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THEMA:   Spiegel in Rattenberg

 20 Antwort(en).

wuli begann die Diskussion am 13.11.05 (10:08) :

Ich finde das Thema so toll, daß ich es hier mal beschreiben will.
Der Ort Rattenberg ist in Österreich im Inn-Tal. Er liegt dort eingebettet zwischen doch recht hohen Bergen, so daß im Sommer kaum, doch jetzt in der winterlichen Jahreszeit die Sonne keine Möglichkeit hat zu scheinen. Wenn man durch die Gassen geht, was ich aus dem Grunde gerade gemacht habe, spürt man dies auch ein wenig. So haben die Bürger dort sich jetzt was einfallen lassen, denn abgesehen vom ewigen "Schattendasein" ist eine gewisse Depression der Leute bemerkbar. Auch ziehen einige der Jungen aus diesem Grund weg.
Also will man nun dem entgegen wirken, indem man auf den Bergen ringsherum Spiegel aufstellen will! So sollen einige Bereiche des Ortes damit von der Sonne "beleuchtet" werden. Noch ist es nur ein Gedanke, doch sollte es Wirklichkeit werden, dann wird es wohl zum Besuchermagnet! Ich bin jedenfalls recht gespannt!
Sonnigen Grüße an alle
wuli


 bongoline antwortete am 13.11.05 (11:40):

Hallo wuli,

ja, das habe ich auch gelesen. Ob sich im Winter die Gastronomie darüber freuen wird ist eine andere Sache, wenn denn dann die Leute lieber durch den Ort flanieren als vor dem Schatten in die Lokale zu fliehen?

Also daß man in Hollywood in den Universal Studios mitten im Hochsommer durch tiefwinterliche Landschaften spazieren kann, das ist ja absolut nichts Neues.

Aber neueste Planungen bei uns in Seefeld heroben. Sollte die Adventzeit mit Gänseblümchen auf den Wiesen geschmückt sein, so plant man, wenn es denn die Lufttemperaturen ermöglichen, die Fussgängerzone zum Zwecke der heimeligen Weihnachtsatmosphäre künstlich zu beschneien. Ach wird das dann ein schönes Stapfen werden und es stellt sich mir die Frage, bildet dieser Schnee dann endlich mal keine Schneeränder auf den neuen Citystiefeln?


 Tobias antwortete am 13.11.05 (12:58):

Wir wirken doch überall entgegen. Weihnachten Anfang Oktober und Mitte Dezember schon Ostern. Die übrige Zeit nur noch events die der tatsächlichen Zeit entgegen steht.

Ein Servus nach Rattenberg und auch nach Seefeld dort aber lasst bitte die Hohe Munde stehn.


 dutchweepee antwortete am 13.11.05 (13:15):

@bongo ...wenn DAS die hollies lesen, wollen die auch künstlichen schnee. ich bin seit 1999 in Den Haag und hier hats seit dem noch nie geschneit.

.


 mart antwortete am 13.11.05 (14:15):

Was in Dubai möglich ist, sollte doch auch für Den Haag möglich sein:-)

Wüstenerprobte All-Wetter-Schneekanone
Die erste Schneekanone, die bei jeder Temperatur Schnee erzeugen kann, ist am Donnerstag in Hopfgarten im Brixental präsentiert worden. Den ultimativen Härtetest bestand das System in der Wüste von Dubai bei Temperaturen von 50 Grad.

Internet-Tipp: https://www.skidubai.dubai-city.de/


 bongoline antwortete am 13.11.05 (14:17):

@ Tobias

aber klar, davon kannst ausgehen,
1.) schon allein wegen Felix Mitterer, wo sollte er denn sonst seine Bergspektakel aufführen und
2.) wie könnte man Dir das denn antun, man kann Dir doch nicht die ehemalige Heimat Deiner Jugendzeit verschandeln. Gibt ja sonst schon genug Ausverkauf in unserer schönen Heimat.

@dutchweepee

was glaubst Du, warum Seefeld schon eine Hochburg der Holländer geworden ist. Und wenn ich Deine Eingabe so lese kommen bei mir Zweifel auf - denn eine angeheiratete Tante ist Holländerin - war jetzt wirklich der Bruder meines Vaters der Grund oder nicht doch etwa der Schnee???

