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THEMA:   Zum Appetitverderben...Retortenschnitzel

 20 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 27.02.06 (12:21) :

Nicht nur Gammelfleisch und Gammelfisch, Bilder von Schlachtungen und Massentierhaltungen können den Appetit auf Fleisch verderben - auch die Alternativprodukte der Vegetarier und Vegane sind nicht von schlechten Eltern.

Quorn
ist der Fantasie- und Handelsname für ein proteinreiches, industriell hergestelltes Nahrungsmittel aus fermentiertem Schimmelpilzmyzel.
jawohl .... Cholesterinfrei ist es, aber das ist wohl der einzige Vorteil!?

Und woher kommt das Eiweiß?

Aus einem Schimmelpilz (Fusarium venenatum), der in den 60er-Jahren zufälligerweise auf dem Boden eines Bauernhofs in der Nähe von Marlow (Buckinghamshire) in Großbritannien entdeckt wurde.
Schimmelpilze sind ausgezeichnete Verwerter von organischen Restabfällen.

Also aus vergammelten Abfällen "hochwertiges", tierfreies Fleisch erzeugen und an die begeisterte Fangemeinde teuer verkaufen --- das ist so wie aus Dreck Gold machen.
:-))


Vorlesefunktion  Pensionist antwortete am 27.02.06 (12:26):

Da bleibt nur noch eine Möglichkeit offen, VERHUNGERN, das will ICH aber nicht, nur Fertiprodukte, die meide ich weiter so wie schon immer. Frisch ist der Fisch solange er nicht stinkt.
Dazu noch, Schimmelpilzkäse mag ich aber schon, mfG


Vorlesefunktion  mart antwortete am 27.02.06 (12:36):

Schimmelkäsesorten werden allerdings nicht mit Fusarien hergestellt, diese Aspergillusarten sind ausgesprochen gut untersucht und bilden eindeutig keine Pilzgifte.

Fusarienschimmelpilze stellen aber ein ernsthaftes und schon lange bekanntes Problem beim Getreide dar - längerfristiger Verzehr von mit Fusarien befallenem Getreide birgt erhebliche gesundheitliche Risken.
Zur künstlichen Fleischerzeugung eignen sie sich so gut, weil die Pilzfäden einer Fleischstruktur ähnlich ist. Dann braucht es noch Eiweißkleber, Aroma, Vitamine und Mineralstoffe - und fertig ist das Schnitzel.

siehe Fusariose

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Fusariosen


Vorlesefunktion  mart antwortete am 27.02.06 (13:00):

Korrektur: Aspergillusarten stimmt nicht, Penicilliumarten ist besser.


Vorlesefunktion  simba antwortete am 27.02.06 (16:41):

Es gibt heut schon einiges vegetarisches Zeugs welches nach Fleisch Speck und so Sachen schmeckt - künstliche Aromen halt. Und mir derbarmen die Vegis , die solche Sachen als Ersatz brauchen und dann das schöne Gefühl haben, nicht gesündigt zu haben... Ich bekenne mich dazu, dass mir auch heute noch nach 15 jahren fleischlosem Leben das Wasser im Munde zusammenläuft, wenn jemand am Nebentisch gebratene Leber isst, oder einer mit einer Leberkässemmel vorbeigeht - aber ich hab mirs nunmal geschworen sowas nimmer zu essen. Ich würd mich nie mit solchen künstlichen Schnitzeln belügen - egal welche Qualität sie haben....


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 28.02.06 (14:21):

Mart,
einmal abgesehen von appetitlich oder nicht, welche Schäden kann der Mensch erleiden wenn er das von dir genannte Kunstprodukt verzehrt?

simba,
es ist Unsinnig vegetarische Produkte zu einer Art Fleischersatz zu, ja man kann sagen, verfälschen. Ich meine entweder oder. Es gibt hervorragende Möglichkeiten sich vegetarisch zu ernähren wenn es jemand möchte. Ich esse zwar Fleisch aber auch viel fleischloses, je wie ich Appetit habe.


Vorlesefunktion  Marga antwortete am 01.03.06 (11:39):

Hallo,

ich bin auch Vegetarierin, aber Fleisch habe ich früher gerne gegessen. Warum soll ich mich dann nicht über ein Angebot an Fleischalternativen freuen?

Ich esse gerne vegetarische Würste, Schnitzel, Hack & Co. Aber ganz sicher nicht aus Schimmelpilzen, sondern aus BIo-Anbau ohne Geschmacksverstärker!

