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THEMA:   Haiku

 211 Antwort(en).

Miriam begann die Diskussion am 24.08.04 (23:40) :

Zur Einführung einige Sätze von Dietrich Krusche über das Haiku.

"Haiku - das ist die kürzeste aller lyrischen Formen, die wir in der Weltliteratur kennen, dreizeilige Gedichte, im 16. und 17. jahrhundert in Japan ausgebildet und nur dort bis heute überliefert in lebendiger Tradition.
Die klare Poesie und die nur vermeintlich einfache Aussage ist sinnlich unmittelbar nachvollziehbar - wenn man sich darauf einläßt und den Abstand zu überwinden versucht, der unsere "westliche" Kultur von Japan trennt.

Chinesischer Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus leben im Haiku fort, vor allem jedoch ist diese Dichtung geprägt vom japanischen Zen, der im Haiku seinen literarischen Ausdruck findet."

In der Folge werde ich, alternierend mit den Haikus, immerwieder einige Erläuterungen zu dieser lyrischen Kurzform bringen.
Nur eines noch : es gibt auch deutsche, sehr schöne Haikus.


Vollmond im Herbst -
schattenhafter als Bäume und Gras
die Menschenschatten.

Baishitsu (1768 - 1852)


An einem Abend im Herbst
ist es nicht leicht,
ein Mensch zu sein.

Issa (1763 - 1827)


Enigma antwortete am 25.08.04 (08:32):

Tu das, Miriam; ich freue mich schon drauf.

Ein kleines Mädchen
lehrt seine Katze tanzen
im Frühlingsregen.

Issa


wanda antwortete am 25.08.04 (09:37):

ich muss mal nachfragen, ist es nicht so, dass ein Haiku nur dann ein solches ist, wenn es fünf Silben, sieben Silben und dann noch einmal fünf hat ?

im morgennebel
blinkten kleine kristalle
nur für mich allein


Miriam antwortete am 25.08.04 (09:52):

Guten Morgen zusammen,

@Wanda, das stimmt genau, es sind "drei Wortgruppen, die zusammen nicht mehr als siebzehn Silben umfassen....Die Verteilung der Silbenzahl...ist fünf-sieben-fünf." (Dietrich Krusche)

Ob da doch noch Abweichungen zu finden sind, kann ich jetzt nicht sagen.

In der andern Welt
wünsche ich mir einen Fluß
und ein paar Bäume.

Michael Groissmeier (geb. 1935 in München)


Zacharias antwortete am 25.08.04 (09:58):

Sorry!
Quelle:
https://www.haiku-plus.de/haiku.html

Internet-Tipp: https://www.haiku-plus.de/haiku.html


Enigma antwortete am 25.08.04 (10:01):

Genau so habe ich die Regeln auch gelesen. Mich faszinieren die Haiku auch. Insbesondere liebe ich auch die von Basho.

"Kinder mag ich nicht."
Wer so spricht, dem blühen
auch keine Blumen.

Matsuo Basho


Miriam antwortete am 25.08.04 (10:08):

Liebe Enigma,

wollten wir uns nicht mal kurz in einem der Chatrooms verziehen? Weisst Du es noch?
Bin heute den ganzen Tag zuhause


schorsch antwortete am 25.08.04 (10:10):

Es geht noch kürzer:

Wo sind sie
die Blumen
im Winter?


Enigma antwortete am 25.08.04 (10:26):

Liebe Mirim,

das habe ich auch nicht vergessen.
Habe mich auch schon registrieren lassen unter meinem Nick Enigma.
Denktst Du auch an den "Family-Chat"? Haupt- oder Nebenraum?
Ich gehe ca. um 12.00 Uhr essen und dann ein bisschen flanieren. Also vorher oder nachmittags oder am frühen Abend?

Aber vorher noch ein Bonbon:

Kleiderwechseltag -
Neu gewandet sitz`ich hier
aber ganz allein

Issa


Miriam antwortete am 25.08.04 (12:09):

Liebe Enigma,

habe erst jetzt Deine Zeilen gelesen, also würde ich Dir 15:00 vorschlagen, im Nebenraum. Sollte der belegt sein, versuche es mit dem "Weinkeller". Erst auf Vorschau klicken.

Hoffentlich klappt es, wenn nicht, schlage Du eine andere Uhrzeit vor. Nicht am Abend, denn um 20:00 ist französisch Chatten angesagt im bistrot.

Bis später!

Miriam


jako antwortete am 25.08.04 (13:43):

Das mit den Regeln hatte ich total vergessen.

Aber in dem Beispiel von Basho "Wer so spricht, dem blühen"
sind es ja nur sechs. Oder ist eine wegen der Übersetzung auf der Strecke geblieben?


Miriam antwortete am 25.08.04 (13:55):

Liebe jako,

habe meine Finger zum Zählen um Unterstützung gebeten. Ich zähle auch nur 6 :

wer so spricht dem blü hen.

Du könntest recht haben: es wird wohl bei Übersetzungen die Regel der 5-7-5 nicht immer einzuhalten sein.


Enigma antwortete am 25.08.04 (14:11):

Hallo, Ihr Lieben,

jetzt schreibe ich den Text mal auf, aus dem ich "meine Weisheit bezogen" habe:

"Das klassische japanische Haiku besteht aus siebzehn Silben, meist*) im Rhythmus 5-7-5 Silben. Es beschreibt ein Naturerlebnis in einer bestimmten Jahreszeit, wobei diese meist durch ein Jahreszeitenwort (kigo - z.B. Knospen für Frühling) bestimmt ist. Es gibt in Japan unterschiedliche Sammlungen von kigo, verschiedene Schulen haben sich herausgebildet. Die japanische Sprache hat zur Gestaltung einer Gedankenpause eigene Wörter, die nur im Haiku Verwendung finden (Schneidewörter - kireji)- . In Japan und in der ganzen Welt wird darüber diskutiert, ob die strenge 17-Silben-Form heute noch verbindlich ist. Dabei muss beachtet werden, dass "Silben" im Japanischen nicht immer identisch sind mit dem, was wir darunter verstehen........"
*) meist, also wohl nicht verbindlich

Liebe Grüsse
Enigma
PS
15.00 Uhr o.k.


Medea. antwortete am 25.08.04 (14:49):

Die Sonne steht hoch.
Der Himmel spiegelt das Blau
weit in Deinem Blick.


Enigma antwortete am 26.08.04 (07:36):

Krank auf der Reise,
jagen auf trockenem Feld
Träume im Kreise.

Basho


Miriam antwortete am 26.08.04 (11:32):

Wo ich lebe,
gibt's Vogelscheuchen
mehr als Menschen.

Chasei (1777-1846)


Herbstnacht -
das Loch in der Tür
spielt Flöte.

Issa (1763-1827)


"Abgesehen von seiner Begrenzung auf siebzehn Silben, kennt das Haiku drei "Regeln". Diese Regeln sind von den Dichtern der "Haiku-Zeit", die im siebzehnten Jahrhundert begann und mit dem neunzehnten endete, erstaunlich konsequent und anscheinend mühelos eingehalten worden - einzelne Abweichungen davon (auch von der Silbenzahl siebzehn ist gelegentlich abgewichen worden) sind unbedeutend.

Die Regeln lauten:

1. Haiku soll, und sei's nur in einer Andeutung, einen Naturgegenstand erwähnen außerhalb der menschlichen Natur;
2. es soll sich auf ein einmaliges Ereignis (die Situation) beziehen;
3. das Ereignis (die Situation) soll als gegenwärtig dargestellt und nicht als vergangen berichtet sein....

...All diese Regeln zielen auf das gleiche: das Haiku soll konkret sein."

(Dietrich Krusche)


Enigma antwortete am 27.08.04 (09:17):

Guten Morgen alle,

noch ein Haiku? Bitte sehr!

