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THEMA:   "Die fremde Braut" von Necla Kelek,

 29 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 01.03.05 (12:42) :

Das ist "Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland",
Eine Türkin in Deutschland erklärt, woran die Integration der türkischen Bürger und Bürgerinnen immer wieder scheitert und scheitern muss, sie berichtet über die damit zusammenhängenden Probleme vor allem für die Türkinnen, aber auch für die Deutschen!

Es ist ein hochinteressantes Buch!
Alice Schwarzer schreibt u.a. dazu:
" Ein mitfühlendes, mutiges, Augen öffnendes Buch"

Ich muss sagen, es macht wirklich unsere Augen auf und wir sehen, was wir bisher wohl auch nie bedenken wollten!? Aber: ES WIRD DRINGEND ZEIT!!!!


 Medea. antwortete am 01.03.05 (15:39):

Iola - ich habe dieses Buch gelesen und es ist sehr aufschlußreich. Es beschreibt Mädchen- und Frauenschicksale, die keine Einzelfälle sind, die als sogenannte "Import-gelin" = Importbraut, als eine moderne Sklavin, nach Deutschland von ihren Familien "vermittelt" werden. Da wird von Zeynep, 28 Jahre alt, drei Kinder, berichtet, daß sie seit zwölf Jahren in Hamburg lebt und kein Wort deutsch spricht. Sie verläßt die Wohnung nur zum Koranunterricht. Wie für tausende anderer türkischer Frauen, gelten für Zeynep die demokratischen Grundrechte faktisch nicht. Sie kennt sie nicht und es ist auch niemand da, der sich für ihr Schicksal interessiert.
Die türkisch-islamische Gemeinde schweigt betreten, redet von kulturellen Traditionen, versteckt die Frauen unter Kopftüchern und grenzt sich von der deutschen Gesellschaft ab - auch wenn sie mit aller Kraft danach strebt, daß die Türkei in die Europäische Union aufgenommen wird.
Dabei beruft sie sich auf die Glaubensfreiheit und findet dafür Verständnis bei den liberalen Deutschen, die im Zweifelsfall eher bereit sind, ihre Verfassung zu ignorieren, als sich Ausländerfeindlichkeit vorwerfen zu lassen.
Ich (die Verfasserin) möchte, daß dieser Zustand beendet wird und auch in Deutschland die Menschenrechte ohne Ausnahme gelten.

- entnommen dem Buch von Necla Kelek "Die fremde Braut".


 lola antwortete am 01.03.05 (17:37):

Hallo, Medea,
Was mich richtig aufschrecken ließ, war die Erkenntnis, die Necla Kelek ja sehr deutlich werden ließ: daß die Türken ringsherum überhaupt kein Interesse an Deutschland und darum sich absolut nicht um eine Integration bemühen, daß sie sich extreme Rechtsvorschriften erhalten und stur nur sehen, daß sie hier in Deutschland mit unserem Geld unterstützt werden!

Kelek hat schon Recht, wir Deutschen wollen "den armen Türken" immer helfen, und bemerken gar nicht, daß sie es total ablehnen, unsere Gesetze zu befolgen! KLar, man kann das irgendwo verstehen, aber wenn sie uns nur ausnehmen wollen und nicht bereit sind, sich selber mit einzusetzen, dann sollten sie doch in die Türkei zurückgehen!

Wir Deutschen sollten hier mehr darauf drücken, daß nur die hier bleiben, die sich auch darum bemühen die deutsche Sprache zu erlernen und sich mehr und mehr darum bemühen, sich zu integrieren!
Wenn man alles so weiterlaufen läßt - wann ist der Islam mit seinen Forderungen hier stärker als wir? Wollen wir uns denen dann unterordnen?

Mich hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt!

Ich denke, wir Deutschen müssen klarere Grenzen denen bieten!


 lola antwortete am 01.03.05 (17:53):

Noch einmal recht klar und hoffentlich unmißverständlich:

Ich denke, wir müssten hier in "unserem" Land uns energisch dafür einsetzen, daß unsere Gesetze für alle, die hier leben so gelten, wie sie für uns gelten!

Diese trostlose Rechtsordnung für Frauen, die sollten sie ausnahmslos in der Türkei durchführen können.

Hier in Deutschland sollten deutsche Gesetze energisch eingefordert werden!


 Marina antwortete am 01.03.05 (18:38):

"aber wenn sie uns nur ausnehmen wollen und nicht bereit sind, sich selber mit einzusetzen, dann sollten sie doch in die Türkei zurückgehen!"

Ausländer raus, nicht wahr?
Schwappt jetzt diese trostlose Ausländerhetze auch in "Kunst und Kultur" über?

Ich empfehle die Website der Republikaner!
Ja, ja, "Biedermann und die Brandstifter" - Sollte wirklich jede/r mal lesen!


 Karl antwortete am 01.03.05 (19:42):

@ lola,

ich bin hier nicht deiner Meinung: "Diese trostlose Rechtsordnung für Frauen, die sollten sie ausnahmslos in der Türkei durchführen können." Ich bin dafür, dass die Menschenrechte überall gelten, nicht nur in Deutschland!

