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THEMA:   Eigene Lyrik, Kapitel 18

 105 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 26.01.06 (22:13) :

Auf Wunsch von E. ein neues Kapitel der 'eigenen Lyrik'.
Ich eröffne mit einem alten Text :-)


fragen und antworten

es gibt fragen
auf die gibt es antworten
es gibt antworten
die fordern handlung

andererseits

gibt es fragen
die niemand stellt
es gibt antworten
die niemand hören will

weil handeln manchmal
unbequem ist

/hl


 majanna antwortete am 27.01.06 (10:42):

was höre ich da?


Du willst, dass ich dir die Stiefel putze,
erst nach dir das Badewasser benutze,
für jeden deiner Wünsche springe,
stets lustig bin und für dich singe....

Der Affenstall, der stinkt mich an :
ich such mir einen andern Mann.
Noch besser - ich mach`s wie diese Kleine,
die ohne Macker lebt - nämlich: alleine!


 majanna antwortete am 27.01.06 (13:17):

Entschuldige, h-l, habe ich da etwas falsch verstanden? Wolltest Du, dass nur Deine Texte hier stehen? - Ich dachte, es sei für alle PoetInnen.Sorry!
Karl, sei bitte so lieb, und "putz" meine weg, wenn ic falsch lag.
Danke, h-l fürs Lesen, Karl fürs Reparieren.
Marianne


 Joan antwortete am 27.01.06 (16:20):

Nadelstiche. Ich weiss nicht,worum es geht--nur-warum scheint mir der Ton auf dieser Seite oft so gehässig zu sein ! Vor ein paar Jahren schrieben hier nicht drei "Poeten",sondern mindestens viermal so viele,und dann jeweils ein oder höchstens zwei Gedichte aufeinmal.Diese Schreiber -und ebenso Leser -innen sind verschwunden,jedenfalls im ST.E.L.
So viel verlorene Zeit! Und schädlich fürs öffentliche "Dichten".Joan


 mmargarete01 antwortete am 27.01.06 (16:49):

Tanz mal wieder

Fällt dir die Decke mal auf dem Kopf,
du fühlst dich traurig, du armer Schlopf.
Hol dir den Ohrwurm von früher raus,
hebt die Hände und die Beine, tanze darauf.
Wiege deinen Körper zu dieser Musik,
nun fühlst du dich frei, zufrieden du bist.

� Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 27.01.06 (16:52):

Freude

Was eine Freude, zu lachen,
mein Herz voller Ruh�,
ein Hauch von Übermut.
Wie beschwing� ich sing�
voller lieblicher Gedanken.
Ich lauf�über den Rasen,
die Hände zum Himmel,
wie lieb ich das Leben,
das Gott mir gegeben.
Blumen pflück�ich dir,
für den Frieden in mir

� Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 27.01.06 (16:54):

Wie schön meine Heimat ist

Am Rhein bin ich geboren,
da, wo er am schönsten ist.
Darum mein lächeln im Gesicht.
Mein Herz jubelt vor Freude,
wie schön meine Heimat doch ist.

� Margret Nottebrock


 majanna antwortete am 27.01.06 (17:34):

Liebe Joan - ich habe nicht nadelgestichelt. Ich wusste wirkich nicht, wie das von H-L gemeint war.
Habe nun eine ST Pause von drei Jahren hinter mir - und das Procedere hier in diesem Thread war mir entfallen.

Also: gleich ein neues von mir.

Seniorensport

Greis und Greisin beim Seniorenschwimmen
stellen sich plötzlich ein Frage:
"Wie wenn wir den Rest der Tage
uns nur noch im Wasser sportlich trimmen?"

Anfangs Jubel!
fröhliches Aufs-Wasser-Pochen,
lusthafter Trubel!
Doch die Frage nach dem Kochen

lässt das Hochgefühl verstummen.
"Ob die Wien- Strom und Gaseswelt",
hört man ihn brummen,
"uns im Becken nen Herd aufstellt?"


Und die Moral vom Seniorensport.
Er wird verhindert - gleich vor Ort.


 pilli antwortete am 27.01.06 (19:53):

nun marianne :-)

wenn kapitel 18 als thema genannt ist, warum dann entwickelt germanistin nicht die vorstellung, es könnte bereits 17 kapitel gehabt haben?

...

leider nix eigenes von mir aber grüsse an diejenigen, die so viel lesenswertes anbieten!

:-)


 majanna antwortete am 27.01.06 (20:12):

Mich quält nun doch die Frage, ob mir h-l nicht selber antworten kann.

ein wenig spöttische Greisinnengrüße

Marianne

frei nach Eugen Roth

Ein Mensch

Ein Mensch, der quält sich jeden Tag,
ob er die Weltprobleme zu lösen vermag.
Bis er dann doch - beim Heilgen Elche -
selber anfängt zu erfinden welche.
Die, da nur in seinem Kopp
er sofort lösen kann: hopp hopp - hopp, hopp.


 hl antwortete am 27.01.06 (21:01):

>>Entschuldige, h-l, habe ich da etwas falsch verstanden? Wolltest Du, dass nur Deine Texte hier stehen?<<

Hallo, Marianne,
ich weiss nicht, wie du auf diese sonderbare Idee kommst aber.. 'eigene Lyrik' ist, wie alle anderen Kapitel, für jeden da, der seine eigene Lyrik präsentieren möchte.
Da E. eine Nur-Leserin hier ist und soviel ich weiss nicht selbst schreibt, hat sie mich per Mail gebeten, ein neues Kapitel zu eröffnen. So geschehen gestern abend.

Von mir wirst du hier nicht allzu viel lesen, ich beschäftige mich im Moment mehr mit Prosa. ;-)

Herzlichen Gruss.. Heidi


 majanna antwortete am 28.01.06 (10:34):

Danke, Heidi!


Bin halt ein wenig vergreisinnt!


Machst Du Kurzprosa oder längere Formen?
Auf jeden Fall: Toi toi toi

freundliche GG = Greisinnengrüße

Marianne


 hl antwortete am 28.01.06 (13:20):

Vielen Dank, Marianne, Kurzgeschichten schreibe ich, d.h. ich übe noch. Nebenher schreibe ich an meiner Biographie.:-)

Herzlichen Gruss.. Heidi



Zurück zur Lyrik:


Vor langer Zeit schrieb ich diesen Text. Ich glaube, jeder Mensch hat so einen blinden Fleck und vielleicht ist dieser blinde Fleck notwendig.

Vielleicht ist es der Platz wo die Träume entstehen, Träume, die jeder braucht, Träume, die nicht wahr werden sollten weil sie im kalten Licht der Realität erfrieren.

