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THEMA:   Neuerdings: Hermann van Veen

 7 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 09.05.05 (15:07) :

Hermann van Veen, auch hier geliebt - er ist 60 Jahre geworden..:

Alte URL -
www./seniorentreff/de/diskussion/threads4/thread1013.php
*
Der niederländische Kabarettist, weltbekannt durch seine Geschichten rund um die Ente Alfred Jodocus Kwak, setzt sich seit über 40 Jahren für UNICEF ein. „Mit seiner großartigen Musik und seinem hintergründigen Humor bringt Hermann van Veen seinem Publikum die Bedürfnisse von Kindern in armen Ländern näher“, sagte Reinhard Schlagintweit, Vorstandsvorsitzender von UNICEF Deutschland.

Auch Alfred J. Kwak gehört zur UNICEF-Familie – die berühmte Ente ist seit einem Jahr UNICEF-„Bootschafter“ für die Aktion „Friendship“, mit der UNICEF neue Fördermitglieder sucht. Auf zahlreichen Veranstaltungen, während seiner Auftritte und in vielen Interviews mobilisiert Hermann van Veen Hilfe für Kinder in Not. So widmete er beispielsweise seine Tournee 2004 „Verboten zu lachen“ – natürlich mit Alfred J. Kwak – UNICEF. Er gründete zudem vier eigene Organisationen: Colombine, die Stiftung A.J.K, die Stiftung Roos und die Herman van Veen Foundation. Für sein soziales Engagement wurde er mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem „Prix d’Humanité“ und der „World Peace Flame“.
https://www.unicef.de/index.php?id=1831
*
URL.: H.v.V., persönlicher:

Internet-Tipp: https://www.hermanvanveen.com/


 Enigma antwortete am 09.05.05 (17:46):

Herman van Veen,

was für eine Freude, ihm hier zu begegnen.:-)
Er begleitet mich schon fast ein Leben.
Seine tollen Lieder, seine Texte, meist selbstgeschrieben, sind eine Klasse für sich.
Aber nicht nur das. Auch die Musik stammt meist von ihm, und er spielt auch ganz fantastisch auf der Geige.
Ausserdem schreibt das Multitalent auch Drehbücher, Prosa und Gedichte.
Ein wunderbarer Entertainer im besten Sinne mit einer sehr ausdrucksvollen und modulationsfähigen Stimme.
Ich liebe ihn, den Menschen Herman van Veen und seine Lieder.
Und habe ihn noch nie live gesehen. Obwohl ich damals, als ich ihn erstmalig hörte, mit einem Niederländer eng befreundet war.
Aber er tourt immer noch. Und in diesem Jahr kommt er auch in meine Gegend (hab`ich gerade nachgesehen). Und dann müsste ich es doch mal schaffen.

Nachstehend noch einer seiner Texte, die ja auch häufig von Kindern handeln oder für Kinder geschrieben sind:

Autor: Herman van Veen
Küsschen

Es ist etwas passiert
meine Mutter ist verschwunden
eine fremde Tante
schmust jetzt mit Vater rum.
Sie macht das Essen
bringt mich abends singend ins Bett
und ich muß dann ein Küsschen geben.
Bär, wo bist du
Bär, komm her
leg die Pfötchen fest um mich
und brumm was liebes
gleich muß ich ins Bett
und wenn das Licht ausgeht,
ein Küsschen geben.
Ich kippel mit dem Stuhl
Geklirr in der Küche
wenn ich dürfte ,
dann lief ich ganz weit weg
die Uhr schiebt
den großen Zeiger
langsam auf halb acht
meine Hände kleben.
Bär, wo bist Du?
Bär, komm her,
leg die Pfötchen fest um mich
und brumm was liebes
mal eben
schlucken,
Augen zu
und Küsschen geben.

Das sing er auch selbst!

Internet-Tipp: https://www.mano.de/tourcldr/vanveen.htm


 iustitia antwortete am 09.05.05 (18:06):

* Freut mich, Enigma!
*
Ich habe nicht nachgekuckt, ob ich diesen Kwak-Kwak-Hermann schon igendwo eingestellt habe...:

Herman van V e e n:
S I G N A L E
(1984)(deutsch von T. Woitkewitsch)

Die Mutter, die seit Jahren schon
mit Fotos kämpft um ihren Sohn,
von dem kein Mensch weiß, was geschah
in Südamerika.

Sie braucht den kleinsten Hoffnungsstrahl,
gebt jetzt ein Zeichen, ein Signal,
daß Beharrlichkeit zum Ziele führt,
und daß ihr Schicksal uns berührt.

Die Liebenden, die durch Apartheitswahn
sich erst im Gefängnis wiedersahen.
Sie zahlten einen hohen Preis,
das haben sie jetzt schwarz auf weiß.

