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THEMA:   Dein Kind als Versuchstier

 7 Antwort(en).

Catty begann die Diskussion am 27.06.06 (16:39) :

Diskussionen darüber, ob man einen verirrten Bären erschießen muß oder nicht, sind interessant.

Die Feststellung, daß es innerhalb der EU so gut wie keine Medikamente für Kinder gibt, macht nachdenklich.

Die Forderung, keinesfalls für Erwachsene getestete Medikamente � wie bisher - zu vierteln oder zu halbieren, weil �ein Kind aufgrund seines anderen Immun-Systems niemals ein halber Erwachsener sein kann�, erzeugt Unruhe.

Sechs Testpersonen � Erwachsene - sind kürzlich lebensgefährlich erkrankt.

Dazu kündigte Professor Johannes Löwer, Präsident des für die Zulassung biologischer Medikamente zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts im Interview mit der "Apotheken Umschau" an:
�Zukünftig sollen Medikamententests, bei denen "heikle Substanzen" erstmals als Arzneimittel an Menschen erprobt werden, zunächst nur bei einer einzigen Person durchgeführt werden�
https://linkszeitung.de/index.php?option=com_content&task=view&id=36821&Itemid=58

Dann kommt folgende Mitteilung:

�BRÜSSEL (spe). Künftig müssen Arzneihersteller neue Medikamente, die von Nutzen für Kinder sein können, auch im Hinblick auf die Anwendung bei Kindern testen. Darauf einigten sich die Gesundheitsminister der Europäischen Union (EU) am Freitag in Brüssel.�
https://www.aerztezeitung.de/docs/2005/12/13/225a0603.asp

oder diese:
�Das Europaparlament billigte eine Verordnung, die Pharmafirmen verpflichtet, künftig alle neuen Arzneimittel auch an Kindern klinisch zu testen.�
https://www.zeit.de/2006/24/Glosse-24_xml

***

� ... auch im Hinblick auf die Anwendung bei Kindern testen.�

Wie geht das vor sich?
Werden Eltern ihr Kind �zur Verfügung� stellen?
Wie sieht dabei der ethische Aspekt aus?


Vorlesefunktion  Lissi antwortete am 27.06.06 (16:52):

niemals würde ich meine Kinder als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen.
Unsere zwei jüngeren Kinder, heute fast 19 und 21 haben wir gar nix impfen lassen. Sie sind groß und stark geworden. Außer Masern nichts gewesen in ihrem bisherigen Leben.
ich lass mich von den hirnverbrannten Forderungen der Pharmaindustrie nicht einschüchtern, bzw. dem Druck der dahinterstehenden Aktionäre.
Der Hergott hat dem Menschen einen gesunden Hausverstand mitgegeben in das Erdenleben. Den sollte man rundum kritisch einsetzen und dann handeln.
Gruß an die Pharma-Köpfe, und Finger weg von unseren Kindern!


Vorlesefunktion  Arno_Gebauer antwortete am 27.06.06 (19:46):

Hallo, Catty,

ich glaube, daß Du nicht weißt, was alles mit
Versuchstieren angestellt wird, denn sonst hättest
Du den Thementitel anders gewählt.

Unsere gesamte Bevölkerung wird hinsichtlich aller
möglichen Veränderungen analysiert. Sebstverständlich
gehören auch Kinder zu diesem Kientel. Früher wurden
für pharmazeutische Versuche Kinder aus Waisenhäusern
ausgewählt, heute stehen uns signifikante statistische
und modernste mikrobiologische Methoden usw.
zur Verfügung.
Und irgendwann einmal muß auch die Wirkung eines im
Tierversuch getestetes Medikament am Menschen selbst
eingesetzt werden.
Ich halte die Forderungen der EU-Gesundheitsminister
für richtig!

Viele Grüße
Arno Gebauer


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 27.06.06 (19:49):

@ Lissie,

Impfen ist in diesem Thread nicht das Thema (ich bin beim Impfen, nebenbei bemerkt, völlig anderer Meinung als du).

Thema ist hier, dass die Pharmaindustrie bisher zuwenig auf entwicklungsbedingte Unterschiede geachtet hat. Das betrifft nicht nur den kindlichen Organismus, sondern aich den Unterschied zwischen den Geschlechtern.

Die klinische Teststufe eines Medikaments bedeutet, dass bevor ein Medikament großflächig zugelassen werden darf, es unter kontrollierten Bedingungen an Patientengruppen nach festgelegten Regeln erstmals getestet werden muss.

Was wäre die Alternative? Die Alternative wäre, solche neuen Medikamente gleich an alle zu verabreichen. Ethisch bedenklich sind klinische Tests deshalb nicht, sie sind eine Notwendigkeit.