Inzwischen habe ich meinen 'blinden Fleck' angenommen und ich möchte ihn behalten, damit mir meine Träume erhalten bleiben. :-)




Es gibt einen leeren Platz in meinem Herzen
den niemand je hat ausgefüllt.
Ein blinder Fleck auf meiner Seele
schmerzt -
ich weiß nicht welche Art von Schmerz das ist.

meine Gedanken laufen Marathon -
kein Ziel in Sicht.
Ich wünsche mir - Nähe
doch bei dem Gedanken verletzt zu werden
schweige ich
Es gibt einen leeren Platz in meinem Herzen ...

/hl


 majanna antwortete am 28.01.06 (17:37):

eine Art Antwortgedicht, liebe Heidi!

Nur leere Plätze
lassen uns -
suchend , nach dem Ausgefüllten
uns sehnend alle unsere Tage-
diese Sehnsucht als
Lebensinn erkennen.


Gefällt mir, Dein Gedicht - wer ehrlich sich selbst sucht, findet immer leere Plätze in seinem Herzen..
Das ist meine Meinung. - Ihr kann natürlich widersprochen werden: wenn es geht, aber nicht mit Hinweisen auf meine Profession als Germanistin verknüpft. Ich las Heidis Gedicht als ein Mensch mit leeren emotionalen Plätzen im Ich.
Marianne


 pilli antwortete am 28.01.06 (19:36):

der hinweis auf die profession ist schon erfolgt...

geschickt verpackt...von wem wohl?

:-)

...

worte...
versprechen wortzauber
tanzen säuselnd im wind
entfliehen dann geschwind...

leere worte.


 majanna antwortete am 28.01.06 (20:12):

majanna antwortete am 27.01.06 (17:34):
Liebe Joan - ich habe nicht nadelgestichelt. Ich wusste wirkich nicht, wie das von H-L gemeint war.
Habe nun eine ST Pause von drei Jahren hinter mir - und das Procedere hier in diesem Thread war mir entfallen.



--------


pilli antwortete am 27.01.06 (19:53):
nun marianne :-)

wenn kapitel 18 als thema genannt ist, warum dann entwickelt germanistin nicht die vorstellung, es könnte bereits 17 kapitel gehabt haben?


 majanna antwortete am 28.01.06 (20:15):

Ja - und nun werde ich mein Dichterinnenmunderle wieder schließen.
Ist wirklich ne gute Idee, über eigene Gedichte zu sprechen.Das meint eine, die Worte liebt, denn Worte sind sehr oft Taten.

Marianne


 Lara antwortete am 28.01.06 (21:23):

Na dann will ich mich mal outen, ich war es die �hl� gebeten hatte, ein neues Kapitel zu eröffnen. Vor einigen Monaten gehörte es zu meinem Tagesablauf entweder Morgens oder Abends hier zu lesen und mich zu erfreuen.

Hallo majanna, hallo pilli, bitte hier keine Misstöne!

Soll doch für die �Eigene Lyrik sein�!

Wie schriebst Du doch so schön pilli: <die so viel lesenswertes anbieten!<

P.S.
lieben Dank an "hl" für Eröffnung Kapitel 18
"hl" hat bei meinen realen Vornamen nur den Anfangsbuchstaben geschrieben.


 pilli antwortete am 28.01.06 (22:09):

richtig Lara :-)

töne sollten schon echt klingen und wenn es klingt:

"Habe nun eine ST Pause von drei Jahren hinter mir - und das Procedere hier in diesem Thread war mir entfallen."

dann sind das nicht stimmige klänge, weil sie nicht der wahrheit entsprechen. Marianne hat, bevor sie jetzt die "Eigene Lyrik" gewählt hat, sehr wohl schon in den letzten tagen die verschiedenen forenstränge, vom Kummerkasten angefangen,bereichert, oft gerne und fröhlich die germanistische keule schwingend... :-)

sorry :-) aber dazu möchte ich kein eigenes thema eröffnen; darum meine antwort an dieser stelle an dich, Lara

:-)

...

für E.

worte...
trotz gewaschener wahrheit
wildtreibend im wechselnden dialog
möchten glätten, den rissigen rand

:-)


 hl antwortete am 28.01.06 (22:37):

Schade, Pilli
Ich hätte mich gefreut, mit Marianne ins Gespräch zu kommen und hier auch über 'eigene Lyrik' zu sprechen, statt nur kommentarlos Texte einzusetzen. Worte sind auch mir wichtig.

Ich werde wohl meine Gesprächspartnerinnen zukünftig in mein eigenes privates Forum einladen müssen.


 pilli antwortete am 29.01.06 (00:59):

gute idee hl :-)

Marianne ist meines wissens gerade "foren-heimatlos", weil zarte stimmen gewagt hatten, eigene interpretationen von worten anzubieten...

wohl schwerverdauliche dikussions-kost? :-)

fein, dass du nach deinem abschied vom ST den weg zurückgefunden hast...*zwinker*


 Medea. antwortete am 29.01.06 (12:24):

Was sich in meinem Gärtchen tut

Kalt ist es draußen, ich bin sehr froh, in der warmen heimeligen Stube zu sitzen und dem bunten Treiben im Gärtchen zuzusehen. Das kommt natürlich nicht von ungefähr, ein wenig habe ich da schon meine Hand im Spiele.
In die kargen Forsithyen-Büsche habe ich Meisenringe, Meisenknödel und Nußsäckchen gehängt und im Vogelhäuschen werden Sonnenblumenkerne mit Haferflocken vermischt der geflügelten Schar angeboten.
Es muß sich herumgesprochen haben, daß hier der Tisch reichlich gedeckt ist und nicht nur für die Körnerfresser, sondern auch für die Weichfutterliebhaber ein gutes Angebot besteht.
Und nun schwirren sie herum, die Geflügelten, die dicke Amsel sitzt unter dem Futterhäuschen und pickt auf, was da so alles heruntergefallen ist, kleine zarte Füße haben sich an den Meisenringen oder den Nußsäcken festgekrallt, das ist ein Hin- und Herhuschen und ein Ausprobieren, ob nicht vielleicht der andere Knödel besser schmeckt?
Der sind sie friedlich miteinander, das Rotkelchen, der Grün- und der Buntfink, Kohl- und Blaumeisen, die braunen Spatzen und der kleine Zaunkönig mit dem steilen Schwänzchen mischt mittenmang mit.
Sogar ein Taubenpärchen hat sich ins Gärtchen verirrt, die wirken unter all den zierlichen wie Riesen unter Zwergen.

