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THEMA:   Joseph Ratzinger als Heilsbringer und Showstar

 85 Antwort(en).

hema begann die Diskussion am 10.09.06 (10:12) :

Joseph Ratzinger als Heilsbringer und Showstar

Zwar profitiert die katholische Kirche in Deutschland vom "Benedikt-Effekt". Mitgliederschwund und Werteverfall bleiben aber bedrohlich.
Wenn der Papst, geschmückt mit einer Designer-Sonnenbrille Marke "Serengeti", in den kommenden Tagen vom Papamobil herab seine bayerischen Landsleute grüßen wird, werden ihm Benedetto-Sprechchöre entgegenschallen. Eine Begeisterung, die den früheren Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre bei seinen Auftritten nun schon seit eineinhalb Jahren begleitet. Ein erstaunlicher Wandel hat sich vollzogen, die den Mann aus jener umstrittenen vatikanischen Behörde, in der einst die Heilige Inquisition residierte, gleichsam über Nacht zum strahlenden Heilsbringer machte.

Quelle: https://www.welt.de/data/2006/09/10/1030647.html

Ich habe eine Frage an euch: Dient dieser Papst Gott, den Menschen und einer besseren Zukunft, oder ????


 Arno_Gebauer antwortete am 10.09.06 (11:53):

Hallo, Hema,

zur Zeit dient der Papst den Medien. Auf fast allen
Fernsehkanälen sieht man die gleichen Papstbilder. Man hat
den Eindruck, daß in der BRD ein katholischer Gottesstaat
eingerichtet werden soll! Hoffentlich brauchen wir dann
nicht die Inquisiton noch einmal erleben.
Wenn der Steuerzahler die Inszenierung in München bezahlen
sollte, bin ich strikt für eine Trennung von Staat und
Kirche!

Viele Grüße
Arno Gebauer

"Wieviel dieses Märchen von Christus uns und den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)


 Gudrun_D antwortete am 10.09.06 (11:58):

Arno:

ich stimme Dir 100% zu!


So ein Theater...
wenn wenigstens noch die Ärmsten der Armen etwas davon hätten...........


 Tobias antwortete am 10.09.06 (12:32):

Heute 250.000 Menschen in München - Riem sprechen eine deutliche Sprache und es werden in den kommenden Tagen noch viel viel mehr werden.

Diesen Papst hätte ich persönlich nicht gewählt, aber weil er nun mal von der Mehrheit zum Oberhaupt der römisch- katholischen Kirche zum Papst gemacht wurde und ich dieser Kirche angehöre, werde ich ihm meine Anerkennung entgegenbringen.

Auch Herr Stoiber oder Frau Merkel sind nicht meine Wunschkandidaten. Sie wurden aber von der Mehrheit gewählt und ich als Franke der zu den Bayern und auch zu den Deutschen gehöre, muss das anerkennen, was die Mehrheit wollte.




 utelo antwortete am 10.09.06 (12:40):

Der Papst kommt immerhin in friedlicher Mission. Wenn soviele Menschen ihn willkommen heißen, hat das schon eine Aussagekraft über seinen Status. Sicherlich kostet auch dieser Besuch etliches und die SIcherheitsmaßnahmen sind auch nicht ohne.
Aber ehrlich, lieber bezahle ich für einen Papstbesuch als für einen Besuch des Mr. Bush. Den würde ich lieber zum Blockberg schicken, als für ihn auch nur ein Lächeln locker zu machen.


 Felix antwortete am 10.09.06 (21:23):

Oder gilt etwa diese Aussage?

In einer bestimmten Bevölkerung ist die Menge der begeisterten Anhänger eines Religionsführers umgekehrt proportional zu deren geistigen Reife.

Wer wirft wohl den ersten Stein?


 hema antwortete am 10.09.06 (21:38):

Wenn man heute bei der Papstmesse und beim Abendgebet zugehört hat was Joseph Ratzinger gesagt hat, dann habe ich wieder Hoffnung für die Kirche. Es waren gute Worte und es war eine ehrliche Freude die er mit seinen Landsleuten geteilt hat.

Muss ihm Achtung zollen!

War dieses mal eher Heilsbringer als Showstar, was ich bei Woityla nicht so empfunden hab.


 Tobias antwortete am 11.09.06 (09:40):

Ein schöner Spruch von Shiri Aurobindo Felix.

" Lerne die wahre Freude und du wirst Gott kennen lernen "


 Arno_Gebauer antwortete am 11.09.06 (11:59):

Hallo, Tobias,

auch ein schöner Spruch:

Mach dir deine eigenen Götter, und unterlasse es, dich mit
einer schnöden Religion zu beflecken."
-- Epikur

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Arno_Gebauer antwortete am 11.09.06 (12:09):

Hallo, Tabias,

eine Alternative:

Warum war Gott nicht in Auschwitz? Er kam nicht durch die
Selektion?

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Tobias antwortete am 11.09.06 (13:09):

Dein WARUM hast du doch für dich längst beantwortet Arno, das nehme ich doch an.

Ich kann es nicht, denn dieses WARUM war und wird in allen Zeiten ein immer und ewiges WARUM bleiben.

WARUM regnet es wenn die Flüsse schon weit über die Ufer getreten sind und WARUM scheint die Sonne so heiß auf den Ackerboden und verdorrt die Ernte noch mehr ?


 hema antwortete am 11.09.06 (13:59):

Papst Benedikt XVI. hat die Schwerhörigkeit der Menschen Gott gegenüber beklagt. „Wir können ihn nicht mehr hören, zu viele andere Frequenzen haben wir im Ohr“,

und da hat der Papst recht!


 Lissi antwortete am 11.09.06 (14:25):

..und was haben die vielen Hartz IV-Empfänger, die vielen Kinder hier, die in Armut leben, wenn sie "tröstende Worte" vom Papst hören. Diese Gotteskinder haben Hunger, Existenzangst, oft kein Dach über dem Kopf, hier und jetzt in Deutschland. Die brauchen was im Magen, soviel Geld, damit sie nicht von den Sorgen darum aufgefressen werden.
Ein Oberhaupt des Katholizismus ist mit den Worten die aus seinem Mund herauskommen für mich erst dann glaubwürdig, wenn er veranlasst, dass die Vatikanschatulle geöffnet und notdürftigen verteilt wird.
Das Auge der Buchhaltung des Schöpfers sieht das alles.
Von daher sind Worte des Papstes für mich nichts weiter als leere Worthülsen. Rauch und Schall.
Persönlich hab ich kein Problem mit dem Papst, für mich ist er genauso wie jeder Mensch, ein Kind Gottes.