Ich weiß auch gar nicht wo da der Widerspruch ist?

Marga


Vorlesefunktion  mart antwortete am 01.03.06 (12:11):

Damit deine vegetarischen Würstel den Geschmack bekommen, brauchen sie ein ganzes chemisches Arsenal. Ein Teil davon ist auf gute gentechnologische Weise hergestellt.
Und woher nimmst du die Sicherheit, daß kein gentechnisch verändertes Soja hineinkommt. Weil sie schreiben, daß das garantiert so ist? - *grins*


Claude, du fragst, was an Quorn schädlich ist? Nun, die Gattung Fusarien ist insgesamt bekannt unangenehme Stoffe bilden zu können.
Wenn dann auch noch dieses Produkt mit der Championsähnlichkeit beworben wird, - habe das mit eigenen Augen gesehen -, ist das natürlich ein Betrug am Konsumenten.

Bisher sind seit einigen Jahren diese englischen Schimmelpilzprodukte nur in England und in der Schweiz erhältlich. In der EU haben sie die Zulassung noch nicht geschafft, obwohl man annehmen müßte, daß das was in einem EU-Land zugelassen ist überall legal verkauft werden darf.
Fällt allerdings unter die Novel Foodverordung und da sind Hürden aufgestellt, um die Unbedenklichkeit zuerst einmal nachzuweisen.
Also nicht im Nachhinein den Konsumenten die Beweislast überlassen, daß sie geschädigt worden sind - was bekanntermaßen fast unmöglich ist -, sondern im Vorhinein die Unbedenklichkeit nachweisen.

Also ich laß mir meine gutes tierisches Schnitzel immer noch schmecken und ich denke, daß es um Kategorien besser schmeckt und gesünder ist, als dieses Klumpert.
Da wirst du mir als Feinspitz sicher zustimmen,Claude.
:-)


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 01.03.06 (12:26):

Mart,
ich stimme dir zu, ich esse sehr gerne Fleisch aber auch fleischlos. Entschuldige wenn ich so hartnäckig nachfrage, was für unangenehme Stoffe bildet dieser Pilz was rufen die denn hervor? Bekommt man Krebs, oder allergische Reaktionen,
vielleicht Verdauungsstörungen? Es interessiert mich tatsächlich. Oder ist es nur so ein Gefühl von dir? Weil du vielleicht annimmst es könnte möglicherweise schaden. Übrigens so ein Gefühl würde bei mir reichen irgendetwas nicht zu kaufen!! Wenn ich mir irgendwelche vegetarische Frikadellen, Brätlinge oder zu Gemüte führen möchte mache ich die mir selber, lache aber nie unter dem Gesichtspunkt das es Fleisch ersetzen soll, das ist überhaupt nicht schwierig. Claude


Vorlesefunktion  Marga antwortete am 01.03.06 (13:15):

@mart

Die vegetarischen Fleischalternativen, welche ich esse, bestehen z.B. aus:

Zutaten:
Wasser, Weizeneiweiß*, Sonnenblumenöl*, Hefeextrakt, Gewürze*, Meersalz, Verdickungsmittel Johannisbrotkernmehl*, Rauch**.

* = Aus kontrolliert biologischem Anbau.
** = mit natürlichem Buchenholzrauch

Jetzt sag mir doch bitte wo hier das chemische Arsenal versteckt ist ;-) Denn bei Bio-Anbau ist dies verboten.

Wo hingegen in der konventionellen Masttierhaltung Gen-Soja als Futtermittel, Antibiotika & Co. vornehmlich Einzug findet.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 01.03.06 (19:01):

Du wirst alles im Hefeextrakt finden - sehr wahrscheinlich auch Glutamat:-)
Alles andere schmeckt nach nichts, und nur nach Petersilie, Schnittlauch und Sellerie wird dein veganes Hühnchen doch nicht schmecken?

Aber ich dachte, du hast auch Soja einmal als Basis erwähnt - geht natürlich, nur schmeckt auch das praktisch nach nichts.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 01.03.06 (23:36):

Zu deiner Frage schau in den Link "Kampf gegen Getreideschimmelpilze" oder frag einmal das Stichwort "Fusarien" ab.

