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THEMA:   Genie dank Wahnsinn?

 16 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 29.12.04 (09:27) :

.... oder: Litt Mozart am Tourette-Syndrom?

Einen ganz interessanten Artikel habe ich vor einiger Zeit in der "sueddeutsche.de" gefunden.
Offenbar haben Forscher einen Zusammenhang zwischen Kreativität und psychischer Störung herausgefunden.
(Quelle she. URL)!

Aber auch zwei meiner Meinung nach sehenswerte Filme befassen sich mit einem ähnlichen Thema:
Einmal "A beautiful mind" mit einem für mich sehr glaubhaften Russell Crowe, der ein mathematisches Genie darstellt, das von Schizophrenie befallen wird und sich mit Hilfe seiner Frau seinen Weg im Leben erkämpft.

John Nash, den dargestellten Mathematiker, gibt es wirklich. Er lebt mit seiner Frau heute in Princeton, New Jersey, und lehrt immer noch an der Fakultät für Mathematik.
1994 hat er den Nobelpreis bekommen.

www.kinopolis.de/filminfo/b/beautifulmind.html

Der zweite Film heisst "Rain Man" und behandelt die Situation eines ungleichen Bruderpaares.
Eine schauspielerische Glanzleistung brachte Dustin Hoffman, der einen Autisten darstellte und dafür einen Oscar bekam.

www.dieterwunderlich.de/Levinson_rain_man.htm

Vielleicht kann ja noch jemand andere Beispiele einbringen?

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/310/32278


 Enigma antwortete am 29.12.04 (09:50):

...sorry, Dustin Hoffmann schreibt sich mit 2 "n"


 schorsch antwortete am 29.12.04 (10:12):

Fazit: Liebe kreative MitschreiberInnen, lasst es euch ja nicht anmerken, dass ihr kreativ seid; es könnte als Tick oder Anormalität taxiert werden (;--))))


 schorsch antwortete am 29.12.04 (10:13):

Übrigens: Die Verfasser der oben erwähnten Studie müssen wahnsinnig kreativ gewesen sein......


 DorisW antwortete am 29.12.04 (13:00):

Hallo Enigma,

da wird dich sicher auch das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" von Oliver Sacks interessieren, falls du es nicht vielleicht schon kennst.

Ich habe es vor ein paar Jahren mit großem Interesse verschlungen.

Der Neurologe Oliver Sacks schildert Fälle aus seiner Praxis, in denen Verletzungen bestimmter Hirnareale zu mehr oder weniger gravierenden Persönlichkeitsveränderungen führten.
Wenn ich mich recht erinnere, ist auch von einer Patientin mit Tourette-Syndrom die Rede.

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte der beiden autistischen (?) Zwillinge, die ein phänomenales Zahlengedächtnis hatten und großes Vergnügen daran fanden, einander Primzahlen an den Kopf zu werfen.


 iustitia antwortete am 29.12.04 (13:10):

Es gibt, z.B. von Lange-Eichbaum ("Genie, Wahnsinn..."), für fast jeden auch klassischen Künstler solche Auflistungen von psych. oder sozialen Störungen oder neurotischen Missempfindunden oder Kuriositäten (Tics) oder Verhaltensstörungen.
Fast in allen Fällen ist nachweisbar, das "liebende" Frauen die emotionale (meist auch die materielle) Versorgung der Künstler übernahmen und mit ihrer Leidensfähigkeit doe Situation meisterten.
Besonders bekannt und beschrieben: Bei Hermann Hesse war es seine Ninon Ausländer, die ihm schon als Mädchen schrieb; was später zu einer erfolgreichen, aber nicht unkomplizierten Verbindung führte.

Internet-Tipp: https://www.hhesse.de/misc_k.php?load=fotosninon


 Enigma antwortete am 29.12.04 (16:35):

...na, da sind ja gute Sachen gekommen. Danke!

@Schorsch
Da ich nicht so besonders kreativ bin, wäre es aber trotzdem vermessen, jetzt den Umkehrschluss zu ziehen.....
:-))

@DorisW
Leider kenne ich bisher noch kein Buch von Oliver Sacks, sondern habe nur über ihn gelesen. Das ist - glaube ich - der, den man die Scheherazade der Neurologie nennt, weil er so spannend über Krankheiten schreiben kann?
Aber Deine Empehlung wahrnehmend, werde ich auch mal was von ihm lesen. Du schilderst es ja so, dass man neugierig werden kann.
Im übrigen soll es nicht selten vorkommen, dass Autisten eine spezielle mathematische Begabung haben.

