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THEMA:   Gedächtnis der Gene

 13 Antwort(en).

nasti begann die Diskussion am 28.01.06 (12:40) :

Gedächtnis der Gene

(Horizon: Ghost in Your Genes)

Dokumentation, Großbritannien 2005


Wir alle wissen es ja: Die vererbten Eigenschaften eines Menschen sind das Ergebnis seiner Gene. Doch was, wenn sich auch die Lebensführung unserer Eltern und Großeltern auf uns auswirken würde? Die Nahrung, die sie zu sich nahmen oder besondere Belastungen, die sie durchleiden mussten? Sind unsere Erbanlagen vielleicht viel mehr als allein die Kombinationen unserer DNA? Gibt es eine Ebene in unseren Erbinformationen, die sich praktisch "außerhalb" der DNA befindet?


Doch schon 1801 hatte der französische Zoologe Jean Baptiste de Lamarck eine Theorie veröffentlicht, die von ganz anderen Prämissen ausging: Er glaubte, dass auch erworbene Eigenschaften vererbt werden. Die Wissenschaft hat Lamarck in der Folge als verpönt ad acta gelegt. Der Franzose hatte den Fehler begangen, an eine "zielgerichtete Evolution" zu glauben. Diese Idee widersprach aber der (viel später formulierten) "natürlichen Auslese" des Briten Charles Darwin.

Lamarcks These von der Vererbung erworbener Eigenschaften erlebt im Augenblick allerdings eine fulminante Wiederauferstehung in Wissenschaft und Medien: Sie beschäftigt indirekt all jene, die sich mit dem Feld der so genannten Epigenetik befassen.

Dieses neue Forschungsgebiet geht von der ebenso einfachen wie umstrittenen Vorstellung aus, dass unsere Gene über ein "Gedächtnis", eine "Erinnerung" verfügen: Das Leben etwa unserer Großeltern - die Luft, die sie atmeten, die Nahrungsmittel, die sie aßen, ja sogar die Dinge, die sie sahen - würden sich demnach direkt auf uns auswirken. Sie könnten zum Beispiel unsere Gesundheit beeinflussen - und das noch Jahrzehnte später, obwohl wir selbst all diese Dinge nie erlebten. Logischerweise ginge die beunruhigende Verknüpfung noch weiter: Alles, was wir heute tun und erleben, würde sich in der Zukunft auf das Leben unserer Enkel auswirken...

Für die Epigenetiker steht fest: Die DNA beinhaltet längst nicht alle unsere Erbinformationen, und die seit Jahrzehnten gültige Ansicht, dass keine unserer Taten vererbt wird, ist auch überholt. Doch die Epigenetiker haben ein Problem: Ihre Überzeugungen lassen sich nicht ganz so griffig und eindeutig beweisen wie die Mendelschen Gesetze. Für die meisten Wissenschaftler sind sie deshalb immer noch Humbug.

Dabei können Forscher wie Marcus Pembrey erste Erfolge für sich - und die Idee der Epigenetik - verbuchen. Pembrey ist "klinischer Genetiker" in London. Ganz im Norden von Schweden fanden er und sein Mitstreiter Olov Bygren den Beweis dafür, dass ein einschneidendes Ereignis im Leben einer Generation als Information weitervererbt wird: Ihr Durchbruch gelang den Wissenschaftlern mit Hilfe der Gemeindebücher des Weilers Överkalix - und er zeigt, dass eine Hungersnot im Leben der Großeltern durchaus die Lebenserwartung der Enkel beeinflussen kann...

Die deutsche Erstausstrahlung der BBC Exklusiv-Dokumentation von "Das Gedächtnis der Gene" erklärt die neuesten Entdeckungen zu jenen Aspekten unserer Gene, die eben nicht von der DNA bestimmt werden. Sie schildert, wie epigenetische "Schalter" dafür sorgen, dass ein bestimmtes Gen durch Umwelteinflüsse wie Ernährung oder Stress überhaupt erst aktiviert wird oder nicht. Und sie zeigt, wie sich diese Faktoren auf die Vererbung auswirken könnten.


Was ich so verblüffend finde dazu!
Mein jüngere Sohn kennst sich aus von der russische Literatur, was ich 5 Jahre lang an der UNI studierte. Er hat nie ein Buch über russische L. gelesen.
Als Kind fang ich schon an, meine Leben ist damit geprägt. Wie iust das möglich, das diese Fägigkeiten hat das Gehirn meines Sohnes geerbt?

