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THEMA:   Wollen wir in Deutschland die Totesstrafe ?

 51 Antwort(en).

linus begann die Diskussion am 09.03.04 (14:03) mit folgendem Beitrag:

Wir erhalten über die Medien immer wieder Kenntnis von grausamen Tötungen. Was sollte mit solchen Tätern geschehen ?


linus antwortete am 09.03.04 (14:10):

Todesstrafe statt Totesstrafe - der Tod das Töten


Roalf antwortete am 09.03.04 (14:13):

grausame Tötungen? du meinst die unmenschliche Quälerei auf dem elektrischen Stuhl?


Ruth antwortete am 09.03.04 (15:03):

Wurde dieses Thema nicht gerade behandelt ? Siehe Archiv.


maggy antwortete am 09.03.04 (15:24):

ja Ruth, das Thema "Todesstrafe" wurde diskutiert
- siehe link

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a1831.html


schorsch antwortete am 09.03.04 (17:26):

Ich denke, wir haben hier bereits zwei Lager gebildet von Menschen, die in gewissen Fällen für und von anderen, die konsequent dagegen sind. Es ist kaum denkbar, dass die Fronten sich seither verschoben haben.


Karl antwortete am 09.03.04 (19:23):

nein


pilli antwortete am 09.03.04 (19:26):

never


DorisW antwortete am 09.03.04 (21:49):

Weder hier noch anderswo.


Ursula antwortete am 10.03.04 (10:29):

NEIN - ohne Einschränkung!


eko antwortete am 10.03.04 (10:54):

Nein!! Auf keinen Fall !!


Mechtild antwortete am 10.03.04 (13:07):

Nein!!! Nie und unter keinen Ümständen.


maggy antwortete am 10.03.04 (14:11):

Todesstrafe in Deutschland: NEIN

.....der link unten zeigt eine Fragebogen - Auswertung an einer Schule

Internet-Tipp: https://www.schule.berg.net/hepel/schueler/todes/todes2.htm


Ursula_J antwortete am 10.03.04 (17:06):

NEIN, selbst wenn mein Sohn (oder ich) das Opfer wäre.


Felix antwortete am 10.03.04 (17:20):

Meine erste Demo, die ich in meiner Jugendzeit aktiv mitmachte, richtete sich mit aller Entschiedenheit gegen die Todesstrafe. Es ging damals um einen konkreten Fall in den USA. Leider gibt es heute noch Befürworter!


Ruth antwortete am 10.03.04 (20:30):

Auf Jo�s Seite ist der Bericht über seinen kürzlichen Besuch im KZ Dachau.
Das ist Vergangenheit.

Dutroux hat mindestens zwei Mädchen lebendig verscharrt.
Das ist Gegenwart.

Erneute Demos für humane Behandlung derartiger Bestien könnten nahe Zukunft sein.
Auch dann, wenn das eigene Kind das Opfer wäre?

Wie leicht ist es doch verzeihende Posen einzunehmen, wenn man nicht selbst betroffen ist! Möge keiner hier jemals auf so entsetzliche Weise "mitreden" können oder müssen!


Karl antwortete am 10.03.04 (20:35):

Die Fragebogenauswerter sind auch nicht immer sonderlich clever. Aus maggies Link:

Auf die Frage "Meinen Sie, daß man die Todesstrafe in Deutschland wieder einführen sollte? antworteten:


50% mit "nein", weil in anderen Ländern die Kriminalitätsrate durch die Todesstrafe nicht gesunken ist.
41,67% mit "ja", da die Menschheit geschützt werden muß, die Gefängnisse entlastet werden müssen.
16,67% mit "vielleicht".

Pisa lässt grüßen.