Sommerregenguß -
doch hundert Schritte weiter
lacht er schon wieder,.

Kachin


Miriam antwortete am 27.08.04 (09:55):

Guten Morgen,

vorläufig ein Haiku, sollte ich Nachmittags mehr Zeit haben, werde ich weiterhin über das Haiku einiges schreiben.

Der Quell des Himmels
ergießt sich in den Weiher,
füllt ihn mit Sternen.

Michael Groissmeier

Liebe jako, falls Du vorbeischaust :
Es scheint mir tatsächlich so zu sein, dass bei den Haikus die nicht übersetzt sondern in Originalsprache hier wiedergegeben werden, die Regel 5-7-5 eingehalten wird.


jako antwortete am 27.08.04 (19:36):

Ja, ich habe vorbeigeschaut, aber habe im Moment keine Muße, über einen Haiku nachzusinnen. Ich freue mich aber, hier durch Euch mehr darüber zu erfahren.
Also, auch wenn ich nichts sage - ich bin dabei!
Und alles Wissenswerte kopiere ich mir.


Enigma antwortete am 28.08.04 (08:41):

Guten Morgen,

noch ein Siebzehnsilbler: :-)))

Abenddämmerung.
Die sinkende Sonne bringt
Wolken zum Leuchten.

Ernst Ferstl


Miriam antwortete am 29.08.04 (23:17):

Herbsanfang -
was sieht der Wahrsager
erschrockenen Blicks?

Buson (1715-1783)


Ich dreh mich um -
der Mann, der mir entgegenkam,
vergeht im Nebel.

Shiki (1866-1902)

"Durch die Einbeziehung eines Dings außerhalb der menschlichen Innerlichkeit wird das Haiku anschaulich; die Festlegung auf ein Bestimmtes Ereignis (eine bestimmte Situation) verhindert ein Abschweifen ins sentenzenhaft-Allgemeine; die Beschränkung auf die Gegenwart macht die Konfrontation mit den Dingen unmittelbar, scheidet die deutende Bewußtheit des Danach von vornherein aus....
....der Hörer, Leser bekommt die Dinge, von denen das Haiku sagt, dicht vor sich hingestellt..."


Enigma antwortete am 30.08.04 (07:55):

Des Mondes Schimmer
Die vier Tore, vier Lehren
sind dennoch nur eins.

Basho


jako antwortete am 30.08.04 (08:10):

Der Schrei der Gänse
durch dichte Nebelschwaden,
das Dorf ist erwacht.

jako


Miriam antwortete am 30.08.04 (08:32):

@jako, ich bin ganz veblüfft! Zu-ga-be!!!


wanda antwortete am 30.08.04 (08:44):

im abendwind segeln
den geliebten im rücken
die nacht kann kommen


jako antwortete am 30.08.04 (11:39):

@miriam,

wieso verblüfft? man/frau ist doch lernfähig *lach*.
Haikus werden zukünftig nur am Frühstückstisch "gebastelt". Die "Dinger" sind ja gar nicht so leicht, wenn man die Regeln beachten will.


ricardo antwortete am 30.08.04 (13:07):

Gestern am Abend
ein Gewimmel von Kindern,
Überraschung und Glück..


Medea. antwortete am 30.08.04 (18:34):

Wildgänse fliegen
singend in ein fernes Land.
Und meine Träume?


jako antwortete am 30.08.04 (19:34):

Herbstliche Winde,
die prallen Äpfel am Baum
fallen zuboden.


jako antwortete am 30.08.04 (19:38):

Man kann ja richtig Haiku-dichten-süchtig werden *ggg*


Miriam antwortete am 30.08.04 (20:34):

Nichtsahnened, habe ich hier ein Thema angefangen. Und was geschieht?
Schlummernede Talente werden geweckt, es stehen die Poetinen und Poeten Schlange um zu Worte zu kommen, überbieten sich mit wunderbaren Bilder, Klänge, Gefühle...

Jako frühstückt nochmals gegen Abend, denn laut Aussage von 11.39 "werden Haikus nur am Frühstückstisch gebastelt..."


Enigma antwortete am 31.08.04 (09:22):

Welch Baumes Blüte
diesen Duft verströmt,
ist mir nicht bekannt.

Basho


juergen1 antwortete am 31.08.04 (11:16):

schorsch am 25.08. (10:10):

>> Es geht noch kürzer:

Wo sind sie
die Blumen
im Winter? <<

Schorsch, es geht noch viel kürzer: ( 2 - 1 - 2 )

<satire>

Geldbörse -
leer -
Scheisse !

</satire>

( Miriam wird mir verzeihen )


ricardo antwortete am 31.08.04 (17:49):

Heitere Briefe
können traurig machen
ohne ein Echo


jako antwortete am 31.08.04 (21:32):

Tja, miriam, jako ist a) verfressen und b) inkonsequent.
Dafür schaffte ich es heute Morgen nicht beim Frühstück, hatte ich wahrscheinlich vorausgesehen. Denn c) bin ich ja auch noch Hellseherin *grins*

Aber die anderen erfinden scheinbar ihre eigenen Regeln tztztztz....oder aber ricardo muss noch zählen lernen :-)))
Und Juergen1, naja, der macht eh immer was er will.

Bitte nicht böse sein, ist alles nicht bierernst gemeint.

Nun aber zur Sache (Frage an Miriam): m ü s s e n Haikus immer ein Naturerlebnis sein? Oder sollten sie das möglichst? Das ist ja fast wie Malerei.

Das sagt ein neugeborener Haiku-Fan


Miriam antwortete am 31.08.04 (22:32):

Lieber neugeborener Haiku-Fan, jako!

Sobald mir so eine Frage gestellt wird, greife ich sofort zum Haiku-Büchlein mit seinem erklärenden Teil.
Heute ist es sehr spät geworden, hatte in der Kneipe schon erwähnt, dass ich pausenlos im Einsatz war.

jako, ich denke schon, dass der Haiku viel mit Malerei zu tun hat. Als ich dies bei dir las, hatte ich ein kleines Aha-Erlebnis : deswegen also liebe ich den Haiku.

Jetzt übergebe ich das Wort wieder Dietrich Krusche :

"Durch drei Jahrhunderte haben alle großen Dichter Japans und mit ihnen alle kleinen und kleinsten, haben praktisch alle Japaner der in Frage kommenden Klassen der Gesellschaft Haiku gedichtet: haben Haiku-Konstellationen aufgespürt in ihrem Leben, Haiku-Erfahrung eingesogen, Haiku-Silben ausgeblasen, den Haiku-Schlag geführt nach dem Sein der Welt. Haiku war Kunst und Religion, Sport und Unterhaltung - Haiku wurde zu einer gesellschaftlichen Institution.

Mit dem Fortschreiten der Haiku-Tradition ergab sich, daß bestimmte jahreszeitlich bedingte Lebenssituationen (Wintereinsamkeit, Frühlingsmelancholie, Durchglüht-sein von Sommerglut, Todesahnung im Herbst) und damit verbunden bestimmte atmosphärische Erscheinungen (Schneetreiben, Frühlingsregen, Sommerdunst, Herbststurm), außerdem bestimmte Pflanzen (Kamelie, Pflaumenbaum, Kirschbaum, Ginster, Chrysantheme), bestimmte Tiere (Frosch, Spatz, Krähe, Libelle, Schmetterling, Kuckuck, Nachtigall) besonders haiku-fit sind.

