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THEMA:   Eigene Lyrik Kapitel 6

 123 Antwort(en).

admin begann die Diskussion am 05.04.02 (10:40) mit folgendem Beitrag:

Eigene Lyrik Kapitel 5 kann unter nachstehender Adresse

/seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a258.html

gelesen werden.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a258.html)


admin antwortete am 05.04.02 (10:46):

Die Mailingliste wurde auf Kapitel 6 übertragen


;-) Heidi antwortete am 05.04.02 (22:11):

Gedichte?

Ein bißchen traurig war ich
beim Lesen der Gedichte
die du vor langer Zeit
an mich geschrieben hast
doch dann fiel mir ein
dass ich Gedichte
nicht streicheln kann
und küssen
und ..
da war ich wieder
glücklich,
dich zu haben
statt deiner Gedichte
und ich schrieb
ein Gedicht
darüber

hl


Rosmarie Vancura antwortete am 05.04.02 (23:22):

Träume
_______

Für D.O.

Ich fülle meine Augen
wo andere nur vorübergehen.
Ich sehe die Lichter
der Nacht auf die
Ziegeldächer scheinen.
Und ich träume von Blumen,
von Orchideen.

Und die Träume
halten sich fest an dir.
Und mit ihnen gehe ich
in die Nacht hinein.
Wissend dass du mein Traum
mich auch am hellen Tag
wiederfindest.


eva antwortete am 06.04.02 (15:05):

Ich baute mir eine Mauer;
eine Mauer aus Stein um mein Herz,
um mein gebrochenes Herz.

Mit Händen, zerrissen und blutig,
schleppte ich die Steine,
die schweren Steine,
um eine Mauer zu bauen
um mein zerrissenes, blutendes Herz.

Ich will nicht mehr Schmerzen ertragen,
ich will nicht mehr leiden,
ich will nicht mehr lieben,
denn lieben heißt leiden.

Die Mauer hielt stand -
es heilten die Wunden,
es blieben die Narben.;
und hinter der steinernen Mauer
versteinte auch langsam mein Herz.

Doch jetzt, mit behutsamen Händen,
will einer die Steine beiseite räumen,
die Mauer durchbrechen -
was hofft er zu finden ?

Einen winzigen Funken,
aus dem noch Glut zu entfachen ist ?
Ein sanftes Glimmen,
ein wärmendes Leuchten,
ein lohendes Feuer ?

Mein Herz, du weißt es -
lieben heißt leiden,
leiden heißt leben,
bereite dich vor
auf Leben und Schmerz.


eKr


hl :-) antwortete am 06.04.02 (21:59):

irgendein tag

manchmal, nach einem langen dienst-tag
möcht' ich jemanden sagen:
du, ich kann mich kaum rühren
bin total abgeschlagen

manchmal, nach einem langen dienst-tag
wär's schön,würd jemand
ganz sanft meine muskeln massieren
und anschließend einen drink servieren

manchmal nach einem langen dienst-tag
wünscht' ich, dass jemand zu hause wäre
und sagt: du siehst müde aus,
war's ein schlimmer tag?

manchmal, nach einem langen dienst-tag
fall' ich in meinen schreibtischstuhl
mach den pc an und die zigarette
lese die post und schöne sonette
und fühl mich dabei richtig cool
vergesse die last des tages
und das essen
das geschirrspülen darf ich auch
vergessen
schreib ein gedicht
manchmal auch zwei oder drei
und fühl mich dabei
wie ein vogel
so frei

meistens, auch nach einem
langen dienst-tag
ist das leben schön
darf nur nicht vergessen
gleich ins bett zu gehn
denn morgen ist auch
ein dienst-tag

man kann halt nicht alles haben

;-)) hl


Rosmarie Vancura antwortete am 07.04.02 (10:42):



Z i e l
*******
Nichts ist mehr
so wie es war.
Nichts ist mehr vom Leben
in den Tag hinein.

Nichts mehr von
mal hier, mal dort.
Wer ein Zeil hat
lebt anders fort.

Nichts ist mehr
wie es war.
Nicht mehr nur
reden von mir.

Nicht mehr die
eine, bange Frage Wozu?
was alles verändert
das Ziel bist du!


Rosmarie Schmitt antwortete am 08.04.02 (22:31):

Angst
Dinge nicht zu schaffen
die geschafft werden müssen

Angst
nicht genügend beizustehen
wo mitleiden mitsterben heißt

Angst
zu schwach zu sein
wo es gilt durchzuhalten

Angst
das Leid einer alten Mutter
auszuhalten beim Sterben ihres Sohnes

8.4.02


hl antwortete am 09.04.02 (18:39):

Fallen?

Dieser Stein,
der dort schwarz und drohend auf meiner Strasse liegt, dieser Stein!

Ich versuche, ihn zu übersehen,
doch mein dunkles Auge schielt immerzu in seine Richtung,
ich wende meine Blicke seitwärts in den Frühling,
lenke meine Schritte und mich ab,
doch mein dunkler Fuss geht weiter geradeaus.

Ich werde stolpern,
ich werde über diesen Stein stolpern und tief fallen,
so tief wie nie zuvor,
ich werde mich nicht mehr erheben,
die Wunden vom letzten Sturz schmerzen noch.

Ich möchte unten bleiben,
tief vergraben in der Höhle des Nichtseins:
schon verliert der Stein seine Drohung,
wird mir vertrauter Freund, der mich zum Fallen bringt,
zum Fallen in die graue Tiefe.

Die graue Tiefe,
die mich sanft empfängt,
meine Farben, meine Worte, meine Gefühle aufsaugt,
mich auflöst in weiches, waberndes Grauen,
endlos..

Nun steh' schon auf!

hl


hl antwortete am 10.04.02 (00:24):

adieu?

ich tanze über gräber
vom vergangnen glück
den pas des deux
ich tanze hochgehobnen hauptes
den blick zurück
und peu á peu
erschaff im tanz ich neu
was lang vorbei

ich singe liebesmelodie
erreicht es auch die ohren nie
für die ich sie geschrieben
ich singe, doch ich singe leise
begleitmusik für eine reise
so weit das ziel, so weit
sing von vergangnem leid

ich suche worte
sprech für taube ohren
ich weiß, ich habe nichts
verloren
ich tanze über gräber
vom vergangnen glück
singe meine lieder
mit verschlossnem blick
wo keiner geht
dort will ich gehn
verborgne wege ohne wiedersehn
adieu?

hl


Rosmarie Vancura antwortete am 10.04.02 (00:41):


Ein Satz nur
______________

einem Freund

Ein Satz nur
Ein ganz kleiner
lose dahingeworfener..
und ich entdecke
das Elend deines Lebens.

Ein Satz nur
ein ganz kleiner
und ich spüre
wie deine Sehnsucht ankern will.

Ein Satz nur,
ein ganz kleiner
von mir müsste er kommen
und es würde heller in dir.

Weshalb nur
geht mir dieser
ganz kleine Satz
nicht über die Lippen?


hl antwortete am 10.04.02 (13:23):

nicht gefragt

ja, ich schweige
und die nicht gesagten worte
gründen tief in meiner haut
ja, mein schweigen tönet laut

ja, ich warte
und die still verbrachten stunden
schmerzen tief und bang
ja, mein warten wird mir lang

ja, ich sehne
und die nicht erfüllte sehnsucht
macht die tage schwer
ja, ich sehne mich zu sehr

ja, ich liebe
wenn auch die verzweiflung
schwarz in meine Seele kroch
ja, ich liebe immer noch

hl


eva antwortete am 10.04.02 (16:37):

Tod, wo ist dein Stachel ?

Längst haben wir dich besiegt, wir fürchten dich nicht.
Frühere Generationen,
vom Alter gebeugt, von Schmerzen geplagt,
wankten dem Tode entgegen,
sie sehnten dich oft als Erlöser herbei.
Aber unsrer Gesellschaft, ihr drohst du nicht mehr.
Forschung und Wissenschaft gaben uns Waffen,
dich in die Schranken zu weisen:
Lächerliches Gerippe, Sensenmann -

Wo ist dein Stachel, Tod ?

Wir sind die jungen Greise,
schau uns doch in die Gesichter,
geliftet und faltenlos, gebräunt im Solarium,
es glänzen die falschen Haare,
wir lachen mit implantierten, blitzenden Zähnen.
Die Augen sind klar, vom Grauen Star längst befreit.
Fest ist der Leib, das Altersfett abgesaugt,
den Frauen die Brüste gestrafft;
die Kniegelenke, die Hüften, sind aus Titan,
Herz, Lungen und Nieren, sie wurden gewechselt
aus der Organbank, von jungen Unfallopfern gefüllt.
Lustvoll lebt sich�s auf Erden, für Liebe,
und was man so Liebe nennt, sorgt die Chemieindustrie.
Wir nähren uns mit angereicherter Speise,
Vitamine, Hormone von abgetriebenen Föten
bringen uns alles, was man so braucht.

Wo ist dein Stachel, Tod ?

Und die Zukunft ist glänzend. Es werden
menschliche Klone gezüchtet, Reserveorgane
wachsen in den Retorten für uns heran;
es gibt keine Grenzen mehr in dem Kampf gegen dich !

Und für die alten Hirne, mit den Erinnerungen
eines zu langen, oft bitteren Lebens,
ist auch eine Lösung parat :
Psychopharmaka bringen ewigen Frohsinn,
verhüllen mit rosigem Nebel uns die Leiden der Welt.
Und streckt es uns doch einmal nieder -
Maschinen erhalten das Leben; sie pumpen das Blut,
den Atem der Lungen, bis neuer Fortschritt
der Wissenschaft hier eine Lösung ergibt.