Und was machen meine Katzen?
Die sitzen genauso wie ich am Fenster, schauen ganz gelassen durch die Scheibe hinaus, Tine-Thai keckert dann und wann leise, Sissi die alte Dame ist längst zwischen Gut und Böse, die rege Schar draußen hat nichts Feindliches zu erwarten.
Ich würde Euch so gerne etwas von diesem friedvollen Sonntagmorgen vermitteln, vielleicht ist es mir ein wenig gelungen?

Liebe hl, das ist nun kein Gedicht geworden, ich habe nur ein kleines Stimmungsbild einfangen wollen.


 hl antwortete am 29.01.06 (20:31):

Ein kleines lyrisches Stimmungsbild, Medea :-) Einen schönen Fensterplatz hast du da.

Herzlichen Gruss.. Heidi


 schorsch antwortete am 30.01.06 (09:27):

Medea, ich habe beim Lesen deiner Schilderung ein Bild vor meinen geistigen Augen gehabt. Da brauchts nicht mal ein eingefügtes Foto!


 majanna antwortete am 30.01.06 (09:30):

Spaß lockert die Glieder -



ODE AN DIE BLUTWURST


Ich bete an die Macht der Plunzn
rund, glänzend, schön.
Magenfreuden verheißend
wir sie im Metzgerladen liegen seh`n.
Sie erfülle selig ihren Sinn
gebraten,tief in unserem Magen drin


 polykrit antwortete am 30.01.06 (14:35):

Bei soviel charmanten Damen im erlauchten Dichter(innen)kreise, möchte Mann schon auch wenigstens eine Kleinigkeit beisteuern. Habe mal eine kleine Ironie auf uns Männer für euch herausgegriffen. Kennt ihr denn solche?

SCHON IM BILDE ?

Ungefähr, nicht ganz genau,
weiß Mann etwas von der Frau.
Umgekehrt jedoch weiß diese
ganz präzise von der Krise,
in der jener lang� schon steckt
und verzagt die Wunden leckt.

Aus der Traum für Hans und Franz
von der Herrendominanz.
Echte Partnerschaft zu pflegen,
kommt den �Meistern� ungelegen.
Gar nicht wenige der Herren
kriseln nur um sich zu sperren.


 schorsch antwortete am 30.01.06 (17:23):

...und dann ist Mann ganz verdutzt,
das Frau nur ihre Chancen nutzt!


 schorsch antwortete am 30.01.06 (17:24):

Knirsch: Immer ärgere ich mich, wenn jemand "das" und "dass" verwechselt - und nun ist mir das selber auch passiert ):-(


 hl antwortete am 30.01.06 (19:14):

Noch ein paar nahrhafte Reime zum auflockern :-))

Sanft und weich, ganz schokoladig
lockt sie süss: ein Hochgenuss!
Doch die Waage macht sie madig:
Lass' es sein, es bringt Verdruss!

In mir streiten laut zwei Stimmen:
Neue Kilos wird's dir bringen! -
Ein kleines Stückchen nur, zum Schmecken!
Man sollte die Versuchung schnell verstecken.

Derweil sie streiten hab' ich, ohne es zu wissen,
Die ganze Schokolade aufgeputzt und mein Gewissen,
das resigniert und schweigt und schreibt. ;-)


 Medea. antwortete am 30.01.06 (22:31):

Da kann ich auch ein Liedchen singen
vom Kilos auf die Waage bringen.
Ganz fies sind dafür Weihnachtsfeste,
aus allen Ecken kommt das Beste
an Marzipan und Krokantnüssen,
Lebkuchen auch nebst Schokoküssen,
und Schokoladen, welch ein Schmaus!
Ich platz aus jedem Rock jetzt raus.

Da helfen nur noch Klostermauern,
um beim Fasten zu betrauern,
daß die Gier nach mir gegriffen -

jetzt wird hurtig abgeschliffen.


 polykrit antwortete am 31.01.06 (09:37):

Hallo Medea,

hierher passt ganz gut ein kleiner Limerick von mir:

Frau Füllich aus Rottach bei Egern
aß alles und Torten schon eh gern.
Erst wurde sie fett,
dann sprch sie kokett:
Jetzt brauch' ich halt mehr von dem Nähgarn.


 Medea. antwortete am 31.01.06 (10:39):

Bitte weitermachen, Limericks habe ich schon immer geliebt.

Ein Reiter mit Roß kam aus Schwaben,
der wollt' sich am Klaben gut laben.
Doch fraß er zuviel,
und auch noch den Stiel,
nun speisen ihn auf viele Raben.


 eleisa antwortete am 31.01.06 (16:37):

Ins Gesicht wehen scharfe Winde,
der Winter kam noch ganz geschwinde.
Röte in Wange
Nase läuft lange
Der Frühling kommt näher mit Milde.


 polykrit antwortete am 31.01.06 (16:51):

Okay Medea, schon geht's weiter:

Ein Pfarrer, dem Weiber nicht reichten,
ging jammernd, dem Bischof zu beichten:
Ich hab', Eminenz,
auch starke Tendenz
zu Knaben, besonders den seichten.


 Medea. antwortete am 31.01.06 (17:45):

Ein Mann wollte etwas erleben,
das süßeste Weiblein erstreben.
Das lachte: Du Kautz,
halt' bloß Deine Schnauz,
viel lieber sind mir Deine Reben.


 Tessy antwortete am 31.01.06 (19:29):

Aus nächster Nähe miterlebt:


Ein Mann, dem das Schicksal nicht hold
sich aus seinen Pflichten trollt
ob Eltern, ob Sohn
was schert in das schon
er suchte ein Weib und ihr Gold

Ein Weib, die dem Manne getraut
fährt heute fast aus der Haut
doch das Glück war ihr hold
weil der Mann sich getrollt
nun singt sie vor Freude sehr laut


 hl antwortete am 31.01.06 (20:34):

;-)))
----------
Wen es interessiert: ".. Die ersten Limericks tauchten um 1820 in England auf. Bereits früher gab es die Reimform. Den Namen gab (wahrscheinlich) die irische Stadt Limerick oder er ist abgeleitet von dem irischen Soldatenlied "Will you come up to Limerick" (18. Jh.). In Deutschland kamen die Limericks in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts durch die "Blödelbarden" Schobert und Black erneut in Mode, waren aber schon viel früher bekannt.

Bekannte Autoren von Limericks sind u. a. Edward Lear, Ogden Nash und Isaac Asimov. .." Quelle: Wikipedia

Wir befinden uns also in bester Gesellschaft :-))) (Muss doch auch mal wieder Limericks üben).

