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THEMA:   Kein Vertrauen in Krankenhausärzte

 43 Antwort(en).

gruftnatter begann die Diskussion am 03.12.05 (11:27) :

Solange die Krankenhausärzte sich weiterhin zu -meinetwegen bezahlten - 36Stunden-Bereitschaftsdiensten nötigen lassen, habe ich genau so wenig Vertrauen zu ihnen wie zu LKW- Fahrern die ihre Lenkzeiten überschreiten. Ich frage mich dann auch, aus welchen Gründen sie eigentlich den Beruf ergriffen haben, und ob sich diese zumindestens fahrlässige Einstellung dann später ändert?


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 03.12.05 (12:01):

gruftnatter, wenn ein Privatarzt seine Praxis 9 Stunden am Tag geöffnet hat, dann auf den Telefonbeantworter spricht: ".....im Notfall wende man sich an die Telefonauskunft, die den Namen des Ärztlichen Notfalldienstes bekannt gibt...", ist das seine freie Entscheidung. Frag aber mal ein paar Assistenzärzte in einer Klinik, ob sie ihre Dienstzeit selber wählen können! Glaubst du, diese Klinikärzte würde nur so zum Spass alle paar Jahre auf die Strasse gehen um ihre Dienstzeit von 100 Stunden auf 60 reduzieren zu können? Ist dir bekannt, dass es mehr Klinikärzte gibt, die sich nur mit Wachhalter-Medizin auf den Beinen halten können, als andere?


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (12:30):

Was ändert das an meinem Mißtrauen? Es ist doch egal, warum ein Arzt fahrlässig handelt. Wobei ich es fast schon kriminell finde, denn hier wird vorgetäuschte Sicherheit verkauft, und das ist in meinen Augen genau so ein Betrug am Kunden, wie das Umetikettieren von Fleisch im Supermarkt.


Vorlesefunktion  Marina antwortete am 03.12.05 (13:05):

Gruftnatter, wenn Du die Nachrichten verfolgt hättest, wüsstest Du, dass genau deshalb die Ärzte in den letzten Tagen auf die Straße gegangen sind, um dagegen zu demonstrieren. Sie haben nicht die Gesetze der Gesundheitsministerin zu verantworten. Ihnen die Schuld für diese fahrlässigen Praktiken zuzuschieben ist dasselbe, wie wenn man Arbeitslosen die Arbeitslosigkeit vorhält, d. h. die Fehler des Systems auf die unter ihnen Leidenden abzuwälzen. Zugegeben, auch das passiert oft genug, ist aber trotzdem ein Denkfehler oder eine seltsame Ideologie.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (13:13):

ICH halte keinem Arbeitslosen die Arbeitslosigkeit vor. Dagegen halte ich den Klinikärzten vor, dass sie die Arbeitslosigkeit unter diesen umständen NICHT vorgezogen haben - oder in ein anderes Land abgewandert sind.
Ich bin selbst eigentlich deswegen "arbeitslos", weil ich ähnliche Zustände an meinem Arbeitsplatz nicht mitgemacht und die gesundheitlichen Folgen meiner Weigerung zu tragen habe.Ich würde es aber immer wieder tun.
Setzt du dich vertrauensvoll in ein Auto, dessen abgefahrenen Reifen oder Bremsbeläge dir bekannt sind?
Wie soll ein Arzt mit einem Patienten sorgsam umgehen, wenn er mit sich selbst so ein Schindluder treibt?


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 03.12.05 (13:27):

Gruftnatter,
meine persönliche Erfahrung im Krankenhaus zeigte mir das Krankenhausärzte vertrauenswürdig sind. Fehler werden überall gemacht wo Menschen etwas tun, auch in Krankenhäusern. Das sich die Menschen wehren gegen Arbeitsbedingungen und eine schlechte Bezahlung gemessen an der Verantwortung die sie tragen ist in Ordnung und sollte in der Gesellschaft Unterstützung finden. Von einer fahrlässigen Einstellung dieser Ärzte zu sprechen ist falsch, die sind eher als Opfer widriger Umstände zu sehen. Ich bin dem Personal des Herzzentrums in Ludwigshafen jedenfalls dankbar

