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THEMA:   Filme

 64 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 20.02.05 (11:09) :

Guten Morgen alle,

schon in meiner Jugend bin ich eine grosse Filmfreundin geworden, und das hat sich bis heute auch nicht geändert.
Ich geniesse sie, wo immer ich sie kriegen kann, sei es in den Lichtspielhäusern (da meist die Neuerscheinungen), aber auch ältere und sogar ganz alte Filme haben bei mir eine Chance, wenn sie es aus meiner Sicht wert sind, auch oft als Wiederholungen noch einmal gesehen zu werden.
Seitdem ich nun einen DVD-Recorder habe, können die spät am Abend laufenden Filme gut auf die Festplatte geladen werden, um dann am nächsten Tag oder später angesehen zu werden.

In letzter Zeit habe ich also eine ganze Menge von Filmen gesehen, dabei auch für mich ganz wichtige; aber auch Literaturverfilmungen, die mir gefallen haben.
Ich möchte mal anfangen, Euch eine Literaturverfilmung vorzustellen, die mich ziemlich bezaubert hat.

Es ist der Film Emma (nach Jane Austen) mit Douglas McGrath als Regisseur, Gwynneth Paltrow wunderschön und charmant in der Titelrolle und einem Aufgebot weiterer glänzender Schauspieler. Komplettiert wird der Filmgenuss für mich aber auch durch Ausstattung und Musik.
Der Inhalt dieser filmischen Liebeskomödie ist sicher schon durch das Buch bekannt, aber die Geschichte von der liebenswerten "Kupplerin" Emma ist auch wirklich filmisch schön umgesetzt. Und man hofft mit Emma, dass sie, so besorgt um das Liebesglück ihrer Freunde, nicht am eigenen letztlich vorbeigeht, das ihr in Gestalt ihres alten Freundes Mr. Knigtley zwar immer schon zur Seite steht, von dem sie aber erst, als es fast zu spät scheint, die eigentliche Bedeutung für sich feststellt..... :-))

Gefallen hat mir Gwynneth Paltrow übrigens schon in der Verfilmung von "Shakespeare in Love".

Wenn Euch Filme gut gefallen haben, wie gesagt, auch ältere, wäre ich auch für Hinweise dankbar.

Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag noch
Enigma

Internet-Tipp: https://www.schnitt.de/filme/artikel/emma.shtml


 iustitia antwortete am 20.02.05 (13:28):

Ich schaue mir heute Abend - als DVD - den "Stellvertreter" an, von Costa-Gavras, nach Hochhuths Drama.
*
Ich habe den Film schon im Kino gesehen und war von den Szenen, die in Münster, mit dem Bischof von Galen spielen, beeindruckt: beim Verlassen des Palais, beim "Sturmlauf" auf das Landgericht, bei der Predigt in St. Lamberti...

Dort hatte er Erfolg mit seinem Protest gegen die Euthanasie, die die Nazis sonst wohl unbehelligt durchgezogen hätten.

Internet-Tipp: https://www.angelaufen.de/filme/filme_a_z/s/stellvertreter_der


 Enigma antwortete am 21.02.05 (09:44):

Guten Morgen,

danke iustitia,

den Film habe ich leider im Kino verpasst, er steht aber immer noch auf meiner "Sehen-Wollen-Liste", zumal ich neben dem Thema auch die beiden Ulrich`s (Tukur und Mühe) als Darsteller sehr schätze.
Dann werde ich mir die DVD doch einmal ausleihen.

Noch ein Tipp zu einer Literaturverfilmung.

Es geht um den Roman von Kazuo Ishiguro "The Remains of the Day", der von James Ivory unter dem Titel:

"Was vom Tage übrig blieb" (dtsche. Übersetzung)

sehr erfolgreich verfilmt wurde. Nicht zuletzt ist das den grossartigen Hauptdarstellern Emma Thompson und Anthony Hopkins zu verdanken.
Es war für mich erschütternd zu sehen, wie sehr eigene Bedürfnisse verleugnet und verdrängt werden können, um eine völlig internalisierte berufliche Rolle (die aber weit mehr war als das und das ganze Leben bestimmte) perfekt auszufüllen.
Das war im England der dreißiger Jahre.
Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob es solche Verhaltensweisen nicht auch heute noch, unter völlig anderen Vorzeichen natürlich, gibt. Jedenfalls würde das sicher gefördert durch die Situation, dass es zu wenig Arbeitsplätze gibt.
Nur kann ich mir diese totale Hingabe an einen Arbeitsplatz nicht mehr vorstellen. Hoffentlich trifft das zu!!

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de/Ivory_tag.htm


 iustitia antwortete am 21.02.05 (19:02):

Ja hallo, liebe Enigma!
*
Ein Filmtipp - das hat mich auf "arte" - am Donnerstag - (fast) umgehauen:
"Der innere Kreis" - von Andrej Konchalovsky, mit Tom Hulce. Der Mann Wunderlich hat diesen Film nicht auf seiner Seite.
Die Angabe eines Buches als Vorlage habe ich nicht gefunden. Aber ich werde die Bilder nicht mehr vergessen; besonders die Verehrung für den toten "Führer" Stalin; bestialisch...

Das Drama: zwei Liebende gehen unter im stalinistischen Terror.
Der Mann, ein begabter Techniker, Filmvorführer, integriert sich völlig in die Scheinwelt des Diktators.
Er verliert seine Frau, eine Anastasia, die vom Geheimdienst-Arschloch Beria missbraucht wird.
So intensiv habe ich die Destruktion durch Macht, Verlockung und Menschenverachtung schon lange nicht mehr nach-erlebt.


 Enigma antwortete am 22.02.05 (11:35):

Guten Morgen,

"Der innere Kreis", warum bloss habe ich den übersehen im Programm?
Der hat ganz hervorragende Kritiken.
Nun muss ich sehen, wie ich drankomme. Der Film ist nämlich, glaube ich, gar nicht so einfach zu bekommen, weder auf Video noch auf DVD. Aber irgendwann "kriege ich ihn"....

Aber gesehen habe ich den aufgenommenen Film "Indochine", der nicht ganz neu ist, schon ca. 10 Jahre alt.
Aber damals hatte ich ihn auch im Kino verpasst und darum jetzt bei der TV-Wiederholung aufgenommen und schon angesehen. Er ist lohnenswert.
Ein mitreissendes Drama von persönlichen Verwicklungen und politischen Geschehnissen im Indochina-Krieg mit hinreissenden Bildern. Die Aufnahmen sind einfach unglaublich und die Geschichte ziemlich glaubhaft.

Internet-Tipp: https://www.djfl.de/entertainment/djfl/1000/100022.html


 tiramisusi antwortete am 23.02.05 (20:05):

Für die Nachteulen oder für alle, die ihren DVD/VHS noch programmieren wollen:

Heute Nacht zeigt die ARD ab 0.35 die Literaturverfilmung "Der Ruhm meines Vaters" nach Marcel Pagnol Buch "La gloire de mon père"

Es ist eine sehr liebevolle Verfilmung, voll von zartem Humor und kindlicher Melancholie dieser Kindheitserinnerungen in schönen Erzählbildern und einmaligen Landschaftsaufnahmen.


0.35 Uhr | ARD
Der Ruhm meines Vaters
Regie:
Yves Robert

Darsteller:
Philippe Caubère, Nathalie Roussel, Didier Pain
Aus der Handlung:
Der kleine Marcel wird Ende des 19. Jahrhunderts im französischen Aubagne geboren. Die Ferien verbringt der aufgeweckte Junge mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern in einem Ferienhaus in der Provence. Dort entdeckt Marcel seine Liebe zur einzigartigen Landschaft Südfrankreichs und lernt einen Freund fürs Leben kennen.

Die Fortsetzung mit dem Titel "Das Schloss meiner Mutter" wird am 2.3. um 0.35h gezeigt.

Ich habe die Filme vor 14 Jahren das erste Mal gesehen und war tief berührt - einerseits von der eigentlich einfachen Geschichte aber auch von der Liebeserklärung an die eigenen Eltern, die Kindheit und die Landschaft, die den Autor geprägt hat.
Viel Spass!


 Enigma antwortete am 24.02.05 (09:52):

Guten Morgen
und vielen Dank an tiramisu für den Hinweis auf den Film, den ich zwar auch im Programm gesichtet hatte, aber möglicherweise vergessen hätte, den Recorder einzustellen.
Ich habe die DVD schon heute morgen angesehen und bin sehr, sehr angetan.
Der Film ist absolut bezaubernd. Es wäre ein Verlust gewesen, ihn nicht zu sehen (aber das kann man ja immer erst im nachhinein beurteilen).
Besser als tiramisu kann man ihn kaum beschreiben, also lasse ich es auch bleiben, denn ich habe ihn ganz ähnlich empfunden.
Leider hatte ich bisher nur Bücher von Pagnol gelesen, aber noch keinen einzigen Film gesehen (auch nicht seine bekannten, wie "Fanny" oder "César").
Aber vielleicht gibt es die auch noch einmal in einer FS-Version.


 tiramisusi antwortete am 24.02.05 (10:18):

Das freut mich, Enigma - und ich kann Dir versprechen: Der 2. Teil ist fast noch zauberhafter, wengleich auch ein bisschen traurig ..

Diese beiden Filme gehören wirklich zu meinen absoluten Lieblingsfilmen aus der Kategorie "Romatische Geschichten und schöne Bilder" - zu denen auch "Cinema Paradiso" gehört.


 pilli antwortete am 24.02.05 (11:28):

hat mir sehr gefallen, die kombination von wunderschönen landschaftsaufnahmen und die darstellung der erlebnisse eines familiär geprägten sommerurlaubes, besonders zwischen sohn und vater; zum einen das annähern, aber auch das eigene wege suchen, mit hilfe des neugewonnenen freundes, hat bei mir lust auf mehr am 02.03. geweckt.

ganz bezaubernd fand ich das gemeinsame abendessen der "jagdtrophäen" mit den zahlreichn "mmhh`s" und sehr stimmungsvoll, das erleben des gewitters der beiden freunde im schutz der steinhöhle unter aufmerksamer beobachtung des uhus. noch viel mehr szenen hatte der film, die es wert sind, genannt zu werden...

einer der filme, die es immer wieder anzuschauen gilt, denn ich bin mir sicher, ich werde noch einiges zu entdecken haben, was in der flut der bilder "untergegangen" ist.


 Marina antwortete am 24.02.05 (12:11):

tiramisusi, das hat mich gefreut, dass du "Cinema Paradiso"
erwähnt hast, das ist mein absoluter Lieblingsfilm. Ich hatte schon überlegt, mich hier schwärmend über ihn auszulassen. Er ist so poetisch und von großer Humanität geprägt. Auch die Musik von Morricone fand ich war genau passend dazu und wunderschön.

Einer der letzten Filme, die mich sehr begeistert und beeindruckt haben, ist der Dokumentarfilm �Rhythm is it�. Ach wenn es doch nur mehr solche Lehrer gäbe wie der Choreograph Royston Maldoom und der Dirigent Simon Rattle! Es war einfach großartig, wie sie es geschafft haben, auch viele Kinder oder Jugendliche, die im Leben sonst fast keine Chance haben und sich für nichts mehr begeistern konnten, langsam aber sicher für dieses großartige Projekt, der Aufführung von Strawinksys �Feuervogel� zu erwärmen. Dazu noch Jungen, die sonst Tanzen nur albern finden. Und statt aus diesem gelungenen Projekt die Konsequenzen zu ziehen und Musikuntericht in den Schulen wieder mehr zu fördern, wird im Zuge der Pisa-Hysterie alles Künstlerische zugunsten der kognitiven Fächer vernachlässigt � ein schwerer Fehler meiner Meinung nach, der sich noch rächen wird. Nebenbei hat das Projekt dazu beigetragen, Integration ausländischer Kinder zu fördern. Besser als auf dieses Weise kann man es kaum machen. Jede(r), der Gelegenheit hat, diesen Film zu sehen, sollte das unbedingt tun. Nur schade, dass man nicht die gesamte Aufführung am Schluss sehen konnte, sondern nur Aussschnitte daraus. Ich bin mit einem ganz glücklichen Gefühl aus dem Film wieder rausgegangen, sowas tut einfach gut zu sehen.


