Zur Seniorentreff Homepage
 Bücher suchen:





Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Fatih Akin - ein türkischer Filmproduzent

 14 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 15.06.05 (10:04) :

Habt Ihr dessen Filme schon gesehen?
der erste war:

"Gegen die Wand"

damit hat Akin bereits sich den "Goldenen Bären" erobert!

seit gestern ist auch sein zweiter Film in Kinos zu sehen:

"Crossing the Bridge"

Ob Ihr schon einen - oder gar beide - Filme bereits gesehen habt? Wie sehr Ihr sie? Wie versteht Ihr sie?
gefallen sie Euch?


 angelottchen antwortete am 15.06.05 (10:45):

Fatih Akin legt zwar keinen Wert auf Nationalgedönse, aber sehr grossen Wert auf die Feststellung, dass HAMBURG seine Heimatstadt und er überzeugter Altonaer ist, er ist deutscher Filmregisseur und Produzent, Deutscher mit türkischen Eltern, der selbst kaum Türkisch spricht.
So viel Zeit muss sein, bevor lola wieder über ein Thema rennt...

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2005/05/14/718355.html?prx=1


 lola antwortete am 15.06.05 (13:24):

Ich finde es so "beruhigend", daß sich hier jeder Dep mit seinem Gesülze auslassen kann, und sogar noch mit unterschiedlichen Nicknamen!
Mancher möchte nur allgemein etwas anbieten zur Anregung,
aber da findet sich hier bald wohl kaum noch jemand????
Habe auch andere Themen durchgesehen! Sind wir jetzt auch hier soweit:

Je mehr Aggressivität - umso besser?

Nachdenken - gar mitdenken - scheint mehr und mehr unmöglich!?

Da beginnt man es zu verstehen, wenn jemand dann mal äußert: Manchmal verliere ich die Lust....

Und ich denke, daß gerade wir alten Leute es dringend nötig hätten, auch mal über so allerlei nachzudenken! Ihr könnt mir nicht weiß machen, daß da hier im Forum nicht mehr genügend Leute dazu da wären, die das gern mitmachten????


 angelottchen antwortete am 15.06.05 (14:09):

lola schreibt
"Ich finde es so "beruhigend", daß sich hier jeder Dep mit seinem Gesülze auslassen kann"

ja lola - sonst wären deine beiträge auch kaum zugelassen...

du solltst mal etwas vorsichtige sein und einen gang zurückschalten! an der tatsache, dass ich ein paar wichtige Bemerkungen von dir zu Fatih Akin klarstelle und auf einen entsprechenden sachlichen Bericht hinweise, ist füpr dich schon aggressiv? Für wen oder was hältst du dich eigentlich?

Merkst du eigentlich nicht - nicht hier und nicht im Feierabendforum, wie ausgesprochen lächerlich du dich machst? Und jetzt verstrickst du dich auch noch in Vermutungen, ich könnte gleich hinter allen mögliche Pseuden stecken? Glaube mir, ich bin nicht die einzige, die dich und dein Geschreibsel zunehmend für pathologisch halten...


 pilli antwortete am 15.06.05 (16:43):

"Und ich denke,..."

nur zu lola :-),

das wäre doch schon mal ein verwegener anfang!

:-)

p.s.
tröste dich lola, du bist net alleine so verwirrt, es hat noch andere, die angelottchen und mich in senilster weise verdächtigt haben...hihi...


 lola antwortete am 15.06.05 (18:40):


An alle, die Interesse an Fatih Akins Filmen haben:

Diese Filme sind m.E. ausgesprochen gut, schon weil sie

anders sind als die hier gewöhnlich laufenden! Sie sind

einfach von Menschen hergestellt, die in der Türkei

aufgewachsen sind und türkisch empfinden. Dadurch ist

manches sehr ungewohnt, aber umso anregender nach meiner

Ansicht! Ich empfehle Euch: Macht einen Versuch, wenn es

Euch interessiert!

