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THEMA:   Heute Radiosendung über Placebo ....

 4 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 10.03.06 (13:21) :

10.03.2006 um 19:15 im Deutschlandfunk "Dossier":

"Wenn Schein und Sein zusammentreffen
Plazebo und andere Effekte
Von Barbara Weber

"Der Glaube versetzt Berge" - sagt der Volksmund und hat "damit gar nicht mal so Unrecht. Denn die Wirkung von Plazebos ist gekoppelt an die Umstände, in denen sie verabreicht werden. Das gilt für Pillen, Spritzen und Scheinoperationen. Das zeigt sich aber auch beim Blick in andere Kulturen, wo Schamanen durch die Macht der Rituale Heilerfolge erzielen können.

"Der so genannte Plazebo-Effekt ist wissenschaftlich wenig erforscht und scheint an ein Wunder zu grenzen. Er zeigt, dass die menschliche Psyche sich austricksen lässt.

Doch was genau passiert im Körper? Kann allein die Erwartung an Schmerzlinderung das Gehirn dazu bringen, Opiate auszuschütten? Lassen sich durch den Glauben an Gesundung die Selbstheilungskräfte im Körper anregen?"

Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/


Vorlesefunktion  Gudrun_D antwortete am 10.03.06 (13:27):

Wenn das denn so einfach wäre,könnte man ja sofort die qualvollen Heilversuche mit Chemo und Bestrahlungen bei Krebserkrankten absetzen.

Ein paar "Placebochen" und wenns denn nicht hilft,hat Patient eben nicht stark genug daran geglaubt.........


Vorlesefunktion  carla antwortete am 12.03.06 (08:34):

Ein Teil der Placebo-Wirkung scheint auf der intensiven Betreuung bzw. Pseudo-Behandlung der Patienten zu beruhen. Daß Zuwendung egal in welcher Form zum Besserfühlen beiträgt, steht für mich außer Zweifel.
In dem Artikel unten steht aber auch, daß die Wirkung von Placebos vor allem bei Schmerzen auftritt. Andere Anteile von Krankheiten scheinen dadurch nicht beeinflußt.
Eigentlich schade, daß wohl die Mediziner selbst nicht an den Placebo-Effekt glauben; sonst würde der Placebo-Effekt viel mehr an den Stellen genutzt, wo er nur nutzen, aber sicher nicht schaden kann.
Das Beispiel vom Kind, das nach einem "Placebo"-Hustensaft ruhig schläft, finde ich wunderbar. Allerdings auch etwas zweifelhaft, weil doch angeblich Hustensäfte sowieso unwirksam sind? *grübel*

Wie immer: wenn es um Menschen geht, ist schwarz-weiß-Denken nicht von Nutzen. Warum also nicht auch Placebo-Wirkung nutzen?

Internet-Tipp: https://www.morgenwelt.de/416.html


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 12.03.06 (09:57):

Wem die Zuneigung mangelt, der/die ist nachweislich anfälliger für allerlei Gebresten. Also ist Jene/r, der den "Mangelhaften" Zuneigung gibt, ein PLacebo.


Vorlesefunktion  mart antwortete am 12.03.06 (21:33):

Das ist sogar bei Tieren der Fall - die heilsame Wirkung von Streicheleinheiten bei Ratten führte zum Doppelblindversuch als heutigen Standard für den Nachweis von Wirkung und Nebenwirkungen von Medikamenten.

Dazu braucht es aber einen Doppelblindversuche, wo weder der Arzt noch die Patienten wissen, ob sie ein richtiges Medikament oder nur ein Scheinmedikament bekommen.
So kann der Einfluß von Erwartungen und Vorurteilen am besten eliminiert werden.

Jede Mutter, die ihr Kind in den Händen wiegt und streichelt, wenn es Schmerzen hat, nutzt diesen Effekt und er ist oft viel wirkungsvoller als eine bloßes Medikament. Und ein Löffel bitterer Tee als heilsame Medizin verabreicht, kann oft Wunder wirken - allerdings nur dann zu empfehlen, wenn es keine ernsthafte Erkrankung oder ein Notfall ist.

Trotzdem ist es wichtig, das eine, Medikamente mit nachgewiesener Wirkung vom anderen, unwirksame Medikamente zu trennen - und das ist ja mit den Doppelblindstudien möglich.