 Enigma antwortete am 24.02.05 (13:36):

@tiramisu
Cinema Paradiso habe ich noch nicht, möchte ich aber unbedingt sehen. Mal sehen, vielleicht eine DVD gebraucht kaufen, wenn es die gibt (aber ich meine, ich hätte schon einmal eine entdeckt).
Wenn man Empfehlungen bekommt, verstärkt das doch die eigenen Neigungen, etwas sehen zu wollen, noch.
@pilli
Ja, es gab wirklich zahlreiche Szenen, die gestern aus dem Film nennenswert sind.
War es nicht auch unglaublich plausibel, dass die Jungen fest des Glaubens waren, dass die Neugeborenen aus dem Bauchnabel der Mutter kommen, der zuerst (zur Geburt) aufgeknöpft wird und dann natürlich wieder zugeknöpft werden muss, eine wahrlich "anstrengende Geburt" :-))
Aber, wie Du sagst, es gab zahllose witzige und liebenswerte Szenen.
@Marina
Von "Rhytm is it" habe ich bisher nur den Trailer gesehen.
Aber im März läuft er bei uns in einem Kino.Und dann geht`s
rein!

Ein ganz alter, aber - wie ich meine - immer noch sehenswerter Film wurde kürzlich im FS wiederholt.
Er heisst "Orfeu Negro", die Geschichte von Orpheus und Eurydike wird nach Rio zur Zeit des Karnevals verlegt. Es agieren ausschliesslich Laiendarsteller. Der Film ist einfach ein Rausch aus Musik und auch aus Farben.
Auch hier kann man erleben, wie Menschen aus den Slums durch Musik Lebensfreude gewinnen können.
Er hat mich nach wie vor fasziniert.
Falls er noch einmal wiederholt wird, ich gebe mal eine Inhaltsübersicht ein (URL)

Internet-Tipp: https://www.filmzentrale.com/rezis/orfeunegrobs.htm


 Marina antwortete am 24.02.05 (14:01):

Über das Thema von Orpheus und Eurydike gab es in den 40er Jahren einen tollen Film: "Orphee" von Jean Cocteau mit Jean Marais, der mich auch sehr beeindruckt hat. Schade, dass man so selten Gelgenheit hat, solche Filme wieder zu sehen. Ähnlich begeistert war ich auch von "Les enfants du paradis" mit Jean Louis Barrault, wirst du sicher kennen.


 Marina antwortete am 24.02.05 (14:37):

@ Enigma,
du holst bei mir verschüttete Erinnerungen hervor, aber gleich hör ich auf. Der Film "Ein Amerikaner in Paris" mit der Musik von Gershwin war auch so ein toller Musik-Tanz-Film aus den 5oer Jahren mit Leslie Caron und Gene Kelly.
Den habe ich ziemlich oft gesehen, wann immer sich die Gelegenheit bot. Alles daran hat mir gefallen: Bilder, Inhalt, Musik, Tanz, es war ein rundherum stimmiger und gelungener Film, obwohl ich zugeben muss: Heute finde ich ihn fast ein klein wenig kitschig. Aber es gibt ja auch schönen Kitsch.


 tiramisusi antwortete am 24.02.05 (14:44):

Ja, "Cinema Paradiso" ist wirklich ein wunderschöner Film - allein die Idee des alten Filmvorführers, all die "Kuss-Szenen" aus den Filmen vieler Jahre herauszuschneiden, sie zu einer grossen Filmrolle für seinen kleinen Freund zusammenzukleben und ihm als Vermächtnis zu hinterlassen ..

Philippe Noiret ist ein ganz grossartiger Schauspieler, der mich schon in anderen Filmen begeistert hat und da die Filme hier in die Kategorie "Leise Geschichten in schönen Bildern" passt - hier noch 2 Filme mir ihm, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte:

Das malvenfarbene Taxi
Regie: Yves Boisset
Drehbuch: Yves Boisset und Michel Déon, nach dem Roman von Michel Déon
Musik: Philippe Sarde
Kamera: Tonino Delli Colli

Kurzbeschreibung:
Irgendwo an der romantischen Küste im Süden Irlands trifft eine illustre Gruppe von Menschen aufeinander, denen eins gemeinsam ist: eine sehr individuelle Lebensphilosophie, die sich aus nicht verwundenen Schicksalsschlägen speist, die aber wohlverborgen werden. Da ist der französische Journalist Philippe Marchal, scheinbar abgeklärt und scheinbar sehr krank. Er geht mit dem jungen reichen Amerikaner Jerry Kean auf die Jagd und lernt bald darauf dessen mondäne Schwester Sharon kennen, die mit einem deutschen Prinzen aus dem Hause Hannover verheiratet ist. Sie lebt für den Augenblick, was auch die Dauer ihrer Zuneigung zu Männern charakterisieren kann. Obwohl Jerry seinen Freund warnt, kommen sich Philippe und Sharon sehr nah.

Dann ist da noch der spleenige Exilrusse Mr. Taubelman, ein Lebenskünstler, der jeden in der großen weiten Welt zu kennen scheint. Er lebt mit seiner stummen, sehr geheimnisvollen Tochter Anne in einem riesigen Schloss. Sie alle kennt der sympathische, zurückhaltende Arzt Dr. Scully, der mit seinem malvenfarbenen Taxi immer dann aufzutauchen scheint, wenn guter Lebensrat gefragt ist. Nicht nur Philippe und Sharon kommen sich näher, auch Jerry und Anne, die ihre Sprache wiederfindet. Und trotzdem ist die Geschichte noch nicht zu Ende ...

Eine melancholische Geschichte nach einem Roman von Michel Déon, die in der faszinierenden Küstenlandschaft im Süden Irlands angesiedelt ist. Außer Dr. Scully, dem Arzt, hat es die anderen in diese ebenso einsame wie aufregende Gegend getrieben, gleichermaßen auf der Suche und auf der Flucht vor dem eigentlichen Leben. Verkörpert werden diese Exzentriker durch wunderbare Schauspieler - Charlotte Rampling, die 2003 beim Europäischen Filmpreis als "Beste Schauspielerin" für den Film "Swimming Pool" ausgezeichnet wurde, Peter Ustinov ("Luther", 2003), Philippe Noiret ("Cinema Paradiso", 1989), Fred Astaire ("Der goldene Regenbogen", 1967). Jeder von ihnen ein Star, dem es ersichtlich Freude macht, seinen geheimnisumwobenen Part innerhalb der Gruppe zu spielen.

Sharon - Charlotte Rampling
Philippe Marchal - Philippe Noiret
Mr. Taubelman - Peter Ustinov
Anne Taubelman - Agostina Belli
Jerry Kean - Edward Albert
Dr. Scully - Fred Astaire
Sean - Jack Watson
Mrs. Margret Colleen - Mairin D. O'Sullivan
und andere

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>>>>>>


 tiramisusi antwortete am 24.02.05 (14:45):

und natülich

Der Postmann

Original: Il Postino

Italien/Frankreich/Belgien 1994, 116 min.
Regie: Michael Radford
Darsteller: Philippe Noiret,MassimoTroisi, Maria Grazia Cucinotto, Linda Moretti, Anna Bonaiuto

Inhalt:
Anfang der 50er Jahre lebt auf einer italienischen Insel der chilenische Schriftsteller Pablo Neruda im Exil. Inspiriert von seinen Gedichten, entdeckt der schüchterne Postbote Mario die Poesie und gewinnt so die Liebe der von ihm verehrten Beatrice. Das gefühlvolle Melodram über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft gewann den Oscar für die beste Filmmusik.

Mario ist zart und seelenvoll, und er ist ein Simpel. Er lebt mit seinem wortkargen Vater in einem Fischerdorf. Mario will nicht mehr Fischer sein, es macht ihn krank. Er träumt von einem romantischeren Leben, von fremden Ländern. Eine zaghafte Verbindung zu diesem Traum knüpft eine neue Anstellung als Postmann. Briefe und Pakete aus dem Ausland muß Mario an einen berühmten Exilanten expedieren: Der Dichter Pablo Neruda hat sich auf der Insel niedergelassen. Von Anfang an ist der Briefträger von ihm fasziniert. Dabei hat Neruda nichts Auffälliges an sich, im Gegenteil, er ist nüchtern, kurz angebunden, kühl. Wann immer Mario ihn antrifft, geht er prosaischen Alltagsbeschäftigungen nach, z. B. dem Zwiebelschälen. Aber Mario hat in einer Kinowochenschau gesehen, wie Neruda die Menschen begeistert, vor allem die Frauen. Nun erscheint er seinem Briefträger wie ein Fabelwesel mit dem Schlüssel zum Glück.

Michael Radfords Film ist ein großer Schauspielerfilm, eingebettet in ein Szenario von Sonne und Meer, karger unberührter Natur und pittoresker Armut. Er erzählt von Dichtung und Wahrheit, Politik und Lüge; auch die großen Gefühle spielen eine Rolle. Der Film lebt von Massimo Troisi und Philippe Noire. Massimo Troisis Mario ist von Anfang an ein Verlorener. Nicht von dieser Welt sind seine Melancholie und seine ungebildete Intelligenz, die etwas sentimental als Weisheit eines Narren dargestellt wird. Mario ist müde und schüchtern und seine Bewegungen haben eine matte, trancehafte Anmut; er ist eine Figur wie aus einem Märchen. "Ich bin es müde, ein Mensch zu sein", rezitiert Mario einmal seinen verklärten Dichter. Diese Zeile, die seinen Filmtot schon vorweg nimmt, liebt er besonders. Auf makabre Weise wirkt sie auch über den Film hinaus, denn der Schauspieler Troisi starb einen Tag nach Beendigung der Dreharbeiten.

Philippe Noire spielt Neruda gegen den idealisierenden Strich. Er ist weder romantisch noch naiv. Das Klischee eines Dichters erfüllt er ebensowenig wie Mario das eines Briefträgers. Im Gegensatz zu der Filmfigur des Filmes stehen die im Film rezitierten Gedichte von Pablo Neruda: Künstler und Werk sind zweierlei. Der Postmann lernt von dem Dichter etwas über das Dichten. Und die Welt der Literatur erschließt sich dem Ungebildeten wie eine fremde Sprache.

(aus epd 12/95)


Michael Radfords anrührende Tragikomödie ist einer der größten Erfolge des italienischen Kinos in den 90er Jahren; erst 1999 wurde sein Einspielergebnis in den USA von Roberto Benignis "Das Leben ist schön" deutlich übertroffen. Tragisch ist übrigens nicht allein das Ende von Radfords Film, sondern auch die Begleitumstände der Dreharbeiten: Hauptdarsteller Massimo Troisi verstarb einen Tag nach Ende der Dreharbeiten und konnte weder den Erfolg des Films noch seine postume Oscar-Nominierung erleben. Auch in den Kategorien Regie, Buch und Film gab es Nominierungen. Nur einer durfte den Oscar dann tatsächlich entgegennehmen: Luis Enriquez Bacalov ("Django", 1966) für seine Musik.
(aus: prisma-tv/Filme)


 Marina antwortete am 24.02.05 (15:11):

Natürlich, "Der Postmann" - der hat bei mir einen ähnliche Stellenwert wie "Cinema Paradiso", war auch ähnlich anrührend in seiner Menschlichkeit. Ach was gibt es doch für wunderbare Filme, die einen so richtig aufrichten können.


 tiramisusi antwortete am 24.02.05 (16:35):

Ohja..."Der Postmann" ist einer der Filme, die ich imer sehr gerne empfehle. Ich selbst verehrte Pablo Neruda sehr und war obendrein sehr angetan von den Landschaftsaufnahmen des Films und so flog ich 1996 nach Neapel und reiste dann mit der Fähre weiter zu den Liparen bis nach Salina, wo der Film gedreht wurde. Was für ein schönes Fleckchen Erde .. und all der Rummel und die Filmpromis konnten sie nicht aus dem Dornröschenschlaf wecken :-)
Habe dazu noch einen altern ZEIT Artikel gefunden:
Eine Reise dorthin lohnt sich in jedem Fall ..

