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THEMA:   Literarische Themen (Z.B. Fahrrad)

 7 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 26.10.04 (22:44) :

Loblied auf das Fahrrad
Alfred Heizmann

Das Fahrrad ischt mein großes Glück,
denn ich besitz ein Mauntain-Bick.
Vom Tretter bis zum Schellenklöppel,
ein super-turbo-geiler Göppel.
Mein Fahrrad hot, ich sag's mit Schtolz,
ein Sattel wie ein Vierkantholz.
Mir tuet, wenn ich des Sitzle seh,
beim bloßen Anblick 's Fidle weh.
Der Lenker - eher tragisch komisch,
aber dafür ergonomisch.
Er ischt, falls des on interessiert,
von der Mischtgabel inschpiriert.
Ein Schutzblech hot mein Fahrrad nicht,
descht unnötig und haut aufs Gwicht.
Es fliegt mir bei meim Mauntain-Bick
der Schtroßendreck direkt ins Gnick.
Dort klebt er fescht wie angeschweißt,
und ich begreif, was "Trecking" heißt.
Doch schütze ich mich nicht vor Schmutz,
no brauch ich auch kon Kettenschutz.
Reißt 's Zahnrad mir am Hosenbein,
no hau' ich 'd Raschterschaltung rein.
Die Hos zerfetzt - ich schieb ein Fruscht -
doch andererseits kon Zeitverluscht.
Die Reifen nemmet's in dem Lauf
mit jedere Panzerkette auf.
Damit erschteig ich autonom
im Emschtfall jeden Zwetschgenbom.
Kurzum, mein Fahrrad ischt ein Hit,
do kommt dein Göppel nicht meh mit.
In meinem G'schoss ischt Dynamit.
descht schneller als ein Satellit
und dobei härter als Granit.
Der Bock ischt einfach exquisit,
und wenn de mol fahre wit,
denn bischt du schneller am Zenit
als irgendein Meteorit.
Weil der so schnell ischt mit Eschrit,
fahr ich so guet wie nie demit.

(aus: Alfred Heizmann, Aber hallo! Alfred Heizmann hintergründig & schelmisch, Konstanz: Stadler-Verlag 2000, S.63f.)
*
Dass ich hier ein solches Thema, in Dialektform und mit Witz vorstelle, hat den Grund, weil ich im Netz auf die Seite
www.teachsam.de
gestoßen bin und mich gewundert habe, über so viele Themen, Hilfsmöglichkeiten und durch Links Hilfen zu finden - egal, ob jemand sich für Schulfächer, Literatur, Sachthemen oder Interpretationen oder sonst was interessiert...
*
Nein, ich bin nicht an der Seite beteiligt...
URL - auch ein Fahrrad, das wohl nicht verdursten soll...
Auch die Einbeziehung von Werbung finde ich dezent.

Internet-Tipp: https://www.till-sander.de/island/images/01/3-26_fahrrad.jpg


Enigma antwortete am 27.10.04 (18:51):

Oh ja, ein Loblied auf das Fahrrad, das lobe ich mir..*gg*

Das Loblied ist hübsch.

Wenn ich könnte, hätte ich auch eines verfasst.
So aber lasse ich andere für mich sprechen, und zwar:

- "Die Prinzen" in einem Song aus 1991:

"Neulich bin ich mit hundertzwanzig
auf meinem Fahrrad `rumgefahren.
Und wie immer konnte ich nur hoffen,
die Polizei hält mich nicht an.
Denn dann müßte ich Strafe zahlen
und man führte mich zum Verhör.
Und mein armes kleines Fahrrad
ständ alleine vor der Tür.

Oh wie liebe ich mein Fahrrad.
Warum, das weiß ich nicht genau.
Meinem Fahrrad werd`ich treu sein,
im Gegensatz zu meiner Frau.
Niemals werd`ich es verlassen,
niemals werd`ich von ihm geh`n.
Denn wir fliegen wie auf Wolken,
weil wir uns so gut versteh`n.

Jeder Popel fährt `nen Opel
Jeder Affe fährt `nen Ford
Jeder Blödmann fährt `nen Porsche
Jeder Ar... `nen Audi Sport
Jeder Spinner fährt `nen Manta
Jeder Dödel Jaguar
Nur Genießer fahren Fahrrad
und sind immer schneller da.

Mein Fahrrad ist nicht lila,
denn das macht mich gar nicht an.
Es ist auch nicht braun,
weil ich braun nicht leiden kann.
Nein, ich hab`s blau angestrichen,
vom Sattel bis zum Schlauch.
Und ich find das äußerst passend,
denn blau bin ich manchmal auch.

Jeder Popel fährt `nen Opel.


