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THEMA:   Lipom im Oberarm

 21 Antwort(en).

tiramisusi begann die Diskussion am 21.02.05 (14:33) :

Seit einigen Jahren habe ich ein sog. Lipom (Fettgeschwulst) im Oberarm und bin heute noch überzeugt, dass es durch eine des öfterten verwendeten alten Blutdruckmanschette meines ehem. Hausarztes entstanden ist - zu mindest wurde immer ignoriert, wenn ich über eingeklemmtes Gewebe klagte. Aber ich kann mich auch irren.

Zunächst hat es mich nicht gestört und war etwa so gross wie eine Kastanie oder ein halbes Ei und auch der neue Arzt riet mir ab, da irgend etwas machen zu lassen - nun ist es aber fast so gross wie ein Gänseei, liegt ziemlich tief und tut auch schon mal weh.

Wir haben hier doch einige Mediziner unter den Usern - kann mir jemand einen Rat geben? Wie sinnvoll ist eine OP und welche eventuellen Alternativen gibt es? Kann es "bösartig" werden?

Das Lipom ist gut beweglich an der Aussenseite auf bzw in dem Bizeps und Nebenmuskelstrang tastbar - abgesehen davon, dass es wie gesagt auch schon mal schmerzt bei bestimmten Bewegungen habe ich Probleme mit den Ärmeln meiner Blusen. Aber das ist sekundär ..

Alle Ratschläge aus einschlägigen Webseiten kenne ich fast schon, praktische Erfahrung aus med. Sicht oder von Betroffenen ist sehr willkommen, danke -


Vorlesefunktion  mart antwortete am 21.02.05 (14:52):

Als Betroffene möchte ich mich äußern.
Vor einigen Jahren entwickelte sich ein Lipom in meinem Gesicht am seitlichen Unterkiefer. Innerhalb von ca.2 Wochen wuchs es auf die Größe eines Amseleies heran. Operation durch Hautfacharzt, örtliche Betäubung, es floß ganz schön viel Blut (meine Assoziation war der Schlachthof). Nach der Operation wollte ich mit dem Auto nach Hause fahren, sah mich aber dazu in keiner Weise imstande - und war wieder einmal sehr froh, eine Familie zu haben, die mich abholte und 20 km nach Hause karrte. Leider ist das optische Ergebnis bis heute nicht besonders gut, - das heißt ich müßte eine ntsprechende "Schönheitsoperation" machen; aber das prophezeite mir schon der Chirurg, der auch dieses Gewerbe betreibt:-)

Soviel ich weiß, keine Tendenz zum Entarten - ein Bekannter neigt dazu und hat etliche Knödel auf der Stirn und auf dem Rücken. Natürlich wird wie immer bei Hautoperationen ein Stück zur Untersuchung eingeschickt.


Vorlesefunktion  Pauline1 antwortete am 21.02.05 (15:44):

Hallo tiramisusi
ich habe diese Lipome fast nur bei Männern gesehen und das auch immer in einer ziemlich großen Anzahl. Ein Bekannter hatte sich ca. 30 Stück wegmachen lassen (die waren hauptsächlich am Rücken und an den Oberarmen). Ihm blieben aber immer noch ca. 25 Stück. Die kamen bei ihm auch immer wieder. Allerdings hatte er die Entfernung nicht so blutig geschildert wie mart. Er sagte, dass nur winzige Schnitte gemacht wurden und dann hätte man die Lipome abgesaugt.
Meine Hündin hat scheinbar ein Lipom (ca. 2 cm) in der Leistengegend. Ärztin sagte, ich soll es beobachten.
Soweit ich weiß, sind Lipome nicht gefährlich...sie sind eher ein kosmetisches Problem. Aber wenn du Schmerzen hast, solltest du es dir vielleicht doch wegmachen lassen.


Vorlesefunktion  Ursula antwortete am 21.02.05 (17:08):

Hallo tiramisusi,

bei mir ist vor einigen Jahren ein Lipom aus der Ellenbeuge entfernt worden.
Die sichere (!) Diagnose wurde erst während der Operation und bei der anschließenden feingeweblichen Untersuchung gestellt.
Obwohl der Tastbefund (wie bei Dir) für einen gutartigen Tumor sprach und radiologisch der Verdacht auf ein Lipom geäußert wurde, riet mir der Chirurg (Spezialist für Extremitätenchirurgie) zur Operation - sicherheitshalber:
Zum einen wollte er sicher sein, dass es sich tatsächlich um das vermutete Lipom handelte, zum anderen können Lipome in seltenen Fällen zu Liposarkomem entarten ...