Internet-Tipp: https://zeus.zeit.de/text/archiv/1997/39/salina.txt.19970919.xml


 Enigma antwortete am 24.02.05 (16:36):

Hallo, gerade zurückgekommen nach Hause.
Und ich bin sooooo überrascht von den Filmliebhaber(innen) und allen wunderbaren Filmen, die Ihr angesprochen habt.
Angefangen von Orphée, den ich natürlich auch gesehen habe, über die damaligen Musikfilme (viele Musical-Verfilmungen gehörten ja dazu; ganz besonders hänge ich da an der Westside-Story) bis zu dem fabelhaften Philippe Noiret, besonders auch im "Postmann".

Ein Film aus 1997 hat mich auch sehr beeindruckt.
Es ist die Tragikomödie "Good Will Hunting" , in der Matt Damon ein schwieriges mathematisches Genie mit problematischem sozialen Umfeld spielt und Robin Williams den Psychologen, der den aggressiven Jungen schliesslich "knackt". Minnie Driver ist auch dabei (inzwischen singt sie ja auch).
Matt Damon und Ben Affleck schrieben das Drehbuch und erhielten dafür den Oscar und den Golden Globe. Volltreffer!
Der hat mich auch beeindruckt.

Grüsse und bis bald.
Enigma


 Enigma antwortete am 24.02.05 (17:10):

Noch ein Beitrag, dann höre ich für heute auf.
Zunächst ein Link zu "Good Will Hunting", für die, die evtl. noch etwas nachlesen möchten:
www.djfl.de/entertainment/djfl/1100/11094.html

Und ein Hinweis noch auf einen besonderen Film, der sich mit der Behindertenproblematik auseinandersetzt.
Er heisst: "Mein linker Fuss" und schildert den Lebensweg eines schwer behinderten Mannes, der ausser seinem linken Fuss seinen Körper nicht kontrollieren kann.
Und der trotzdem nach und nach imstande ist, ein erfülltes Leben zu führen.
Auch darüber etwas nachzulesen unter: she. URL!

Internet-Tipp: https://www.spielfilm.org/00326/00326.htm


 Enigma antwortete am 24.02.05 (17:16):

...sorry , da fehlte eine Null bei der URL.

Noch einmal also...

Internet-Tipp: https://www.djfl.de/entertainment/djfl/1100/110094.html


 tiramisusi antwortete am 24.02.05 (17:22):

Schön, endlich mal Filmfans, die noch was anderes mögen als Klamauk- oder Historienschinken :-)

@Enigma: "Good Will Hunting" läuft ürigens bald im TV:
Demnächst im TV ...
Donnerstag, 10. März 2005 um 20.15-22.40 auf VOX und
Samstag, 12. März 2005 um 14.05-16.30 auf VOX

mit dem wunderbaren Robin Williams ... da fallen mir gleich "König der Fischer" und "Zeit des Erwachens" ein ..


 Marina antwortete am 24.02.05 (20:26):

Dieses Thema wird immer interessanter. tiramisusi, warum hast du mich nicht mitgenommen auf deiner Reise? Als ich den Film gesehen hatte, dachte ich auch, dass man unbedingt da mal hin müsste, weil ich so begeistert von der Landschaft war. Und du hast das wirklich umgesetzt, das finde ich toll!
Enigma, à la Behindertenproblematik: Du kennst sicher auch den Film "Jenseits der Stille" von Caroline Link. Der hat mir auch sehr gut gefallen, und in dem Film habe ich auch die Klezmer-Musik von Gore Feidman kennengelernt. Als ich dann Gelegenheit hatte, ihn in einem Konzert zu erleben, habe ich das dann auch wahrgenommen. Ich finde ihn zwar ein wenig populistisch, aber nichtsdestotrotz sehr beeindruckend.


 iustitia antwortete am 25.02.05 (00:18):

Zufällig gesehen und in einem Diskussionskreis gezeigt:
Heinz Rühmann in "Max der Taschendieb".(1961/62)

Max Schilling ist ein geschickter Taschendieb, ein echter Künstler mit den Fingern. Besonders gerne setzt Max sein virtuoses Geschick auf der Rennbahn ein, wo andere Leute Riesengewinne abkassieren möchten. Denen macht er einen Strich durch die Rechnung, indem er die geldbringenden Wettscheine stibitzt.

Moralische Bedenken hat Max dabei keine, schließlich muss er eine Frau und zwei Kinder, Egon und Brigitte, ernähren � und diese halten ihn für einen Versicherungsagenten.
Aber als zwei Bekannte von Max, die Nachwuchsgauner Joe und Fred, von einem rücksichtslosen Gangsterboss übers Ohr gehauen und von der Polizei tot aus dem Fluss geborgen werden, zweifelt er doch an seinem Beruf. Er beschließt, den Schwerverbrecher der Polizei zuzuspielen; aber auch als der Gangster gefasst ist, findet Max keinen rechten Spaß mehr an seinem Beruf. Er beschließt auszusteigen und ehrlich zu werden, wobei ihm sein Freund, der Polizeiinspektor Friedrich gerne behilflich ist.
*
Der Film enthielt schon leise erotische Signale, amerikanische umgangssprachliche Elemente, auch Schimpfwörter wie "Scheißkerl"... - in einer mir noch bekannten Szenerie der 50er Jahre: vor Trümmergrundstücken, ollen Häusern, alten Spelunken, Dachbodenromantik, beamtenmäßig familienfreundliche Polizisten (eben keine "Bullen")...
Der Bösewicht kam mit Getue und Mordgelüsten aus den USA - allgemein gesagt: Amerika - und wurde vom Familienvater Max Schilling hereingelegt...
Ein Stückchen deutscher Sieg, Wiedergutmachung an der deutschen Seele.
*
Informationen über den Film im neuen Filmportal:
https://www.filmportal.de

*
URL: dort - Rühmann als Familienvater, der seine Ehre als "Versicherungsvertreter" noch zu verteidigen meint, obwohl die Kinder schon lange wissen, dass er Taschendieb ist:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/h1okktd1O


 Enigma antwortete am 25.02.05 (10:00):

Guten Morgen alle,

@tiramisu
Jaaa, der Robin Williams, der ist fast immer gut, aus meiner Sicht. Besonders gefallen haben mir auch "Good Morning Vietnam" und "Der Club der toten Dichter". :-))

@Marina
Ja, den Film von Link "Jenseits der Stille" kenne ich.
Es gibt noch einen zum Thema "taubstumm", der mich s.Z. (er ist ca. 10 Jahre alt) tief berührt hat, zumal zwei Schauspieler, die ich sehr schätze, mitgewirkt haben: Marlee Maitlin (die in "real life" auch taubstumm ist) und William Hurt. (Maitlin hat übrigens später in einer amerikanischen Serie eine taubstumme ich glaube Staatsanwältin dargestellt).
Marlee spielt in dem Film ein taubstummes Mädchen und William Hurt einen Taubstummenlehrer, der sich durch neue Methoden nicht nur Freunde macht an dieser Sonderschule.
Er verliebt sich in das schöne und eigenwillige Mädchen und sie sich auch in ihn, fühlt sich jedoch tief in ihrer Persönlichkeit getroffen und verunsichert, als er ihr seine Methoden "aufzwingen" will. Sie beherrscht perfekt die Zeichensprache, der Lehrer aber will sie zum "Sprechen" bringen, was sie ablehnt.
Schliesslich aber gibt es - wie schön - nach vielen Irrungen ein Happy-End.
Aber der Film war auch athmosphärisch sehr stark. Ich weiss nicht, ob man den überhaupt noch kriegt, aber ich habe ihn sicher auf Video-Cassette.

@iustitia
Ja, Heinz Rühmann. Wer kennt ihn nicht in einigen der schönen, alten Filme?
Besonders gefallen hat mir auch "Der Hauptmann von Köpenick"; den kann ich mir von Zeit zu Zeit immer wieder mal ansehen.
Vielen Dank für die vielen schönen Anregungen.


 Enigma antwortete am 25.02.05 (10:34):

Ich habe gerade mal kontrolliert.
Der Film mit der Taubstummen-Problematik heisst: "Gottes vergessene Kinder", und es gibt ihn immer noch, inzwischen sogar auf DVD.
Es wäre aber auch schade gewesen, wenn ein so eindringlicher Film nicht mehr verlegt würde.

Internet-Tipp: https://www.moviemaster.de/index.htm?archiv/film/film.php?nr=845


 Enigma antwortete am 27.02.05 (12:33):

Guten Tag,

gestern wurde vom Bayerischen Fernsehen "Der Tanz der Vampire" von Roman Polanski wiederholt, und für mich hat er über all die Jahre den Witz und Biss behalten, mit dem er die Filme des einschlägigen Genres persiflierte.

Heute abend ist um 20.15 Uhr auf "Pro Sieben" ebenfalls ein Spielfilm zu sehen, der das Leben eines Menschen im Grenzbereich zwischen Genie und Wahnsinn schildert. John Nash (den es wirklich gab und noch gibt), ein mathematisches Genie, aber an Schizophrenie erkankt, besiegt - nicht zuletzt auch durch die unverbrüchliche Treue seiner Frau, die in jeder Lebenssituation zu ihm steht, die Krankheit und erhält den Nobelpreis.
Der Film wird sehr unterschiedlich beurteilt.
Einen ganz guten Einblick gibt m.E. die nachfolgende Beschreibung (she. URL)!
Ich habe ihn bereits im Kino gesehen, werde mir aber die FS-Fassung noch einmal ansehen und diesmal mehr auf die Details achten.

Internet-Tipp: https://www.filmszene.de/kino/b/beautiful.html


 Marina antwortete am 27.02.05 (19:25):

Enigma, vielen Dank für den Hinweis. Ich werde ihn als Anregung nehmen und den Film wahrscheinlich gleich sehen.
"Tanz der Vampire" ist auch einer der besten Filme, die ich kenne, sehr witzig.
Was ich übrigens auch sehr mag, sind Fellini-Filme, vor allem "La Strada", das war, glaube ich, sogar sein erster Film. Die großen Kulleraugen von G. Masina und ihre rührende Art, mit der sie sich bemühte, die Kunststückchen zu lernen und damit das Herz des großen Zampano erweichte -das war schon etwas Besonderes.
Und "Amacord", in dem er seine Kindheitserinnerungen ausgegraben hat, war auch ein toller und zum Teil sehr witziger Film. Diese kirchliche Modenschau mit dem Nonnen auf dem Laufband, das war köstlich!
Eine Szene war umwerfend komisch und ein bisschen unanständig: als ein Schüler in der Klasse von seinem Pult aus ein Papierrohr bis zum Lehrerpult bastelt und da durch pieselt. Und der Lehrer steht auf einmal mittendrin, so ähnlich, genau weiß ich es nicht mehr. Herrlich!


 tiramisusi antwortete am 27.02.05 (20:37):

schwere aber sehr sehenswerte Kost gibt es heute Abend spät auf NDR:
00.30 Babij Jar - Das vergessene Verbrechen
105 Min. bis 02.15
BRD/Weißrussland 2002; R: Jeff Kanew; D: Michael Degen, Katrin Saß, Axel Milberg u.a.

"Die Welt" schreibt es sehr treffend:
Schonungslos und radikal: Artur Brauners "Babij Jar"
Dieser Film ist eine Zumutung. Und will es sein
Er zeigt nicht nur eines der grausamsten Verbrechen an der Menschheit, er wirft uns mitten hinein. Treibt uns, von Walzermusik höhnisch begleitet, zu einem Spießrutenlauf an Wehrmachtssoldaten vorbei, die uns verspotten, schubsen und treten. Entreißt uns unserer Kleidung und Würde. Stellt uns auf eine Anhöhe, und lässt uns, von MG-Salven getroffen, in die Tiefe stürzen. Auf ein ganzes Meer von nackten Leichen.


"Babij Jar" kennt keine Distanz. Radikal, minutiös und schonungslos zeigt der Film das Massaker in jener Talsenke von Kiew, in der an nur zwei Tagen, am 29. und 30. September 1941, das Sonderkommando 4a der Einsatztruppe C der 6. Armee 33 771 Juden erschoss, liquidierte, auslöschte.