 Felix antwortete am 11.09.06 (15:43):

Im Zusammenhang mit dem Rummel um den Papstbesuch, machte diese Tage die Aussage eines Kritikers im Schweizer Blätterwald die Runde.

Dieter «Yello» Meier (61), Künstler und Publizist: für ihn ist der Papst, der einer Kirche vorsteht, die Kondome als Schutzmassnahme gegen Aids verbietet, nichts anderes als ein Massenmörder wie Adolf Hitler oder Stalin.

Ein Aspekt, den ich so nicht äussern würde, der aber schon einen wahren Kern hat.

Es ist ja nicht der einzige Kritikpunkt an dieser alleinseligmachenden Glaubensgemeinschaft. Nicht vergessen ist die himmeltraurige Rolle dieser sich christlich nennenden Kirche während und nach dem Holocaust. Ein klares Schuldbekenntnis ist in dieser verlogenen Institution eine rare Sache!

für eine Persönlichkeit wie Jesus oder Gandhi würde ich auch in der jubelnden Menge stehen ... aber sicher nicht für einen mit Pomp auffahrenden Stellvertreter, der den wahren Sinn dieser Lehre mit Füssen tritt!

Internet-Tipp: https://www.blick.ch/news/schweiz/artikel44377


 schorsch antwortete am 11.09.06 (16:25):

Ist ein Mensch glaubwürdig, der sich selber "Stellvertreter Gottes" nennt?

Ist ein Papst glaubwürdig, der vom Elfenbeinturm herab predigt, keine Empfängnisverhütung zu betreiben?

Ist ein Papst glaubwürdig, der in Afrika predigen lässt, Empfängnisverhütung sei eine Sünde, aber selber keine Ahnung davon hat, was eine grosse Kinderschar für Arme bedeutet?

Ist ein Papst glaubwürdig, der in Afrika predigen lässt, Empfängnisverhütung sei eine Sünde, die Kinder aber, die aus dieser "Christlichen Erkenntnis" entstandenen sind, verhungern lässt?


 Tobias antwortete am 11.09.06 (16:44):

Hallo Felix,

da würde ich mich aber ganz schnell darum bemühen, dass die Schweizer Gardebuben diesen Massenmörder ab sofort nicht mehr beschützen.


 Felix antwortete am 11.09.06 (18:15):

Tobias,

mit diesen "Gardebuben" habe ich noch nie etwas am Hut gehabt. Sie stammen vorwiegend aus unsern katholisch-konservativen Innerschweizerkantonen oder aus dem Wallis. Ich habe als Basler keine Verwandte oder Bekannte, die einen solchen Dienst annehmen würden.


 dutchweepee antwortete am 12.09.06 (14:16):

@hema

ich habe weder gott noch "frequenzen" im ohr. wahrscheinlich wissen 80% der versammelten pilger nichtmal was eine frequenz ist.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenz


 Tobias antwortete am 12.09.06 (15:15):

240.000 von 300.000 gläubigen Menschen der Unwissenheit zu bezichtigen lässt auf kein großes Licht des Schreibers schließen. So etwas ist nicht nur Überheblichkeit sondern ganz einfach Dummheit. Aber es sind immer wieder die Gleichen die solche hohlen Sprüche über Mitmenschen loslassen.


 hema antwortete am 12.09.06 (17:28):

@ dutchweepee
Danke dutch für deinen Link. Jetzt weiß ich auch was Hertz ist. Ich hab auch ein Herz. Aber meines schreibt sich ohne tz und ich spür allerhand damit, sogar einen ehrlichen Glauben und ganz besonders spür ich Überheblichkeit anderen gegenüber und schlechte Nachrede, nur weil wieder einmal nicht begriffen wurde was gemeint ist!

Ich hoffe, dein Herz schreibt sich auch ohne tz!


 hema antwortete am 12.09.06 (17:31):

Was mir beim Papstbesuch besonders gefallen hat, er hat mehrere HIRTENSTÄBE erhalten.

Vielleicht legt er doch dieses mehr als häßliche (ein unendlich gequälter Jesus) Papstkreuz weg und nimmt einen dieser Hirtenstäbe wieder in die Hand. Die Menschheit würde es dringend brauchen.


 Felix antwortete am 12.09.06 (18:41):

Und weil du so eindimensional denkst, hast du genau das gemacht, was du andern vorwirfst ... du hast sie der Dummheit bezichtigt.

Aber das merkst du selber ja kaum!


 Tobias antwortete am 12.09.06 (19:49):

Das Leben ist eine einzige Sucherei, aber viele suchen nur noch und da lähmt Unzufriedenheit das Leben. Tobias


 Felix antwortete am 13.09.06 (02:51):

Tobias,

und was soll diese völlig wirre Aussage? Wer von uns soll jetzt eigentlich unzufrieden sein? I c h bin es nicht!


 Tobias antwortete am 13.09.06 (09:15):

Felix, dies war überhaupt nicht für dich, denn so wichtig bist du mir nicht.

Wichtig sein und wichtig nehmen sind nun mal zweierlei Stiefel, aber in ihrer ICH-Wichtigkeit vergessen manche dies.


 hema antwortete am 13.09.06 (09:28):

Felix - Tobias könnt ihr eure Bedfindlichkeiten anderswo austragen?
Zurück zur Sache!


 hema antwortete am 13.09.06 (09:30):

Papst: "Heiliger Krieg" widerspricht Mohammed

Der „Heilige Krieg“ sei gegen Gott gerichtet und der fundamentalistische Islam widerspreche den Lehren des Propheten Mohammed. Das erklärte Papst Benedikt XVI. am Dienstag anlässlich seines Pastoralbesuchs in Bayern bei einem Vortrag an der Universität von Regensburg nach Angaben der italienischen Zeitung „Corriere della sera“.

„Gewalt steht im Gegensatz zur Natur Gottes und der Seele“, betonte Joseph Ratzinger in seiner Analyse, die sich unter anderem mit der Glaubensstruktur in der Bibel und im Koran sowie dem Bild Gottes und des Menschen beschäftigte.