Deshalb bin ich für die Integration auch der Türkei in Europa, weil ich mir davon wesentliche Verbesserungen gerade in der Türkei erhoffe.


 lola antwortete am 01.03.05 (22:30):

Hallo, Karl,
Bist Du Dir so sicher, daß Du mich richtig verstanden hast?
Ich bin der Meinung: Deutschland hat seine Gesetze, die hier das Leben regeln! Leute, die hierherkommen - egal aus welchem Grund und Land immer - die müssen akzeptieren, daß sie in Deutschland sich nach deutschem Recht einordnen müssen!
Du, ich habe selber eine äußerst intelligente türkische Schülerin gehabt!Ich habe mich nach Kräften eingesetzt, daß sie ihren Fähigkeiten entsprechend sich hier weiter entwickeln kann. Der Vater sagte:"Nein, Frauen sind dazu da...." Er hat heute die Größe, seinen Fehler einzugestehen. Die Tochter ging mit 7 EINSEN von der Schule ab!
Seine Frau entsprach den türkischen Vorstellungen. - Ich war in der vergangenen Woche eingeladen bei meiner ehemaligen Schülerin, dort erfuhr ich, daß ihre Mutter bei den hiesigen Gegebenheiten daran gestorben sei, daß sie nach den türkischen Verpflichtungen hat leben müssen!!!!
Ja, wenn sie das für richtig halten, dann ist es nicht das Recht der Deutschen einzugreifen!
Aber daß von den Türken verlangt wird, wenn ihre Frauen die deutsche Sprache lernen wollen, um sich zu integrieren, daß wir Deutschen diese Kurse zu bezahlen hätten - Du, das ist impertinent! Sie können jederzeit in die "einzig richtige Heimat" in die Türkei zurückgehen, wo es ihren Wünschen entsprechend zugeht!
Wenn sie aber in Deutschland leben wollen, dann sind sie auch verpflichtet, die deutschen Rechtsordnungen zu beachten! oder???


 lola antwortete am 01.03.05 (22:46):

Hallo, Karl,

da Du offensichtlich doch etwas Probleme hast, mich zu verstehen, hier noch einmal kurz zusammengefaßt!

Wer nach Deutschland fährt, muss wissen, daß hier deutsch gesprochen wird!
Wenn er also hier und mit uns Deutschen zusammenleben will,
dann muss er sehen, daß er in der Lage ist uns zu verstehen und sich uns verständlich zu machen.
Das ist sein ganz eigenes Problem, wie er das löst, ist darum auch sein Problem! Aber wenn er keinerlei Interesse hat, die Deutschen zu verstehen, mit ihnen gemeinsam das Leben zu gestalten - was will er dann hier? Nur die sozialen Leistungen unseres Landes annehmen - ohne irgendetwas zu bieten???
Das ist doch wohl indiskutabel???


 Marina antwortete am 02.03.05 (00:26):

Ich kotz gleich.


 Medea. antwortete am 02.03.05 (06:05):

Kotzen mußt Du nicht gleich, Martina, wenngleich Iola den Inhalt des Buches etwas vereinfacht darstellt.

Iola, ich verstehe Deine Empörung, möche aber hier doch einiges geraderücken.
Die Autorin ist Türkin mit deutschem Paß, kam bereits als Kind hierher, hat promoviert und ist 1957 in Istanbul geboren. Studiert hat sie Volkswirtschaft und Soziologie. Ihre Promotion hatte das Thema "Islam im Alltag" .
Zum Thema Parallelgesellschaften forscht sie und berät auch u.a. die Hamburger Justizbehörde zu Fragen der Behandlung türkisch-muslimischer Gefangener.
Berufen wurde sie ins Projektteam der evangelischen Kirche, das den Kirchentag 2005 in Hannover vorbereitet. In Baden-Württemberg unterstützt sie eine aktuelle Gesetzesinitiative, Zwangsheiraten unter Strafe zur stellen.

In ihrem Buch läßt uns Necla Kelek Einblick nehmen in vier Generationen Familiengeschichte und gleichzeitig in die Praktiken, nach denen junge unbedarfte Mädchen tausendfach durch ihre Familien nach Deutschland zwangsverheiratet werden. Sie hat sich im besonderen deren Schicksale angenommen - es kommen in ihren Recherchen weder die Türken noch die Deutschen gut weg.
Sie geht sehr dezidiert auf diese Problematik ein und erinnert daran, daß gerade Migranten eine doppelte Verantwortung haben - dem Land gegenüber, daß sie aufgenommen hat und ihren türkischen Landsleuten gegenüber, damit es nicht nur ein Nebeneinander, sondern ein Miteinander gibt. Und da kann es nicht ausbleiben, daß ein paar sehr unangenehme Wahrheiten au beiden Seiten ins Licht der Recherche fällt.
Ihr liegt besonders daran "den Teufelskreis von falscher Toleranz und Schweigen aus Solidarität" aufzubrechen und zu helfen, Vorurteilen und Abgrenzung durch einen offenen Dialog abzubauen.
"Ich mische mich ein, weil ich die Integration will", sagt sie.