Die Zahl ist exakt dokumentiert, wie der ganze verwaltungstechnische Vorgang dieser fabrikmäßigen Vernichtung von Menschenleben. Und wir sehen, kaum zu ertragen, wie die Täter dabei lachen, Schnaps trinken und ihre heiß gelaufenen Maschinengewehre mit Wasser übergießen. "Babij Jar", eine Zumutung. Produziert hat ihn Artur Brauner, der dem Genozid nur knapp entkommen ist und zwölf Verwandte in der Schlucht von Babi Jar verloren hat. Immer wieder hat Brauner den sicheren Flop in Kauf genommen und auch Filme wider das Vergessen gemacht, was er als sein eigentliches Lebenswerk ansieht.


Alle Figuren stehen nur für Stereotypen: der hilflose Jude und der Widerstandskämpfer, der Denunziant und der Helfer, der eiskalte Nazi. Für den europäischen Markt hätte man sich doch eine sensiblere Regie gewünscht. Zumal auch die Schauspieler, allen voran Katrin Sass und Michael Degen, hier ganz allein gelassen werden. "Babij Jar" gewinnt, das ist sein großes Manko, erst dann an Kraft, wenn seine Figuren sich in der Masse des Massakers verlieren. zdr
(Artikel erschienen am 3. Jul 2003)


 Enigma antwortete am 28.02.05 (08:35):

Guten Morgen alle

@Marina
Ja, Fellini war auch eine Klasse für sich.
Ich erinnere mich gut an "La Strada" und die schauspielerische Leistung der "Masina", die ja auch die Ehefrau von Fellini war, bis zu seinem Tode; das ist ja schon verwunderlich in der heutigen Zeit. Sie starb auch kurz nach ihm.
Faszinierend für mich war auch Anthony Quinn als "Grosser Zampano".
Quinn hat mich übrigens auch als Alexis Sorbas sehr beeindruckt, in einer Rolle, die m.E. für ihn wie massgeschneidert war in ihrer grossen Vitalität.
Auch einige der anderen Fellini-Filme habe ich sehr genossen.

@tiramisu
Es gibt doch aufmerksame Foristen hier.
Nachdem uns iustitia schon am 16.1. auf die Sendung von "Babij Jar" in der ARD aufmerksam machte und uns dazu ein tolles Gedicht von Jewtuschenko anbot, gibt Dein Hinweis und
die informativen Ausführungen auf die Sendung des Films im NDR jetzt allen, die ihn verpasst haben, eine zweite Chance.

Viele Grüsse und einen schönen Wochenbeginn
Enigma

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/kultur-szene/film/stars-interviews/0309/01171


 Marina antwortete am 01.03.05 (16:01):

Hallo Enigma,
ich wollte dir schon längst antworten, lasse mich aber immer wieder hinreißen, mich in threads einzubringen, die mich nur ärgern und meine Zeit unnötig beanspruchen. Bei dir ist es schön entspannend. Du hast recht, andere Fellini-Filme fand ich auch alle sehr gut, kenne aber bei weitem nicht alle. Vielen Dank noch für den Link. Wenn die Filme im Oktober im Bayerischen Fernsehen gesendet werden, werde ich natürlich versuchen, sie zu gucken. Oder war damit der Oktober letzten Jahres gemeint? Dann hätte ich sie verpasst. Was mir auch sehr gut gefallen hat in letzter Zeit, war "Brot und Tulpen", sicher kennst du den Film auch. Bruno Ganz war auch Klasse in dem Film mit seinen gestelzten Redeweisen, über die man sich kaputtlachen konnte. Überhaupt alles spritzig, witzig, flockig, leicht und wunderbar entspannend. Der nächste Film von dem gleichen Regisseur, den ich vor kurzem gesehen habe (komme im Moment nicht auf den Titel) hat mich dann enttäuscht. Er reichte bei weitem nicht an "Brot und Tulpen" heran.
Natürlich gehört auch "Alexis Sorbas" zu meinen ganz besonderen Favoriten. Es ist einer der besten Filme, die ich kenne, und A. Quinn finde ich immer toll. Damals waren ja alle wild drauf, Sirtaki zu lernen, ich konnte mich gerade noch bremsen. Die Musik von Theodorakis war oder ist ja auch sehr mitreißend. Aber wen ich da auch absolut beeindruckend fand, war Irene Papas, eine sehr starke und schöne Frau, die ich das Glück hatte, vor ca. 5 Jahren life zu erleben in dem wunderbaren Amphitheater von Taormina (Sizilien), wo sie in "König Ödipus" die Iokaste spielte. Vielleicht interessiert das auch Tiramisusi, die ja eine Italien-Kennerin zu sein scheint.

Den von dir empfohlenen Film über J. Nash habe ich dann doch nicht gesehen, weil ich ziemlich zu Anfang merkte, dass das nicht "mein Ding" war und ich keinen richtigen Zugang zu ihm fand.
Als nächstes möchte ich jetzt bald "Sophie Scholl" sehen, er soll ja sehr gut sein, wenn auch die Kritiken nicht einhellig begeistert klingen. Die Hauptdarstellerin muss aber wirklich ganz besonders gut sein, ich habe sie bisher noch in keinem Film gesehen.
Viele Grüße von Marina


 Babette antwortete am 01.03.05 (19:13):

ist zwar noch ein bisserl früh meine Ankündigung, aber neugierig kann ich euch ja schon mal machen.

Hat zufällig jemand von euch die Doku-Serie im ZDF gesehen *Sternenflüstern*?? Mit den Familien in Sibirien????

So in etwa läuft ab dem 9. Mai in ARTE, um 20.15, jeweils ne halbe Stunde, eine Doku-Serie über Cowgirls.

Kurze Erläuterung für all diejenigen, die es noch nicht wissen:
Ich war eine von über 1000den Bewerberinnen, die das Glück hatte unter den letzten 5 zu sein und somit für 3 Wochen nach Colorado flog, um dort auf einer Ranch zu einem Cowgirl ausgebildet zu werden. Dies wurde von einer Filmcrew festgehalten.

Es war wahnsinnig aufregend und spannend, aber auch sehr stressig, naja, mehr möchte ich nicht erzählen, schaut euch doch mal den Vorspann von dieser 5-teiligen Doku an.

Gruss Babette

PS: der Film dauert ein bisserl bis er geladen ist, also, net gleich wegclicken...........und Lautsprecher auf volle Pulle stellen :-))

Internet-Tipp: https://www.babettes-world.de/trailer.mov


 Enigma antwortete am 02.03.05 (10:59):

Guten Morgen,

@Marina,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Dann wollen wir uns mal weiter mit unseren Filmen entspannen. *lach*
Weil mein DVD-Recorder noch so neu ist, bin ich immer noch im Aufnahmerausch, und dann muss das Aufgenommene ja auch gesehen werden...
Heute war es noch einmal "Der letzte Kaiser", der in Wiederholung im FS lief (ich hatte ihn früher schon im Kino gesehen).
Aber Du hast mir eine gute Anregung gegeben: "Brot und Tulpen" kannte ich nicht. Den werde ich versuchen, mal in einer Videothek zu bekommen. Da er ja noch ziemlich neu ist, wird mit einer Sendung im FS wohl noch nicht zu rechnen sein.Danke für den Tipp!

@Babette
Also, schliesslich und endlich kam das Filmchen dann doch. Es hat allerdings wirklich eine extrem lange Ladezeit.:-)
Da hast Du ja ein originelles und für Dich schönes Erlebnis gehabt. Ich nehme an, dass Du passionierte Reiterin bist.
Vielen Dank für Deinen Hinweis auf die Sendungen.

Gruss Enigma


 Marina antwortete am 02.03.05 (11:19):

Guten Morgen!
@Enigma,
wenn du Brot und Tulpen" noch nicht kanntest, musst du es unbedingt! sehen. Der Film wird dir sehr gut gefallen, er ist wunderbar entspannend, aber mit Niveau. Und er spielt in Venedig, auch ein Grund, ihn zu sehen.
"Der letzte Kaiser" ist natürlich ganz was anderes, genau das Gegenteil, aber auch sehr gut. Kennst du "Die rote Laterne" von Yang Zimou?(ich weiß im Moment nicht, ob ich den Namen richtig geschrieben habe).
Das war auch ein interessanter Film, teilweise bedrückend. Dieser Regisseur ist überhaupt sehr gut, ich habe noch einen anderen Film von ihm gesehen, der mir auch sehr gefallen hat, weiß aber nicht mehr den Titel. Er versucht immer, so ein bisschen Staatskritik an China metaphorisch in seinen Filmen unterzubringen, so weit es ihm möglich ist. Das ist in China natürlich immer eine Gratwanderung.


 Enigma antwortete am 03.03.05 (08:34):

Guten Morgen alle,

@Marina
Ja, Brot und Tulpen werde ich versuchen zu sehen.
Und über "Die Rote Laterne" habe ich gelesen, möchte den aber auch sehen.
Unser gestriges Migrantenthema hat mich beflügelt, noch einmal etwas über den Türkischen Film und die Entwicklung, die auch da stattgefunden hat, herauszusuchen.
Da es wirklich so einen ellenlangen Link hat, versuche ich mal, den Text hier reinzukopieren.
Hoffentlich klappt`s
Beide Filme finde ich ganz stark.

Lieben Gruss
Enigma

(entnommen aus "Filmportal.de")


Von

Von "40 qm Deutschland" zu "40 qm Istanbul"


Der Film "40 qm Deutschland" (1986) von dem 1951 in der Türkei geborenen Regisseur Tevik Başer ist eine Anklage gegen bestehende Verhältnisse. Im Vordergrund steht das Schicksal einer Migrantin, Turna, die von ihrem Mann Dursun nach Hamburg gebracht und in einer Wohnung eingesperrt wird. Hauptthema ist ihre Machtlosigkeit in einer Machowelt und ihre Isolation in einem fremden Land, das sie nur vom Fenster aus sieht. Der Film endet, als ihr Mann stirbt und sie die Haustür erreicht, die Tür zu der Welt, die in den Augen von Dursun voller Gefahren und ansteckender Sittenlosigkeit ist.


. . .
. Özay Fecht in .
. . .
.
Quelle: DIF .
.
. Özay Fecht in "40 qm Deutschland" (1986) .
.
24 Jahre später steht das Leben von Sibel, einer jungen Hamburgerin türkischer Abstammung, im Zentrum des Films "Gegen die Wand". In dem Film des 1973 in Hamburg geborenen Fatih Akin wird keine Anklage erhoben, auch wenn beengende Verhältnisse und eine große existenzielle Verunsicherung gezeigt werden. Mit dem Kopf gegen die Wand stößt Sibel genauso wie ihr Mann, Cahit. Im Vordergrund stehen ambivalente Figuren, die sich nicht von ethnischen Einordnungen irritieren lassen und die in der Hamburger Szene so stark verankert sind wie in der Welt der türkischen Einwanderer und deren Schicksale so typisch wie untypisch sind � wo auch immer.

Die Entwicklung von Turna zu Sibel zeigt auch eine Entwicklung der Migrationsfilme. Man könnte so sagen: Im Jahre 2004 stehen den Filmschaffenden (wie auch ihren Protagonisten) anstelle von "40 qm Deutschland" eine so große Fülle von Möglichkeiten zur Verfügung, die sogar "40 qm Istanbul" beinhalten kann (Sibels Wahl ist es ja, eine Familie in Istanbul zu gründen).
. . .
. .
. . .
. � WÜSTE Film, Fotografin: Kerstin Stelter .
.
. Der Roma-Musiker Selim Sesler mit seiner Band in "Gegen die Wand" .
.

Sowohl im Bezug zur türkischen Kultur als auch in der Wahl der filmischen Mittel wird ein Umbruch wahrnehmbar. Während die traditionelle anatolische Bekleidung von Turna in "40 qm Deutschland" die kulturelle Kluft zwischen der Türkei und Deutschland markiert, gestattet sich Fatih Akin eine Hommage an die multikulturelle Türkei: "Gegen die Wand" wird durch Musik-Akte unterteilt, in denen die "deutsch-türkische" Schauspielerin Idil Üner mit dem Roma-Musiker Selim Sesler und seinem Orchester traditionelle türkische Lieder vor der byzantinischen Kirche Hagia Sofia interpretiert.


