Wir haben uns doch tatsächlich eine gebrauchte Katze aus dem Tierheim geholt.

Denn, kurz vor Weihnachten meinte meine Frau, dass sie gerne ein Kätzchen hätte. Es sei doch unterhaltsam und abwechslungsreich mit so einem Tier.

Ich also, weil mir ihr Wunsch Befehl ist, bei ebay das ganze Zubehör gekauft. Natürlich alles vom Feinsten und für den halben Preis. Anfang Januar sind wir dann zum Tierhort gefahren und haben unter den anwesenden Katzen nach etwas Passendem geschaut. Ein rabenschwarzer, ziemlich großer Kater ließ sich ohne weiters anfassen und zeigte sofort Interesse an unseren Händen. Die Leiterin setze ihn an den Boden und das Viech hatte nichts eiligeres zu tun als in unseren mitgebrachten Transportkorb zu klettern. Mit einem Finger habe ich ein wenig nachgeholfen. Damit war sein Schicksal besiegelt, 8 Jahre alt, 6,5 Kilo Kater, kastriert, geimpft und entwurmt für 100,00 Euro.

Die Leiterin erzählte uns noch, dass er recht gut erzogen sei, nicht die Wohnung auseinander nimmt und noch nie aus der Wohnung gekommen ist, also eine reine Wohnungskatze ist. Und er liebt bürsten und streicheln. Genau so etwas haben wir gesucht.

Der Transport verlief reibungslos und hier im Hause hat er erst einmal die gesamte Wohnung untersucht und beschnuppert. Danach hat er sich dann einen Sessel ausgesucht wo er ruhen wollte und uns zu seinen Angestellten beordert.

Es hat einige Zeit gedauert bis wir das richtige Futter gefunden haben dass er dann anstandslos in sich hineingeschaufelt hat und das er eine bestimmte Sorte Trockenfutter liebt, hatten wir auch recht bald heraus. Das kastrierte Kater verfressen sich, hatte man uns schon im Tierheim gesagt aber unser Felix, wie wir ihn genannt haben, war da Spitze. Ich glaube der hat immer Hunger, also ein sogenannter Fresssack. Und er tut, was alle Kätzchen tun, er verschläft 2/3 seines Lebens.

Nach 4 Wochen kam ein sogenannter Tierinspektor vom Tierheim und hat sich angesehen wie wir denn mit dem Tier zurecht kommen. Ich finde das gut und er war auch zufrieden.

Jetzt, nach einem halben Jahr muss ich sagen wir haben sehr viel Glück gehabt, unser Felix ist ein Schatz. Er hat noch keine Vase heruntergeworfen, keine Tapeten zerfetzt und ist überhaupt nicht interessiert nach draußen zu gehen. Er hat seinen Platz auf der Fensterbank und beobachtet von da aus vorüberlaufende Katzen und flatternde Vögel. Nur in einer Sache hat er sich durchgesetzt. Morgens um 6 Uhr fängt er an ganz kläglich und erbarmungswürdig zu miauen oder besser herumzubrüllen. Weil er nicht mit in unser Schlafzimmer darf, veranstaltet er diese Theater vor der Zimmertür und ist erst zu beruhigen wenn ich aufstehe und ihm seine Fresschen gebe. Weil ich sowieso ein Frühaufsteher bin ist alles nicht so schlimm denn gleich nach seinen Mahlzeit will er seinen Bauch tüchtig massiert haben. Er streckt dann alle Viere nach oben und schnurrt wie eine Nähmaschine. Wenn dann sein Zweiter Angestellter, also meine Frau aufsteht, muss er ganz schnell das Schafzimmer untersuchen ob da nicht irgendwo eine Sensation versteckt ist.

Zur Beruhigung der Gemüter kann ich nur empfehlen sich so eine Katze anzuschaffen, wir haben immer viel zu tun mit ihm und wenn wir ihm nur sein Mäuschen zuwerfen.

Hajoha 2005