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THEMA:   Drehrichtung Wasserablauf

 20 Antwort(en).

dmz begann die Diskussion am 05.06.06 (23:45) :

Hallo und Guten Tag !
:::
Angeregt durch eine TV-Dokumentation, in der gezeigt wurde,
dass sich im südamerikanischen Ecuador - direkt über dem Äquator -
das auslaufende Wasser in einem Becken nicht dreht bzw küselt,
habe ich daraufhin bei mir zu Hause (51,9�NördlBreite) beobachtet,
dass in meinem Waschbecken das ablaufende Wasser
gegen Ende des Auslaufes rechts herum küselt.
Da ich also auf der nördlichen Erdhalbkugel wohne,
müsste der Wasserauslauf auf der südlichen Erdhalbkugel
- aus dem selben Beobachtungsstand von außen - links herum küseln.
:::
Kann mir bitte jemand aus seiner Beobachtung zu Hause bestätigen,
wie herum der Wasserauslauf dreht bzw küselt ?
MfG


 Giovanni antwortete am 06.06.06 (01:14):

Na, da bin ich ja mal auf die Antworten gespannt! :o)

Ich selber glaube allerdings nicht, dass die Erddrehung einen erkennbaren Einfluss auf die Drehrichtung ablaufenden Wassers hat. Sollte sich an bestimmten Abflüssen eine bevorzugte Drehrichtung ergeben, vermute ich die Ursache mehr in der asymmetrischen Form des Abflusses.

Die oft herangezogene Erklärung für eine Abhängigkeit von der Erddrehung ist die sogenannte Coriolis-Kraft, die zum Beispiel nachweislich dazu führt, dass Flüsse, die vom Pol weg fließen, ihren Verlauf bevorzugt in Richtung Westen verändern (also so gesehen auf der nördlichen Erdhalbkugel rechts herum drehen). Der Grund ist, dass sich mit wachsendem Abstand vom Pol die Umfangsgeschwindigkeit der Erde vergrößert. Es findet also eine seitliche Beschleunigung statt, wodurch der Boden sozusagen von West nach Ost unter dem Fluss weggezogen wird. Bei Flüssen, die zum Pol hin fließen, ist es genau umgekehrt.

Die genannte Erklärung trifft allerdings auf die Drehrichtung abfließenden Wassers kaum zu, da sich das zuvor im Becken befindliche Wasser ja bereits mit derselben Geschwindigkeit wie die Erde dreht, nämlich ein Mal pro Tag um die eigene Achse. Das Wasser nähert sich zwar beim Abfließen der Erdachse, jedoch wirkt sich das (eben wegen der konstanten Drehzahl) nicht auf die Drehrichtung aus, sondern höchstens auf die Fließrichtung, so dass die östliche Wand des Abflusses (wegen der negativen Beschleunigung bei Annäherung an den Pol) etwas stärker belastet wird, als die westliche.

Ich gehe also davon aus, dass sich ablaufendes Wasser auf beiden Erdhalbkugeln annähernd gleich oft in die eine und in die andere Richtung dreht, und dass auch der Fall, dass es sich manchmal überhaupt nicht dreht, am Äquator nicht öfter vorkommt, als an jedem anderen Ort.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Coriolis-Kraft


 wanda antwortete am 06.06.06 (07:24):

moment - ich gehe erst einmal ins Bad - dort dreht es nach rechts - in der Küche konnte ich überhaupt keinen Drall feststellen, wahrscheinlich ist dort der Abfluss zu groß.


 kreuzkampus antwortete am 06.06.06 (09:31):

Ich habe neulich auch gehört, dass kein Unterschied sein soll. Ändert nix dran, dass ich es 2001 in Melbourne getestet habe---und es war andersrum....


 Lothri antwortete am 06.06.06 (16:35):

Interessant was ein Dipl. Ing. zu so einem Thema vermeldet. Seine Widersprüche die sich in seinem Beitrag finden lassen, fallen vielleicht nicht auf und für ihn mag es einen Unterschied geben, ob ein Vogel in einem Flugzeug vom Heck zum Bug fliegt, wenn es um die Beurteilung der Geschwindigkeit geht.