Da man zur Repräsentation all dieser "Dinge" im Haiku keine umschreibenden, bewußtseinsspiegelnden, keine künstlich-schönen Worte brauchen konnte, weil sie die Distanz zu den Dingen vergrößert, die direkte Konfrontation mit den Dingen "so wie sie sind" verhindert hätten, war man angewiesen auf die Grundworte der Sprache, deren Zahl eng begrenzt ist.
Auch wenn sich im Laufe der Zeit die Zahl der Worte, die haiku-fit angesehen wurden, vergrößerte, ergab sich schon in der Wortwahl eine Tendenz zum Stereotypen.


hl antwortete am 31.08.04 (22:39):

Den Haiku-Freunden empfehle ich diese Seite:

https://www.haikulinde.de/Haiku/Haiku-welt.htm

Internet-Tipp: https://www.haikulinde.de/Haiku/Haiku-welt.htm


jako antwortete am 31.08.04 (23:16):

Liebe Miriam,

da ich ja kein Wissen über Haiku habe und auch kaum Zeit (Du weißt warum), selber zu recherchieren, ist mir das Gespräch mit Dir sehr wichtig, aber auch, oder besser u n d meine Empfindungen, wenn ich versuche, einen zu "basteln". Das erlebe ich so, wie wenn ich früher meine Stoffbilder entwarf. Ich sah sie im Geiste vor mir, dann suchte ich die geigneten Stoffe aus und fing an zu schnippeln.
Und nun bemühe ich mich zu lernen, auch Haikus zu "malen". Mag sein, dass alles in den Anfängen stecken bleibt, weil so vieles andere von mir erledigt werden muss, aber auf jeden Fall bedeuten sie eine große Bereicherung für mich. Wenn ich mal nicht mehr kieken kann, bleiben mir immer noch die Haikus. Das ist doch ein Geschenk! Und eine Perspektive. Das erinnert mich an meinen Vater, der mit 86 nur noch mit einer großen Lupe Buchstaben erkennen konnte, aber er schrieb trotzdem - noch bis einen Tag vor seinem Tode.

Danke auch hl für den Link.


Enigma antwortete am 01.09.04 (07:20):

Voller Ehrfurcht vor
allen Bauern halte ich
meinen Mittagsschlaf!

Issa


Medea. antwortete am 01.09.04 (07:27):

Kleiner Spatz hüpfe
ein Zweiglein im Schnäbelchen,
der Nestbau wartet.


jako antwortete am 01.09.04 (07:41):

Noch vor dem Frühstück:

Der Regen trommelt
große Tropfen auf�s Fenster.
Ich bin eingesperrt.


wanda antwortete am 01.09.04 (08:39):

Kastanien platzen,
sind braun und rund zu sehen,
bald ist es Winter,


Miriam antwortete am 01.09.04 (10:29):

Kühler Regentag -
keinen Einblick gewährt mir
die Irisblüte.

Michael Groissmeier


Nur der Mond und ich
sind zurückgeblieben
im kühlen Wind auf der Brücke.

(Frau) Kikusha-ni (1752-1826)


wanda antwortete am 02.09.04 (07:10):

Eisklarer Hagel
peitscht schräg am Fenster vorbei,
jetzt zittern Blitze.


Enigma antwortete am 02.09.04 (10:06):

Wenn ich nur spreche,
kalt zittern die ippen
im herbstlichen Wind.

Basho


jako antwortete am 02.09.04 (12:49):

In nasser Erde
rekeln sich dicke Schnecken.
Ob sie Freunde sind?


wanda antwortete am 02.09.04 (21:36):

@jako - geht auch nach dem Abendbrot :-))

Pilgern heißt gehen,
sich aufmachen zu sich selbst.
Wer Glück hat, kommt an.


Miriam antwortete am 02.09.04 (22:55):

Ich sei tot, träum ich,
und träumte, ich sei tot und
träumte, ich lebte.

Michael Groissmeier


Träumt schön, und bleibt mir am Leben!


ricardo antwortete am 03.09.04 (08:48):

Vor ihrer Haustür,
einen Augenblick noch
im Duft der Rosen


Arno Herrmann


Miriam antwortete am 03.09.04 (09:11):

Der Fächerverkäufer -
welchen Berg von Kühle trägt er
durch diese Hitze!

Kako (17.Jahrhundert)


Na ja, von der Jahreszeit nichtmehr so aktuell, aber so schön!


Miriam antwortete am 03.09.04 (10:15):

In Jakos Garten :
Die Vögel essen den Rest
Hollunderbeeren!


jako antwortete am 03.09.04 (16:53):

Meine Haikus, neue wie alte, könnt Ihr nun auf meiner Webseite anklicken. Ihr findet sie unter "Erzählungen".
Leider klappen noch nicht alle links, aber dieser scheint zu funktionieren.
Die HP hat immer noch aus Kostengründen ihren alten Namen.

Miriam,
Deinen jako-haiku werde ich auch dort verewigen. Wenn es Dir recht ist natürlich. Man weiß ja nie wegen dem copyright.

Noch viel Spaß

jako

Internet-Tipp: https://www,heilenmitkohljak.de


jako antwortete am 03.09.04 (16:55):

Ich habe einen Fehler beim Schreiben gemacht.
Hier nocheinmal die URL.

Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de


carla antwortete am 03.09.04 (21:56):

Die Heikus gefallen mir außerordentlich gut. Vielen Dank !

Sind Haikus nicht gleichzeitig auch Zeichnungen, die der Zeichnende in einem Strich nach einer Meditation über eine Gedicht =Haiku macht?

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/denkmal/internet/63047/


Medea. antwortete am 04.09.04 (07:25):

Lilie - feuerrot.
Das Herz geht mir auf
Dich so zu sehen.


Medea. antwortete am 04.09.04 (07:29):

Nebel, so schwabernd,
mittendrin im Geheimnis
verschwindet die Welt.


jako antwortete am 04.09.04 (07:38):

Liebe Carla,

vielen Dank für den Link. Da hab ich wieder was dazugelernt.

Das Haiku war also ursprünglich eine Art gehobenes Gesellschaftsspiel. Auch ich habe das Gefühl zu spielen, wenn ich mir welche ausdenke. Deshalb sag ich wohl immer ich "bastle". Festgestellt habe ich, dass sie auf wunderbare Weise meinen Kopf von unnötigen, meist schädlichen Gedanken befreien. Und dass ich gezwungen werde (um die Regeln einhalten zu können), mich auf�s Wesentliche zu konzentrieren. Das wiederum kommt einem auch im Alltag zugute. Nämlich zu lernen, nicht immer ab- oder herumzuschweifen.


jako antwortete am 04.09.04 (07:44):

>>>Nämlich zu lernen, nicht immer ab- oder herumzuschweifen.<<<

Genau darin verstehe ich auch die Verbindung zum Zen-Buddhismus.


Miriam antwortete am 04.09.04 (17:58):

Die Beschäftigung mit Poesie verlagerte sich nach dem Bürgerkrieg in Japan, (siebzehntes Jahrhundert) auch in den Kaufmannskreisen. Vor dem Bürgerkrieg, waren nur die Fürstenhöfe Zentren der Dichtung gewesen.

Dabei wurde die Poesie pragmatischer, gewann oft humoristische, bildhaft-farbige Aspekte.

Weiter nun Dietrich Krusche:

"Basho selbst, der aus einer Samurai-Familie stammte ..auf seinen weiten Wanderungen durch Japan mit Menschen aller Klassen zusammenkam und mit und unter ihnen dichtete, vertrat die Ansicht, daß Poesie, auch wenn sie sich zur Tradition bekannte, nicht artistisch überfeinert, sondern "frisch" sein sollte, "wechselnd mit jedem Jahr"."
.....

"Zu dieser Befreiung von den traditionellen Inhalten japanischer Dichtung kam - vor allem über die Person Bashos - der Einfluss des Zen mit seiner besonderen Auffassung von Welterkenntnis und damit verbundener Erleuchtungserfahrung.
Seit Basho, der in Priesterkleidung durchs Land zog und geradezu als Heiliger verehrt wurde, sind Zen und Haiku nicht mehr zu trennen.