So preiset das ewige Leben ! - Wo ist dein Stachel, Tod ?!

HÖLLE;HIER IST DEIN SIEG !


EKr


Sekretaeri antwortete am 11.04.02 (22:10):

Alptraum
Hurra ich bin Millionär!!!!!

Ich hetze hin und her.
Hüpfe wie verrückt durch
die Gegend und stosse
mir dabei den Kopf an
der Decke.

Entsetzt schaue ich mir
meine Millionen an, aber
meine Augen leuchten
vor Gier und ich werfe
mich schützend über sie.

Wirre Gedanken bringen
meinen Kopf zum Schmerzen
und ich überlege mir, wie
super gut es mir doch jetzt
gehen wird.

Neues Auto, viel größer und
schönes - ein Rennschlitten eben.

Neue Möbel, schwer und
wuchtig - Eichenmöbel eben.

Neue Villa - 20 Zimmer, Pool, Bar
und Fitnessraum - Stil eben.

Neue Garderobe - edel, nobel,
Pelze - Designerklamotten eben.

Kinder Unterstützen, den Banken
was zum Fressen geben, Bedürftigen
helfen, Reisen durch die Welt, Kunst
bunkern, Schmuck im Safe einsperren.

So!
Alle Wünsche erfüllt!
Langweilig!
In der Gegend rumsitz und was nun?

Hurra ich bin Millionär!

Ein Hilfeschrei, schweissgebadet aufwach,
kerzengerade im Bett sitz und flehentlich leise
rufe.

�Gebt mir sofort mein Schlappershirt,
meine zerschlissene Liebslingsjeans und
meinen alten Opel."


Rosmarie Vancura antwortete am 11.04.02 (23:09):

Ein- und Aussichten
___________________

Wer weiss denn was ich werde?
Bin ich Wahrheit, ein Gerücht?
Immer wieder ertappe ich mich dabei
mir beim Leben zuzusehen,
.

Geschieht was mir geschieht mir selbst?
Geschieht es meinem andern ich?
Neben dessen Leben ich beobachtend verweile?

Bin ich die wirklich Handelnde
oder wandelt die andere mit mir in der Wahrnehmung?
Bin ich überhaupt eine, bin ich ein ich, oder gar ein Dú?

Bin ich im allertiefsten Tief
ist es die andere die mich hält,
die mich mit Mut und Kraft wieder an die Oberfläche holt.

Und wenn ich, ganz hoch oben so sehr glücklich bin
bist das Du, welches Sorge dafür trägt
dass das Ich die Bodenhaftung nicht verliere?

Ich weiss eines und das ganz gewiss
Dass Du liebt das Ich und das Ich mag das Du
Nennt sich das nun inneres Gleichgewicht?


Peter antwortete am 12.04.02 (08:23):

ymir

einen punkt
suchte ich,
malte mit
farbenfrohem
gemüt
seine wege

mit dem glanz in
meinen augen
wuchs er
heran �

genährt.

schmetterling
einhorn
drache meiner
sehnsucht,

der mit dem
feuer seiner
träume

meine haut
verbrennt

� Mesjaz

(Internet-Tipp: https://www.angies-cafe.de/cafestart.htm)


schorsch, alias Georg von Signau antwortete am 12.04.02 (09:14):

Die Uhr


Stund` um Stunde
auf der Uhr
reiht sich wie
die Perlenschnur.
Und es reiht sich
auch die Reise
unseres Lebens
so im Kreise.


Schorsch


Herbertkarl Huether antwortete am 14.04.02 (01:52):





kolossalgemaelde

geberbrot im flaschenhals
verdienter schnurren
ersaeglicher palaeste von wonne

vorempfindungsvolle beichte
der geheuchelten moral
von liebsamkeit

starrende ferne
der lust
geliebter leiber

temperaturschauer
im behangenen
gewande wunschlosigkeit

ehrfurchtsschauer
vor dem rieselnden leben
im dauerfrost

schwebende gaerten der laster
wuensch ich mir
zu augen der sinnlichkeit

haertende begegnungen
schlingen meinen weg
ins ferment des ewigen

wenn kiemenlose
wasserratten
wieder ins ruderboot treten

hkh


Rosmarie Vancura antwortete am 14.04.02 (09:24):

Kopf und Bauch
______________

Es sagt sich so leicht
dass man vernünftig sein soll
und dass der Bauch
nie stärker als der Kopf sein darf.

Was aber
wenn Bauch und Kopf
eine Ehe eingehen
und der Bauch
schlechthin alles auf den Kopf stellt?


eva antwortete am 14.04.02 (11:21):

Wunschträume


Ich hätte so gerne ein Schloss !
Kein so großes wie Versailles oder Schönbrunn,
nein, eine kleine Burg, inmitten von Weingärten
in der Wachau, mit Donaublick, würde genügen.
Am Torbogen prangte ein steinernes Wappen,
dazu ein fester Turm, getäfelte Stuben,
ein Burghof mit einer uralten Linde,
um den im Sommer die Bienen summen;
ein tiefer Keller für meine Weine,
ein Brunnen mit kaltem, rieselnden Wasser -
und dazu natürlich die nötigen Mittel,
es zu erhalten (die Kosten der Heizung!!);
ein tüchtiger Gärtner, eine Haushälterin
für alle die Arbeit, ferner ein Auto
(mit Allradantrieb) auch für den Weg ...

Um die Burg dann würde ich Rosen pflanzen,
rote Rosen, und wenn du kämst :
es blüht die Linde und duftet, die Nachtigall schlägt,
und ich stünde vielleicht in der Bibliothek,
mit den Kästen voll uralter Schweinslederbände,
oder im Musikzimmer, mit einem Klavier
(und ich könnte es spielen !!);
Wachskerzen brennen in hohen silbernen Leuchtern,
im Kamin das Feuer, es knistert und flackert,
lange Schatten huschen über die Wände;
ich wäre jung, schön und bezaubernd
in einem Abendkleid aus roten Seidentaft
- oder aber aus schwarzem Samt -;
wir würden ineinander versinken,
und die Rosen, die Rosen, sie wüchsen
bis hinauf zu dem Turm, eine blühende Mauer,
zwischen uns und der Welt ...

Inzwischen erwarte ich dich,
weder jung, schön, noch bezaubernd,
in meiner kleinen Wohnung;
bei Rotwein, Nüssen und Brot
sind wir auch so recht glücklich.


eKr


Klaus antwortete am 14.04.02 (13:08):

Ein Gedicht für alle Kartenspieler in
den Nachbarschaftstreffs


Der Romméspieler


Sie kommen immer
Im Sommer wie im Winter
Lassen alles stehen und liegen
Um ihren Stammplatz auch zu kriegen

Tagaus tagein
Kommen sie herein
Manchmal darf es täglich sein

Ob Stollen oder Hefekuchen
Um reinzukommen
Muß man rechtzeitig buchen

Unsre Plätze sind begehrt
Und doch wird jeder Gast geehrt
Ob Preisskat, Fasching, Spaß und Spiel
Am meisten lieben sie
Das Romméspiel

(Internet-Tipp: https://www.all-in-all.com)


hl antwortete am 15.04.02 (16:13):

frühlingsfarben

dieses grün des frühlings
zart wie birkenblätter
vollmundig saftig die wiesen

dieses blau des frühlings
leuchtend wie der himmel
kristallen wie ein quellwasser

dieses gelb des frühlings
zart wie narzissen
wärmend die sonne

dieses rot des frühlings
in allen schattierungen
weckt die sinne

farben des frühlings
jedes jahr wieder
neu

hl


schorsch, alias Georg von Signau antwortete am 17.04.02 (09:50):

Frühlingslied

**********

Sieh wie zart die Knospen spriessen;
Blümchen stehn am Waldesrand;
das Herz vor Freud will überfliessen;
nichts kann uns das Glück verdriessen,
und wir gehen Hand in Hand.

**********

Aus Süd und Westen leise Lüfte
umschmeicheln unsern leichten Sinn;
entführen uns ins Reich der Düfte;
entstauben unsere Seelenklüfte;
verführen uns zum Neubeginn.

**********

Unsere Liebe, längst entschwunden?
Unsere Zukunft, bald vorbei?
Nein, in vielen schönen Stunden
haben wir sie neu erfunden
und wir sind noch lang dabei!


April 2002, Schorsch


Dela antwortete am 18.04.02 (11:09):



LEBEN


Der Weg,
die Bank,
geruhsame Rast.


In blühender Fülle
der Birnbaum:
ein Sonnentag.


Schweigen,
Stille,
Friede,
das Leben.


Ich schaue ins Tal
mit
deinen
Augen.



(D)

April 2002


de la antwortete am 21.04.02 (12:05):

Mit einem Tanka wünsche ich allen Lesern des Forums einen sonnigen Sonntag:


Allzeit lausche ich
der Melodie des Meeres,
Insel im Norden.

Ankert mein Boot im Hafen,
duften süß wilde Rosen.

(D)

Oog 2002


Sekretaeri antwortete am 22.04.02 (20:26):

Viel Spass beim Träumen!

Feenmorgen

Bevor die Waldfeen Abschied nehmen
von ihrem Tanzplatz der Träume und
Sehnsüchte, öffnen sie unsicher das
Fenster zum hellichten Tag.

Jeden Morgen der gleiche Zweifel,
ob sie es geschehen lassen sollten,
denn damit lösen sich alle Träume
in windeseile auf.

