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THEMA:   Urknall oder der Big Bang

 27 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 21.08.04 (16:35) :

Vor 12 � 15 Milliarden Jahren � mit den Milliarden ist man da so großzügig wie der Finanzminister mit den Steuergeldern � nahm das Universum durch den sogenannten Urknall � englisch: Big Bang � seinen Anfang. Seitdem befindet es sich in ständiger räumlicher Expansion, die noch nicht abgeschlossen ist, ja, von der man nicht einmal weiß, ob sie je abgeschlossen sein, ob sich ein stabiler Zustand einstellen oder das Universum wieder kollabieren und auf Null schrumpfen wird.

Für mich entstehen da zwei spannende Fragen:

1. Wodurch wurde dieser Urknall ausgelöst? Da war ich einmal sehr enttäuscht, als ich las, daß die Wissenschaft der Physik das als außerhalb ihres Aufgabenbereiches betrachtet und es schlicht in den Bereich der Metaphysik verweist, als ginge sie das nichts an � damit es sich also bequem und die Frage zum puren Spekulationsobjekt oder zur Glaubenssache macht.

2. Ist es notwendig, daß wir den Werdegang des Universums kennen und verstehen, und wenn ja, warum? Die Astronomie und die Teilchenphysik verschlingen für ihren äußerst aufwendigen technischen Forschungsapparat sehr große finanzielle Mittel, ohne daß sich dem Normalbürger erschließt, was die Erkenntnisse, die da gesammelt werden, für einen Sinn oder Nutzen haben sollen � zumal die Wissenschaft es nicht mehr fertig bringt, die Ergebnisse ihrer Forschung verständlich herüberzubringen und damit für ihre Arbeit Interesse zu wecken.

Eine graphische Veranschaulichung der Expansion des Weltalls findet man unter dieser URL:

Internet-Tipp: https://www.th.physik.uni-frankfurt.de/~papazo/vortrag1/bang.html


Karl antwortete am 21.08.04 (17:26):

Das sind interessante Fragen.
ad 1) Diese Grundfrage nach "dem" Anfang hat die Menschheit ja schon immer bewegt. Meinen Vater fragte ich "Wer schuf Gott?" und auch die Wissenschaft kann nur ergründen was ist und nicht warum überhaupt etwas ist.
ad 2) Es wäre ganz toll, wenn ein Physiker hier mitlesen würde und uns den (möglichen technischen) Nutzen der Urknallforschung erläutern könnte (abgesehen von dem reinen Erkenntnisgewinn). Allerdings war neulich die Enttäuschung über Hawkins neue Erkenntnis, dass schwarze Löcher Verschlucktes nicht ohne jeglichen Informationsverlust wieder ausspucken können, doch sehr groß, denn es bedeutete wohl in letzter Konsequenz, dass Reisen mit Überschallgeschwindigkeit durch sogenannte Wurmlöcher auch theoretisch unmöglich sind. Das läßt uns die Konsequenzen des Baus des Universumsfür die Evolution des technischen Systems erahnen.


juergen1 antwortete am 22.08.04 (08:36):

Ich sehe das Ganze sehr brachialisch :-)

Wenn man davon ausgeht, dass das Universum "kein Ende" hat (zeitlich gesehen),
ist es nur logisch,dass es auch keinen Anfang hatte.
Kein Urknall, sondern eine seit ewigen Zeiten andauernde "Ballerei".

Auch gibt es nicht nur EIN Universum, sondern wahrscheinlich unendlich Viele.
Es knallt förmlich an allen Ecken und Kanten.
Das war so, das wird immer so sein. Punkt.

Und wer damit nicht leben kann (konnte), der "bastelte" sich einen Gott, besser gleich mehrere, schob denen die Verantwortung für Alles in die, naja, "Gehwerkzeuge".

Ganz einfach - denke ich mal. Oder etwa nicht ?


schorsch antwortete am 22.08.04 (09:14):

Jedes All hat ein Ende - und an dieses schliesst sich das nächste All an.....


dirgni antwortete am 22.08.04 (10:13):

Und wenn der Mensch die Dimension Zeit nur Orientierung erfunden hätte? Dann bräuchte es keinen Anfang und kein Ende zu geben.