Ich denke dass Lehrer trotzt Pisa meistens bis zur Frühpensionierung Lehrer bleiben, man könnte sich fragen warum die Lehrer geworden bist?? :-)) Hatten die möglicherweise eine fahrlässige Einstellung? Warst du nicht Lehrer? Hat sich für dich nie die Frage aufgeworfen welche Gründe du hattest Lehrer zu werden? Diese Frage ist vor dem Hintergrund deines Beitrages in dem du fragst welche Gründe die Ärzte gehabt haben ihren Beruf zu ergreifen. zu sehen.
Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  Marina antwortete am 03.12.05 (13:39):

"Dagegen halte ich den Klinikärzten vor, dass sie die Arbeitslosigkeit unter diesen umständen NICHT vorgezogen haben - oder in ein anderes Land abgewandert sind."

Gruftnatter, Du scheinst wirklich nicht informiert zu sein. Genau das ist ja inzwischen das Problem in Deutschland: Dass die Ärzte haufwenweise in andere Länder abwandern und es dadurch vor allem auf dem Land und in den neuen Ländern inzwischen zu erheblichen Engpässen kommt in der ärztlichen Versorgung. Sollen die zu wenigen Ärzte, die zum Glück noch bleiben, jetzt dadurch protestieren, dass sie freiwillig arbeitslos werden und dadurch wieder das Sozialsystem belasten? In einer Gesellschaft, in der es immer schwerer wird, einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden? So einen weltfremden Vorschlag habe ich schon lange nicht mehr gelesen, und so viel Weltfremdheit hätte ich eher von einem etwas abgedrehten Wissenschaftler, der in einem Elfenbeinturm sitzt, erwartet statt von einem ehemaligen Lehrer.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (13:58):

"Von einer fahrlässigen Einstellung dieser Ärzte zu sprechen ist falsch, die sind eher als Opfer widriger Umstände zu sehen."

Für dich vielleicht, für mich nicht. Es gibt jede Menge Ärzte, die sich nicht gegen die Zahl der Stunden, sondern nur gegen die schlechte Bezahlung dafür wehren. Ausserdem waren diese unhaltbaren Zustände bereits meinen Klassenkameraden vor ihrem Medizinstudium bewußt, und viele haben sie wegen der damaligen Bezahlung sogar einkalkuliert. Ein Vergleich mit Lehrern ist für mich nicht nachvollziehbar - sie haben nie den Anspruch auf eine goldene Nase gehabt, <30 Stunden/Woche Unterricht zu erteilen und können sich die Zeit sonst einteilen. Ausserdem geht es nicht um Leben und Tod. Ich habe mich gegen andere mehr oder weniger ungesetzliche Arbeitsbedingungen in einem Internatsgymnasium gewehrt.

Ich vermerke im Übrigen schon länger mit Genugtuung, dass viele Ärzte auf ihr Gewissen hören und freiwillig andere Wege suchen. Zu so einem Arzt hätte ich eher Vertrauen. Wieso belasten die damit das Sozialsystem? Dadurch werden doch letztlich die von der Pharmafia (jeglicher, auch der alternativen Richtung)gewaschenen Patientenhirne von ihrem ins Maßlose gesteigerten Anspruchsdenken bezüglich körperlicher Vollkommenheit befreit und damit das Sozialsystem auf dauer entlastet.
In unserer Discountgesellschaft verwundern mich die klinikergebenen Stellungnahmen allerdings nicht.


Vorlesefunktion  Pensionist antwortete am 03.12.05 (15:43):

Ich habe noch immer volles Vertrauen (soweit menschlich möglich) zu Krankenhausärzte, wenn die wegen zulanger Dienstzeit überfordert sind ist ALLEINE der Gesetzgeber schuld wenn er solche Arbeitszeiten zulässt, würden solche Mehrleistungen z.B. in einem Geschäft verlangt, na da möchte ich das Geschrei der Gewerkschaften hören, nur bei Ärzte, da sind ALLE still.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (15:54):

"würden solche Mehrleistungen z.B. in einem Geschäft verlangt, na da möchte ich das Geschrei der Gewerkschaften hören, nur bei Ärzte, da sind ALLE still."