Zögernd, ohne jede Eile fließen
die ersten kärglichen Sonnenstrahlen
durch die Dunkelheit der Nacht.

Die kleinen unermüdlichen
Morgenboten stimmen zaghaft
die Melodie des Erwachens an.

Hauchdünne Nebelschleier, die
aussehen wie das Haar der Elfen
schweben über die Wiesen.

Der noch verschlafene Wind
spielt mit ihnen und drängt sie
sachte, aber beständig aus dem
beginnenden Tag.

Noch liegen die funkelnden
Tränen der Träumer auf dem
Tanzplatz der Elfen.
Nur noch wenige Augenblicke,
dann sind auch sie unauffindbar
für die Augen des Tages.

Der Traum neigt sich dem Ende
zu und die Wirklichkeit hat
ihren Auftritt.


schorsch antwortete am 23.04.02 (08:22):

Der Hornochs war
das glaube mir,
vor dem Entmannen
noch ein Stier.
Doch tat das
Mannen er versäumen,
drum kann er nur
noch davon träumen!

Schorsch


hl antwortete am 23.04.02 (19:54):

mehr als alles

schenk mir doch
einen regenbogen
ich sehne mich nach farbe
schenk mir doch
einen sonnenstrahl
ich sehne mich nach wärme
schenk mir doch
einen wassertropfen
ich sehne mich nach tränen
schenk mir doch
eine feder
ich möchte fliegen
schenk mir doch
ein wort
ich möchte hören
schenk mir doch
deine liebe
ich möchte sein

hl


eva antwortete am 25.04.02 (08:42):




Regenbogen vor drohender Gewitterwand -
Verheissung, leuchtend in den Himmel geschrieben,
dass trotz tiefer Verstrickung in Sünde und Schuld
Erbarmen und Gnade durch dunkelste Wolken strahlt.


eKr


Ulrike antwortete am 25.04.02 (18:53):

Poeten

Entliebt wird Bild der Fluss der Tränen
Im Blutgerinnsel, Gletscherkalben Form
Im Monolog eine Gewissheit wähnen
Erscheint dem ewig Einsamen als Norm.


hl ;-) antwortete am 25.04.02 (19:06):

poetenqual im café

getrieben, verzweifelt,
die sehnsucht, die qual!
vom gipfel gefallen
ins tiefste tal
doch sieh, in der ferne
ein kleines licht
die einsame seufzt:
endlich, ein gedicht

herr ober, bitte zwei wienerle
und ein weißbier

hl


Rosmarie Schmitt antwortete am 27.04.02 (17:32):

�Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.�

Eichendorff möge mir verzeihen...

Maientanz

Wohnt ein Zauber im Erwachen.
Wie der Mai so prall ergrünt!
Und die Welt hebt an zu lachen,
lüpft ihr Kleid, nun kess geblümt.

Magst du, Welt, dein Tanzbein schwingen,
lockst mit Flieder-Melodie.
Und mein Herz hebt an zu singen.
Dreh dich, tanze, Rosmarie!

rsch, 27.4.02


de la antwortete am 28.04.02 (00:09):


FERIEN AUF OOG


Muße,
Freude,
geschlossen die Augen,
lauschig das Plätzchen im Abendschein.

Fern des Alltags
erfährst du
die wogenden Weiten
der Wellen.

Knorrige Erlen,
vom Seewind
gegerbt,
sperren die Zeit aus.


Amseln
musizieren,
erfragen
dir Antwort.



(D)

April 2002


eva antwortete am 01.05.02 (08:58):

Walpurgisnacht, Walpurgisnacht,
da tanzen die Hexen am Brocken -
und du hast wirklich dir gedacht,
ich bleib am Ofen hocken ?

Mein lieber Schatz, so bin ich nicht,
so bin ich nie gewesen -
ich lache dir ins Angsicht
und schiele nach dem Besen !

Der Mond scheint heut so sonderbar,
mir wird ganz eigen zu Mute -
ich öffne mir das Flatterhaar
und nehm die Besenrute ...

Walpurgnisnacht, Walpurgistanz,
da bleib, wer mag, zu Haus -
ich setze auf den Hexenkranz -
heut Abend flieg ich aus !

eKr


schorsch, alias Georg von Signau antwortete am 01.05.02 (16:00):

Flieg kleine Hexe, flieg hinauf
bis zu den Wolken am Himmel.
Ich bleibe unten und schau hinauf
und reite Pegasus, den Schimmel!

Schorsch


Waltraud Fuchs antwortete am 01.05.02 (16:58):

Ein freundliches HALLO allen in der Ferne.
Seit langer Zeit hatte ich wieder Muse, einige Verse
zu Papier zu bringen. Ich will sie Euch nicht vorenthalten:


Eindrücke auf der Heimfahrt von Klein Oschersleben


Börde - Ebene
und Windrad - Wald

Sonnen - Schein
und Schatten - Spiel

Flügel - Schwung
und Silber - Glanz

Und kleiner Mensch
verliert sich ganz

(c) wf 27.4.02
Schöne Grüße aus Thüringen denset Euch allen
Waltraud


Arwen antwortete am 03.05.02 (18:20):

Hallo, ich bin�s mal wieder. Die liebe Arwen. :-)
Dieses Gedicht habe ich plötzlich und ohne Überlegungen geschrieben. (ich schreibe alle Gedichte einfach aus dem Bauch heraus.)
Anm.: Liebe ist etwas wunderbares. Egal, ob zwischen Mutter und Tochter, Vater und Mutter, oder von Freund zu Freund.

LIEBE

Mein Herz aus Stein,
meine Seele in Staub,
hinfort ist mein Sein,
was einst mir geraubt.

Traurige Augen,
fahles Gesicht,
oh, was ist Liebe?
Ich weiß es nicht.

Zarte Berührung,
voll Sehnsucht und Schmerz,
hält nichts von Verführung,
mein zerbrochenes Herz.

Es ist nur die Kunst zu rennen,
der Liebe schnell nach,
sie endlich zu kennen,
aber gemach!

Nun geh ich alleine,
den Weg entlang,
höre zwarte Stimmen
und Hörnerklang.

Doch was ist Liebe,
so rein, so klar,
jedem das seine,
so wunderbar!

Viele liebe Grüße
von
Arwen (15 J.)

(Internet-Tipp: https://herr-der-ringe-film.de)


Rosmarie Schmitt antwortete am 03.05.02 (19:35):

Liebe Arwen,

ein sensibles und vielschichtiges Gedicht!
Ich wünsche dir für dein Leben, dass du alle Ausformungen der Liebe reichlich und glücklich genießen können wirst!

Rosmarie


hl antwortete am 05.05.02 (20:02):

zu schnell

mein leben hat sich verlangsamt
geschwindigkeit erschreckt,
kein ziel,
das sofort erreicht werden will
kein weg,
der schnell zurückgelegt werden soll
ruhig, sehenden auges
stehe ich auf dem laufband des lebens..
es bewegt sich
zu schnell


Armin antwortete am 06.05.02 (11:19):

Der fahle Mond führt in der Nacht den Traum zu Grabe -
den Tag verloren folgt er Ihm


hl antwortete am 07.05.02 (18:48):

albtraum

tagverloren, nachtgefangen
suche ich den stern
der einst den weg mir zeigte

nachtverloren, traumgefangen
gehe ich den weg
ohne wiederkehr

traumverloren, angstumfangen
sehe ich kein ziel
reglos, vom entsetzen gebannt
sehe ich in das
nichts

hl


:-) hl antwortete am 08.05.02 (05:25):

morgenwach und ausgeschlafen
sonnenrot am firmament
der tag singt frühlingsmelodien

hl


de la antwortete am 11.05.02 (12:14):



SOEST


Endlose Börde,
Mosaik in gelb und grün,
schwer duftet der Raps.
Dörfer im Apfelbaumkranz,-
weitab die Türme der Stadt.


St. Petri, der Dom;
in ehrwürdiger Mitte
geborgen, geschützt.
Bemooste Mauern hüten
alte, heimliche Gärten.


Duftende Erde,
grüner Stein-
zuhause
in Soest.



(D)

10. Mai 2002


Rosmarie Schmitt antwortete am 13.05.02 (22:16):

Traumerschrecken

Die Nacht senkt leisen Frieden nieder.
Im Dunkel rauschend wacht der Baum.
Müde tauchen meine Lider
des Tages Sicht in Dämmertraum.

Tief fällt die Seele in Vergessen,
erdgebunden, sternverweht.
Hab ich mein Leben voll besessen,
fühl ich nun, dass es einst geht.

Ich schrecke auf, will nicht entgleiten,
suche Trost beim alten Baum.
Sein Silberstamm mag mich geleiten
zur Wurzel und zum Himmelssaum.

Schweigend wiegt er seine Äste,
lächelt dunkel durch die Nacht:
Sind wir doch nur Zeitengäste,
aus Sternenstaub hervor gebracht.

rsch, 13.5.02


dietlinde antwortete am 16.05.02 (16:34):



Pappelgeflüster

Der Wind bringt Pappeln
zum Reden - manchmal flüstern
sie auch nur leise.

D.H.




Uferweiden

Weiden am Ufer
ein grasgrüner Frühlingshauch -
sind Augenweiden!


.

Lebenslust

Lebensüberschwang -
Zick-Zack am blauen Himmel -
Schwalbenübermut....