Bevor du, Giovanni, auf Verteidigung deiner Persönlichkeit plädierst und rethorisch geschickt deine vermeindlichen Angreifer bloß stellen möchtest, lass dir doch mal gesagt sein, dass vielleicht eine noch so wissenschaftliche Behauptung, Entdeckung oder Verbreitung nur solange gültig sein kann, bis sie durch andere oder erweiterte Tatsachen als unzutreffend begründet wird.

Dann lass dir sagen, dass es nicht nur in der Wissenschaft zu gerne gewisse Halbwahrheiten gibt. Will damit nicht deine Aussage in Frage stellen. Mir geht es darum, anzumerken, dass gewisse Eindrücke entstehen können, wenn man nur einen Teil der Fakten berücksichtigt. (Um was es mir diesbezüglich geht, kannste nachher in meinem angegebenen Link nebenbei lesen.)

Ob es wie in diesem Thread, um die Drehrichtung von abfließendem Wasser geht, oder sonstwo um Monopolstellungen die du gerne in deiner üblichen Argumentation begründest, lass mal egal sein.
Mir geht es um Prinzipien die hier und da bewusst oder unbewusst verwendet werden, nicht um persönliche Angriffe.

Was es mit Halbwahrheiten und gewissen Mustern auf sich hat, kannst du und wen es noch interessiert hier nachlesen: https://netzwerk-regenbogen.de/rez_einst.html

Ich wollte dir mithin über Einstein zeigen, dass etliche vorher physikalisch erwiesene Gesetzmäßigkeiten durch die Arbeit von Einstein zu verändern waren. Habe davon dann Abstand genommen weil du das ohnehin wissen könntest und einfach mal auf den Sinn und Zweck sowie Auswirkungen von Halbwahrheiten verwiesen.

Falls du dich nun wieder persönlich angegriffen fühlst, zeigst du mir damit nur, welchen ähnlichen Mustern du im Beispiel des vorgenannten Links unterliegst.

Nochmal, ich habe nichts gegen dich persönlich. Ich habe nur manchmal etwas gegen Darlegungen, die auf ähnliche Bemühungen wie die vom damaligen FBI-Chef benutzten hinauslaufen. Halbwahrheiten eben.


 hugo1 antwortete am 06.06.06 (18:04):

hallo Herr Halbwahrheit,,äh Lothri und?? wie dreht sich nun das strudelnde Wasser durch den Abfluss?
Ich denke unabhängig davon, ob ein FBI Mensch, ein Aborigines ode wir beide den Stöpsel ziehen, die Drehrichtung wird sich -nach meiner Ansicht- entsprechend der Bauart des Beckens und des Abflusses, des Füllstandes und der individuellen Art der Bewegung beim Entstöpseln einstellen und das, ziemlich unabhängig vom Standort,,,oder? *g*


 schorsch antwortete am 06.06.06 (19:31):

Mit der Drehrichtung des wassers in einem Ablauf verhält es sich wie mit der Drehrichtung der Stangenbohnen: Linksdrall auf unserer Halbkugel, Rechtsdrall auf der "unteren" Hälfte. So habe ich das jedenfalls in der Schule gelernt.


 Lothri antwortete am 06.06.06 (19:37):

Hallo Hugo1, du liest also in jeder Ecke des Forums und amüsierst oder opponierst dich, je nachdem was dir gefällt oder missfällt.

Ich denke, dass es durchaus eine Menge weitere Faktoren geben wird, als die bisher aufgezählten zur Frage der jeweiligen Richtung der Drehbewegung von abfließendem Wasser bestimmen können.

Es wird meiner Meinung nach nicht unabhängig vom Standort und unabhängig von einer Menge Faktoren zu bestimmen sein.