Zum Thema Heiliger Krieg, dem „Jihad“, sagte der Papst laut „Corriere“: „Die Bekehrung durch Gewalt ist eine unvernünftige Sache und steht daher im Gegensatz zur Natur Gottes.“ Denn, so das Kirchenoberhaupt weiter: „Gott handelt mit Logos. Und Logos bedeutet Vernunft und Wort zugleich“.
@apa/nachrichten.at

OÖN vom 13.09.2006

Quelle: https://
www.nachrichten.at/weltspiegel/476151


 Felix antwortete am 13.09.06 (10:01):

wir mussten hier doch auch d e i n e Befindlichkeit ab und zu zur Kenntnis nehmen ... aber ich füge mich deinem Ordnungsantrag!

Also zur Sache:

Ausgerechnet das Oberhaupt einer Weltmacht, die quer durch die Jahrhunderte eindeutige Machtpolitik zur Glaubensverbreitung inszeniert oder wenigstens moralisch unterstützt hat, muss nun so scheinheilige Aussagen machen.
Ich denke z.B. an einen Cardinal Spellman, der in einer Weihnachtsmesse die US Soldaten zum Kampf gegen den Satan aufforderte.
Von der Vernichtung vieler Kulturen dieses Erdballs durch die gewaltsame Missionstätigkeit der Katholiken ganz zu schweigen.

Der jetzige Papst scheint Kreide gefressen zuhaben!


 benedikt antwortete am 13.09.06 (10:26):

Hallo Felix, ich verstehe ja Bedenken, die gegen solche "Großmächte" wie die Katholische Kirche geäußert werden. Worüber ich mich jedoch wundere ist dieses: Wo jemand sich öffentlich - außerhalb der Kirche - zum Glauben bekennt, wird ihm gleich die ganze üble Geschichte der Kirche aufgebrummt. Das ist dann so, als sähe ich in Felix nur Hamann, Hitler, Stalin...

Grüße
Benedikt


 schorsch antwortete am 13.09.06 (10:46):

Ach wie hiess doch dieser "Heilige Krieg", den die Kreuzritter vor ein paar hundert Jahren gegen alle "Ungläubigen" führten im Namen der Päpste? Ich glaube „Jihad“ hiess er jedenfalls nicht. Aber gewirkt und gewütet hat er genau gleich....


 Ursula antwortete am 13.09.06 (11:43):

Ich habe gestern die Übertragung der Fest-Vorlesung gehört und war wieder einmal von der Klarheit und Geistesschärfe dieses Mannes beeindruckt!

Papst Bendedikt rief u.a. zum Dialog der Kulturen und Religionen auf, warnte aber gleichzeitig vor dessen Scheitern.

Wörtlich sagte er:

"...In der westlichen Welt herrscht weithin die Meinung, allein die positivistische Vernunft und die ihr zugehörigen Formen der Philosophie seien universal. Aber von den tief religiösen Kulturen der Welt wird gerade dieser Ausschluß des Göttlichen aus der Universalität der Vernunft als Verstoß gegen ihre innersten Überzeugungen angesehen. Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen. Dabei trägt, wie ich zu zeigen versuchte, die moderne naturwissenschaftliche Vernunft mit dem ihr innewohnenden platonischen Element eine Frage in sich, die über sie und ihre methodischen Möglichkeiten hinausweist. Sie selber muß die rationale Struktur der Materie wie die Korrespondenz zwischen unserem Geist und den in der Natur waltenden rationalen Strukturen ganz einfach als Gegebenheit annehmen, auf der ihr methodischer Weg beruht. Aber die Frage, warum dies so sei, die besteht doch und muß von der Naturwissenschaft weitergegeben werden an andere Ebenen und Weisen des Denkens - an Philosophie und Theologie. für die Philosophie und in anderer Weise für die Theologie ist das Hören auf die großen Erfahrungen und Einsichten der religiösen Traditionen der Menschheit, besonders aber des christlichen Glaubens, eine Erkenntnisquelle, der sich zu verweigern eine unzulässige Verengung unseres Hörens und Antwortens wäre. Mir kommt da ein Wort des Sokrates an Phaidon in den Sinn. In den vorangehenden Gesprächen hatte man viele falsche philosophische Meinungen berührt, und nun sagt Sokrates: Es wäre wohl zu verstehen, wenn einer aus Ärger über so viel Falsches sein übriges Leben lang alle Reden über das Sein haßte und schmähte. Aber auf diese Weise würde er der Wahrheit des Seienden verlustig gehen und einen sehr großen Schaden erleiden. Der Westen ist seit langem von dieser Abneigung gegen die grundlegenden Fragen seiner Vernunft bedroht und kann damit nur einen großen Schaden erleiden. Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe - das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. „Nicht vernunftgemäß (mit dem Logos) handeln ist dem Wesen Gottes zuwider“, hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein..."

Vollständiger Text der Papst-Vorlesung "Glaube, Vernunft und Universität" s. Internet-Tipp

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/VBruM9xMJ


 Ursula antwortete am 13.09.06 (11:45):

sorry, es sollte eingangs natürlich "Papst Benedikt" heißen ...


 Tobias antwortete am 13.09.06 (12:45):

Es wird immer das Gleiche bleiben und Schorsch liefert dazu den Beweis.

Alle heut lebende Christen werden für etwas verantwortlich gemacht was vor vielen hundert Jahren Christen im Namen Christi verbrochen haben.

Genau so werden die Verbrechen die im Namen Deutschlands geschahen den zukünftigen Generationen nachhängen. Es ist doch so einfach zu sagen,ich bin aus diesen Grund Antichrist oder Antideutsch, weil dies damals geschehen ist.

Ich persönlich fühle mich nicht schuldig und werde dies auch so an meinen Enkelbuben weitergeben. Wie ich sie kenne, werden sie sich nicht schämen zu sagen : Ich bin Christ.


 rolf antwortete am 13.09.06 (12:49):

Nicht die Christen, sondern die Institution Kirche und ihre Führer werden verantwortlich gemacht.


 Medea. antwortete am 13.09.06 (13:18):

Danke Ursula für Text und Internet-Link.
Auch als Nicht-Katholikin stört es mich eminent, wie sehr Schmutzkübel über Papst Benedikt XVI. ausgegossen werden. Mögen das auch schlichte Gemüter sein, die sich damit hervortun wollen, ist es dennoch erscheckend, wie wenig natürliche Grenzen geachtet werden.


 Tobias antwortete am 13.09.06 (13:34):

Aber Rolf wir die Christen sind doch die Kirche, ohne Menschen - Christen würde es doch diese Institution Kirche gar nicht geben.