 Karl antwortete am 02.03.05 (08:28):

@ lola.

"Wer nach Deutschland fährt, muss wissen, daß hier deutsch gesprochen wird!"

Dem würde ich entgegen setzen: Wer Türken nach Deutschland zum Arbeiten geholt hat, sollte wissen, dass er verpflichtet ist, für diese Menschen und ihre Familien hier auch etwas zu tun. M. E. gehören Sprachkurse dazu.

@ Medea,

"Die Autorin ist Türkin mit deutschem Paß".

Nein, sie ist Deutsche türkischer Abstammung. Sie trägt aber wahrscheinlich (noch) keinen Stern.


 pilli antwortete am 02.03.05 (08:43):

du lola,

du hast die möglichkeit, viele, viele bücher zu kaufen und an einem info-stand an "arme und heimatlose Türken" zu verschenken; du Lola...na, eine gute idee?

du lola, ich bin so hilflos, gib mir mal einen rat:

du lola,

da ist mein türkischer nachbar, der gleich gegenüber ein prächtiges, weißes zweifamilienhaus gebaut hat mit wunderschönen aussenanlagen. und nun mein problem; du lola, wie soll ich dem erklären, er habe nun keine heimat mehr?

du lola, da bitte ich dich brav, mich doch mal zu besuchen und...du lola, vergiss den stockschirm nicht, wenn er
nicht glauben will, daß er nun keine heimat mehr hätte.

du lola, die "sieben einsen" sind doch dein verdienst, du lehrerin du! :-) und nun du lola, lass dich mal tüchtig feiern, und dass du lola so klug und weise bist, das find ich sooo toll!

du lola, aber jetzt würgt es mich auch; du lola, ob dein beitrag da watt auslöst?


 lola antwortete am 02.03.05 (09:15):

Hallo, Karl,

"Wer die Türken gerufen hat..."
Du, das ist inzwischen verdammt lange her, und wenn Du die Zahlen der in Deutschland lebenden Türken kennst, dann erkennst Du, daß sie mehr und mehr an Anzahl geworden sind!
Außerdem aber sind Russen, Italiener, Griechen, Polen etc.etc hier, mit keinen anderen Ausländern gibt es soviele Probleme! Sie alle haben akzeptiert, daß man in Deutschland lebt sich also den deutschen Normen anzupassen hat!
Kein Anderer der Ausländer fordert von uns Deutschen, daß wir ihnen Unterricht bezahlen, damit sie deutsch lernen! etc. etc.

und von wegen, "die Autorin ist Deutsche...?"
Hallo, Karl, vielleicht solltest Du das Buch selber erstmal lesen,

Necla Kelek ist 1957 in Istanbul geboren, mit ihren Eltern hierher gekommen, und dann nicht mit der Familie zurückgegangen, weil sie keine Probleme hatte, sich mit den Gesetzen der Deutschen auseinanderzusetzen!
Jetzt hilft sie überall, wo Muslime Probleme haben, sie bemüht sich zu helfen! .....

Es wäre lohnendswert, dieses Buch zu lesen! Was sie dort darstellt, das habe ich leider an vielen Schülerinnen erleben müssen!


 Medea. antwortete am 02.03.05 (09:24):

An Karl

"Türkin mit deutschem Paß" so wurde sie im Bucheinband vom Verlag vorgestellt, das habe ich lediglich übernommen ....,

"Deutsche türkischer Abstammung" - ich habe keine Probleme damit.

Sie schreibt unangenehme Wahrheiten und da sie beide Seiten kennt, hat sie auch das Recht dazu.
Wer will es ihr verweigern? Die Türken, weil sie "aus dem Nähkästchen" berichtet und nicht gerade gut dabei wegkommen?
Die Deutschen, weil sie auch denen den Spiegel vorhält?

"Die Türken wie auch die Deutschen waren davon ausgegangen, daß die 'Gastarbeiter' nur vorübergehend hier bleiben und dann wieder verschwinden würden" schreibt sie.
und weiter:
Das Problem ihrer Integration schien sich gar nicht zu stellen. Aber schließlich hat sich jeder in Deutschland lebende Türke irgendwann persönlich entschlossen, in diesem Land zu bleiben. Spätestens von diesem Zeitpunkt an hätte er anfangen können, Deutsch zu lernen. Aber stattdessen haben die Türken sich massenhaft in ihre Moscheen zurückgezogen und verteidigen ihre islamische Welt.
Sie haben sich längst ihre eigene Parallel-Gesellschaft geschaffen, auch mithilfe der deutschen Errungenschaften von Sozialversicherung und Arbeitslosenunerstützung.
Und trotzdem meint die deutsche Gesellschaft, bei den Ausländern in der Schuld zu stehen. Das kann ich nicht verstehen."