Der Eingriff wurde in Lokalanaesthesie und in "Blutleere" durchgeführt und war völlig harmlos ...
Und - wie sich das für einen guten Chirugen gehört - ist das Ergebnis auch kosmetisch tadellos ;-))(Narbe quer über die Ellenbeuge fast unsichtbar)...

Blutleere bedeutet übrigens, dass während der OP für kurze Zeit die Blutzufuhr zum Operationsgebiet mit einer Manschette unterbrochen wurde, um eine Blutung in tiefere Gewebestrukturen und nicht zuletzt ins Gelenk zu verhindern.

Gruß, Ursula


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 21.02.05 (19:30):

Unser Sohn hat auf der Stirn ein solches Ding. Es hatte sich während Jahren so langsam auf die Grösse einer Kleinfingerkuppe gebildet. Vor 2 Jahren hat er es wegoperieren lassen. Aber schon kurze Zeit danach begann es wieder zu spriessen.


Vorlesefunktion  antje antwortete am 22.02.05 (07:29):

Ich hatte auch mal eins, ist nie wiedergekommen.

Was mir damals dazu gesagt wurde: ist Veranlagung, nie bösartig, die gute Beweglichkeit ist wegen einer zarten Kapsel drumherum.
Und wenn es nicht ohne Beschädigung dieser Kapsel herausgeholt wird, kann es wiederkommen.


Vorlesefunktion  tiramisusi antwortete am 22.02.05 (15:03):

Danke für Eure Erfahrungen. Mir wurde eben auch gesagt, dass so ein Ding wiederkommen kann und dass auf Grund der tiefen und ungünstigen Lage es auch bei lokaler Anästhesie ein "tiefer Einschnitt" wird. Die Schmerzen sind schon manches Mal sehr unangenehm - ich werd wohl mal in eine chirurgische Praxis und mich beraten lassen müssen.


Vorlesefunktion  walter4 antwortete am 22.02.05 (15:44):

(neuer Versuch)
Nach dem was ich gehört und gesehen habe, kommen genau so viele Lipome wieder wie man sich entfernen laesst. Ich habe so ein Ding auf dem Bauch und wuerde nie im Traum daran denken, es wegschnippeln zu lassen. Nachdem ich juengst 6kg abgenommen habe, ist es ohnehin deutlich flacher geworden. Entfernen sollte man ein Lipom m.E. nur, wenn es kosmetisch oder funktionell stoert, also z.B. im Gesicht oder in der Gelenkbeuge.


Vorlesefunktion  Graugans antwortete am 25.02.05 (08:38):

Hallo Forumsfreunde,

weiß denn jemand aus dieser Runde, warum sich Lipome
bilden können? Hängt das mit einer Stoffwechselstörung
zusammen?

Viele Grüße
Graugans


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 25.02.05 (10:01):

So viel ich weiss, ist das eine Überfunktion der Drüsen; sie produzieren zu viel Talg.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 25.02.05 (10:28):

Graugans,

Du kannst einen Computer bedienen - dann versuch doch einmal die simpelste Methode Informationen einzuholen: Einfach in Google das Wort Lipom eingeben und lesen - und bewerten.

Lipome werden sicherlich durch den Genuß tierischen Eiweißes und den daraus folgenden Stoffwechselstörungen hervorgerufen:-)))


Vorlesefunktion  antje antwortete am 26.02.05 (06:14):

https://www.hautstadt.de/hs/pages/infozentrum_haut/hautkranken/lipome.php

Internet-Tipp: https://www.hautstadt.de/hs/pages/infozentrum_haut/hautkranken/lipome.php


Vorlesefunktion  antje antwortete am 26.02.05 (06:17):

für schorsch

https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/nano/diverses/65594/

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/nano/diverses/65594/


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 26.02.05 (13:50):

antje, was möchtest du mir sagen? Auf der angegebenen site ist die Rede von Akne.


