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THEMA:   unfreiwilliger Arztwechsel

 17 Antwort(en).

renno begann die Diskussion am 06.07.06 (16:18) :

Hallo und guten Tag,

heute ist mir folgendes passiert, ich will mir turnusgemäß neue Medikamente verschreiben lassen, da steht unerwartet ein anderer Name an der Eingangstür zu der Praxis von meinem Hausarzt.
Noch vor zwei Wochen habe ich dort angerufen um den Urlaubstermin zu erfragen, da gab es keinen Hinweis darauf, das die Praxis ihren Besitzer ( Arzt ) wechseln würde.
Gesundheitliche oder Altersbedingte Gründe die Praxis aufzugeben liegen nicht vor, wie mir auf Nachfrage versichert wurde.
Ich muss gestehen das ich im Moment zu verblüfft war, um entsprechend zu reagieren.
Das in langen Jahren aufgebaute Vertrauens Verhältnis, die vielen vertraulichen Gespräche, das alles ist nun Vergangenheit und für mich nicht leicht zu verkraften.
Gerne würde ich eure Meinung dazu hören ( lesen )

einen schönen Tag noch
renno


Vorlesefunktion  utelo antwortete am 06.07.06 (18:15):

Das ist wirkich eine blöde Situation. Warum sagen die Arzthelferinnen denn nicht, warum ein Ärztewechsel stattfand? Versuche doch mal, den alten Arzt privat zu erreichen, der müsste dir ja Auskunft geben können.
Wenn das aus irgend einem Grund nicht klappt und der Neue dir nicht gefällt, lass die deine Krankenunterlagen aushändigen und suche eine anderen Arzt.


Vorlesefunktion  kreuzkampus antwortete am 06.07.06 (19:14):

Ich hatte mal einen Facharzt, der auch plötzlich verschwunden war. Grund: Pleite. Er ist auf Nimmerwiedersehen irgendwohin abghauen.+++Ich würde mal bei der Ärztekammer oder bei der Kassenärztlichen Vereinigung nachfragen.


Vorlesefunktion  jolli antwortete am 07.07.06 (07:14):

Das ist mir auch vor einigen Jahren mit einem langjährigen Facharzt passiert. Monate später habe ich von einer Arzthelferin gehört, dass der mit Ende 40 noch recht junge Arzt die Praxis verkauft hat, weil er unheilbar erkrankt war. Er selbst ist in den ersten Jahren danach nur noch als Urlaubsvertretung in einer anderen Praxis tätig geworden.


Vorlesefunktion  wanda antwortete am 07.07.06 (07:43):

normal ist, dass der Arzt, der seine Praxis aufgibt, langjährigen Patienten dies mitteilt und ihnen auch seinen Nachfolger empfiehlt.
Ich vermute auch, dass der überstürzte Abgang irgendeine Ursache hat, wie schon erwähnt Pleite, Krankheit usw. und an Deiner Stelle würde ich da nachhaken wollen.


Vorlesefunktion  Ursula antwortete am 07.07.06 (10:35):

Hallo renno,

das Vorgehen Deines Arztes ist menschlich nicht in Ordnung, ist aber auch ein Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht:Ohne Einwilligung jedes einzelnen Patienten durfte er die Patientenkartei nicht an seinen Nachfolger weitergeben. Er hätte vorher schriftlich Dein Einverständnis für die Weitergabe Deiner Behandlungsunterlagen an den Praxisnachfolger einholen müssen!

(Einzelheiten s. Internet-Tipp)

Internet-Tipp: https://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=48303


Vorlesefunktion  rolf antwortete am 07.07.06 (11:36):

Renno hat doch nichts davon geschrieben, daß der Arzt die Patientenkartei weitergegeben hat.


Vorlesefunktion  Catty antwortete am 07.07.06 (12:06):

... und das Praxis-Team darf ihm bestimmt auch nicht am Telefon mitteilen, daß der Doktor verstorben sei oder Pleite gemacht habe.

Die "Pleite" ist sowieso unwahrscheinlich, denn welcher Arzt hätte innerhalb so kurzer Zeit eine deratige Praxis übernommen?


Vorlesefunktion  Ursula antwortete am 07.07.06 (12:21):

Hallo rolf, da hast Du natürlich Recht ;-) Renno sollte also erst einmal klären, ob der Arzt tatsächlich ohne Einverständnis seiner Patienten die Kartei mitverkauft hat....


Vorlesefunktion  wanda antwortete am 07.07.06 (12:37):

die Pleite ist heute mehr denn je "vorhanden", da braucht nur einer zu gutmütig sein und mehr als erlaubt Medikamente verschreiben.


Vorlesefunktion  Catty antwortete am 07.07.06 (12:49):

... ich meinte lediglich "Pleite im Falle von rennos Arzt".