Wenn aber z.B. ein FBI Mensch Interesse an einer Linksbewegung des Wassers an einem bestimmten Ort hat, kann ich mir vorstellen, dass er es auch schafft viele Menschen zu überzeugen dass sich das Wasser dort in einer Linksdrehung verabschiedet. Dieser Absatz passt ins Thema Halbwahrheiten, oder bist du anderer Meinung?


 hugo1 antwortete am 06.06.06 (20:28):

Na, vielleicht wird uns ja mal ein Experte soweit Aufklärung geben können, (speziell in Sachen Drehrichtung und Wasserabfluss aus einem Waschbecken )
Bis dahin verbleiben wir also in unterschiedlicher Erwartungshaltung
Du: "nicht unabhängig vom Standort und unabhängig von einer Menge Faktoren"
Ich: "nicht abhängig vom Standort jedoch abhängig von anderen Faktoren" *g*


 Giovanni antwortete am 06.06.06 (20:59):

@Lothri: Schon interessant, was du aus so einem harmlosen Thread machst. Doch wenn du mir schon Widersprüche vorwirfst, dann nenne sie bitte auch. Ansonsten ist das alles nämlich nichts weiter als heiße Luft.


 dmz antwortete am 06.06.06 (21:04):

Hallo und Guten Tag !
:::
Danke für eure Antworten.
Aufschlussreich ist für mich auch der Auszug aus dem
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Coriolis-Kraft
u.a. <Einfluss der Corioliskraft auf Wasserstrudel>
gewesen.
:::
Atmosphärische Druckgebiete (Tief/Hoch) auf der nördl. Erdhalbkugel
erhalten den Linksdrehsinn der Erde (Ansicht N>S),
weil die dem Äquator nähere Luftmasse die größere Umfangsgeschwindigkeit(-kraft)
als die dem Nordpol zugewandte erfährt,
- die Differenzkomponente dreht also links herum.
:::
Überträgt man diesen Sachverhalt auf den Wasserstrudel eines Beckenauslaufes,
so müsste dieser eigentlich links herum drehen,
- entgegen meiner Beobachtung zu Hause (Rechtsdrehung).
Diese Rechtsdrehung wird also offensichtlich durch geometrische oder verfahrenstechn. Eigenschaften des Anlagenabflusses bewirkt,
- nicht jedoch durch die Erddrehung.
Diese Eigenschaften zu beschreiben, dürfte äußerst schwer fallen.
:::
Der eingangs erwähnte TV-Report über Ecuador bezüglich des nicht drehenden Wasserstrudels direkt über dem dort verlaufenden Äquator
ist demnach nur von hypothetischem Wert gewesen.
MfG/DieterM.


 mart antwortete am 08.06.06 (00:26):


Würde meinen, es ist wie mit den Glyzinien, die eine, die chinensis dreht nach links, die andere, die japanische dreht nacht rechts.*g*


 Felix antwortete am 08.06.06 (20:23):

Ich würde meine Antwort etwa so formulieren.
Bei völlig homogenen Verhältnissen könnte die Korioliskraft tatsächlich die Drehrichtung eines Strudels beeinflussen.
Da diese Kraft auf Vorgänge im Grössenbereich von Badewannen sehr gering ist, überwiegen für die Bestimmung der Drehrichtung kleinste Asymetrien z.B. des Abflusses oder kleinste Strömungen im abfliessenden Wasser.

Ich kann mit dem Ausdruck "Halbwahrheiten" nichts anfangen!
Ich würde eher sagen, dass auch bei rein physikalischen Vorgängen prinzipiell nie sämtliche beteiligte Faktoren hundertprozentig bestimmbar sind.
Man denke nur an die Heisenbergsche Unschärfe- oder Unbestimmtheitsrelation oder an die relativistischen Effekte bei extremen Geschwindigkeiten oder Massen.


 dutchweepee antwortete am 09.06.06 (11:39):

ich habe gerade im knallharten selbstversuch ermittelt, daß sich in holland (trotz heisenbergs unschärfe) das wasser rechtsrum in den abfluss quält.

.


 mart antwortete am 09.06.06 (13:04):

Nicht besonders erstaunlich, da die "Heisenberg�s Unschärfe" sich garantiert nicht auf den Wasserabfluß bezieht oder mit ihm interferiert - aber es klingt immer wieder gut mit der Unschärfenrelation zu argumentieren. *g*


 dutchweepee antwortete am 09.06.06 (14:14):

@mart ...ich hatte während meiner ingeniersausbildung ein umfassendes grundlagenstudium und kann die heisenbergsche unschärferelation sehr wohl der quantenphysik zuordnen.

mir gefiel aber der beitrag vom FELIX, darum hab ich mir erlaubt, sie in meinen versuchsaufbau einzubeziehen. mann muss hier im forum ja an alles denken, sonst handelt man ja nicht "ganzheitlich" und verbreitet gar halbwahrheiten.