Zen lehrt, daß Erleuchtung erfahren wird in einem Blitz der Intuition, augenblicks ganz - nicht durch Arbeit des Bewußteins, Studiumtheologischer Lehren oder Befolgung mönchischer Lebensregeln. Jede Art von lebendig-sinnenhafter Wahrnehmung kann der Auslöser zu solcher "Erkenntnis" sein : ein Geruch, ein Laut, ein Anblick - oder der Schlag mit dem Stock, wie ihn Zen-Schüler als Erleuchtungshilfe oft übergezogen bekamen. Dem Weltverständnis des Zen nach enthüllt sich die Welt aus sich selbst, wird nicht von außen erhellt. Das gibt dem Zen seine Sinnenhaftigkeit, seine Vertraulichkeit mit dem Konkreten."

Na, das mit der Popo-Glitsche gefällt mir überhaupt nicht.
Wenn wir aber davon absehen, sind wir doch hier eine Menge Zen-AnhängerInen.

Der Gott ist fern.
Die welken Blätter häufen sich
ums verlassene Haus.

Basho


Ritt übers Moor.
Ich lenke das Pferd dorthin,
wo der Kuckuck ruft.

Basho


jako antwortete am 04.09.04 (20:46):

Aber liebe Miriam,
wo hast Du denn etwas von Popo gelesen? *ggg*
Soviel ich erinnere, wird dem Schüler mit dem Stock auf die Schulter geschlagen. Kann mich aber irren. Fand ich aber auch nicht so toll, aber wahrscheinlich wirksam. Ich weiß vom Qi Gong und vom Yoga, wie schwer es ist, sich immer zu konzentrieren.


Miriam antwortete am 04.09.04 (21:17):

Liebe jako,

das finde ich ja noch schlimmer, wenn das weniger gut gepolsterte Teile betrifft, als den Allerwertesten!

Und da es heute etwas trivial zugeht, mute ich Euch noch etwas ausgefalleneres zu:

Flöhe, Läuse -
die Pferde pissen nahe
bei meinem Kissen.

Basho


Miriam antwortete am 05.09.04 (14:05):

Was ist denn? hat Euch das letzte Haiku von Basho verjagt?
Die Sprache verschlagen?
Hat jako noch immer nicht gefrühstückt?

Bei mir hat das Frühstück anscheinend was ausgelöst, denn auf meiner Loggia sitze ich nah an meinem ...na ja, das verrate ich erst im Haiku:


Mein Tomatenstrauch
mit seinen sieben Früchten -
Eine ist blassrot.


jako antwortete am 05.09.04 (17:28):

Ich sagte ja - Frühstücken inspiriert *ggg*

Ich brauche eine Haiku-Auszeit - bin wieder einmal Sklavin meines Gartens.

Und als mir jemand schrieb, sie hätte ihre ersten haikus schon vor fast 60 Jahren geschrieben, überlegte ich, wo ich zu dem Zeitpunkt war. Ich erinnere - ausgebombt, alles verloren, irgendwo auf dem Lande, keinen Zugang zu Büchern oder irgendwelcher Kultur, dafür lernte ich Boogy Woogy und Jigger Bug tanzen und träumte davon, ins Ausland zu gehen. Und ein Jahr später war ich weg. In Stockholm - in meiner Freizeit ging ich auf Jam Sessions oder übte mich im Langlauf-Ski. Kultur? Davon sah und hörte ich nix, denn tagsüber und oft auch bis spät in die Nacht stand ich in der Küche.

So verschieden können Schicksale sein.

Aber das ist ja egal, der eine so, der andere eben anders. Wichtig ist, dass man mit jeder Faser gelebt hat.

Gehört vielleicht alles nicht hierher - aber wohin sonst?

Viele liebe Grüße an alle Haiku-Freunde. Lasst Euch inspirieren. Ich komme auch wieder.


Sofia204 antwortete am 05.09.04 (22:18):

ist es die Gegenwart
die mich am Leben hält
liegt vor und nach ihr
der Rest der Welt?

sündhaft teuer, Euere Inspiration, liebe Dichterfamilie :-)


Miriam antwortete am 05.09.04 (22:36):

Liebe Sofia,

ohne die Form des Haiku diesmals zu benutzen, denn das wären dann nur ca 17 Silben, möchte ich dir sagen wie sehr ich mich freue, dass du dich hier gemeldet hast.
Gestern und auch heute hatte ich mir vorgenommen irgenwie nachzufragen wo du denn geblieben bist. Also sei uns willkommen!

Und noch nach einer Mitschreiberin wollte ich fragen: weiss jemand etwas über Chatti?


jako antwortete am 06.09.04 (07:36):

Vier neue Haikus auf meiner HP.

Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de/Meine%20haikus.html


Miriam antwortete am 06.09.04 (11:05):

Liebe jako,

ich war eben auf deiner Haiku-Seite und finde sie wunderschön. Könntest du nicht doch noch einige zum Direktlesen hier einsetzen?


jako antwortete am 06.09.04 (11:22):

Dein Wunsch sei mir Befehl *lach*

Wird die Welt besser,
wenn wir über sie streiten?
Sie bleibt wie sie ist.

Streitende Menschen
singen mit falschen Tönen.
Die Ohren schmerzen.

Eigentlich sollte es heißen "werden die Menschen besser....", aber das kam dann wegen der 5/7/5-Regel nicht hin.

Haikus-basteln ist eine Tüftelarbeit wie HP�s bauen. Wahrscheinlich gefallen sie mir auch deshalb so gut.


ricardo antwortete am 06.09.04 (11:36):

Ohne Streit kein Frieden,
Wer hat auf ein Scharmützel
nicht insgeheim Lust?


jako antwortete am 07.09.04 (06:36):

Streiten ist sehr leicht,
Friedenmachen vielleicht auch.
Doch richtig zählen? :-)))

Wer war zuerst da?
Harmonie oder der Streit?
Das ist die Frage.

Andere neue Haikus findet Ihr auf auf meiner Seite. Es sind Fragen, die mich beschäftigen, die aber sehr schwer in so knapper Form auszudrücken sind. Die richtigen Worte sind entweder zu lang oder zu kurz. Naja, es ist eben nur ein Spiel.

Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de/Meine%20haikus.html


wanda antwortete am 07.09.04 (08:55):

@liebe jako: Haikus-basteln ist eine Tüftelarbeit wie HP�s bauen.

leider kann ich keine HP's bauen und somit nicht mitreden.
ich mache die Haikus im Kopf beim Treppe scheuern oder wenn ich vor 6 Uhr morgens aufwache oder beim spazieren gehen. Erst, wenn es fertig ist, schreibe ich es auf.
Fummelarbeit ist das nicht, weil ich ja nur Worte tausche.
Manchmal bin ich unschlüssig, was einen ganzen Satz angeht.

Feuchte Dächer im September-Mond,
schlaflos lass ich den Sommer Revue passieren.
Kein Mucks ist zu hören.

hier passt auch - Weit und breit herrscht Stille - ich entschied mich aber für Mucks, damit dieser Ausdruck nicht stirbt. - Das sind so meine Problemchen!!!

Hauch steigt vom Eis auf,
vier verschiedene Kugeln dampfen im verchromten Becher,
gleich lass ichs mir schmecken.


jako antwortete am 07.09.04 (11:23):

Hier noch ein taufrisches:

Zartgrüne Weide,
der Wind schaukelt die Äste.
In mir ist Ruhe.

