Haustechnik – Altersgerechtes Wohnen mittels innovativer Gebäudetechnik

Sicherheit, Komfort, Erleichterung – diese Faktoren stehen bei der Planung eines barrierefreien Wohnraums im Zentrum. Die moderne Haustechnik bietet verschiedene technische Hilfsmittel, um dies zu erreichen. Insbesondere Senioren profitieren von den vielseitigen Lösungen der innovativen Haus- und Gebäudetechnik.

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1. Was versteht man unter Haustechnik?

2. Wie kann moderne Haustechnik das Leben im Alter erleichtern?

3. Haustechnik: Was sind Assistenzsysteme?

4. Warum eignen sich Assistenzsysteme besonders für Senioren?

5. Welche Haustechnik sorgt für mehr Komfort im Alter?

5.1. Intelligente Beleuchtung

5.2. Biodynamische Beleuchtung

5.3. Zentralschalter

5.4. Raumluftsensor

5.5. Intelligente Türschlösser

6. Welche Haustechnik sorgt für mehr Sicherheit im Alter?

6.1. Außenbeleuchtung

6.2. Gefahrenmelder

6.3. Herd mit Abschaltautomatik

6.4. Hausnotruf

7. Wie kann innovative Haustechnik vor Haushaltsunfällen schützen?

7.1. Höhenverstellbare Küche

7.2. Treppenlift

7.3. Badewannenlift

8. Welche Haus- und Sicherheitstechnik schützt Senioren vor Einbrüchen?

8.1. Anwesenheitssimulation und Zeitschaltuhren

8.2. Türsprechanlagen

8.3. Alarmanalgen

9. Wie kann intelligente Haustechnik die Gesundheit im Alter unterstützen?

10. Haustechnik, Smart Home und Datenschutz: Wie sicher sind meine Daten?

11. Haustechnik: Können Förderungen und Zuschüsse beantragt werden?


1. Was versteht man unter Haustechnik?

In der Regel verfügt jedes Gebäude über Haustechnik: Heizungs- sowie Sanitäranlangen, Lüftungen und Elektroinstallationen gehören zu der Standardausstattung eines Wohnraums. Ohne derartige haustechnische Erschließungen würden kein Wasser, kein Strom und keine Wärme im Eigenheim zur Verfügung stehen. Unter Haustechnik versteht man folglich alle Installationen, Apparaturen und Ausstattungen, die zum „Funktionieren" des Hauses beitragen.

Neben dieser Standardausrüstung bietet die moderne Haustechnik viele weitere technische Lösungen, um den Menschen das Wohnen noch behaglicher, sicherer und komfortabler zu gestalten. Beispielsweise lassen sich heutzutage viele der haustechnischen Funktionen – wie die Raumtemperatur oder die Beleuchtung – bequem per Fernbedienung, Smartphone oder Sprachsteuerung bedienen. Vor allem Senioren haben dadurch die Möglichkeit, langfristig sicher und unabhängig in den eigenen vier Wänden leben zu können.

2. Wie kann moderne Haustechnik das Leben im Alter erleichtern?

Mit zunehmendem Alter fällt es vielen Senioren schwerer, die alltäglichen Aufgaben und Bewegungen zu bewältigen. Trotzdem ist der Wunsch groß, so lange wie möglich ein selbstständiges und flexibles Leben führen zu können. Eine altersgerechte Wohnraumanpassung macht ein unabhängiges Wohnen im Alter möglich. Intelligente Haustechnik kann dabei zu mehr Lebensqualität verhelfen, indem sie den Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit gibt und sie in ihrer Mobilität unterstützt. Die Liste möglicher technischer Hilfsmittel ist dabei lang: Während das Treppensteigen durch die Installation eines Treppenlifts vereinfacht werden kann, könnte ein Einbruch durch verschiedene Sicherheitstechniken verhindert werden. Eine angemessene Beleuchtung kann dem Betroffenen bei der Orientierung helfen und somit Stolper- und Sturzunfälle vermeiden. Ein Smart Home System, welches alle Geräte im Haus miteinander vernetzt, unterstützt Senioren bei alltäglichen Herausforderungen. Dabei bieten sich viele verschiedene Lösungen der Haustechnik an, um das Leben im Alter zu erleichtern.