 Marina antwortete am 03.03.05 (10:29):

Guten Morgen, @Enigma,
ich habe mich sehr gefreut, wieder etwas von dir zu finden, vielen Dank. Ich glaube auch, dass Filme, Theaterstücke, Bücher etc. - alles, was mit Kultur zusammenhängt - ein sehr positiver Beitrag sein können zum gegenseitigen Verständnis der Kulturen. Und diese Filme zeigen, dass auch in den Ländern, auf die wir gerne herabsehen, eine Entwicklung und eine Diskussion stattfindet. Ich kenne beide Filme leider nicht, habe auch "Gegen die Wand" verpasst". Aber ich denke, dass ich noch Gelegenheit haben werde, ihn zu sehen. Hier werden manchmal in einem Kino auch ältere Filme gezeigt. Außerdem kommt er sicher auch noch demnächst ins Fernsehen. Was ja auch interessant war in dem Zusammenhang, war "M.Ibrahim und die Blumen des Koran", obwohl ich zugeben muss, dass ich nach den guten Kritiken nicht so ganz nur begeistert war. Es war aber doch ein guter Film, der mich schon berührt hat.


 Enigma antwortete am 04.03.05 (09:35):

Guten Morgen

und hallo Marina,

ja, "Monsieur Ibrahim" habe ich auch gesehen, und auch gerne. Er hat zwar nicht durchgängig gute Kritiken, aber letztlich bestimmt ja jeder selbst, was er gut findet.
Und die mitmenschliche Botschaft, die drin steckt, hat mir schon gefallen.

Über "Brot und Tulpen" habe ich mich jetzt mehr informiert. Das Ergebnis ist, dass ich ihn nun unbedingt sehen will, wegen der interessanten Geschichte und auch wegen Venedig.:-)
Heute hätte ich eigentlich gerne "Der dünne Mann" nach einem Roman von Dashiell Hammett verfilmt unter der Regie von W.S. van Dyke gesehen.Aber, leider ist nix mit dem Empfang bei mir aus Hessen. Schade.
Es gab in den dreißiger Jahren eine Serie von "The thin man". Und die ich - später auch mal im FS - gesehen habe, zeichneten sich durch unglaublich skurille Typen aus, und die Geschichten waren auch spannend.
Na ja, vielleicht kommt noch mal eine Wiederholung in einem anderen Programm.
So muss ich mich denn mit "Toter Mann", 20.40 auf ARTE im Programm, begnügen. Der scheint auch lohnenswert zu sein.

Beste Grüsse
Enigma

Internet-Tipp: https://www.filmbesprechungen.de/php/ausgabe.php4?FilmID=1582


 Marina antwortete am 04.03.05 (11:03):

Hallo Enigma,
ich freue mich immer über deine Antworten, vielen Dank. Du kennst sicher viel mehr Filme als ich, den "dünnen Mann" kenn ich auch nicht, nur den "dritten Mann", auch einer der besonders großartigen Filme, den du sowieso kennst, da brauche ich nicht zu fragen.
Damit erst mal liebe Grüße für heute.


 Marina antwortete am 04.03.05 (11:30):

Mir ist gerade noch ein Lieblingsfilm eingefallen (es werden immer mehr) :-):
"Manche mögen's heiß" von Billy Wilder mit Marilyn Monroe. Ach war das schön! Die beiden Männer auch, Jack Lemon und Tony Curtis. Wie er mit Stöckelschuhen auf Frau macht, herrlich! Aber auch Marilyn, "Sugar", nicht war? Wunderbar!


 tiramisusi antwortete am 04.03.05 (12:44):

ja Marina - der gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen - es ist wohl die beste Komödie von Billie Wilder und Marilyn Monroe ist einfach nur hinreissend als Sugar .. ihr Ukulele-Geklimper .. herrlich! Der Film ist voll von unvergesslichen Gags und Sprüchen. Ich habe ihn erst vor wenigen Tagen wieder gesehen :-)
Die Schlussszene - in dem Schnellboot zwischen Jack Lemon als Daphne und dem herrlichen Multimillionär Osgood Fielding III ...
Daphne: �Sieh mal, Osgood ... ich will ganz offen sein. Wir können überhaupt nicht heiraten.�

Osgood: �Warum nicht?�

Daphne: �Also erstens bin ich nicht naturblond.�

Osgood: �Das macht mir überhaupt nichts aus.�

Daphne: �Und ich rauche. Ich rauche wie ein Schlot.�

Osgood: �Ist mir völlig egal.�

Daphne: �Und dazu habe ich eine schreckliche Vergangenheit. Ich lebe seit drei Jahren mit einem Saxophonspieler zusammen.�

Osgood: �Ich verzeihe Dir.�

Daphne: �Ich kann niemals Kinder kriegen!�

Osgood: �Wir adoptieren welche.�

Daphne: �Du verstehst immer noch nicht. Ich bin ein MANN.�

Osgood: �Na und... Niemand ist vollkommen.�

Ist das nicht herrlich? :-) So soll eine Beziehung sein ..
Da steckt wirklich alles drin, worauf es wirklich ankommt. Für Wilder zählte eben nur die Liebe, und zwar die, die keine Bedingungen und Voraussetzungen stellt oder an Erwartungen geknüpft ist. Keiner wie Wilder konnte das ausgerechnet in einer Komödie so glänzend herausarbeiten und auch noch zum Lacher machen.


 tiramisusi antwortete am 04.03.05 (13:00):

Hier noch ein Tipp für heute Abend: Arte zeigt endlich mal wieder den Musical-Film "Man of La Mancha" mit so wunderbaren Melodien wie "To reach the impossible Star" oder dem Ritelsong "Man from La Mancha".. in deutscher Sprache wurde das Musical damals durch den wunderbaren Josef Meinrath (Meinrad?) berühmt ..


Freitag, 4. März 2005 von 23.10-1.15 auf arte
Der Mann aus La Mancha
Musical, USA/Italien 1972, Regie: Arthur Hiller, Mit: Sophia Loren, Peter O'Toole...

vorher gibt es einen Doku-Film über Don Quichote


 Marina antwortete am 04.03.05 (17:12):

Vielen Dank für den Tipp, tiramisusi, das ist toll, denn Sophia Loren finde ich auch immer super. Auch Peter O'Toole finde ich sehr attraktiv.
Und in Josef Meinrad war ich als junges Mädchen richtig ein bisschen verknallt. :-)


 Marina antwortete am 04.03.05 (17:53):

P.S. tiramisusi,
vielen Dank für den Dialogausschnitt. Ich glaube, das ist einer der besten Dialoge, die überhaupt je in einem Film vorgekommen sind. Und er war ein wunderbarer Schluss des Films. Er brachte so einen richtigen Knaller: kurz, knapp, lakonisch, präzise und ungemein witzig - das ist Kunst vom Feinsten, was der Wilder gemacht hat.


 Enigma antwortete am 05.03.05 (09:34):

Guten Morgen,

@Marina und tiramisusi

Da habt Ihr ja wieder herrliche Sachen ausgegraben.
Schöne Filme! Ja, Billy Wilder ist ja wirklich eine Klasse für sich. Er machte so vieles einfach "mit leichter Hand". So sind mir in toller Erinnerung z.B. "Ninotschka" (noch mit der "Göttlichen") oder Ariane , Zeugin der Anklage usw. usw.
Gestern habe ich mir auch wieder eine Wiederholung, aus dem FS aufgenommen, angesehen. Diesmal war es ein Film, der nach einem Skript von Dürrenmatt in Deutschland z.B. verfilmt war unter dem Titel "Es geschah am hellichten Tage" (u.a. mit Heinz Rühmann, insgesamt 4x deutschsprachig, soviel ich weiss). Diesmal war es aber die amerikanische Version unter dem Titel "Das Versprechen" mit einem - wie ich finde, immer - tollen Jack Nicholson. War schon sehr spannend.
Erinnert Ihr Euch noch an Nicholson in dem Film "Einer flog über das Kuckucksnest"?? Und sogar in einer Komödie ("Besser geht`s nicht") hat er mir imponiert mit der ebenfalls für mich herausragenden Helen Hunt.
Ja, ja, Filme.... bei denen, die mir gefallen, kann ich immer wieder etwas in`s Schwärmen kommen...:-)).

Beste Grüsse
Enigma


 Enigma antwortete am 05.03.05 (09:39):

... wen es interessiert, vielleicht noch ein Link zu "Das Versprechen" - she. URL!

Internet-Tipp: https://www.satt.org/film/01_11_pledge_1.html


 Marina antwortete am 05.03.05 (14:16):

Hallo Engima,
die Dürrenmatt-Filme kenne ich auch, mir hat der alte mit Rühmann übrigens besser gefallen. "Einer flog übers Kuckucksnest" - auch einer der herausragenden Filme, der mir sehr eindrücklich in Erinnerung ist, weil er einerseits den Psychiatrie-Alltag kritisch, zum Teil erschütternd aufs Korn genommen und andererseits sehr viel Humor reingebracht und den "Irren" und psychisch Kranken wieder mit diesem Film einen anderen Stellenwert gegeben und Verständnis für sie mit befördert hat.
Gestern habe ich "Sophie Scholl" gesehen. Wenn man bedenkt, dass sie erst 21 war, als sie mit so viel Mut so aussichtslos gegen ein totalitäres Regime kämpfte und schrecklich sinnlos sterben musste - das war schon sehr bedrückend. Aber nicht nur. Der Film beruht ja auf authentischem Verhörmaterial, und die Art, wie sie im Verhör dem Vernehmenden antwortet - das zu sehen hatte für mich auch etwas Aufbauendes, weil man eine junge Frau erlebt, die das Gewissen über das Gesetz stellt und mit ihrer Moral und Charakterstärke dem Verhörenden haushoch überlegen ist in ihrer Argumentation. Ich finde es wichtig, diesen Film in Schulen zu zeigen, was ja auch gemacht wird, weil Sophie Scholl eine Vorbildfunktion abgeben kann, die viele jungen Leute so vermissen.
Das einzige, was mich tatsächlich ein bisschen störte (aber "störte" ist auch schon zu viel gesagt): dass man tatsächlich dauernd das Gefühl hatte, dass es sich bei diesem Film um eine Art Schulfernsehen handelte. Aber das soll den Film nicht schmälern.
Schönes Wochenende und liebe Grüße von Marina


 Enigma antwortete am 07.03.05 (09:48):

Guten Morgen,

hallo Marina,

der neue Sophie-Scholl-Film, der sich stark auf die hochgelobte Hauptdarstellerin konzentriert, ist ja vor kurzem in den Kinos angelaufen. Nach Deiner Beschreibung lohnt es sich, ihn anzusehen.
Mal sehen!
Leider habe ich am Wochenende nicht viel gesehen, filmisch, meine ich.
Wir hatten, wenn man so will, ein privates filmisches Programm, in dem die Hauptdarstellerin ( zweijährige Enkelin meiner Nachbarin, die mit den Eltern aus Dresden hier war,
in einer sich wiederholenden Szene glänzte: Wenn jemand einen Mantel oder Schuhe anhatte, kam sie mit ihren eigenen Schuhen in der Hand und versuchte, sie sich anzuziehen bzw. jemandem in die Hand zu drücken. Das hatte eindeutig Aufforderungscharakter und hiess: "Ich will mit, ich will dabei sein."):-)))

Abends habe ich mir nur noch eine auch aus dem FS aufgenommene Wiederholung vom "Pferdeflüsterer" angesehen.
Das ist sicher nicht einer der allerbesten Filme, etwas sentimental sogar, das Ende vorhersehbar. Aber alleine Robert Redford........*lach*

Viele Grüsse
Enigma


 Marina antwortete am 07.03.05 (12:54):

Hallo Enigma,
Den "Pferdeflüsterer" habe ich mir auch vor kurzem im FS angesehen, im Kino hatte ich ihn verpasst. Wahrscheinlich kommt erauf einer großen Leinwand viel besser zur Geltung . Mir war es ein bisschen zu viel mit den Pferdeszenen, aber er war wirklich nicht schlecht.
Ja Robert Redford, toller Mann! Mir hat er auch sehr gefallen in "Jenseits von Afrika", auch so ein schöner Film.
Ein anderer Film ist mir wieder eingefallen, der mir auch ganz besonders gut gefallen hat: "Tee mit Mussolini" von Franco Zeffirelli mit Cher. Vor allem, dass er in Florenz und San Gimignano der toskanischen Stadt mit den Geschlechtertürmen, spielt, macht den Film ungemein attraktiv. Aber auch von der Handlung her fand ich ihn spannend und interessant und humorvoll. In manchen Kritiken stand zwar was von Kitsch, aber das sollte dich nicht abschrecken. Ich habe den Film nicht als kitschig empfunden, und wenn � es ist trotzdem ein sehr sehenswerter Film, und von ein bisschen Kitsch stirbt man auch nicht. Aber vielleicht kennst du ihn ja auch schon. Wenn nicht, kannst du Näheres hier nachlesen:

Internet-Tipp: https://www.djfl.de/entertainment/djfl/1105/110565.html


 pilli antwortete am 08.03.05 (20:42):

zum tode von Brigitte Mira möchte ich an den Fassbender-Film "Angst essen Seele auf" erinnern.