 Arno_Gebauer antwortete am 13.09.06 (16:28):

Hallo, Tobias,

der Papst spricht immer mit milder Tonart, ist aber
knallhart in der Sache. Es gibt keine Kirche von unten,
sondern es wird nur von oben diktiert! So werden alle
Ärzte, die Frauen bei einer Abtreibung geholfen haben,
exkommuniziert, weiter dürfen in Afrika, wo 25 Millionen
bereits an Aids erkrankt sind, keine Kondome verwenden,
usw., usw..
Die römisch katholische Devise ist/war stets doppelbödig !
Der Papst ist nicht das Sprachrohr Gottes, nicht der Garant
der Wahrheit und auch nicht der Repräsentant Christi, er
ist aber die Zentrale der römisch katholischen Kirche!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Felix antwortete am 13.09.06 (17:45):

Hallo benedikt,

deine Analogie hinkt gewaltig. Ich habe nie ein kritisches Wort gegen wahre Christen ausgesprochen. Ich bin selber sogar ein Bewunderer der christlichen Ethik und richte mein Verhalten oft sogar danach.
Aber was hat der Katholizismus und seine Führer mit der christlichen Lehre gemein ... ausser fromme Sprüche?
Oder findest du diese Weltkirche in ihrem Machtgehabe und ihrem pompösen Auftreten wirklich demütig und bescheiden. Dass sie ihre Feinde alles andere als lieben, mag ja noch angehen, dass sie sie aber verfolgen und bekämpfen und früher auch grausam folterten und hinrichteten zeigt, dass sie mit Christus nichts gemein haben.
Ein gläubiger Katholik braucht noch lange kein wirklicher Christ zu sein!


 Tobias antwortete am 13.09.06 (18:19):

So wird es sein, jeder bastelt sich seine Lehre über Christ sein oder nicht sein, selbst zusammen und die richtige christliche Lehre ist dann nur die Selbstgestrickte. Sauberer Zauber, die millionste Sektengründung mit nen neuen Oberprister der dann auch auf seine Rechnung kommen will.


 hema antwortete am 13.09.06 (22:02):

Umgekehrt Felix!
Ein wirklicher Christ muß noch lange kein Katholik sein.

Ist es nicht an der Zeit das "Alte": Kreuzzuege, Inquisition, Kriege, weltliche Herrschaft der Kirche, etc. etc. abzulegen?

Es war einmal. Man kann es nicht mehr aendern. Es war falsch und haesslich, grausam und unmenschlich.

Wenn wir aber staendig im Vergangenen verharren, verlieren wir den Blick auf die Zukunft. Die ist aber fuer uns, fuer unsere Kinder und fuer die ganze Menschheit wichtiger als die Vergangenheit es je war.


 Lissi antwortete am 13.09.06 (22:02):

Thobias
wer ehrlichen Herzens die gebote Christi, die ER als aufrechter und aufrichtiger Mann als Jesus von Nazareth vorgelebt hat, in Seinem Alltag nachleben will, wo bleibt da noch Platz Schuldgefühle aufkommen zu lassen, die der KATHOLIZISMUS SEINEM fUßVOLK EINREDET, DAS SIND DOCH DESSEN sCHANTATEN.
Du fühlst Dich als Katholik, und stehst dazu, damit stehst Du - ob Du willst oder nicht - auch zu dessen Schantaten. Erst wenn der Mensch sich aus dieser Schlinge um den Hals befreit hat, ist er imstande klar zu reagieren, klar darüber zu denken.
Schade um jedes ehrliche Kind Gottes, das sich aus den kath.Fängen nicht befreien mag.


 Felix antwortete am 14.09.06 (02:48):

@ hema,
es gibt genügend Sünden der Kirche die heute noch stattfinden. Man muss nicht unbedingt die Schandtaten der Vergangenheit beiziehen.
Oder wurde etwa die Diskriminierung der Frau in der katholischen Kirche ganz aufgehoben? Wie steht es heute mit der Empfängnisverhütung, mit der Rückenstärkung der Kapitalisten, mit dem Pomp, mit der Aidsprophylaxe, mit dem überlebten Kreativismus, mit dem Unfehlbarkeitswahn, mit der Dogmenlehre, mit dem unzeitgemässen Zölibat, mit dem Anspruch auf Alleinseligmachung, Ablehnung der Ökumene etc. etc.
Da liegt doch noch vieles im Argen!


 dutchweepee antwortete am 14.09.06 (04:06):

ein freund von mir (bekannter kabarettist) besuchte den petersdom in rom und war geblendet von all dem prunk, gold und marmor.

als er beim verlassen (des von MENSCHENhand gebauten) doms den opferstock für die armen der welt sah, musste er kotzen.

.


 Dunkelgraf antwortete am 14.09.06 (08:19):

Ich würde eine Quentchen Sympathie für Herrn Ratzinger aufbringen, wenn er den Petersdom als Herberge für einige zigtausend AIDS-infizierte und hungernde afrikanische Kinder umfunktionieren würde, die durch die Mitschuld der katholischen Kirche (Verbietung von Verhütungsmitteln)so leiden müssen.


 Arno_Gebauer antwortete am 14.09.06 (08:54):

Hallo, Dunkelgraf,

ich stimme Dir voll zu. Der Paspst ist als Fossil ein
Relikt aus dem Mittelalter, nicht nur seiner Einstellung
und seines Führungsverhaltens wegen. Er paßt nicht mehr in
unsere moderne Welt.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Tobias antwortete am 14.09.06 (09:25):

Hier kann ich nur schreiben, viel Feind viel Ehr !!

Da ruft eine Frau zum Krieg der Religionen wie in Irland auf.

Ein Mann lässt seinen Freund den Petersdom voll kotzen.

Ein anderer wiederum ärgert sich darüber, dass er die überdimensionalen Bilder seiner Parteigrößen nicht mehr durch Berlin schleppen kann.

Aber da gibt es auch noch Mitschreiber die Vergleichen den Papst mit Hitler und Stalin.

Aber Allen fällt immer das Gleiche ein, die heutigen Katholiken haben die 2000 jährige Schuld dieser Kirche nicht nur zu tragen sonder werden dafür auch heute noch schuldig gesprochen.

Alles in Allen befinde ich mich hier in einer Gesellschaft die nur Hass schürt aber angeblich nur das friedliche Miteinander im Sinn hat.