Dietlinde

(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)


hl antwortete am 16.05.02 (21:12):

maimond

maimond, schmale sichel
abend, maisonnengewärmt
vergangenes steigt auf

wenige schöne stunden
nicht wiederholbar
nur noch erinnert

kerzenlicht umrankt
vom frühlingsgrün
leise musik

maimond am weißblauen Himmel
maisonnenwarmer abend
was fehlt?

hl


Nuxel antwortete am 16.05.02 (23:17):


Unterm Fenster leis die Bäume
wiegen sich im Abendwind
singt er ihnen ihre Träume
in die Blätterherzen lind.

Wie verzaubert ist der Abend
leise wird er nun zur Nacht
Wunder wirkend seine Gaben
hat die Erd zum Traum gemacht

Träumend bin auch ich gefangen
und an deiner warmen Hand
bin ich heut mit dir gegangen
aber nur im Märchenland

die Verse sind von meiner Mutter,die sie zu einem Lied vertonte,das wir gerne gesungen haben


Rosmarie Vancura antwortete am 17.05.02 (00:47):

Stehaufmännchen
_______________

Als Kindheitserinnerung
steht vor meinem inneren Auge
der buntbemalte,kugelrunde Kerl.

In welche Lage man ihn brachte,
links, rechts, kopfüber
er fand immer seine aufrechte Lage.

Jetzt, in meinen reifen Jahren
suche ich dieses fröhliche Männchen
in jedem Spielzeugladen.Umsonst!

Ein lieber Freund beendete meine Suche:
" Such nicht länger nach ihm.
Du trägst ihn in Dir!"


Rosmarie Vancura antwortete am 17.05.02 (00:57):

Mitternacht auf Gran Canaria
____________________________

Mitternacht!
Das ewige Rauschen der
heranrollenden Wellen.
Lauer Saharawind
verhindern das Einschlafen.
Die Träume schlafen allein.

Mitternacht!
Unten auf der Mauer
sitzt einer,
allein wie ich.
Gefangen von der Schönheit
des nächtlichen Meeres.

Mitternacht!
Zwei Menschen,
er dort und ich da
und beide allein.
Er dreht sích um, schaut hoch,
eine leises "Gute Nacht!"

Mitternacht!
Er geht seinen Weg,
verschwindet im Dunkel
und ich, seltsam getröstet
nehme dieses " Gute Nacht"
eines Fremden mit mir in den Schlaf.


Dietlinde antwortete am 17.05.02 (12:33):


Morgenimpressionen


Das Blau des Himmels
inhalieren - einsaugen -
Frische des Morgens...

************************

Morgenmelodie
vielstimm�ges Vogelkonzert
der Morgen erwacht

*************************

Frischen Morgentau
atmen - angetan von der
Klarheit der Frühe

**************************

Angekommen sein
im Herzzentrum des Glückes -
Im Garten lauschen

***************************

Liebe Maikäfer-Pfingstgrüße!
Herzlichst
Dietlinde

(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)


Rosmarie Vancura antwortete am 17.05.02 (23:13):

ATLANTIK (3)

Jahrtausendelang
haben Menschen
den Atlantikwellen gelauscht.

Sie sind, den Wellen gleich
gekommen und wieder gegangen.
Nichts erinnert mehr an sie.

Es wird nicht allzulange dauern
und auch ich werde zu denen gehören
die kamen und gingen.

Und das Wasser des Atlantik
wird salzig sein
auch ohne meine Tränen.


de la antwortete am 18.05.02 (14:23):

LÖWENZAHN

unkraut, bedroht von ordnung und plan.-
sein dasein erzwingt es
in ritzen, auf wiesen und plätzen,
bekämpft, ausgerissen,
achtlos zertrampelt.

zum himmel gewendet,
heben sich goldene köpfchen
der schwester sonne entgegen.
wiesenweit ein gelbes meer,
kraftvoll strahlend.

maiblume, löwenzahn -
pusteblume,
hauchzart geflügelt, gezupft.
deinen samen trägt der wind
in die welt -

alle jahre wieder,
nach uraltem plan.

(D)

2. Mai 2002


Dietlinde antwortete am 18.05.02 (14:47):



Für "de la", die wie ich, Löwenzahn liebt:

Sonnenstrahlen - neu
geboren in den Blüten
gelben Löwenzahns.



Löwenzahnsonnen
überstrahlen gelbblütig
die Frühlingswiese.



Löwenzahnkugeln -
luftige Federbälle -
Samenlaternen.....



Leuchtend gelbe Frühlingsgrüßchen!
Herzlichst
Dietlinde

(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)


Rosmarie Schmitt antwortete am 18.05.02 (22:39):


Fliederduft


Mondin, blasse, feengleiche,
schwebend in der blauen Luft,
gießt aus deinem Zauberreiche
betörend süßen Fliederduft.

Maiennacht löscht nun die Bläue.
Letzter Vogel zwitschert auf.
Sehnen, dieses süße, scheue,
rankt sich am Fliederduft hinauf.

Pflück dich, Mondin, aus den Zweigen,
goldne Blüte festgebannt.
Flieder nicken still und schweigen.
Ihr Duft betört das dunkle Land.

Ach, Mondin, kann ich dich nicht fassen?
Träume nur und atme schwer.
Sehnsucht muss ich ziehen lassen.
Fliederduft trägt mich nicht mehr.

rsch, 18.5.02


eva antwortete am 19.05.02 (09:00):




Blühende Weißdornhecke, durchflochten von Rosen und Schlehen,
Blütenwolken, von Bienen und Hummeln umsummt,
weißgoldener Traum - so kurz, ach so kurz nur am Blühen,
jeder Windhauch treibt deine Blüten davon.

Aber darunter drohen die Dornen, starren die Stacheln,
wuchern die Disteln, verwunden dich bis auf�s Blut -
nütze, oh nütze die Zeit, freu�dich des Frühlings, der Liebe,
wenn unter Blütenschauern die Dornen verborgen sind.


eKr

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-




Ihr Kinder der mächtigen Nacht - der Schlaf, der Tod und
die Träume,
so mächtig auch ihr; seid mir gewogen und hold.
Schlaf, milder Bruder du des finsteren Todes,
wiege mich sanft aus dem Tag in die tröstliche Nacht.
Tod, dunkler Brude du des heilenden Schlafes,
trage nach schwerem Leben mich in eine bessere Welt.
Bunte Träume, bekränzt mit dem Mohn des Vergessens,
begleitet mich in dem Schlaf, geleitet mich in den Tod.



eKr


eva antwortete am 19.05.02 (09:33):

Gerade komme ich auf die Löwenzahngedichte - hier ist
eines, das ich voriges Jahr ins Forum stellte :


Frühlingswiese


Tausende kleine Sonnen im Gras -
in Überfülle vom Himmel gefallene goldene Sonnen,
verschwenderisch blühend,
auf schlichten Weiden,
in noblen Gärten,
sich aus Ritzen im Asphalt,
zwischen Pflastersteinen zwängend,
mit der zähen Rücksichtslosigkeit
des Plebejers.

Verflucht vom Gärtner,
beschimpft vom Bauern,
verschmäht vom Vieh,
geliebt von den Kindern.

Blütenkränze,
Ringelketten,
bitterer weißer Saft quillt aus den Stängeln,
und die Mütter blicken abends bekümmert
auf die befleckten Kleidchen ...

Verachtetes Kraut voller Schönheit,
wer dich aus der Nähe betrachtet,
die goldenen Sterne,
stellt sich gleich mit Narzisse, Tulpe und Flieder
und der arroganten Magnolie.

Butterblume, Kuhblume, Löwenzahn -
wenn du blühst, ist es Frühling !
Und verblühend, schenkst du noch einmal
Millionen von Kunstwerken,
im Winde sanft schwebend,
Miniaturfallschirmchen,,
die Pusteblume.


Allen Löwenzahnliebhabern und ihren Gegnern wünsche
ich ein schönes Pfingstfest ! eva


Rosmarie Vancura antwortete am 20.05.02 (00:36):


Erkenntnis
__________

Schreibend verändere ich mich.
Ich werde aufmerksamer
beobachtender
einfühlsamer.

Schreibend verändere ich mich
und es wächst
die Trauer in mir
dass ich schreibend
so wenig verändern kann.


Nuxel antwortete am 20.05.02 (09:03):


Hell schimmernd liegt der Morgentau
auf Gräsern,Blumen und Bäumen,
wer möcht da nicht auf grüner Au
von allem Guten träumen

In jedem Tröpflein glänzt der Schein
der warmen,goldnen Sonne
ein jedes Blüt und Käferlein
trinkt von der süßen Wonne

Dem warmen hellen Sonnenlicht
erschließt sich jede Blüte
der ganze Morgen ist ein Lied
von Gottes großer Güte

Hanne Braeuner,meine Mutter schrieb diese Verse,vertonte sie und wir haben sie oft gesungen--noch 3 Tage vor ihrem Tod im vergangenen Jahr

Nuxel


de la antwortete am 20.05.02 (10:55):


ROSEN IM KREUZGANG


Rosetten,
Säulen
sonnendurchflirrt,
filigranes Gefüge aus Stein.
Sanft gurren die Tauben
in friedvoller Stille.

Einkehr,
Versenkung,
Suche nach Sinn.
Im Gleichmaß
hallt dein Schritt
in den Gängen.

Du ahnst
Wahrheit und Liebe,
die Mitte des Seins,
im Zentrum
das labende
Wasser des Lebens.

Den Mantel breitet ein Engel für dich,
süß duften die Rosen.