- ein HAIKU
Grillegezirpe.
Kies knirscht im nächtlichen Park.
Und mein Fahrrad träumt.

Fortsetzung!!


Enigma antwortete am 27.10.04 (19:17):

Fortsetzung!

Was haben wir noch?

Einen Songtext von Judith Holofernes (Frontsängerin der Band "Wir sind Helden", in dem immerhin ein Fahrrad vorkommt, das sie sogar kopflos zu fahren lernt:
(ja, ich lasse wirklich keine Gelegenheit aus, auf Umwegen wieder auf die Musik zu kommen).

"Auser Dir
Ich stehe völlig neben mir
nicht glücklich weil nicht neben dir
Und ich rufe dich nur an
um dich zu fragen
kann es sein
dass ich
bei meinem letzten Besuch
bei dir
verlor was ich jetzt such

Ich fühl mich unwohl
ohne Kopf in der Strassenbahn
deswegen lern ich kopflos Fahrrad fahren
und ich weiss wahrscheinlich
mit den Jahren
werd ich lernen dabei mein Gesicht zu wahren.

Du bringst mich um
Schlaf und Verstand
Für dich geb ich dem
Wahnsinn die Hand
Und Rand und Band
ziehen ohne mich auf`s Land
Ich bin ausser dir
ich bin ausser dir
ich bin ausser dir
gar nicht hier."

Zugegeben, etwas wenig "Fahrad" drin. Aber vielleicht fällt mir ja noch etwas Besseres in die Hand."

Gruss
Enigma


Enigma antwortete am 03.11.04 (09:40):

...und noch eine "Ode ans Fahrrad" von Flann O`Brien:

"Das Fahrrad selbst schien eine gewisse eigenartige Qualität der Form oder Persönlichkeit zu haben, die ihm weit mehr Würde und Wichtigkeit verlieh, als sonst diesen Maschinen eignet.
Es war außerordentlich gut gepflegt, trug ein angenehmes Funkeln auf dem dunkelgrünen Gestänge zur Schau und hatte ein Ölbad sowie ein sauberes Glitzern auf rostlosen Speichen und Rahmenwerk aufzuweisen. Es ruhte vor mir wie ein zahmes Pony aus hiesigem Gestüt und schien unangemessen klein und niedrig im Verhältnis zum Sergeant; als ich aber seine Höhe mit meiner Grösse verglich, fand ich heraus, daß es größer war als jedes andere Fahrrad, das ich je gesehen hatte. Das lag wahrscheinlich an den perfekten Proportionen seiner Teile, die sich nur zusammengefunden zu haben schienen, um ein Ding von unübertrefflicher Anmut und Eleganz zu schaffen, das alle geltenden Größennormen zunichte machte und nur in der absoluten Gültigkeit seiner eigenen untadeligen Dimensionen existierte. Trotz der stämmigen Fahrradstange schien es unsagbar weiblich und wählerisch, es posierte eher wie ein Mannequin, als dass es sich müssig gegen die Wand lehnte wie ein Faulenzer, und mit unanfechtbarer Präzision ruhte es auf seinen zierlichen Reifen, zwei winzige Punkte reinen Kontakts mit dem geraden Fußboden.
Ich strich mit unbeabsichtiger Zärtlichkeit - ja, sinnlich - über den Sattel, auf unerklärliche Weise erinnerte er mich an ein menschliches Antlitz, und das nicht einer simplen Ähnlichkeit in Umriß oder Miene wegen, sondern durch eine Verwandtschaft der Gewebe, irgendeine unbegreifliche Vertrautheit an den Fingerspitzen. Das Leder war dunkel vor Reife, hart, und zwar von einer noblen Härte und von all den scharfen Falten und feineren Runzeln gezeichnet, die die Jahre mit all ihrer Drangsal auch in mein Antlitz gekerbt hatten. Es war ein freundlicher Sattel, und doch war er fest und furchtlos, über seine Einkerkerung nicht verbittert, und von der Haft nicht gezeichnet, nur von den Spuren ehrenwerten Leidens und ehrlicher Pflichterfüllung. Ich wußte, daß ich dieses Fahrrad lieber hatte als je ein anderes Fahrrad zuvor, lieber sogar als manche Leute mit zwei Beinen".....

aus: Flann O`Brien "Der dritte Polizist"

Internet-Tipp: https://www.physiologus.de/fahrrad.htm


iustitia antwortete am 04.11.04 (08:13):

Gruß und Dank! Da habe ich gleich im "Neuen Physiologus" geschnüffelt - und das Geschöpfchen "die" >R i l k e< gefunden..:

Rilke, die:

Um die Zugehörigkeit der Rilke zum Tier- oder Pflanzenreiche streiten miteinander die Zoologen und die Botaniker, indem sie diese nicht haben wollen und der Zoologie, die Zoologen sie nicht haben wollen und der Botanik oder Pflanzenkunde zuweisen; und sagen die Zoologen, es fehle der Rilke das Blut, weshalb sie sie von sich weisen, und sagen hinwieder die Botanisten, sie habe ein tierisches Gebiß, welches sie instand setze, Verszeilen jeder Länge immer dort auseinanderzubeißen, wo kein Gelenk sei, weder ein melodisches, noch ein rhythmisches. Und es muß dieses Gebiß und seine sonderbare Benützung wirklich zugegeben werden.

