Kunst ist, was ich dafür halte und somit relativ.
Das bedingt für mich auch , dass ein gewisses Können durchschimmert.
Was mich als Künstler betrifft, gibt es da keine Probleme mit meiner Kunst, solange ich sie als Dokumente meiner Selbstverwirklichung in meiner Schublade verwahre. Darüber hinaus sehe ich mein Elaborat (Lied, Text, Bild, Foto) als Kommunikationsangebot, das "unkommentiert" Resonanz beim Gegenüber hervorrufen soll oder eben nicht. Auf keinen Fall sehe ich Kunst als Gegenstand der Wissenschaft (sofern es nicht um das Handwerkliche in den Kunstwerken und dessen Historie geht) oder eines Wettbewerbs und schon gar nicht als Ware und Spekulationsobjekt. Ich lebe ja auch nicht vom Verkauf und kann deshalb ungehemmt kreativ sein. Wenn z.B. bei einer Vernissage ein Ku-wissenschaftler ein werk erklärt, und der Künstler steht stumm daneben, was ja fast der Normalfall ist, dann habe ich dafür nur ein müdes Lächeln übrig.Neulich war ich in der Kunsthalle in Emden. Was ich z.T. da an Bildern von "berühmten" deutschen Malern gesehen habe, hätte ich beim nächsten Sperrmüll glatt entsorgt. Andererseits gibt es in der Musikszene z.B. auf www.mp3.de sagenhafte Musiker, von denen ausserhalb ihres direkten Umkreises wohl nie jemand etwas sonst erfahren würde. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie deswegen von der Musikindustrie Aufträge bekämen.

gruftnatter

Ich würde sagen:
künstle in Ruhe weiter ...,
so lange der Herr ... Dich läßt.

Wenn ich den erwische,
der mir breitflächig
den Forenrucksack
mit Sekundenkleber
vollgeschmiert hat.
Da kann ich mich
am Riemen reißen,
soviel ich will.
Offenbar muß ich erst
die Fassung verlieren,
damit ich ihn
loswerde.

(c) gruftnatter

Ergänzung:

Das wäre zwar
für mich
keine Kunst,
für viele andere
aber schoon.

(cc)gruftnatter

Jetzt wird es noch ein richtiges MAKING OF:
"die Fassung verlieren" erscheint mir zu banal und obendrein unangebracht doppelsinnig.
Ich habe es durch "aus der Haut fahren" ersetzt.

Wenn ich den erwische,
der mir breitflächig
den Forenrucksack
mit Sekundenkleber
vollgeschmiert hat.
Da kann ich mich
am Riemen reißen,
soviel ich will.
Offenbar muß ich erst
aus der Haut fahren,
damit ich ihn
loswerde.
Das wäre zwar
für mich
keine Kunst,
aber für andere schoon.

(ccc)gruftnatter

:-))

Ihr wisst ja: "Gruftnatters Texte sind gesellschaftskritisch."
Lach mich wech. :-)))

Es gibt Rezipientinnen, die sich sogar als Expertinnen verstehen, denen kann man jeden Blödsinn als Kunst verkaufen, Hauptsache, es klingt irgendwie ungewöhnlich.
Warum fällt mir dazu die Geschichte "Des Kaisers neue Kleider" ein? :-)

Weise am Weisen ist die Haltung

Zu Herrn K. kam ein Philosophieprofessor und erzählte ihm von seiner Weisheit. Nach einer Weile sagte Herr K. zu ihm: "Du sitzt unbequem, du redest unbequem, du denkst unbequem." Der Philosophieprofessor wurde zornig und sagte: "Nicht über mich wollte ich etwas wissen, sondern über den Inhalt dessen, was ich sagte." "Es hat keinen Inhalt", sagte Herr K. "Ich sehe dich täppisch gehen, und es ist kein Ziel, das du, während ich dich gehen sehe, erreichst. Du redest dunkel, und es ist keine Helle, die du während des Redens schaffst. Sehend deine Haltung, interessiert mich dein Ziel nicht."