3. Was sind Assistenzsysteme?

Ein intelligentes Assistenzsystem soll durch verschiedene Produkte, Dienstleistungen und Konzepte die Wohn- und Lebensumgebung sicherer und komfortabler gestalten. Häufig fällt in diesem Zusammenhang auch der englische Begriff „Ambient Assisted Living" oder dessen Abkürzung „AAL". Dass solche Systeme vor allem im Bereich der Pflege nützlich sind, wurde in den letzten Jahren zunehmenden erkannt. Denn Assistenzsysteme können durch ihre vielfältigen Funktionen nicht nur im Alltag helfen, sondern auch Gefahren erkennen und im Notfall Angehörige oder einen Pflegedienst alarmieren. Beispielsweise können Assistenzsysteme einen Sturz registrieren oder anhand gesammelter Daten erkennen, wenn es dem Nutzer schlecht geht. Infolgedessen werden Angehörige oder auch der Notdienst automatisch von dem technischen Helfer benachrichtigt.

Die Haustechnik in Form eines Assistenzsystems basiert auf einer intelligenten Smart Home Nutzung. Unter einem Smart Home, auch „Smart Living" oder „Intelligent Home" genannt, versteht man ein Zuhause, in welchem die gesamte Haustechnik miteinander verbunden ist. Dadurch lassen sich alle Geräte – wie Lampen, Heizungen, Jalousien, Fenster oder auch Betten – einheitlich per App oder Sprachbefehl steuern.

4. Warum eignen sich Assistenzsysteme besonders für Senioren?

Den Wohnraum durch innovative Haustechnik wie ein Smart Home System zu erweitern, ermöglicht Senioren ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Über die benutzerfreundliche und intuitive Bedienoberfläche lassen sich alle haustechnischen Funktionen einfach und einheitlich steuern. So wird nicht nur der Komfort erhöht, da man nicht jedes Gerät einzeln bedienen muss, sondern auch die Sicherheit und die Energieeffizienz. Die intelligente Haustechnik ist mit Informations- und Sensortechniken ausgestattet, wodurch neben der automatischen Notfallerkennung auch gesundheitliche Werte messbar sind. Das Smart Home System kann beispielsweise digital den Blutdruck, den Blutzucker oder das Gewicht des Nutzers erfassen. Energie lässt sich sparen, indem durch Zeitschaltuhren temporär nicht benötigte Geräte ausgeschaltet werden und die Raumtemperatur an das vorherrschende Klima angepasst wird.

5. Welche moderne Haustechnik sorgt für mehr Komfort im Alter?

Die verschiedenen Lösungen der modernen Haus- und Gebäudetechnik vermitteln ein Gefühl von Autonomie und Freiheit. Denn anstatt zur Bewältigung des Alltags auf Hilfe anderer angewiesen zu sein, ermöglichen die digitalen Helfer eine selbständigere Lebensführung. Allein die Tatsache, dass alltägliche Aufgaben wie das Hochfahren der Jalousien oder das Fensterkippen per Knopfdruck erledigt werden können, erleichtert den Tagesablauf ungemein. Dabei genießen auch Menschen, die körperlich nicht eingeschränkt sind, den Komfort, der mit der „smarten" Haustechnik einhergeht.

5.1. Intelligente Beleuchtung

Dank einer intelligenten Beleuchtung lassen sich bequem alle Lichter per Knopfdruck ein- oder ausschalten. Auch per Sprachsteuerung lassen sich in einem Smart Home jegliche Belichtungen bedienen. Da im Alter die Sehfähigkeit nachlässt, ist eine angemessene Beleuchtung für Senioren besonders wichtig. Über einen Helligkeitssensor reagiert diese Haustechnik auf die Lichtverhältnisse und passt die Helligkeit an das Umgebungslicht an. Um die Orientierung im Dunkeln zu erleichtern, eignen sich vor allem Steckdosen mit einer integrierten Lichtleiste. Diese Orientierungsleuchten beleuchten dezent Durchgangsräume und Flure, sodass Stolpergefahren frühzeitig erkannt werden können. Auch Automatikschalter sorgen dafür, dass in der Dunkelheit nicht erst lange nach einem Lichtschalter gesucht werden muss, da die Beleuchtung Bewegung erkennt und sich automatisch einschaltet.  

