, deren politischen Handlungsanweisungscharakter keiner, der sich wirklich für Realpolitik interessiert,, verkennen kann.


Und das ist mutig von einer Spitzenpolitikerin an sich - egal welcher Partei.

Und da scheint es mir kleinlich, in der Vergangenheit dieser Frau "rumzuwühlen".

Wer fände nicht in unserer Vergangenheit Dinge, die nicht in das Wahre, Gute und Schöne einzubringen wären. Und das wollen wir doch aber alle sein: wahr, gut und schön - natürlich im übertragenen Sinne.


baerliner antwortete am 26.02.03 (11:54):

Marianne,

Rita Süßmuth ist inzwischen keine Spitzenpolitikerin mehr, nicht einmal einfache Abgeordnete des Bundestages und auch aus dem Präsidium der CDU zurückgetreten (s. Internet-Tipp).

Als Präsidentin der Zuwanderungskommission hat sie neben Heiner Geissler und einem weiteren CDU-Abgeodneten sich für das Zuwanderungsgesetz als Abgeordnete eingesetzt. Insofern ist es also konsequent, ihre Ansicht weiterzuvertreten.

Es wird endlich Zeit, daß sich mal die Spitzenpolitiker in CDU und bei den Grünen darüber Gedanken machen, ob sie nicht gemeinsam statt gegeneinander Politik machen sollen. Aber da ein solches Bündnis auch schon in Österreich nicht zustande gekommen ist, kann man wohl kaum in D mehr erhoffen. Aber falls die derzeitige Koalition nicht vorher auseinanderbricht, dann sind ja noch vier Jahre Zeit zur Überlegung (das war jetzt off-topic, sorry)

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?U2BF42A93


Marianne antwortete am 26.02.03 (12:30):

@ Baerliner

Danke für die internen Informationen.

Da Du Dir ja vorstellen kannst, dass es mir mehr leid tut, dass hier in Ö. keine rot- grüne Koalition zustande gekommen ist, kann ich Dir nur insoweit zustimmen, dass es eben immer problematisch ist, wenn eine sehr stimmenstarke Partei mit einer "kleinen" zusammenarbeitet.

Das ist zwar nicht zum Thema mehr, kommt aber aus dem "Bauch" (= Herzen) und wird deshalb hoffentlich nicht wieder übel genommen.


bernhard antwortete am 03.03.03 (17:53):

... und eine ohne:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,grossbild-247273-238533,00.html