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Limerick_(Gedicht)


 eleisa antwortete am 31.01.06 (21:43):

Ein großer Jüngling,so schlank und fein,
traf einstmals ein blondes Mägdelein.
Er war sehr entzückt,
hätt gern sie beglückt
das nein, konnt er ihr niemals Verzeihn.


 polykrit antwortete am 01.02.06 (09:39):

Auf die korrekte Metrik beim Limerick sollte man schon ein wenig achten, sonst wird er einfach nur holprig und verlert viel von seinem Charme. Ein korrektes Beispiel für diejenigen, die sich verbesser wollen, folgt hier.

Der Limerick ist eine Form
der Lyrik nach irischer Norm.
Man setzt die Gewichte
und achtet auf Dichte,
zielt dann über Kimme und Korn.


 pilli antwortete am 01.02.06 (10:18):

:-)

...

die Limerick freunde, deren verhältnis zum versmaß gestört ist, bereiten schon mal lesepein...aber wennz doch lustich ist? :-)

für diejenigen, die sich in der hohen kunst des Limerick
üben möchten und nicht nur fünfzeiler produzieren möchten, hat es im link eine m.e. interessante seite mit guten anleitungen-

...

zum versmaß zitiert aus dieser seite:

"Ein Handelsvertreter aus Stade,
der fand Staubsauger verkaufen zu fade.
Er hielt sich für genial,
drechselte Fünfzeiler in großer Zahl.
Doch waren dies leider keine Limericks, schade!"

...

:-)

Internet-Tipp: https://www.limerick-queen.de/body_index.html


 schorsch antwortete am 01.02.06 (17:26):

Ja pilli, da hast du einen seeeehr verunglückten Limerick demonstriert.

Mancheiner schreibt einen Limerick
und findet diesen äusserst schick.
Doch meint er leider,
das seien nur Neider,
die sagen, der Limerick sei nur Schlick!


 majanna antwortete am 01.02.06 (18:42):

Abgesang auf Gusenbauer - mein Trauerlimerick
oder
politisch Lied - garstig Lied


Einen, der nicht aus Gusen,
der will so gerne schmusen.
gebildet er ist,
kennt Schubert und Liszt.
den kann Schüssel nicht verknusen.


 eleisa antwortete am 02.02.06 (09:34):

Beim Brötchen kaufen kann ich es sichten,
mein Bäcker Meister hat es mit Dichten,
er wirbt mit seiner Güte,
mit Schiller und mit Goethe.
So kann ich schon beim Frühstücksei
Gedichte lesen eins, zwei, drei.
Nun fang ich an mich zu bekleckern,
und hoffe, es wird niemand meckern...


 Gudrun_D antwortete am 02.02.06 (09:48):

Die Zwillingsschwestern von Schleiden
die lassen sich nicht unterscheiden,
selbst nach dem Entkleiden.
Ich kann das beeiden!!
Ich bin ja der Freund von den Beiden.


 Gudrun_D antwortete am 02.02.06 (09:50):

Verwundert bemerkt ich in Taschkent,
dass niemand in Taschkent den Hasch kennt.
Doch westdeutsches Fernsehn
mag jeder dort gern sehn.
So kommt's,dass ganz Taschkent auch Dash kennt.


 polykrit antwortete am 02.02.06 (18:11):

@ Gudrun_D

Ja, genau, das sind echt gute und vor allem metrisch einwandfreie Limericks, beide. Weiter so!

Hier noch einer von Hunderten...

Ich habe mit Jochen von Rochen,
dem Makler, vor Wochen gesprochen.
Ich sagte, er sei
so schlimm wie ein Hai,
da brach er mir sämtliche Knochen.


 Joan antwortete am 02.02.06 (21:42):

Alwine aus Wernigerode
die hatte so Angst vor dem Tode-
drum lebt sie mit Hundert
was keinen mehr wundert
weil`s heut bei den Alten so Mode.


 schorsch antwortete am 03.02.06 (10:01):

eleisa, ein Tipp: Echte Limericks haben nur fünf Zeilen. Die ersten zwei sind gleich lang und reimen sich, die zweiten zwei sind kürzer und reimen sich untereinander, die fünfte ist gleich lang wie die ersten zwei und reimen sich mit wiederum diesen.


 eleisa antwortete am 03.02.06 (12:33):

Danke Schorsch,mein Beitrag um 9.34 uhr sollte auch nicht als
Limerik gelesen werden.


 majanna antwortete am 03.02.06 (15:25):

.....


Sanfte Hügel
reifbedeckt
Sonne
wird im Hades
Eis



Schorscherl, das ist ein freier Rhythmus - kein missglückter Limerick * ggrr*


 eleisa antwortete am 03.02.06 (15:53):

Wenn Katz und Hund das Tanzbein schwingen,
und Indianer „helau“ singen
Rotkäppchen gewitzt,
den Wolf abgebützt
dann wird die Fastenzeit gelingen.


 majanna antwortete am 03.02.06 (16:22):

Als ich vom Einkaufen aus der FU ssgänger ZO ne heimging


oder:
Ein Lied für alte Greisinnen zu trällern






Ne Oide aus Wean
die hattert no gearn -
was Sportliches am Huat.
Des tatert ihr guat.
Also geat zu fuaß sie - und - froh
in Favoritens FUZO.
Durten kauft se si an Vogerl nett
den se si gerade ans Huterl angheft het.



Marianne


 eleisa antwortete am 04.02.06 (09:03):

I ken di wöd
mia kenans nix dazön


 majanna antwortete am 08.02.06 (10:37):

O, Parzifal, ich sah dich hangen


Im Stillen seufzt
im Gral,
dem Stein.
Unerlöstes
harrt
der Frage -.
Wer stellt sie ?
Was ist zu fragen?


 Joan antwortete am 09.02.06 (16:26):

im Stillen seufzt.......

Kopflos gesprungen
das Herz strapaziert
Landung mißlungen:
Zu Tode blamiert.

Ging glatt daneben
der letzte Versuch
schrieb ihm das Leben
ins Ausgangsbuch.

Hat�s nicht verwunden
allein statt duett
zählte bloss Stunden
im freudlosen Bett.----

p.m.
Die er umworben
lehnte ihn ab.-
Seit er gestorben
pflegt sie sein Grab.


 eleisa antwortete am 12.02.06 (11:01):

Ich sitz am PC und bin ganz verzweifelt,
schieb Worte hin und her,
es ist wie verteufelt.
Es will mir einfach nicht gelingen,
ein lyrisches Gedicht zu bringen.
Auch mit Hilfe von einem Glas Wein,
fällt mir nur die Alltagssprache ein.
Nun habe ich es eingesehen,
Lyrik, macht ein Gedicht erst schön.
Werde weiterhin hier gern verweilen,
und lesen manch ergötzliche Zeilen.

