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THEMA:   Hyperaktivität - Fluch oder Segen?

 16 Antwort(en).

gruftnatter begann die Diskussion am 06.12.05 (20:18) :

Wieso wird die Hyperaktivität bei Kindern derart verteufelt, während sie bei Erwachsenen geradezu verlangt wird? Wer heutzutage nicht in jeder Beziehung - privat wie beruflich, und das gleichzeitig - hyperaktiv ist, gilt doch bereits als Faulpelz und Drückeberger? Wer als Rentner seine Ruhe haben will, wird dagegen von irgendwelchen verwandten oder von Verwandten beauftragten Animateuren daran gehindert. Wer dagegen als rüstiger unentbehrlicher Rentner seine Umwelt rund um die Uhr auf Trab hält oder mit Klohüten versorgt, dem wird Bewunderung zuteil.
Fragen über Fragen
Gruftnatter

Internet-Tipp: https://satirika.gmxhome.de/oispir.htm


Vorlesefunktion  carla antwortete am 06.12.05 (20:35):

Mir scheint, Du hast noch nie ein hyperaktives Kind erlebt, gruftnatter. Es gibt wohl immer mehr davon, sicher unter anderem durch die Überflutung der Kinder durch Medien, Gifte, falsche Ernährung usw.
Heute spricht man meistens von ADHS, also gehört zur Hyperaktivität meistens noch das Aufmerksamkeitsdefizit, was die Sache nicht einfacher macht.

Internet-Tipp: https://www.ads-hyperaktivitaet.de/ADHS/adhs.html


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 07.12.05 (08:07):

@carla: Du vermutest falsch. Ich erlebe aber auch hyperaktive Senioren, die allerdings keinen Schulbetrieb mehr stören.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 07.12.05 (09:03):

gruftnatter,
bist du nicht auch ein hyperaktiver Jung-Senior, der keinen Schulbetrieb mehr stört??
Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  gruftnatter antwortete am 07.12.05 (09:37):

Mir ist es ernst mit dem Thema.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 07.12.05 (09:54):

Jeder, der jahrzehntelang seine Frühpensionierung aus Gesundheitsgründen genießt, könnte natürlich als Faulpelz und Drückeberger gelten.

Die Folge eines ernsthaften Gebrechen wird aber sein, daß oft oder zeitweise die geistige und körperliche Ruhe vorgezogen wird. Diejenigen, die das brauchen, werden sich kaum darüber Sorgen machen, was andere über sie denken.


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 07.12.05 (10:00):

Wir sind befreundet mit einem Ehepaar im Seniorenalter. Er war als Kind ein solches hyperaktives Kind, was ja aber zu jener Zeit noch nicht richtig eingeordnet wurde, sondern als "Zappelphillip-Syndrom bezeichnet. Er ist heute noch so, bedrängt und quält seine ganze Nachbarschaft mit seinen Eskapaden und Beschuldigungen, und schickt all seinen E-Mail-Bekannten sämtliche E-Mailkorrespondenzen als Kopie an alle anderen. Aber auch über seine zahlreichen Gerichtsfälle müssen seine E-Mailbekannten laufend informiert werden.
Ich bin froh, dass er nicht (auch noch) im ST mitmacht.......


Vorlesefunktion  carla antwortete am 07.12.05 (10:56):

Hallo schorsch,
das ist ja ein wirklich erfreulicher Zeitgenosse :-(. Nur: ist er wirklich hyperaktiv oder eher manisch-depressiv. Bei den Hyperaktiven fehlt mir die Bösartigkeit, und die scheint Dein Bekannter ja durchaus an den Tag zu legen?

Wenn ich falsch vermute, gruftnatter, dann verstehe ich Dein Eingangsposting erst recht nicht :-).


Vorlesefunktion  Ursula antwortete am 07.12.05 (11:37):

Carla, wie kommst Du darauf, dass Menschen mit einer manisch-depressiven Erkrankung bösartig sind?


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 07.12.05 (11:52):

mart,
da hast du Recht Mart, wer krank ist ist krank, ich bin nämlich einer von denen. Aber ich sage auch nicht unentwegt anderen was richtig und falsch ist.
Freundlicher Gruß Claude


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 07.12.05 (12:05):

Ich kann in der Eingangsargumentation den Sprung vom hyperaktiven Kind zum rüstigen Rentner nicht nachvollziehen. Was muss ich unter beauftragten Animateuren verstehen?


Vorlesefunktion  BarbaraH antwortete am 07.12.05 (14:29):

>>Wieso wird die Hyperaktivität bei Kindern derart verteufelt<<

Weil diese Kinder ausgesprochen anstrengend für Erwachsene sind. Anstatt auf ihre Bedürfnisse einzugehen, stellt man sie medikamentös ruhig und macht sie dadurch pflegeleicht. Damit will ich nicht sagen, dass es in ausgesprochen seltenen Fällen tatsächlich derart betroffene Kinder gibt... in den meisten Fällen sind sie für ihre Umwelt einfach nur nervig. Tragisch ist, dass diese Kinder oft einen enormen Wissensdrang haben, der durch Psychopharmaka abgewürgt wird.

