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THEMA:   Bush als Thema in der Satire

 6 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 05.11.04 (08:53) :

WIGLAF D R O S T E (von der taz): Aus FUCK wurde BUSH

George W. Bush bleibt der Welt erhalten, als Präsident der USA. Er selbst immerhin findet das gut und richtig: "Ich verbreite positive Stimmung", behauptet er - nur bei wem? Der Einzige, der George W. Bush wirklich braucht, als Inspiration und Atemluft, ist ein Mann, der etwa so ulkig und drollig ist wie Bush selbst. Die Nachricht von der erneuten Präsidentschaft des Gottesmannes löst tatsächlich Furcht und Schrecken aus - bedeutet sie doch, dass wir auch in den nächsten vier Jahren Bücher und Filme von Michael Moore aufgedrängt bekommen, die uns zum hundertsten Mal mitteilen werden, was wir schon wissen: dass George Bush kein Politiker ist, der es gut mit der Welt meint.

Moores Humor mag hinreichen, Studenten und Kabarettgänger zu erfreuen - weniger anspruchslose Kundschaft wird von Moore intellektuell unterfordert und ist entsprechend schnell gelangweilt. Moore ist plakativ und vorhersehbar geworden, ein öder, ständig präsenter Appendix von George W. Bush. Er ist der Lieblingsamerikaner jener Deutschen, deren Abneigung gegen Amerika sich aus den trübsten Quellen speist.

Gegen Moore wirkt selbst der schlichte Bush fast gerissen. Country-Joe MacDonalds in Woodstock uraufgeführte antipatriotische FUCK-Hymne codierten die Bush-Leute um. "Give me an F! Give me a U! Give me a C! Give me a K!", hatte Country-Joe die Menge aufgefordert, und fertig war ein massenhaftes "FUCK! FUCK! FUCK!". Die Wahlhelfer von Bush adaptierten das: "Give me a B! Give me a U! Give me an S! Give me an H!", riefen sie, und die organisierten Anhänger ließen ein "BUSH! BUSH! BUSH!" aus den Hälsen. Ganz schön raffiniert, aber wer Ohren und ein Gedächtnis hat, hört immer noch das alte "FUCK! FUCK! FUCK!" - George W. FUCK eben. (...)
*
Aus: taz Nr. 7506 vom 5.11.2004, Seite 20.
URL: https://www.taz.de/pt/2004/11/05/a0288.nf/textdruck
*
Ich halte zwar die angeberische Kritik an Moore für unsinnig, ja, für platt, da er als Filmemacher ja erst die Wirklichkeit abbilet, bzw. dern abstruse Lügen zu Tage fördert - die andere Mesnchen, Kritiker, auch der eingebildete Droste, für ihre eigene, höher angesetztes Niveau brauchen.
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URL: Totentänzer Bush - zusammengesetzt aus den Köpfen toter Soldaten - Screenshot der Homepage von www.michaelmoore.com

Internet-Tipp: https://www.welt.de/media/pic/000/190/19021v1.jpg


mart antwortete am 05.11.04 (11:23):

Es gibt hier eine ganze Reihe offensichtlicher intimer USA- Nicht-Kenner.

Diese Gepflogenheit "Give me a F", Give me an U" etc. stammt von den Cheerleadern und ist seit Jahrzehnten Brauch in den USA.

Selbstverständlich braucht niemand hierin eine besondere intellektuelle Leistung sehen.


Also eine uralt-Geschichte und uralt-Gepflogenheit.

Dazu braucht�s auch keine Umdeutung, keine Adaptierung - sondern nur eine breitere Erfahrung über US-Sitten:-)


That�s business as usual,
- und bei jedem US-high-school Footballgame zu hören und bei sehr vielen Zusammenkünften:-))

Aber sicher macht es sich für das Zielpublikum gut, auch hier Bush eines Diebstahls überführen zu können:-)


ricardo antwortete am 05.11.04 (15:26):

Ja Mart
Es fällt hier den meisten doch recht schwer, die Niederlage bei den Wahlen einzugestehen.
Ich mache aber jede Wette:
Das Bush-bashing geht unvermindert weiter und Michael Moore hat zumindest in Deutschland weiter viele Fans.
Sein Film ein Muss für Schulklassen :-))))


iustitia antwortete am 05.11.04 (19:27):

Einen Jubel-ricardo - als Schüler - würde ich erst einfach und solide auffordern, eine angemessen sachliche Inhaltsangabe eines Films, eben auch eines Moore-Films, zu geben - und dann die filmischen Mittel der Dastellung, der Suggestion, der Betroffenheit, auch der Manipulation zu beschreiben - und abschließend die Intention der Kritik zu klären -
und dann meinetwegen, im vierten Schritt, dürfte er mit seiner Bashing-Meinung lostreten (wenn der Schüler r. sich bis dahin unter Kontrolle hätte).
-
So wird h e u t e denken und analysieren und reflektieren gelernt.
*
URL - auch das ist mediale Wirklichkeit...

Internet-Tipp: https://thm-a.search.vip.re2.yahoo.com/image/33542908


iustitia antwortete am 05.11.04 (19:29):

mart - aber "Woodstock" war irgendwie früher, als was wir aus Filmen oder den inszenierten Spielchen von Chearleader-Mätzchen, äh, Mädchen, kennen....?


mart antwortete am 05.11.04 (19:50):

Weißt du, iustitia, ich kenn das alles live - in verschiedensten Variationen- , und aus einer wesentlich früheren Zeit als Woodstock.

What does it stand for?

FUCK .... nur das habe ich damals nicht gehört:-)


ricardo antwortete am 06.11.04 (08:23):

Fuck
das ist ein durchaus fortschrittliches Wort, dessen Nennung nur noch auf einigen Tennisplätzen von den stock-konservativen Schiedsrichtern mit einer Ordnungsstrafe belegt wird.

Aber die Demokraten haben einen Gesetzentwurf eingebracht, daß dies in Zukunft nicht mehr möglich sein sollte.