---

Mit ST-Google werden mit dem Begriff "Todesstrafe" übrigens 114 Einträge gefunden (also 12 Seiten Links).


mart antwortete am 10.03.04 (20:39):

Die Begründungen für Strafen haben sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt; aber für die Todesstrafe gibt es nur einen Grund "Aug um Aug", also Rache, -

für alle heute vertretenen Gründe über den Sinn von Strafen ist die Todesstrafe sicherlich kontraproduktiv - und es wird doch nirgends in Europa ernsthaft über eine Wiedereinführung diskutiert.


maggy antwortete am 10.03.04 (23:05):

@ Karl
recht hast Du.
Von Schülern wünschte ich mir auch fundiertere Antworten.

Mit dem link wollte ich lediglich aufzeigen, wie diese Schüler letztendlich mit dem Begriff "Todesstrafe" lasch umgehen.


bali antwortete am 11.03.04 (00:57):

Meine Antwort dazu ist ganz klar NEIN

Keiner hat ein recht ein Mensch zu Toeten.

Norbert (Bali)


mart antwortete am 11.03.04 (09:31):

Nachdem Linus dieses Thema wieder eingestellt hat, würde mich seine Meinung auch interessieren.

Bis jetzt habe ich von ihm darüber nur gelesen:

<<Todesstrafe statt Totesstrafe - der Tod das Töten<<

Mir ist die Aussage dieses Satzes nicht klar - vielleicht erläuterst du das noch weiter.-)

Ebenfalls finde ich die Themenüberschrift von derjenigen Art mit der Stimmung gemacht wird - Wer außer Linus bringt die Todesstrafe für Deutschland ins Gespräch? - Abgesehen davon, daß es gemäß EU die Todesstrafe in keinen Land, daß zur EU gehört, möglich ist.


pilli antwortete am 11.03.04 (11:06):

gute überlegung meine ich mal mart :-)

wunderte mich schon, dass niemand bisher aufgefallen ist, dass linus wenig "eigenes" anbietet...lach...

erinnert mich aber stark an einen chatter namens
"Ziesemann" aus dem chat des seniorentreff, der auch wunderbar argumentieren konnte, ohne dass für mich zu erkennen war, watt is nun seine sache oder die von anderen...lach

:-)


linus antwortete am 11.03.04 (14:02):

@mart
Merkst Du wie schlau die hier alle sind � nichts was ihnen entginge � ? (kein Wunder bei der Lebenserfahrung). Meiner Meinung leitet sich die Antwort aus der Frage ab, warum wir als Menschen andere Menschen bestrafen. Die Gründe für Strafe mögen sein:

- Vorbeugung d.h. Prävention
- Resozialisation
- Gerechtigkeit (als Prinzip)
- Rache

Rache scheidet für mich wegen seines niederen Beweggrundes aus. Vorbeugung ist etwas sehr fragliches, es gibt darüber sehr viele sich widersprechende Meinungen; lediglich die Annahme, dass eine Strafe niemanden ermuntert, ein neues Ding zu drehen, scheint mir einigermaßen plausibel. Resozialisation, die stark mit Vorbeugung korreliert, ist mir in Anbetracht der in Gefängnissen herrschenden Zustände, insbesondere wenn Menschen diesen lange ausgesetzt, gleichso sehr ungewiss.

Dagegen glaube ich an Gerechtigkeit, ohne das ich dass vernünftig begründen kann. Jeder Straftat muss eine gerechte Strafe folgen, die in der Wiedergutmachung zum einen und in der eigentlichen Strafe selbst zu sehen ist. Wenn also jemand 2 Millionen gegen geltendes Recht auf die Seite bringt, soll er diese Geldsumme natürlich wieder zurückzahlen und er soll mit einer Geldstrafe von genau 2 Millionen bestraft werden. Vielleicht muss er dazu sein Haus verkaufen und in eine Mietwohnung ziehen.