Des weiteren: ich würde als Arzt keine pleitegegangene Praxis übernehmen ebenso wenig wie als Apotheker eine pleitegegangene Apotheke, ebenso wenig ein pleitegegangenes Schuhgeschäft etc. pp..


Vorlesefunktion  kreuzkampus antwortete am 07.07.06 (14:32):

Catty: "Die "Pleite" ist sowieso unwahrscheinlich, denn welcher Arzt hätte innerhalb so kurzer Zeit eine deratige Praxis übernommen?"+++ Die Übernahme einer Pleitpraxis heißt nich,t dass die Schulden mit übernommen werden. Hierbei geht es nur um "Konzessionen", die m.W. über die Kassenärztliche Vereinigungen (v)erteilt werden..


Vorlesefunktion  rolf antwortete am 07.07.06 (15:48):

Wenn der "Neue" in den alten Räumen praktiziert, hat er nicht (nur)die Konzession, sonder die Räume und wahrscheinlich auch die Einrichtung übernommen.
Das kann ohne weiteres auch aus der Konkursmasse sein, wahrscheinlicher ist aber eine Übernahme, weil der Vorgänger die Praxis aus irgendwelchen Gründen aufgegeben hat.
Der Arzt meines Sohnes hat seine Praxis vor kurzem an seinen Sohn übergeben, die Mitteilung erfolgte per Anzeige in der Zeitung.


Vorlesefunktion  rolf antwortete am 07.07.06 (15:51):

Die Überschrift "unfreiwilliger" ... ist übrigens irreführend.
Ein neuer Arzt hat die Praxis übernommen, der Wechsel zu ihm ist völlig freiwillig.


Vorlesefunktion  Catty antwortete am 07.07.06 (16:11):

kreuzkampus,

ich dachte da auch eher daran, daß die Praxis - vielleicht wegen der Lage* - nichts einbringt.

* lach - so wird es meinen Hausärzten gehen:
in deren internistisch/allgemeiner Gemeinschaftspraxis sitzen nur noch Mummelgreise, die sich nach und nach dezimieren. Und ehe deren Domizile wieder von jungen Leuten bevölkert sind, suchen die zunächst einmal einen Kinderarzt. Und wenn sie selbst Ärzte brauchen, sind meine Ärzte dann auch schon verstorben.

Ok, ok, es ist eine ziemlich vereinfachte Vorstellung :-)))


Vorlesefunktion  renno antwortete am 07.07.06 (16:50):

Hallo und guten Tag,

vielen Dank erst ein mal für die rege Teilnahme an der Discussion, das hat mich sehr gefreut.
Nun noch einmal zu meinem Problem, wenn ich zum Arzt gehe um Medikamente verschreiben zu lassen, dann benötigt er dafür meine Patientenkartei um die Verordnung korrekt vornehmen zu können. So geschehen auch gestern Vormittag, um direkt die Herausgabe meiner Kartei zu fordern, dazu war ich zu verblüfft. Auf Nachfrage eines anderen Patienten wurde nur gesagt, man könne nicht jeden Patienten einzeln benachrichtigen und um sein Einverständnis bitten.
Außerdem würde beim Verkauf einer Praxis der Patientenstamm mit verkauft, diese Auskunft kam von der Ehefrau des scheidenden Arztes, soviel zu der ärztlichen Schweigepflicht.
Ich habe mir den Text zu der Schweigepflicht aus der Ärztezeitschrift kopiert und werde ihn dem Arzt zukommen lassen, auf die Reaktion bin ich sehr gespannt.

Einen schönen Tag wünscht
renno


Vorlesefunktion  carla antwortete am 08.07.06 (11:17):

In meinem Wohnort verschwand ein Arzt ca. 4 Monate, nachdem er eine Praxis übernommen hatte. Der Grund dafür war: er hatte die Praxis total ausgeräubert, alle Geräte abgebaut und nach Griechenland verfrachtet, wo er mit seiner griechischen Ehefrau eine neue Praxis unter deren Namen aufmachte...


Vorlesefunktion  Lothri antwortete am 11.07.06 (12:42):

Ihr geht in diesem Falle von Pleite der Arztpraxis aus und habt bedenken wegen der Schweigepflicht.

Was nützt Schweigepflicht, wenn wie unlängst hier im Saarland an die Hundert Praxsen staatsanwaltlich konfisziert wurden und etlichen wegen Betruges die Konzession entzogen wurde.

Dass zur Aufdeckung solcher Taten die Patientenkartei usw beschlagnahmt und eingesehen wurde, dürfte doch klar sein.
Andererseits soll ja ganz oder teilweise die Kartei auf eine personenbezogene elektronische Karte verlagert werden, damit jeder Arzt im Notfall schnellstmöglich sinnvoll eingreifen kann.

So gesehen ist die ärztliche Schweigepflicht auch nur realtiv zu sehen und nur relativ sinnvoll.

Wie denkt ihr da rüber?