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THEMA:   Helene Liesemeier

 5 Antwort(en).

Spiez begann die Diskussion am 03.04.06 (21:12) :

Guten Tag
Gestern war ich in einem Konzert. Die formidablen jungen Künstler präsentierten unter anderem eigene Vertonungen hochkomischer Gedichte einer gewissen Helene Liesemeier. Auch auf deren Biographie wurde detailreich eingegangen und die hörte sich derart fantastisch an, dass ich vermute, die beiden haben sich einen Scherz erlaubt und alles erfunden. Im Netz habe ich bisher nichts über die Dame gefunden. Das spricht ja schonmal für den Verdacht, oder? Sie soll also Ende 19. Jh. geboren sein als Bauerstochter in Westfalen. Für kurze Zeit sei sie an der Uni Münster eingeschrieben gewesen.
Wer weiss was oder hat eine Idee für weitere Nachforschungen?
Danke aus der Schweiz


 dirgni antwortete am 03.04.06 (22:19):

Vielleicht hilft Dir diese Seite:
https://www.lwl.org/LWL/Kultur/mein_18_November/tagebuch_westf/liesemeier/index2_html


 maedel antwortete am 04.04.06 (09:33):

ist bekannt auch unter:

"Lenchen Liesemeier"

Helene �Lenchen� Liesemeier wurde am 05.12.1897 auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Heßloh bei Heiden geboren. Nach dem Abschluss der Volksschule besuchte sie im Jahr 1915 die Landwirtschaftliche Haushaltungsschule in Gohfeld bei Löhne und 1916 einen Kurs an der Handelsschule Detmold. Anschließend erhielt sie eine Anstellung als Verwalterin auf einem Gut in Buschow in Brandenburg. In den folgenden Jahren arbeitete sie als Sekretärin und als Verwaltungskraft auf verschiedenen Höfen und in Krankenhäusern. 1936 kehrte sie nach Heßloh zurück und lebte dort zusammen mit ihrem ebenfalls unverheirateten Bruder auf dem Hof der Eltern. 1987 starb Lenchen Liesemeier.
1914 begann Lenchen Liesemeier Tagebuch zu führen. Wenige Tage nach der ersten Eintragung befand sich Deutschland im Kriegszustand. Das Tagebuch begleitete das junge Mädchen die Kriegszeit hindurch bis in den April 1919.


Meine 1. Schwiegermutter wusste sehr viel über die Liesemeier's zu erzählen.

Ich setze Dir den Link von dirgni nochmals rein, damit du die Seite direkt anklicken kannst.

Internet-Tipp: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/mein_18_November/tagebuch_westf/liesemeier/index2_html


 schorsch antwortete am 04.04.06 (16:49):

Spiez, kennst du am Blüemlisalpweg 10 jemanden?


 Spiez antwortete am 05.04.06 (23:56):

Nein, das sagt mir leider nichts. Ich kenne Spiez nicht besonders gut, nur besagtes Konzert war eben in der Nähe. Was nun dieses Lenchen betrifft, scheint das wirklich eine etwas andere Figur zu sein. Na, mal sehen. Vielleicht melde ich micht einfach direkt bei den Künstlern. Die Gedichte waren jedenfalls zum Schiessen.


 Elihu antwortete am 23.05.06 (11:19):

Ein Auszug aus einem anderen Forum, möglicherweise vom selben Poster:
Dort schreibt INTERLAKEN:
Hier also eine vierzeilige Kostprobe:

Egalité
Ob Frau oder Mann, ob arm oder reich
Auf der Schüssel sind alle gleich.
Drum wer ein rechter Demokrat
Beim Scheissen keine Eile hat.

(HL, 1909)

Zynismus pur, nein?
Benno von Wiese schliesst sein Vorwort so:
"... und nachdem die Verlagskommission die vorliegenden Gedichte trotz meines mit Nachdruck vorgebrachten Rats nicht in "Die deutsche Lyrik" aufnehmen wollte, soll diese Veröffentlichung mithelfen, Helene Liesemeier, die schon zu Lebzeiten so viel erleiden musste, nun endlich späte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Dazu fühle ich mich verpflichtet - als Literaturwissenschaftler und noch mehr als Mensch."

ALS ANTWORT will ich versuchen, das Beispiel etwas zu analysieren.

Zunächst die ersten beiden Zeilen:
Da nehme ich einmal an, "Schüssel" bedeutet eine WC-Schale (geht aus dem zweiten Teil hervor).
Richtig würde ich sagen, sind die Attribute "arm oder reich", da sich dadurch zwar die Art der Schüssel, nicht aber die Funktion ändert.

Wohl aber gibt es Unterschiede zwischen Frau und Mann!

Also ist der erste Teil des Werkes nicht schüsslig (äha, ich meinte schlüssig! Ein doppelter Versprecher, einesteil wegen der Ähnlichkeit und andererseits, da ich Österreicher bin, und unser Bundeskanzler so heißt. Na gut, vielleicht fällt das auch unter Ähnlichkeit?)

Beim zweiten Teil muss aber mein Verständnis passen!

Ich kann selbst als Österreicher nicht die Logik dahinter entdecken, warum gerade ein Demokrat dabei keine Eile haben soll?
Wäre doch gerade das Verweilen des Augenblickes (ich weise damit auch gleichzeitig auf die soeben stattgefunden Diskussion hier unter Faust 1 hin) als assozial zu bemerken.
Und würde gerade ein solches Verweilen als Ergebnis eine "BRAUNE SOSSE" bei RECHTEN Demokraten zeitigen!

Und jetzt noch kurz zu den äußeren Umständen rund um das Werk:
Benno von Wiese trat 1933 der NSDAP bei. Zeigte aber später einige Distanz zu dieser Ideologie. Helene Liesemeier schrieb das Gedicht 1909, also wahrscheinlich zu einer Zeit, da von Wiese noch vollständige Zustimmung zur "RECHTEN IDEOLOGIE" zeigte.
Womit mir der Bogen zum Inhalt, oder besser AUSDRUCK des Werkes (braune Soße und RECHTEN Demokraten) gelungen scheint.

PS.: Vielleicht sollte man diese Analyse nicht ernst nehmen, ich denke, sie disqualifiziert sowohl den Menschen Liesemeier wie auch von Wiese, ohne dass ich einen von Beiden wirklich kenne! Entschuldigung !

Internet-Tipp: https://[email protected]