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THEMA:   Warum erzeugt ein Regengebiet Tiefdruck ?

 8 Antwort(en).

Walter begann die Diskussion am 15.08.02 (10:33) mit folgendem Beitrag:

Wer kann mir folgendes Paradoxon erklären: Über Regengebieten hängen schwere Wolken, womit man
landläufig eine Druck-ERHÖHUNG assoziieren würde. Warum aber geschieht das Gegenteil ?


kann das sein? antwortete am 15.08.02 (12:28):

... die Wolken drücken tief ...


Hans-Jürgen antwortete am 15.08.02 (12:35):

Hallo Walter,

über die von Dir gestellte Frage habe ich auch schon nachgedacht, weiß aber keine Antwort. Mit google fand ich die unten angegebene Seite (anscheinend skandinavischer Herkunft, daher einige orthographische Fehler bei sonst klarem, verständlichem Inhalt). Dort wird einiges über die Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten erklärt und betont, daß die Dinge bei den letzteren verwickelter sind als bei den Hochdruckgebieten. Wenn auch die Seite keine erschöpfenden Auskünfte bietet, so handelt es sich doch um eine recht anregende Lektüre zum Thema "Luftdruck".

Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Jürgen

Internet-Tipp: https://home.c2i.net/steihest/meteorologi_T.html#trykk


es kann sein antwortete am 15.08.02 (13:13):

dort steht auch:

"Druck nach unten nimmt zu"

auch wenn es nicht der der wolken ist


Wetterfrosch antwortete am 15.08.02 (21:28):

Die Kausalität ist eine umgekehrte. Ein Tiefdruckgebiet erzeugt Regen. Regen entsteht durch Abkühlung der Luft bei gleichbleibendem Feuchtigkeitsgehalt; die Luft kühlt sich dadurch ab, daß sie aufsteigt. Das geschieht in Tiefdruckgebieten.


Walter antwortete am 16.08.02 (07:20):

Danke für die Antworten.

Ich habe es - glaube ich - jetzt begriffen. Zusätzlich meine ich, daß das Abregnen der Wolken den Druck
vermindert, also den Tiefdruck verstärkt. Die Wolken werden also 1. durch Erwärmung durch die Sonne
und 2. durch Abregnen leichter ==> Folge ist weniger Druck.

Im wolkenlosen Hochdruckgebiet heizt sich die Luft tagsüber weniger auf und kühlt nachts schneller ab.
Folglich nimmt ihre Dichte relativ zu ==> Folge ist höherer Druck.


schorsch antwortete am 16.08.02 (09:10):

Bei uns regnets ohne dass wir uns über das Warum Gedanken machen müssen (;--))))


KlausKlaus antwortete am 18.08.02 (19:32):

Hallo Walter,

Hochdruck heißt, hoher Luftdruck gleichbedeutend mit hoher Dichte der Luft. Hohe Dichte be-
deutet mehr Moleküle im gleichen Volumen, damit auch mehr vorhandene Wassermolekühlen,
weil höherer Druck auch höherer Temperatur ( größerer Entropie ) bedeutet, geht sie mit
höherer Aufnahmefähigkeit der Luft ( bis zur Sättigungsgrenze ) einher.

Tiefdruck kehrt die obigen Aussagen um.

Gruß Klaus


Hans-Jürgen antwortete am 19.08.02 (11:58):

Liebe Diskussionsrunde,

zu Klaus' Teilsatz "... weil höherer Druck auch höhere Temperatur (größere Entropie) bedeutet ..." erlaube ich mir, folgendes zu ergänzen:

Temperatur und Entropie bedeuten nicht dasselbe oder angenähert dasselbe, was man aus ihm vielleicht entnehmen könnte; sie sind auch nicht eng miteinander verwandt oder verlaufen parallel. Gemeinsam ist ihnen nur, daß es sich dabei um thermodynamische *Zustandsgrößen* handelt.

Was Entropie ist, läßt sich nicht leicht erklären und erfordert die genaue Kenntnis einer Reihe anderer physikalischer Größen der Wärmelehre. Im Internet las ich:

"Dieser Begriff erfreut sich allgemeiner Unbeliebtheit und gilt als schwierig, vielleicht weil er zwar eine Bilanz-, aber keine Erhaltungsgröße ist und sogar die ungewöhnliche Eigenschaft hat, zuzunehmen, und zwar um so mehr, je weniger man aufpasst." (Norbert Treiz über Entropie, Brücke zur Physik; 1997, Kapitel 6.3; https://www.erneuerbar.de/)

Natürlich ist auch das keine Erklärung. Der Begriff Entropie wurde von Rudolf Clausius (1822-88) eingeführt und hängt mit dem griechischen Wort für "eine Richtung geben" zusammen. Sie läßt sich anhand mathematisch-statistischer Überlegungen definieren, die sich auf ein ideales Gas beziehen (Boltzmann) sowie anhand einer idealen Wärmekraftmaschine (Carnot'scher Kreisprozeß, s. untenstehenden Link).

Meine "Besserwisserei" bitte ich zu entschuldigen.
Hans-Jürgen

Internet-Tipp: https://www.tu-bs.de/institute/pci/aggericke/PC1/Kap_III/Carnot.htm