Nun gehört dieser in Quorn verwendete Schimmelpilz zu derselben Gattung. Ich nehme an, daß dieser die bekannten Pilzgiftstoffe nicht enthält, aber es gibt davon ja eine ganze Reihe und darüber ist einfach zu wenig bekannt. Wenn die Zulassung in den EU-staaten außer England noch nicht möglich war, nehme ich an, daß es hier an wirklich gründlicher Forschungsarbeit und Unbedenklichkeitsnachweisen fehlt.

Gerade Pilze überraschen immer wieder durch ihre vielfältigen Möglichkeiten des Aufbaus chemischer, seltsamer Stoffe, deren Bildung darüber hinaus sehr oft von versch. äußeren Bedingungen abhängig ist.- Ich denke einfach, daß es hier noch viele offene Fragen gibt.

Es ist natürlich möglich, daß dieser Fusarienpilz harmlos ist, so wie es innerhalb der Gattung der Knollenblätterpilze (Amanita) den genießbaren Perlpilz gibt.
Aber ich laß auch den Perlpilz lieber stehen und so meine ich, daß man auch mit diesen Novel-Food- Produkten besser vorsichtiger sein sollte.

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/nano/bstuecke/32991/


Vorlesefunktion  Marga antwortete am 02.03.06 (08:56):

Hallo,

das man unbedingt Glutamat braucht, um beim kochen Geschmack an etwas "geschmacksneutrales" zu bekommen ist mir irgendwie neu.

Quorn möchte ich auch nicht essen, habe ich hier in Deutschland auch noch nicht entdeckt und bleibe lieber bei meinen Bio-Fleischalternativen :-))

Marga


Vorlesefunktion  Lissi antwortete am 02.03.06 (09:19):

da die engländer als kriegstreiber bekannt sind, verzichte ich darauf, auch im rahmen der EU -nur- von deren labors glaubwürdige und gültige auswertungen als "wahrheit" anzunehmen.


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 02.03.06 (14:16):

mart,
ich habe deinen Link angeklickt und ich denke man sollte die Hände von solchen Kunstprodukten die aus der Gattung Fusarien hergestellt sind weglassen. Es gibt eigentlich keinen Grund bei der hier herrschenden Ernährungslage so etwas zu verspeisen.

Claude


Vorlesefunktion  AnneZim. antwortete am 03.03.06 (09:03):

Guten Tag Marga,

kannst Du mir bitte sagen wo es diesen Bio Fleischersatz zu kaufen gibt?

Das möchte ich gerne mal ausprobieren.

Liebe Grüße Anne


Vorlesefunktion  mart antwortete am 04.03.06 (12:48):

Im Link gibt es eine Bestellmöglichkeit.

Dir sollte aber bewußt sein, daß die Weizeneiweißquelle absolut kein vollwertiges Eiweiß liefert, daß es sehr reich an Gluten ist, das möglicherweise bei etlichen Darmerkrankungen eine Rolle spielt und daß der glutamthältige Hefeextrakt eine der zwei Quellen ist, um Glutamat zu gewinnen.

Das heißt, du ißt auf jeden Fall Glutamat und eine Reihe von Aromastoffen - ansonsten wäre es doch nicht möglich, bei einer immer gleichen Zusammensetzung diverseste Speisen anzubieten, vom Aufschnitt über Braten, Döner & Cevapcici, Geschnetzeltes, Gyros & Gulasch bis zum Hackfleisch.

Internet-Tipp: https://www.smilefood.de/


Vorlesefunktion  AnneZim. antwortete am 05.03.06 (13:30):

Guten Tag Mart,

danke für Deine Antwort.

Zu Glutamat habe ich direkt mal eine Frage, ist Glutamat nicht überall in fertigen Lebensmitteln enthalten. Wie z.B. Chips? Oder Fleischsalat? Oder Salami?

Liebe Grüße Anne


Vorlesefunktion  Pensionist antwortete am 05.03.06 (17:33):

Da lobe ich mir das von meiner lieben Gattin (ein DANKE an sie) gemachte "UNGARISCHE Soja-Gulasch" sowie die "Mais-Pizza", ein Traum (Rohstoffe aus noch gentechnikfreier Landwirtschaft).


Vorlesefunktion  mart antwortete am 05.03.06 (21:02):

Du kannst das als sicher annehmen, AnneZim. Nicht umsonst hat sich mit der Zunahme der Fertigprodukte die Glutamatproduktion in wenigen Jahren vervielfacht.

