der Fall der Amerikanerin ist wohl überall Gesprächsstoff, so auch gestern in einer Runde jüdischer Aussiedler.
Es ging speziell um die Seele und man einigte sich darauf, dass die Seele mit dem letzten Atemzug geht.
Ich kann mich aber nicht ganz damit anfreunden, weil zumindest meine Seele auch etwas mit dem Geist zu tun hat.
Es heißt doch auch, eine gute Seele, eine treue Seele, und einige von uns schwärmen sogar von der russischen Seele.
So etwas kann nicht im Atem enthalten sein - oder doch ?

Die "Seele" ist eine Hirnleistung und ohne Gehirn nicht existent.

Wenn ich mit jemandem gehe, also mit ihm z. B. einen Raum verlasse, bin ich doch auch nicht in ihm enthalten sondern bleibe ICH.

Der einzige Satz, in dem ich sagen mag "Seele I S T " ist dieser: "Seele ist für mich nicht erklärbar."

@rolf irgendwas hast Du falsch verstanden oder ich verstehe nicht.
Hier - also in dem Gesprächskreis - überwog die Meinung, dass man mit dem letzten Atemzug auch seine Seele aushaucht.

Hallo wanda,

laut Bibel verläßt die Seele den Körper, sobald der Mensch gestorben ist.

das ist ja wieder die alte Frage, wann ist der Mensch tot bezw. gestorben und ist Hirntod der eigentliche Tod.

Es kommt sicher auf das religiöse oder philosophische Denksystem an, wie man den Begriff "Seele" verteht.
Für mich verkörpert die Seele den Funken Gottes, der in jedem MEnschen drin ist und der den Menschen in seinem körperlichen Leben begleitet. STirbt der Mensch, hat die Seele ihre Aufgabe für diesen Menschen erfüllt und wird sich den nächsten Menschenkörper suchen, um diesem bei seiner Lebensaufgabe behílflich zu sein.

da hab ich nun stundenlang gegoogelt und nix aber auch garnix gefunden, das die existenz einer seele beweist.

klar, die bekannten kirchenlehrer-sprüchlein halt:

"Tiere haben keine Seele - Frauen auch nicht!" (Thomas von Aquin) oder auch:

"Folter als Kur für die Seele" (Augustinus)

aber erschrecken die noch jemanden? :-) das erweckt im allerhöchsten falle meine neugier:

ja wenn denn dann frauen keine seele haben, welches geschlecht hätte denn die seele?

und wenn ich dann den beitrag von carla miteinbeziehe in meine überlegungen und es hätte die "Reisefreudige-Seele", wechselt die dann das geschlecht je nach bedarf; woher weiß die denn zum beispiel bei transsexuellen leutz, wann sie nun wie zu funzen hat?

fragen über fragen; weiß mir da jemand vielleicht mehr zu berichten, das für mich glaubhafter ist, als es die mythen und sagen bisher vermitteln konnten?

:-)

ich bin mir nicht sicher,dass die"Seele" mit dem letzten Atemzug den Körper verlässt.
Meine Mutter starb in meinen Armen an einem Tag voll Sonnenschein und klarblauem Himmel.
Lange hab ich an ihrem Bett gesessen,mit ihr gesprochen,ganz leise eines ihrer Lieder gesungen mit tränenerstickter Stimme.
Es war etwas Unaussprechliches im Raum und von meiner Mutter fühlte ich bei aller Trauer eine warme Verbindung ausströmen.
Ich bin mir ganz sicher,dass ihre Seele noch lange um uns war.

ja da erscheint sie doch zur rechten zeit, es hat sie die zeitzeugin! :-)

also Gudrun,

du meinst, die seele gefühlt zu haben als sie ausströmte?

wie hat sie sich denn angefühlt, die warme verbindung?

und woran glaubst du erkannt zu haben, daß es die seele war, die noch lange...?

:-)

Die "Natur der Seele" ist ein uraltes Thema und berührt uralte Fragen. Die Unterscheidung von "Geist", dem wir die Wachheit und den Verstand zuschreiben, ist auch bereits alt, aber doch irgendwie verschwommen und unscharf. Mit der "Seele" verbinden wir mehr "das Gefühl" und das Leben selbst. Die Seele ist es, die unsterblich sein soll.

Die moderne Hirnforschung behauptet, "Geist und Seele" seien Hirnfunktionen. Ich persönlich bin überzeugt, dass es so ist, aber ich weiß natürlich, dass die Akklamation allein nicht überzeugt, deshalb kann ich hier nur auf den Wissenszuwachs über Hirnfunktionen verweisen. Wir müssen akzeptieren, dieses eine Leben zu besitzen und versuchen, es entsprechend zu gestalten.

Es ist übrigens so, dass mein Gehirn häufig die Erinnerungen an meine Eltern wachruft und ich dann voller Dankbarkeit und Liebe "ihre Gegenwart" empfinde. Das ist real, weil meine Erinnerungen reale Prozesse sind - in dieser Welt, in meinem Hirn.

Gedanken sind für mich das Gefängnis der Seele. Auch wenn der Gefängniswärter liebevoll ist, so ist er dennoch bemüht seinen Job zu tun. Nähmlich zu kontrollieren, zu beurteilen und einzuordnen und nicht etwas frei zu lassen.

