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THEMA:   Medizin-Nobelpreis für Schalter im Erbgut!

 7 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 02.10.06 (19:07) :

Hallo, Forumsbeteiligte,

der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die
US-Wissenschaftler Craig Mello und Andrew Fire. Sie
bekommen die Auszeichnung für die Entdeckung der so
genannten RNA-Interferenz Methode. Mit dieser
vergleichsweise einfachen und universellen Methode
kann man die Funktion einzelner Gene abschalten
und damit auch erforschen.
Sie haben damit ein inzwischen schon unverzichtbares
Werkzeug der Grundlagenforschung entwickelt und auch
den Weg zu neuen Heilmethoden gewiesen.
Die Heilung von Viruserkrankungen steht kurz vor
dem Durchbruch.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Karl antwortete am 03.10.06 (11:38):

Andere standen für die gleiche Methode bereits im Verdacht den Preis zu erhalten (s. Linktipp). Die sogenannte "RNAi"-Methode hat den Preis verdient, wir müssen die Beurteilung des Nobelkommittees abwarten, um beurteilen zu können, warum gerade diese beiden Forscher und nicht auch andere den Preis dafür erhalten haben.

Im Linktipp ist auch etwas näher erklärt, was es mit der neuen Methode auf sich hat.

Internet-Tipp: https://www.suche.stern.de/wissenschaft/natur/527080.html?nv=heads


 Karl antwortete am 03.10.06 (11:48):

Bei Wikipedia erhält man sehr nützliche Informationen zur RNAi-Interferenz und auch zu Andrew Fire und Craig Mello:

"Fast gleichzeitig zusammen mit der vollständigen Sequenzierung des Genoms von C. elegans veröffentlichten Andrew Fire und Craig Mello 1998 die Technik der RNA Interferenz (RNAi), bei der doppelsträngige RNA (dsRNA) in C. elegans [2] zu einem effizienten und spezifischen Gen-knockdown führt, wofür ihnen der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin des Jahres 2006 zuerkannt wurde. Wie genau das Einbringen von dsRNA in den Organismus jedoch zum Abbau der Ziel-RNA führt, wurde erst klar, als 1999 Hamilton und Baulcombe kurze RNAs mit einer Länge von ca. 25 Nukleotiden isolieren konnten, die in direktem Zusammenhang zu den regulierten RNAs stehen: die siRNAs (small interfering RNAs), die der RNAi ihre Spezifität verleihen, indem sie die Ziel-RNAs über Basenpaarung binden."

Damit haben also zum wiederholten Male Invertebratenforscher den Nobelpreis für Medizin erhalten. C. elegans ist ein nicht einmal 1 mm langer Wurm, der im Erdreich lebt. Eindrucksvoller als mit der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an diesen Wurm kann man nicht deutlich machen, dass die grundlegenden biologischen Prozesse bei Mensch und Tier vergleichbar (übertragbar) und deshalb von medizinischer Relevanz sind.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/RNA-Interferenz


 kreuzkampus antwortete am 05.10.06 (17:09):

Bei aller Faszination die diese Entdeckungen hervorrufen, kommt mir allerdings ein ganz anderer Gedanke: Was wäre, wenn Viruserkrankungen erfolgreich behandelt werden könnten? Wie lange würde es wohl dauern, bis die Weltbevölkerung aus allen Nähten platzt? 50/100/200 Jahre? Und das bei zeitgleicher Abnahme der Energie- und Wasser-Recourcen. Und dann?


 Arno_Gebauer antwortete am 05.10.06 (18:25):

Hallo, Kreuzkampus,

es gibt keine Zahlen für die maximal mögliche
Weltbevölkerung!
Alle Bevölkerungsfragen sind mit psychischen Ängsten
überlagert (Fremdenangst, usw.).

Nimm zur Kenntnis, daß die größten Umweltverschmutzer
die Industrienationen sind und daß Dein Energieverbrauch
pro Kopf nur eine Frage der Energiepolitik ist, mehr nicht!
Mehr Menschen verbrauchen nicht nur mehr, sie produzieren
auch mehr!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Karl antwortete am 06.10.06 (08:40):

Hallo kreuzkampus,

du wirst mir zustimmen, dass es humaner ist, die Anzahl der Menschen über Verhütung zu regulieren als über Viruserkrankungen.

Nun müssen wir nur noch den Papst überzeugen, das auch zu predigen und ein wichtiger Schritt wäre getan.


 mart antwortete am 06.10.06 (11:01):

Glaubst Du tatsächlich, daß, wenn der Papst nun pro Verhütung eintreten würde, Katholiken weniger Kinder hätten, daß Anhänger anderer Glaubensgemeinschaften weniger Kinder hätten?


 Karl antwortete am 07.10.06 (00:32):

Ja, in Afrika und Südamerika bestimmt. Es sollte eben dann auch die entsprechende Aufklärung erfolgen.