*schmunzel*

.


 mart antwortete am 09.06.06 (15:43):

Schmunzle und zwinkere!


 Giovanni antwortete am 09.06.06 (17:58):

Wie ich schon in meinem ersten Kommentar schrieb, glaube ich nicht, dass die Coriolis-Kraft einen nennenswerten(!) Einfluss auf die Drehrichtung des Wassers hat. Aber ich kann es auch gerne mal an einem Zahlenbeispiel verdeutlichen:

Nehmen wir mal an, der Abfluss geht etwa eine halben Meter senkrecht nach unten. Im freien Fall legt ein Körper in der ersten Sekunde etwa einen halben Meter zurück. Inklusive Reibung fließt das Wasser natürlich etwas langsamer, aber es wird selbst dann wohl nur wenige Sekunden für den halben Meter benötigen.

Am Äquator würde dieser halbe Meter Tiefe exakt einer Annäherung an die Erdachse von einem halben Meter entsprechen. Je mehr man sich dem Pol nähert, desto weniger macht das aus. Aber bleiben wir ruhig bei diesem halben Meter Unterschied im Abstand zur Erdachse. Das würde bedeuten, dass der Umfang auf dem sich das Wasser um die Erdachse bewegt, am Auslauf 3,14 Meter (0,5 Meter x 2 x Pi) kleiner ist, als am Einlauf. Der Auslauf bewegt sich also bei einer Erdumdrehung 3,14 Meter weniger als der Einlauf. Diese 3,14 Meter in 24 Stunden entsprechen etwa 13 Zentimeter pro Stunde, knapp 2,2 Millimeter pro Minute und folglich nur knapp 4 Hundertstel Millimeter pro Sekunde.

Es stehen sich also ein halber Meter Falltiefe und 4 Hundertstel Millimeter seitliche Abweichung gegenüber. Eine Drehung des Wasserstrahls um 4 Hundertstel Millimeter auf einem halben Meter kann man aber wohl kaum wirklich als Strudel bezeichnen! Ein einziges Haar im Rohr würde das Wasser bereits um diesen Betrag ablenken können.

Von einem sichtbaren Effekt kann also nicht die Rede sein!

Wie bitte? Ich habe die weiter oben erwähnte Reibung vergessen? Stimmt! Bei 10 Sekunden Fallzeit wären es nicht 4 Hundertstel, sondern 4 Zehntel Millimeter. Doch abgesehen davon, dass auch dieser Unterschied auf einen halben Meter mit dem Auge nicht erkennbar ist, kommt noch hinzu, dass die Coriolis-Kraft ja in diesem Fall nicht einseitig wirkt, sondern am ganzen Rohrumfang Reibung besteht. Der Effekt hebt sich also zum Teil sogar wieder auf, so dass letztendlich die Strahldrehung am Rohrumfang tatsächlich wohl nur wenige Tausendstel oder gar Zehntausendstel Millimeter betragen wird. Ich erspare mur hier die mathematische Herleitung!

Ich gehe also nach wie vor davon aus, dass eine bevorzugte Drehrichtung (so es sie denn wirklich gibt) auf die individuelle Geometrie eines jeden Abflusses zurück zu führen ist.


 mart antwortete am 09.06.06 (19:30):

Giovanni,
schau einmal diesen Link an:

Internet-Tipp: https://www.wissenschaft-online.de/abo/spektrum/archiv/5296


 Giovanni antwortete am 09.06.06 (20:14):

Danke Mart, das bestätigt ja meine Überlegungen, wobei meine Tausendstel Millimeter zudem recht realistisch geschätzt waren. :o)


 dutchweepee antwortete am 10.06.06 (01:46):

aber trotzdem stehen fast alle menschen auf der südhalbkugel mit dem kopf nach unten auf der erdkugel und laufen somit gefahr am schlaganfall zu sterben, weil das gesammte blut in den kopf fließt!

das ist doch wohl logisch!

so haben wir�s in der DDR jedenfalls auf der schule gelernt.

.