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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Zuwanderungsrat empfiehlt Anwerbung von 25000 Fachkräften

 15 Antwort(en).

heinzdieter begann die Diskussion am 19.10.04 (20:11) :

Anfang 2005 wird voraussichtlich die Zahl der Arbeitslosen die 5 Millionen Marke übersteigen und da empfiehlt der sogenannte Zuwanderungsrat die Anwerbung von Fachkräften.
Was hat sich unsere Regierung wohl dabei gedacht??
Meiner Meinung ist doch der absolute Nonsens.
In Deutschland werden doch die erforderlichen Fachkräfte unter den 5.000.000.000 Arbeitslosen zufinden sein.


uul antwortete am 20.10.04 (02:50):

Ja, heinzdieter - bei dieser Meldung in den Nachrichten ist mir auch die Galle übergegangen!

Angeblich besteht bei uns ein Mangel an

- Ärzten, sowie allgemein im Gesundheitswesen

- bei Banken und Versicherung

- im Ingenieurwesen

Woher und wie hat sich wohl diese Kommission ihre "Erkenntnisse" geholt? Und dann noch ein 500-seitiges Gutachten erstellt?

Es ist eine Vielzahl von jungen deutschen Ärzten nach Norwegen ausgewandert, weil sie hier keine Anstellung gefunden haben.

Es werden bei den Banken laufend Leute "freigestellt" - eine schmeichelhafte Bezeichnung für Entlassungen. Krankenhäuser und Pflegeheime entlassen Fachkräfte, weil sie angeblich zu teuer sind.

Tausende von Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern sind arbeitslos.

Aber: Die "Bundesagentur für Arbeit" hat einer Vermittlungs- und Erfolgsquote von sage und schreibe ganzen 5 % !!! Da ist doch etwas mehr als faul im Staate ...

Meiner Meinung nach werden vielleicht nur sehr junge und vor allem sehr billige (!!) Kräfte aus dem Ausland gesucht, man verspricht ihnen nach einer gewissen Zeit auch für die nachgezogenen Familien ein Daueraufenthaltsrecht - im Gegensatz zur "Greencard", die nur für eine begrenzte Zeit Gültigkeit hatte.


PS.: 5.000.000.000 Arbeitslose sind es Gott sei Dank doch noch nicht ;-) - kann es aber gut nachvollziehen, daß der Zorn Dir drei Nullen zu viel in die Tasten klappern ließ ...


julchen antwortete am 20.10.04 (06:30):

Was stimmt denn mit diesem Bild nicht?

Man korrektiere wenn's nicht stimmt, aber laeuft
Deutschland nicht ueber von Ausgebildeten???
X Jahre Uni und Wissen und Papiere zum Vorzeigen?
Meine Nicht lediglich eine davon, die nun eventuell
auch unter die Arbeitslosen geht?

Und nun sollen 25000 Fachkraefte von anderswo
angeworben werden?
Das ist wie Kuhfladen von der Nachbar Ranch auf
die eigene Weide getragen..........

WER sitzt eigentlich am
Gruenen Tisch des "Zuwanderungsrates"?
Und haben die irgendein Verhaeltnis zur Realitaet?


Medea. antwortete am 20.10.04 (07:24):

Bundesinnenminister Otto Schily hat sich zunächst einmal zurückhaltend zu dem Bericht geäußert und kündigte eine Prüfung "mit sehr, sehr großer Sorgfalt" an.
Auch die Union übte scharfe Kritik an den Empfehlungen des Zuwanderungsrates. "Das Gutachten ist von dem Willen durchzogen, die Zuwanderung nach Deutschland massiv auszuweiten", erklärten die zuständigen Fraktionssprecher Hartmut Koschyk und Reinhard Grindel in Berlin.
Die Vorschläge zu einer Öffnung des Arbeitsmarktes "müssen die vielen qualifizierten deutschen und ausländischen Beschäftigten in unserem Land, die gerade in diesen Tagen um ihren Arbeitsplatz bangen, als Hohn empfinden."

(ap vom heutigen Tage)


ortie antwortete am 20.10.04 (07:34):

War die "green card" nicht schon einmal im Gespräch? Was ist daraus geworden?


Medea. antwortete am 20.10.04 (07:36):

Der "Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration" wurde im Mai des letzten Jahres von Otto Schily eingesetzt.
Das von der CDU-Politikerin Rita Süßmuth geleitete sechköpfige Gremium soll unter anderem die Kapazitäten für die Aufnahme und Integration von Ausländern bewerten.

Was bisher so an Integration in unserem Lande gelungen scheint, ist m.E. nach nicht gerade ein Vorzeigemodell. Anstatt zig Tausenden erneut Deutschlands Türen zu öffnen,
bedarf es vorweg weiterhin großer Anstrengungen, die bereits in Deutschland befindlichen Millionen halbwegs zu integrieren. Da liegt wohl eher der Hase im Pfeffer.