Vorlesefunktion  antje antwortete am 27.02.05 (10:24):

@ schorsch

Fett = Lipome
Talg = u.a. Akne


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 27.02.05 (11:08):

Danke für die Belehrung, antje.


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 27.02.05 (12:37):

Entgegen der hier vielfach zu Recht beschriebenen Harmlosigkeit der meisten Lipome muß auf die Möglichkeit des sehr seltenen, aber bösartigen Liposarkoms nochmals hingewiesen werden. Die Unterscheidung ist nur (!) durch feingewebliche (mikroskopische, histologische) Untersuchung des entferneten Tumors möglich, nicht jedoch durch den Tastbefund oder bildgebende und andere unblutige Verfahren. Von einer Punktionsdiagnostik ist wegen der Gefahr der Verschleppung von Tumorzellen und diagnostischer Unsicherheiten abzuraten. Das alles gilt besonders auch für tiefgehende Geschwülste (s. Link).

Deshalb würde ich nicht zögern, mir das Ding entfernen zu lassen - schon um nicht eines Tages sagen zu müssen: "Hättste doch damals ...!". Lediglich hinsichtlich des Zeitpunktes zu einem Eingriff mag ein gewisser Spielraum frei sein.

Hinzu kommt, daß sich kleinere Tumoren leichter und demzufolge risikoloser entfernen lassen als große, die genügend Zeit zum wachsen hatten. Bei den Lipomen, die, wie geschildert, nach Entfernung wieder auftraten, wurde vermutlich nicht sauber jenseits der Tumorgrenze operiert (Zurücklassen von Tumor- oder Kapselresten) oder es lag bereits ein bösartiges Sarkom vor, das dann auch Tochtergeschwülste setzen kann oder es handelte sich von vornherein um das nicht seltene mehrfache Auftreten von gutartigen Lipomen.

Internet-Tipp: https://alf3.urz.unibas.ch/hipaku/idx/142.htm


Vorlesefunktion  tiramisusi antwortete am 27.02.05 (14:50):

danke, navallo!
dein beitrag wird meine entscheidung massgeblich beeinflussen.


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 27.02.05 (22:15):

@tiramisusi
Wenn das Ding so tief geht, daß der Bereich des Unterhautfettgewebes überschritten wird, ist ein Operateur empfehlenswert, der sich in den Nachbarstrukturen (Nervenverläufe, Blutversorgung, mechanische Funktionen benachbarter Gelenke ...) gut auskennt.

Lipomoperationen sind wegen ihrer Risikoarmut manchmal was für Anfänger. Sollte sich sowas andeuten, dann bestehe darauf, daß ein Älterer wenigstens assistiert, weil es für einen Dauererfolg sehr wichtig ist, das bei der Operation die Kapsel nicht einreißt. Und die ist meist verdammt dünn. Ansonsten muß man sich bei einem solchen Eingriff keinen allzu großen Kopf machen, wenngleich das auch nicht ganz so harmlos wie Haareschneiden ist.


Vorlesefunktion  walter4 antwortete am 28.02.05 (09:13):

@navallo
Es ist kein Fall beschrieben, wo ein Lipom zu einem Liposarkom entartet. Entweder es ist von Hause aus ein Lipom oder eben ein Liposarkom; die ersteren bleiben jahrzehntelang gleich, waehrend die zweiteren unaufhoerlich wachsen. Wenn man Lipome entfernt, kommen fast immer neue, aber selten an der gleichen Stelle. Eine Lipom-OP ohne konkreten Grund am Oberarm ist daher ziemlich sinnlos. Schon das allgemeine Operations- und Narkoserisiko (1 Todesfall auf 16.000 Narkosen) ist unangemessen hoch. Du solltest den Betroffenen daher keine Panik einjagen. Wenn sich ein (nicht operierender) Hautarzt das Ding angesehen und es für harmlos befunden hat, sollte man es wirklich dabei bewenden lassen.


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 01.03.05 (23:40):

@walter4
So ganz widerspruchslos kann ich Deine Auffassungen nicht teilen.