Ist es wichtig, zu wissen ob und wie es angefangen hat?
Die Menschheit hat den Anfang nicht erlebt und kann auch das Ende nicht erleben.


dirgni antwortete am 22.08.04 (10:43):

Schnell eine Korrektur, bevor jemand meine ungeschickte Formulierung als Killerphrase interpretiert:

"Ist es wichtig" soll heißen, "welche Bedeutung hat es für die Menschheit".


jo antwortete am 22.08.04 (13:07):

@dirgni

Ich hatte ja gefragt: Ist es notwendig . . .

Ich glaube, da konnte es keine Mißverständnisse oder Probleme geben!


juergenschmidb antwortete am 22.08.04 (13:32):

Forschung hat doch nicht immer direkt formulierbare Ziele, sondern die stellen sich ein, wenn man Ziele oder Zwischenergebnisse erreicht hat.
Zwischenergebnisse sidn interessante neue Erkenntnisse oder der gesicherte Sturz älterer Ergebnisse.
Ab und zu kommt dann eine fundamentale Erkenntnis heraus, die zu einem highlight wird und "Produkte" ergibt, die man breit streuen kann, wie z.B., hier an sich unpassend, bei der Entdeckung von Krankheitsviren, die dann isoliert und bekämpft werden können.
DiE Gottestheorie jü1 fand ich interessant, nicht widerlegbar.


navallo antwortete am 22.08.04 (19:24):

@juergenschmidb
<<Forschung hat doch nicht immer direkt formulierbare Ziele>>
Wenn Du "Ziele" durch "Nutzen" ersetzt, könnte ich Dir voll zustimmen. Forschung braucht die Freiheit, auch ohne unmittelbar erkennbaren Nutzen tätig werden zu dürfen.

Das richtige Formulieren einer Frage ist normalerweise der Auslöser für Forschung.
Die Beantwortung der Frage ist das Ziel. Es stimmt, daß mit der Arbeit an einer Aufgabe sich neue Fragen aufwerfen oder unverhoffte Antworten ergeben.

Wertvollstes Motiv zu forschen ist menschliche Neugier. Nebenbei motivieren dann auch oft persönlicher Ehrgeiz oder Existenzfragen. Am schädlichsten sind Ängste (z. B. um Arbeitsplatz), weil sie zu falschen Aussagen verführen können.


hugo1 antwortete am 22.08.04 (21:56):

hallo jürgen1,,,,,das gefällt mir, die Vorstellung das es an allen Ecken und Kanten knallt.
wenn Du nun noch wenigstens eine -wenns auch nur eine winzigkleine wär- Ecke, andeutungsweise etwas näher beschreiben würdest. So gesehen, hätten wir diesmal das konträre Problem, aus etwas eckigem, wenigstens gedanklich eine Kugel zu machen. ( die Quaderatur der Kugel -die Kugelatur des Würfels ?? ),,gibts dann eine Delle in dem einem Weltall, wenn das nächste gerade in der Nähe Urknallt ?,oder vermischen sich die Beiden, oder prallen sie voneinander ab ? oh ich bin schon ganz verzweifelt *g*


juergen1 antwortete am 23.08.04 (20:34):

@hugo1,
nichts wird in den unendlichen Weiten der "Welträume" eckig sein :-)
Das würde der jeweiligen Entstehung aus einem Punkt heraus und der mehr oder weniger gleichmässigen Ausdehnung nach allen Seiten wiedersprechen.

Die Materie der sich ausdehnender "Welträume", sollte sie "Nachbarräumen" zu nahe kommen,
wird sich, mit dem ihr am nächsten liegenden Anziehungspunkt verbinden bzw. "verwirbeln" (Spiralnebel).
Oder auch nur teilweise vermischen - nur so können auch verschieden "grosse" Welträume entstehen.