...

"In einem Ausländerlokal trifft die verwitwete Putzfrau Emmi den zwanzig Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter Ali. Aus der Zufallsbekanntschaft entsteht eine tiefe Zuneigung der beiden Außenseiter. Gegen den Willen ihrer erwachsenen Kinder heiratet Emmi schließlich Ali und fährt mit ihm in Urlaub. Als sie zurückkommen, weichen die Ressentiments dem Opportunismus: Der Kaufmann möchte auf seinen Umsatz nicht verzichten, die Nachbarskinder brauchen einen Babysitter und die Mitbewohner haben die Hilfe eines starken Mannes beim Umzug nötig. Sobald die äußeren Schwierigkeiten nachlassen, häufen sich die Probleme jedoch in der Ehe selbst. Ali fühlt sich in seiner Ehre verletzt, als er von Emmi wie ein Schaustück bei ihren zahlreichen Freundinnen vorgezeigt wird, und flieht in die Arme der Kneipenwirtin Barbara. Als Emmi ihn schließlich in der Kneipe findet, bricht Ali zusammen. In der Klinik wird ihm ein Magengeschwür herausoperiert. Der Arzt prognostiziert Emmi, es werde vermutlich immer wieder aufbrechen, weil Gastarbeiter besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt seien. Aber Emmi will sich um Ali kümmern und mit ihm einen Neuanfang wagen."

Internet-Tipp: https://clubfilmothek.bjf.info/frm.php?adr=2910120


 Enigma antwortete am 09.03.05 (12:48):

@Marina
Ja, jenseits von Afrika hat mir auch sehr gefallen, obwohl er auch zu den Filmen gehört, bei denen man schon von vornherein ein Taschentuch rausholen kann. Aber nichtsdestoweniger war es auch eine ergreifende und auch tragische Geschichte. Das Ende war nur konsequent.
Endlich heute habe ich "Brot und Tulpen" bekommen, gekauft, weil keine Videothek ihn hatte. Aber ich war ja jetzt so neugierig, dass der Kauf unvermeidbar war. *lach*
Und schon steht wieder was von Dir da, was ich sehen will, nämlich "Tee mit Mussolini". Meist habe ich nämlich nicht die Geduld, dann zu warten, bis die Filme, die ich sehen möchte, dann wiederholt werden.
Und die Videotheken kaufen natürlich mehr dem "Breitengeschmack entsprechend."

@Pilli
Ja, der war wirklich gut, "Angst essen Seele auf". Da hat mir Mira auch sehr, sehr gut gefallen.
Interessanterweise habe ich gerade heute im Rundfunk ein Interview mit Ilja Richter gehört. Nach dessen Meinung war Fassbinder gut für Mira, weil er ihre manchmal zu etwas Kitsch tendierende Neigung "reduziert" hat.
Stimmt meiner Meinung nach. In dem Film war sie ziemlich "schnörkellos" und glaubhaft.


 Marina antwortete am 09.03.05 (13:54):

Hallo Enigma,
das freut mich riesig, dass du dir auf meine Empfehlung "Brot und Tulpen" gekauft hast. Es würde mich sehr interessieren, von dir eine Rückmeldung zu hören, wie du ihn fandest. Achte mal besonders auf die gestelzten Reden von Bruno Ganz, das ist einfach zu köstlich.
"Angst essen Seele auf" fand ich übrigens auch sehr gut. Endlich mal nicht die Reichen und Schönen als Protagonisten. In "Brot und Tulpen" übrigens auch nicht.
Noch ein schöner Film ist mir eingefallen, den du bestimmt kennst: Frühstück bei Tiffany. Überhaupt Audrey Hepburn - das Idol der Magersüchtigen der 50er Jahre! Dieses schöne scheue Reh! :-) Das Lied "Moon River", das sie auf der Terrasse sitzend "zur Laute schlägt" fand ich so schön und so romantisch, dass ich nach dem Film Gitarrenstunden genommen habe. Und ob du es glaubst oder nicht - genauso lange, bis ich dieses Lied spielen konnte. Danach war Schluss, und die Gitarre wurde wieder weggepackt. :-)


 Enigma antwortete am 10.03.05 (08:49):

Hallo alle und
guten Morgen Marina,

ich danke Dir ganz herzlich für den Tipp "Brot und Tulpen".
Es ist auch nach meinem Empfinden ein wunderbarer Film, der auch der Fantasie des Betrachters noch Raum lässt, obwohl die Handelnden im Film schon reich damit ausgestattet sind.
Ja, die Sprache von Bruno Ganz ist schon alleine bemerkenswert, aber eigentlich alles. Liebenswert die skurillen, etwas schräg gezeichneten Typen, aber so liebevoll schräg. Die sich trauten, sich etwas zu trauen, ihren Empfindungen zu vertrauen, auch gegen alle Vernunft manchmal. Wie schön auch eine der letzten Szenen , wo sich der "Hagestolz" einfach aufmacht, das Objekt seiner Begierde einfach "zu holen". Und, und, und.....
Wie Du siehst, war ich sehr angetan.
Noch einmal danke für den Genuss.
Ja, Audrey Hepburn und ihre schönen Filme. Vielleicht nicht besonders wichtig in ihrer Aussage, aber schöööööön!
Sie hatte für mich mehr Charme im kleinen Finger als so manche Sexbombe der damaligen Zeit mit ihrer ganzen Person ausstrahlte.
Und jetzt geht`s auf zur Jagd auf "Tee mit Mussolini". :-))

Und jetzt noch ein Tipp von mir?
Ich finde z.B. auch das Remake von "Ladykillers" mit Tom Hanks nicht schlecht, obwohl ich zunächst dachte, dass der alte Film da nicht zu toppen wäre.
Der mit Hanks ist völlig anders, aber auch sehenswert, wie er den salbungsvollen, bibelfesten Ganoven mimt, der nicht nur die zunächst ahnungslose Vermieterin, sondern auch seine "Ganovenband" mit dieser Attitüde im Griff behält.
Tom Hanks gehört ohnehin für mich zu den Schauspielern, die meist eine ordentliche Leistung abliefern.

Grüsse und einen schönen Tag.
Enigma

Internet-Tipp: https://www.filmstarts.de/kritiken/Ladykillers.html


 Marina antwortete am 10.03.05 (20:52):

Hallo Enigma,

wie schön, dass es dich in diesem Forum gibt! -:)
Ich habe mich riesig gefreut über deine Begeisterung für "Brot und Tulpen". Du hast alles so gut erfasst und benannt, genauso habe ich es auch empfunden, aber ich hätte es nicht so gut ausdrücken können. Ich fand auch die, wie du genau richtig ausdrückst, schrägen Typen so liebenswert, vor allem auch die Masseurin, sie war ein Ausbund an Komik. Natürlich war der Schluss ziemlich irreal, ich hatte gar nicht mit so einem schönen Ende gerechnet, aber das tat so gut! Der Mensch braucht doch auch mal was Aufbauendes. :-)
Ja, Audrey Hepburn - obwohl ich sie vorher ein bisschen ironisiert habe - ich mochte sie sehr. Auch in "Sabrina" oder "Ein Herz und eine Krone", leicht kitschig, aber so schöön!!! Ich mochte aber auch Romy Schneider sehr, als junges Mädchen habe ich ihre Fotos gesammelt und - ich trau mich kaum, es zu sagen - die Sissy-Filme sehr gern geguckt. Heute kann ich sie nicht mehr so gut sehen, der Mensch ist eben wandelbar und lernt dazu.
Die Ladykiller-Filme kenne ich beide, mein Herz hängt immer noch an dem alten mehr, aber auch der neue mit Tom Hanks war wirklich gut. Tom Hanks ist, wie du richtig schreibst, überhaupt ein guter Schauspieler, sehr vielseitig, das war ja auch in "Rain Man" zu sehen.
Ein ähnliches Genre wie "Ladykillers" war ja "Arsen und Spitzenhäubchen", auch einer der sehr witzigen und tollen Filme, über die ich mich mit früher mit meinen Freundinnen kaputtgelacht habe. Du kennst ihn bestimmt.

Jetzt hoffe, ich, dass dir "Tee mit Mussolini" auch so gut gefällt, ich glaube aber schon.

Damit erst mal wieder liebe Grüße von
Marina


 Enigma antwortete am 11.03.05 (11:34):

Guten Morgen,

hallo Marina,

mit Sicherheit kann jeder hier gut ausdrücken, was er/sie empfindet, aber vielleicht empfinden wir öfter auch etwas unterschiedlich.... :-)
"Tee mit Mussolini" ist bestellt bei Amazon als gebrauchte, angeblich "sehr gut erhaltene" Video-Cassette. Eine DVD scheint es nicht zu geben. Aber egal, Videos kann ich auch noch sehen, weil ich für meine "alten Exemplare" den Recorder auch noch behalten habe.
Ich denke, dass die Sendung vielleicht am Montag bei mir eingeht. Dann werde ich Dir "Bericht erstatten".
Manchmal denke ich, dass es vielleicht schon "leichte Nötigung" ist, wenn ich Dich so oft anspreche.
Und wenn ich nicht irgendwie den Eindruck hätte, dass Dir Filme auch gefallen, würde ich es lassen.
Aber meine Suche nach einem reinen "Film-Forum", in dem ich in der Lage bin, auch mitzumischen, war bisher noch nicht erfolgreich.
Ja, um noch einmal auf "Brot und Tulpen" zurückzukommen, die Masseurin, aber auch der dickliche "Klempner-Detektiv" waren auch sehr komisch.
Romy habe ich ganz gerne mal in Filmen aus ihrer "Französischen Zeit" gesehen (die Dinge des Lebens u.ä.).

Aber einer, der mich wirklich sehr amüsiert hat, ist:
"Der Duft der Frauen" mit Al Pacino. Er spielt da einen ziemlichen Widerling und zudem Trunkenbold, der natürlich auch ganz anders sein kann - zum Schluss...:-)).
Mit einem sehr jungen, sehr naiven Studenten will er eine letzte Tour starten, noch einmal richtig "eins draufmachen" und sich dann das Leben nehmen.
Aber dass es so weit kommt, vereitelt der "Naivling", der nun einmal versprochen hat, auf ihn aufzupassen.
Habt Ihr schon einmal einen Film gesehen, in dem ein Blinder Tango tanzt oder einen Sportwagen fährt??
Wenn nicht, hier könnt Ihr es sehen. *lach*
Wieder mal ein Film, in dem etwas "Verrücktheit" die Langeweile besiegt.