 Dunkelgraf antwortete am 14.09.06 (09:40):

nein Tobias,
ich kann hier nirgends etwas von Haß herauslesen. Deine Aufgebrachtheit ist verständlich, wenn an deiner Lebens- und Heilsgrundlage gerüttelt wird. Aber der Herr Papst muß sich schon gefallen lassen, wenn er öffentlich predigt, also nicht nur intern für seine Glaubensgemeinde, sondern für Millionen Menschen, darunter auch wissenschaftlich denkenden, daß man seine Irrtümer und Verdummungen dann auch deutlich nennt.
Genau so würde ich mich äußern, wenn ein islamistischer Prediger oder sonst was für Religionsvertreter seine Thesen über das öffentlich-rechtliche Fernsehen verbreitet. (sollte mal verfassungsrechtlich untersucht werden)
Ich respektiere vollkommen, wenn sich Leute in ihrer Kirche versammeln und dort ihren Glauben pflegen. Aber doch bitte nicht andere damit belästigen, und wenn schon, dann müssen sie sich warm anziehen um die Gegenargumente zu verkraften.
Schönen Tag wünsch ich dir


 hema antwortete am 14.09.06 (10:13):

@ Felix
Gebe dir recht einiges wäre in der Kirche zu ändern.
Das Unfehlbarkeitsdogma habe ich immer als Gotteslaesterung empfunden. Den Zoelibat finde ich falsch, er widerspricht dem wichtigsten Gebot - der Liebe!
Ich bin eine Frau, aber Priesterin in dieser Kirche möchte ich nicht werden. Hab also kein Problem damit.

@ dutchweepee
Mich haben im Peterdom die schwarzen Säulen beim Altar so sehr gestört, dass ich gleich wieder gegangen bin!


 hema antwortete am 14.09.06 (10:15):

In diesem Fall gebe ich aber dem Papst recht!
Er müßte aber öfter das Unrecht in unserer Welt anprangern.

Zitat aus seiner Rede:
Unrecht darf uns nicht gleichgültig lassen, wir dürfen nicht seine Mitläufer oder sogar Mittäter werden", appellierte er. Nicht Angst, sondern "Verantwortung und Sorge um unser Heil, um das Heil der ganzen Welt ist notwendig".


 rolf antwortete am 14.09.06 (10:39):

Felix,
einen wichtigen Punkt vermisse ich in deiner Liste.
Das Segnen von Waffen und in den Kampf ziehenden Truppen.


 Tobias antwortete am 14.09.06 (15:43):

Deine Worte Dunkelgraf :
Aber doch bitte nicht andere damit belästigen, und wenn schon, dann müssen sie sich warm anziehen um die Gegenargumente zu verkraften.

Die Frage ist doch wer belästigt wen ?
Die kauft eine Familie auf einem Dorf eine Bauplatz. Das Haus steht sie ziehen ein trinken auf gut nachbarschaftlicher Beziehung und ein halbes Jahr stehen sie gegen das ganze Dorf vor dem Kadi. Das Glockenläuten stört sie und sie verlangen ab sofort dies einzustellen. Die Kirche und die Glocken gehören seit Jahrhunderten zum Dorf aber das stört solche Leute überhaupt nicht. Diese Neubürger haben am Dorffrieden gekratzt und eines ist sicher eine Zugehörigkeit werden sie in der Gemeinschaft des Dorfes nicht finden. Auf solche Warmanzieher hat die Gemeinschaft bestimmt gewartet.

Auch ich wünsche dir einen schönen Tag.


 dutchweepee antwortete am 14.09.06 (15:52):

man kann vom gebimmel halten was man will (mich stört´s sonntag morgens auch), aber wer in eine stadt/dorf zieht muss wissen, daß das mit geräusch verbunden ist.

ich finde klagen gegen die gatronomie und partyveranstalter wegen ruhestörung genauso sinnlos, wie klagen gegen kirchenglocken. eine stadt macht geräusche, denn die geräusche bedeuten LEBEN.

wer diesen "beautiful noise" nicht verträgt, soll auf ´ne alm ziehen.

p.s.: als ich bei einem freund mitten in der pampas zu besuch war, konnte ich nachts nicht einschlafen, weil es so fürchterlich still war.

.


 Mulde antwortete am 14.09.06 (18:22):

Dutsch@
Dir haben die schwarzen Säulen im Petersdom gestört.
Gut das ist jedem selbst überlassen.
Auch mich hat dieses Bauwerk - ich sage bewusst Bauwerk-
in seiner architektonischen Schönheit sehr imponiert, aber doch wohl mehr habe ich mich über die Kunstfertigkeit
der damaligen Handwerker erfreut aber auch nachdenklich
gemacht was diese Leute im Gegensatzt zu ihrer Kunstfertigkeit ein miserables tägliches Leben hatten.
Die schönheiten der Bildhauer - Steinmetzen - der Maler
der Maurer die den Kuppelbau fertigten - überhaupt die
Handwerker der damaligen Zeit haben meine Ehrfurcht für
ihre Leistungen noch heute verdient.
Auch als Konfessionloser sollte man die Sakralbauten
eine persönliche Achtung entgegen bringen meine ich!
Was hat ein Gebäude mit welchen Anteil hat es an die historischen oder heutigen Fehlleistungen zutun?Ihrer "Eigentümer" die haben doch viellei skuriler Machenschaften diese Werke schaffen lassen - das sollte man eher zur Sprache bringen allein der sogenannte Peterspfennig gehört aus deutscher Sicht dazu!
- die schwarze Säule ist dafür doch wohl untauglich!
Alles anderem bin ich mit Dir oder dem Felix auf gleicher Welle.


 dutchweepee antwortete am 14.09.06 (18:33):

@mulde ...lies bitte nochmal zurück. ich war nie im petersdom und schwarze säulen sind mir egal. ansonsten bin ich mit dir konform. ich besuche jede kirche, wenn ich in einer neuen stadt bin und freue mich über die handwerkskunst und meisterschaft ihrer erbauer.

einen gottesdienst hab ich noch nie besucht.

.


 Dunkelgraf antwortete am 14.09.06 (18:36):

Hallo Tobias,
ich mag das Glockenläuten auf dem Dorfe. Bin ja selbst im Dorf groß geworden. Und es ist schon romantisch, auch die kirchlichen Bauwerke mit ihren Kirchtürmen sind kulturelle Errungenschaften, die der Nachwelt zu erhalten sind, ganz abgesehen von den Inhalten die damit verbunden sind.
In diesem Sinne sollte man schon "die Kirche im Dorfe lassen".
;-)
Ich glaube schon, daß es solche Ruheapostel gibt, es haben ja schon Leute gegen Hahnengeschrei am Morgen und gegen das Singen der Nachtigallen in der Nacht geklagt.