Unser Weltraum, also der, indem wir unser Dasein fristen,
mit seinen Milliarden von Spiralnebeln, befindet sich "gerade mal wieder" in einer Ausdehnungsphase.
Allein unser Spiralnebel, einer von Milliarden, normalerweise Milchstrasse genannt, soll einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren haben und nicht einmal ein besonders Grosser sein.
Seine Mitte, die Stelle um die sich der Rest dreht, eine gleissend helle Angelegenheit, liegt für uns unsichbar hinter einer "Staubwolke". Der "Staub", er wird nur so genannt, dürfte sich um eine gigantische Menge einzelner Gesteinsbrocken handeln. Hin und wieder "besucht" uns so ein Teil oder Teilchen.
Als "Sternschnuppen" verglühen sie in der Erdatmosphäre. Die Kleinsten, nur sandkorngrosse Elemente, lassen sich in Regenrinnen wiederfinden. Ehrlich. Nur schwarzes "Gekreuse" - Kohlenstoff, kein Gold :-(

So ungefähr sehe ich das und nenne es "mein Weltbild" :-))
Kein Platz für Engel oder "Sonstiges" :-(

Ebenso wird es sich im "Mikrokosmos" verhalten. Das einzelne Atom ist noch lange nicht das kleinste Teil'chen nur weil unsere Technik das noch nicht nachweisen kann und es deshalb so in den Lehrbüchern steht.

Hugo1, kein Grund zum Verzweifeln :-))


hugo1 antwortete am 23.08.04 (23:28):

ja jürgen1,, da müßteste noch jede Menge Aufbauarbeit leisten um die drohende ins makronische ausufernde Verzeiflung zu minimieren.
Naja von den alten Griechen Leukipp und Demokrit bis zu uns hats noch ziemlich lange gedauert bis die Atome spaltbar wurden.
Nun spalten wir sogar schon die Atomkerne, zerlegen die Protonen und Neutronen in Quarks, vermuten deren Schattenspieler, die Messonen, lassen darumherum die Elektronen fliegen, nehmen diese raus aus der Atomhülle oder geben welche dazu, sprechen dann von Ionen, verändern die Atomkernmischung und machen dadurch Isotopen und/ oder Nuklide, reden über Neutrinos, Tauonen und werden immer wirrer in der Rübe,,,,,,
interessant wirds in zig Jahren wenn erst der oder die Quarks entmischt werden, die Zutaten ermittelt, separiert und laienunverständlich beschrieben sind,,ja dann stellt sich wieder die nichtendenwollende Frage : woraus bestehen die nur ? was hält die zusammen ?( Faust der Xte)


greisi antwortete am 23.08.04 (23:57):

Das Bayrische Fernsehen sendet nachts den mit weitem Abstand besten "Bildschirmschoner" den es je gab: "Space Night".

Zwischendrin erklärt der Astrophysiker Harald Lesch in viertelstündigen Beiträgen aus einem Art "Klassenzimmer am Ende der Galaxis" das Unerklärliche. Quarks, Schwarze Löcher, Urknall, multiple Universen usw.

Diese Schulstunden sind übrigens als REAL-Streams übers Internet zu haben. Es ist für mich immer ein unbeschreibliches Erlebnis diesem Menschen zuzuhören.
Wenn man das Archiv durchstöbert findet man Beiträge zu allen in diesem Thread angeschnittenen Themen.

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/alpha/centauri/archiv.shtml


schorsch antwortete am 24.08.04 (10:31):

Die Erforschung unserer auf Erden kleinsten Teilchen ist mindestens so interessant wie die Erforschung des Weltalls - nur viel billiger. Wenn wir mal mittels noch höher auflösenden "Mikroskopen" erkennen, dass unsere Mikrowelt nichts anderes ist, als das Miniatur-Abbild des Alls, brauchen wir gar nicht mehr in die Ferne zu schweifen.


greisi antwortete am 24.08.04 (11:24):

Also die Erforschung der kleinsten Teilchen unserer Welt ist bestimmt nicht billiger als das Weltall. Um die Struktur, Wechselwirkungen subatomarer Teilchen zu erforschen muss man riesige Energien aufwenden in gigantischen Beschleunigern werden einzelne Teilchen aufeinander gejagt. Diese Dinger zu bauen und zu betreiben ist genauso teuer wie zum Mars zu fliegen oder ein Weltraumgteleskop zu betreiben.