Einen freundlichen Gruß an Alle.


 Roby antwortete am 12.02.06 (22:04):

Aber Eleisa,
schimpf nicht so laut, etwas leisa
Du hast gut geschrieben, verständlich und ehrlich
Nicht gekünstelt und einfach � ich find�s herrlich

Die Alltagssprache ist schön
Dafür brauchst du dich nicht schäm
Sie kann sogar schöner als Lyrik sein
ob mit oder ohne Glas Wein.


 eleisa antwortete am 13.02.06 (10:28):

Danke, Roby.


 majanna antwortete am 13.02.06 (17:08):

@ Roby

ich zitiere Dich


" Nicht gekünstelt und einfach � ich find�s herrlich"


Da ich keine Lust habe, zwischen den Zeilen zu lesen, bitte ich Dich unaufällig, mir den Sinn dieser Aussage klar zu machen.


mit leichter Ironie


Marianne


 Roby antwortete am 13.02.06 (21:40):

Aber Marjanna
Du meinst, das kanna?
Hier etwas unauffällig sagen
Zu deinen Fragen?
Majanna?
Du meinst wirklich, das kanna?

Ok � dann schenk ihm Zaubertinte und ein Zauberblatt
Darauf schreibt er dir dann unauffällig watt
Dann wirst du staunend lesen
Zwischen den Zeilen? Nee � da ist nix gewesen.

Genauso wenig wie jetzt
Auch wenn dieser Text ein wenig verhext.
Denn zaubern, Majanna
Das kanna



Zwinker ich freundlich und nicht zweideutig
:-)))


 hl antwortete am 15.02.06 (18:20):

Gruss an H. ;-)

Märchen

sprich leise, mein Freund,
erzähl mir
von dem Märchen der Liebe
das so wahr ist,
das Märchen von den
Königskindern, die
Hand in Hand
über die Regenbogenbrücke
wanderten, ungeachtet
des tiefen Wassers
unter ihnen,
ungeachtet der dunklen Wolken
hinter ihnen,
die sich fanden und
es wagten,
wieder wagten,
sich zu verlieben.

/hl


 Joan antwortete am 16.02.06 (15:55):

Die Sprache der Stille

Lächeln,
Stillsein
für eine Sekunde
und atmen
nocheinmal
dich

Spüren
die Haut
deiner kühlen Hände
und denken
halte
mich

Der flüchtige Kuss
mit dem wir uns grüssen
doch wissen
Du
und ich

Lächeln
verbindet
für eine Sekunde
nocheinmal
dich und mich.

Grüss Euch Alle! und hl


 Roby antwortete am 17.02.06 (12:48):

Perlen am Strand des ST

Zwischen grauen, manchmal sogar schmutzigen Steinen, findet man
an den Stränden des ST auch ab und zu Perlen. Besonders dort, wo feiner,
warmer weißer Sand mit den Worten des Meeres spielt. So wie hier - über mir.

Manche mag Perlen nicht.

Und ich mag die übel riechende Alge Zwietrachticus nicht. Zum Glück kann sie
nur dann gedeihen, wenn man sich mit ihr beschäftigt, denn sie ist lieb- ja sogar
gefühllos und sucht ständig nach Nahrung.

Perlen - wer sagt, dass sie leblos seien? Schaut hin, sie gedeihen im zarten
Leib der Muschel, nehmen ihre Liebe auf und verwandeln sie in schöne, ewige Strahlen.

Ich bummel gerne im warmen, weißen Sand am Strand des ST und lese
Märchen in der Sprache der Stille...


 Joan antwortete am 25.02.06 (16:48):

Leute,so viel Poesie bringt
selbst Dichtende zum Schweigen,die durch
Spott und Ironie oftmals ihr
Talent herzeigen-------

wie�s ausserdem doch ganz erstaunlich ist
dass diese `Seite`überhaupt noch jemand liest.


 hl antwortete am 25.02.06 (18:49):

Bunter Augentrost gegen das derzeitige graukalte Wetter mit einem Bild für Joan. ;-)

Blumiges

Wäre ich blumengleich
liebt' ich als Löwenzahn
das Veilchen

nach einem Weilchen
käm Rittersporn
als Tochter an

Wäre ich blumengleich
vermählt ich mich als Rose
mit einer Gänseblum'

wir hätten viel zu tun
als Kinder gäb's vielleicht
die Herbstzeitlose.

Wäre ich blumengleich
verliebt ich mich als Akelei
in eine Sonnenblume

in erd'ger Krume
würd' Samen kunterbunt gemischt
zum bunten Allerlei

Internet-Tipp: " target="_blank">


 hl antwortete am 01.03.06 (20:39):

Noch ist es nicht so weit. Aber der Frühling naht mit seinen ersten Boten. :-)



Frühlingsläuten

Blütenzarte Weise
Glocken klingen leise

Schwellende Knospen heben ihr Köpfchen
Sonnenstrahl fällt auf Silbertröpfchen

Zarte grüne Triebe
stark wie Frühlingsliebe

Internet-Tipp: " target="_blank">


 Marieke antwortete am 01.03.06 (21:39):

Joan, roby, hl-
Dank allen von Herzen! Bis dann!


 hl antwortete am 03.03.06 (19:08):

Interpretation einer aus der Ferne beobachteten Liebesgeschichte, die leider kein Happy End hatte



hoffnungslos mutlos


und da fanden sich zwei
alleine, der eine
einsam, die andre

und sie gingen aufeinander zu
festen Schrittes, der eine
zögernd, die andere

und sie sprachen miteinander
bewusst, der eine
ungläubig, die andere

und sie berührten sich
stark, zärtlich, der eine
vorsichtig, zärtlich, die andere

und sie träumten voneinander
voller Hoffnung, der eine
voller Ängste, die andere

sie wollten lieben, einander
für immer, der eine
die andere.. ging fort.

/hl


 nopi antwortete am 08.03.06 (09:10):

Ein Tritt in den Hintern !

Die Agonie breitet aus ihren Schleier,
erstickt das Leben unter Schutt und Gestein,
das Land ist zertruemmert, nur die Gedanken sind freier,
das Schicksal der Deutschen, es sollte so sein.

Doch fleissige Haende schwingen Schaufel und Hammer,
der Sonne Strahlen noch im Rauche gehuellt,
der Wille nach Leben erstickt Schmerz und Jammer,
und die Leere des Raumes wird mit Zukunft gefuellt.