Ich habe einen derart nervigen Sohn. Der Kleine feiert heute seinen 32. Geburtstag. ;-)
Geholfen hat uns damals ein Arzt, der mir die obengenannte Erklärung gab. Er sagte wörtlich: "Das Kind ist vollkommen normal, aber den Betreuern zu anstrengend. Also drückt man ihm den Stempel 'krank' auf. Mich würde das Kind wahnsinnig machen, aber das ist ihr Problem, denn es ist ihr Kind."
Mich hat mein Sohn nie wahnsinnig gemacht.


Vorlesefunktion  carla antwortete am 07.12.05 (15:50):

@ursula,
ich komme auf diesen bösartigen Zug, weil ich ihn bei der sehr erwachsenen Tochter unserer Nachbarn ständig erlebe. Sie ist "verschlagen" im wahrsten Sinne des Wortes, wenn sie in ihrer manischen Phase ist und macht es jedem, der mit ihr zu tun hat, sehr schwer, sich gegen sie abzuschirmen und zu schützen. Und sie ist nicht die einzige dieser Art.
Es kann also so sein, muss aber nicht...

Internet-Tipp: https://www.manischdepressiv.de/kurzuebersicht.php


Vorlesefunktion  harald48 antwortete am 07.12.05 (23:31):

Hallo Listies,

die Ursache ist meines Erachtens eine ganz Andere!

Drehen wir das Rad der Zeit zurück....

Obwohl in der City des zerbombten Frankfurt aufgewachsen, hatte ich in meiner Kindheit jede Menge Möglichkeiten, meinen natürlichen, kindlichen Bewegungsdrang auszuleben.
Wir haben Schrott aus den Trümmern hinter unserem Haus gegraben und Eis dafür gekauft, wir haben in einer "Grünanlage" Murmeln gespielt und Schiffchen schwimmen lassen.
Später jeden Tag mit dem Fahrrad 6 Kilometer zur Schule und zurück (Heute mit Schulbus), nachmittags auch mal 12 Kilometer zum nächsten Badesee und zurück.
Es gab keinen Tag, an dem ich zu Hause tröge vor Fernseher, Computer oder Play-Station "ausspannen" konnte.....
Und wie ist die Situation heute????

Kein Wunder, dass Kinder ihren unbefriedigten Bewegungsdrang irgendwie ausleben wollen!
Wenn sie diese Möglichkeit nicht "Live" bekommen suchen sie nach einem anderen Ventil...und Kinder sind da seeeehhhr erfinderisch!

Es ist keine Krankheit, sondern ein Problem unseres "modernen" Lebensstils!

Auch unserer Generation hängt diese Veränderung teilweise nach!
40 -45 Jahre Arbeitsleben vorwiegend sitzend in einem Büro...da staut sich ganz schön was an Bewegunsmangel an....
Auch Senioren sind da sehr erfinderisch!

Also bitte nicht pauschal als "krank" abstempeln, die Ursache liegt oft ganz wo anders!

Schöne Grüße

Harald


Vorlesefunktion  webmaster antwortete am 08.12.05 (08:08):

@ harald,


Postings wegen Werbung für kommerzieller Seiten sind in den Diskussionsforen nicht erwünscht. Link wurde entfernt.


Vorlesefunktion  siegfried46 antwortete am 08.12.05 (20:39):

Zwischen rüstig und überaktiv ist schon ein Unterschied. Auch ein rüstiger, gesunder Mensch hat ein Recht zu sagen: ich will mal einfach nichts tun.
Gruftnatter hat natürlich etwas überspitzt formuliert, aber mich nerven auch Menschen, die meinen, man müsse ständig irgendetwas planen und unternehmen. Auch wenn man älter ist, möchte man nicht ständig aktiviert und animiert werden.
Auf der Welt wird durch Hetzerei und Stress so viel Unsinn und Müll produziert, dass mehr Ruhe oft nützlicher wäre. Man muss nicht überall dabei sein und die Welt retten wollen.
Ich habe auch kein Mitleid mit hyperaktiven Politikern, die meinen, jedes Thema in zahllosen Konferenzen erörten zu müssen und dann über Stress und zu geringe Bezahlung klagen.


Vorlesefunktion  nasti antwortete am 14.12.05 (23:34):

Es gibt Menschen, welcher nur manisch sind, und nicht manisch depressiv. Es ist eine sehr seltene Krankheit. Viele haben davon Anteile, ich auch. Aber nur Anteile. Die richtig kranke
kann keiner verstehen, Sie sprechen chaotisch, wechseln die Themen, können einen Satz nicht fertig sprechen, bewegen sich ständig, und müssen nach Psychiatrie.
Ich kenne ein Kunstmaler, er ist manisch, aber sehr angenehm, und klug. Er malt wöchentlich 150 Bilder, verkauft fast keine, malt weiter, hat gar keine Familie, und ist damit glücklich. Er malt nur für das Material, damit er weiter malen kann. Schadet keinem .Es ist gut, das wir nicht alle genauso sind. Angeblich ist auch Otto Walkes bisschen manisch.