Nasti


 mart antwortete am 28.01.06 (16:10):

Lamarcks These von der Vererbung erworbener Eigenschaften hat bereits in der Sovietunion eine fulminante Wiederauferstehung und ein millionenfaches fulimantes Begräbnis erlebt.

Also schon wieder ein Nachfolger von Lyssenko, der zum guten Teil die Hungersnöte unter Stalin mitzuverantworten hat.:-(((

Er wandte die kommunistische Ideologie auf das Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte an - und fuhr natürlich entsprechende Mißernten ein.

Die biologischen Wissenschaften der Sowjetunion wurden durch ihn so nachhaltig geschädigt, so dass der Begriff Lyssenkoismus fortan als Schlagwort für die Unterordnung wissenschaftlicher Erkenntnis unter die Wunschvorstellungen der Politik gebraucht werden sollte...siehe Link

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Trofim_Denissowitsch_Lyssenko


 mart antwortete am 28.01.06 (16:14):

Zu obigem Bericht, für den natürlich ein entsprechender Link wichtig wäre.

Es werden verschiedene Dinge vermischt.

Wenn folgende Erklärung gegeben wurde:
<<"Schalter" dafür sorgen, dass ein bestimmtes Gen durch Umwelteinflüsse wie Ernährung oder Stress überhaupt erst aktiviert wird oder nicht. Und sie zeigt, wie sich diese Faktoren auf die Vererbung auswirken könnten.<<
dann ist das natürlich eine Vererbung erworbener Eigenschaften, sondern es wird eben das vererbt, was in den Genen festgelegt ist.
Daß die Genaktivität gesteuert wird und auch auf innere und äußere Reize reagieren muß, ist nun tatsächlich nicht das Neueste.


 hugo1 antwortete am 28.01.06 (17:30):

Da bin ich aber paff, das unsere Gene ein Gedächtnis in die Vergangenheit mit in die Waagschale werfen für unser gegenwärtiges Tun und Lassen.
Ob das bis auf Eva und Adam zurückzuverfolgen ist? oder zumindest auf Noah ?
Welcher unserer Urahnen hatte dann etwas vermurkst das aus den schönen braunhäutigen Menschen nun solche Bläßlinge oder Mandeläugige usw. hervorgegengen sind? Ob da meine Urenkel dereinst auch mal schwarz mal braun mal gelb sein könnten ? *g*
anbei nastis Link

Internet-Tipp: https://www.vox.de/27471_35356.php?artikel=54237


 nasti antwortete am 28.01.06 (18:36):

Mit Interesse lese ich euere Echo auf nicht genügend belegte wissenschaftliche Beiträge.
Es wäre Zeit dazu dass ST veröffentlicht seine eigene Belege und Nachforschungen in Vikipedia.
Viele Wissenschaftler mit Hilfe der Intuition und Träume, und ohne viele Kenntnisse haben schon ein Wunder gebracht. /Faraday/.


 schorsch antwortete am 28.01.06 (19:15):

Für mich ist klar: Wenn primitive Lebewesen ihr Wissen in ihren Genen weitergeben können, funktioniert das beim Menschen auch so. Nur macht der Mensch kaum mehr Gebrauch davon, weil er alles mit seinem Verstand verstehen und erledigen will.


 mart antwortete am 28.01.06 (20:20):

nasti,

Epigenetik, ein Sammelbegriff für die Tatsache, daß trotz (fast) identischem Genom die Zellen eines Organismus sehr unterschiedlich für ihre Funktion strukuriert sind, ist ein weites Feld. Bereits vor 40 Jahren wurden Arbeiten über das An- oder Abschalten von Genen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.



Auf jeden Fall sind diese Vorgänge sehr wichtig für das Verständnis von physiologischen Vorgängen und damit auch wesentlich für das Verständnis von Krankheiten und für die Entwicklung von Medikamenten.

Epigenetik hat sehr viel mit Regeltechnik, Kybernetik, Sensortechnik, Signalverarbeitung und Informatik zu tun.
Aber damit ist man weit weg von Lamarck, der in diesem Artikel wiederauferweckt werden sollte.
Und dessen Ideen die sowjetische Landwirtschaft ihr einzigartiges Debakel verdankt.