In Hallen rumoren schon bald die Maschinen,
der erste Kaefer lauft in Wolfsburg vom Band,
von Spass spricht noch niemand, denn alle nur dienen,
dem in Truemmern noch aechzenden Vaterland.

Maenner und Frauen, Junge und Alte,
sie sprachen nicht viel sondern packten mit an,
gelobten "nie wieder Krieg", dass der Schwur ewig halte,
ja, so war es, als der Aufschwung begann.

Jahre der Arbeit, Jahre voll Schweiss,
das Land erwachte zu quirligem Leben,
dann die Rente gekuerzt, als Dank fuer den Fleiss,
sie haben doch alles fuer die Zukunft gegeben.

Kein Dank fuer die, die das Land aufgebaut,
ein Tritt in den Hintern ist was sie erhalten,
die Nachkommen haben ganz munter die Zukunft versaut,
doch dafuer soll'n nun die Rentner herhalten.

Die Moral ist im schwinden, korrupt ist das Land,
Betrug im Asyl, Misswirtschaft und Schwindel,
die Bildung im Eimer, degeneriert der Verstand,
die Strasse regiert von Verbrechergesindel.

Die geistige Wiege der Dichter und Denker,
erloschen die Glut, die solches viollbracht,
und schaust du dich um, nur unfaehige Lenker,
mach weiter so Deutschland, und dann gute Nacht !

G. Nopens


 Roby antwortete am 08.03.06 (12:25):

Das Gedicht strahlt Wärme und Kälte aus, Nopi. Es klingt so, als ob du sehr verbittert bist. Aber irgendwo schaut trotzdem Wärme hervor. Handwerklich finde ich es auch gut gemacht. Zum Thema Kälte ist mir dies heute eingefallen:

Kälte

He hochmut, mach platz ,du wicht
die eiskönigin erscheint
lächeln als farce
böze augen

zerschmettert die wärme
nehmt den kindern das licht
schlagt die schwachen
sprüht gift, gift, gift

schaut in meinen spiegel
einfältige gaffer, faule, blöde
mein ist die wahrheit, seht ihr euch?
liebe gibt es nicht!

verjagen
beschimpfen
zertreten
die eiskönigin tanzt

kälte ist zufrieden
böze augen strahlen
eisige ruhe
schmutziges licht

ein schrei
frühling!


zwinkert
Roby


 hl antwortete am 08.03.06 (15:56):

Klasse!!


 wanda antwortete am 09.03.06 (08:45):

nur ein Haiku - heute speziell für Karl


Kälte im Herzen,
da weiß ich was man tun kann:
Lesen im ST


 Roby antwortete am 09.03.06 (09:39):

Sach ma, Wanda.... grübel.... watt für eine Mischung is denn eine

Haiku?

Haste am Ende ein H vergessen?

...datt kommt davon, wenn Kühe baden gehn...


zwinkert
Roby


 Roby antwortete am 10.03.06 (13:28):

Entschuldige, statt einer albernen Bemerkung
hätte ich mich ja erst mal schlau machen können.

Haiku war mir tatsächlich nicht bekannt. Nun haste mein
Interesse geweckt.

Danke.

sagt
Roby


 wanda antwortete am 12.03.06 (08:38):

Roby, was ist los
Sprachlosigkeit ob Haiku ?
Irren darf jeder.


 Heidi_hl antwortete am 13.03.06 (13:02):

Haiku ;-)

Kalter Winterwind.
Suche die Wärme im Herz
zum Weitergeben.


 wanda antwortete am 15.03.06 (07:17):

Das Metronom stoppt -
in bözen kalten Hirnen
setzt der Rhythmus aus.


 Joan antwortete am 15.03.06 (11:13):

ein zu(zwanzig unter)null

So`n kleiner Spatz
so winzige Kraft
wie der das schafft
nicht zu erfrieren
bei Nacht----
und obendrein
überm Frühstückstee
mich auszupfeifen
im Schnee!


 wanda antwortete am 15.03.06 (14:08):

(weil ich hl was "anderes" schuldig bin)

Hommage

Dies ist ein Gedicht für Johannes,
ein Kind meines Mannes.

Den ich sehe, wie er in der Hocke,
auf den Fußballen sich haltend,
mit vibrierendem Rücken und gesenktem Kopf,
mit behutsamen Fingern die Blumen ordnet am Grab.
Der so das Unbegreifliche zu begreifen versucht
und das anfasst, was fassbar ist,
um nicht im Unfassbaren zu erstarren.

Den ich sehe, wie er tanzt,
wie er stampft und wirbelt und springt und schwebt,
wie er mit der Beweglichkeit und der Ausstrahlung
seines Körpers spielt,
so wie ich mit Worten,
die plump dagegen sind.

Wie er schön ist,
wie er strahlt,
und wie er den Applaus schon wittert.

Den ich höre, wenn mein Anrufbeantworter
seine Stimme speichert,
die Stimme, die der seines Vaters so ähnelt,
die Stimme, die Besorgnis ausdrückt,
Anteilnahme signalisiert und auch Enttäuschung,
weil ich wieder nicht zuhause bin.

Habe ich wirklich "zuhause" gesagt ?

Dies ist ein Gedicht für Johannes,
den Freund, den Sohn meines Mannes.

November 1998


 kropka antwortete am 15.03.06 (15:06):

wanda, das ist w u n d e r s c h ö n !


 kropka antwortete am 15.03.06 (18:30):

wanda, das ist so traurig, dass ich..
dass mir die worte fehlen.


 Joan antwortete am 15.03.06 (23:25):

ganz Nähe ---ganz zärtliche Ferne---

es muss toll sein,Dich zu kennen,Wanda.


 wanda antwortete am 16.03.06 (08:27):

danke, ich wollte damit nur zeigen, dass man auch in schweren Zeiten, und wie ich meine dann erst recht, schreiben kann, bezw. sollte.


 Heidi_hl antwortete am 17.03.06 (18:05):

Gruss an Wanda :-)
---------------------




Es gibt Menschen, die haben keine Wurzeln. In Kinderjahren aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen, vielleicht auch mehrmals, gelingt es ihnen nicht, Fuss zu fassen. Sie haben keine Heimat, keinen Ort oder kein Land von dem sie sagen können "das ist zu Hause". Trotzdem empfinden sie Heimweh, Heimweh nach einem Ort den es nicht gibt.