(Bert Brecht)

Ach Marina -,
wenn er oben statt "Rucksack" jeweils "Alb" geschrieben hätte, fände ich seine Entwürfe zwischen 10:25 und 11:03 doch so poetisch, daß sogar Günter Grass seine Freude daran hätte.


:-((

Und, Marina,
Deines "Kaisers neue Kleider" sind bei mir "Osiris",
lach mich auch wech ... :-))

ZITAT Kunst ist, was ich dafür halte und somit relativ.
Das bedingt für mich auch , dass ein gewisses Können durchschimmert.
Was mich als Künstler betrifft, gibt es da keine Probleme mit meiner Kunst, solange ich sie als Dokumente meiner Selbstverwirklichung in meiner Schublade verwahre. Darüber hinaus sehe ich mein Elaborat (Lied, Text, Bild, Foto) als Kommunikationsangebot, das "unkommentiert" Resonanz beim Gegenüber hervorrufen soll oder eben nicht." Gruftnatter



Hi - das ist eine Kunstauffassung, der niemand etwas entgegensetzten kann. Sie ist individuell u n d in allen gängigen " gelahrten" Definitionen ebenfalls , eben auf jeden Fall gelahrt - wiederzufinden.


freundliche Grüße

Marianne


Kunst kommt von Können ! ist als Witzchen nicht ungebräuchlich, ich würde noch hinzufügen: und aus der Funktionslust, dieses Können intentional einzusetzen.


Kunnst ma net an Schülling leichen ---? Ist die absolute Nonsensdefinition hier im Ösiland. *ggrr* Und Du weißt, ich liebe Nonsens wegen seiner ( fast) absoluten Erkenntnismöglichkeiten.

Marianne

Etwas zu "Kaisers neue Kleider" auf die Ohren:

natürlich (c)gruftnatter

Auch ich bin der Meinung, dass es eine objektive Definition von "Kunst" nicht gibt, nicht geben kann.
Vielleicht interessiert euch eine Internet-Publikation, die sich mit einem psychologischen Ansatz mit diesem Thema beschäftigt.- she. Internet-Tipp! -

Ganz interessant finde ich dargestellt, welche Faktoren schon beim Betrachten eines Kunstwerks eine Rolle spielen können (eigener Kulturkreis etc.).

Jaa, enigma!


Ich teile durchaus Deine Meinung, dass wir korrekterweise immer nur Teilaspekte des Begriffes Kunst bereden können - und dabei beobachten , je eingeschränkter die Fragestellung ist, um so uns befriedigendere Antworten können wir finden.

frdl. G.

Marianne

Kunstobjekte sind Gunstobjekte?
Für den meinungsverweigernden Konsumenten allemal.

"Kunst ist das was über die Meisterschaft hinausgeht" habe ich irgendwo mal im TV gehört ....

Ja, Natterndes Grufti!


Kunst ist, was Mäzene kaufen, Verlage drucken, Galerien ausstellen usw. . Das ist eien Definition, die Realisten unbedingt verwenden können.

Aber: Simba !


Wir beide sind ja keine Realisten des Kunstbetriebes, wir unschuldigen Liebhaberinnen allerlei Künste.
Und hier stimme ich Dir zu: auch für mein ganz indivduelles Urteil, was für mich Kunst ist ( bis auf Musik traue ich mir ein Urteil zu, das auch "Kunstfertigkeit" mit berücksichtigen kann), gehe ich über ein reines Urteil über das Machbare, das Handwerkliche hinaus.
Es muss irgendein "Funke" vom Werk zu mir springen - das Kunstwerk muss mir auf der Interpretationsebene etwas sagen, es zwingt mich zur Auseinandersetzung oder so halt.


baba, Simba! moin moin, Gruftnatter !