Das uns die Welt der Atomkerne und Elektronen wie kleine Sonnensysteme erscheinen ist einfach nur ein Irrtum unserer Vorstellungskraft. Elektronen sind keine kleinen Planeten die um den Atomkern kreisen, man verwendet nur Worte aus unsere Alltagsvorstellung um sie zu benennen, ihre wahren Eigenschaften sind aber nicht wirklich plastisch, vorstellbar zu beschreiben.

In Wirklichkeit hat das Kleinste und das Grösste nichts miteiander zu tun, sie sind gewissermassen völlig verschiedenen Universen (Cosmos, MakroCosmos = unsere Alltagswelt, MicroCosmos). Jedes dieser Universen wird beherrscht von seiner eigenen Physik.

Ich glaube das ist ein grundlegendes Problem der Menschen, dass sie die Namen mit den Dingen verwechseln. Ich sage Atomkern und Denke an einen Kirschkern und habe die Assoziation eines kleinen Klumpens umgeben von einer Schale oder so. Dabei sollte ich mir immer bewusst sein, dass ich von einem Modell rede und so wie ein Modell nicht das Ding selber ist und nur bestenfalls einige wenige Aspekte des Dings an sich beschreiben kann. Nur weil die Lehrer in der Schule Atome und Sonnensysteme mit den selben Kugeln darstellen, heisst das nicht, sie seien das selbe, oder auch nur ähnlich.


Dietmar antwortete am 24.08.04 (20:05):

Einen Physiker nach dem technischen Nutzen seiner Forschung zu fragen, ist nicht sinnvoll. Genauso gut könnte man einen Mathematiker fragen, was man mit der Zahlentheorie im praktischen Leben anfangen kann. Die Aufgabe der Physik als Grundlagenwissenschaft ist die Erforschung der Gesetzmäßigkeiten der unbelebten Natur. Es gehört zu den Aufgaben der Ingenieure, diese Gesetze in praktische Anwendungen umzusetzen, auch wenn das oft zeitlich sehr viel später erfolgt.
Noch ein Wort zu den Modellvorstellungen der Physik: Modelle dienen dazu, die Natur, wie wir sie beobachten, zu beschreiben. Wenn jemand ein Modell vorschlägt, so wird man nicht sagen, das ist richtig oder falsch, sondern man wird sagen, das Modell beschreibt diesen physikalischen Sachverhalt richtig aber einen anderen nicht. In einem solchen Fall wird man versuchen, das Modell zu verallgemeinern oder durch ein anderes zu ersetzen.
Es gibt einfache, anschauliche Modelle, die durchaus ihre Berechtigung haben. Z.B. lassen sich viele Gesetze der Elektotechnik dadurch erklären, daß man die Elektronen als "kleine rote Kügelchen" ansieht, die durch Leitungen "fließen". Andere physikalische Experimente lassen sich nur erklären, wenn man den Elektronen eine Wellennatur zuordnet. Die Theorie, die beide Vorstellungen zusammenfaßt, ist die Quantenmechanik.
Die Modellvorstellung vom Urknall erklärt die Expansion des Weltalls und die Hintergrundstrahlung. Dieses Modell kann man nun nach den Erkenntnissen der allgemeinen Relativitätstheorie ausbauen und kommt rechnerisch zu dem Ergebnis, daß es keinen Sinn macht, von einer Zeit vor dem Urknall zu sprechen, der in den Rechnungen als Singularität auftritt (Singularität ist ein undefinierter Zustand, wie z.B. der Ausdruck 1/0 in der Mathematik). Man kommt zu dem Schluß, daß Zeit- und Raumausdehnung unserer Welt mit dem Urknall ihren Ursprung hatten.