"Natürlich gibt es die anderen Türken. Von denen war in diesem Buch bisher nicht die Rede. Es gibt Seyran Ates, die engagierte Rechtsanwältin in Berlin, die ohne Furcht die Rechte der türkischen Frauen verteidigt,
es gibt Vural Öger, den erfolgreichen Reiseunternehmer, oder den Grünen-Politiker Cem Özdemir, die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün, den wunderbaren Filmemacher Fatih Akin und den Komiker Kaya Yanar.
Es gibt viele Türken die in Deutschland angekommen sind, sie haben außer ihrer Herkunft mindestens zwei Dinge gemeinsam. Sie haben die deutsche Gesellschaft als ihre Gesellschaft angenommen, setzen sich mit ihr auseinander - und sie sprechen Deutsch.
Sie und viele tausend anderer Türken haben sich integriert, sind fester Bestandteil der deutschen Kultur und Demokratie geworden und bereichern diese, auch wenn nicht alle so weit gegangen sind, die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen.

Aber in Deutschland leben über zweieinhalb Millionen Menschen türkischer Herkunft, und die Mehrheit ist nicht diesen Weg gegangen."


 tiramisusi antwortete am 02.03.05 (10:29):

Wenn eine Katze ihre Jungen im Backofen bekommt, sind es keine Brötchen sondern Katzen und wenn eine Deutsche ihre Kinder in der Türkei bekommt, sind es keine Türken - eben so wenig sind Kinder von Türken oder Schweden oder Spaniern Deutsche, nur weil sie hier geboren sind oder als Kinder herkamen. Klar, sie können die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen, werden doch aber in 99% aller Fälle im kulturellen Rahmen ihrer Eltern geprägt und erzogen. Und was sollte auch daran verwerflich sein? Ich habe als Kind auch viele Jahre in einem anderen Land gelebt und hatte bzw habe dessen Pass, deshalb höre ich nicht auf, Deutsche zu sein.

Übrigens schade, dass dieses interessante Thema so zerfleddert wurde - vor allem von Leuten, die das Buch scheins nicht einmal gelesen haben. :-(


 Enigma antwortete am 02.03.05 (10:30):

Guten Morgen,

ich bin nicht so pessimistisch, was die Zahl der"anderen Türken" oder eben der Deutschen türkischer Herkunft (diese Formulierung finde ich schon wichtig) und deren Integration angeht.
So hat z.B. ein ehemaliger Kollege(geborener Türke) unter grossen persönlichen Opfern und ohne dass seine Eltern hier waren, bereits in Deutschland studiert und sich das Geld nebenher selbst verdient. Seine spätere Frau ist auch in Deutschland berufstätig geworden und ist es immer noch. Ich kann also mit dem besten Willen keinen Unterschied zu den Normen geborener Deutscher feststellen, auch nicht, was Gleichberechtigung (der Frau) angeht.
Natürlich gibt es - immer noch - die "importierten Bräute", aber, wie ich meine, immer weniger.
Es war ja die Besonderheit der ersten türkischen Arbeitskräfte, die nach Deutschland kamen, dss sie - auch bildungsmässig - oft zu einer ziemlich armen sozialen Schicht in ihrem Lande gehörten (sonst wären sie ja nicht wegen der Arbeit hierher gekommen). Sie bezogen ihre Identität also aus Normen, die sie früher einmal gelernt hatten und mitnahmen in ihr neues Land als ein "Stück Heimat". Besser wussten sie es nicht. Das waren auch die Generationen, deren Lebenstraum es war, nach beendeter Berufstätigkeit in ihre alte Heimat zurückzukehren und dort einen schönen Lebensabend zu verbringen. Sie hatten nur eines nicht bedacht: dass sie auch in Deutschland in den langen Jahren des Aufenthalts eine Sozialisation erfahren hatten. Sie waren auch "etwas deutsch" geworden, erst recht aber ihre Kinder, die hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und auch Arbeit gefunden hatten. Und dass diese Kinder oft nicht mehr in die Türkei zurückwollten, jedenfalls nicht mehr auf Dauer, evtl. für die Dauer des "jährlichen Familienurlaubs".
Bei den "ersten Generationen" war auch die Bereitschaft der türkischen Eltern nicht so gross, ihren Kindern eine gute Bildung mit auf den Lebensweg zu geben. Vielleicht war auch bei diesen Eltern die Befürchtung da, dass sie, selbst in der Regel nicht gut gebildet, von ihren Kindern dann nicht mehr so akzeptiert oder geehrt würden, wie sie, die Eltern, es sich wünschten. Angst ist ja immer ein schlechter Ratgeber!
Aber ich meine, dass sich inzwischen da viel geändert hat. Immer mehr türkische Schüler/innen streben mit Zustimmung ihrer Eltern eine gute Schulausbildung, oft sogar ein Studium, an.
Das es natürlich auch andere Beispiele gibt, versteht sich.
Da geht es aber oft um Fundamentalisten, deren Verhalten ja in jedem Land problematisch ist.
Ich bin eigentlich optimistisch, dass die Zahl dieser Menschen immer rückläufiger wird.