@Wanda,

wenn ich tüfteln schrieb, dann bezieht sich das auf die Exaktheit, die man anwenden muss, vor allem wenn man mit html arbeitet. Damit meinte ich nicht fummeln.
Du hast einen freieren Stil gewählt. Wenn man die Regel 5/7/5 anwendet, ist man doch sehr eingeschränkt.

Noch ein neues auf meiner HP.

Internet-Tipp: https://www.heilenmitkohljak.de/Meine%20haikus.html


ricardo antwortete am 07.09.04 (11:52):

Jako

Kein Streit, kein Frieden!
Wer hat auf ein Scharmützel
nicht insgeheim Lust?

(Zu)frieden?


Sofia204 antwortete am 07.09.04 (12:52):

@ jako

"Wer war zuerst da
Harmonie oder Streit?
das ist die Frage"


"Sie treiben das Spiel,
seit es die Lüge verlangt,
- sonst sind sie okay" :-)


jako antwortete am 07.09.04 (14:08):

@ricardo

Die Form ist okay,
und Scharmützel vielleicht auch.
Sache der Gene? *ggg*


Mesjaz antwortete am 07.09.04 (14:36):

mir unbekannter Verfasser:

Einer Rose Ranke
stahl den Schöpfeimer mir
um Wasser bat ich


ricardo antwortete am 07.09.04 (16:38):

Anfangs war Chaos,
Die Natur an sich, sie wirkt
Ohne Erbarmen

Gedacht als Scharmützel!


jako antwortete am 07.09.04 (19:04):

@Ricardo,

soll ich das als Herausforderung verstehen? Das heißt, Du willst eine Antwort?
Nee, nicht mit mir. Für mich sind haikus Meditation und Spiel und das sollen sie auch bleiben. Nichts für ungut. Aber ich bin wie ich bin.


wanda antwortete am 07.09.04 (20:40):

@jako, Du wärst ja phantastisch für den diplomatischen Dienst geeignet - noch nie hat mich jemand so charmant auf Fehler hingewiesen - ich Trollo habe doch tatsächlich Worte, statt Silben gezählt, jetzt schnell Verbesserung:

Im September Mond
glänzen schwarze Dächer feucht,
nur die Katze fehlt.

Hauch steigt vom Eis auf
vier Kugeln dampfen im Glas
bis sie zergehen.

Die Luft riecht verbrannt
am Ort des Entsetzlichen
gib uns Trost und Mut.


ricardo antwortete am 07.09.04 (22:11):

die Freude am Streit
über Fragen des Lebens
erfrischt uns den Geist!

Der Friede des Herrn
weilt im Schatten der Menge,
sie spüren es nicht.....


Miriam antwortete am 07.09.04 (23:49):

Mein Schatten eilt mir voraus,
bleibt zurück - manchmal hält er
gleichen Schritt mit mir.

Michael Groissmeier


jako antwortete am 08.09.04 (00:49):

Hallo Ihr HK-ler,

bin begeistert von Euren Beiträgen. Vielleicht bin ich blöd, aber ich habe das Gefühl, dass Schwingungen hinundher pendeln zwischen uns. Und das auch erst jetzt, wo wir alle uns an die 17-ner-Regel halten.

Rundherum Schweigen,
und in mir große Leere.
Der Tag wird kommen.


jako antwortete am 08.09.04 (08:42):

Frisch vom Bäcker zwei Neue,

Sanft gleitet der Kahn
über krauses Gewässer.
Er weiß nicht wohin.

Nur Geist möcht ich sein,
meinem Körper entfliehen,
frei wie ein Vogel.


Miriam antwortete am 08.09.04 (09:00):

Auf meiner Loggia:
Jakos duftende Brötchen
Zum frischen Kaffee.


Sofia204 antwortete am 08.09.04 (11:05):


Es gibt viel zu tun
fast geht es von ganz allein
packen wirs an


wanda antwortete am 08.09.04 (18:15):

Kleine Puffottern
werden giftige Schlangen,
wenn man sie füttert.

Reis im Kochbeutel
quillt langsam bis zum Platzen
heiß und prall wie Teer.

Unter dem Sattel
klebt zitternd ein Kohlweißling,
sein Fühler ist weg.


ricardo antwortete am 08.09.04 (18:33):

Nur eine Blume
bezeugt mit ihrem Wesen
unzählige Wunder

Hier gibt es eine aus meinem Garten zum Anscheuen

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/dah1.jpg


jako antwortete am 08.09.04 (20:15):

Hallo Ihr Lieben,

schöne Sachen habt Ihr geschrieben. Ich hatte keine Zeit für Muße. Auf ein andermal.

Über den Reis habe ich lachen müssen. Nicht weil er sich so benimmt, sondern weil ich nix aus irgendeinem Kochbeutel esse.

Bis Morgen.


wanda antwortete am 09.09.04 (10:18):

@liebe jako, dichten heißt erfinden - ich esse nur Basmati-Reis und den aus einem iranischen Reiskochtopf!!

In dunkler Tiefe
schwimmen freiwillig Fische,
die fliegen könnten.

Mein Kleid stinkt blau-grün,
nach Algen und Grundwasser,
wie kranke Muscheln.


Miriam antwortete am 09.09.04 (10:30):

Das Kleid gewechselt -
Riecht Wanda nun nach Blüten
Des nächsten Frühlings.


jako antwortete am 09.09.04 (13:27):

Bin jetzt beruhigt.
Auch wenn Wanda stinken tut -
sie isst guten Reis.

Was rennst Du so, Zeit?
Läufst weg ohne zu fragen,
ich hab noch zu tun!


Sofia204 antwortete am 09.09.04 (15:07):

Feuerwerkszauber!
im schrägen Schein der Sonne
funkeln die Wellen


ricardo antwortete am 09.09.04 (17:41):

wir haben Schlangen
im Garten, unten am Zaun
verbergen sie sich.

Beim Baum des Lebens
flüstern sie leise mir zu,
es sicut deus!


iustitia antwortete am 09.09.04 (22:05):

Es gibt viel zu tun
gehe in Ruhe und geöff-
neten Händen weiter.


ricardo antwortete am 10.09.04 (08:33):

der Nebel im Herbst
mildert Kontrast der Farben
deckt freundlich sie zu.


wanda antwortete am 10.09.04 (08:55):

Komm her, ruft der Berg,
mein Rücken will dich spüren,
mit schweren Schuhen.

Herbstwanderurlaub,
da, wo der Himmel anfängt,
durch den Horizont.

Im Tal gibts Tränen,
PC und Bildschirm weinen,
ihr Herz ist so kalt.


ricardo antwortete am 10.09.04 (09:47):

Noch blühen draußen
Kapuziner in buntem Kleid
vom Froste verschont.

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/kapu1.jpg


Miriam antwortete am 10.09.04 (22:15):

Was ich da sehe,
wenn ich die Augen schließe,
ist nur das wirklich?

Michael Groissmeier


Was ich nicht sehe,
existiert das nun
oder existiert es nicht?

Michael Groissmeier


Medea. antwortete am 11.09.04 (09:53):

Ein Tag wie Seide,
würde ich ihn festhalten,
vergeht er im Wind.


jako antwortete am 11.09.04 (11:44):

Der Mäher frisst sie
gierig wie vor�m Verhungern
die letzten Gräser.


Miriam antwortete am 11.09.04 (11:56):

Der Pflaumenblütenzweig
gibt seinen Duft
dem, der ihn brach.

(Frau) Chiyo-ni (1701-1775)


Chiyo-ni, die Düfte
und Farben deiner Verse
sind noch nicht verblasst.