Marianne

Ist diese Frage eigentlich wirklich zu beantwroten? Oder entscheidet jeder für sich:"Dieses spricht mich an, läßt mich nachdenken, ist mir angenehm anzusehen oder fördert meine kreative Sicht!"????
Ich habe hier gerade einen sehr typischen Satz von Otto Mueller, den Maler aus der Brückezeit,
Er schreibt:
"Hauptziel meines Strebens ist, mit größtmöglicher Einfachheit Empfindung von Landschaft und Mensch auszudrücken."

1919

Ich denke, daß er damit ein absolut künstlerisches Ziel verfolgt!
Gruß von lola.

Niemand auf der Welt bekommt so viel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum."


Jules de Goncourt

Da hat noch jemand etwas zur Kunst gesagt:

Was ist Kunst
von Robert Gernhardt

Hab'n Sie was mit Kunst am Hut?
Gut.
Denn ich möchte Ihnen allen
etwas auf den Wecker fallen.
Kunst ist was?
Das:
Kunst, das meint vor allen Dingen
andren Menschen Freude bringen
und aus vollen Schöpferhänden
Spaß bereiten, Frohsinn spenden,
denn die Kunst ist eins und zwar
heiter. Und sonst gar nichts. Klar?
Ob das klar ist? Sie ist heiter!
Heiter und sonst gar nichts weiter!
Heiter ist sie! Wird es bald?
Heiter! Hab'n Sie das geschnallt?
Ja? Dann folgt das Resümee;
bitte sehr:
Obenstehendes ist zwar
alles Lüge, gar nicht wahr,
und ich meinte es auch bloß
irgendwie als Denkanstoß -
aber wenn es jemand glaubt:
ist erlaubt.
Mag ja sein, daß wer das mag.
Guten Tag.

auch das ist KUNST,
(groß geschrieben)!

https://www.afrika-afrika.com/

Eine sehr lange Ladezeit für 2 Bilder!

Hallo, nasti,

Bei Deinem Beitrag kommt mir die Frage: "Und was ist dumm?????"

Vielleicht sind beides Entscheidungen, die jeder in und für sich selber entscheiden muss?? Nicht wahr, das wäre nicht festzulegen! Das erleben wir doch auch in den Foren!? Was den einen sehr interessiert und anregt, das ist doch oft genug für Andere der "Gipfel der Dummheit!"???
Und umgekehrt, was einer hier entschieden für "Dumm" hält, das zeigt dem anderen nur, daß der Sprecher hier offenbar nicht versteht, was dargestellt ist - werden sollte?
Aber so ist es eben! Jeder hat seine eigenen "Nase"!
Was für ein Glück!

Gruß von lola.

Es sind viele gute Gedanken und Worte in den bisherigen Beiträgen.

Ich würde das Problem (?) was Kunst ist in zwei Bereiche teilen.

Der erste Bereich wäre aus meiner Sicht der des Künstlers. Seine Gefühle und Gedanken, die er mit seinem Geschaffenen ausdrücken möchte.

Der zweite Bereich ist der Bereich derjenigen, die das Geschaffene meinen in der Weise beurteilen zu müssen oder zu können, ob es sich um Kunst handelt oder nicht.

Meist, vielleicht auch nur sehr oft, ist das Ergebnis gegensätzlich. Gott sei Dank? Oder leider? Dies mag jeder für sich entscheiden.

Meine Meinung ist es, daß "Kunstwerke" von mir selber empfunden werden und für mich auch entsprechend festgelegt werden! Es gibt einfach - nach meiner Meinung - keine absolute Festlegung! M.E. empfindet jeder selber, was ihm etwas sagt und bedeutet und das finde ich auch wichtig und gut!


Lola.