ALLE bestimmt nicht - dann hätte ich nicht davon angefangen. Was die Ärzte selbst betrifft: Das ist es ja gerade - da sind noch viel zu viele ganz zufrieden mit, solange das Geld stimmt. Da wird der Bereitschaftsdienst ausgerechnet den unerfahrensten Ärzten aufs übermüdete Auge gedrückt und Überleben zur reinen Glückssache. Ich habe selbst eine total überforderte Ärztin erlebt, als mich meine Frau selbst nachts mir Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus brachte, weil der Notarzt sich nicht zuständig fühlte.
Der Gesetzgeber selbst ist auch nur parteispendenabhängiges ausführendes Organ der Pharmabranche.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 03.12.05 (16:03):

Gruftnatter,
wer sagt das wir einer Meinung sein müssen, ich fände es nur Gerecht wenn die verlangte Mehrarbeit auch bezahlt würde, dass hat nichts mit Geldgier zu tun.
Aber was soll's du bist nicht mehr Lehrer und das ist gut, das du es nicht mehr bist mit so einer verqueren Einstellung wird seinen Grund haben!
Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  seniorin antwortete am 03.12.05 (16:10):

"Ich habe selbst eine total überforderte Ärztin erlebt, als mich meine Frau selbst nachts mir Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus brachte, weil der Notarzt sich nicht zuständig fühlte."

O je!

Und?
Bist Du gestorben?


Vorlesefunktion  utelo antwortete am 03.12.05 (16:41):

Gerade Krankenhausärzte haben noch einen großen Teil Idealismus. Sie wollen die Patienten nicht im Stich lassen, auch wenn sie dafür bis zum Umfallen arbeiten müssen. Sie haben einen verdammt harten Beruf und ich finde es äußerst unfair, so über diese Leute abzulästern.
Dein Misstrauen nimmt dir keiner, Gruftnatter. Aber die von dir geforderten Konsequenzen die die Ärzte ziehen sollen, sind mehr als unlogisch. Wenn sie denn alle gehen würden, wer behandelt dich denn wenn du krank bist?
Es müssen Änderungen eintreten, das ist klar, aber nicht so. Hier ist wie bei vielen, unsere Regierung gefordert. Mal sehen, ob die neuen auch wieder veragen.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (17:01):

@claude:
"Aber was soll's du bist nicht mehr Lehrer und das ist gut, das du es nicht mehr bist mit so einer verqueren Einstellung wird seinen Grund haben!"

Das waren ein unqualifizierter persönlicher Angriff, dem ich Nuhr Humorvolles entgegenzusetzen habe -siehe Tipp:

Internet-Tipp: https://www.rlpforen.de/media/displayimage.php?album=random&cat=0&pos=-3


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (17:10):

@utelo:
Ich lästere nicht - ich klage an.
Wenn ich krank bin, genügt es mir nicht, DASS ich behandelt werde, sondern mich interessiert, WIE ich behandelt werde.
Zur Ohnmacht der Gesetzgeber habe ich mich schon geäußert.
Wenn bei allen Skandalen der Gegenwart alle denken, dass schon nichts passieren wird, passiert auch nichts - aber in einem anderen Sinne.

gruftnatter

gruftnatter


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 03.12.05 (17:24):

Lieber gruftnatter, ich wünsche dir nichts Schlechtes, nur, dass du mal als Notfallpatient ins Spital gebracht wirst - und da sagen die Krankenschwestern: "Sorry, unsere Ärzte arbeiten heute nach Dienstvorschrift...."


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (17:37):

"Lieber gruftnatter, ich wünsche dir nichts Schlechtes, nur, dass du mal als Notfallpatient ins Spital gebracht wirst - und da sagen die Krankenschwestern: "Sorry, unsere Ärzte arbeiten heute nach Dienstvorschrift....""

Ich bin tierisch sauer.
Du solltest dich ruhig schämen, denn das ist so ungefähr das Fieseste, was du schreiben konntest. Ausserdem scheinst du meine Beiträge nicht ausreichend für so etwas gelesen zu haben. Anderswo geht es auch ohne diese Form der Bereitschaftsdienste. Nicht umsonst ist es eine EU- Richtlinie, die offenbar nur in Deutschland nicht umgesetzt werden kann. Warum? Weil den streikenden Ärztefunktionären das Geld dafür am Wichtigsten ist. Wie ist es eigentlich in der Schweiz geregelt?
Ich wünsche dir jedenfalls in JEDER Situation nichts Schlechtes.