(D)

19. Mai 2002


Elbfried antwortete am 20.05.02 (19:20):

meeresnabel


mit meinen sinnen
an die dünung
deines nabels
geschmiegt

bis einschläfernd
meeresrauschen
uns bedeckt

schwimmen
moschusträume
in den strom
deiner mitte


und ich tauche
in die tiefe -
gefährliche
gefilde

eine klaffmuschel
zeigt ihm den weg


Rosmarie.Vancura antwortete am 20.05.02 (23:34):

W E I T E
__________

Leichter Wind
unendlich weit das Meer
Horizont
vor und in mir.

Wind, woher kommst du?
Meer du warst
schon immer da
seit Jahrtausenden.

Horizont rückt vor
rückt weg
wartet auf
das Zusammentreffen.

Weitblick
öffnet die Seele
trennt Großes vom Kleinen
schafft Einsichten.

Ausruhen
in der Weite
der Weite
der Unendlichkeit.


Rosmarie Schmitt antwortete am 22.05.02 (13:26):


Am Sarg


Eisige Hände,
gefaltet im Tod.
Starres Gesicht,
doch jenseits der Not.

Fandest nicht Frieden
in Zielen und Tun.
Kämpftest noch sterbend.
Erst tot kannst du ruhn.

Gescheitert im Leben,
doch Haltung bewahrt.
Süchten verfallen,
ideenvernarrt.

Doch sterbend in Größe,
die niemand erfasst.
Entsetzliches Leiden
ertrugst du gefasst.

Kein Laut der Klage.
Bejahtest die Qual.
Vollendetes Leben.
Dein Opfermahl.

Vergeben, vergessen,
alles verziehn.
Mit Liebe gemessen,
was ungut nur schien.

Geh nun in Frieden.
Du hast uns gezeigt
den Kern deines Wesens.
Wir stehen verneigt.



Für Karlheinz
an seinem Begräbnistag,
dem 22.5.02
Rosmarie Schmitt


Rosmarie Vancura antwortete am 24.05.02 (15:32):

Politkerverständnis
___________________

Er redet von Demokratie
und meint
ein Leben in Wohlstand
und der Freiheit
um diesen zu wahren.

Er vergisst dabei völlig
dass Wohlstand
oft das Ende der
Demokratie ist
und zum Totengräber
der Freiheit werden kann.


hl antwortete am 25.05.02 (10:20):

Er redet von Abrüstung
und Frieden
von Zivilisation
und dass man sie schützen muss

Er meint uneingeschränkte,
weltweite Herrschaft
der Mächtigen
und Reichen

über die Ohnmächtigen
und Armen

hl


Rosmarie Vancura antwortete am 26.05.02 (22:46):

Gedanken:

Reichtum erzeugt Armut
Armut gebiert Reichtum.
______________________

Wenn sämtliche Tresore dieser Welt
geöffnet würden
und die Hälfte ihres Inhalte
zur Bekämpfung der Armut
eingesetzt würden
wäre die Welt dann besser?

Wohl nur für sehr kurze Zeit
denn ach so viele
allzuviele
würden die Tresore rasch wieder füllen
auf Kosten
der neu entstehenden Armut.


Nuxel antwortete am 26.05.02 (23:47):

Abendlied von Hanne Braeuner,meiner Mutter

Unterm Fenster leis die Bäume
wiegen sich im Abendwind
singt er ihnen ihre Träume
in die Blätterherzen lind.

Wie verzaubert ist der Abend
leise wird er nun zur Nacht
Wunder wirken seine Gaben
hat die Erd zum Traum gemacht.

Träumend bin auch ich gefangen
und an deiner warmen Hand
bin ich heut mit dir gegangen
aber nur im Märchenland.


Rosmarie Vancura antwortete am 27.05.02 (22:41):


Z ä r t l i c h k e i t
_______________________

Zärtlichkeit
ist Hingabe ohne Erwartung.

Die wunde Seele des anderen
mit verständnisvollen Worten streicheln

die liebevolle Berührung der Hand
sich einander schenken

ein Hauch der Liebe
an einem heissen Sommertag

Eine Umarmung am Atlantik
der am Strand unsere Füsse streichelt

ein liebevolles Lächeln
eine wohlwollende Begegnung

Zärtlichkeit ist Berührung ohne Zerstörung
Mut und Kraft spendende Zuneigung.


de la antwortete am 29.05.02 (15:31):


DUFT

Dornig und wild
wurzeln Rosen
im Dünensand.

Purpurrote Knospen
hütet der Tau
in gefiedertem Blatt.

Erst in Wärme und Licht
entfaltet die Sonne
anmutiges Rosa,

weht sanft und süß
ein Hauch
aus goldener Mitte.

Rosa rugosa,
Zauber der Insel
in Weite und Wind-

hier bin ich-
bin hier,
inmitten von Duft.


(D)


Mai 2002


Rosmarie Vancura antwortete am 01.06.02 (00:03):


NOCH NIE
________

für DH

Noch nie
war mir die Endlichkeit
so nahe

Noch nie
habe ich die Zeit so erkannt
wie heute

Noch nie
war mir die Uhr derart feindlich gesinnt
wie jetzt

Noch nie
habe ich jede Sekunde so bewusst gelebt
wie mit Dir


Rosmarie Vancura antwortete am 01.06.02 (22:21):

Gran Canaria
_____________

für D.

Sonneninsel,
Ferienparadies
Strand und Meer

Heute
wo die Sonne
sich hinter Wolken verbirgt
frage ich mich:
weshalb bin ich hier?

Ich bin hier
weil du da bist
und weil du
dich nicht
hinter Wolken verbirgst!


schorsch antwortete am 02.06.02 (08:18):

Gran Canaria - Varia



Urlaub auf Gran Canaria


Es lächelt die See, sie ladet zum Bade;
ich schlief leider nicht am kühlen Gestade.
Weil in jeder Nacht dieser Discolärm
schlug auf den Magen und in die Därm.
So wie es wimmelt von Tauben und Taubern,
wimmelt es auch von millionen Urlaubern,
die jede Nacht auf den Barhockern hocken
und ihren Zähnen kein Wort mehr entlocken.
Beim Klange des Duos "Los tres Papagayos"
besaufen die Caballeros sich ganz heillos.
Der Tag wird zur Nacht, die Nacht wird zum Tage;
dabeisein ist alles, ist doch keine Frage.
Am Tag wird aufgegeilt, am Strand bei den Blutten
und nachts wieder abgegeilt, am Strand bei den Nutten.
Doch jeder Urlaub geht mal wieder zu End`,
denn flüüge mer wieder hei, wo mers ruiger hend.
P.S. Vo morn a tüe mer denn wieder spare;
mer wend jo s nächscht Johr ou wieder fahre!


Mai 1995 Schorsch

Vocabularium: blutt = nackt, hei = heim, morn = morgen, wend = wollen, ou = auch.


Rosmarie Schmitt antwortete am 02.06.02 (15:32):

Im Maienwind


Weich wehende Wogen am Wegesrand
Brandende Gräser wie Wellen am Strand
Wiegende, biegende, treibende Lust
Sinnen und Sehnen durchzieht meine Brust

Weht auch wie einst im Maiwind mein Haar
Schweigt doch die Liebe, die einmal war
Abschied von Träumen vom innigen Du
Wandel und Werden: Wohin und wozu?

Mag noch nicht lassen von Maiennachtduft
Löse mein Herz in streichelnder Luft
Tauche in drängendes Blättermeer
Gebe Umarmung für Blütenduft her

Schau nicht mehr tief in ein Augenpaar
Nehme frei schwebende Wölkchen wahr
Erfüllung ist mehr als Jugend und Lust
Ich schlemme das Leben in Fülle, bewusst

Weich wehende Wogen am Wegesrand
Schmiegende Gräser umhüllen die Hand
Endloser Kreislauf, du bergender Schoß
Rhythmus des Lebens: Wie ist die Welt groß!

rsch, 30.5.02


Rosmarie Vancura antwortete am 02.06.02 (20:05):


Amtliche Mitteilungen
_____________________

Die Suppe ist eingebrockt
Jhr werdet nicht hungern müssen

Das Wasser steht uns bis zum Hals
Euch wird nicht dürsten

Wir spielen mit dem Feuer
Ihr werdet nicht frieren müssen

Sie haben geschworen
Schaden vom Volk anzuhalten
So wahr ihnen Gott helfe

Und merken nicht, dass Gott
schon längst die Seite gewechselt hat


hl antwortete am 03.06.02 (01:23):

frühsommermaht

verzweifelt suhlt mein dunkles ich
im schlamm des bösen sich und weint
hyänen lachen über mich
es grinst der mond und scheint

gedanken rasen wirr auf autobahnen
fremder gehirne, limit überschritten!
promillgehalt von sinn nicht zu erahnen
und auf bananenschalen ausgeglitten

die sprachenpolizei gebietet ruh
ich lache und kann mich nicht bremsen
hyänen schauen staunend zu
die schnitter wetzen sensen

sie mähen kreuz, sie mähen quer
und freuen am geschor'nen sich
hyänen, köpfe und noch mehr
zum schluss mähten sie auch mich

hl


Rosmarie Schmitt antwortete am 03.06.02 (08:15):

Zum Geburtstag

Ein Dichter hat Geburtstag heut!
Drum wünscht ihm Gutes, liebe Leut!
Mög er in vielen Jahren
die Dichtkunst sich bewahren!
Und helfen könnt� er dann und wann,
wenn Eine fängt zu dichten an.
Dann mögen ihm die Musen
erfreun den Dichterbusen,
auf dass er noch viel Reichtum sät,
bis er dann einst auf 100 geht!