Schöne Grüsse
Enigma

Internet-Tipp: https://www.kinopolis.de/filminfo/d/duftderfrauen.html


 Marina antwortete am 11.03.05 (21:54):

Hallo, liebe Enigma,

ich habe mich wieder sehr über deine Antwort gefreut. Das mit der "Nötigung" war ganz genau das, was ich umgekehrt dir gegenüber langsam anfing zu befürchten, denn ich hatte langsam ein bisschen den Eindruck, dass du dich verpflichtet fühlst, immer gleich zu antworten. Lass uns das beide vergessen, ich würde sagen, solange es uns Spaß macht, schreiben wir, und wenn nicht, lassen wir es. Es kann gut sein, dass mir bald der Stoff ausgeht, weil ich keine große Kino-Kennerin bin und in den letzten Jahren vieles, vor allem amerikanische Filme, verpasst habe. Aber solange uns noch was einfällt, sollten wir nach Lust und Laune schreiben, ohne Zwang, nicht wahr?
"Der Duft der Frauen" kenne ich nicht, nur den Titel. Ich sag ja, es gibt viele Filme, die ich nicht kenne. Vielleicht kommt er mal wieder ins Fernsehen, ich merke es mir. So verrückte Sachen mag ich auch gern.
Heute war ich in einem ganz besonderen Film, der schwer zu beschreiben ist: "Der Tango der Rashevskis", ein Film aus dem jüdischen Milieu. Es ist eine etwas verwickelte Familiengeschichte, ein bisschen Multikulti,interessant, zum Teil sehr erotisch, vor allem auch mit toller Musik von Galasso, eine Art Zigeunermusik, auf jeden Fall Tango, wie man sich denken kann. Ich hänge einen Link an, dann kannst du Näheres nachlesen. Ich muss allerdings sagen, dass ich sehr lange brauchte, bis ich mich in den Film eingefunden hatte, weil er doch etwas fremdartig und am Anfang manches schwer zu durchschauen war. Am Ende geht man aber doch mit einem sehr gutes Gefühl raus, weil es ein interessanter, manchmal zu Herzen gehender Film ist, der einem auch einiges von jüdischer Kultur vermittelt. Das wär's erst mal wieder für heute.

Schönen Gruß von
Marina

Internet-Tipp: https://www.filmreporter.de/?task=110&cat=1&text=13110


 Enigma antwortete am 12.03.05 (08:54):

Guten Morgen alle,

hallo Marina,

ja, von dem Film habe ich gehört, ihn allerdings noch nicht gesehen. Er ist erst zu Beginn dieses Jahres in die Lichtspielhäuser gekommen, glaube ich.
Aber "den Tango" aus diesem Film habe ich schon gehört, und gerne gehört. Ich bin überhaupt eine Liebhaberin von Tango-Musik, angefangen von Astor Piazzolla, der ja als der Meister des "Tango Nuevo" gilt; von dem habe ich einiges, bis hin zu den klassischen (z.B. True-Lies-Tango oder Nostalgias mit dem etwas schmalzig, aber sooo schöön klingenden Tango-Sänger Carlos Gardel, dem eigentlich nur noch die Schmachtlocke fehlt, wenn er sie nicht schon hat). :-))

Nun aber zurück zum Film:
Wenn ich kann, werde ich mir also den Film "Der Tango der Rashevskis" ansehen, weil der nicht nur von Dir gut beschrieben wurde.
Mein Tipp für heute ist wieder mal ein alter Film, der aber inzwischen wieder in einigen Programmkinos auftaucht.
Es ist ein Film aus der "Flower-Power-Zeit" , der "Harold und Maude" heisst und der, so sagt man immer, mit die ungewöhnlichste Lovestory der Filmgeschichte zeigt, die eines verkorksten und introvertierten Sohnes aus reichem Hause und einem gealterten "Blumenkind. Da sie ihn erstmal leben lehrt, lernt er sie lieben..... Gottseidank hat sich aber der Regisseur das Happy-End verkniffen. *lach*.
Aber die Story ist m.E. immer noch sehr glaubhaft, ausgenommen vielleicht die damalige Flower-Power-Ideologie, die uns wahrscheinlich doch etwas "gealtert" vorkommt.
Sehr schön die Musik von Cat Stevens (alias Yusuf Islam). Dessen Musik höre ich immer noch sehr gerne.
Im übrigen habe ich auch einige Stücke von Michael Galasso, der neben dem Soundtrack zu dem "Tango der Rashevskis" auch die Filmmusik zu "In the mood for love" geschrieben hat.
Und aus diesem Soundtrack habe ich einiges, das mir auch sehr gut gefällt.

So, jetzt erstmal tschüss
Enigma

Internet-Tipp: https://essener-filmkunsttheater.de/site/programm/woche/film/harold01.htm


 Marina antwortete am 13.03.05 (12:52):

Hallo Enigma,

diesmal bin ich ein bisschen spät, aber das heißt nicht, dass dein letzter Beitrag mich nicht interessiert hätte. Ganz im Gegenteil! Ich war begeistert, dass du "Harold and Maude" empfohlen hast. Der Film ist einfach Kult! Und auch so schön verrückt. Ich habe ihn sehr spät gesehen, als ich selber über 50 war, und da war ich natürlich besonders begeistert, konnte er einem doch als alternde Frau noch Hoffnung geben *lach*. An die Musik kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ich müsste den Film nochmal sehen und mehr darauf achten. Aber bestimmt hat sie mir gefallen, denn ich glaube, Cat Stevens ist sehr gut. (Interessant, dass ein westlicher Flower-Power-Musiker zum Islam übertritt. Sollte dieser vielleicht in seinen Wurzeln doch nicht so gefährlich sein, wie er in manchen Foren hingestellt wird? *lach*) Ich gebe zu, dass ich mich mit diesem Bereich der Musik nicht so auskenne, weil ich immer ziemlich einseitig Klassik gehört und derartige Konzerte besucht habe. Deshalb kenne ich mich auch nicht eigentlich mit Tango-Musik oder Galasso oder Piazzolla aus (obwohl ich letzteren natürlich kenne und sehr gut finde). Das ist ein Versäumnis, das habe ich gemerkt, weil ich diese Musik toll finde, aber es ist doch schön, wenn man auch im Alter noch neue Gebiete entdecken kann, dann wird es einem wenigstens nicht langweilig. :-)
Kennst du den Film "In the mood for love"? Ich nicht.
Aber vielleicht werde ich mir jetzt wirklich mal eine CD von Galasso kaufen.
Für Dienstag habe ich mich zu einem neuen Bertolucci-Film verabredet: "Shandurai und der Klavierspieler", gerade angelaufen, du wirst davon gehört haben. In diesem Film spielt ja auch die Musik eine ganz besondere Rolle: afrikanische und europäische klassische. Ich bin gespannt und werde dir auf jeden Fall Bericht erstatten.
Nun wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag, ich werde heute abend in ein Konzert gehen, auf das ich mich freue.
Tschüss, Enigma, und viele Grüße von

Marina


 Marina antwortete am 13.03.05 (23:22):

Hallo Enigma,

jetzt hast du mich aber ans Rotieren gekriegt. Mir ist nämlich à la Beerdigung und Friedhöfe eingefallen, dass ich mindestens 2 Filme kenne, wo sowas eine Rolle spielt. Und zwar einmal der Film von Doris Dörrie "Keiner liebt mich". Hier eine kurze Beschreibung aus dem Netz: Fanny, eine junge Frau, der das Leben schon einige Illusionen genommen hat, macht sich auf die Suche nach einem Mann zum Lieben. Dabei erlebt sie einige Verwicklungen, läuft einige Zeit dem falschen hinterher, mit dem sie sich furchtbar auf die Nase legt, und findet letzten Endes nicht nur den "richtigen" (der sie schon die ganze Zeit angehimmelt hat), sondern auch einige Freunde. So weit das bekannte. Wie sie aber den Mann fürs Leben findet, ist ungewöhnlich, und es gibt viele witzige Szenen, die mir die Lachtränen in die Augen getrieben haben. Z.B. als Fanny, die in einem Kurs zu Tod und Sterben ihre morbide Ader auslebt, ihre eigene Beerdigung mit dem Kurs inszeniert und dafür einen Sarg selbst gebaut hat, dort drin liegt und zusammenzuckt, als die Erde auf den Deckel poltert - sie hat Plexiglas dafür verwendet... Insgesamt ein toller Film, den man sich öfter als einmal anschauen kann und der immer noch witzig und anrührend bleibt.
Link-Tipp anbei.

Den Film fand ich sehr originell und ungeheuer einfallsreich.

Aber ich grüble dauernd über einen anderen Film, den ich gesehen habe und auf den ich nicht komme. Vielleicht weißt du, was ich meine. Es geht da um ein verwöhntes Bürschchen, das noch zu Hause lebt und ständig irgendwelche Selbstnmordversuche inszeniert, mit denen er seine Eltern ängstigen will. Er lernt dann eine Frau kennen, die besucht mal sein Elternhaus, als er gerade wieder irgendwo mit einem Strick um den Hals irgendwo steht. Ach ja, einmal hat er eine Axt, mit der er sich in ihrem Beisein bedroht. Der Film ist total witzig, und ich kann mich ganz gut an manche Szenen erinnern, aber ich komme "ums Verrecken" nicht drauf, welcher Film das war.
Also gebe ich dir jetzt ein Rätsel auf. Dann hast du was zum Denken, genau wie ich. Bei Google habe ich ihn unter mehreren Stichworten gesucht und nicht gefunden.

Gute Nacht, Schlaf gut. Vielleicht träumst du die Lösung. Oder ich. Viele Grüße

Marina


 Enigma antwortete am 14.03.05 (09:09):

Hallo und guten Morgen,

@Marina
Ja, Doris Dörrie finde ich auch super. Ich habe von ihr "Bin ich schön?" gesehen. Den Du erwähnst, leider nicht. Aber was nicht ist..... *lach*
Im übrigen ist das, was Du da in Erinnerung hast, m.E. auch aus "Harold und Maude". Er inszeniert ja nicht nur laufend "Selbstmorde", um seine Mutter auf sich aufmerksam zu machen, sondern schockiert auch seine potentiellen "Bräute", die seine Mutter für ihn per Inserat gesucht hat und die sich nun nacheinander vorstellen. Dazu sprengt er sich einmal - scheinbar natürlich - in die Luft und hackt sich eine Hand ab (auch natürlich nicht wirklich). Jedenfalls verlassen die "auserwählten" jungen Damen fluchtartig und schreiend das Feld. Und er hat sein Ziel erreicht!

Aber was sagst Du dazu, dass ich "Tee mit Mussolini schon gesehen habe? Die Cassette ging schon am Samstag bei mir ein, und trotz einiger Bildstörungen habe ich den Film sehr genossen.
Eine wirkliche Tragikomödie, finde ich. Es berührt mich ohnehin immer mehr, wenn die schrecklichen Geschehnisse dieser (und nicht nur dieser) Zeit mit persönlichen Schicksalen verknüpft gezeigt werden und nicht nur rein dokumentarisch.
Jedenfalls war die "englische Damenriege" schon irre, in ihrem Gehabe, ihrer Kulturbeflissenheit, manchmal auch etwas lächerlich in ihrem altmodischen Dünkel, aber letzten Endes, wenn es darauf ankam, voller Zivilcourage und persönlichem Mut.
Herrlich auch der kleine Luca, der durch die sich wandelnden Zeiten heranwächst mit seinen vielen Ersatzmüttern und ihnen einen Teil ihrer Fürsorge zurückgibt.
Und Cher als leichtlebige, etwas spleenige, aber warmherzige Amerikanerin, wirklich gut (was ich nicht immer von ihren Rollen sagen kann).
Danke nochmal für den Tipp. Der Film war es wieder wert.

Und nun wieder ein Hinweis von mir?
Kürzlich habe ich mir auch wieder den von mir aufgenommenen Film "Szenen einer Ehe" (wirst Du sicher kennen) angesehen und bin erneut der Meinung, dass der - wie auch m.E. alle anderen Bergman-Filme zeitlos gültig sind.

Bis dann jetzt unbd liebe Grüsse
von Enigma


 Marina antwortete am 14.03.05 (11:06):

Hallo Enigma,

wie konnte ich nur so blöd sein, du hast natürlich recht. Da reden wir über "Harold und Maude", ich lass mich schwärmend darüber aus und erzähle von einem Film, den ich vergessen habe, dabei ist es genau der! Verückt, nicht wahr? Man wird eben alt. Daran siehst du, dass es lange her ist, dass ich ihn gesehen habe. Ich müsste ihn unbedingt nochmal sehen, er war wirklich toll, denn genau diese Szenen sind mir auch als besonders originell in Erinnerung.
A la Dörrie ist mir ein Film eingefallen, den ich empfehlen möchte, ohne ihn selbst gesehen zu haben. *lach*. Leider habe ich ihn verpasst, aber sobald ich eine Gelegenheit habe, werde ich ihn mir (aus aktuellem Anlass) ansehen: "Happy Birthday Türke". Ich habe einen kurzen Kommentar aus unten angegebenem Link kopiert:

"Die Detektivstory dient in dem Film 'Happy Birthday, Türke' nur dazu, das Unterweltmilieu einer Großstadt auszuleuchten und zu veranschaulichen, welcher Zerreißprobe Ausländer durch die Konfrontation mit einer fremden Lebensweise ausgesetzt sind. Atmosphäre und Charaktere sind Doris Dörrie offenbar wichtiger als die Handlung. 'Happy Birthday, Türke' ist wohl nicht Doris Dörries bester Film, aber sehenswert ist er allemal."