@iustitia
Ich finde es in Ordnung, dass die Frauen ihre mehr oder weniger berühmten Männer emotional unter- und gestützt haben. Welches Verhältnis zwei Menschen zueinander finden, geht nur sie etwas an.
Man kann es auch von aussen kaum beurteilen, wer da von wem profitiert.
Aber neugierig wäre ich doch schon, ob es die Situation auch umgekehrt gibt, ob auch Männer ihre begabten oder erfolgreichen Frauen stützen/gestützt haben. Heute vielleicht eher als in der Vergangenheit?
Aber so auf Anhieb fallen mir keine Beispiele ein, eher Anti-Beispiele, wie z.B. bei Auguste Rodin und Camille Claudel oder bei Frida Kahlo und ihrem untreuen Diego Rivera, der seine Frida sogar mit deren eigener Schwester betrog.
Aber vielleicht weisst Du ja andere Beispiele?
Gerade im Moment ist mir auch eingefallen, dass die Frau von Stephen Hawking ihn geheiratet hat, als seine schwere Erkrankung bereits feststand.

Gruss an alle
Enigma


 iustitia antwortete am 29.12.04 (17:21):

Hallo, Enigma -

ja, die Partner im Rücken erfolgreicher Künstlerinnen? Kaum...!
(Bei E. Jelinek passt es nicht; sie will ihren Informatiker in München aus ihrem Werk und Leben heraushalten.)

Andere, sozial und sex. umgekehrte Beispiele sind ganz selten.
Bei den Bölls - Heinrich und Annemarie - waren beide kreativ; sie - neben dem Beruf als Lehrerin - auch als Übersetzerin.
*
Kongruente Beispiele kenne ich erst den 68er Zeiten, als Männer zu Hause blieben, um für ihre Frauen, die Poltikerinnen wurden, im Hintergrund zu bleiben. Zuerst, wenn ich es richtig behalten habe, bei Frau Matthäus-Maier; früher FDP, dann SPD. (Wenn ich deren Namen noch richtig treffe.)
*
Die Karin Struck ("Klassenliebe") suchte mal einen Sekretär (unbedingt maskul.), weil sie wohl privat mit einem Mann auch kein Glück hatte.
*
E i n e n Hausmann (auch literarisch und politisch tätig) kenne ich; er sorgte für vier Kinder, die er mit einer Dipl.-Psych. hatte; die Ehe scheiterte.
*
Unter den verschärften wirtsch. und polit. Bedingungen wird die Situation nicht einfacher für ästhetische Interessen.


 Enigma antwortete am 30.12.04 (09:56):

Guten Morgen,

ja, iustitia, so ähnlich hatte ich mir das auch schon gedacht. ...Danke.


Aber noch eine Ergänzung zum "Thema":

Neben dem zentralen Thema der "Gottsuche" in seinen Filmen
(bedingt auch durch seine Erziehung??) hat Ingmar Bergman in einigen seinerzeit von mir "verschlungenen" Filmen auch das Thema, wie absolut schmal der Grat zwischen Kreativität und Wahnsinn ist, eingebracht. U. a. in dem in der URL genannten Film "Persona".

Im übrigen ist in dem Artikel sein letzter Film nicht erwähnt. Der ist im Jahre 2003 entstanden, heisst "Saraband" und knüpft an "Szenen einer Ehe" an, ist praktisch eine Fortsetzung des damaligen Films.
Es agieren auch die damaligen Hauptdarsteller (Liv Ullmann und Erland Josephson) neben anderen und auch "neuen" natürlich.

Bergman, ein inzwischen 86jähriger, der immer noch auf der Suche ist und bei dem das Alter nicht alles milde verklärt.

Internet-Tipp: https://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=ingmar_bergman


 DorisW antwortete am 31.12.04 (16:53):

@Enigma

Ja, Oliver Sacks kann ich dir unbedingt empfehlen.
Über seinen Spitznamen ("Scheherazade der Neurologie") weiß ich nichts, ich kenne lediglich zwei Bücher von ihm.
Das oben erwähnte ("Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte") und "Der Tag, an dem mein Bein fortging".
Auch das fand ich sehr spannend. Es handelt sich um die Schilderung einer Krankheitsgeschichte des Autors selbst. Nach einem Unfall hat er, tja, ich sage mal "sein Bein verloren". Es war natürlich noch dran, aber er hatte jedes Gefühl dafür verloren. Als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, fand er ein fremdes Bein in seinem Bett. - Jedenfalls empfand er es so...

Die Erzählung seiner Krankheits-(und Genesungs-)Geschichte hat mich fasziniert.