Die Liebe ist da illegal,
gebt jetzt ein Zeichen, ein Signal ....
All die Verfolgten dieser Welt,
die Widerstand am Leben hält,
die Verfolgten mit dem Stoßgebet
zu Jesus, Marx und Mohammed.
Sie treten ein für ein Ideal,
gebt jetzt ein Zeichen, ein Signal ....
All die Verfolgten dieser Welt ....

Familien in Ost und West,
die man nicht zueinander läßt,
nur Wolken ungehindert ziehen
von Ost- nach Westberlin.
Ist uns das heute schon egal,
gebt jetzt ein Zeichen, ein Signal ...
Die Mutter, die seit Jahren schon
mit Fotos kämpft um ihren Sohn,
von dem kein Mensch weiß, was geschah.

(Von der CD "Das Beste von Herman van Veen". 513072-2)


 Enigma antwortete am 09.05.05 (18:19):

Ja, das habe ich auch auf einer alten Platte. Ich habe von ihm wirklich sehr, sehr viele Titel.

Und auch das folgende singt er ganz toll.
Und wenn man bei AMAZON seinen Namen eingibt, kommen CD`s mit Hörproben. Da kann man einiges hören (vorausgesetzt, man hat Lautsprecher angeschlossen natürlich)::-)

Autor: Herman van Veen

Ich hab ein zärtliches Gefühl

Ich hab ein zärtliches Gefühl
für jeden Nichtsnutz, jeden Kerl,
der frei umherzieht ohne Ziel,
der niemands Knecht ist, niemands Herr.

Ich hab ein zärtliches Gefühl
für den, der seinen Mund auftut,
der Gesten gegenüber kühl,
und brüllt, wenn's ihm danach zumut.

Ich hab ein zätliches Gefühl
für den, der sich zu träumen traut,
der, wenn sein Traum die Wahrheit trifft,
noch lachen kann - wenn auch zu laut.

Ich hab ein zärtliches Gefühl
für jede Frau, für jeden Mann,
für jeden Menschen, wenn er nur
vollkommen wehrlos lieben kann.


 Enigma antwortete am 14.05.05 (07:15):

Autor: Herman van Veen


Wer?

Wer hat den Ernst in dein Gesicht gebracht?
Wer hat das Licht gelöscht in dir?
Wer hat die roten Wangen bleich gemacht
Wer brach roh ein in dein Revier?
Wer nahm die Leichtigkeit,
die Unbefangenheit?
Wer brachte dich um deine allerschönste Zeit?

Wer machte deine klaren Augen blind?
Wer trieb mit dir ein böses Spiel?
Wer tötete das unbeschwerte Kind,
das immer aufstand, wenn es fiel?
Wer bremste deinen Drang?
Wer lehrte dich den Zwang?
Wer brach die Flügel dir, bevor der Flug gelang?

Wer ließ dich einfach in der Ecke stehen?
Wer hat dein Spielzeug dir zerstört?
Zu wem hast du vergeblich aufgesehen?
Auf wen hast du umsonst gehört?
Wer hat nur unerlaubt
die Zukunft dir geraubt?
Wem hast du vorbehaltlos bis zum Schluß geglaubt?

Internet-Tipp: https://www.nrz.de/nrz/nrz.extra17.startseite.php


 Enigma antwortete am 16.05.05 (18:23):

Autor: Herman van Veen


Sinn für Unsinn

Sie stupste mit dem Näschen
Es durchfuhr mich wie ein Blitz
Und sie flüsterte ganz leise in mein Ohr
"Die Luft ist hier zum Schneiden, o ich sitz`
Viel zu lang hier drin!"
Und sie zupfte mich am Kinn

Draußen auf dem verlass`nen Boulevard
Weht der Wind ihr die Locken aus dem Haar
Möwen segeln wie Luftpostpapier
Auf und ab entlang dem Pier
Das Barometer steht auf Sturm

Es hatte schon gefroren
Selbst der Brunnen war vereist
Sie lachte und sie rief: Ich such `nen Mann
Der notfalls auf Socken rutschen kann!"
Ich bin stundenlang
Dann mit ihr geglitscht

Sie hat Sinn für jeden Unsinn
Und ich hab` nichts dagegen
Wir spielten ausgelassen wie zwei Kinder auf dem Eis
Sie hat Sinn für jeden Unsinn
Und ich hab` nichts dagegen
Denn sie ist nicht verlegen
Und ich bin noch kein Greis

Diese Stadt ist so undicht wie eine Sieb
Und der Wind trifft uns wie eine Keulenhieb
Auf der Bank, in jedem Hauseingang
Überall streicht er entlang
Die Stadt, ich hab` sie ja so satt

Um warm zu bleiben kauften wir
`Ne Tüte mit Pommes Frites
Und luden alle Möwen noch dazu
Sie wünschte höflich: "guten Appetit!"
Und sie sagte; "Halt, erst die Möwen und dann du!"