Hallo, nasti,

noch einmal muss ich auf Deine Worte über "Museen" zurückkommen! Wenn ich auch zunächst nicht richtig verstehe, wie man durch Bilder im Museum etwas zu hören bekommt, so scheine ich da eine vollkommen andere Meinung dazu zu haben!
Stell Dir vor, ich habe in der letzten Nacht einen herrlichen Traum gehabt:

Ich war in der Nacht im Traum in Paris in einem mir bisher vollkommen unbekannten Museum gewesen! Oh, Du! Herrliche Dinge waren dort zu sehen, ich war total erfüllt und lief umher, um bloß nichts ungesehen zu lassen. Aber am Ende fand ich den Ausgang nicht wieder! Auch die anderen Besucher konnten mir nicht helfen, Museumswärter gab es da gar nicht! Und dennoch: Herrlich, herrlich, was ich dort zu sehen bekam! Ich bin noch jetzt total erfüllt!
Plötzlich kam ich auf die abwegige Idee, meine Augen zu öffnen, da waren alle tollen Dinge weg! Aber ich sah meinen Ausweg, nichts war mehr unbekannt! - Du, ich habe erst einmal aufgeatmet! Andererseits denke ich auch jetzt noch an die herrlichen Ausstellungsstücke und wie die dargestellt waren!
Mein Sohn meinte, das sei das Ergebnis von vielen mich unendlich beglückenden Ausstellungsbesuchen, wenn die auch in der Regel mehr Bilder anbieten! Aber erfüllen tun mich Museumsbesuche öfter! Vielleicht solltet Ihr es auch mal ausprobieren! Nur denkt dran: wenn Ihr keinen Ausweg mehr findet - keine Angst haben - Augen auf! Schon ist alles vorbei, aber Du weißt wieder wo Du bist, das kann erholsam
sein! Dennoch: es war ein wunderschöner Traum!

Museen können unendlich viel bieten für Dein Inneres!

Gruß von lola.

Hallo, nasti,

Etwas überlegt - kapiert! Entschuldige!
Du meinst natürlich diese Dinger, die Du Dir da im Museum leihen kannst, aus denen Dir dann über die Bilder und jeweiligen Maler (???) etwas mitgeteilt wird???
Du, die nehme ich nie! Darum hatte ich nicht daran gedacht! Von sehr früh an habe ich mich zunächst mit meinem Vater und dann allein, später mit meinem Mann und meinen "Kindern" mit Kunst beschäftigt und bin sehr lange bewußt meiner eigenen Fragestellung nachgegangen und dabei habe ich mir ein "Wissen" "erarbeitet", das mich lieber allein Bilder betrachten lassen will! Ich sehe und erlebe also allein und dadurch habe ich diese vielleicht für manchen "hilfreichen" Dinger nie benutzt! Darum kam ich gar nicht auf die Idee, was Du wohl meinen könntest! Aber ich kann mir denken, daß es auch nicht leicht ist, diese Dinger für jedermann interessant und gut herzustellen. Zu unterschielich sind die Menschen und ihre Art an Bilder heranzugehen! Kann man das für alle richtig machen? Ich würde es mir nicht zutrauen!
Ich finde immer: selber genau ansehen und in mich hören, was mir diese Darstellung sagen kann! So kam es z.B. dann bereits mit etwa 20 Jahren, daß ich z.B. von Werner Heldt - einem Maler aus der Hitlerzeit - in Hannover im Künstlerhaus ein Bild sah, das mich sehr ansprach! Lange, lange Jahre habe ich gesucht, ein weiteres Bild dieses Malers zu finden! 1987 fand ich zufällig in Berlin ein zweites und dort fand ich dann auch ein Buch über ihn, daraus erfuhr ich viel über ihn und so kommt es dann, daß man sich nach und nach eine Erfahrung aufbaut, die man selber mit sich trägt, darum sehe ich diese Dinger nie und dachte auch nicht daran!

Gruß von lola

Hallo, alle miteinander,

Keiner meldet sich mehr? Habe ich so sehr die "reine Wahrheit, und nichts als die Wahrheit" von mir gegeben, daß Ihr Euch alle gar nicht mehr traut? Das täte mir leid! Wie kann ich denn meine Gedanken revedieren und der echten Wahrheit näher kommen, wenn Ihr so tut, als sei ich das "Wissen" persönlich??? Ne, das mag ich nicht!
Sagt doch bitte, was Ihr so denkt!

Gruß von lola!