Und es ist nicht die Sache einer veränderten Gesetzgebung, die hier Abhilfe schaffen kann, sondern des Prozesses, der sich in den Köpfen vollzieht.
Wie das auch in unserem Lande war, z.B. was die Rolle der Frauen anging.
Ich habe während meiner Berufstätigkeit türkische oder ehemals türkische Mädchen und Frauen kennengelernt, die in Extremfällen sogar ihre Eltern oder Ehemänner verlassen haben, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Sicher auch eine Minderheit, aber ich hoffe, dass die Entwicklung weiter dahingeht, dass auch diesen Mitbürgerinnen, falls gewünscht, alle Bildungs- und Berufswege offenstehen.
Und wenn wir aufmerksam beobachten, finden wir sie schon in vielen Berufen in unserem Alltagsleben vertreten..
Und sollten sie auf dem Wege dahin noch Möglichkeiten der Förderung in Anspruch nehmen müssen, ja, dann bin ich der Meinung, dass der deutsche Staat aus einer Fürsorgepflicht heraus sie ihnen schuldig ist.
Denn sie dürfen ja nur noch "nachziehen", wenn Eltern oder der Ehemann langjährig hier erwerbstätig gewesen sind und Beiträge gezahlt haben. Es geht also hier nicht um ein Almosen!
Oh, das ist jetzt aber ein Sermon geworden. Also höre ich auf. :-))

PS
Die türkische Autorin überzieht natürlich, um Wirkung zu erzielen und ihre Landsleute auf den "richtigen Weg" zu bringen.


 lola antwortete am 02.03.05 (10:45):

Hallo, Pillichen,
Erst jetzt habe ich Deinen Beitrag gelesen! Offensichtlich kommst Du aus einem kleinen Dörfchen, wo ein einziger Lehrer und unter Umständen ohne sachliche Grundlage, frei nach Gefühl zensiert! Somit kennst Du das gar nicht, wie es hier bei uns ist, daß die Schüler/innen Schul- und Lehrerwechsel begleitend durch die Schulzeit erleben! Und das ist auch gut so!
Nein, ich habe die Zensuren nie nach Lust und Gefallen würfeln können! - und auch nicht bei Hatice! -
Aber nun sehe ich Dich wohl insgesamt klarer, wer und was hinter Deiner Argumentierung steht!
Das macht Vieles verständlicher!


 Marina antwortete am 02.03.05 (10:53):

Enigma, ich danke dir für deinen Sermon. Ich selbst könnte jetzt eine lange Geschichte erzählen von anderen Türken, die ich kenne, aber ich lasse es, weil ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass Leute, die hetzen wollen, sich davon überzeugen lassen.


 Medea. antwortete am 02.03.05 (11:08):

Was sagt Necla Kelek zu dem Problem, daß der deutsche Staat aus einer Fürsorgepflicht heraus bezahlte Sprachkurse anbieten muß?

"Die guten Deutschen und nicht wenige Christen verzeihen den Muslimen alles, nur um ihre eigene vermeintliche Schuld abzutragen. Die Argumentationskette ist schlicht. Ausländer sind arm (weil sie von uns ausgebeutet werden) und gut (weil sie nicht so sind wie wir).
Also muß die deutsche Gesellschaft ihre Schuld abtragen - und ihnen helfen. Durch politische Rücksichtnahme und durch finanzielle Zuwendungen.

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, daß ein wesentliches Hindernis bei der Integration von Muslimen in diese Gesellschaft ihr eklatanter Mangel an Deutschkenntnissen ist. Immer wieder höre ich von Deutschen und von Türken das Argument, der deutsche Staat habe ja auch nichts für die Integration getan. Es gäbe keine
Sprachkurse für Ausländer.
Ich frage: Warum muß der Staat bezahlen, wenn jemand
Deutsch lernen will?
Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit für jeden, der sich entschließt, auf längere Dauer in ein fremdes Land zu gehen, daß er sich bemüht, die Sprache dieses Landes zu erlernen, ob mit oder ohne staatliche Hilfe.
Türken, die auch nach Jahren noch kein Deutsch sprechen, wollen das oft gar nicht, weil sie sich längst in "Kaza", in ihrer türkischen Gemeinschaft, eingerichtet haben. Wir brauchen die Deutschen nicht, hat mir die seit vielen Jahren hier lebende "Importbraut" Shayize gesagt."

(entnommen "Die fremde Braut" von Necla Kelek)

Dieses Buch bietet so viel an Diskussionsstoff und bringt dem geneigten Leser die Sichtweise einer Deutschen türkischer Abstammung/Türkin mit deutschem Paß nahe.


 lola antwortete am 02.03.05 (11:13):

Ich habe meine Betroffenheit über diese geschilderten
Verhältnisse hier eingebracht, weil ich es für nicht unwichtig ansehe, daß sie vielen bekannt werden sollten!
Es hat mich gefreut, hier einiges zu erfahren und ebenfalls drüber nachzudenken!
Aber damit ist - so meine ich es jedenfalls - das Problem auch berechtigt gewesen und nun abgeschlossen - für mich!!!