Sie hat Sinn für jeden Unsinn
Und ich hab` nichts dagegen
Wir spielten ausgelassen, wie zwei Kinder weit entrückt
Sie hat Sinn für jeden Unsinn
Und ich hab` nichts dagegen
Doch hab` ich einen Bruder
Der hält uns für verrückt!


 Trapper antwortete am 16.05.05 (19:39):

Ja - den van Veen - hab ich schon oft gesehn!
Danke für diese Texte! (Und wenn hier nicht so gedumm-dreistelt wird wie in anderen Kategorien, schaue ich öfter rein.
* Trapper, nicht die Trapperin; die sitzt im Garten und kuckt den Marienkäferchen zu und ruft und will, dass ich ihr 'n Tee bring; ist ziemlich kalt am Niederrhein!)

*
H. van Veen:
Geschichte von Gott II

O ja
ich erzählte von Gott
wie er nach langem Zögern
wieder mal nach Hause ging.

Gestern habe ich das Haus gesehen
genauso wie ich es erfunden hab
mit roten Dachpfannen
Butzenscheiben
und grünen Fensterläden
unmittelbar hinter den sechzehn Pappeln am Deich.

Mein Herz stand still
und ich ertrank beinah in Gänsehaut.
Schrecklich nervös
ging ich zur Tür
auf dem Namenschild stand: g punkt ott
das war die Chance meines Lebens.
Gott vor dem Himmel zu sprechen
ich hatte tausend Fragen
und nahm mir vor, mit etwas ganz Einfachem zu beginnen
nicht sofort mein Pulver zu verschießen
mit
einer Frage
warum sind in deinem Namen
und dem des Vaterlandes soviel Kriege
geführt und soviel Menschen geopfert worden
das könnte ihn vielleicht abschrecken.
Ich überlegte eine ganz ganz höfliche Frage
mit der ich beginnen würde:
Grüß Gott
haben Sie auch was mit dem Lotto zu tun?
Ich stellte mir vor, daß er dann lachen
und sagen würde:
Nein, Hermannus Jantinus
dein Schicksal liegt in deiner Hand
oder so was Ähnliches in jedem Fall etwas sehr Tiefsinniges.

Ich blieb nervös
holte tief Luft
und klopfte an die Tür.

ein kleines
liebes
altes Frauchen öffnete.
«Guten Tag ist Gott zu Hause?»

«Du sprichst mit ihm, junger Mann!»


 Enigma antwortete am 17.05.05 (07:24):

Guten morgen,

eine schöne Geschichte, Trapper.

Und noch ein Text von van Veen:

Autor: Herman van Veen

Bis jemand mich hört

Für stocktaube Ohren
Reicht ein 100-Watt-Verstärker
Nicht aus, um zu hören
Daß jemand in Not ist
Mir zittern die Hände
Mir beben die Knie
Bis zum Hals schlägt mir das Herz
Ich fang an, zu schwitzen
Sogar schon beim Sitzen
Und vor den Augen
Wird mir schwarz vor Schmerz
Und der Spezialist fragt, ob ich rauch?
Gegen das nagende Gefühl im Bauch
Verschreibt er mir
Rohe Endivien

Mir zittern die Hände
Mir beben die Knie
Doch er gibt mir nur
Patentrezepte
Und ich kann ihm nicht folgen
Was will ich sagen
Ich hör höflich zu
Nun kommt er noch auf
Die dritte Welt
Als hätte er
Sie selber numeriert

Und ich weiß, daß nur ein Mann gefällt
Der sich nicht unterkriegen läßt
Und mit Zynismus über Wasser hält

Ein ganz kleines Wort noch
Für den, der gut zuhört
Ich hab nichts kapiert
Ich tu so als ob
Begreift meine Lage
Begreift doch die Folgen
Es gibt viel zu viel Begriff
Begreif es und greif mich
Begreifen kostet nichts
Man redet irgendwas
Und schon ist alles gut

Auf die Gefahr hin
Die Leute vor den Kopf zu stoßen
Bleib ich hier stehen
Bis jemand mich hört
Ich hab Angst vor Soldaten
Ich hab auch Angst im Dunkeln
Und vor der Gegenwart
Ich hab Angst umzufallen
Das Leben ist hart
Ich sehne mich so
Nach einem positiven Gefühl

Na Trapper, dann grüss`mal "die Trapperin" und bring ihr wieder einen Tee ...oder Kaffee morgens? :-))