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THEMA:   Sahnetorte so gesund wie Gemüseauflauf?

 3 Antwort(en).

nasti begann die Diskussion am 04.03.06 (14:59) :


"Fettarme Kost schützt nicht vor Krebs und Herzkrankheiten" - das konnte man vergangene Woche in vielen Zeitungen lesen. Anlaß der Schlagzeile: In einer der größten und teuersten Studien zu diesem Thema bekamen Frauen, die sich bewußt gesund ernährten, ebenso häufig eine Koronare Herzkrankheit (KHK), Brust- und Darmkrebs wie Frauen, die nicht auf ihre Ernährung achteten.
Gesundes Grünzeug? Nach Daten einer großen Studie lassen sich mit viel Obst und Gemüse Brust- und Darmkrebs sowie eine KHK nicht vermeiden.
Braucht man sich jetzt also nicht mehr mit Obst und Gemüse zu quälen und kann man stattdessen wieder mit Herzenslust Sahnetorte und Schweineschnitzel verschlingen? Wohl kaum! Denn die Studie ist nur wenig aussagekräftig.



Insgesamt nahmen knapp 49 000 gesunde Frauen an der Studie teil, alle waren über 50 Jahre alt. Die knapp 20 000 Frauen in der Interventionsgruppe nahmen im ersten Studienjahr an 18 Gruppensitzungen teil - danach nur noch an vier pro Jahr. Während dieser Treffen wurden sie über gesunde Ernährung informiert und aufgefordert, weniger Fett, und dafür mehr Obst und Gemüse zu essen. Sie sollten nur noch 20 Prozent ihres Energiebedarfs über Fett aufnehmen und täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse sowie sechs Portionen Getreideprodukte essen. Den anderen 29 000 Frauen wurden keine Ernährungsvorschläge gemacht (JAMA 295, 2006, 629-666).

"Dieses Resultat ist revolutionär", kommentiert der Ernährungsmediziner Professor Jules Hirsch von der Rockefeller-Universität in New York das überraschende Null-Ergebnis der Studie. Und sein Kollege, Dr. Michael Thun von der Amerikanischen Krebsgesellschaft, lobt das mit über 100 Millionen Dollar Staatsgeldern finanzierte Projekt als "Rolls-Royce" unter den Ernährungsstudien.
Die Frauen in beiden Gruppen ernährten sich sehr ähnlich.


Nicht nur in der Diätgruppe, auch in der Kontrollgruppe aßen die Frauen viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe. Daher überrasche es nicht, so Apple und Anderson, daß es kaum Unterschiede bei den kardiovaskulären Risikofaktoren gab, die sich am ehesten durch Ernährung beeinflussen lassen: Die LDL-Werte waren nach drei Jahren ähnlich gering gesunken (minus 10 mg/dl in der Diätgruppe versus 6 mg/dl in der Kontrollgruppe), der Blutdruck blieb in beiden Gruppen unverändert, und die Frauen in der Diätgruppe hatten im Studienverlauf nur 400 Gramm mehr abgenommen als diejenigen in der Kontrollgruppe.

Übrigens: Die Empfehlungen, möglichst wenig Fett zu essen, sind inzwischen längst überholt. Solche Empfehlungen seien 1993, als die Studie begonnen wurde, zwar üblich gewesen. Inzwischen wisse man aber, daß es nicht nur auf die Fettmenge, sondern auch auf die Fett-Zusammensetzung ankomme, berichten Apple und Anderson. Die Empfehlungen lauten heute, möglichst wenig gesättigte Fettsäuren und viel herzschützende ungesättigten Fettsäuren zu konsumieren - also besser Fisch und Oliven als Sahnetorte und Schweineschnitzel.

In der WHI-Studie mit knapp 50 000 Frauen sollte ein Teil der Frauen wenig Fett und viel Obst, Gemüse sowie viele Ballaststoffe essen, dem anderen Teil wurden keine Vorschriften gemacht. Nach acht Jahren waren in beiden Gruppen die Raten von KHK, Brust- und Darmkrebs ähnlich hoch. Allerdings stellte sich heraus, daß sich die Frauen in der Diätgruppe kaum anders ernährt hatten als die Frauen ohne Diätvorschriften.


Copyright � 1997-2006 by Ärzte Zeitung /Gekürzt/


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 04.03.06 (19:03):

Na dann lebe ich ja gesund.....(:-)


Vorlesefunktion  nasti antwortete am 04.03.06 (19:57):

Hab ich heute eine große Sahnetorten Stück verspeisst. Hast gut geschmeckt.


Vorlesefunktion  uul antwortete am 05.03.06 (01:43):

Mir auch, nasti :-))

... und morgen gibt es vielleicht nochmal eines, weil Sonntag ist. Vielleicht war diese Torte ja besonders gesund, weil sie aus Buchweizenmehl, Preiselbeeren und Sahne war!!