Egal wie - sie ist mehr denn eine Tirolerin zur Tirolerin geworden.


 herb antwortete am 13.11.05 (15:25):

Nicht nur fehlender Schnee, sondern auch nicht zugängliche Berge lassen die Fantasie spielen. Nach der Blockade 1948 in ging man Berlin wirklich an die Arbeit, Berge aufzuschütten.
Das ganze Vorhaben ging aber dennoch zu langsam. Obwohl beachtliche Höhen erreicht wurden, konnte man den Seefelderinnen keine Konkurrenz machen. Nach dem Fall der Mauer überlegt man eher, ob man nicht eine Transrapidstrecke, natürlich ohne Halt in Bayern - warum auch? Stoiber ist ja nicht nach Berlin gegangen. Also wußten die Planer damals schon warum, sie nicht weiter investierten.
Die Gefahr besteht nun natürlich, dass man im Rheinischen, wohl insbesondere im sonst erwürdigen Colonia, auf den Gedanken kommen könnte, es den (verhassten) Düsseldorfern gleichmachen, was sage ich, sie überbieten will.
Künstliche Berge, natürlich mit Dauerbeschneiung, wäre ja wohl nicht auszuschließen.
Wir sollten die Diskussion hier stoppen, sonst bringen wir die Leutz erst auf krumme Wege. Und später heißt es dann, der Vorschlag kam aus Bayern, oder viel schlimmer, von den sonst so bodenständigen Tirolern. Von denen gibt es ja auch (sehr)weibliche Ausführungen, oder soll es zumindest geben. In Würzburg sah mann schon lange keine mehr.


 dutchweepee antwortete am 13.11.05 (16:16):

@herb ...sowiel ich weiss, waren die "berge" in berlin eher schutthaufen und aus der not geboren. siehe MONT KLAMOTT!

.


 herb antwortete am 13.11.05 (16:32):

@ dutchweepe,

nun war ich gerade so schön am Träumen und werde durch Dich auf den Boden der Realität zurück geführt.

So geht es eben mit manchem Traum, er wird einfach kaputt gemacht. ;-)


 wanda antwortete am 13.11.05 (16:43):

unsere City-Kirche liegt genau gegenüber der Galeria Kaufhof.
Die tiefstehende Sonne scheint auf die verglaste Fassade. Diese wiederum wirft die Sonne auf mich, wenn ich vor der Kirchentüre stehe, weil es drinnen so kalt ist.
Funktioniert wunderbar, nur braun wird man wahrscheinlich nicht :-))))


 schorsch antwortete am 13.11.05 (16:47):

Ich war schon 2 oder 3 mal in Rattenberg. Dass man die engen Gässchen mittels Spiegeln auf dem Berg erhellen könnte, das erlaube ich mir zu bezweifeln. Da müssten ja auch auf sämtlichen Dächern des Städtchens Umleitspiegel aufgebaut werden. Und ob daran die Luftfahrt Freude haben könnte? Eher könnte man noch den vor ein paar Jahren gegrabenen Umfahrungstunnel mit Spiegeln erleuchten!

Betreffs Schneekanonen: Es gibt bald keine TV-Shows mehr gegen Weihnachten, die ohne Schneeberieselung auskommen. Ein Gag. Aber auch eine ungeheure Energieverschwendung.


 mart antwortete am 13.11.05 (17:07):

Ja, Schorsch, nur kommt das kleinste Schigebiet inzwischen nicht mehr ohne Schneekanonen aus - negative Folgen des Tourismus - und die Planung und der Bau derselben kommt kaum nach.
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Diese Planung in Rattenberg wurde vom Lichtstudio Bartenbach gemacht.

Bartenbach ist ein Genie, allerdings im Ausland weitaus bekannter als in Österreich.

Wenn man wissen will, was neben der Ausleuchtung der Moschee in Medina und Flugplätzen in Frankfurt noch alles in sehr intelligenter und stromsparender, aber die psychologischen Effekte des Lichts einplanende Weise, gemacht wurde, kann man im Link unter "Referenzen" nachschauen.