Lied gegen das Heimweh zu singen


Gestern war ich in einer Stadt
die lange mein Gesicht gesehen hat
vertraut, bekannt und doch
.. fremdes Land

Ich bin in mir zuhaus
ich bin in mir daheim
werd' immer fremd dort draussen sein

Verweile hier, verweile dort
fühle mich wohl an manchem Ort
vertraut, bekannt und doch
.. fremdes Land

Ich bin in mir zuhaus
ich bin in mir daheim
werd' immer fremd dort draussen sein

Heut' fahre ich in 'meine' Stadt
in der ich Raum und Arbeit hab'
vertraut, bekannt und doch
.. fremdes Land


Nirgends ist zuhaus
nirgends ist daheim
nur in mir selbst kann ich zufrieden sein

/12.März 2006 (Entwurf)

Internet-Tipp: " target="_blank">


 Heidi_hl antwortete am 23.03.06 (20:35):

hellwach

manchmal bin ich
unendlich müde

müde der worte
lebensmüde
todmüde
müde des kampfes
hundemüde

doch niemals bin ich
müde der liebe
die liebe weckt worte
weckt leben
weckt kampf

manchmal bin ich
hellwach vor liebe

/hl


 Roby antwortete am 23.03.06 (21:52):

Im ST stehen die schönsten Zeilen
tief unten
Bin traurig - hab euch übersehen � 13 Tage lang.


 Heidi_hl antwortete am 23.03.06 (22:49):

:-) wenn du noch tiefer gehst, Roby, findest du im alten und neuem Archiv weitere 17 Kapitel der 'Eigenen Lyrik'.

Hier /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a128.html

fing es an.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a128.html


 Joan antwortete am 23.03.06 (22:52):

Vertreibungen

Wände
Mauern
sich anzulehnen
kühl
vertraut
Heimat zu nennen:
Der Krieg nahm sie uns
Der Krieg
für den wir damals
noch Kinder waren.

Wände
Mauern
sich anzulehnen
kühl
vertraut
Heimat zu nennen:
Ein Krieg nahm sie uns
Ein Krieg
durch den wir heute
uns Fremde wurden.


 Heidi_hl antwortete am 25.03.06 (21:02):

Ich erinnere mich, liebe Joan .. :-)

----------
Auch aus dem Archiv

Du fehlst mir
obwohl Du nie Teil von mir warst
nur in meine Träume
habe ich Dich hineingenommen
Dein Lächeln
Deine Stimme
es gab Momente der Übereinstimmung
seltsam, nicht greifbar
Du fehlst mir
manchmal dachte ich...

hl


 Heidi_hl antwortete am 26.03.06 (03:11):

Gruss an Ewa


bitte,

bleib doch
sieh', es gibt so viele Worte
ungesagt und ungelesen

ich sehe
deine Augen tränenreich
ich fühle
deine Seele, viel zu weich


bleib doch
schau, es gibt so viele Bilder
nicht gemalt und nicht gesehen

du siehst
mit Liebe und mit Herz
du fühlst
die Freude und den Schmerz

bleib doch
hör' die leisen Lieder
gefühlt, geschrieben
auch für dich

/hl


 wanda antwortete am 26.03.06 (10:04):

Pakadonien
durchlöchert wie ein Käse,
Wohnhöhlen locken.

Pladdern vom Himmel
Dauerregen Ende März -
Erde schäumt zurück.

Liebe und Hoffnung
sind meistens die Themen hier
warum eigentlich ?


 Heidi_hl antwortete am 26.03.06 (11:36):

Weil die Liebe zum Menschen und die Hoffnung des Menschen Grundlage des Lebens ist, Wanda. :-)


 kns antwortete am 26.03.06 (14:21):

Antwort

Warum Käse Löcher hat?
Darum.

Warum aus Wolken Regen fällt?
Darum.

Warum es noch Hoffnung gibt.
Ja darum.

Warum Liebe jede,
jeder braucht?

Halt darum.


 Heidi_hl antwortete am 26.03.06 (17:43):

.. und warum schreiben wir manchmal? Richtig.. darum. :-)

Geht es euch auch manchmal so? Dass ein Lied, eine Melodie, ein Text plötzlich Erinnerungen weckt? Erinnerungen an eine Zeit die schon viele Jahre zurück liegt.



Da hilft nur wegschreiben. ;-)



Mittleres Gefühlschaos

Ein kleines Lied erscheint auf meinem Monitor
klingt sanft und leise in mein Ohr
dringt in meine Seele ein
lässt mich ohne Schutz allein

meine Gefühle liegen blank
wie nicht isolierter Draht auf alter Wand
der Funken sprüht - Erinnerung
- als wäre ich noch einmal jung

..

Das kleine Lied klingt in mir nach
ein Spiegel aus vergangener Zeit
es war so weit von mir, so weit,
- dass ich das Herz eines anderen brach

- dass dieses Lied ich selbst einst sang.
Mir scheint, es währt mein Leben lang
nun ist es wieder da
und viel zu nah', viel zu nah'!

/hl


 wanda antwortete am 26.03.06 (18:11):

Das Bedürfnis ist
in Hingabe zu leben
und das geht nicht mehr.


 Heidi_hl antwortete am 26.03.06 (18:41):

Vielleicht, wenn es möglich ist, das Ziel der Hingabe ändern?


zwischenbilanz

als die kälte des winters
auch in mein herz einzog
suchte ich verzweifelt
in meinem leben
ob es einen menschen gibt
der meine sprache versteht
ich fand niemanden

es ist wohl so:
jeder ist allein
vermeintliche gemeinsamkeit
nur zerrspiegel
der eigenen gedanken
glaubhaft
solange sie einander
nicht widersprechen

ich suchte weiter
in meinem leben
nach menschen
die mir halt geben
ich fand nur menschen
die halt suchten
und meine
vermeintliche
stärke

es ist wohl so:
jeder sucht schutz und halt
- in den armen einer frau
- an der schulter eines mannes
- in den versprechungen einer religion
jeder sucht das für immer
verlorene paradies
das es niemals gegeben hat

ich habe die suche aufgegeben
und gebe, was ich noch habe
an wärme, an liebe,
denen, die nicht mehr
danach suchen können
so hat der rest
meines lebens
dennoch einen sinn

/hl


 Roby antwortete am 26.03.06 (21:34):

Nein

die Kälte des Winters
war nie in deinem Herzen
sie klopfte nur an
und verbrannte sich die Finger

Nein

deine Gedanken sind keine Zerrspiegel
Zerrspiegel sind kalte Winter und böze
Sie zerspringen schon bei Kerzenschein
erst recht an meinem Kamin

Ja

Wir suchen
Auch wenn wir gefunden haben
Wir suchen weiter
Suchen ist schön, oft schöner als finden.