 Karl antwortete am 02.03.05 (11:42):

@ lola,

dass wir die meisten Probleme mit der Bevölkerungsgruppe der Türkischstämmigen haben sollten, ist mir wirklich neu. Welche Quelle kannst du dazu angeben? In meinem Hinterkopf sind es andere Bevölkerungsgruppen, die am meisten auffällig werden, da sie große Integrationsprobleme haben.


 Enigma antwortete am 02.03.05 (11:52):

Hallo, liebe Medea,
schön, dass man sich so mal "wiederliest".

Ja, die Argumente, die Kelek da bringt, kenne ich auch.
Aber dieser Kette folge ich wirklich nicht. Denn ein Schuldbewusstsein zu haben, weil Ausländer "ausgebeutet" werden, halte ich auch für übertrieben. Es ist vielmehr ihr damaliger Mangel an Qualifikation in Verbindung mit dem Fakt gewesen, dass Deutsche viele Arbeitsplätze (vor Jahren - heute wäre das schon wieder anders) nicht akzeptiert haben, dass eben diese Arbeiten für sie in Frage kamen.
Mit zunehmender Qualifikation haben auch Ausländer (inzwischen vielfach Deutsche geworden) Zugang zu anderen Arbeitsmöglichkeiten gehabt. Heute ist natürlich der gesamte Arbeitsmarkt bei uns ein Problem geworden.
Ich meine ebenso,dass jeder Bildungswillige, auch wenn es um das Erlernen der Sprache des Gastlandes geht, zunächst einmal eine Eigenverantwortung hat.
So haben z.B. auch vor Jahren, als der Bergbau noch laufend Arbeitskräfte benötigte, viele dort eine Ausbildung absolviert und nebenher Deutsch gelernt.
Aber wenn man - der deutschen Gesetzgebung folgend - Ausländer in`s Land lässt (auch lassen muss), so sollte man ihnen auch eine Starthilfe geben, z.B. in Form eines Sprachkurses, wie das auch zu Beginn bei den aus aus den Ostgebieten hierhergekommenen Deutschen (der Abstammung nach) getan hat. Das finde ich viel sinnvoller.
Zugegebenermassen gibt es auch Ausländer, die, obwohl sie sie seit Jahren hier leben, immer noch nicht der Sprache mächtig sind. Meist sind es tatsächlich die Frauen, wenn sie sich auf die Führung des Haushaltes beschränkt haben.
Und nicht selten sind Kinder dann die "Dolmetscher" für Mutter und manchmal auch Vater gewesen. Kinder integrieren sich eben meist müheloser, auch durch den Kontakt in den Schulen z.B.
Und es trifft auch zu, dass vor allem bei der ersten und zweiten Ausländer-Elterngeneration, die Mädchen oft ein Spagat vollführen mussten, um den Ansprüchen seitens der "deutschen Welt", in der sie lebten und den Ansprüchen des Elternhauses genügen zu können.

@lola
Aber von Dir stammt doch das Thema, und vielleicht können wir alle, wenn wir offen sind, auch noch voneinander lernen.

Gruss
Enigma


 Medea. antwortete am 02.03.05 (13:15):

Liebe Enigma,
ich freue mich ebenso, hier mit Dir ins Gespräch zu treten und ich sehe vieles wie Du. Versäumnisse hat es auf beiden Seiten gegeben, auch ich meine, daß der Staat gut daran tut, Sprachkurse anzubieten, das Angebot besteht ja gleichfalls für die Spätaussiedler aus dem früheren Ostblock
und wohl auch für andere Gruppen, die hier eine neue Heimat finden wollen.

Die Problematik der "verkauften Bräute" (wie sie Necla Kelek nennt) war mir aber bislang in diesem Umfang nicht bekannt. Zwar kenne ich einige türkische Familien aus meinem früheren Stadtteil und auch deren sommerliche Reisen nach Izmir, habe auch erlebt, wie zwei hübsche Töchter der einen Familie dorthin mit 'Cousins' verheiratet wurden, das heißt aus den Ferien nicht mehr zurückkamen,
aber da Sermin mir sagte, sie hätten dort Ehemänner gefunden, schien mir das nicht weiter nachdenkenswert.

Heute sehe ich das in einem ganz anderen Licht, nicht nur das Buch
"Die fremde Braut" hat mir da einiges klargemacht.
Dazu sagt Necla Kelek:
"Für mich ist eine Ehe nur akzeptabel, wenn beide Partner aus freiem Willen und freier Entscheidung sich füreinander entscheiden. Das Argument, die Migranten kämen aus einer anderen kulturellen Tradition, zu der eben arrangierte Ehen gehörten, die man zu respektieren habe, akzeptiere ich nicht. Warum soll eine demokratische Gesellschaft, wie die bundesdeutsche, auf die Einhaltung ihrer eigenen Gesetze und Grundrechte verzichten?
Warum sollten wir eine rückständige Tradition akzeptieren, die gegen das Selbstbestimmungsrecht der Menschen gerichtet ist? Hinzu kommt: Jede arrangierte Ehe entfremdet die Türken ein Stück weiter von der deutschen Gesellschaft."