Daß ich bei tiramisusi Panik erzeugen könnte, glaube ich kaum; wenn es ihr nicht um eine sachlich begründete Antwort ginge, hätte sie die Frage nicht gestellt. Nachdem vorangehend die überwiegende Harmlosigkeit von Lipomen dargestellt wurde und ich das auch weitgehend bestätigen kann, wollte ich wenigstens darauf hingewiesen haben, daß deren Gutartigkeit nur durch eine mikroskopische Untersuchung des insgesamt entfernten Tumors zu beweisen ist. Aus Tiramisusis Schilderung � (Schmerzen, tiefliegend, Größenzunahme, Beschwerden) läßt sich schlußfolgern, daß sie damit nicht so recht glücklich ist. Das wären für sich schon ganz �konkrete� Gründe zu einer Operation, auch wenn Du das anders siehst. Ganz abgesehen davon, daß sich ein Haut-Lipom in den meisten Fällen problemlos und risikoarm in örtlicher Betäubung ambulant operieren läßt, würde ich die von Dir genannte Zahl von 1 Todesfall auf 16000 Narkosen heutzutage nicht unterschreiben. Mich würde brennend interessieren, woher Du diese Information hast? Kann es sein, daß Du Dich da auf eine etwas ältere Statistik beziehst? Natürlich wird kein Operateur eine Garantie unterschreiben, daß der Tumor nicht wiederkommt, zumal die Kapsel gelegentlich spinnwebdünn, entsprechend verletzlich und schwer von umgebenden normalen Fettgewebe zu unterscheiden sein kann. Die Dauerheilungschancen steigen aber mit der Erfahrung und der Gewissenhaftigkeit des Operierenden. Treten trotzdem erneut Lipome auf � was übrigens auch ohne Operation passieren kann, dann ist wenigstens deren Gutartigkeit zuverlässig gesichert und man braucht keine weitreichenden Konsequenzen (Nachoperation, Bestrahlung, Zytostatika) zu erwägen.

Unabhängig von der jeweils unterschiedlichen Häufigkeit kann grundsätzlich aus jeder lebenden Zelle oder Zellgruppe des Körpers, also gerade auch aus sonst gutartigen Geschwülsten, eine Zellrasse mit neuen biologischen Eigenschaften hervorgehen, bei der die Merkmale der Gutartigkeit verloren gegangen sind. Man nimmt sogar an, daß das recht häufig stattfindet, wobei aber ein intaktes Immunsystem solche Zellen als feindlich erkennen und vernichten kann, solange eine gewisse Tumormenge nicht überschritten wird. Damit sind die manchmal extrem langen Zeiten zwischen Tumorausbruch und auslösender Ursache erklärlich. Man weiß das beispielsweise von Strahlengeschwülsten oder von den Thorotrasttumoren. Weil man einem Liposarkom nicht ansieht, woraus oder wie es entstanden ist, bleiben halt noch viele Fragen offen. Selbst wenn es stimmen würde, daß �noch kein Fall beschrieben� wurde, schließt das die Sarkomentstehung aus Lipomen nicht aus. Woraus, wenn nicht aus Fettzellen oder deren Vorstufen, entstehen nach Deiner Auffassung sonst Liposarkome? Zumindest weisen sie Merkmale (z. B. Fettvakuolen, Histochemie) von Lipozyten bzw. Adipozyten auf, die einen solchen Ursprung sehr nahe legen. Kennst Du außer Vermutungen und Behauptungen auch Beweise für die Entstehung aus anderen Muttergeweben?
Absolut falsch ist Deine These, Lipome würden �jahrzehntelang gleich� bleiben. Hamperl (Allgemeine Pathologie, Springer 1968) schildert ein Wachstum bis über 30 kg - trotz Gutartigkeit. Auch ist nicht �unaufhörliches wachsen� das wesentlichste Merkmal um Liposarkome von Lipomen unterscheiden zu können, sondern mehr die Tendenz der Sarkome, benachbarte Gewebestrukuren infiltrierend zu zerstören und Tochtergeschwülste abzusetzen.


Vorlesefunktion  carla antwortete am 02.03.05 (18:08):

mart schrieb: "
Lipome werden sicherlich durch den Genuß tierischen Eiweißes und den daraus folgenden Stoffwechselstörungen hervorgerufen:-)))"

Wenn das ernst gemeint ist (die :-))) verunsichern mich), dann scheinen meine zwei Lipome, die ich seit Jahren habe, sich nicht daran zu halten: ich bin Vegetarierin und esse sehr wenig tierisches Eiweiß wie Eier und Milchprodukte. Trotzdem bleiben die Dinger da.