5.2. Biodynamische Beleuchtung

Eine biodynamische Beleuchtung, oder auch „Circadianische Beleuchtung" oder „Human Centric Lighting" genannt, richtet sich nach dem natürlichen Biorhythmus des Menschen. Unter dem circadianen Rhythmus versteht man den biologischen Tagesrhythmus, der sich am Verlauf der Sonne orientiert. Dies bedeutet, dass der Mensch seine Wach- und Schlafphasen an sein Umgebungslicht anpasst. Um den biologischen Tagesrhythmus durch die richtige Beleuchtung zu unterstützen, orientiert sich das moderne Beleuchtungskonzept an dem natürlichen Tageslichtverlauf: Vormittags wird der Raum in einem helleren und kälteren Licht beleuchtet, um das Wachwerden zu erleichtern und die Stimmung aufzuhellen. Abends verhilft dagegen ein gedimmtes und wärmeres Licht, sich zu entspannen und sich auf einen erholsamen Schlaf einzustellen. Diese sich selbst regulierende Haustechnik kann vor allem für Senioren hilfreich sein, die sich zu selten im Tageslicht aufhalten. Ein erheblicher Tageslichtmangel kann zu Unruhen, Schlafstörungen oder sogar zu einer Depression führen. Insbesondere Demenzpatienten haben Schwierigkeiten, ihren Tag zu strukturieren. Eine biodynamische Beleuchtung unterstützt die „innere Uhr" der Betroffenen.

5.3. Zentralschalter

Im Rahmen eines altersgerechten Umbaus durch moderne Haustechnik haben auch Zentralschalter ihre Nützlichkeit erwiesen. Denn durch diesen können beispielsweise beim Verlassen des Hauses oder bei dem Zubettgehen mehrere Geräte durch einen einzigen Knopfdruck ausgeschaltet werden. So muss nicht mehr jedes Gerät einzeln überprüft werden und man kann sich sicher sein, dass Herd, Bügeleisen und Waschmaschine ausgeschaltet sind.

5.4. Raumluftsensor

Die Raumluft hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden des Menschen. Wer sich schon einmal zu lange in einem geschlossenen Raum aufgehalten hat, kennt das unangenehme Gefühl einer stickigen Luft, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten. Schuld daran ist der hohe Kohlenstoffdioxidgehalt, der beim Ausatmen in die Luft abgegeben wird. Doch auch hohe Temperaturen oder eine falsche Luftfeuchtigkeit können schnell zu einem schlechten Raumklima führen.

Auch hierbei kann die moderne Haustechnik helfen: Ein Raumluftsensor überwacht die Raumluft-Qualität und fordert im Falle eines zu hohen Kohlenstoffdioxid-Gehalts durch einen Signalton zum Durchlüften auf. Alternativ lüften anspruchsvollere Haustechnik-Lösungen, beispielsweise ein elektronischer Hygrogast mit integrierter Fenster-Steuerung, automatisch durch, indem sie das Fenster selbstständig öffnen und schließen können. Dieser misst zudem nicht nur den Kohlenstoffdioxid-Anteil, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur. Diese Haustechnik verhilft nicht nur zu mehr Komfort, sondern auch zu einer gesünderen und sicheren Wohnumgebung.

5.5. Intelligente Türschlösser

Durch ein intelligentes Türschloss verhindert die moderne Haustechnik stundenlanges Schlüsselsuchen. Denn durch ein elektronisches Schloss, oftmals auch als „Smart Lock" bezeichnet, lässt sich die Tür über das Smartphone, einen Funkschlüssel, einen Fingersensor oder durch eine Zahlenkombination öffnen. Bei einigen Modellen öffnet sich die Tür bereits vollautomatisch, wenn sich mit dem Smartphone in der Tasche genähert wird. Dadurch müssen beispielsweise die Einkäufe vor dem Betreten des Eigenheims nicht mehr abgelegt werden. Durch eine vorherige Einstellung können mehrere Menschen das Smartlock-System nutzen. Die Festlegung des Zutritts bewährt sich vor allem in Notfallsituationen: Sollte eine ältere Person so stürzen, dass sie nicht mehr aufstehen kann, können sich Angehörige durch die intelligente Haustechnik trotzdem Zutritt verschaffen und zur Hilfe eilen.