Eine befreite Seele ist dann wohl jener Teil von uns, der nicht mehr kontrolliert wird. In der Seeligkeit des Seins finden wir wohl alles was wir als Geheimnis unserer Existenz verstehen. In dieser Existenz seine Heimat zu finden nenne ich unbegründetes Urvertrauen.

Lg
TouchMe

Hallo TouchMe,

ich würde dich gern herzlich als neuen Diskutanten begrüßen, wenn du nicht unter jeden deiner Beiträge deine kommerzielle Reklame setzen würdest ;-))

Ich würde mich auch sehr darüber freuen ;-)! Ich sage hiermit natürlich auch ein herzliches Grüß Gott an alle! Das Thema für Vorstellungen hab ich leider noch nicht gefunden.

Da meine Homepage auch ein Forum beinhaltet (zum Beispiel mit dem Thema "Heilende Gedanken - Liebe - Astromedizin -Weblinks von Freunden...) bin ich davon ausgegangen, dass vielleicht für Manchen diese Beiträge interessant erscheinen. Es war nicht kommerziell gedacht sondernd unterstützend.

Aber selbstverständlich werde ich es in Zukunft unterlassen. Es tut mir leid, wenn ich damit ein falsches Bild erzeugt habe.

Liebe Grüße
TouchMe

Man wird zu religösen Fragen keine Antworten oder Beweise ergoogeln können, man muss selber nachdenken. Und nur weil irgendwer mal irgendwann zu irgendwas was Dummes gesagt hat, muss dieses etwas selber ja nicht dumm sein.

Sprache kann sehr verwirren. Der Begriff Seele wird in vielerlei Bedeutung gebraucht. Die meisten dieser Bedeutungen sind letztendlich materieller Natur, sind untrennbar verbunden mit einer (Gehirn-)Tätigkeit und klar, sterben mit dem Tod dieses Gehirns.

Aber was in der Mystik, den Religionen mit der unsterblichen Seele gemeint sein könnte muss ja nicht dieses sein. Es ist vielleicht das, was von einem Menschen in den anderen Menschen fortbesteht unabhängig ob der Mensch noch lebt oder nicht.

Unzweifelhaft gab und gibt es Menschen, deren Wirken weit über ihren Tod hinaus, Kräfte und Entwicklungen in der menschlichen Gesellschaft verursacht.

Mehr sagen ja die Religionen nicht, dass die Taten jedes Menschen über seinen Tod hinaus wirken, also -wenn dies als diese Seele zu verstehen ist- jedes Menschen Seele unsterblich ist, nicht im physikalischen Sinne, aber im Geist der Nachwelt.

Dazu eine kleine Geschichte. Ich bin in der glücklichen Lage die Tochter von einer Mutter zu sein, in deren Familie die ganze Religion war: "Sei ein anständiger Mensch"! Alle Tanten und Onkeln sowie Nichten und Neffen leben nach dieser Richtlinie. Ich mag ihre Natürlichkeit, ihren Humor und ihren Sinn für die Realität. Über Philosophie oder Spiritualität kann man mit ihnen nicht reden. Aber sie waren mir immer tolle und liebevolle Lehrer wenn es um Alltagsthemen wie Beruf, Sport und Natur ging und liebevolle Tröster in Trauer und Leid. Die Talente meiner mütterlichen Ahnen begleiten mich heute noch, wenn es um praktische Dinge geht (oft bekomme Komplimente für meine realistischen Problemlösungen (ich handwerke sehr gerne, meine Kreativität - ich male meine eigenen Bilder ... und liebe Schach genauso wie Skifahren oder Kajakfahrten...)

Mein Vater stammt aus einer erzkatolischen Abstammung. Wenn meine Großmutter zu den Eltern meiner Mutter kam, fragte sie ganz irritiert: "Von was ernähren sich diese Menschen nur?" weil sie keine Heiligenbilder, Kreuze oder religiöse Litaratur gesehen hat. Mit Ihr, meinen Onkeln und Tanten konnte ich Stundenlang über Symbole, Metaphern und analoge Bibelgeschichten und über Himmel und Hölle reden. Sie waren mir immer tolle und liebevolle Lehrer wenn es darum ging etwas im Ganzen zu sehen, in die Geschichte zu reisen und "groß" zu denken und auch sie waren liebevolle Tröster in all meinen Lebenskathastrophen. Die Seele dieser Ahnen kann ich allesamt heute noch anrufen und um Rat bitten. Ich bekomme ihn.

In beiden genetischen Abstammungen sind sichtbedingt Bescheidenheit genauso wie Hochmut und ich bin nun in der glücklichen Lage beide Weltanschauungen in mir zu vereinen. Wenn ich eine Blume betrachte sehe ich darin durch den Filter meiner mütterlichen "Seele" die unendliche Schöhnheit und Reinheit und durch den Filter meiner väterlichen "Seele" das Wunder der Schöpfung mit all ihren Zusammenhängen und kann nicht umhin in unendlicher Dankbarkeit Inhalt und Form gleichermaßen auf mich zu übertragen. Auch ich bin Inhalt und Form, als Ausdruck einer uralten Kette zum Ziel der Lobpreisung meiner Ahnen.
Wie auch immer Menschen, denen ich in meinem Leben begegnet bin über mich denken - es ist nicht nur Erinnerung, es ist auch ein Blick in meine uralte Seele. Jenes Sein, dass frei von einer Ichbindung dadurch für jeden weiterlebet, weil man nunmal ohne Projektion nichts im Leben erkennen kann.