Sofia204 antwortete am 11.09.04 (13:31):


Der Tag liegt im Wind
unterm Wolkendach taumelt
ein Drache herbei


Miriam antwortete am 12.09.04 (13:43):

Einige Sätze zwischendurch zum Haiku, wieder von Dietrich Krusche:

"Die Kürze des Haiku hat zur Folge, daß jedem einzelnen der Worte darin eine große Bedeutung zukommt. Nun stehen die einzelnen Worte in der japanischen Sprache überhaupt in einer anderen Beziehung zueinander als die Worte in den indo-europäischen Sprachen. Die Nomina haben keinerlei Flexion* - für Sonderfälle gibt es ein - selten gebrauchtes - Plural-Suffix, und die Verben zeigen zwar eine Zeitstufe und eine Aussageweise an, aber keine Person und keine Einzahl oder Mehrzahl. Das bedeutet, daß die Verknüpfung der einzelnen Worte untereinander gleichsam loser ist als in einem Satz indo-europäischer Sprachen. Sie folgen einander in der Reihenfolge, in der sie ihrer Wichtigkeit beziehungsweise ihrer assoziativen Abhängigkeit nach dem Sprechenden vor Augen stehen....

...So mehr assoziativ als grammatisch-logisch verbunden, behaupten die Worte ihr Eigenrecht stärker, sind nicht eingeordnet in einen alles bezwingenden, alles miteinander in Beziehung setzenden Aussagebogen. Viele japanische Sätze der Umgangssprache enden in einem Anakoluth, das heißt, sie schwingen aus, ohne einen syntaktischen Abschluß gefunden zu haben, etwa mit einem schwebenden >>aber...<<."

*Das mit dem Fehlen der Flexion lässt mich träumen : ob ich nach Japan auswandern soll?
Aber wie ich das Leben kenne : da erwarten einen andere Sprach-Schikanen.


Medea. antwortete am 13.09.04 (05:09):

Nachtstille um mich.
Kein Stern leuchtet am Himmel.
Was bringt der Morgen?


jako antwortete am 13.09.04 (17:21):

Die Kochlustigen
machen Münder wässerig.
Wann stopfen wir sie?


Miriam antwortete am 13.09.04 (19:00):

Es duftet die Küche
Nach Zimt, Vanille und Mandeln -
Doch die Füß tun mir weh!..


Jako und Chris gewidmet - und allen anderen,
die vorläufig nur Zaungäste sind!


Sofia204 antwortete am 13.09.04 (20:05):

Dem Gast vor dem Zaun
gehn die Stielaugen über -
welch köstlicher Duft!


chris antwortete am 13.09.04 (21:44):


Sterne schaun runter
die Nacht ist still und leise-
Morgen wird`s regnen!


jako antwortete am 13.09.04 (22:30):

Wow, wir haben einen Neuzugang! Chris, ich freue mich, auch Dich hier zu lesen.

Heute Abend habe ich nur mit Genuss Eure Verse gelesen, mal sehen, ob mir Morgen was einfällt.

jako


hl antwortete am 13.09.04 (23:29):



Der Mohn verblasste.
Das Blut der toten Kinder
beschämt ihn zu sehr.

hl/

Internet-Tipp: " target="_new">


Miriam antwortete am 14.09.04 (09:45):

Am Haiku-Firmament
Ein neuer Stern funkelt - Chris,
Sei uns willkommen.




PS: hl habe ich nicht erwähnt, sie ist ja kein neuer Stern!


Enigma antwortete am 19.09.04 (08:47):

Als wir uns ansehen,
tief in unseren Gläsern
das Eis geschmolzen.

(Britta Is)


ricardo antwortete am 19.09.04 (09:40):

Plötzlich die Ängste
Des Morgens beim Erwachen,
Das Leben so kurz!


wanda antwortete am 20.09.04 (09:29):

Die Erde dreht sich
pflichtbewusst um die Sonne
ein Mysterium.


Morgentau vergeht
löst sich leicht von Gras und Blatt
und kommt doch wieder.

Wie lauwarmes Bier
schimmert die Pfütze im Licht,
saharagelblich.


wanda antwortete am 20.09.04 (09:30):

Die Erde dreht sich
pflichtbewusst um die Sonne
ein Mysterium.


Morgentau vergeht
löst sich leicht von Gras und Blatt
und kommt doch wieder.

Wie lauwarmes Bier
schimmert die Pfütze im Licht,
saharagelblich.


Enigma antwortete am 20.09.04 (12:28):

Schattenspiel
Auf meinen hellen
Sonnenschirm zeichnet Schatten
einen Rosenzweig

Hildegard Schallenberg


chris antwortete am 20.09.04 (20:21):

Nachts schau ich zum Mond,
Sterne winken und blinken.
und du, was tust du?


Miriam antwortete am 20.09.04 (21:19):

Für Chris

Auch ich schau zum Mond,
So kreuzen sich die Blicke -
Ich höre dir zu.


wanda antwortete am 20.09.04 (22:22):

ich bin hier bei euch
ihr seid mir nah, ohne Mond
wünsch ich gute Nacht.


ricardo antwortete am 21.09.04 (10:37):

Morgen mit Wandas
freundlich winkenden Grüßen
Das erfreut mein Herz


Medea. antwortete am 21.09.04 (18:42):

Mein Herz singt und springt -
wer hört den samtenen Klang?
Er zittert noch nach.


chris antwortete am 21.09.04 (21:35):

für meinen Sohn:


Du bist mir nahe
und doch bist du nicht da!
Sterne leuchten immer!


Chris


wanda antwortete am 22.09.04 (10:05):

Motive schimmern,
wie Nebel auf der Leinwand,
hauchfein hingetupft.

Tokyo, dachte ich,
Erinnerung, die verblasst,
doch blass kann schön sein.

Du bist die Liebste,
in deiner Hand stirbt die Zeit
wie weiße Asche.

Ein Sechserpack Bier,
eiskalt in Alexandria,
und der Himmel lacht.


ricardo antwortete am 22.09.04 (11:23):

wenn ich in Not bin
sehe ich alles dunkel
Wer hilft mir heraus?

Dazu ein Bild siehe Link

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/kaese.jpg


Enigma antwortete am 22.09.04 (14:15):

Miriam, bitte entschuldige, wenn ich keinen "richtigen" HAIKU schreibe, aber ich finde die nachfolgende "Gebrauchsanweisung", die ich im Netz aufgegabelt habe, ganz witzig:

"Five, seven und five
learn it, live it und love it,
that`s the way it goes."


Enigma antwortete am 23.09.04 (08:15):

..erstmal eine Korrektur: wenn schon auf englisch, dann muss es natürlich heissen: "...live it and love it."

Mein Rasiermesser -
rostig geworden über Nacht
im Monsunregen
Nozawa Boncho

Da ist das Versmass ja auch nicht genau eingehalten worden, aber vielleicht auch wieder durch die Übersetzung.


Miriam antwortete am 24.09.04 (10:30):

Erst wenn das Laub fällt,
werden sie sichtbar am Zweig -
die neuen Knospen.

(Michael Groissmeier)


Miriam antwortete am 24.09.04 (10:37):

Die neuen Knospen
Auf diesem alten Zweig -
Liebe im Herbst.


Enigma antwortete am 24.09.04 (10:44):

Schön, Miriam,

auch noch eines von mir:

Der Herbst und Blätter
sie gehören zusammen
jedes Jahr wieder

Ich grüsse Dich
bis bald
Enigma


Miriam antwortete am 24.09.04 (11:50):

Ich begrüsse dich auch, Enigma.
Wie schön, dass wir dieses Thema doch noch fortsetzen.

Die Idee des Dialogs mit einem bereits bestehendem Haiku kam mir ganz plötzlich, ich werde versuchen dies in anderen Varianten fortzusetzen.


ricardo antwortete am 24.09.04 (18:49):

Mein Haiku habe ich geschrieben,
weil ich zu einer schwerigen Operation ins Spital muß.
War das nicht zu spüren?


hl antwortete am 24.09.04 (19:00):

Aufgrund des beigefügten Bildes und eines vorangegangenen Forenbeitrages war das etwas schwierig zu erkennen, ricardo.