Es ist zu begrüßen, wenn in Zukunft die spezifische Wirkung von Medikamenten auf Kinder, Männer und Frauen ins Blickfeld rückt.


Vorlesefunktion  Catty antwortete am 27.06.06 (20:45):

"ich glaube, daß Du nicht weißt, was alles mit
Versuchstieren angestellt wird, denn sonst hättest
Du den Thementitel anders gewählt."

Hätte ich nicht.
Titel drücken nicht immer Meinungen aus.
Kurz, prägnant und Neugier erweckend schaut eher einmal jemand, was da wohl steht.

---------------------------------------

Karl,
mit der Frage nach der Ethik bei solchen (zweifellos erforderlichen) Test meinte ich, daß über das unmündige Kind verfügt wird.

Was sagt später mein Kind zu mir, wenn es bei und durch einen solchen Test einen irreparablen körperlichen Schaden erlitten hat?

Es ist immer schon einmal vorgekommen, daß jemand z.B. durch eine Impfung gerade diejenige Krankheit bekommen hat, gegen die er geimpft wurde (z.B. Polio).

Abgeschwächte Erreger?
OK.
Aber wann sind Erreger für ein kindliches Immunsystem ausreichend abgeschwächt?


Bis jetzt habe ich auch noch nirgends etwas finden können, wie man sich diese "klinischen Tests" eigentlich vorstellt: bis auf ein paar zaghafte Andeutungen, daß man mit den Krebs-Kindern anfangen könnte. :-((


Vorlesefunktion  hugo1 antwortete am 28.06.06 (00:06):

ich denke schon das in mehr als 99% aller Fälle, der Nutzen durch eine vorbeugende oder akute, durch den Facharzt getätigte Impfung, die Risiken und Schäden ohne diese, bei weitem überwiegt.
Was wäre die Menscheit bei der heutigen Lebensweise und der derzeitigen Bestandsdichte ohne Impfungen,,,,
Nicht, oder nur mit Grausen, vorstellbar,,,Pest, Cholera, Ruhr, Ebola würden heutzutage ein Viertel der Menschheit dahinraffen und wir müßten uns mit Räucherstäbchen, Beten und Quarantäneinseln begnügen,,,
Nee, da hat der "liebe Gott" doch mal eine sinnvolle, brauchbare, menschenfreundliche Erfindung genehmigt, also sollten wir sie auch nutzen,,*g*


Vorlesefunktion  mondstein antwortete am 28.06.06 (12:53):

Wir haben doch schon jetzt Medikamententests an Kindern. Es sind momentan die Pädiater, die ständig Entscheidungen treffen müssen. Mit allen Risiken und ohne gesicherte Dosierung.
Bei vielen einfachen Medikamenten, wie Antibiotika oder Schmerzmitteln, sind Dosierungen natürlich bekannt.
Anders sieht das aus, wenn Kinder wirklich schlimm erkranken. Krebs z.B.
Da darf der Pädiater virtuos versuchen die Sache auf Kindermaßstäbe herunterzurechnen und zu bewerten.
Das ist überhaupt nicht in Ordnung und wird seit langem auch von den Kinderärzten bemängelt.

Es ändert sich also praktisch nichts, außer daß sich nun Leute darum kümmern, deren Aufgabengebiet es ist, Arzneimittel zu prüfen.
Es ist sinnvoll sowas an kompetenten Stellen zu bündeln


> Unsere zwei jüngeren Kinder, heute fast 19 und 21 haben
> wir gar nix impfen lassen. Sie sind groß und stark
> geworden. Außer Masern nichts gewesen in ihrem bisherigen
> Leben.

Glückwunsch! Es gibt andere Eltern, denen weitaus wohler wäre, wenn lebenswichtige Medikamente, die ihre Kinder benötigen, auch ausreichend auf Sicherheit geprüft wären. Manchmal gibt es nur die Wahl zwischen Tod und Medikament. Und wenn Ihre Kinder gegen nichts geimpft sind, werden Sie unter Umständen davon schneller eingeholt, als man sich das an einem sonnigen Tag so denkt.

mondstein


Vorlesefunktion  wanda antwortete am 28.06.06 (14:41):

wenn Kinder lebensgefährlich erkrankt sind, dann muss gehandelt werden und jeder Arzt wird das tun, was er in diesem Falle für richtig hält.
Gestern sah ich den Bericht einer 13-jährigen Schülerin nach einer Lungentransplatation. Sie bedankte sich bei ihren Eltern, dass diese der OP zugestimmt haben, sonst wäre sie nicht mehr am Leben.