Wir Menschen haben aber als moralische Wesen kein Recht, diesen (anderen) Menschen wie ein Tier einzusperren (ich finde nichts so schrecklich, wie diese Gitter in den Gefängnissen und die barbarischen Verhältnisse dort). Nur wenn uns dieser die Strafe nicht zahlen will und uns zu entwischen droht, müssen wir ihn �fest halten� und seine Strafe abarbeiten lassen (aber nur deshalb). Ich finde es schrecklich, wenn Menschen dabei keinen normalen Sex, oder (z.B.) keinen Kontakt zu ihren Kindern dabei haben dürfen.

Sollte aber jemand einen anderen Menschen töten, so ist er gleichso zu töten. Nur dann wenn das Opfer, extra erklärt hat, dass sein Mörder (z.B.) mit einem Blumenstrauß beschenkt werden soll entfällt das als Strafe (und aus dem Nachlass ist ein Blumenstrauß zu finanzieren �). Die Grenze der Unmenschlichkeit sehe ich in der manchmal jahrelangen Unterbringung eines menschlichen Wesens in einer Todeszelle. Formal müsste man sogar einen Mörder in �der gleichen Holzkiste� verkommen lassen wie es seinem Opfer widerfahren ist (ausgenommen oben). Mir schein die Opfer, deren einziges und letztes Gut (wie es unser aller ist), das Leben, genommen wurde vernachlässigt.

Stelle man sich doch dieses Wesen, dieses Kind (z.B.), auf einem Tisch im Gerichtssaal aufgebart vor (nicht in der Anonymität einer Pathologie): was hätte dieser Mensch alles noch erleben dürfen (das Glück der Liebe, den Duft von Rosen, den Genuss einer herrlichen Musik �), und das ist alles unwiderruflich vorbei, wegen ihm dem Mörder � der das alles weiterhin haben darf � warum? (443 Worte)


mart antwortete am 11.03.04 (15:20):

Wenn das nicht Aug um Aug ist, wenn hier nicht tiefste Rachegedanken, die du zuerst weit von dir weist, hochkommen ......?

Und der Ermordete, der erklärt, daß sein Mörder mit einem Blumenstrauß beschenkt werden muß.....

Und derjenige, der die 2 Millionen gestohlenen, geraubt (übrigens welcher Raub: Schwerer Raub?), veruntreut hat, betrogen hat (übrigens gewerbsmäßiger Betrug oder was?),muß sie nun abarbeiten.....


Dein Rechtsverständnis fußt auf archaiischen Vorstellungen.


BarbaraH antwortete am 11.03.04 (15:50):

Deine Argumentation ist wirklich nicht nachzuvollziehen, linus....

Zum Einen sagst Du:
>>Wir Menschen haben aber als moralische Wesen kein Recht, diesen (anderen) Menschen wie ein Tier einzusperren (ich finde nichts so schrecklich, wie diese Gitter in den Gefängnissen und die barbarischen Verhältnisse dort)<<

Zum Anderen sagst Du:
>> was hätte dieser Mensch alles noch erleben dürfen......und das ist alles unwiderruflich vorbei, wegen ihm dem Mörder � der das alles weiterhin haben darf � warum?<<

Vielleicht solltest Du Dich erst einmal entscheiden:
möchtest Du den Mörder aus Mitleid töten lassen, damit er nicht unter "barbarischen Verhältnissen" hinter Gittern leben muss oder
möchtest Du ihn töten, weil er - im Gegensatz zu seinem Opfer - "weiterhin alles haben darf".... folglich also aus Rache, um den Tod des Opfers zu rächen?

Ich plädiere weder für einen Tod aus Mitleid noch aus Rache. Niemand hat das Recht, einen Menschen zu töten, auch kein Henker.

Um die Gesellschaft vor gefährlichen Tätern zu schützen, müssen diese eingesperrt werden. Hinter Gittern hat manch einer einen Beruf erlernt, studiert, Bücher geschrieben, Theater gespielt u.v.m. .... und das ist gut so...


schorsch antwortete am 11.03.04 (16:04):

Wie wärs mit einem Kompromiss: Jeder, der einen anderen Menschen tötet, muss sich anschliessend selber töten. Ich denke, wenn jemand einen hilflosen Menschen tötet, ist er ein Feigling, wenn er nicht den Mut hat, sich nachher selber umzubringen.