Rosmarie antwortete am 25.08.04 (20:20):

Nach dem Nutzen von Forschung zu fragen, ist wohl okay in Zeiten von überall fehlenden Mitteln.
Nach dem Sinn aber sollte man meiner Meinung nach nicht fragen. Wer weiß denn vorher, zu was die neuen theortischen Erkenntnisse später dienen können?

Ich selbst finde jede Forschung über das Weltall, bzw. in der Teilchenphysik nicht nur spannend, sondern grundsätzlich sinnvoll, da wir dadurch vielleicht einmal etwas mehr darüber erfahren, wer wir sind, warum wir so sind und wohin die Entwicklung der Welt und des Menschen gehen könnte. Gerade durch diese Bereiche der Forschung eröffnen sich doch immer wieder neue Denkdimensionen. Angeblich ist es ja auch so, dass Physiker, die sich mit diesen Grenzgebieten unserer Verstehens- und Vorstellungsmöglichkeiten befassen, offener für Fragen sind, die ins Geisteswissenschaftliche gehen, als Naturwissenschaftler, die an konkreteren, greifbareren Objekten forschen.
Ich hoffe darauf, dass irgendwann Astro- oder Teilchenphysiker (also nicht Religionsvertreter) eine Antwort auf Jos Ursprungsfrage versuchen.


Domani antwortete am 26.08.04 (11:41):

Ganz zufällig gelesen:
"Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende." [W.Allen]


DorisW antwortete am 26.08.04 (16:07):

Jou - bis Dieburg geht's, aber dann zieht es sich... ;-)


navallo antwortete am 26.08.04 (17:20):

@Rosemarie
>>Nach dem Nutzen von Forschung zu fragen, ist wohl okay in Zeiten von überall fehlenden Mitteln.<<

Du verwechselst den Preis mit dem Nutzen. Der Nutzen besteht vielfach bereits im Erkenntnisgewinn. Selbst wenn letzterer recht spärlich ausfällt oder gängigen Anschauungen total zuwider läuft, sollte er dennoch publiziert werden. Für den Forscher erübrigt sich aber diese "Preisfrage", weil er ohne Geldquellen ohnehin nur begrenzt seine Ideen realisieren kann. Und diese "Sponsoren" fragen bei größeren Projekten recht genau nach dem absehbaren Gewinn.
Dennoch muß wenigstens an den Hochschulen ein von diesen Erwägungen unabhängiger Freiraum bleiben, der scheinbar "nutzlose" Forschung ermöglicht. Die Wissenschaftsgeschichte ist reich an Beispielen, wo die Brauchbarkeit neuer Erkenntnisse sich erst nach längerer Zeit erwies. Der Weg von der simplen Entdeckung, daß geriebener Bernstein (= griech. Elektron) Dinge anzieht, bis zu Deinem Computer war weit. Ich glaube, daß auch Bill Gates keine Auftragsforschung betrieb, als er in seiner Garage anfing, Windows zu entwickeln. Er dürfte wohl zunächst von Neugier getrieben worden sein und ist sich erst später über den Nutzen klar geworden.


Rosmarie antwortete am 26.08.04 (22:39):

@ Navallo

Mit deiner Unterscheidung von "Preis" und "Nutzen" hast du völlig Recht! Ich bin durchaus deiner Meinung.

Ich wollte mit meinem Hinweis nicht darauf hinaus, dass ich es angebracht fände, diese finanziellen Mittel für die Forschung nicht zu investieren, sondern ich wollte damit sagen, dass ich akzeptieren kann oder könnte, wenn eben auch hier gespart würde. In Zeiten, wo unsere Kinder (Enkel) immer weniger Unterricht bekommen und ihnen immer weniger Lernmittel zur Verfügung gestellt werden, wo an den Ärmsten der Gesellschaft gespart werden "muss", wo wichtige Forschungen in Bezug auf Krankheitsbekämpfung aus Geldmangel nicht mehr weiter betrieben werden können, in diesen Zeiten akzeptiere ich auch Einsparungen in anderen wichtigen Bereichen der Forschung...


juergen1 antwortete am 27.08.04 (09:16):

Dietmar antwortete am 24.08.04 (20:05):

>> Man kommt zu dem Schluß, daß Zeit- und Raumausdehnung
unserer Welt mit dem Urknall ihren Ursprung hatten <<

Protest !
Nein, ich war doch dabei damals :-)

Wenn man davon Ausgeht, dass Raum und Zeit Endlos bzw. Ewig sind,
KANN es in der Vergangenheit keinen Anfang geben.