@"Im übrigen soll es nicht selten vorkommen, dass Autisten eine spezielle mathematische Begabung haben."
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich bei den oben erwähnten Zwillingen um Autisten handelte. Aber an einige Szenen aus "Rain Man" erinnere ich mich auch noch recht deutlich :-)


 Enigma antwortete am 01.01.05 (13:20):

@DorisW

Danke noch einmal, ein Buch von Sacks wird es wohl jetzt werden. Mal sehen, ob ich ein guterhaltenes "gebrauchtes" bei Amazon bekomme.
Ja, die Szenen in Rain Man sind mir auch noch in bester Erinnerung. Dustin Hoffmann ist ja m.E. nicht nur ein sehr guter, sondern auch ein sehr penibel gründlicher Schauspieler, der sich mit Akribie auf seine Rollen vorbereitet. Dementsprechend ist aber auch das Ergebnis.

Grüsse und Wünsche für 2005.

Enigma


 iustitia antwortete am 02.01.05 (12:13):

In dem Buch "Frühkindlicher Autismus", gedruckt als Materialmappe des Verbandes der Pädagogiklehrer und Pädagogenlehrerin, (Wesel 1996, Mappe 26) habe ich medizinische, filmische und erzählerische Beiträge übe Autismus für Unterrichtszwecke aufgearbeitet.
Interessant als Beispiel (auch über den Zusammenhang hinaus)ist besonders das Grimmsche Märchen "Hans mein Igel"; aber auch dort Material zu Joseph Roths Roman "Hiob", in dem Vater Singer sich ja um seinen behinderten Sohn kümmern muss, ihn aber verlässt, als er nach Amerika auswandert.
*
Ich habe aber keine Verbindung mehr zu diesem "Verband". Ob die den "Band" noch im Programm haben, weiß ich nicht.

*

URL - zu Autismus:

Internet-Tipp: https://www.muenster.org/regenbogenschule/autism.gif


 iustitia antwortete am 03.01.05 (08:31):

Ich habe nachgeschaut zum Stichwort "Frühkindlicher Autismus".

Materialmappe 26. Frühkindlicher Autismus. Anton Stephan Reyntjes. (1996, 191 Seiten, EUR 13,-) für z.B. 12/1 u. 12/2 ... des Krankheitsbildes 'Frühkindlicher Autismus'. Die Materialien können in unterschiedlichen Kursen ...
*
Ich selber habe kein Exemplar mehr, das ich abgeben könnte.
*
URL:www.vdp.org/mm26.htm

Internet-Tipp: https://www.vdp.org/mm26.htm


 DorisW antwortete am 03.01.05 (09:40):

Liebe Enigma,

bei den Gebraucht-Angeboten bei amazon habe ich die betrübliche Erfahrung gemacht, dass die Verkäufer dort gerne mit niedrigen Buchpreisen Käufer ködern und dann bei den Versandkosten zuschlagen (was man leider erst sehr spät in der Bestellabwicklung sehen kann).

Für den Kauf von antiquarischen Büchern empfehle ich dir ZVAB (www.zvab.com) oder Booklooker (www.booklooker.de).
Beides sind recht komfortable Internetangebote, wobei in ZVAB hauptsächlich (oder ausschließlich?) kommerzielle Antiquariate vertreten sind, in booklooker aber auch viele private Anbieter.
Bei beiden kann man schöne Suchfunktionen nutzen und - was mir besonders gut gefällt - das Ergebnis nach dem Preis sortieren.
Und die Versandkosten sind transparent dargestellt.


 Enigma antwortete am 05.01.05 (17:29):

Guten Tag und

@iustitia
Danke für die Angabe der Bezugsquelle.

@DorisW
Bei ZVAB habe ich auch schon bestellt, und es klappte alles sehr gut.
Aber wenn ich mich nicht irre, sind bei Amazon jetzt die Versandkosten mit angegeben.
Bei beiden Anbietern war ich eigentlich zufrieden und die Beschreibungen über den Zustand der Bücher hielten auch, was versprochen worden war.
Booklooker kenne ich nicht, noch nicht, kann ich ja auch mal ausprobieren.
Vielen Dank für die Tipps.

Gruss Enigma


 Enigma antwortete am 12.01.05 (06:54):

Guten Morgen und
hallo, Doris W. (falls Du nochmal hier "vorbeikommen" solltest.
Heute habe ich mir das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte", bestellt.
Wenn ich es gelesen habe, gebe ich mal eine Rückmeldung.
Grüsse
Enigma


 DorisW antwortete am 12.01.05 (19:50):

Ja, tu das, viel Spaß beim Lesen!

Lieben Gruß
Doris