Aber natürlich wäre es besser, wenn dieser potentielle Mörder vorher sich selber probehalber töten würde.....


mart antwortete am 11.03.04 (16:44):

Und was soll mit dem Mörder geschehen, der vorher die 3 Mill. raubt? zuerst abarbeiten und dann ab in die Holzkiste ...frag ich mich und linus:-))


pilli antwortete am 11.03.04 (17:08):

"mart
Merkst Du wie schlau die hier alle sind � "

ich frag mich ob linus sich nun miteinbezieht oder nicht?

:-)


linus antwortete am 11.03.04 (18:20):

@schorsch
Dein Vorschag ist der beste, weil er das Problem des tötens duch einen anderen duch Selbstötung löst - (und am besten sich vorher selbst .... ist am allerbesten ...).

Ich glaube nicht, dass ein Gericht Rache übt, die machen nur ihren Job. Würde man die Bestrafung durch die Verwandten durchführen lassen, dürfte eher Rache zu erwarten sein.

Wie möchtest Du, dass mit Deinem Mörder (dem Deiner Mutter, dem Deines Vaters, dem Dir liebsten Menschen) verfahren würde ? Ich meine er hätte sein Recht weiterzuleben verspielt.

Die Frage ist, soll die Hinrichtung ebenso grausam sein, wie der Mord ?


linus antwortete am 11.03.04 (22:18):

@mart
Dein Rechtsverständnis fußt seinerseits auf archaischen Vorstellungen (Deine Worte), weil Du Menschen wie Tiere hinter Gitter sperren willst (wie Tiere im Zoo... nur nicht zum Anschauen), die ('nur') Geld bzw. Sachwerte gestohlen, veruntreut usw. haben. Ich habe hier noch kein Argument gegen mein 'Gleichbehandlungsprinzip' gesehen. Die Zahl der konkreten Vorschläge zur Sache mit Skizzierung eines gerechten Strafsystems ist äußerst spärlich bzw. wenn ,dann komisch bis romantisch wie bei @BarbaraH (s. unten).

Genau das kommt Rache sehr nahe. Geh mal dorthin (z.B. jemanden besuchen) und Du wirst spüren, was für eine unglaublich unmenschliche Atmosphäre dort herrscht. Von dem furchtbaren Alltag und von der Tatsache u.U. jahrelang mit zur Gewalt 'erzogenen' Menschen zusammen leben zu müssen, mal ganz abgesehen (eine Leben ohne Liebe und
natürliche Sexualität !) . Das Bild von @BarbarH (s.a. oben) vom Bücher lesenden und Theater spielenden Strafgefangenen ist fast schon ein Witzbild ... Das reale Leben sieht dort ganz anders aus.

Die Hinrichtung ist keine Rache, weil sie von einem ordentlichen Gericht angeordnet und idealer weise human (mit einer Giftspritze zum Beispiel leidenschaftslos) vollzogen wird (und übrigens nicht von mir � ich werde bei den meisten Verhandlungen auch nicht dabei sein �). Ich bin gegen archaische Tötungen, wie z.B. Galgen oder elektr. Stuhl, weil sie dem Verurteilten oft Qualen bereiten. ! Hast Du noch nie Bilder von schrecklichen Tötungen (aktuell jetzt Madrid) gesehen? �). Dennoch bin ich gegen das ggf. adäquate Quälen oder Foltern von grausamen Mördern (Ausnahme vom 'Gleichbehandlungsprinzip').