6. Welche Haustechnik sorgt für mehr Sicherheit im Alter?

Neben dem Faktor Komfort soll die intelligente Haustechnik vor allem Sicherheit schaffen. Senioren werden im hohen Alter mit vielen alltäglichen Herausforderungen konfrontiert. Um diese Herausforderungen sicher und selbstständig zu meistern, können verschiedene haustechnische Hilfsmittel eingesetzt werden.

6.1. Außenbeleuchtung

Durch eine angemessene Außenbeleuchtung können Stolperfallen im Dunkeln sichtbar gemacht werden. Insbesondere der Hauseingang, Stufen und der Weg sollten im Außenbereich durch die Installation geeigneter Haustechnik ausgeleuchtet sein. Dämmerungsschalter schalten die Beleuchtung dabei automatisch ein und aus. Alternativ empfehlen sich Bewegungsmelder, die die Bewegung erkennen und den Eingangs- und Laufbereich erhellen.

6.2. Gefahrenmelder

Neben den herkömmlichen Rauchmeldern, die in jedem Wohnraum Pflicht sind, finden sich in der modernen Haustechnik weitere empfehlenswerte Gefahrenmelder. Im Rahmen einer effektiven Sicherheitstechnik empfiehlt sich beispielsweise die Anbringung von Wasser- und Gaswarnmeldern, die im Falle eines Wasser- oder Gausaustritts Alarm schlagen. Durch die moderne Haustechnik lassen sich Gefahrenmelder mit dem Smartphone oder auch mit dem Smart Home verbinden. 

6.3. Herd mit Abschaltautomatik

Der Herd stellt eines der größten Risiken in der Küche dar. Wenn ein Herd wegen einer zunehmenden Altersvergesslichkeit versehentlich eingeschaltet bleibt, besteht Brandgefahr. Dieser Gefahr kann mit einer Herd-Abschaltautomatik entgegengewirkt werden. Durch diese Haustechnik werden Elektroherde nach einer zuvor festgelegten Zeitspanne automatisch von der Stromzuvor getrennt. Weitere Varianten arbeiten mit Bewegungsmeldern, die eine ungewöhnlich lange Abwesenheit des Nutzers registrieren und den Herd darauf automatisch abstellen.

6.4. Hausnotruf

Durch einen Hausnotruf können sich Betroffene sicher sein, im Falle eines Unfalles umgehend Hilfe durch Angehörige oder den Notdienst zu erhalten. Die Haustechnik bietet verschiedene Lösungen eines Notrufsystems an. Beispielsweise eignet sich im Badezimmer ein an der Wand befestigter Zugtaster, der im Falle eines Sturzes auch vom Boden aus betätigt werden kann. Für Menschen, die ein erhöhtes Notfallrisiko besitzen, sind Sender empfehlenswert, die dauerhaft am Körper getragen werden. Hierbei befindet sich der Notrufknopf beispielsweise als Kette um den Hals oder als Clip um den Gürtel. Für demenzerkrankte Personen kann darüber hinaus die Nutzung eines GPS-Ortungssystems sinnvoll sein. Durch dieses können Personen, die sich wegen ihrer Desorientierung verlaufen haben, geortet und schnell wiedergefunden werden.

Die innovative Haustechnik bietet zudem durch die Installation eines Assistenzsystems die Möglichkeit, den gesamten Wohnraum mit einem Notrufsystem auszustatten. So können bestimmte Sensoren einen Sturz erfassen oder durch zuvor erhobene Daten Auffälligkeiten im Verhalten des Nutzers erkennen.