Gruftnatter


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 03.12.05 (18:03):

@ gruftnatter,

du hast dir mit deinen unqualifizierten Äußerungen die Repliken selbst zuzuschreiben. Viele die hier schreiben und lesen wären ohne die Krankenhausärzte längst tot.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 03.12.05 (19:10):

Karl schrieb viele die hier schreiben und lesen wären ohne die Krankenhausärzte längst tot.

genau so isses !!!!

gruftnatter schrieb, Ich bin tierisch sauer

na wenn schon, du bist noch viel mehr, aber die Nettiquette
verbietet es das näher auszuführen!!!!

schorsch,
ich schließe mich deinem Wunsch an

Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 03.12.05 (19:50):

@ karl: UNQUALIFIZIERTE Äußerungen?
Wofür muß sich ein Patient qualifizieren?

@claude:
Solche Wünsche fallen immer auf einen selbst zurück.

Ich würde empfehlen, meine Beiträge etwas nüchterner zu betrachten. Damit unterstelle ich keinem, dass er dabei Alkohol zu sich nimmt. Ich wünsche auch allen anderen, dass bei einer eventuellen Operation der Operierende in der Nacht zuvor nicht 7 weitere Einsätze gehabt hat.
Och wäre ohne Krankenhausärzte schon zweimal nach Unfällen tot oder verkrüppelt. Das beeinflußt aber nicht die Fakten um die es hier geht.

gruftnatter


Vorlesefunktion  hugo1 antwortete am 03.12.05 (21:01):

ich bin nicht dafür, das in der gegenwärtig angespannten Haushaltslage die Ärzte 30% höhere Bezüge erhalten.
Falls sie soviel bekämen würde sich an der Überstundensituation nichts ändern. Was nützt mir ein super bezahlter aber übermüdeter Arzt-da geb ich grufti recht.
Übrigens sparen die Arbeitgeber/Kostenträger der Ärzteschaft das Gehalt von ca 30.000 Vollzeitstellen. (falls die Ärzte tatsächlich sooo viele unbezahlte Überstunden machen -es sollen 51 Millionen nur durch Krankenhausärzte sein-)
Weshalb geben sich die, doch ansonnsten soo cleveren Ärzte, dazu her, durch Gratistätigkeit ihren Arbeitgebern Milliarden Euro zu subventionieren.?
das scheint mir von wenig Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten zu zeugen.
Ein arztspezifischer Tarifvertrag ist schon lange überfällig. Auch der Bundesratsbeschluss, das Bereitschaftsdienste nicht als Arbeitszeit gewertet werden müssen, widerspricht der europäischen Arbeitszeitrichtlinie.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 03.12.05 (21:27):

hugo1,
die Ärzte werden ganz sicher keine 30% Lohnerhöhung bekommen aber mehr als jetzt auf jedem Fall. Ich weiß gar nicht warum du möchtest das sie umsonst arbeiten sollen, wenn die Überstunden nicht nötig sind muß man darüber reden, aber Bereitschaftsdienst ist nun mal nötig. Wenn die Überstundem nicht vermeidbar sind, müßen sie auch in irgend einer Form bezahlt werden.In Freizeit mit einem Rechtsanspruch, oder mit Geld, in der Industrie ist auch ein Mix von beidem möglich. Ich denke du hast auch nicht umsonst Überstunden geschoben.
Gruß Claude


Vorlesefunktion  hugo1 antwortete am 03.12.05 (22:01):

ok Claude, natürlich sollen die Ärzte nach einem 16 Stundentag nicht anschliessend noch 2 Stunden betteln gehen um Ihre Familie zu ernähren. Davon spricht doch keiner.*g*
Es geht auch momentan nicht darum das es andererseits Ärzte gibt, die hunderttausende D-Mark in dubiose Schiffsbeteiligungen, Windfonds, Diamantenanlagen und sonnstigen Irrsinn investierten. (also die ungerechtfertigten Einkommensverhältnisse, die Schieflage zwischen Arzt und Arzt,,)
Hier gehts doch vorrangig darum das beispielsweise übernächtigte, nichtausgeschlafene Kraftfahrer aus dem Verkehr gezogen werden und andererseits Ärzte in gleicher körperlicher Verfassung zu Weiterarbeit verpflichtet werden.
Weshalb mißt man da mit zweierlei Maaß, was berechtigt zu der Annahme das der marode Arzt weniger Fehler macht als andere, bzw. das ärztliche Fehlleistungen in dieser Situation zulässig, entschuldbar und hinnehmbar sind?
Davon muss ich ausgehen. Ist der Arzt kein "normaler" Mensch ?