So stoßen gern wir mit dir an,
von uns geschätzter...


Schmunzel antwortete am 03.06.02 (14:36):

an HL

was für ein ätzendes Gedicht. wirklich.


hl antwortete am 03.06.02 (14:44):

@ Schmunzel

"ätzend" ist die richtige wortwahl :-)))

frühsommermahd ist auch ätzend gemeint. würde mich interessieren, welche assoziationen die verse hervorgerufen haben.


Rosmarie Vancura antwortete am 05.06.02 (23:17):

Liebe sieht tiefer als die Haut
_______________________________

Für DH

Liebe so oft schon beschrieben
definiert
analysiert
gelebt
überlebt

Liebe missbraucht für Gefühle wie
Gier
Sex
Flirt
Besitz

Liebe verschandeltes gefühl
Sentimentalität
Schwärmerei
Romantik
Begeisterung

Liebe liegt tiefer als die Haut
sie sieht deine Seele
Deine Freude
Dein Glück
aber auch Kummer und Leid

Sie ist da, ein Fels in der Brandung
immer da wenn du sie brauchst
Sie empfindet deine Schwächen schön
sie ist geduldig, nachsichtig
langmütig und milde
Sie gibt Gelassenheit und Güte
und macht stark und unverwundbar

15.02.02


Herbertkarl Huether antwortete am 08.06.02 (09:11):


wetterbetteln

geaest des strauches nimrod
klauen der unvernunft
zunge im hals
der bewegten federn

gefuerchtete kroete im haar
des versackens
erlegter beute
der ungeduld

entwuerfe von fern
der herkunft
gerichteter geschlechter
deren name feilsucht war

finsternis zwischen himmeln
geblaeuter tugend von
anstand ohne benimm
gegossen in formen des weiterspruchs

felsendecke aufmerkender
hitze der andaechtigkeit
dahingetaner weiten
von verfuehlter schoenheit
im sonnentau

gepflueckte aepfel der hesperiden
gelegt in die waagschale
erbluehter begierden
am stein der unanstoessigkeit

gier noch im anblick
der suenden
untermalt von den lastern eines lebens
voll faehigkeit zum lieben

die stossweit dahinfurchend
die rinne des lebens zogen
die selbst pferden die kraft nahm
dahinzufliehen wo gold eine farce war

im gelben anderschein
verliebter dachse im bau
entledigter wuerfe
des wohlseins

gekruemmte haarspitzen
am rand des marktfleckens
aufgebockter girlanden
der schrillheit

entnommem dem glas freudentaumel
gereicht aus des schwagers linker hand
sie zusammelballend im zorn
die blitze besaenftigte

wahrend die rechte
sich austreckt
sich dem schwur zu entledigen
der das glueck einst band

hkh


de la antwortete am 08.06.02 (23:59):

Sommerabend in Prag

Zarte Mondsichel am Horizont,
Dämmerung,
still lauscht die Stadt.
Lange Schatten im Abendspiel,
Steine
speichern den
goldenen Sommer,
strahlen,
glänzen
und wärmen.

Milde Dunkelheit
verschlingt zögernd
den strömenden Fluß,
das Licht,
vertraute Häuser,
dunkle Bäume
im Straßencafé.
Träumst du?
Wartest du?

Mag der Golem
erscheinen
diesen Abend
in Prag?

(D)

2002


eva antwortete am 16.06.02 (10:03):


Die Sphärenklänge des Universums -
unhörbar sind sie für uns.
Die Welten, die am Firmament kreisen,
wir sehen sie nicht.
Unsere Augen ertragen ihn nicht,
den Blick in die Sonne.
In sternhellen Nächten ahnen wir nur,
in erschauernder Demut,
die Größe der Schöpfung.
Angekettet in Platons Höhle,
starren wir auf die Schatten um uns,
unfähig, die ewige Wahrheit zu sehen.

Doch ist uns dieses vergönnt :

Der Duft der grüngelben Lindenblüten,
ein glitzernder Tropfen Tau in silbernem Spinnennetz,
in einem Sonnenstrahl der tanzende Staub,
das Lied der Amsel, frühmorgens auf den Dächern der Stadt,
das Lächeln des Kindes, das Glück einer Mutte,
der Wellenschlag des Meeres,
und bunte Muschelschalen im Sand,
das Wunder eines Schneekristalles,
Wolken vor dem Sonnenaufgang,
der Raureif auf einem Weidenzweig,
und der farbige Regenbogen ..

ist das nicht genug ?

Erst wenn der dunkle Spiegel zerbrochen,
werden wir sehen, erkennen, begreifen -
von Angesicht zu Angesicht.




eKr


sieghard antwortete am 17.06.02 (22:53):

fußballspiel ist mehr
es hängt daran ein ganzes heer
von wünschen und so weiter
überwiegend gar nicht heiter
.


schorsch antwortete am 18.06.02 (07:44):

Superstars und auch die Nieten
möchten guten Fussball bieten.
Doch trotz Buh und lauten Pfiffen
habens viele nicht begriffen:
Wer will guten Fussball spielen
darf nicht auf die Pfosten zielen!

PS. Dieses find` ich kotzedumm:
Stars hocken meist im Publikum!

Schorsch

Und zum Schluss noch dies:

Schiedsrichter an die Wand,
kriegst Flaschenpfand!


de la antwortete am 20.06.02 (21:31):

Sie recken zierlich
ihr Schaumgesicht himmelwärts
zur Sonne empor.

Der Wind streicht darüber, weht
Hollerblüten dir ins Haar.

Juni 2002


Rosmarie Vancura antwortete am 24.06.02 (22:47):

Liebe und Wein
______________

Für DH

Liebe ist wie Wein
sie kann schal
oder vollmundig sein
Leicht und spritzig
dunkel und schwer.

Sie lässt sich in einem Zug
runterspülen oder
Schluck um Schluck geniessen
Höhepunktig enden

Der Wein kann sauer sein
Die Liebe voller Süsse
das Alter bekommt ihm
genau wie die Liebe im Alter reift.

man möchte ihn trinken
Auge in Auge mit der Liebe
und beide auskosten
von und zum Mund

Gran Canaria (59) 11.05.02


de la antwortete am 25.06.02 (19:22):

Voll süßer Reife
im flimmernden Licht beugen
die Ähren sich schwer.
Rotgetupft die Bordüre,
gewebt aus flammendem Mohn.

Juni 2002


Rosmarie Vancura antwortete am 25.06.02 (22:37):

Noch nie...
___________

Noch nie
war mir die Endlichkeit
so nahe

Noch nie
habe ich die Zeit so erkannt
wie heute

Noch nie
war mir die Uhr so feindlich gesinnt
wie jetzt

Noch nie
habe ich jede Sekunde so bewusst gelebt
wie mit Dir


de la antwortete am 26.06.02 (13:22):


Schloss Cernonice

Mit zarten Farben
male ich -
ein heiteres Bild
im Licht des Sommers,
warm,
erdig und ocker.

Kastanien fächern
ihr Dach,
wildes Grün
umarmt
blasse Mauern
vergangener Pracht.

Verschollen die Glocke,
ein Wappen
ziert das Portal.
Schwer fällt das Tor
ins uralte Schloss,
die Uhr- blieb stehen.

In munterem Spiel
streifen zwei Schwalben
über das Dach,
vom Wind verweht
sind die Jahre.

Geschichten erzählt der Altan-
vom Kommen
und Gehen,
vom Sommer.

(D)

Juni 2002


Rosmarie Vancura antwortete am 27.06.02 (05:01):



S c h w i e l e n
_________________

Ein Mensch der
manuell arbeitet
immer mit derselben Bewegung
seine Hände einsetzen muss
bekommt Schwielen
harte Haut
die ihn vor Verwundung schützt.

Ein Mensch der
liebend noch
immer wieder zurückgewiesen wird
bekommt Verhärtungen des Herzens
und diese machen Gefühle kaputt.

Der Arbeiter
lernt mit seinen Schwielen
zu leben, er gewöhnt sich an sie.
An ein verkrustetes Herz
gewöhnt man sich nie
es stirbt langsam
den Erstickungstod.

Gran Canaria (32)
26.04.02


sieghard antwortete am 28.06.02 (07:24):

74. Minute in Seoul:
Ballack schießt das 1:0;
4 Minuten Nachspielzeit
für Korea keine Möglichkeit.
Das wars im Halbfinale.
Nun Yokohama Glücksspirale.
.


Herbertkarl Huether antwortete am 28.06.02 (13:54):

herrenabend

friede den huetten
krieg den palaesten
dicke zigarren

feuerzangenbowle aus damenstiefeln
dicker rauch wie schnee
einnerungen an die anarchie

hochprozentigen rum nachgiessen
krawatten werden jetzt abgebunden
es wird heiter

es wird unanstaendig
wieder die zoten vom letzten jahr
familienbilder gehen reihum

erst die frau dann die freundin
zwanzig jahre juenger
und dreimal so teuer

jetzt sind die krankheiten dran
drei herzinfarkte der rekord
nochmal rum ueber die zange

zeit das taxi zu rufen
jetzt bloss alles im magen lassen
zigarette verkehrt herum angezuendet

ins haus taumeln
frau und kinder schlafen schon
ab aufs sofa

naechster tag haarspitzenkatarrh
schlechte laune der gattin
naechstes jahr nie wieder

hkh
aehnlichkeiten mit lebenden oder toten personen sind weder beabsichtigt
noch gewollt


;-) antwortete am 28.06.02 (14:37):

*g* zutreffend


sieghard antwortete am 29.06.02 (13:29):

Fußball hin, Fußball her
noch kurze Weile der Wünsche Heer:
D im Finale gegen Brasilien
den Athleten Rosen und Lilien.
90 Minuten hastiges Jagen
Knochen, Schmerzen, Plagen.
Morgen, morgen wissen wir mehr,
ob erfüllt der Wünsche Heer.
.