Ich wünsche dir alles Gute und eine erfolgreiche OP.


ricardo antwortete am 25.09.04 (14:36):

ich bereue es
daß ich was gesagt habe.
Aber das kommt zu spät.


Enigma antwortete am 25.09.04 (15:17):

Ricardo,

ein HAIKU jetzt für Dich:

Wenn Du in Not bist
wird Dir geholfen werden
Ich glaube daran.

Verzeih, wenn ich unsensibel war.
Und komm gesund wieder!
Herzliche Grüße an Dich und Deine Frau und alle guten Wünsche.

Enigma


wanda antwortete am 26.09.04 (09:11):

an ricardo:

komm gesund wieder,
bereue nichts und lebe,
wir brauchen Dich hier.


Miriam antwortete am 26.09.04 (12:52):

Herbstknospen am Zweig -
Seltsam: werdet ihr aufblühen
Oder vertrocknen?


Medea. antwortete am 26.09.04 (14:56):

Für Ricardo

Glaube und Liebe -
festhalten in schlimmer Zeit.
Sie retten Leben.

Alle guten Wünsche für Dich.


Enigma antwortete am 26.09.04 (15:04):

Wie melancholisch
kommt doch der Vollmond herauf
im Sturm des Herbstes.

Shiki


Miriam antwortete am 27.09.04 (17:45):

Fern doch erahnt:
Menschen mit kaltem Blick -
Lieb mir die Vogelscheuchen.


ricardo antwortete am 27.09.04 (18:02):

Danke für die guten Wünsche, der Termin ist erst nächste Woche.
Bis dahin kann ich noch mitmischen.


Miriam antwortete am 27.09.04 (22:52):

Auf der Fensterbank -
Der Zweig hat sich entschlossen,
Und spielt Frühling im Herbst.


Enigma antwortete am 28.09.04 (09:04):

Spätsommersonne
Nur wenige Libellen
streifen das Fenster.

Shiki


ricardo antwortete am 28.09.04 (09:38):

Wunderbarer Spruch
Omnia vincit amor!
lebhaft empfunden.


Miriam antwortete am 28.09.04 (10:04):

Auf meinem Bildschirm,
Der Schatten des Zweiges -
Seltsame Paarung.


chris antwortete am 29.09.04 (12:57):

Ich spüre den Herbst,
er ist da wie jedes Jahr!
Doch er macht glücklich!


Chris



@ Ricardo,
für die Op. alle guten Wünsche!


wanda antwortete am 29.09.04 (22:46):

geöltes lächeln
und vielleicht noch pomenade
zuviel des guten.

im zwielicht lächeln,
einen guten wein trinken,
auf morgen hoffen.

dem freund zuhören,
der kummer hat und krank ist,
damit er heil wird.


Enigma antwortete am 01.10.04 (11:14):

Weder Schirm noch Hut
hab`ich und es regnet stark -
Ja, was tu`ich bloß?!

Basho


chris antwortete am 01.10.04 (13:44):


Erinnerung an Stunden,
die so wertvoll sind wie nie!
Sie machen glücklich!


jako antwortete am 01.10.04 (20:11):

Schöne Haikus habt Ihr geschrieben. Da kann ich gar nicht mithalten.

Aber irgendwann versuch ich�s auch wieder.


jako antwortete am 02.10.04 (00:12):

Durch die dunkle Nacht
wandern sie zu Ricardo,
meine Gedanken.


ricardo antwortete am 02.10.04 (10:33):

danke an jako
und an all die anderen.
die an mich denken.

Gedichte mildern
und verdrängen die Häme
anderen Ortes.


Enigma antwortete am 02.10.04 (10:59):

Rufe des Kuckucks
eine Brücke und noch eine
langsam wird es hell"

Takarai Kikaku


Enigma antwortete am 05.10.04 (09:14):

Ein Lied für mich allein -
doch ich werf`den Pinsel weg,
so schön ruft der Kuckuck.

Choshu

Miriam, wo bleibst Du denn??
Zuviel zu tun im Moment? :-))


Miriam antwortete am 05.10.04 (14:23):

Liebe Enigma,

wie schön, dass jemand mich vermisst!
Morgen ist ganz sicher Haiku-Tag.
War als Küchenlehrling in der Kleinen Kneipe sooo beschäftigt, dass ich nicht dazu kam, den Kochlöffel abzusetzen, um zur Feder zu greifen!

Ganz liebe Grüsse von Miriam


Enigma antwortete am 06.10.04 (09:28):

Na gut, Miriam, dann komm`mal. Als Lockvogel spendiere ich auch noch einen HAIKU.Und wünsche Dir was Nettes für heute.. LG Enigma

Herbstnieselregen.
Ein zerbrochenes Dreirad
rostet im Flussbet.

Garry Gay


Miriam antwortete am 06.10.04 (11:30):

In memoriam Stephane Romascano


In der anderen Welt
wünsche ich mir einen Fluß
und ein paar Bäume.

Michael Groissmeier


Ich sei tot, träum ich,
und träumte, ich sei tot und
träumte, ich lebte.

Michael Groissmeier



Geigenspiel wie einst,
Träumt ich, lässt mich erwachen
Und nach dir suchen.


chris antwortete am 06.10.04 (14:25):

Gedanken von Dir,
sie sind da und helfen mir!
Doch bleibt die Frage!


Warum?


chris antwortete am 06.10.04 (14:32):

Wo ist die Sonne?
Ist sie nicht in deinem Herz?
Und doch träume ich!


wanda antwortete am 06.10.04 (18:51):

unnatürlich warm,
dieser sechste Oktober -
man zieht alles aus.

Strohballen verschweißt,
glänzen weiß in der Sonne
auf dem braunen Feld.

Magdeburg sieht man
vom Zug aus durch das Fenster,
die Türme winken.


Enigma antwortete am 07.10.04 (08:25):

Erstes Morgenrot -
die Veilchen stehen ganz schief
ein Maulwurf war es.

Nozawa Boncho


Enigma antwortete am 09.10.04 (10:06):

Wo Gefährten sind,
dorthin feg`ich dich hinaus,
zirpende Grille.

Kaga no Chiyo


Medea. antwortete am 09.10.04 (14:38):

Wenn die Liebe weint,
ist voller Trauer mein Herz.
Fern der Geliebte.


Enigma antwortete am 10.10.04 (08:04):

Im schwachen Licht
bei tiefer Stille
lautlos die Wolken ziehen.

(Shuson)


Enigma antwortete am 11.10.04 (08:54):

Voller, klarer Mond -
Vögel in den Wipfeln:Stimmen
wie am hellen Tag.

Kachin


Miriam antwortete am 11.10.04 (11:43):

Der Mond, klar und voll,
Am hellen, strahlenden Tag -
Im Blau des Himmels.


Miriam antwortete am 11.10.04 (11:47):

Oder müsste man hier den Dativ verwenden? also:
"Am hellem, strahlendem Tag"?

Ach, ist das eine ewige Falle!


Enigma antwortete am 12.10.04 (07:07):

Streitet doch nicht so!
Stehet einander lieber bei!
Wandervögel ihr!

Issa


chris antwortete am 12.10.04 (18:21):

Die Nacht war lange,
am Morgen kommt die Sonne!
Laub fällt ab vom Baum!


Enigma antwortete am 13.10.04 (09:22):

Morgendämmerung -
Nebeldunst vom Berge her
kriecht auf meinen Tisch.

Issa


Miriam antwortete am 13.10.04 (14:05):

Vom Tisch der Nebel
Sich verbreitet im Raum -
Kriecht mir nun zu Kopf...