Seltsam ist hinwieder der Umstand, daß die Rilke nur weiblich vorkommt, wenn auch gewisse äußere Geschlechtsmerkmale, wie Barthaare, männlichen Charakter haben. Doch neigen sich diese Merkmale, wie der Bart der Rilke, sanft melancholisch abwärts, als ob sie eigentlich nicht dasein wollten und nur aus Verlegenheit da wären, dementiert auch von der hohen weiblich zarten Stimme der Rilke, die sich zu verflüstern geneigt ist oder zu verhauchen. Ähnlich darin dem Werfel ist auch die Rilke als Schoßtier beliebt, aber mehr von älteren Damen wegen seiner sexuellen Stubenreinheit und des frommen, etwas blöden Augenaufschlages, der das bei jenen Damen so sehr geliebte Entzückenswort "himmlisch" auslöst. Unter sieben solchen Damen kann man sicher immer als die siebente die Rilke treffen. Um ihr Geschlecht zu betonen, bekommt sie da gern ein Häubchen aufgesetzt, das ihr, wie die Damen ausrufen, "himmlisch" steht. Das Tier hat von dieser dauernden Verhimmelung die Neigung angenommen, seine Naseweise in theologische Bücher, Marienlegenden und ähnliches zu stecken. - (bl)
*
URL - aber d e r Rilke, historisch, künstlerisch (normal):
https://www.pilo.de/images/Rilke%20cover.jpg

Internet-Tipp: https://www.physiologus.de/labymfrm.htm


marie2 antwortete am 05.11.04 (18:46):

Auch Queen wollte nicht als Rad fahren

Bicycle Bicycle Bicycle
I want to ride my
Bicycle Bicycle Bicycle
I want to ride my

I want to ride my bicycle I want to ride my bike
I want to ride my bicycle I want to ride it where I like

I say Black I say White I say bark I say bite
I say shark I say yo man
Jaws was never my scene and I don�t like Star Wars
I say Rolls I say Royce I say God gimme a choice
I say Law I say crash down
don�t believe in Peter Pan. Frankenstein & Supernan
all I wanna do is .....

Bicycle etc.

I say coke I say caine I say John I say Wayne
Hot dog I say cool it man
Don't wanna be the President of America
You say smile I say chease cardiac I say please
Incame Tax I say Jesus
I don�t wanna be a cannonade for Vietnam or Watergate
all I wanna do is ....

Bicycle etc.

Musik und Text: Freddie Mercury
Verlag: Queen Music Ltd./ EMI Music Publishing Ltd.

Leider wird es allmählich kalt auf dem Rad.

Marie2


Enigma antwortete am 06.11.04 (08:32):

Guten Morgen und

@ Marie2,
das habe ich kürzlich nochmal gehört (beim Hören von anderen Freddy-Mercury-Titeln). Das sang zwar nicht Freddy, sondern ein anderer aus der "Queen-Gruppe". Aber, wie Du schon geschrieben hast, Text und Musik von ihm.
Ich fand ihn sehr gut, sehr vielseitig.
Ich weiss gar nicht, ob Queen nach seinem Tode noch existiert. Muss ich direkt noch einmal nachforschen.

Gruss
Enigma


marie2 antwortete am 09.11.04 (22:53):

@ Enigma

ich war in den letzten Tagen nicht so häufig am PC, so dass ich Deinen Eintrag jetzt erst las.
Die Gruppe scheint weiter zu existieren, bei Heise fand ich:
"Queen schlägt Raubkopierern ein Schnippchen
Die britische Rockgruppe Queen setzt sich mit einer ganz eigenen Aktion mit dem Thema "Raubkopie" auseinander: Die Altrocker haben die besten illegalen Konzertmitschnitte der vergangenen 30 Jahre gesammelt und bieten diese nun zum Download an..."
Da meine CD mit dem geliebten bycicle song unerklärlicher Weise verschwand, bekomme ich ihn hier vielleicht wieder.
Im Dezember startet in Köln das Musical "We will rock you".

Gute Nacht

Marie