Iola hat ein Buch vorgestellt, das ihr am Herzen lag und das auch ich besaß, so ist diese Diskussion entstanden.
Das Thema ist auch durch die sich häufenden "Ehrenmorde"
wohl wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Mit einer mir u.U. (nicht von Dir) unterstellten Ausländerfeindlichkeit hat das nicht im mindesten zu tun.

Grüße von mir -
Medea.


 Marina antwortete am 02.03.05 (14:33):

"Iola hat ein Buch vorgestellt, das ihr am Herzen lag". @Medea,
wenn es doch nur darum ginge. Es kann ja durchaus ein berechtigtes Anliegen sein, das Unrecht, das türkischen Frauen geschieht, anzuprangern. Ich finde das auch notwendig, habe es auch selber an anderer Stelle gesagt. Aber du bist doch eine sehr intelligente Frau. Merkst du nicht, wie sie dieses Buch benutzt, um Ausländerhetze zu propagieren? Es kommt bei einer Besprechung eines so brisanten Buchs auf die Diktion an!
Und Iola verbindet ihre Besprechung mit den Worten - ich zitiere einige Passagen:
"... Nur die sozialen Leistungen unseres Landes annehmen - ohne irgendetwas zu bieten???
Das ist doch wohl indiskutabel???
... überhaupt kein Interesse an Deutschland und darum sich absolut nicht um eine Integration bemühen, daß sie sich extreme Rechtsvorschriften erhalten und stur nur sehen, daß sie hier in Deutschland mit unserem Geld unterstützt werden!
Wenn man alles so weiterlaufen läßt - wann ist der Islam mit seinen Forderungen hier stärker als wir? Wollen wir uns denen dann unterordnen?
Ich denke, wir Deutschen müssen klarere Grenzen denen bieten!
Diese trostlose Rechtsordnung für Frauen, die sollten sie ausnahmslos in der Türkei durchführen können.
Hier in Deutschland sollten deutsche Gesetze energisch eingefordert werden!"

Das ist die gleiche Sprache, die von den Rep's und Konsorten verwendet wird, und ich nehme dir nicht ab, dass du als offensichtlich sehr gebildete und intelligente Frau das nicht merkst. Oder willst du es nicht merken? Das ist dann allerdings sehr bedenklich.
Und @ tiramisusi, es geht nicht um das Buch, das einige nicht gelesen haben. Es geht um die damit einhergehende Hetze, die mit dem Buch nichts mehr zu tun hat. Dieses Buch wird instrumentalisiert für andere Zwecke.
@ Medea nochmal: Ich vermute, Du bist eine gute protstantische Christin. Das ist auch meine Sozialisation, die ich noch nicht ganz abgelegt habe. Weißt Du, was ich gerne mal tun würde? Der Bischöfin Käßmann nahezulegen, einen Blick in dieses Forum und vor allem in die (inzwischen überwiegenden) diversen Ausländerdiskussionen zu werfen. Was meinst du, wie ihr Urteil darüber ausfallen würde? Vielleicht hast du ja ein wenig Phantasie, um es dir ausmalen zu können. Das was ich bisher an Verlautbarungen von ihr gehört habe, lässt mich befürchten, dass sie sich mit Grausen abwenden oder eine lange Predigt halten würde, was ich am liebsten auch langsam tun würde.


 Medea. antwortete am 02.03.05 (18:06):

Marina,

Iola stellt von Zeit zu Zeit hier Bücher vor, bisher war daran nichts zu beanstanden, wie im Archiv nachzulesen sein wird. Ihre, wie auch ich finde unglücklichen Bemerkungen
gehören sinngemäß zu den Erkenntnissen, die sich für die Autorin bei den Recherchen zu ihrem Buch ergeben haben und die sie darin verarbeitet hat. Dazu allerdings muß man es schon in seiner Gänze und Bedeutung gelesen haben.
Hier sind sie ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen.

Wer Interesse an "Die fremde Braut" - Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland von Necla Kelek, aus dem Kiepenheuer & Witsch-Verlag, hat, lese das Buch - es gibt viele Einblicke in eine für uns immer noch fremde Welt.

Für mich ist dieser Thread abgeschlossen, was nicht bedeuten soll, daß hier nicht weiter diskuiert werden kann :-) -
allerdings ohne mich.


 lola antwortete am 03.03.05 (17:03):

Karl antwortete am 02.03.05 (08:28):

"@ lola.

"Wer nach Deutschland fährt, muss wissen, daß hier deutsch gesprochen wird!"

Dem würde ich entgegen setzen: Wer Türken nach Deutschland zum Arbeiten geholt hat, sollte wissen, dass er verpflichtet ist, für diese Menschen und ihre Familien hier auch etwas zu tun. M. E. gehören Sprachkurse dazu."

"@ Medea,

"Die Autorin ist Türkin mit deutschem Paß".

Nein, sie ist Deutsche türkischer Abstammung. Sie trägt aber wahrscheinlich (noch) keinen Stern."


( was soll das denn heißen Karl???