Enigma antwortete am 14.10.04 (07:47):

In der weiten Welt
bringt man wohl die Ernte ein -
Ach, mein stilles Haus!

Basho


Enigma antwortete am 17.10.04 (20:14):

Wir kamen uns näher
und müssen uns jetzt trennen,
ach, Vogelscheuche!

Yokai Yayu


Miriam antwortete am 18.10.04 (14:52):

Wiederholung vom 27.9:

Fern, doch erahnt:
Menschen mit kaltem Blick -
Lieb mir die Vogelscheuchen.


Sofia204 antwortete am 18.10.04 (15:00):


Oh, zuallererst
bließ der Herbststurm gerade die
Vogelscheuche um!


Morikawa Kyoroku 1652-1715


Enigma antwortete am 18.10.04 (18:28):

Auf dem Felsvorsprung -
auch hier gibt es schon einen
Gast des Mondes.

Mukai Kyorai


Sofia204 antwortete am 19.10.04 (18:21):


Der Mond ist unter.
Geblieben:
die vier Ecken des Tischs.


Basho


Enigma antwortete am 19.10.04 (18:56):

Ich will auf ihr spielen,
jetzt, wo nur der Mond und ich
ganz alleine sind.

Joseki


Sofia204 antwortete am 21.10.04 (15:41):


an klirrenden Krach
gewöhnt, hör ich die Melodie
erst wenn ich ruhig bin


Enigma antwortete am 22.10.04 (07:54):

Grabhügel wanke!
Meine Klagestimmt weint
wie herbstlicher Wind.

Basho


Enigma antwortete am 26.10.04 (07:12):

Decken auf dem Gras
eine Nacht lang ohne Haus -
reich nur durch den Mond.

Ryoka


Miriam antwortete am 26.10.04 (09:12):

Wie schön, Enigma, dass du immerwieder das Thema Haiku neu belebst! Es ist ja noch so Vieles hier zu sagen.
Jako, wo bleibst du?


Der Quell des Himmels
ergießt sich in den Weiher,
füllt ihn mit Sternen.

Michael Groissmeier


Sofia204 antwortete am 26.10.04 (14:24):


hab ich mich jetzt verirrt?
auf diesem Weg der Alten
ebenfalls zu gehn?


ricardo antwortete am 26.10.04 (22:15):

Und wer fragt nach mir?
unschlüssig verbleibe ich
unter den Dichtern


Miriam antwortete am 26.10.04 (22:46):

Freu dich, oh, Seele -
Ricardo samt Übermut
Sind wieder bei uns!


ricardo antwortete am 27.10.04 (16:22):

Er zeigt sie wieder,
seine Zähnchen, trotz allem,
wirds allen gefallen?


Sofia204 antwortete am 27.10.04 (16:51):

Sieh, des Tigers Zahn
:-) :-) :-) � (-: (-: (-:
blitzt auch wenn er gähnt


Enigma antwortete am 27.10.04 (17:23):

@Ricardo
Erst wenn man seine
Reibungsfläche verliert, dann
merkt man, dass sie fehlt :-))

Gruss Enigma


Miriam antwortete am 28.10.04 (13:18):

Die Reibungsflächen,
Sie erlauben es doch nicht
Sich anzuschmiegen!


Medea. antwortete am 28.10.04 (19:01):




Das Auge glüht gelb -
leicht räkelt sich der Drache
wohlig in dem Pfuhl.


Enigma antwortete am 29.10.04 (20:50):

Blitze leuchten auf -
gestern noch im Osten,
doch heute im Westen.

Takarai Kikaku


Medea. antwortete am 30.10.04 (09:04):

Der Morgen wie Samt,
der Tag wie ein Seidenschal,
der Abend Brokat.


Sofia204 antwortete am 30.10.04 (11:38):


Hügel und Täler,
als ob ein Drache läge
in grünen Wellen


Miriam antwortete am 30.10.04 (12:05):

Die Sonne steigt auf
Hinter dem grünen Hügel -
Feuerspeiender Drache.


Enigma antwortete am 31.10.04 (13:50):

Wolken ballen sich
und den Vollmond heute abend
führen sie hinweg.

Choshu


Sofia204 antwortete am 31.10.04 (22:49):


Krims und Krams zuhauf,
ach, meine Wohnung ist klein
- nun schaffe ich Raum!


Medea. antwortete am 01.11.04 (06:26):

Dunkel der Morgen.
Ich höre keinen Vogel.
Nur den Brunnen des Nachbarn.


Enigma antwortete am 01.11.04 (09:02):

Auf Seide gemalt,
die Orchidee - nicht malen
kann man ihren Duft.

Rocho

@Miriam
Kannst Du die Orchidee auf Seide malen??

Liebe Grüsse
Enigma


Miriam antwortete am 01.11.04 (10:14):

Liebe Enigma,

da ich hin und her schwanke zur Zeit, was demnächst auf Seide entstehen soll, danke ich dir für die Anregung.
Ausnamsweise müsste ich mir dann die Strucktur der Orchidee auch ansehen, die anderen Blumen oder Obst oder Gemüsesorten, male ich nicht nach Modell.

Lieben Gruß

Miriam


Enigma antwortete am 02.11.04 (09:04):

Guten Morgen,

Miriam, ich bin gespannt, was entsteht...

Nut wie ein Tropfen
scheint mir der Teich vor dem Haus
seit ich das Meer sah.

Imma von Bodmershof


Enigma antwortete am 03.11.04 (09:08):

Bei der Stimme, die
den Ochsen schilt, fliegen auf
Schnepfen am Abend!

Buson


Miriam antwortete am 03.11.04 (09:23):

November schon -
die Störche stellen sich probierend
in Reihen auf.

Kakei

(? - 1716)


Enigma antwortete am 05.11.04 (08:32):

Guten Morgen alle,

liebe Miriam,
da hatte ich doch ganz übersehen, dass da was stand, sonst hätte ich schon gestern geantwortet.
Lieben Gruss
Enigma

Klarer voller Mond -
Nebel kriecht langsam über
die Wasserfläche.

Hattori Ransetsu


Miriam antwortete am 08.11.04 (09:58):

Wasser übertönt,
was mein Spiegelbild
immer wieder mir zuruft.


Michael Groissmeier


Medea. antwortete am 08.11.04 (18:50):

Herbst entschwindet bald -
Winter lacht sich in's Fäustchen.
Schnee weißt den Himmel.


Enigma antwortete am 09.11.04 (08:23):

Abschied nehmen - und
Kaki-Früchte essen, auf
dem Hügel oben

Hayano Hajin


Enigma antwortete am 10.11.04 (09:34):

Nun hat er Muße
und schläft unter dem Schnee,
der Weidenbaum.

Kakyo


Miriam antwortete am 10.11.04 (16:49):

Im Winterregen,
und nicht einmal ein Hut aus Stroh -
nun denn, nun denn..

Basho


Sofia204 antwortete am 10.11.04 (21:51):


Gleisend vom Himmel
fallen die Wasserflocken -
bald rieselt der Schnee


Enigma antwortete am 11.11.04 (13:09):

Oh, klarer Herbstmond -
kein Gedanke an das Meer,
kein Blick für den Berg.

Mukai Kyorai


Sofia204 antwortete am 12.11.04 (17:58):

Als meine Augen
alles gesehen hatten,
kehrten sie zurück
zur weißen Chrysantheme.


Issho


Enigma antwortete am 13.11.04 (08:39):

Das Gasthofmädchen
achtet auf sein Lippenrot
bei der Melone!
Sekimaro


 hl antwortete am 03.12.04 (20:00):

Weiter oben hat jako ein neues Kapitel 'Haiku' eröffnet. Bitte dort weiter schreiben, damit auch die Modembenutzer eine Chance haben. Danke!

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