Auch wenn ich es nur ahnen kann,
freundliche Augen hab ich eben gesehen

und ein Lächeln....


 wanda antwortete am 27.03.06 (09:41):

Die Kälte eines Winters
prallt an meiner Nasenspitze ab,
Außentemperaturen spielen keine Rolle.

Es ist wohl so: jeder ist allein -
aber doch nur äußerlich.
Und Suchen ist nur schön, für den der hat.

Paradiese gibt es nicht, nur Höhenflüge.
Abstürze sind vorprogrammiert.
Halt alle Sinne scharf und lass dich finden.


 Heidi_hl antwortete am 27.03.06 (19:25):

:-)


nebel

lautlos
bewege ich mich durch den nebel
einer scheinbaren realität

ertaste
mit nicht existenten fingern
menschenherzen

losgelassen
versinke ich in den tiefen
einer irrealen welt

in der ich
nicht
bin

bitte, berühr mich!


 wanda antwortete am 31.03.06 (09:12):

Ich wüßte jemanden,
der kommt aus Weimar.
Er trägt braune Schuh
zum schwarzen Anzug,
aber das stört mich nicht.

Es stört mich nicht,
weil ich es mag, wie er spricht.
Wie er Worte wählt,
Atempausen einsetzt und Hände.

Von dem würde ich mich finden lassen.
Wenn er den Saal betritt,
suchen seine Augen meine - nur kurz.
Langen Augenkontakt habe ich
mit einem anderen,
einem aus Ghana,
Aber dieser hier kommt aus Weimar.

Wir sprechen über Kunst
und nicht über suchen oder finden.
Liebe ist eine Erfindung
und Schuhe haben keinerlei Bedeutung.

Er kommt aus Weimar.


 nopi antwortete am 31.03.06 (11:57):

Sein und Schein

Lyrik ist die Melodie,
die die Zeilen bringt zum schwingen,
ähnlich einer sinfonie,
wo auch Text und Ausklang stimmen.

Worte, die Gefühle schreiben,
doch auch sachlich, kalt und nüchtern,
insgesamt sich suchen, reimen,
dominant, verhalten, schüchtern.

Hier ein Satz und dort ein Wort,
ein Gedanke irgend wo,
Lyrik ist der falsche Ort,
wie das Dinner paßt zum Klo.

Dadaismus, Stolperreim,
wem's gefällt, der soll es schreiben,
so was kann nicht Lyrik sein,
auch wenn's übt sich im verkleiden.

Nicht nur der Gedanke schwingt,
sondern die Gestalt, die draus erwächst,
gleich dem Sänger, der da singt,
nicht dem Schüler, der da kleckst.

G. Nopens


 lola antwortete am 31.03.06 (12:08):

Mein Logox 3-Poet meinte dazu heute morgen:

Lachen

Der Wolf
Die Gabel hüpft auf
und
die Regel
Blume der Strauch - kreisen
das würgige Gedicht
hofft auf die Wonne
brennen
Wurm, die tolle Unwucht
Schimmer klopft an
und
die schlimme Ameise scheint

(Nach abermaligem klick auf "erstellen" ließ er folgendes von sich:)

Werke

Das Werk welkt
- sprechen -
die besondere Ameise,

die grüne Wucht
- mischen -
Besuch gewinnt hellen
Gräser sagen kleine Gräser

das schlimme Geschmier kalkuliert
und
das rot leuchtende Vergehen
grüßt die Frau
und
die Murmeln kreisen
die
-

(Ein dritter Versuch ergab schließlich folgendes Poem:)

Flecken

die weisen Wolkenkratzer denken - mischen - Gesänge verpuffen großen Blumen

das Vergehen und die welke Buche
der große Satz und Anwalt hüpft auf

Vorgehen - genießen - das Lachen kalkuliert Gräser mischen
der Mann versagt - sprechen - die

der würgige Anwalt kalkuliert und Besuch
Schimmer denkt - denken - Wolkenkratzer saugen

die - sprechen - das Rudel welkt
Gras - sagen - die Regel

-
Danach habe ich einige Stunden gebraucht um mich im tiefgreifenden Gespräch mit dem Logox-3-Psychiater ("Wo liegt das Problem?", "möchtest du da noch näher drauf eingehen?" "Wenn du meinst." "Das scheint dir wichtig zu sein." "Ach daher kommt das." etc.) von dieser erschütternden poetischen Erfahrung zu erholen. :)

Internet-Tipp: https://www.logox.de/


 Heidi_hl antwortete am 31.03.06 (16:13):

Für nopi - weil es gereimt ist und weil es gerade passt ;-)

Frühlingsruf

Grau und feucht sind noch die Tage,
wolkenverhangen der Blick.
Frühling, du ferne Sage,
wann kehrst du zurück?

Ich träume: Auf grünen Wiesen
mit zarten Gräsern und frischem Moos
sich warme Sonnenstrahlen ergießen,
ein Schmetterling fliegt auf meinen Schoß.

Die kleinen Sänger sind wieder da
und der Gesang der fröhlichen Schar
macht das Herz mir weit und die Seele froh,
der Winter verschwindet im Nirgendwo

Frühling du ferne Sage,
wann kommst du und bleibst bei uns?
So grau und nass sind noch die Tage,
komm, schenk uns endlich deine Gunst!


 wanda antwortete am 31.03.06 (18:22):

oh, Sturm im Wasserglas - tut mir leid, dass einige sich auf den Schlips getreten fühlen - persönlich finde ich es gut, dass hier endlich mal was los ist :-)))


 kropka antwortete am 01.04.06 (11:14):

Joan antwortete am 27.01.06 (16:20):

Nadelstiche. Ich weiss nicht,worum es geht--nur-warum scheint mir der Ton auf dieser Seite oft so gehässig zu sein ! Vor ein paar Jahren schrieben hier nicht drei "Poeten",sondern mindestens viermal so viele,und dann jeweils ein oder höchstens zwei Gedichte aufeinmal.Diese Schreiber -und ebenso Leser -innen sind verschwunden,jedenfalls im ST.E.L.
So viel verlorene Zeit! Und schädlich fürs öffentliche "Dichten".Joan

Ja, Joan. Nicht nur schädlich, auch traurig.
Es muss toll sein, Euch zu kennen, Joan, hl, nopi, kns, Roby und...
:-)
herzlich kropka


 wanda antwortete am 02.04.06 (09:03):

Reimen ist ein Kinderspiel
und wer das mag, kriegt nie zu viel.
Herz auf Schmerz und Knall auf Fall
Sein auf Schein und Schall auf Ball.
Jeder wie er mag und kann
ich steh anders meinen Mann
allen Dichtern hier viel Glück,
ich zieh mich erstmal zurück.