7. Wie kann innovative Haustechnik vor Haushaltsunfällen schützen?

Mit zunehmendem Alter zeigen sich aufgrund der abnehmenden körperlichen Belastbarkeit zahlreiche Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. Eine Studie des Statistischen Bundesamts belegt, dass im Jahr 2022 mehr als 15.000 Menschen im Eigenheim verunglückten. Im Straßenverkehr ereigneten sich dagegen nur ein Fünftel so viele Unfälle. Da vor allem ältere Menschen Haushaltsunfälle erleben, bietet die Haustechnik verschiedene technische Hilfsmittel, um potenzielle Gefahrenquellen zu vermeiden. Auch im Rahmen einer nachhaltigen Sturzprävention ist es ratsam, den Wohnraum durch Haustechnik sicherer zu gestalten. 

7.1. Höhenverstellbare Küche

Eine barrierefreie Küche sollte bei einer altersgerechten Umbauplanung besonders beachtet werden. Denn dort finden viele Handlungen des alltäglichen Lebens statt. Um Unfälle in der Küche zu vermeiden, bietet die moderne Haustechnik höhenverstellbare Küchen. Durch ein Liftsystem können Schränke, Arbeitsplatten und Elektrogeräte je nach Größe und Lebenssituation angepasst werden. So müssen sich Senioren nicht mehr bücken oder strecken, um an die benötigten Schränke zu gelangen. Außerdem können insbesondere Rollstuhlfahrer durch die bequeme Zugriffshöhe ergonomischer und sicherer in der Küche arbeiten.

7.2. Treppenlift

Ein Treppenlift erleichtert älteren Menschen das Treppensteigen und sorgt so für ein höheres Maß an Mobilität und Flexibilität. Diese moderne Haustechnik gibt es in verschiedenen Varianten, sodass je nach individuellen Bedürfnissen das passende Beförderungsmittel ausgewählt werden kann. Während sich ein Sitzlift für Menschen mit nur einer geringen körperlichen Einschränkung eignet, können Rollstuhlfahrer durch einen Plattform- oder Hublift bequem in die nächste Etage gelangen.

 

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7.3. Badewannenlift

Auch im Badezimmer dient die Haustechnik zur Vorbeugung und Verringerung von Gefahren. Der Badewannenlift ist eine Badehilfe die den Einstieg in die Badewanne erleichtert. Durch eine elektrische Bedienkonsole kann der Nutzer per Knopfdruck in die Badewanne hinein- und herausgehoben werden. Die meisten Badewannenlifter haben ein Sitzgestellt, der für ausreichend Sicherheit sorgt. Außerdem kann sich bequem im Sitzen gebadet werden, indem der Lift in die Wanne abgesenkt wird.

8. Welche Haus- und Sicherheitstechnik schützt Senioren vor Einbrüchen?

Insbesondere alleinstehende Senioren sollten sich vor Einbrechern und Trickbetrügern schützen. Die verschiedenen Hilfsmittel der intelligenten Haustechnik schrecken potenzielle Einbrecher ab und verhindern das Eintreten in den Wohnraum.

8.1. Anwesenheitssimulation und Zeitschaltuhr

Durch eine Zeitschaltuhr schaltet sich die Beleuchtung im Wohnraum zu einer bestimmten Zeit automatisch ein. Dadurch wird der Eindruck erweckt, dass sich jemand im Haus befindet, auch wenn über eine längere Zeit niemand vor Ort ist. Da Einbrecher erfahrungsgemäß nach Häusern suchen, in denen vorübergehend niemand zuhause ist, vermindert diese simple Haustechnik das Risiko eines Einbruchs. Auch ein klassischer Bewegungsmelder im Außenbereich kann zum Einbruchsschutz eingesetzt werden, da sich Einbrecher durch die plötzliche Beleuchtung ertappt fühlen.

Eine Anwesenheitssimulation erzielt einen noch stärken Abschreckungseffekt, indem beispielsweise die Jalousien morgens und abends automatisch hoch- und runtergelassen werden. Zusätzlich werden die Lichter nacheinander in verschiedenen Räumen betätigt, um eine Bewegung im Haus zu simulieren.

