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THEMA:   Die LKW-Anzahl nimmt im nächsten Jahr um 20 % zu !

 16 Antwort(en).

Graugans begann die Diskussion am 02.10.04 (19:22) :

Hallo Forumsfreunde,

die Auftragbücher der LKW-Hersteller sind voll.
Im kommenden Jahr sollen 20% mehr LKW�s auf
unseren Straßen rollen.
Ist das ein gutes Zeichen?

Viele Grüße
Graugans


rolf antwortete am 02.10.04 (19:49):

Endlich mal eine erfreuliche Nachricht, es gibt noch Optimisten in unserer Wirtschaft.


juergen1 antwortete am 02.10.04 (21:03):

Ein gutes Zeichen wenn dann auch wenigsten 20% verschrottet werden.
Stau's haben wir nähmlich schon reichlich :-(


radefeld antwortete am 03.10.04 (06:27):

Das weitere Überhandnehmen des LKW-Verkehrs befürchte ich auch. Tatsache ist doch, dass diese umwelt- und klimafeindliche Transportart vor allem deshalb so ungebremst zunimmt, weil die Kosten dafür im Wesentlichen von der Allgemeinheit getragen werden. Eine ordentliche Schwerlastabgabe hat man ja immer noch nicht zustande gebracht.
Statt immer neue Autobahnen zu bauen sollten mehr und bessere Eisenbahnen den Verkehr entlasten. So wie es schon viele, vor allem kleinere Gemeinden geschafft haben, den Pkw-Verkehr auch ohne Umgehungsstraßen flüssiger nicht durch den Bau neuer Srraßen sondern, durch den von Radwegen zu gestalten.


rolf antwortete am 03.10.04 (10:01):

Einer der Gründe für die steigende Nachfrage nach neuen Lkw ist, daß in der 15-t-Klasse wegen der Maut auf 11,999-Tonner umgestellt wird.


hortensie antwortete am 12.10.04 (21:03):

Radefeld dein Argument, daß die Kosten zum größten Teil von der Allgemeinheit getragen wird und die Forderung nach einer Schwerlastabgabe entbehrt jeglicher Kenntnis wie schwer es das Transportgewerbe schon hat, die Füsse noch am Boden zu halten.
Hast Du dir die Mühe gemacht zu recherieren, wieviel Steuern alleine durch den LKW-Verkehr jährlich in die Staatskasse fliessen? Sicher nicht, denn sonst würdest du nicht so leichtfertig urteilen und neue Verordnungen verlangen.
Lasse mich bitte wissen, ob Du im Supermarkt einkaufst und wenn ja, ob Du bereit bist, künftig das gesamte Sortiment für diesen Markt per Sackkarren,Schubkarren oder Handwagen am Verladebahnhof aus dem Waagon abzuholen bereit bist .Wenn Du das tust, dann kannst Du deine Forderungen gerne wiederholen und ich und viele andere, werde Dir dann Hochachtung zollen.Beispiele gebe es noch gar viele, doch will ich nicht die ganze Palette der Güter aufzählen die der LKW täglich transportiert,um uns ein bequemes Leben zu bescheren.


mart antwortete am 12.10.04 (21:45):

hallo hortensie,

<<Radefeld dein Argument, daß die Kosten zum größten Teil von der Allgemeinheit getragen wird und die Forderung nach einer Schwerlastabgabe entbehrt jeglicher Kenntnis wie schwer es das Transportgewerbe schon hat, die Füsse noch am Boden zu halten.<<

Hat das eine mit dem anderen eigentlich etwas zu tun?

Das eine ist die Umwälzung der externen Kosten - inklusive Straßenerhaltung, die längst nicht vom Schwertransport gedeckt wird usw. bis zu der beeinträchtigten Gesundheit in belasteten Gebieten, dafür gibt es genügend gute Berechnungen und Untersuchungen.

Durch die Auslagerung von Kosten werden Transporte derartig spottbillig, daß sich die irrwitzigsten Transporte und Rundreisen in Europa doch noch rechnen.

Dadurch werden kleine Gewerbetreibende und Unternehmer in einem bestimmten Umfeld des Verbrauchers ruiniert, da die billigeren Gestehungskosten eines Großen erst nach einem sehr langen Transportweg egalisiert werden - auch hier gibt es genügend produktbezogene Berechnungen.


Wenn das Dumping bei den Straßen-Transporten endlich aufhört, können nur positive Folgen das Resultat sein - nicht unbedingt für den einzelnen Transportunternehmer, aber für eine kleinstrukturiertere und damit stabilere Wirtschaft und für ein Mehr an Lebens- und Umweltqualität.


radefeld antwortete am 13.10.04 (06:23):