Medea. antwortete am 20.10.04 (07:40):

Die Experten schlagen in ihrem Gutachten vor, ein jährliches Kontingent von Aufenthaltserlaubnissen für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zur Verfügung zu stellen. Anders als bei der vor vier Jahren eingeführten "Green Card" sollen sie dauerhaft bleiben können und ihre Familienangehörigen mit nach Deutschland bringen dürfen. "Nur so können die weltweit qualifizierten Migranten auch für den Standort Deutschland gewonnen werden", heißt es in dem Bericht.


chris antwortete am 20.10.04 (09:48):

für mich ist immer noch nicht klar, warum es diese
Fachkräfte nicht in Deutschland geben soll!

Uns im Büro liegt eine Anfrage eines hochqualifizerten Fachmannes vor,
der im Moment noch im Ausland ist, aber
"verzweifelt" versucht in De eine Stelle zu finden! Das
Arbeitsamt sagte ihm: man habe keine Stelle für ihn!
Diese Anfrage flatterte erst gestern auf den Schreibtisch
des Büros.

Da tut sich für mich ein riesiges Loch von Fragen auf!

Zur Info ich war in der "Versicherungsbranche" tätig.


rolf antwortete am 20.10.04 (10:19):

Solange die Arbeitsvermittlung durch die BA mit den alten Berufskennziffern arbeitet, wird sich die Vermittlungsquote gerade bei höher Qualifizierten nicht ändern.


schorsch antwortete am 20.10.04 (10:51):

500`000 sollten aus dem Kreise der Arbeitslosen zu Ausbildnern geschult werden. Und dann sollte jeder von ihnen 10 Arbeitslose schulen - Jahre lang - dann gäbe es keinen einzigen Unbeschäftigten mehr in Deutschland.....


Piri antwortete am 20.10.04 (11:14):

Bei Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften mit Familienzuzug stellen sich mir die Haare auf. Da kommt dann wieder ein Arbeitender, der in das System einzahlt, bringt aber seinen Familienanhang mit, der dann ohne Beiträge versorgt wird. Haben wir nicht schon genug solcher Fälle?


heinzdieter antwortete am 20.10.04 (11:42):

Wie undurchdacht dieser Zuwanderungsrat handelt zeigt sich doch bereits darin, daß Kenntnisse der deutschen Sprache ein unbedingtes Muß sein sollte.
Gerade im Bereich Versicherungswesen sind doch umfangreiche Kenntnisse bezogen auf das deutschen Versicherungswesen unbedingt erforderlich. Ausserdem müssen diese Personen fließend Deutsch sprechen.
Das gleiche gilt auch für die andernen aufgeführten Berufe.
Man hat hier den Eindruck, daß sich gewisse Leute profilieren möchten (Profilierungssucht).
Der deutsche Arbeitsmarkt wird nicht nur 25.000 sondern noch mehr Arbeitskräfte hergeben, die nach einer gewissen Schulung diese Stellen einnehmen können.


Karl antwortete am 20.10.04 (18:54):

Alle, die sich so gegen Zuwanderung sperren, die unsere Volkswirtschaft bitter nötig hat, haben nicht wirklich zu Ende gedacht. Wer soll uns mal pflegen, wenn die eigenen Kinder immer weniger werden.

China macht zur Zeit seine Erfahrung mit der 1 Kind-Familie. Das Kind stöhnt unter der Last 2 Eltern und vier Großeltern versorgen zu müssen. Wir haben zwar keine staatlich verordnete 1 Kind-Familie, aber bei uns Deutschen funktioniert das auf freiwilliger Basis.

Es ist ein Glück wenn Familien mit vielen Kindern einwandern. Kommen sie nicht, bleibt nur der Pflegeroboter als Alternative (s. Link) :-|

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a44.html


heinzdieter antwortete am 20.10.04 (19:35):

Anfang 2005 wird die Arbeitslosenzahl die 5 Millionengrenze übersteigen.
Gerade im Pflegeberuf gibt es verschiedene Ausbildungsstufen. Es besteht somit die Möglichkeit der Umschulung.
Das Argument, wir benötigen Pflegepersonal aus dem Zuwanderungskontigent und begründen damit die Empfehlung dieser Institution, ist unrealistisch.
Maschinenbau-Ingenieure Versicherungs- und Bankkaufleute ohne perfekte Deutschkenntnisse aus dem Zuwanderungskontigent einzusetzen, ist doch unmöglich.
Also warum dann Zuwanderung? Etwa zur Deckung von angeblich offenen Stellen, die jedoch bei richtiger Planung und Einsatz und Umschulung aus dem Arbeitslosenpotential abgedeckt werden können.


rolf antwortete am 20.10.04 (21:14):

Umschulung funktioniert aber nur langfristig, und auch dann nur, wenn die Bedarfsermittlung richtig ist.
Ich habe ein Bewerbungstraining mitgemacht, 90 % der Teilnehmer waren arbeitslose Bürokaufleute.
Anschließend wurde ich zu einem Lehrgang „Vorbereitung auf die Bürokaufmann-Prüfung“ geschickt.


heinzdieter antwortete am 21.10.04 (11:01):

Die SPD sowie die CDU sind gegen die Empfehlung des Zuwanderungrates.
Ein weiser Entschuß.