Allerdings ist die Frage, ob Geschmacksverstärker schädlich sind, nicht so einfach zu beantworten; oder nur in der so oft geltenden Regel �sowohl ein zu wenig als auch ein zu viel ist schädlich.� Eine grundsätzliche Gesundheitsgefahr geht von den Glutamaten nicht aus. Glutamat als Salz einer Aminosäure wird vom Körper benötigt, wird vom Körper auch gebildet und ist im Körper in nicht so geringer Menge vorhanden, - auch wenn keine Geschmacksverstärker gegessen werden;� es ist zum Beispiel ein sehr wichtiger Botenstoff im Gehirn. Einige Menschen reagieren jedoch empfindlich auf größere Mengen dieser Stoffe.

Glutamat kommt aber in vielen natürlichen Lebensmitteln vor.
Laut Bundeslebensmittelschlüssel kommen auf 100 g Lebensmittel etwa folgende Mengen Glutamat in mg vor:

Hart- und Schnittkäse (8000 - 5000), von Erdnüssen (5000), Mandeln (4500), Fleisch (4500-3900), Fisch (3800-2800) sonstigen Nüssen (2900 -2500), Magerquark (2800), Tofu (2600-1500), gekochte Sojabohnen (2800), Nudeln (1800), glutenhaltigem Getreide (Weizen, Roggen, Gerste) und Hülsenfrüchten (1500-600), Hühnereiern (1500), Frischmilchprodukten (700-600), nicht glutenhaltigem Getreide (Reis, Mais, Hirse) (500-300), Gemüse (400-100) und zu guter Letzt Früchten (30-200), Bier (100-60), Kokosmilch (50), Wein (30-10), nicht alkoholischen Getränken (50-0) und Stärke aus Getreide (20-10).
Die Müslis aus echtem Schrot und Korn enthalten auch hohe Mengen Glutaminsäure. Denn unsere glutenhaltigen Grundgetreidearten enthalten unerhitzt (!) relativ viel Glutaminsäure (3500-2400).
Pulver-Eiweißextrakten aus Weizen, Milch und Soja. Gluten (das Klebereiweiß des Weizens) enthalten ca. 30%, Milcheiweiß 16,5 %, Sojaeiweiß 13% und Magermilchpulver 7,2% Glutaminsäure.!!!!!
In Fertiggerichten wird 0,1 bis 0,8 % Glutamat zugegeben. Da können bei einem Mittagessen mit einer Packerlsuppe und Fertignudeln leicht an die 4000 mg Glutamat zusammenkommen.
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Und nun retour zu deiner Frage: Ist Glutamat nicht überall in fertigen Lebensmitteln enthalten?
Antwort: Hundertprozentig JA!

Also abgesehen davon, daß auch natürliche Lebensmittel diesen Stoff enthalten, gibt es leider Auswege und Hintertürchen, um weder �Geschmacksverstärker� noch �Glutamat� oder die E-Nummern: E 620 bis 625 und 631 deklarieren zu müssen.
Eine Möglichkeit ist die Zugabe von Gluten, Milcheiweiß, Sojaeiweiß und Milchpulver. Sehr häufig verbirgt es sich unter dem Namen Hefeextrakt. So muß der gesundheitsbewußte oder auf diesen Stoff empfindliche Konsument nicht beunruhigt werden. Damit ist aber klar, daß Glutamat sowohl in Bionahrungsmittel z.B. unter Gluten, Hefeextrakt oder Trockensoja aber natürlich auch in der Packerlsuppe unter der harmlosen Bezeichnung �Trockenmilcherzeugnis� zu finden ist.
Natürlich nur um die Etiketten übersichtlich zu halten und den Konsumenten nicht zu überfordern oder gar zu ängstigen. Hefeextrakt und Milchtrockenpulver ist doch so gesund und so natürlich. Aber gerade diese Zugaben sorgen über das enthaltene Glutamat für Speichelfluß und Appetit � und der soll schließlich nicht durch hässliche Worte auf den bunten Etiketten getrübt werden.

https://www.art-barbarossa.de/makrobiotik/glutamat/glutamat.html
Udo Pollmer/ Susamme Warmuth �Lexikon der populären Ernährungsirrtümer�, Eichborn Verlag

.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 06.03.06 (11:50):

Um es einfacher zu sagen.

Wenn man sich also die Nudeln und die Pasta selbst kocht und mit Parmesan bestreut, auch wenn alles Bioprodukte sind, bekommt man ebenfalls eine gehörige Ladung an Glutamaten.

Diese sind chemisch gesehen ident mit den in der Fabrik aus natürlichen Quellen gewonnenen Glutamaten.