Bei diesem Projekt wissen die Planer selbst nicht, ob es funktionieren wird.

aus ORF-online:

"Etwas verrücktes Projekt "
"Da haben wir dieses etwas verrückte Projekt in Angriff genommen", erzählt Bürgermeister Franz Wurzenrainer. Jetzt plant das Bartenbach Lichtlabor in Aldrans ein zwei Millionen Euro teures Spiegelsystem, das dem 40 Kilometer östlich von Innsbruck gelegenen Dorf Wintersonnenstrahlen bescheren soll.
"Heliostaten"
Diese Spiegel, in der Fachsprache "Heliostaten" genannt, werden auf zwei Achsen montiert und mittels eines Rechners so programmiert, dass sie im Laufe eines Tages die Sonnenstrahlen zwar aus verschiedenen Winkeln empfangen, sie aber stets auf dieselbe Stelle reflektieren.
Die Heliostaten sollen Anfang 2007 in einer Entfernung von nur 500 Meter Luftlinie im sonnenverwöhnten Dorf Kramsach aufgestellt werden. Von dort soll das Licht auf eine zweite Reihe von Spiegeln gelenkt werden, die ihrerseits "die Sonne an zehn ausgewählte Punkte im Dorf weiterleiten", erklärt Markus Peskoller, der das Projekt beim Lichtlabor leitet

Weltweit kein vergleichbares Projekt
Dabei ist keinesfalls gesichert, dass das System auch funktioniert. "Die technischen Zwänge sind gewaltig", sagt Peskoller, "es gibt weltweit kein vergleichbares Projekt. Die Spiegel müssen äußerst präzise sein und absolut flach, damit es funktioniert." Eine Machbarkeitsstudie soll erst noch bestätigen, dass das Sonnenlicht auch wirklich nach Rattenberg umgelenkt werden kann. "

Internet-Tipp: https://www.bartenbach.com/


 angelottchen antwortete am 13.11.05 (18:31):

also lieber energieverschwendung als die landschaft zertrampeln .. da lobe ich mir die skilanglaufmeisterschaften in düsseldorf am rheinufer! kosten werden durch sponsoren finanziert, die skiart wird bekannt gemacht und hat zuschauer wie nie und gleichzeitig gibts pary ohne ende - und alles das, ohne das eine alpenscholle zertreten wurde :-)


 wuli antwortete am 13.11.05 (21:24):

Also diese Reaktionen hatte ich nicht erwartet. Energieverschwendung in Verbindung mit Schneekanonen würde ich auch verurteilen, doch hier ist davon nicht die Rede. Es ist meiner Meinung nach ein Projekt mit vielen Unbekannten. Ob die Machbarkeitsstudie es überhaupt zulässt dazu noch die offene Geldfrage. Ich findes jedenfalls interessant für die betroffenen Menschen und würde, wenn es dazu käme, schon aus eigenen Interesse auf ein Abendessen in der Wirtschaft verzichten und das Geld für dieses Projekt spenden. An der Stelle noch, meine Motorradfreunde, zwar sind die meisten etwas jünger, stehen diesem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber. Ists das Alter hier im Forum ... ? Denkt mal an den Beginn der Eisenbahn, schneller als 30 km war zu der Zeit lebensgefährlich!


 Lars antwortete am 13.11.05 (21:43):

Also ich finde diese Idee von diesem Thread Schwachsinn, sorry!
Sonnenlicht sollte schon genutzt werden z.B. mit Solarzellen auf den Dächern usw.!


 bongoline antwortete am 13.11.05 (21:55):

@ wuli,

warum reagierst Du so sauer und vor allen Dingen, warum spielst du das Alter hier im Forum an - auch wenn Rattenberg im Schatten der Berge liegt, das heißt noch nicht, daß die hier im Forum hinter den Bergen leben.