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 03.12.05 (22:23):

hugo1,
sicherlich ist ein Arzt ein normaler Mensch und auch mir ist lieber ein Arzt ist ausgeruht und nicht vollkommen ausgepowert, deswegen sind sie ja auch am protestieren es geht ja nicht nur um das Geld sondern auch um Arbeitszeiten. Man braucht ja nur die Arbeitszeitvorschriften der EU in nationales Recht umsetzen,
das tut man aber nicht aus Kostengründen es wird jetzt glaube ich schon das zweite oder dritte Mal ausgehebelt. Man wird bezahlen müssen es kann doch nicht sein das man Menschen egal in welchen Berufen sie arbeiten solche extreme Arbeitszeiten abverlangt ohne sie dafür angemessen zu bezahlen. Nur ist das nicht die beste Lösung, am besten wäre es natürlich wenn die Arbeitszeiten vernünftiger wären, für alle Beteiligten, für Ärzte und Patienten.
So viele Krankenhausärzte die hunderttausende investieren gibt es auch nicht, das sind dort eher die Ausnahmen. Sicherlich gibt es niedergelassene Ärzte oder sehr hoch bezahlte Spezialisten die so viel verdienen das sie investieren aber das sind nicht die normalen Krankenhausärzte um die es hier geht.
Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  seniorin antwortete am 04.12.05 (04:49):

Ich erinnere mich, daß vor etwa 40 Jahren in einem Krankenhaus im Ruhrgebiet der einzelne Stationsarzt jeweils eine Woche lang - Tag und Nacht - Bereitschaftsdienst hatte. Kranke sind meines Wissens nicht zu Schaden gekommen.

Überstunden wurden damals nicht bezahlt.

Irgendwann lehnten sich die Assistenten auf dagegen, daß sie 1 Woche lang im Krankenhaus wohnen mußten und nichts anderes außerhalb erledigen konnten. Da wurde die Dienstbereitschaft aufgeteilt: Montag bis Mittwoch bzw. Donnerstag bis Sonntag, und alle waren zufrieden.


Heutzutage steht eben auch bei der Ärzteschaft der Mammon höher im Ansehen als der Inhalt des Eides, den sie abgelegt haben (wollen).


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 04.12.05 (08:29):

Seniorin,
es zu beklagen das die Ärzteschaft das Geld höher einschätzt als ihren Eid , ist schlicht und ergreifend dreist.
Der Vergleich mit vor vierzig Jahren hinkt gewaltig ich denke auch du lebst besser als früher, natürlich ist das dein Recht wirst du argumentieren, aber warum bei dir und bei anderen nicht.
Gruß Claude


Vorlesefunktion  seniorin antwortete am 04.12.05 (08:54):

claude,
pauschaliere einfach 'mal nicht den gesamten Inhalt des Eides in meine Aussage.
Natürlich habe ich nicht behaupten wollen, daß die heutigen Ärzte nicht ihren medizinischen Pflichten mehr nachkommen wollen, ehe sich nicht ihr Geldbeutel füllt. Obwohl sie das ja auch praktizieren, zumindest so lange sie sich bei einer Demo aufhalten.

Aber der Eid beinhaltet noch viel mehr als dieses: ich werde mich um den Kranken nach bestem Können bemühen ... oder so.
Der beinhaltet auch den Samariter. Und mir scheint, das lag den Ärzten früher um einiges näher als vielen heutigen.

Monate- bis jahrelang haben sie damals z.T. für 600 DM monatlich an 12 Stunden des Tages plus Nachtdienst gearbeitet. Nenne mir einen einzigen, der das heute noch tut.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 04.12.05 (09:10):

seniorin,
ist ja in Ordnung was du da schreibst, nur den Zustand von früher als Beispiel anzuführen ist wie ich finde nicht richtig. Aber wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind kann ich mit leben :-)
Auch die Aussage dass die Ärzte sich früher mehr nach dem Motto, um die Kranken nach bestem Können zu bemühen handelten kann ich nach meinen persönlichen Erfahrungen nicht bestätigen. Sicherlich kommt es aber darauf an was man als Patient erwartet.
Aber es gibt wohl wie in allen Berufen auch schwarze Schafe, aber wo gibt es die nicht.
Gruß Claude


Vorlesefunktion  seniorin antwortete am 04.12.05 (09:40):

Wie ich hörte, wird der Eid heute nicht mehr abgelegt.