8.2. Türsprechanlage

Nicht nur die Beleuchtung kann durch den Gebrauch intelligenter Haustechnik zu mehr Sicherheit verhelfen, sondern auch moderne Türsprechanlagen. Um sich vor dem Öffnen der Tür vergewissern zu können, wer überhaupt geklingelt hat, sind digitale Türkommunikationsmittel empfehlenswert. Mithilfe einer integrierten Videofunktion kann der Besuch durch eine Kamera am Eingangsbereich gesehen werden, bevor die Tür geöffnet wird. Darüber hinaus funktioniert diese Türüberwachung auch unterwegs über das Smartphone. Einige Lösungen dieser Haus- und Sicherungstechnik integrieren eine Personenerkennung in die Türsprechanlage. Dadurch wird das Gesicht von der Kamera erfasst und mittels biometrischer Gesichtserkennung vermessen und abgeglichen. Falls dem jeweiligen Gesicht vorher der Zutritt erlaubt wurde, öffnet sich daraufhin die Tür.

8.3. Alarmanlage

Die herkömmliche Alarmanlage, die mit Bewegungsmeldern verbunden ist und Alarm schlägt, sobald sich eine Person unbefugt auf dem Grundstück aufhält, ist ein sinnvolles technisches Hilfsmittel für den Einbruchsschutz. Wer es jedoch noch etwas genauer haben möchte, setzt auf eine smarte Alarmanlage. Diese sind in das Smart Home integriert, wodurch sich alle Funktionen über das Smartphone oder das Tablet steuern lassen. Darüber hinaus verfügt eine solche Haustechnik über eine Videoüberwachsungsfunktion, wodurch verschiedene Bereiche vor dem Haus bewacht werden können. So kann man auch von unterwegs sehen, wer sich auf dem eigenen Grundstück befindet.

9. Wie kann intelligente Haustechnik die Gesundheit im Alter unterstützen?

Blutdruck messen, Tabletten einnehmen, einen Arzttermin vereinbaren  besonders Senioren müssen im Alter auf ihre Gesundheit achten und dabei an vieles denken. Damit die wichtige Medikamenteneinnahme und der Arzttermin nicht vergessen werden, erinnert die intelligente Haustechnik in Form von Assistenzsystemen die Betroffenen an wichtige Ereignisse. Beispielsweise ertönt über einen Lautsprecher die Erinnerung zur Tabletteneinnahme. Alternativ erinnern digitale Tablettenspender an die Tabletteneinnahme durch eine Nachricht auf das Smartphone. Falls der Gang zum Arzt eine Herausforderung darstellt, können sich Senioren ihren Blutdruck auch von zuhause aus über ein Armband am Handgelenk messen lassen. Die Daten können entweder gespeichert oder direkt an den Arzt weitergeleitet werden. Dadurch werden Betroffene früh genug und vor allem regelmäßig über ihren gesundheitlichen Zustand informiert.

10. Haustechnik, Smart Home und Datenschutz: Wie sicher sind meine Daten?

Durch Smart Home Anwendungen sind verschiedene Geräte im Haus über ein Heimnetzwerk miteinander verbunden. Durch das permanente Sammeln von Daten ermöglicht diese intelligente Haustechnik seinem Nutzer einen höheren Komfort, Zeitersparnis und Sicherheit. Dadurch, dass das Gerät den typischen Tagesablauf des Nutzers kennt, erledigt die künstliche Intelligenz Vorgänge – wie das Herunterlassen der Jalousien oder die Steuerung der Beleuchtung – automatisch. Doch es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Informationen über die Gewohnheiten und Abläufe des Nutzers nicht in die Hände Dritter gelangen.

Grundsätzlich sammelt jede Haustechnik in Form von Assistenzsystemen kontinuierlich Daten. Ohne das Sammeln von Daten würde die smarte Nutzung der Systeme gar nicht funktionieren. Beispielsweise können die Sturzdetektoren nur eine Unregelmäßigkeit im Tagesablauf erkennen, wenn sie zuvor den regelmäßigen Tagesablauf des Nutzers kennengelernt haben. Trotzdem gibt es rechtliche Regelungen zum Schutz dieser Daten, mit welchen man sich vor der Anschaffung der jeweiligen Haustechnik auseinandergesetzt haben sollte.