Ich wünsche Euch viel Spaß!


 wanda antwortete am 15.06.05 (18:46):

Gegen die Wand habe ich gesehen - gut - aber teilweise erdrückend, wenn man als Mensch, nicht nur als frau mitfühlt. natürlich werde ich mir den zweiten auch ansehen.


 lola antwortete am 15.06.05 (21:39):

Hallo, Wanda,

Du hast schon Recht, ein "schöner" Film ist das nicht, "Gegen die Wand", aber er gibt eben doch recht deutlich wieder, wie die Rolle der Frauen in der Türkei nun mal ist!
Sie ist grausam! Und es ist nicht so leicht zu ertragen, das zu erleben, daß es wirklich so ist!

Ich habe das Buch "Die fremde Braut" von Necla Kelek gelesen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den türkischen Frauen zu helfen! Aber da die Kultur die Frauen dort nicht sehr freundlich und frei behandelt, wird es eine lange Phase sein, bis dort sich etwas bessert!

Die Necla Kelek ist hier aktiv in Deutschland und spricht mit den oft verzweifelten türkischen Frauen.

Aber ich denke, daß die Tatsache, daß der Fatih Akin es so klar macht, was es heißt, in der Türkei Frau zu sein, gleichgültig welche guten Seiten sie anzubieten hat, eventuell hilft, indem es zu einem eindeutigen Problem wird! Vielleicht ist so irgendwann doch eine Möglichkeit zu finden, daß es besser wird für die Frauen dort? - Hoffentlich!
Aber ich denke, daß die Offenheit mit der der Fatih Akin die Situation schildert, wirklich wichtig und gut ist!?


 Enigma antwortete am 16.06.05 (07:35):

Guten morgen,

hallo Lola,

hast Du Dir das Interview, das angelottchen angeboten hat, gut durchgelesen?
Daraus ist doch eindeutig zu ersehen, wie Fatih Akin denkt, dass er Floskeln nicht schätzt und ebenso eine undifferenzierte Bertrachtensweise ablehnt.
Von einem befreundeten deutsch-türkischen Ehepaar weiss ich, dass die "Rolle der türkischen Frau" (auch in der Türkei) nicht so eindeutig definiert ist, wie wir das hier oft denken. Wir müssen also nicht unbedingt der "Heilsbringer" für türkische Frauen sein!
Meines Erachtens gilt, wie auch in einigen Themenbereichen bei uns in D, umso ungebildeter, umso eher entwickelt sich ein Festhalten an tradierten Normen.
Und noch ein Interview mit Akin - sehe URL! -

Internet-Tipp: https://www.br-online.de/kultur-szene/film/stars-interviews/0403/02672


 Literaturfreund antwortete am 16.06.05 (07:39):

Man - jedenfalls i c h - kann Lolas Hinweis und Meinung zu Fatih Atkin getrost und logisch und aggressionfrei aufnehmen - ohne an anderen Schmuddelecken oder Streitpunkten nachzukratzen und von "Pathologie" zu quatschen, die als schickes Etikett simpel pathologisch verwendet wird.
*

Der erste Akin-Film war ein großes Kunst- und Sozialwerk, das viele Symptome und Facetten von religiöser und psychosozialer Mischwelt und Konflikten aufbot.
Die Strenge, die Konsequenz, die Härte, ja die Schonungslosigket der Sprache in Wort und Bild und Tempo wurden ästhetisch gehalten durch die Vorstellungen von Liebe, den Genuß von Kunst, von Musik und freundlich-friedlich menschlicher Sehnsucht nach Verständnis.
*
In Diskussionen mit Schülern habe ich aber einige Male vernommen, dass der Film - von der schonungslosen Offenheit her - vielen Betroffenen die Sprache verschlagen hat. Viele mochten sich dem nicht aussetzen, wovor sie Angst haben - Isolation, Unglück, Gewalt, Missverständnissen, Lebensrisiko, Verlust, Opfer, Abschied und Todesgefahr.
Für orthodox-türkische Mitbürger ist der Film wohl eine Provokation; wie sie damit - also auch mit ihren eigenen und "unsern-deutsch" "christlichen" Problemen umgehen werden, ist eine Lernaufgabe für die Zukunft.
Der Film ist ein Mentekel dessen, was scheitert, und dessen, was sich friedlich verändern könnte.


 angelottchen antwortete am 16.06.05 (08:31):

Nun, Literaturfreund - als aggressiv wurde ja auch mein Hinweis auf das Interview mit Herrn Atkin und auf die Tatsache, dass er sich viel mehr als Weltbürger mit Heimat Hamburg und türkischer Herkunft sieht, empfunden.
Wer sachlich diskutieren will, sollte auf so einen Hinweis andere nicht als herumsülzenden Depp betiteln.


