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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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Oben machten sie dann eine kleine Wanderung, gerade so weit, als es die Berg ungewohnten Beine

von Friedels Schwiegermutter noch zu liessen. Anschliessend setzten sie sich im Bergrestaurant zu

einem kühlen Trunke und erfreuten sich an dem herrlichen Panorama der Walliserberge.


Irgendwie hatten Friedel und Dino aber einfach das Gefühl, sie seien in dieser Woche zu wenig

gefordert worden. Sie beschlossen deshalb, am letzen Morgen den Weg auf die Hannig aus eigener

Kraft zu schaffen. So machten sie sich also, etwas früher als an den übrigen Tagen, auf die Socken.


Weil man sich auch heute wieder auf Mittag im Dorf verabredet hatte, mussten sie ein Tempo

einschlagen, das Friedel in Schweiss versetzte und Dino kaum Zeit liess, vor seinem Herrchen im

Zickzack her zu rennen und seine Wegemarkierungen zu setzen.


Nach anderthalb Stunden sahen sie bereits den Spielplatz des Restaurants. Als sie dann auch noch

dieses selbst zu sehen bekamen, war Dino nicht mehr zu halten. Ohne noch auf Friedels Rufen zu

achten, preschte er davon und war schon nach ein paar Sekunden verschwunden.


Nun muss aber noch eine Eigenheit des Zwergpudels erklärt werden, die Friedel schon manche

hämische Bemerkung eingetragen hatte: Dino witterte nämlich jede Wirtschaft schon auf hundert

Meter und wenn Friedel ihn nicht stoppen konnte, dann sass der Hund schon in der Gaststube,

wenn sein Herr endlich schweissgebadet dort eintraf.

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