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THEMA:   �kostrom, wie denkt Ihr darüber?

 7 Antwort(en).

Manfred Franz begann die Diskussion am 12.04.02 (06:55) mit folgendem Beitrag:

Da bekam ich jetz von der Post ein Werbeblatt für sog. Ökostrom, den die Gesellschaft >unit(e)< über die Post anbietet.
Angeblich soll der Strom auschließlich aus Sonnen-, Wind und Wasserkraft gewonnen und über die bestehenden Netze verkauft werden.
Der Preis ist bemerkenswert niedrig:
6 EURO Grundpreis mtl. und 14,60 CENT/kwh. -Inklusive aller Steuern und Abgaben-. Liegt also nur unwesentlich über dem herkömmlicher Erzeugung.
Da frage ich mich natürlich, wie sich das rechnet bei den hohen Einleitungsvergütungen, die den Ökostrom-Erzeugern gezahlt wereen. Wo ist da der Haken?


KlausD antwortete am 12.04.02 (15:17):

Der Haken liegt beim Steuerzahler,Manfred.

Für mich keine Sekunde zum Nachdenken wert.
Wenn man was für die Zukunft machen will,soll man es richtig machen.


Manfred Franz antwortete am 13.04.02 (07:11):

Sicher. Solange Atom- und Kohlestrom durch Subventionen aus Steuergeldern so verbilligt werden, dass sich Einsparungen, vor allem für Großverbraucher, kaum rechnen, ist die ganze GRÜNE Energiepolitik nicht recht glaubwürdig. Besagte Großverschwender werden ja sogar noch in einigen Fällen von der (Öko-)Stromsteuer verschont.
Aber das gehört ja schon in die Themengruppe >Politik..<
Bleibt die Frage: Würde man durch Abnahme dieses "Ökostromes" die Lage der Ökostrom-Erzeuger verbessern; irgendwie, wenn auch nur wenig, zur Energiewende beitragen?


schorsch antwortete am 13.04.02 (13:07):

Angenommen, es würden sich so viele Interessenten für Ökostrom melden, dass die Nachfrage grösser wäre als das Angebot, was glaubt Ihr, woher die Stromversorger den fehlenden (teureren!) Strom nehmen würden?

Schorsch


Manfred Franz antwortete am 14.04.02 (06:20):

Genau das befürchte ich eben auch. Zumal der Ökostrom in der Kontinuität der Erzeugung immer noch recht schwierig ist. Dann wäre es nur eine versteckte Preiserhöhung für Atom- und Kohlestrom, die hier speziell die Ökofreaks treffen würde.
Gegenvorschlag wäre, diese beiden Erzeugungsarten von der Subvention auszunehmen.
Dann könnte billiger Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland importiert, und hier zu überhöhten Preisen als "Ökostrom" verkauft werden.
Gutes Ökogewissen inklusive!;-)


schorsch antwortete am 14.04.02 (11:16):

Da war doch vor Jahren tatsächlich ein Inserat in einer grossen Schweizer Zeitung ungefähr folgenden Wortlautes: "Wehren Sie sich gegen den Atomstrom - kaufen Sie einen Anti-Atom-Filter. Einfacher Einbau ins Stromnetz....."

Schorsch


KlausD antwortete am 16.04.02 (17:12):

Habe selbst eine Solaranlage auf dem Dach -weil es einfach Spaß macht.Gefördert wurde auch,das war dann auch der entscheidende Moment.

Aber freiwillig für Ökostrom bezahlen,wenn unser Atomstrom direkt aus Frankreich kommt - nein danke :-)


Manfred Franz antwortete am 17.04.02 (05:56):

Schön, dass ich mit meiner Meinung nicht allein dastehe. Es scheint tatsächlich als der Versuch, eine neue Einnahme-, nicht Energiequelle zu erschließen.
Und Klaus: Genau so habe ich das auch gemacht. Allerdings ohne Steuervorteil, weil es den ja auf Gartenhäuser nicht gibt. Aber das wunderbare Autarkiegefühl- das hat doch schon etwas! Und erst die Gewissheit, einen Haufen Geld für Anschluss und laufende Kosten gespart zu haben....(Die Installation meines Inselbetriebes kam auf etwa 1500.-EURO, allein der Anschluss von der Straße bis zum Grundstück hätte 6000.-EURO gekostet).