Auge um Auge ... ginge übrigens gar nicht mehr, weil das Opfer schon tot ist und der Täter meist eben gerade hinterlistig gehandelt hat (nur in so einem Kontext würde aus einer solchen Redeweise ein Schuh �). Die sprachliche Verwendung ist dann und nur dann richtig, wenn man über den Kampf Mann gegen Mann im Krieg derart redet (auch schrecklich), ansonsten ohne (rechten) Sinn

Es geht am Ende nur darum den bedauernswerten Opfern Gerechtigkeit widerfahren zulassen. Sie werden leider nie wieder lebendig davon und Verbrecher wird es wohl, trotz unbestreitbarer präventiver und erzieherischer Aspekte, immer geben.


BarbaraH antwortete am 11.03.04 (23:08):

linus um 22.18 Uhr

>>Die Hinrichtung (wird in) idealer weise human (mit einer Giftspritze zum Beispiel leidenschaftslos) vollzogen.....
Ich bin gegen archaische Tötungen, wie z.B. Galgen oder elektr. Stuhl, weil sie dem Verurteilten oft Qualen bereiten. !<<

linus um 14.02 Uhr
>>Formal müsste man sogar einen Mörder in �der gleichen Holzkiste� verkommen lassen wie es seinem Opfer widerfahren ist<<

linus um 18.20 Uhr
>>Die Frage ist, soll die Hinrichtung ebenso grausam sein, wie der Mord ?<<

Vielleicht solltest Du für Dich selbst erst einmal einige Fragen klären, linus.....


linus antwortete am 12.03.04 (08:03):

@BarbaraH
Du hast nichts (mehr) zum Inhalt zu sagen? Ich finde es gut, dass Du die Beiträge sorgfältig durchliest (auch wenn es nur darum zu gehen scheint, Fehler und Widersprüche zu entdecken).

Ich stimme Dir zu, dass ich an meinen Meinungen und Überlegungen zweifele und in Widersprüche komme. Du bist in der glücklichen Lage alles zu wissen und hast Dein Urteil (als Vorurteil?) fix und fertig im Schubfach. Ich nähere mich in den Diskussionen durch lesen und Nachdenken einer Erkenntnis über etwas und lauere auf gute Argumente und Gründe. Und Du lauerst auf log. Widersprüche ? Bei mir gilt immer nur der letzte aktuelle Stand �

Zur Sache: In den beiden zu letzten referenzierten Texten steckt die Frage, soll eine Hinrichtung in Abhängigkeit von der Tatausführung qualvoll sein oder nicht. Meine (letzte) Meinung dazu lautete gegen 22 Uhr: nein!


pilli antwortete am 12.03.04 (08:13):

warum sollte ich über eine hinrichtung nachdenken, wenn ich gegen die todesstrafe bin?

die von Barbara nachgefragte widersprüchlichkeit deiner gedanken im ständigen wechselbad von gefühlen, macht das verstehen deiner beiträge oft recht schwierig linus

vielleicht glaubst du, es würde nicht bemerkt? :-)

ist schon eine besondere art der diskussion...

:-)


DorisW antwortete am 12.03.04 (09:10):

@linus
"Die Hinrichtung ist keine Rache, weil sie von einem ordentlichen Gericht angeordnet und idealer weise human (mit einer Giftspritze zum Beispiel leidenschaftslos) vollzogen wird"

Von einem humanen Vollzug der Todesstrafe zu reden, empfinde ich als ziemlich gefühllos und pervers.

Linus, leider hast du Wese in diesem Forum nicht mehr erleben dürfen. Wese war ein langjähriger Diskutant, der sich kompromisslos gegen die Todesstrafe ausgesprochen hat und vor über einem Jahr leider verstorben ist. Anlässlich einer Diskussion im ST hat er sich sehr detailliert mit diesem Thema beschäftigt und auf seiner Homepage (die noch im Netz steht, siehe Link) eine Zusammenstellung verschiedener Hinrichtungsarten und der grausamen "Pannen", die dabei auftraten veröffentlicht. Lies dir das doch einmal durch. Ich bin gespannt, ob du danach noch Lust verspürst, aus deinem bequemen Sessel heraus akademische Diskussionen darüber zu führen, ob Hinrichtungen grausam sein sollen oder nicht.