Rosmarie Vancura antwortete am 29.06.02 (22:21):

Emanzipation
____________

Für Marion


Ema....Ema....
Emanzipation
sie hat dich doch schon
die Emanzipation

Du weisst was du willst
möglichst alles
und das sofort
und sagst emotional
aber glasklar:
"Ich will nicht länger
Schlusslicht
am Fahrrad meines Mannes sein."

Ich will dass du, Mann,
dich endlich meinen Wünschen anpasst
und den Beischlaf dann,
wenn es mir passt!

Ich will deine Stärke
aber deine Schwäche noch mehr
du sollst so sein
wie ich es will.

Marion
Dein Wille sei gesegnet
und dein Weg weiterhin
mit gestörten Beziehungen
gepflastert.

Ema...Ema...Emanzipation
Sie hat dich ja schon
und...
...das hast du nun davon!




die Emanzipation.


Rosmarie Schmitt antwortete am 01.07.02 (19:07):



Waldsinnlichkeit


Tanzende Flecken
auf sonnigem Grund.
Blattschatten necken
Fingerhutmund.

Wiegt sich betörend
im warmen Duft.
Purpur beschwörend
Insekten ruft.

Willfährige Blüten,
Waldsinnlichkeit.
Uralte Mythen
liebkosen die Zeit.

Ewiges Locken,
Reifen, Vergehn.
Auch Fingerhutglocken
im Winde verwehn.


27.6.02


eva antwortete am 02.07.02 (20:22):

Welch ein Sommer ! Glockenblumenwiesen,
durchblüht von Margariten und Salbei,
und rotem Klee - und mitten unter diesen
die kostbar-dunkelblaue Akelei.

Die Purpurdistel blüht am Wegesrande,
die Rose lächelt aus dem dunklen Laub,
es blaut die Wegwarte im Strassenstaub -
wie ruht der Sommerfrieden auf dem Lande.

In den so schattenkühlen Wäldern
hängt jetzt so würzig-schwerer Tannenduft;
es flirrt die heiße Sommerluft
über den reifenden Getreidefeldern.

Oft rieselt auch ein leiser Sommerregen
oft schwerer Wolkenbruch aufs grüne Feld -
wie schön und neu ist dann nachher die Welt;
es bringt dem Lande reichen Sommersegen.

Kann dieser Sommer auch nicht ewig dauern
und muss die goldne Zeit vorübergehn -
so sollten wir darob nicht weiter trauern :
der reiche Herbst ist auch so wunderschön !

eKr


sieghard antwortete am 04.07.02 (16:13):

Mozarts Klaviersonate in A-Dur,
Köchel-Verzeichnis 331,
hat drei Kreuze pur,
geübt, gespielt, gefeilt sehr fleißig,
früher, lang lang ist es her,
fast ertrunken im Erinnerungs-Meer!
.


Rosmarie.Vancura antwortete am 04.07.02 (23:44):

Über mich
_________

So bin ich
und ich werd nie anders sein
so lebe ich
so habe ich gelebt
so werd ich immer leben
bis einer spricht das grosse Nein!

So bin ich
groß und stark und schwach und klein
wortgewaltig, oft voll Wut
dann wieder tief in mich hinein
gefüllt mit Mut
bis hin zum grossen Nein!

So bin ich
eckig und so voller Kanten
und dann wieder weich und rund
selbstsicher lachend, Siegermensch
und innen doch, wer weiss wie wund
Ich bleibe so, so soll's wohl sein
bis einer spricht
das grosse Nein!

So bin ich
und so werd ich sein
Sauerteig und schwerer Wein,
wo ist es denn mein Hauptgewicht
Ich weiss es nicht
Ist es die Liebe
Dann wünschte ich, dass es so bliebe
Ich bleib in meinem eignen Haus
bis hin, zum letzten grossen Aus!


de la antwortete am 06.07.02 (16:14):

REGENWOLKEN

Es schauen im Chor
bronzebraune Samtaugen,
Sonnengesichter-

goldene Ringelblumen
erträumen dir Sommerlicht.

(D)
Juli 2002


Rosmarie Vancura antwortete am 06.07.02 (20:41):

Ich soll Dir Liebe erklären
___________________________

Es wird ein Versuch....

Ich liebe Dich
und jeder Versuch,
Liebe zu analysieren scheitert.
Wie lässt sich Liebe erklären?

Für mich ist sie das
Wunder des Lebens
unerklärbar
unbegreifbar
so wie ich nie begreife
dass der Mond
die Bewegung des Meeres
beeinflusst.

Oder wie die Drehung der Erde
um ihre Achse
den Wechsel der Jahreszeiten
bestimmt.

Oder weshalb auf diesem
sich wie rasend drehenden Planeten
alles was auf ihm steht
nicht ins Weltall hinaus
katapultiert wird.

Beschreiben lässt es sich
verstehen nicht
Ebensowenig wie die Tatsache
weshalb mein Herz
gerade für dich schlägt
erklärbar ist.

Es ist eben, na was denn bloss
Die nicht erklärbare Liebe!


stehen b


de la antwortete am 09.07.02 (13:58):


Heimzu segeln sie
mit lauen Sommerwinden;
zeitferne Träume
wiegen in weichen Wellen -
scharf und klar ein Möwenschrei.

9.Juli 2002


;-))) antwortete am 09.07.02 (14:03):

Samtaugen schauen,
recken sich sacht himmelwärts.
Goldringelblumen,
sanfte Sonnengesichter
träumen heute vom Sommer.

Juli 2002


Rosmarie Schmitt antwortete am 09.07.02 (22:44):

Stille

Stille
Stille kann sein wie Blei
Lastendes, drückendes Einerlei

Stille
Stille kann Frieden geben
Versöhnen Hoffen mit Leben

Stille
Stille kann Lust ausstreuen
Ährengold, Kornblumenbläuen

Stille
Stille mag mich verführen
Sinne mit Düften berühren

Stille
Stille kann Wunder säen
Vollmond zu Glück aufblähen

Stille
Stille kann Einsamkeit sein
Gefangen im Ich und allein

Stille
Stille kann sein wie Blei
Leben und Glück ziehn vorbei

7.7.02


de la antwortete am 12.07.02 (21:43):

Schmiegt sich Strandhafer
in lichte Sommerwinde -
wolkenwärts kreiseln

Windvögel, tanzen im Blau
hoch über Dünen und Deich.


(D)

12.Juli 2002


Rosmarie Schmitt antwortete am 14.07.02 (21:24):

Tugendfrei


Baum der alten Tugenden,
beharrlich, still, im Gleichgewicht.
Gelassen nimmst du Jugend hin,
nur auf das Leben selbst erpicht.

Umtrieb, Spaß, Geselligkeit,
Statusdenken, Wohl-Ansehn
stehn außerhalb von deiner Zeit,
belanglos für dein Wohlergehn.

Auch Güte, Weisheit, Altersmilde
falln wie Tropfen von dir ab.
Führst nicht Betrug noch Krieg im Schilde,
stehst, lebst und schaust zu uns herab.

Baumsäfte steigen. Blätter recken,
bis Sonnenlicht dich ganz durchdringt.
Mag auch der Sturm dein Holz erschrecken:
Mein Leben deine Weise singt.



rsch, 13.7.02


Rosmarie Schmitt antwortete am 17.07.02 (22:34):

Sommerregen


Trommelnde Tropfen klopfen den Takt.
Im Auto gefangen Nichtstun mich plagt.
Ich lausche dem Tropfen. Vom Rhythmus gepackt
ergeb ich mich staunend dem trommelnden Takt.

Klopfende Laute aus Sommerregen.
Platzende Blasen auf nassen Wegen.
Dürstender Wald sich neigend im Segen.
Ich traue dem Leben - Was steht dagegen?


rsch, 17.7.02


schorsch antwortete am 18.07.02 (15:00):

Doch trommelt dann der Regen
eine ganze lange Woche lang,
dann wirds mir angst und bang
und find ihn nicht mehr Segen!

Schorsch (frustriert)


Herbertkarl Huether antwortete am 23.07.02 (16:15):

grand

weglaufend erinnere ich mich
an deine geheimnisse
die du so sehr
vor mir sicher glaubtest

waer es so
waere ich noch da
denn die unausgesprochenen gedanken
taten das ihrige

so kommt steinchen zu steinchen
bis eine mauer draus wird
die den einen zum anderen
nicht mehr hinuebergelangen laesst

hkh


Arwen antwortete am 25.07.02 (09:45):

Drachenreiter

Am Horizont da dunkelt �s schon,
doch was and �res kann man auch noch seh�n.
Dunkler Schatten in der Luft,
in ihr liegt ein herber Duft.

Hitze fließt und Donner grollt,
sodass ein Stein vom Berge rollt.
Und aus der Luft senkt sich hernieder,
der Drache mit grünem Gefieder.

Zornige Augen glühn ganz lüstern,
Rauch steigt aus seinen Nüstern.
Senkt den langen Hals und brüllt,
schreit, so dass die Erde bebt.

Greift mit spitzen Klauen an,
Zähne spitz und sehr gefährlich,
frisst den mut�gen Rittermann,
doch dennoch ist er unentbehrlich.