Hallo, Karl,

Erst jetzt wird mir deutlich, was Du da von Dir gegeben hast!
Also: vor entsetzlich vielen Jahren suchte man hier Arbeitskräfte - die Türken kamen, wir versuchten ihnen zu helfen, wo wir konnten!

Aber: ist es jetzt unsere Pflicht, ständig mehr und mehr Verpflichtungen zusätzlich auf uns zu nehmen - und für wie lange sollte es sein - würdest Du selber bereit sein -. das fortzusetzen!
Und dann: inzwischen haben sie keine Arbeit, verlangen aber Sozialleistungen etc. etc

Arbeitslose Deutsche bekommen keine Sozialleistungen!???

Dann zu Necla Kelek:
Ja, sie ist eine TÜRKIN MIT DEUTSCHEM PASS

damit aber ist sie doch immer noch eine echte TÜRKIN und möchte das auch bleiben, aber durch den deutschen Pass macht sie deutlich: "solange ich in Deutschland lebe, erkenne ich die hier geltenden Rechte und Pflichten auch für mich an!"

Und sie setzt sich extrem konsequent dafür ein, die hier lebenden Türken dazu zu unterstützen, daß sie mit ihren Problemen besser fertig werden!

Ich verstehe es nicht, Karl, daß Du so tust, als ob Du das nicht richtig verstehst!?????

Das hat doch persönliche Gründe, keine ernszunehmenden!?


 Medea. antwortete am 03.03.05 (17:56):

Laß gut sein, Iola -

um generell urteilen zu können, muß das ganze Buch im Zusammenhang gelesen worden sein ......,

ich denke, der Thread hier ist abgeschlossen.


 lola antwortete am 06.03.05 (12:20):

Ja, Medea,
Du hast Recht! Und doch habe ich gestern erlebt, daß mir diese Lektüre von der Necla Kelek richtig Erfolg verschafft hat!

Ich habe mich gestern Abend mit meiner früheren Schülerin getroffen. Hatte nach allem etwas Angst: wie wird der Ehemann dazu stehen! - Da ich vorher sie schon besucht hatte, wußten sie, daß ich nichts gegen Türken habe! Und das war wohl die Voraussetzung für meinen Erfolg! - Zumal der Vater und auch sie selber mir für meine offene Haltung damals immer noch dankbar sind!
Sie hat zwar kein Abitur mehr machen können - es war zu spät - aber sie hat energisch dafür gesorgt, daß alle 3 Schwestern das Abi hier gemacht haben und auch studiert, jetzt in Deutschland leben und sie wollen sich auch den deutschen Pass beschaffen, allein um wenn sie hier sind - die deutschen Gesetze auch für sich anerkennen zu können und danach sich verhalten, Wenn sie jedoch in die Türkei gehen, dann ist das türkische Gesetz für sie verbindlich!
Ich bin ganz schön stolz! Was man doch alles erreichen kann, wenn man offen und ehrlich sich einsetzt für seine Meinung!

So können doch alle zusammen versuchen den guten gemeinsamen Weg zu gehen!?


 Medea. antwortete am 06.03.05 (13:25):

Hallo Iola,
ich freue mich mit Dir, daß Dein Engagement zu einem guten Ende geführt hat. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß zu dem, was sich hier in Deutschland abspielt, nicht geschwiegen werden darf bzw. nicht mit kulturellen Eigenarten zu entschuldigen ist.

Es sind ja nicht nur die Türkinnen und Kurdinnen von Verheiratung gegen ihren Willen betroffen. Wie Cevahir Cansever vom Awo-Beratungszentrum für Migranten in HB berichtet, sind z.B. auch Frauen aus Albanien, Syrien und Tunesien darunter, ebenso auch ältere Frauen, die sich nun nach vielen Jahren ungewollter Ehe endlich scheiden lassen wollen, aber oft den Schritt zur Trennung nicht wagen.

Es ist gefährlich, sagt die Beraterin, sich gegen eine von der Familie arrangierte Ehe zu stellen. So kommen viele Frauen heimlich in ihre Beratungsstunden.


 lola antwortete am 07.03.05 (09:00):

Hallo, Medea,

Ja, Du hast so recht: es gibt viel Elend - besonders bei Ausländerinnen!- Aber natürlich auch bei den Deutschen!
Ich denke, man soll mit offenen Augen und offenem Herzen versuchen zu sehen, wo man etwas machen kann! Das ist nicht immer so leicht, wie es sein kann, wenn Du eine Schülerin vor Dir hast!

Aber es freut mich so sehr, daß meine Hatice es durch mich gelernt hat, bewußt und überlegt ihre eigenen Ziele zu verfolgen, ohne Porzellan zu zerschlagen!
Im April kommt ihr Vater aus der Türkei sie besuchen, er möchte auch mich treffen! Du, darüber freue ich mich!
War er doch anfangs, als ich versuchte ihn daran zu beteiligen, seiner Tochter mehr zu bieten, absolut nicht dabei. Heute sieht er es als seinen Fehler an und ist mir wirklich richtig dankbar!
Darüber freue ich mich!