 Felix antwortete am 14.09.06 (19:51):

Ja rolf ...
da gäbe es noch mehr aufzuzählen ... deshalb fügte ich wohlweislich ein <etc. etc.> an!

Der Petersdom ...
als ich ihn das erste Mal sah ... macht er mit mir das, wozu er geschaffen wurde ... Er erschlug mich mit seinen gewaltigen Dimensionen.
Beim genaueren Hinschauen enttäuschte mich das unharmonische Sammelsurium an Baustilen und Schauelementen, der protzige Marmor in allen Farben, die schrecklichen gewundenen schwarzen Säulen, die an sich kunstvollen Statuen und Figuren, die von dieser grössenwahnsinnigen Architektur erdrückt werden. Dazu kam die unheilige Stimmung ... wie in einer Markthalle, das geschäftige Gebaren der Fremdenführer, die Warteschlange vor dem obligaten Kuss auf den heiligen Fuss, das tausenfache Abfackel von gespendeten Kerzen und überhaupt dieser ganze Hokusbokus einer kultbesessenen Menschenmenge.
Ich war froh wieder aus dem betäubenden Weihrauch und Kerzenqualm an die frische Luft zu gelangen.
Auf dem Petersplatz ging der Rummel erst recht los. Es war irgend ein Treffen katholischer Jugendgruppen. Der riesengrosse Platz war zum bersten voll uniformierter Jugendlicher, die lärmend auf irgend ein Ereignis warteten. Nonnen und Geistliche versuchten sie einigermassen geordnet zusammenzuhalten. Einige sangen oder schwenkten bunte Fahnen.
Nur die Gardisten standen wie ausgestopft vor den Nebenpforten und verzogen kaum eine Miene.
Macht schon Eindruck ... so ein Tempel!


 elena antwortete am 14.09.06 (21:14):

Bei mir gibt es auch kaum eine Stadt, in der ich mir nicht die wichtigsten Kirchen angeschaut habe. Mal fasziniert, manchmal aber auch sehr distanziert.

Heutzutage sind viele Kirchen und Kathedralen zu reinen Museen degradiert, in denen sich Menschenmassen tummeln (ich bin einer davon).

Inzwischen habe ich gelernt nicht mehr in der Hauptsaison zu reisen. Dann habe ich die Kirchen für mich allein oder wenigstens fast allein.

Da lobe ich mir die alten französischen Dorfkirchen. Atemberaubende Bauwerke, schmucklos und still ... dort mag ich gern ein wenig verweilen.

@ Felix,so ist es mir im Petersdom auch gegangen. Zunächst sehr beeindruckt, schließlich stehe man dort nicht jeden Tag. Auf den zweiten Blick, dann die überlebensgroßen Statuen mit nackten Putten auf den Schultern, und dann dieser Mix aus unterschiedlichen Stilen. Einmal hat mir gereicht.

In der Kathedrale von Sevilla ist der 220 qm große Altar mit purer Goldauflage geschmückt.Die Aufzählung könnte ich endlos fortsetzen.

Nur eines findet kaum noch statt, Gottesdienste und Andachten, dafür müssen die kleinen Nebenkapellen reichen.

Grüsse von Elena


 hema antwortete am 14.09.06 (22:56):

@ Mulde
Mich haben die schwarzen Säulen im Petersdom gestört. für mich eine schlechte Symbolik.

Mit den Handwerken und Bauleuten hast du aber sicher recht. Ihr Wissen und Können war enorm.
Fasziniert haben mich im Petersdom die großen Bilder mit religiösen Motiven. Man mußte auf einen Meter herangehen um zu erkennen, dass es MOSAIKE sind. Perfekt!


 Tobias antwortete am 15.09.06 (11:03):

Wir leben mit unseren Kirchen und beten auch dort. Hier aber werden diese Gotteshäuser zu Museen degradiert und damit gehe ich überhaupt nicht einig.


 hema antwortete am 15.09.06 (11:19):

Ach Tobias!
Die Einen gehen in die Kirchen um zu beten, die Anderen um zu schauen. Ich betrachte sie auch als Gotteshäuser.

Darum mag ich Kirchenkonzerte nicht, die gehören in einen Konzertsaal. Die Kirchen sind Gebetshäuser, genauso wie Moscheen, Tempeln und Andachtshäuser.


 Tobias antwortete am 15.09.06 (11:46):

Hema erzähle mir doch mal warum Orgelkonzerte nicht in einer Kirche stattfinden soll ? Viele Orgelkonzerte wurden doch gerade für die Kirche geschrieben.

Mich stört es wenn Menschen, wie hier in Bamberg den Dom besuchen und so weiter Quatschen wie auf der Strasse, obwohl dort gerade eine Messe stattfindet. Der Messner kommt nicht nach die Besucher zu bitten doch den Schnabel zu halten wenigstens bis die Messe vorüber ist. Hilft leider nichts, auf der einen Seite sagt er es und auf der anderen Seite haben die Besucher es schon wieder vergessen.


 dutchweepee antwortete am 15.09.06 (12:40):

kirchen sind für mich in erster linie ein kulturgut und ich bewundere die meisterschaft unserer vorfahren. obwohl ich "ungläubiger" bin, würde ich doch nie einen gottesdienst stören - das ist nicht eine frage des glaubens, sondern des respekts.

.


 Felix antwortete am 15.09.06 (17:55):

Herr Ratzinger hat sich vor Kurzem in einer Rede mit den Moslems angelegt. Ich erwarte weltweit noch heftigere Reaktionen als die bisherigen.
Mit seiner typischen Selbstgerechtigkeit hat er darauf hingewiesen, dass dem Islam ein grosser Makel anhaftet: DIE VERBREITUNG DES GLAUBENS MIT DEM SCHWERT!
Das muss ausgerechnet das Oberhaupt der mächtigsten Kirche herauslassen, die nicht nur mit dem Schwert sondern mit allen Mitteln der rücksichtlosen Gewaltanwendung ihre Lehre auf allen Erdteilen verbreitet hat.
Man sieht, wie engstirnig, unsensibel und intolerant diese Person ist ... und sowas will Christ sein?