Drachenherze sind ganz rein,
nicht voll Feilsch und Lüge,
in ihren Augen spiegelt sich der Schein,
ihrer bösen Drachenseele.

Als die blutige Tat vollbracht,
er wieder in den Himmel fracht.
Und schwingt mit großen Flügeln sich,
In die Luft, bewahre mich!

Noch zieht der Dunst in Nebelschwaden,
keinem will er nun mehr schaden.
Zufrieden von der Drachentat,
fliegt er davon, weit weg vom Tag.

Wenn man ihm ins Herze sticht,
erglimmt nicht mehr das kleinste Licht.
Das Herz zerstört, die Seel� verflucht,
Der Drach� entehrt, Erlösung sucht.

Drachen lieb ich über alles,
denn ich reit� auf dem Rücken,
und im Fall des Falles,
werde ich mein Schwerte zücken.

Nicht für Drache nicht für ihn,
sondern für die, die wollen ziehn,
ihr Schwert gegen den Drachen,
wird er auf sie das Feuer fachten.

____________________________________________________________


Ewiges Blau


Ewiges Blau,
schwebende Tiefen,
Wellenspiel.

Die Flucht einer Möwe,
die Stadt Atlantis,
ewiges Blau.

____________________________________________________________


Ruhige Momente vor dem Sturm

Wolkenspiel,
Lebenspendendes Wasser,
Atmosphäre.

Der Geruch der Stille,
innere Ruhe,
langes Warten.

(Internet-Tipp: https://herr-der-ringe-film.de)


schorsch antwortete am 01.08.02 (10:02):

Sind denn die Menschen Massenware?
Ist nur die Masse noch das Wahre?
Das Individuum wird vom Mob gefüttert;
was ich da seh, mich bar erschüttert.

Der Pöbel pfeift, der Pöbel kreischt;
fünf Zugaben er frenetisch heischt;
sogar noch an der Glotze glotzen
bekloppte Fans - es ist zum Ko....pf schütteln!

1. August 2002, Schorsch


de la antwortete am 03.08.02 (10:31):

Im Innern geschützt
lauschst du dem trommelnden Takt -
perlende Tropfen,

gleichförmig, rhythmisch rinnend -
Sommerregenduft im Stau.


27.07.02


Luisa antwortete am 03.08.02 (10:36):

Das Herzenstor

Tief innen
versteckt im Dunkeln,
das Herzenstor.

Mit Perlen und Blättern verziert
wartet es auf Besuch.
Das Tor gibt Geborgenheit
für jeden, der kommt.

Es führt in die Seele,
wo Gefühle
in Perlmutmuscheln träumen.

Herrscht vor dem Tor
ein Wolkensturm,
verschließt es sich
und lässt eisigen Gefühle nicht durch.

Ein anderer Weg führt vom Herzenstor
in deine Mitte.
Dort blitzen Rubine,
Achate und Diamanten,
es duftet nach Rosen und Veilchen.

doch niemand
hat jemals
sein Herzenstor erspäht.

Luisa (11 Jahre)
2.8.2002


de la antwortete am 03.08.02 (10:45):

hallo rosmarie,

dein wunderschoener "sommerregen" hat mich inspiriert, umgeformt enstand ein tanka (siehe oben), danke dir ;-)).

sommerliche gruesse allen

de la


hl antwortete am 03.08.02 (12:03):

Haiku

Jeder Fluss endet.
In jedem Regentropfen

unendliches Meer

hl


Arwen antwortete am 03.08.02 (12:29):

Meine kleine Schwester Eileen (5 Jahre)

Wie soll ich sie bloß beschreiben,
sie darf man nicht meiden.
Mit ihrem frischen Lachen,
erfreut sie sich an allen Sachen.

Mit ihrem zickigen Getue,
ist dann plötzlich Ruhe.
Doch mit ihrem fröhlichen Gekicher,
wird sie lustig und auch frecher.

Flitzte um den Küchentisch,
war in der Birne nicht mehr frisch.
Doch sie kam immer wieder runter,
war wieder frisch-fröhlich und munter.

Auch wenn sie manchmal böse ist,
meiden möchte ich sie nicht.
Meine liebste Schwester, das ist sie,
vergessen werde ich sie nie!

Von ihrer ,,großen Schwester",
die sie gaaaanz doll lieb hat!




Internet-Tipp: https://herr-der-ringe-film.de


Rosmarie Schmitt antwortete am 03.08.02 (17:43):

Hallo miteinander,

ach, ist das schön, dass wieder reges Leben bei uns "Lyrikern" herrscht! Freu, freu!

Liebe Dela,
für mich waren deine Gedichte und die der anderen auch schon oft der Auslöser, selbst eines zu einem Thema zu machen. Auch deshalb finde ich diesen Themenstrang so sehr erfreulich und befruchtend. Dein Sommerregenduft-Gedicht finde ich wunderschön, wie so viele von dir!

Liebe Heidi,
wie schön, dass du nicht für ewige Zeiten in den Tiefen des Internets verschwunden bist! Ich habe deine Gedichte schon oft vermisst! Du hast zwar meist einen anderen Blickwinkel als ich, aber für mich sind gerade diese verschiedenen Denk- und Fühlmuster horizonterweiternd und oft emotional bereichernd!

Liebe Luisa,
es ist schön, dass du hierher gefunden hast! Dein Gedicht finde ich erstaunlich tiefgehend, und deine Bilder gefallen mir sehr!

Liebe Arwen,
so eine Schwester wie dich hätte ich auch gern gehabt! Du schaust mit liebevollem und humorvollem Blick! Ganz sicher wirst du in deinem Leben noch viel Erfreuliches, Amüsantes und Beglückendes entdecken können!

Allen, die hier schreiben, und auch denen, die immer wieder anrührende und zum Nachdenken anregende fremde Gedichte einsetzen, möchte ich herzlich danken!

Rosmarie


hl antwortete am 04.08.02 (00:14):

traumwächter

sie schläft
sie träumt
berührt sie nicht
sie träumt
sie schläft
erweckt sie nicht

wir behüten ihre träume
bunte bilder
ihrer gedanken
am horizont
wo der regenbogen endet
schwebt sie
zwischen erde und himmel
nie ganz wach
nie ganz schlafend
erträumt sie sich
liebend
ihre welt

hl

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/gimp_hl/traumwaechter.jpg


hl antwortete am 04.08.02 (00:21):

träumerin

traumstark
werfe ich den stein
der realität
in das all
um im meer der träume
zu versinken

hl

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/gimp_hl/traumstark.jpg


Herbertkarl Huether antwortete am 04.08.02 (17:01):

: Neuer Eintrag im Forum Kunst, Literatur & Kultur
:
: Thema: Eigene Lyrik Kapitel 6
:
: Herbertkarl Huether ([email protected]) schrieb am 23.07.02
(16:15):
:
: grand
:
: weglaufend erinnere ich mich
: an deine geheimnisse
: die du so sehr
: vor mir sicher glaubtest
:
: waer es so
: waere ich noch da
: denn die unausgesprochenen gedanken
: taten das ihrige
:
: so kommt steinchen zu steinchen
: bis eine mauer draus wird
: die den einen zum anderen
: nicht mehr hinuebergelangen laesst
:
: hkh


> kontra

> auf dich zulaufend erinnere ich mich
> an deine geheimnisse
> die du so sehr
> vor mir bewahrst

> darum halte ich inne
> die ausgesprochenen gedanken
> die unausgesprochenen fragen
> gebieten mir halt

> so bildet sich eine mauer
> aus fragen und antworten
> die nicht gestellt
> die nicht gegeben werden


>hl


re

stehenbleibend erinnere ich mich
an deine geheimnisse
die du so sehr
vor mir bewahrst

so gehe ich zu dir
die ausgesprochenen gedanken
die unausgesprochenen fragen
loesen zu wollen

so verschwindet die mauer
aus fragen und antworten
die gestellt
und gegeben wurden

hkh


*g* hl antwortete am 04.08.02 (20:51):

kontra re

dialog ist der steinbrecher
der geheimnisse
wie meteoriten aus dem all
fallen lässt
hüte dich
vor fallenden steinen
der realität

hl


hl antwortete am 05.08.02 (18:21):

Träumerin 2.Vers

..
getragen von den weichen wellen
der imagination
entfernt
von den klippen der realität
erträume ich
irreale wirklichkeit

hl

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/gimp_hl/traumspiegel.jpg


Herbertkarl Huether antwortete am 06.08.02 (03:40):

kontra rere

monolog ist der steinschmieder
der offenheit
der lava aus dem erdinnern
hochkommen laesst
huete dich
vor der hochkommenden lava
der transzendenz

hkh


hl antwortete am 06.08.02 (16:50):

lyrischer dialog

zwischen
fallenden steinen
und heisser lava
brennt der dialog
in lohenden flammen
mit schwarzer asche
von worten
schreibe ich phoenixgleich
ein neues lied
stark
ohne furcht
unermüdlich
das geheimnis zu
ergründen

hl


:-))))


hl antwortete am 07.08.02 (19:35):

suednord

wehe, wind
mein starker freund
wehe laut

rosenrot
lavendelblaue traeume
nordwind weht, hab acht
schwarz der himmel
kahl die baeume
leise summt die nacht

novemberleuchten
umgestuelpter welt
nordwind weht so heiss
tief die sterne
rotes gluehen
weise schmilzt zu eis

wetter drohen
schmeichelnd melodie
nordwind singt so laut
rot der himmel
tief der sueden
schauer auf der haut

wehe wind
mein starker freund
wehe laut

hl