@ hortensie,
Du tust ja gerade so, als wären die Nahtransporte von den Entladebahnhöfen zu den Supermärkten die Masse der LKW-Fahrten. Dem ist aber sicher nicht so, wenn Du bloß mal die LKW-Kennzeichen auf den Straßen und Autobahnen studierst. Dort fallen FERNTRANSPORTE in einer Menge an, die mit einer vernünftigen Aufgabenteilung der Verkehrsträger sicher überhaupt nichts mehr zu tun haben. Außerdem: MODERNE Umschlagtechnik ist ausreichend vorhanden. Eine fast abgabenfreie Straßennutzung, MAUT gibt es seit dem Gerangel für eine moderne Erfassung ja nun überhaupt nicht mehr auf Deutschlands Straßen (wie lange schon- und wie lange noch?), macht diese Transporte so wohlfeil und "günstig". Für die Spediteure natürlich nur. Nicht so sehr für die geplagten Bürger und Anwohner an diesen Straßen. Wo genügend Wohnraum im Angebot ist, leeren sich die Häuser, die an den Hauptstraßen liegen, zusehends. Wer die Möglichkeit hat, sucht sich andere Gegenden aus. Für diese Kosten muss jeder selbst aufkommen, da gibt es keine Unterstützung von den "armen" Spediteuren.
Jedenfalls gebe ich mart Recht, wenn er dem "Fortkommen" der Spediteure den Niedergang der örtlichen Wirtschaft, der Lebensqualität überhaupt, entgegen hält.


rolf antwortete am 13.10.04 (11:57):

Eine Woche LKW-Farverbot für Strecken über 2 km und die Wirtschaft bricht zusammen.


rolf antwortete am 13.10.04 (11:58):

Sorry:
Eine Woche LKW-Farverbot für Strecken über 20 km und die Wirtschaft bricht zusammen.


mart antwortete am 13.10.04 (12:05):

Und erst die Auslagerung des Lagerhaltung, die nun auf die LKW und die Autobahnen verlegt werden - "just in time" heißt das Schlagwort für die Kosteneinsparung auf Kosten der Allgemeinheit:-)


rolf antwortete am 13.10.04 (12:16):

Die Auslagerung könnte auch auf die Schiene erfolgen, wenn die Bahn pünktlich Lieferung garantieren würde.
Aber das schafft sie ja nichtmal im Personenverkehr.


mart antwortete am 13.10.04 (13:12):

Warum sollte ein Betrieb die Kosten für seine Lagerhaltung auslagern dürfen - und der Allgemeinheit anlasten?


rolf antwortete am 13.10.04 (17:01):

Es geht, vor allem in der Automobilindustrie, in erster Linie um Flexibilität:
Die Zulieferprodukte werden nach Bestellerwünschen gefertigt und müssen dann schnellstens zum Zusammenbauer. Es wäre Materialverschwendung, z. B. Sitze in allen Variationen in so großer Zahl auf Lager zu halten, daß jedes Auto den Bestellerwünschen entsprechend ausgestattet werden kann. Das gilt auch für alle anderen Fremdprodukte, die nicht in jedem Wagen eingebaut werden, wie Klimaanlagen, gekühltes Handschuhfach etc.
Ganz anders sieht es. Wieder bei Kühlprodukten aus: da ist jedes Umladen eine Unterbrechung der Kühlkette.
Ganz abgesehen davon, daß die Bahn ja erst mal die Möglichkeiten schaffen müßte, ortnah umzuladen.


radefeld antwortete am 13.10.04 (19:43):

Erst wurde jahrzehntelang durch LKW-Lobby-hörige Regierungen die Infrastruktur der Bahn demontiert, nun muss sich diese von den Spediteuren gerade diesen Mangel vorwerfen lassen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott halt nicht zu sorgen! Nicht die LKW sind besser und billiger, das ist allein eine Folge LKW-begünstigender Steuerpolitik. Einige Beispiele gefällig?
Für den Diesel muss die Bahn Mineralölsteuer berappen, obwohl sie doch kaum die Straßen mit ihren Zügen demoliert, für in EIGENEN Wasserkraftwerken erzeugten Strom natürlich auch Ökosteuer. Dafür werden dann die Kosten für die Fahrbahn selbstverständlich der Bahn aufgebürdet, obwohl sie auch in zunehmendem Maße Fremdanbieter auf den Strecken zulassen muss. Und, ob die LKW auf den staugeplagten Autobahnen immer pünktlich sind? "Just in time"- wie das in Neudeutsch so schön heißt?
Fragt sich nur, wie lange sich die ewig klamme Haushaltkasse des Bundes diesen Verkehrsunsinn noch leisten kann.
Aber vielleicht kommt man noch einmal auf die Idee, statt immer mehr Straßen auch mal neue Schienwege zu bauen, um dem Verkehrskollaps zu entgehen. Denn DAS wäre vermutlich die Lösung. Nicht ständig NEUE Autobahnen.


mart antwortete am 14.10.04 (07:56):

@rolf

Wenn sich ein Autokäufer den Luxus leistet die Austattung seines Autos im Baukastensystem zu wählen, dann sollte e r dafür entsprechend zahlen und sich nicht vom Steuerzahler hochsubventionieren lassen.


rolf antwortete am 14.10.04 (09:46):

Und was ist mit den Subvebtionen für die Bahn, die ja erstmal in die Lage versetzt werden müßte, die Transporte zu übernehmen.
Wie werden eigentlich die Straßentransporte der Bahn - Spedition Schenker etc. - statistisch erfaßt?