Anfang bedarf auch Ende. Beides gibts nunmal nicht.
Weder das Eine noch das Andere.

Um an diesem Gedanken nun nicht zu verzweifeln, sind die
Religionen "erfunden" kompett inkl. Lehmfigur.


Rosmarie antwortete am 27.08.04 (17:16):

Hallo Jürgen,

du machst zwar Spaß. Aber das bringt mich doch zu der Frage, ob die Urknall-Theorie inzwischen von der Forschung allgemein anerkannt wird. Weiß das jemand?
Noch vor zehn Jahren erklärte mir ein lose bekannter amerikanischer Astrophysiker, diese Theorie sei Quatsch. Sie sei nur deshalb so populär geworden, weil dieser Hawking sie in den Medien und seinen Büchern so stark propagiere (Aufgrund seiner Erkrankung habe er es eben nötig, die Werbetrommel für seine Ideen zu schlagen).
Mich hat diese Aussage ziemlich schockiert (noch mehr seine rechtsradikale Einstellung, die hier aber nichts zur Sache tut). Schließlich wurde die Urknalltheorie schon damals von vielen Wissenschaftlern vertreten, die ihre Belege sicher nicht aus der Luft gegriffen hatten. Nach langem Überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass für die vehemente Ablehnung dieses Physikers vielleicht seine persönliche Unzufriedenheit über geringeren beruflichen Erfolg die Triebkraft für sein Urteil war... :-(
Interessant fand ich trotzdem sein Denkmodell: Das Weltall sei seit unendlichen Zeiten grundsätzlich unverändert. Ich könne es mir vorstellen wie Badeschaum. Es wabere zwar und bewege und ändere sich in sich selbst, verändere sich aber nicht grundsätzlich.

Nun noch mein eigener (von irgendwo her nachempfundener) Gedanke. Vor dem Urknall könnte ja das Ende eines vorher kollabierten Universums stattgefunden haben. Ein Univerum kollabiert, danach dehnt sich mit einem Urknall ein neues aus... Über die Ewigkeit einer solchen beständigen Bewegung könnten heutige Wissenschaftler in Ermangelung der Gewinnbarkeit von Erkenntnissen vor dem Urknall keine Aussagen machen. Aber so wäre für mich eine ewige Existenz unseres Universum (oder anderer) doch denkbar... (Lach!)

Aber leider meine ich gelesen zu haben, dass man neuerdings nicht mehr davon ausgeht, dass sich unser bekanntes Universum je wieder zusammenziehen könnte...
Weiß jemand Näheres?


Dietmar antwortete am 27.08.04 (18:59):

Wie ich schon erwähnte, erklärt die Urknalltheorie viele astronomische Beobachtungen. Sie ist heute Stand unseres Wissens vom Universum. Die Frage ist, gibt es ein Davor, vor dem Urknall? Auf diese Frage wissen wir heute (noch) keine Antwort. Zum Zeitpunkt des Urknalls befand sich die Materie in einem Zustand, der nicht mehr durch die allgemeine Relativitätstheorie beschrieben werden kann, da sie Quanteneffekte nicht berücksichtigt. Es fehlt eine Quantentheorie der Gravitation, die bis heute, trotz vieler Versuche, auch von Hawking, noch nicht entwickelt wurde. Trotzdem gibt es theoretische Ansätze, die Singularität beim Urknall zu umgehen und zwar mit der Einführung einer kleinsten Quantenlänge als Naturkonstante, die nicht unterschritten werden kann. Theoretische Rechnungen, die von einer 11-dimensionalen Raumzeit ausgehen, ergeben ein Universum, das seit unendlicher Zeit besteht und in dem der Urknall als "Einschnürung" auftritt. Allerdings fehlen für eine solche Modellvorstellung noch die bestätigenden Beobachtungen. (Siehe "Spekrum der Wissenschaft", Aug. 2004)