Obwohl Marcus Prembrey "sich selbst als
Neo-Lamarckisten bezeichnet, sieht er epigenetische Phänomene nicht als planmäßige Weitergabe von Informationen. Es handele sich mehr um einen externen Stimulus in der embryonalen Phase, der mit einer Generation
Verspätung Wirkung zeige. Von zielgerichteter Artenbildung könne nicht die Rede sein. Es ist eben nicht so, dass ein Schmied, der jahrelang auf den Amboss schlägt, muskulöse Kinder bekommt , sagt Pembrey."

Vielleicht ist folgender Link besser zur Information geeignet als dieser Bericht über den BBC-Film.

Internet-Tipp: https://www.gene.ch/genpost/2003/Jul-Dec/msg00181.html


 Karl antwortete am 28.01.06 (22:34):

@ nasti und alle anderen,

eine dringende (!) Bitte. Am Donnerstag erst erreichte mich der Brief eines Abmahnanwaltes wegen eines anderen Diskussionsbeitrags, der einen längeren als Zitat ausgewiesenen Beitrag enthielt, den Autor nannte, aber leider die Zeitschrift vergessen hatte, aus der das abgeschrieben war. Fristsetzung war bis Freitag, um das zu entfernen, ansonsten hätte der Anwalt ein sehr hohes Bußgeld eingeklagt.

Nasti, hast du obige Text selbst geschrieben. Er liest sich nicht so. Woher hast du ihn und wie lautet die genaue Quellenangabe?

Bitte beachtet, dass ihr beim Abschicken eines Beitrags bestätigt, die Regeln gelesen zu haben. Diese Regeln besagen u. a., dass die abgeschickten Texte euer eigenes Copyright besitzen müssen. Zitate sind nur mit genauer Quellenangabe erlaubt.

Copyright

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Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/cgi/regeln.html


 hugo1 antwortete am 28.01.06 (22:55):

hallo Karl.
Ich glaube nasti bezieht sich in ihrem Beitrag auf eine Sendung bei VOX
Thema: Das Gedächtnis der Gene
(Horizon: Ghost in Your Genes)

Dokumentation, Großbritannien 2005
(Wiederholung am 05.02.2006, 09:35 Uhr)
Da ich mir schon dachte das ihre Angaben zu Quelle und Verfasser nicht ausreichend sind, hatte ich heute um(17:30): einen dazu passenden anklickbaren Link gesetzt.
Falls das den erforderlichen Bedingungen widerspricht, sollten wir alle uns jeweils sofort auf Mängel und Fehler hinweisen, falls diese mal ungewollt auftreten und von fehlender Absicht etwas Ungesetzliches zu tun, gehe ich sowieso aus.


 seewolf antwortete am 29.01.06 (01:58):

Mein Rat:

nicht so lange Zitate bringen - kurz "anzitieren" und direkt auf einen funktionierenden Link verweisen, der den zitierten Text auf "seiner" Quelle wiedergibt.

Jeder von uns ist mächtig, einen Link anzuklicken.


 nasti antwortete am 29.01.06 (11:51):

.Hi Karl!


Hugo hat das richtig reingestellt, die Quelle, woher ich das habe. Habe ich auch erwähnt oben.
Werde ich in Zukunft auch tun.


Nasti


 pilli antwortete am 29.01.06 (12:14):

"schmücke dich nicht mit fremden federn!" :-)

nasti,

du schreibst so unverwechselbar, lach...

nie nicht hätte ich geglaubt, dieser sachliche text sei von dir.

sonntägliche grüsse! :-)


 Karl antwortete am 29.01.06 (12:26):

Hallo zusammen,

wie Hugo schreibt, wäre es hilfreich, wenn eine unvollständige Quellenangabe auffällt, diese zu ergänzen oder/und mir eine Mail zu schreiben. Entstehende Kosten durch Abmahnungen können nämlich sehr hoch werden. Ich selbst kann aber (z. B. durch Löschung) erst tätig werden, wenn ich Kenntnis erlangt habe. Ich kann bei täglich über 200 Diskussionsbeiträgen nicht mehr alles lesen.


 nasti antwortete am 29.01.06 (21:20):

Hi Pili,

habe ich erwähnt die Quele ----Horizon: Ghost in Your Genes).

Wenn euch das nicht interessiert, muss das nicht lesen. :O)))).
Freitag wird eine Sendung darüber, kaum ich erwarte. Kindisch, kindlich, macht Spaß. Das bewiesene ist trocken,ernüchternd, und überhaupt. Ihr seid hier große experten mit Sache "BEWEISE".
Vermute, das macht auch Spaß.

Grüsst

Nasti