Was ich bei Dörrie sehr gut finde, ist eben ihr Engagement gegen Vorurteile und das Aufspießen von Zeitgeiststereotypen. Ich finde ihre Ideen, mit denen sie das umsetzt, ausgesprochen fantasievoll, und das Erfrischende dabei ist, dass sie es mit viel Witz und ohne erhobenen Zeigefinger fertigbringt, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anzukämpfen. Da können wir alle noch was draus lernen.

Ja Ingmar Bergmann. Es gab mal vor einiger Zeit wieder einige Filme im Fernsehen von ihm, und ich habe mir nochmal "Wilde Erdbeeren" angesehen, der mich seinerzeit wahnsinnig beeindruckt hat. Und leider muss ich sagen - es war anders. Ich habe gemerkt, dass ich diesen Film diesmal sehr langatmig fand und längst nicht mehr so begeistert davon war wie damals. So wird man von der schnelllebigen Zeit eben doch geprägt und verändert - leider. "Szenen einer Ehe" fand ich furchtbar quälend und auch so stimmig (vielleicht nicht für jede/n?), dass ich ihn kaum ertragen konnte.
Aber vor allem "Fanny und Alexander" ist ein Film, den ich sehr, sehr gut und wichtig fand und immer noch finde. Ich meine, dass er auch weit weniger langamtig ist als "Wilde Erdbeeren", und das Schöne ist, dass bei diesem Film trotz aller Schrecklichkeiten auch so wunderbare Szenen zu sehen sind und man immer wieder kleine Erholungspausen kriegt. Das finde ich überhaupt das Kennzeichen eines guten Films: dass Schlimmes und Schönes sich die Waage halten, so dass man nicht von visualisierten Alpträumen total depressiv gemacht wird. Und das war, meine ich, u.a. die große Kunst Ingmar Bergmanns, dass er das konnte, diese Wechsel vom Schlimmen zum Schönen und umgekehrt.
Wenn ich dagegen an Lars von Trier denke! Ich habe mir geschworen, mir keinen Film mehr von ihm anzusehen. Bei "dancer in the dark" bin ich nach einer halben Stunde rausgegangen und musste mir erstmal im Café des Kinos einen "hinter die Binde gießen", weil ich völlig fertig war. Das ist ja der Horror schlechthin. Dabei mag ich Catherine Deneuve und Björk sehr und hätte den Film schon deshalb gerne zu Ende gesehen, aber ich konnte ihn nicht ertragen.
So, das war aber eine lange Auslassung diesmal. Jetzt muss ich aber endlich an die Arbeit gehen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, bis bald, viele Grüße

Marina

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de/Dorrie_birthday.htm


 Marina antwortete am 14.03.05 (22:14):

Enigma, ich habe ganz vergesen, mich darüber zu freuen, dass dir "Tee mit Mussolini" gefallen hat. Ich glaube, es gab damals, als er lief, auch so Kritiken mit dem Tenor, dass er verharmlose. Also ich bin ja in diesen Dingen eigentlich sehr kritisch, aber bei dem Film fand ich das einfach nicht so relevant. Es war ja eher eine Art Komödie, bei der es nicht um political correctness ging.
Ach ja, jetzt fällt mir direkt noch was ein, wo ich von Komödie in dem Zusammenhang spreche: "Das Leben ist schön" mit Benigni, kennst du sicher. Das fand ich schon ganz erstaunlich, dass er es tatsächlich fertig gebracht hat, aus so einem Stoff eine Komödie zu machen. Und ich finde, es ist ihm gelungen. Vor allem die letzte Szene hat mich sehr berührt: als der kleine Junge ganz allein ist und ihm aus dem Panzer die Schokolade gereicht wird. Ich glaube, diese Schlussszene war wohl die berührendste von allen.
Ja, bei aller Amerika-Kritik, aber wenn man sowas sieht, erinnert man sich daran, dass die Amis doch mal unsere Befreier waren, vielleicht sollte man das doch nicht ganz aus den Augen verlieren. Trotzdem - meine Kritik am jetzigen Amerika bleibt vehement erhalten, weil es meiner Meinung nach nichts mehr mit den ursprünglich hehren Idealen dieses Kontinents zu tun hat. Allein die Todesstrafe! So was Archaisches! Nicht besser als die islamischen Gesetze. Aber jetzt komme ich total vom Thema ab. Vergiss es wieder. Aber löschen tu ich es jetzt auch nicht mehr.


 Enigma antwortete am 15.03.05 (11:57):

Hallo und guten Morgen alle

@Marina

"Happy Birthday Türke" habe ich auch gesehen. Er ist ja nach einem der ersten, wenn nicht sogar dem ersten, Buch von Jakob Arjouni gedreht worden. Und ich fand den Film auch sehenswert.

Erstmalig, liebe Marina, gehen unsere Auffassungen etwas auseinander, und zwar bei Lars von Trier. Aber das macht ja überhaupt nichts.
Von ihm habe ich den Film "Breaking The Waves" gesehen, und war sehr stark betroffen von dieser Geschichte.
Betroffen, weil jede(r) des Paares das Beste für den andern wollte, und es schliesslich und endlich, weil beide mit der jeweiligen Rolle einfach überfordert und nicht identisch waren, nur noch folgerichtig zur Katastrophe kommen konnte.
Und da sehe ich es so, dass es einfach nicht zum Film gepasst hätte, hier ein versöhnliches Ende zu schaffen. Wirklich glaubhaft war er nur so.

Bis zum nächstenmal und viele Grüsse
Enigma

Internet-Tipp: https://www.djfl.de/entertainment/djfl/1090/109443.html


 Enigma antwortete am 15.03.05 (12:07):

Unter dem untenstehenden Link kann man die Geschichte von "Breaking The Waves" kompletter nachlesen.

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de/Trier_waves.htm


 Marina antwortete am 16.03.05 (11:12):

Hallo Enigma,

das macht wirklich nichts, dass wir mal verschiedener Auffassung sind. :-) Ich glaube sogar, dass die so verschieden gar nicht ist, weil ich durchaus bereit bin, anzuerkennen, dass die Filme von Lars von Trier nach künstlerischen Gesichtspunkten gut sein mögen. Ich habe nur Probleme damit, diese Steigerungen von immer größeren Unglücken, die Schlag auf Schlag folgen und keine Erholungspausen zulassen, auszuhalten. Es belastet mich einfach zu sehr, und ich möchte mir so etwas nicht mehr zumuten.
Gestern habe ich mir, wie angekündigt, "Shandurai und der Klavierspieler" von Bertolucci angesehen. Ich hänge einen Link an, der ziemlich genau das wiedergibt, was ich empfunden habe. Ich finde den Film unbedingt sehenswert von seiner Ästhetik her. Es gibt unglaublich schöne Bilder, man hat ständig das Gefühl, einfach nur schöne Gemälde anzugucken, und von der Kameraführung her ist der Film für mich eine "Wucht". Immer wieder wird der Blick freigegeben auf das Gesamtkunstwerk eines mit schmiedeeisernem Gitter (oder heißt sowas "Handlauf?) verzierten Treppenhauses von ganz oben nach ganz unten und landet dann auf einem wunderschönen Mosaikfußboden. Ich habe schon lange nicht mehr einen Film gesehen, der so eine Weide für die Augen war.
Allerdings wirkte manches doch sehr künstlich (vielleicht gerade, weil die Ästhetik so im Vordergrund stand?), die Handlung war eigentlich zum Teil etwas langweilig, und die Personen wirkten manchmal regelrecht steril, vor allem der Klavierspieler, was eigentlich nicht zu einem Künstler passt. Die Musik fand ich interessant, aber auch nicht so, wie ich erwartet hatte. Man wurde manchmal ein bisschen zugedröhnt.
Also mein Gesamturteil ist, dass der Film auf jeden Fall sehenswert ist durch seine Ästhetik, und deshalb habe ich mich auch trotz der kargen Handlung und Dialoge nicht gelangweilt.

Jetzt aber mal eine ganz prosaische Frage, die nicht zu meinen vorherigen Auslassungen passt. Wenn wir hier weiter über Filme schreiben (ich weiß ja nicht, ob du noch Lust und Zeit dazu hast, Enigma, andere beteiligen sich ja sowieso nicht), würde ich vorschlagen, einen neuen thread aufzumachen, was meinst du? Und zwar deshalb, weil dieser hier inzwischen so voll ist, dass ich eine Ewigkeit brauche, bis ich reinkomme, weil ich kein DSL habe. Aber vielleicht wird es dir auch langsam sowieso zu viel? Dann solltest du dich nicht zwingen, also ich überlasse es dir.
Jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Tag und sende dir einen lieben Gruß.

Marina.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/6WeQ7Gt0m


 iustitia antwortete am 18.03.05 (09:25):

Lieblingsfilme:

Analog zu der vorjährigen Jahresausgabe von klassisch-modernen Lesestoffen hat die SZ jetzt ein Film-Angebot aufgelegt:

Im ersten Paket sind enthalten:

"Der Leopard" von Luchino Visconti

"Heat" von Michael Mann

"Rio Bravo" von Howard Hawks

"Wilde Erdbeeren" von Ingmar Bergman

"Lost Highway" von David Lynch
*

Informationen über das Projekt:
https://www.sz-mediathek.de/mediathek/shop/catalog/editionen/suzai0036_cinemathek.jsp

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Kb38kGmhm


 Enigma antwortete am 19.03.05 (08:43):

Guten Morgen,

@Marina
Lust hätte ich schon noch.
Es ist zwar so, dass, wenn jetzt wärmeres Wetter kommt, ich auch viel draussen sein werde.
Aber morgens und abends gibt es ja immer noch etwas Zeit.
:-)).
Ja, Bernardo Bertolucci, der ist ja bekannt für seine opulenten Ausstattungen und sein Gefühl für Ästhetik. Ich habe , wie schon mal gesagt, immer noch "Der letzte Kaiser" gut in Erinnerung. Da stimmt m.E. beides, Thema und Bilder.

Wenn Du auch noch Lust hast, mach`doch mal Film II auf. Ich mache bestimmt weiter mit.
Im übrigen hatte ich bisher auch nur eine ISDN-Flatrate bei Arcor, habe aber festgestellt, dass DSL genau das gleiche an Gebühren kostet, und nun ist DSL bestellt. Ich weiss ja nicht, wie das bei Deinem Anbieter ist?? DSL wird alles schon schneller machen, hoffe ich...

@iustitia
Danke für "das Paket".
Ich greife mal zwei raus.
"Heat" ist ein ganz fantastischer, stimmiger Film mit den beiden Protagonisten de Niro und Al Pacino, die sich sehr ähnlich sind, und die eigentlich nur die jeweilige Seite des Gesetzes unterscheidet.
Ein Satz von de Niro, der den Gangsterboss mimt, ist mir noch in Erinnerung:
"Du darfst dich niemals an was hängen, das du nicht innerhalb von 30 Sekunden problemlos wieder vergessen kannst, wenn du merkst, dass dir der Boden zu heiss wird."
Doch dann verliebt er sich wider Erwarten, und das macht ihn angreifbar....
Könnt Ihr Euch ruhig ansehen, wenn der mal wiederholt wird.
das heisst, wenn man diesem Genre überhaupt etwas abgewinnen kann. Es ist ein ziemlich schneller, harter Film.

Und David Lynch? Ja, das ist etwas ganz Spezielles. Ich kann ihn ertragen, aber nicht immer und nicht alle seine Filme.
Ich kenne Blue Velvet. Und den fand ich faszinierend.
Und unbedingt sehen von ihm möchte ich noch "Der Elefantenmensch" www.dieterwunderlich.de/Lynch_elefantenmensch.htm

So, jetzt erstmal genug.
Bis dann und Gruss
Enigma

Internet-Tipp: https://www.davidlynch.de/bluetip.html