Ich bin, ich weiß nicht wer.
Ich komme, ich weiß nicht woher.
Ich gehe, ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, daß ich so fröhlich bin.
(Angelus Silesius, 1624 - 1677)


juergen1 antwortete am 27.08.04 (20:54):

@Rosmarie nur etwas Geduld :-)

Das Universum wird sich wieder an einem Punkt "treffen".
Dafür sorgt schon die Adhäsion (Anhangskraft), die ist überall im Raum vertreten,
wenn sich mindesten 2 Teilchen in ihm befinden.
Da es aber unendlich viel mehr sind, die sich Teilchen für Teilchen solange "zusammentun"
bis Schwerkraft entsteht.

Von dem Moment an geht alles etwas rascher :-)

Aber dennoch, es dauert und dauert und dauert ...


Rosmarie antwortete am 27.08.04 (22:06):

Hallo Jürgen,

traurige Aussichten, da sich schon die Teilchen in meinem Gehirn immer seltener treffen wollen. Das dauert und dauert... Die (Geistes-) Treffer werden immer weniger... :-(

Danke, Dietmar, für deine Ausführungen! Den Artikel im "Spektrum der Wissenschaft" werde ich nachlesen, auch wenn ich ihn kaum wirklich verstehen werde. Derselbe Verlag bringt übrigens auch eine Astronomiezeitschrift heraus, die aber für Laien weit schwieriger zu verstehen sein soll.


greisi antwortete am 29.08.04 (01:18):

Also die Adhäsion ist es nicht, die bewirkt, dass sich zwei Körper oder Teilchen irgendwann treffen. Diese Kraft tritt nur an Oberflächen, also an Grenzflächen zweier Medien, ist also vom Vorhandensein grösserer Körper abhängig und hat nur eine sehr geringe Reichweite von wenigen Atomlagen.
Dafür ist sie eine sehr starke Kraft.

Die Gravitation hingegen scheint eine unbegrenzte Reichweite zu haben, ist aber eine - im Vergleich zu den elektrostatischen Kräften wie etwa der Adhäsionskraft - sehr schwache Kraft.

Seltsamerweise weiss man über die starken Kräfte inzwischen so einiges. Wie sie entstehen, wie sie beeinflusst werden, welche Reichweite sie haben, wie sie sich ausbreiten usw.
Bei der Gravitation weiss man dies alles noch nicht (so genau). So ist es z.B. sicher, dass die Gravitation über viele Milliarden Kilometer wirkt, aber man kann z.B. noch nicht belegen, ob sie zwischen zwei Körpern wirkt, die weniger als 1mm Abstand haben. Das liegt daran, dass man die Gravitation in diesem Bereich nicht mehr messen kann.
Entweder weil sie sozusagen gequantelt ist und ein Gravitationsquant eine Ausdehnung von mehreren millimetern hat oder, wenn sie kontinuierlich ist, weil sie in jedweder Messapparatur im Millimenterbereich durch die oben genannten starken Kräfte vollständig überlagert wird.

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&g2=1&f=030608.rm


juergen1 antwortete am 29.08.04 (10:31):

Greisi du hast in Physik besser aufgepasst als ich :-)

Neben der Adhäsion kam ich nicht auf noch ne "Kraft" - die Kohäsion.

Können "die Beiden nicht mit "vereinten Kräften" der gigantischen "Staubmenge", die nach einem "Knall" zweifellos besteht und in Verbindung mit enorm viel Zeit da wieder Ordnung rein bringen ?

Etwas muss ja dafür "Verantwortlich" sein. Und umso mehr die Beiden bereits einige Klumpen zusammengefügt haben, kommt auch noch die Gravitation in Spiel.
Dann geht es ganz fix :-))