 Felix antwortete am 15.09.06 (18:18):

@hema,

ich verstehe nicht, dass du so prinzipiell gegen Kirchenkonzerte bist.
Vielleicht eignen sich nicht alle Stilrichtungen dazu. Die Musik ist ja auch in der Liturgie ein wichtiger Rahmen. Vielleicht denkst du auch einmal an die Messen der Farbigen, die in Gospels ihrer tiefen Frömmigkeit Gestalt verleihen. Ich habe auch Jugendgottesdienste mit einer Jazzband erlebt.
Von Orgelkonzerten, Oratorien und sakraler Kammermusik brauche ich kaum zu sprechen.
Ich bin neben der Martinskirche in Basel aufgewachsen. Sie ist ihrer guten Akustik wegen weltbekannt. Unzählige Konzerte durfte ich geniessen, weil ich jeweils bei der Nummerierung (neue Schreibweise!)der Sitzplätze behilflich war.
In Chören habe ich von Sopran bis Bass bei so manchem Konzert mitgesungen .... nein hema ... darauf könnte ich nicht verzichten.
Weshalb kann man nicht im stillen Kämmerlein seine Gebete verrichten? Gott kann dich von überall erhören ... falls es ihn gibt!


 Felix antwortete am 15.09.06 (18:37):

Ich besuchte weltweit Sakralbauten unterschiedlichster Glaubensrichtungen. Wenns irgendwie möglich war,wohnte ich auch als Nichtgläubiger den kultischen Handlungen bei.
Ich war dabei sehr oft fasziniert, ergriffen und von einem tiefen Glücksgefühl durchströmt.
Am wenigsten empfinde ich bei einem kopflastigen reformierten Gottesdienst, bei dem die Predigt das Kernstück bildet. Schon eindrücklicher ist eine russischorthodoxe Ostermesse oder das bunte Treiben einer Hindufeier. Das ging bis zu balinesischen Tranceritualen bei denen sich die Prister scharfe Klingen in den Leib stiessen.


 hema antwortete am 15.09.06 (18:58):

Warum keine Kirchenkonzerte:
Ich höre die Orgel sehr sehr gerne. Bei uns Zuhause (Kindheit) in der schoenen Stiftskirche lief mir manches mal ein Schauer über den Rücken, wenn der Organist so richtig in die Tasten griff. Es war am Ende einer Messe UND ZUR EHRE GOTTES! Auch die Gospels der Farbigen dienen der Ehre Gottes.

Orgel-Konzerte oder auch Konzerte gesanglicher Art dienen NICHT DER EHRE GOTTES, sondern der "Selbstdarstellung" und das hat in einem Gotteshaus nicht zu sein. Wo ist die Ehre Gottes geblieben? In unseren Breiten ist sie fast verloren gegangen.

Felix - Die Chöre könnten überall singen. Aber in den Kirchen ist die Akustik besser! Die Menschen bedienen sich der Gotteshäuser für die eigenen Zwecke.


 Felix antwortete am 15.09.06 (19:35):

Lange Zeit gab es selten Kunstwerke, die von der Kirche unabhängig entstanden. Am ehesten noch durch Adlige und Reiche.
Diese damaligen Auftragswerke wie Sakralbauten, Altartafeln, Marienstatuen, Kruzifixe etc. auf der darstellenden Seite und Requien, Oratorien, Messen, Präludien, Kirchenchormusik etc. auf der musikalischen haben sich in unserer Zeit weitgehend von der Liturgieausstattung losgelöst und werden nicht mehr als Kult zelebriert.


 Marina antwortete am 15.09.06 (20:56):

"Orgel-Konzerte oder auch Konzerte gesanglicher Art dienen NICHT DER EHRE GOTTES, sondern der "Selbstdarstellung" und das hat in einem Gotteshaus nicht zu sein."

Dümmer geht's nimmer. Johann Sebastian Bach hat seine Chor-und Orgelwerke zur Ehre Gottes explizit für Kirchen geschrieben. Man denke nur an den Thomanerchor in Leipzig. Ein Bach-Oratorium oder ein Requiem von Brahms oder Mozart sind in einer Kirche aufgeführt reiner Gottesdienst und oft besser als dieser in seiner ursprünglichen Form, gerade für Gläubige.
Ich kann es beurteilen, singe selber in einer großen Kantorei mit. Und ich kann nur sagen, dass unsere Konzerte in einem Konzertsaal gesungen längst nicht so spirituelle Wirkung entfalten würden wie in einer Kirche. Dabei bin ich nicht fromm, aber selbst ich werde es hin und wieder beim Singen in der Kirche.


 hema antwortete am 16.09.06 (10:02):

Liebe Marina - das ist deine Meinung.
Erlaubst du, dass ich eine andere Meinung hab?
Es kommt immer nur auf das WIE an und mit welchen GEDANKEN etwas getan wird.

Wird ein Oratorium nur deshalb aufgeführt, damit die Menschen hören wie toll der Organist und die Musiker sind und wie groß der Komponist war, dann ist es ein falscher Gedanke.

Wenn Gleiches an einem hohen Festtag zur Ehre Gottes in der Kirche gemacht wird, dann bin ich damit einverstanden.
Bei uns ist die Ehre Gottes verloren gegangen! Außer Lippenbekenntnisse ist nicht viel geblieben. Wo ist das Herz und die Liebe für Gott (und auch für die Menschen)?

Ich habe in anderen Ländern ganz Anderes kennen gelernt. Selbst in Italien muß man "anständig" bekleidet und leise sein, wenn man in eine Kirche geht. Bei uns laufen sie "halb nackt" hinein. Keine Würde und ohne Anstand!


 kreuzkampus antwortete am 16.09.06 (10:58):

Egal, ob zur Ehre Gottes oder zur Selbstdarstellung: Grosse Orgeln stehen nun mal nur in Kirchen o.ä.und ich, las Klassikliebhaber, bin froh, wenn ich dort Konzerte hören kann und es wäre fatal, wenn die nur zu Feiertagen stattfänden. Übrigens Bach und, vor allem Bruckner, waren "gottesfürchtige Menschen". Das spürt man an ihrer Musik. DAS war halt ihre Inspiration, und die kann man auch ein paar Jahrunderte später nicht wegreden.