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Aus der Homepage von Rattenberg:

Rattenberg am Inn ist mit ungefähr 440 Einwohnern und 11 ha Gemeindegebiet die kleinste Stadt Österreichs. Sie wurde urkundlich erstmals 1254 genannt,1393 erfolgte die Stadterhebung. Als eine der wenigen Städte Europas, die sich das mittelalterliche Stadtbild nahezu zur Gänze erhalten hat, bietet sie ein besonderes Flair.

Die Rattenberger Glasverarbeitung geht ins 19. Jahrhundert zurück. Damals siedelten sich einzelne Glasveredler hier nahe der Glashütte Kramsach, die auf eine 300jährige Tradition zurückblicken konnte, an. Heute unterstreicht ein Dutzend glasveredelnder Betriebe den Ruf Rattenbergs als � Die Glasstadt Tirols.

Im Jahre 1996 wurde Rattenberg durch die Eröffnung des Umfahrungstunnels von der quälenden Verkehrslawine durch das Ortszentrum befreit. Seither hat sich das Leben für Bewohner wie Gäste enorm gewandelt.

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Sicher ist es ein Experiment und normalerweise, was Bartenbach anlangt, funktioniert auch. Nur bedenke doch mal, entlang des ganzen Südufers vom Inn liegen Orte, die damit leben müssen, daß sie mindestens 2 Monate im Winter kein Sonnenstrahl trifft. Nach Deiner Schilderung über eine gewisse Depression der Einwohner Rattenbergs müßte ja schon das halbe Land Tirol depressiv sein. Na also das will ich jetzt doch nicht annehmen.

Trotzdem, ich wünsche dem Projekt Erfolg.

Internet-Tipp: https://www.rattenberg.at/


 wuli antwortete am 13.11.05 (22:35):

Liebe bongoline, meine Reaktion ist nich sauer, es ist einfach Unverständnis wegen der genannten Gründe. Warum sollte man es nicht mal an einem Ort versuchen. Das Alter hab ich nur genannt, weil ich bei Jüngeren Leuten, wie schon genannt, eine andere Reaktion spürte.
Die andere Seite ist, wer wird von euch schon mal dort gewesen sein? Wer dort schon mal war und mit offenen Augen, Ohren und vor allem die Nase(!) durch die Strassen ging wird anders darüber denken.
Ich wünsch den Rattengergern jedenfalls viel Erfolg!!!


 Literaturfreund antwortete am 13.11.05 (22:45):

Können die in Rattenberg nicht den Berg oder alle Berge überhaupt durchbohren...? Und sich ein Lichttal schaufeln?
Da können sich alle Schattenopfer im Berg verkriechen, für die Tunneltherapie und das Tropfwassertrinken und das Höhlensingen?
Und wenn's ganz toll runterdonnert von den Höhen - dann ab in die rettenden Höhlen.

Vielleicht findet wer in 80.000 Jahren einen Rötty oder einen Börgi oder ein verledertes Liebespärchen.
*
Ob Moor, ob Tor, ob Schnee, ob Weh,ob Ratten, ob Schatten, ob Schillng, ob Ökokilling:

s. URL.:

Internet-Tipp: https://www.aski.org/images/moorleiche1.jpg


 Karl antwortete am 14.11.05 (09:23):

Ich finde, dass jeder Mensch ein Anrecht auf ein bischen Sonne hat. Warum dürfen sich die Rattenberger nicht einiger Spiegel hierzu bedienen? Kein Sonnenlicht, das andere bescheinen würde, wird deshalb umgeleitet. Die Sonne ist keine knappe Resource, um die es Verteilungskämpfe wie ums Wasser geben sollte.


 schorsch antwortete am 14.11.05 (09:30):

Ich denke, wir streiten um des Keisers Bart. Lassen wir die Rattenberger doch experimentieren. Wenns gelingt, werden sie in den Annalen der Technik-Weltgeschichte einen Ehrenplatz finden! Falls nicht, wirds ihnen halt gehen wie den Schildbürgern, die vergessen hatten, in ihre neue Kirche Fenster einzubauen - und die dann das Sonnenlicht mit Körben in die Kirche trugen.....


 dutchweepee antwortete am 14.11.05 (23:57):

@schorsch ...der vergleich gefällt mir *LACH*

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