 lola antwortete am 16.06.05 (09:45):

Hallo, Literaturfreund,

Ja, Du sprichst mir aus der Seele! Auch ich empfinde, daß der Film "Gegen die Wand" für uns Deutsche nicht leicht zu verkraften ist! Aber ich denke, daß es Akins Verdienst ist, die realen - auch heute noch gültigen Gegebenheiten - in der Türkei ziemlich unverfälscht darzustellen, und ohne diese zu verurteilen! Das ist doch den meisten Deutschen so gar nicht klar!

Man sollte sich mal das Buch "Die fremde Braut" von Necla Kelek zur Hand nehmen, da wird einem einiges deutlich, was zur türkischen Kultur auch heute immer noch dazu gehört.
Necla Kelek ist als Türkin in Deutschland geblieben, um den türkischen Frauen mit Rat und Tat in ihren Nöten zur Seite zu stehen! Man hört in Medien oft von ihren Tätigkeiten!

Den zweiten Film von Akin "Crossing the Bridge" hat er begonnen, nachdem er dem Ausspruch des Konfuzius begegnet ist, er will dem nachgehen! Der Satz scheint ihm sehr wichtig:

"Wenn ihr einen Ort besucht
und verstehen wollt, welche Kultur dort herrscht,
welche Tiefen und Oberflächlichkeiten dort vorhanden sind,
dann hört euch die Musik an,
die dort gemacht wird,
Ihr werdet alles über diesen Ort erfahren."

Diese Ebene macht sehr viel deutlich über die türkische Kultur, ich fand diesen Film sehr interessant! Natürlich ist diese Kultur ganz anders als die von uns Europäern! Aber ist es nicht immer interessant - und sogar wichtig in unserer heutigen Zeit, in der wir doch mit vielen Ausländern zusammen leben! - auch diese Andersartigkeit kennen vielleicht sogar etwas verstehen zu lernen?


 lola antwortete am 16.06.05 (21:41):

Habe soeben den 1.Film von Fatih Akim, "Gegen die Wand" angesehen! Wenn auch anfangs die Lebensart der Türken sehr deutlich war, so daß es mir wirklich Probleme schaffte, den Film anzusehen, so komme ich aber nicht umhin, festzustellen: Akim stellt zunächst die türkische Lebensart
bis zur Unerträglichkeit für uns Europäer dar, aber nach und nach spürt man, daß er in Hamburg lange gelebt hat, und inzwischen doch vieles mitbekommen hat und auch davon sein Leben bestimmen läßt!
Aber dieser Bruch ist so tiefgreifend! Der Film ist ganz einfach hervorragend! Und durchaus einen - oder gar mehrere - "große Bären" wert! Faszinierend, was er darstellt und deutlich macht!
Das zu erkennen bedeutet fremder Menschen Kulturen zu erkennen und zu akzeptieren! Nicht wahr, und das brauchen wir heute sooo!


 lola antwortete am 25.06.05 (11:40):

Hallo, Literaturfreund,

Da ich jetzt den Film "gegen die Wand" mir auf der DVD gekauft habe, habe ich diesen Film noch ein zweites Mal angesehen!
Ich finde es ist hervorragend, wie der Birol Ünel seine Rolle konsequent von sich gibt! Er spielt "den türkischen Mann", und es ist hervorragend - m.E. - wie er sich zunächst gegen alle Normen stellt, dann aber so nach und nach Gefühle deutlich zeigt! Ich muss immer wieder an diesen Schauspieler denken, der Fatih Akin sagt selber über diesen Birol, daß er aus sich heraus diese Darstellungen auch vertritt.Ich empfinde, daß man das bemerkt, er steht hinter seinem Verhalten.


 lola antwortete am 25.06.05 (20:07):

Ich fand in der "Zeit" vom 9.06. Feuilleton einen hervorragenden - m.E. - Artikel von Thomas Gross zu dem Film "Crossing the Bridge", und gleichzeitig zu Fatih Akin.
Der Artikel heißt:" Verknallt in Istanbul" und berichtet einiges auch über Fatih Akin!
Vielleicht ist mancheiner interessiert!?