Wenn's stimmt: weshalb?
Zuviel Ethik.
Davon kann man nicht satt werden.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 04.12.05 (09:48):

@ hugo1: Danke für das Bemühen um Versachlichung.

Gruftnatter


Vorlesefunktion  mart antwortete am 04.12.05 (09:48):

In der Alles wissenden BILD-zeitung ist folgendes zu lesen:

"Während ein Krankenhausarzt in Holland durchschnittlich 149 000 Euro brutto im Jahr verdient und in England 108 000 Euro, bekommen deutsche Mediziner nur etwa 48 000 Euro."

Wer weiß, ob das so stimmt?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/HSOTHbiqQ


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 04.12.05 (12:20):

@gruftnatter,
andächtig staunend bewundere ich Dein Genie und versuche, Deiner Logik zu folgen.

Endlich und in aller epischen Breite erklärst Du es uns Dummchen:
Diese �kriminell� �fahrlässigen� Krankenhausärzte machen sich schuldig, als würden sie �Fleisch im Supermarkt� umetikettieren. Würden sie gleich LKW-Fahrern freiwillig den Dienst quittieren, so gäbe es das Problem überlanger Dienste nicht mehr. Eine epochemachende Empfehlung für eine verantwortungsvolle Gesundheitsversorgung, die an Schlichtheit schwer zu übertreffen sein wird.

Warum nicht im selben Aufwasch a l l e Ärzte abschaffen? Sie behindern eh nur die anderen Heiler, die diese Aufgaben längst viel besser erledigen. Alle Krankheit kommt ja nur von negativen Gedanken, die man durch Handauflegen oder Nabelschau billiger kurieren könnte. Außerdem sparte man die immensen Kosten nutzloser Medizinerausbildung und könnte zugleich die Einnahmen der Krankenversicherungen dem dahinsiechenden Staatshaushalt zuschlagen, von den Einsparungen durch kleiner werdende Rentenausgaben ganz zu schweigen.

Aber keine Sorge, die Zeit ist nicht fern, wo Du wieder mal in ein Krankenhaus als Notfall eingeliefert werden könntest, aber die nach deinen Worten kriminellen und fahrlässigen Fachleute nicht mehr zeitgerecht zu Verfügung stehen werden. Mangels überarbeiteter Anästhesisten wird dich dann eine Hilfskraft mit der guten alten Äthernarkose einschläfern. Wurde ja schließlich früher immer so gemacht. Praxen stehen leer, weil sich keine Nachfolger mehr finden. Zahlreiche Ärzte haben schon jetzt eine Stelle im Ausland oder hinter Verwaltungsschreibtischen gefunden, weil sie die Bedingungen in Deutschland nicht mehr akzeptieren (siehe Beitrag mart). In Krankenhäusern des Ostens bewirbt sich schon jetzt kein junges Nachwuchstalent mehr. Dieser Trend verstärkt sich. Damit tun sie genau das, was du erwartest: sie laufen in aller Stille und von der Öffentlichkeit noch (!) weitgehend unbemerkt davon! Dummerweise laufen sie halt nicht in die Arbeitslosigkeit, wie du das �vorgezogen haben� würdest. Der von Dir vorgezogene Effekt bleibt der gleiche.

Und wenn das endlich erledigt ist, schaffen sich auch die Lehrer freiwillig ab. Sind die etwa nicht an den miserablen PISA-Ergebnissen schuld? Wie kann unter diesen beklagenswerten Umständen ein Lehrer verantworten, Kinder zu unterrichten?

Gruftnatter, Du solltest dich bewerben!
Ulla Schmidt lechzt nach solchen Ratgebern, die ihr in einfachsten Worten erklären könnten, woran das deutsche Gesundheitswesen krankt. Du wärest mit Deiner Resistenz gegen jedweden Einwand eine wahre Perle in ihrem Inkompetenz-Team.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 04.12.05 (12:31):

navallo,
Lehrer schaffen sich aber nur ab wenn ihnen die anähernd vollen Bezüge garantiert werden (nicht ganz Ernst gemeint)
Gruß Claude


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 04.12.05 (12:50):

@ navallo,

:-))


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 04.12.05 (12:55):

Apropos Gammelfleisch:

Internet-Tipp: https://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,SPM2362_VID2062614,00.html


Vorlesefunktion  mart antwortete am 04.12.05 (13:44):

Das Ablenken auf andere Themen gehört zum unfairen Argumentieren. Es wird meist dann gebraucht, wenn man auf vorgebrachte Argumente nichts zu erwidern weiß und seine Felle wegschwimmen sieht.