 Mulde antwortete am 16.09.06 (17:01):

Was soll da gejammere ob und wie ein Orgelkonzert erlebt werden soll?
Persönlich gehöre ich keiner der Amtskirchen an!
Würde aber auch nie auf die Idee kommen in irgendeinem dieser Häuser
als Störenfried mich zu profilieren - das hat mit Gläubigkeit nichts zu tun,
Das ist immer eine frage der Bildung und logischer weise des Respekts.
Höre gern Orgelmusik wobei der Bach seinen Vorrang hat!
Bei all dem bin ich aber immer noch so naiv und behaupte die Orgelmusik
und die Kirche gehört zusammen allein schon des Klanges wegen!
Habe den Unterschied kennen gelernt Im Leipziger Gewandhaus mit seiner
großen Orgel und einer kleinen gepflegten Mecklenburgischen Dorfkirche
(beides mal das Präludium in C –Dur) so war das musikalische Erlebnis
in der kleinen Dorkirche für mich das nachhaltigere!
Bach hat nun nicht nur Sakrale Musik gemacht - er war ein Kind seiner Zeit
Der auch mal „daneben“ gegriffen hatte.
Die Kaffeekantate ist doch eigentlich eine wundervolle Humoreske!
Es gibt eben bei den alten Meistern durchaus Stücke die man nicht in der
Kirche spielen sollte – könnte mir kaum vorstellen eines der Brandenburgischen
Konzerte in einer Kirche hören zu wollen!
Ebenso stört mich , als Konfessionsloser dennoch der Veranstaltungstourismus
in den Kirchen – Da singen schon mal die „Don Kosaken „ gleich neben dem
Altar – oder weil Geld einbringt darf auch schon mal ein Beat Konzert darin stattfinden!
Oft aber nur um Geld ein zunehmen für XYZ Dinge als Nebeneffekt soll aber die Jugend
geködert werden.
Also ein gutes Orgelkonzert soll schon in der Kirche mit deren Atmosphäre bleiben!
Wogegen Beethovens 9. Sinfonie auch für ein Openair Konzert bestens geeignet ist !


 dutchweepee antwortete am 16.09.06 (18:09):

ein aufschrei wird durch niederbayern gehen, aber in holland werden kirchen die nicht mehr ausgelastet sind, an privatleute verkauft oder vermietet.

so kann es hier durchaus passieren, daß man in kirchengebäuden discotheken (amsterdam) oder künstler-ateliers findet. in Den Haag ist in einer ehemaligen kirche ein urgemütliches schankhaus entstanden.

über den orgelstreit ist man offensichtlich in den niederlanden hinweg.

.


 Dunkelgraf antwortete am 16.09.06 (18:55):

Hallo dutchweepee,
das ist nicht nur in Holland so. Hier in Magdeburg gibt es auch ein sehr schönes Restaurant in einer Kirche.
Falls du mal herkommst, können wir da einen trinken.
;-)
Hier zum Appetit holen:
https://www.restaurant-die-kirche-prester.de/


 tingi370 antwortete am 16.09.06 (21:11):

Hallo schorsch, du sprichst mir so aus der Seele-- fast wörtlich sind meine Gedanken gleich.Die Ungeschicklichkeit,die dann noch folgte------? ich finde ,da kann man sich nur wundern.Den Glauben finde ich in dieser Instituion bestimmt nicht


 utelo antwortete am 16.09.06 (22:26):

Bereits vor mehr als 30 Jahren habe ich in Portugal mit Freunden in einer ehemaligen Kirche gefrühstückt. Das war damals sehr ungewöhnlich. Auf der Rückfahrt nach Hause zeigte mir mein Freund auch in Spanien (war wohl an der Grenze zu Portugal) noch so ein Riesencafe. Ich fand das zwar etwas befremdlich, aber immer noch besser als ein solches Gebäude verfallen zu lassen.

Hier bei uns wird jetzt eine protestantische Kirche an irgendwelche weltlichen Geschäftsleute verkauft. Der Trend geht halt dahin.


 schorsch antwortete am 17.09.06 (08:58):

Oh tingi370, sooo weit habe ich zurück scrollen müssen, um das zu finden, was dich veranlasste, mir ein Kompliment zu verabreichen. Dabei lechze ich doch so nach solchen ......


 hema antwortete am 17.09.06 (11:57):

Hat der Niedergang des Christentums begonnen?


 dutchweepee antwortete am 17.09.06 (14:42):

@hema ...bereits im 16. Jhd.


 dutchweepee antwortete am 17.09.06 (16:06):

bereits im 16./17. Jhd. (während des 80 jährigen unabhängigkeitskriegs der niederlande gegen spanien) haben die erzkatholischen spanischen truppen, in holland mit vorliebe kirchengebäude als pferdestall und pulverlager benutzt.

so richtig vom glauben beseelt waren die katholiken also nichtmal in glaubenskriegen.

.


 hema antwortete am 17.09.06 (20:24):

Ja und noch früher ich muß dir leider recht geben dutchweepee.
Aber es ist sehr traurig.
Warum glauben wir eigentlich noch bei diesen Vorbildern?


 Tobias antwortete am 18.09.06 (16:47):

Also Vorbilder können diese Leute vom 16.-17 Jahrhundert nicht sein, höchsten Nachbilder *gggg*


 Arno_Gebauer antwortete am 19.09.06 (22:23):

Hallo, Forumsbeteiligte,

wenn der Papst die BRD besucht, kommt der Bundespräsident
und die Bundeskanzlerin zur Begrüßung zum Flugplatz.
Wenn der Bundespräsident den Papst im Vatikan besuchen will,
kommt der Papst noch lange nicht zur Begrüßung zum
Flugplatz!
Warum?

Viele Grüße
Arno Gebauer


 che antwortete am 19.09.06 (22:35):

Also wenn ich mir so vorstelle, ich wäre Papst... also ich würde mir wegen eines Merkel-Besuches auch nicht den Tagesablauf durcheinander bringen lassen... ;-)


 Felix antwortete am 20.09.06 (01:37):

@ Tobias,

ich verstehe deine Logik mit den "Vorbildern" nicht!

Ein Vorbild hat doch nichts mit dessen Lebensdaten zu tun. Die meisten Menschen, die ich als Vorbild bewundere, sind längst tot!


 schorsch antwortete am 20.09.06 (10:45):

Felix, ...und meistens werden sie ja auch erst NACH ihrem Tod zu Vorbildern.

P.S. So darf denn auch ich wohl noch hoffen (;-)


 Lissi antwortete am 20.09.06 (11:04):

Arno
vielleicht liegt es daran, weil sich der Papst SEINE HEILIGKEIT NENNEN LÄßT.
für mich jedenfalls hat sich mit der Show des letzten Papstbesuches der Filz zwischen Kirche und Staat deutlichst offenbart.