  1. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass man die Verwendung der erhobenen Daten selbst in der Software bzw. in der App verwalten kann. So kann man selbst entscheiden, welche Daten gesammelt werden und welche nicht.
  2. Außerdem sollten die Verbrauchs- und Nutzungsdaten, folglich die bereits gesammelten Daten, in der App angezeigt werden. So kann kontrolliert werden, ob auch ungewünschte Daten gespeichert wurden.
  3. Es sollte nachvollziehbar sein, wer alles Zugriff auf die Daten hat. Viele Assistenzsysteme speichern die Daten in einer externen Cloud. Das hat den Vorteil, dass die Daten zentral abgespeichert und wieder aufrufbar sind. Der Nachteil liegt dagegen darin, dass gegebenenfalls unbefugte Dritte auf die Cloud zugreifen können. Bei einer Videokamera im Außenbereich hat eine Cloud beispielsweise den Vorteil, dass die Videoaufnahmen nicht einfach durch die Zerstörung der Kamera gelöscht werden können. Der Nachteil jedoch ist, dass eventuell Mitarbeiter des System-Herstellers über diese externe Cloud auf die Aufnahmen zugreifen können. Daher ist es wichtig, den Datenzugriff kontrollieren zu können.
  4. Die Daten sollten verschlüsselt sein. Empfehlenswert sind End-to-End Verschlüsselungen, bei denen die Ver- und Entschlüsselung am Start- und Endpunkt stattfindet. So können wichtige personenbezogene Daten, wie die Adresse, Geburtsdatum oder IP-Adresse geschützt werden.

11. Haustechnik: Können Förderungen und Zuschüsse beantragt werden?

Inwiefern bei haustechnischen Umbaumaßnahmen mit einer finanziellen Unterstützung zu rechnen ist, hängt stark von dem jeweiligen Hilfsmittel ab. Im Rahmen eines altersgerechten Umbaus können verschiedene Förderungen und Zuschüsse beantragt werden. Jedoch werden neue Technologien bisher nur selten als reguläre Pflegehilfsmittel anerkannt, weshalb sich eine Finanzierung oftmals als schwierig erweist.

Moderne Haustechnik wird von der Pflegekasse nur unter sehr strengen Voraussetzungen übernommen. Außerdem muss mindestens der Pflegegrad 1 vorliegen, um einen Antrag bewilligt zu bekommen. Bisher werden im Regelfall lediglich Hausnotrufsysteme von der Pflegekasse als technische Helfer bezahlt. Darüber hinaus bietet die Pflegekasse im Rahmen der „Wohnumfeldverbessernden Maßnahmen" einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für Umbauten, die den Wohnraum des Betroffenen nachhaltig verbessern. Darunter fallen beispielsweise Liftsysteme für Küchen, Badezimmer oder Treppen.

Grundsätzlich werden Smart Home Systeme, wie die intelligente Beleuchtung oder die Messgeräte in den Wänden, nicht von der Pflegekasse bezahlt. Grund dafür sind die bislang fehlenden Studien, die belegen können, dass solche Assistenzsysteme die Lebensqualität älterer Menschen nachweislich verbessern. Da jedoch viel Bewegung in dieser Thematik ist und namenhafte Forschungszentren wie das Frauenhofer-Institut bereits seit mehreren Jahren an intelligenten Assistenzsystemen für Senioren forschen, besteht die Möglichkeit einer zukünftigen Kostenübernahme.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer finanziellen Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Im Rahmen des Förderprodukts Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss" kann die Installation innovativer Haustechnik mit bis zu 6.250 Euro unterstützt werden. Darunter fällt beispielsweise der Treppen- oder Badewannenlift.

Alternativ kann man durch das Förderprodukt Altersgerecht Umbauen – Kredit (159)" einen Kredit von bis zu 50.000 Euro erhalten. Unter diesen Kredit fallen auch Smart Home Systeme

 


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Quelle: Redaktion seniorenportal.de

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