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 04.12.05 (13:48):

Und was möchtest Du uns, liebe gruftnatter, über den kryptischen Link im Zusammenhang mit Krankenhausärzten und Gammelfleisch mitteilen? Laß uns weiter teilhaben an Deinen geistigen Hochflügen. Vielleicht eine klitzekleine Andeutung, die uns weiterhilft?


Vorlesefunktion  seniorin antwortete am 04.12.05 (13:49):

Zu der von navallo angedrohten Äther-Narkose bei gruftvogel werde ich mir ein Ticket bestellen. Die Aufwach-Phase könnte zum Schauspiel werden. Danach wissen wir mehr.

:-))


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 04.12.05 (13:51):

Der "Tipp" zeigt sehr deutlich mafiöse Strukturen, die dem Sanitätswesen vergleichbar und zudem von mir bereits ganz am Anfang zum Vergleich heran gezogen worden sind. Darauf bezog sich wiederum vor kurzem NAVALLO, dessen Beitrag ich zum Anlaß nahm. Insofern ist es keine "Ablenkung".


Vorlesefunktion  BarbaraH antwortete am 05.12.05 (10:36):

Ich empfinde gruftnatters Kritik als durchaus berechtigt. Allerdings bin ich der Meinung, dass in dem Topf "Finanzmittel für Krankenhäuser" genügend Geld wäre, sämtliche Krankenhausärzte leistungsgerecht zu bezahlen. Das Problem ist ein internes: einige wenige Ärzte in leitenden Positionen verdienen horrende Summen, während Assistenz- und Stationsärzte hemmungslos ausgebeutet werden.


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 06.12.05 (12:33):

Ein lesenswertes Interwiew dazu:

Internet-Tipp: https://www.thieme.de/viamedici/studienort_kiel/aktuelles/interview_jaeger.html


Vorlesefunktion  mart antwortete am 06.12.05 (16:05):

<<Allerdings bin ich der Meinung, dass in dem Topf "Finanzmittel für Krankenhäuser" genügend Geld wäre, sämtliche Krankenhausärzte leistungsgerecht zu bezahlen.
Das Problem ist ein internes: einige wenige Ärzte in leitenden Positionen verdienen horrende Summen, während Assistenz- und Stationsärzte hemmungslos ausgebeutet werden.<<

Hier wurde von BarbaraH die Meinung vertreten, daß das Umverteilen der Gehälter von einigen wenigen Ärzte in leitenden Positionen genügt, um die anderen Stationsärzte entsprechend zu entlohnen.

Wenn es so wäre, wäre es ja wunderbar, - wenn dann auch noch neue Ärzte angestellt werden könnten, um mit der Regelung der Bereitschaftsdienste endlich dem EU-urteil zu entsprechen, wäre es noch viel besser.

Das müßtest du aber, BarbaraH, mit Zahlenmaterial unterlegen!


Vorlesefunktion  hugo1 antwortete am 06.12.05 (16:59):

hallo grufti, bezogen auf. "mafiöse Strukturen" fand ich folgenden schon etwas älteren Beitrag. Was hälste davon ? könnte das so ähnlich bei uns sein ?
und nun noch ein Beispiel (https://www.arzt-in-europa.de/pages/2002KC_Verguetung.html)
Wenn Chefärzte tatsächlich so viele Leistungen erbringen und Stunden arbeiten wie sie über die Kassen und bei Privaten Patienten abrechnen, dann dürften sie niemals schlafen und mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten im Halbschlaf,, ?? *g*

Internet-Tipp: https://www.storyal.de/story1998/krank.htm


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 06.12.05 (19:33):

@hugo: Solche Rechnungen hatte ich bei meiner letzten Operation unter Narkose auch - und die war sogar nur ambulant. Was mein Zahnarzt gerade alles für meine Inlays gesammelt hat, ist auch nicht ohne.

Gruftnatter