Internet-Tipp: https://people.freenet.de/wese-world/tod.htm


schorsch antwortete am 12.03.04 (09:13):

Merkwürdig: Es gibt Leute, die schauen TV beim Essen und sehen ohne Gefühlsregung zu, wie wieder ein paar hundert Menschen ihr Leben durch Terroristen lassen mussten. Wenn aber diese Terroristen endlich erwischt werden, schreien sie auf, wenn ihnen die Todesstrafe verkündet wird.....


DorisW antwortete am 12.03.04 (09:28):

Schorsch, was soll das? Wem unterstellst du, er könne es ohne Gefühlsregung ertragen, dass Verbrecher Hunderte von Menschen töten und verletzen?

Terroristen haben skrupellos die "Hinrichtung" beliebiger, zufällig zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort befindlicher Passanten geplant und durchgeführt.

Die Hinrichtung eines verurteilten Verbrechers empfinde ich als nicht mehr und nicht weniger skrupellos. Ein Staat, der Menschen tötet, verletzt - meinem Empfinden nach - wichtige Rechtsgrundsätze.


linus antwortete am 12.03.04 (09:31):

@schorsch
Genau - ich finde es unfassbar, das diese unschuldigen Menschen in Madrid, die nicht im geringsten eine Entscheidung für die Interessen der ETA treffen konnten, es mit ihrem Leben bezahlen müssen.


linus antwortete am 12.03.04 (09:36):

@phili
Das Thema ist ethisch extrem problematisch. Aber es ist in Anbetracht der Gewalt in der Welt hochaktuell.

Denke bitte bei Deiner Meinungsbildung, auch den Gedanken, dass Kriege zur Befreiung von Menschen, die Tötung von Menschen implizieren. 'Was ist Gerechtigkeit ?'könnte die Philosophische Grundfrage dazu sein.


linus antwortete am 12.03.04 (09:43):

@DorisW
Ruhig Blut, wir im Forum üben keinen Einfluss auf diesbezüglichen Entscheidungen aus ... wir tauschen dazu lediglich unsere Gedanken aus ...

'Die Hinrichtung eines verurteilten Verbrechers empfinde ich als nicht mehr und nicht weniger skrupellos. Ein Staat, der Menschen tötet, verletzt - meinem Empfinden nach - wichtige Rechtsgrundsätze.'

Was ist für Dich gerecht, was sollte mit diesen Menschen, die z.B.diese grausamen Morde in Madrid ausgeführt haben in 'deinem' Rechtsstaat geschehen ? Würdest Du sie überhaupt bestrafen wollen ?


DorisW antwortete am 12.03.04 (09:58):

Linus,
ich sehe keine Veranlassung dazu, mir einen - "meinen" - Rechtsstaat auszumalen, denn ich bin der Ansicht, dass wir in einem solchen leben, und bin heilfroh, dass bei uns die Todesstrafe nicht zur Diskussion steht (obwohl es Freizeitphilosophen und Hobbyjuristen immer mal gerne wieder versuchen).

Aber wenn du nach Gerechtigkeit fragst - meiner Ansicht nach ist der Schutz potenzieller Opfer vor Wiederholungstaten der wichtigste Aspekt bei der Abwägung eines Strafmaßes, nicht die Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit ist für mich ein Begriff, der eine Rolle spielt, wenn es darum geht, Rechte und Pflichten zu verteilen. Im Zusammenhang mit Straftaten tue ich mich mit diesem Begriff eher schwer und ich bin da zugegebenermaßen etwas hilflos.

"Wer unter euch ohne Sünde ist..."

Eine gerechte Welt ist letztendlich eine unmenschliche Welt. Wir alle benötigen ständig Vergebung und Verzeihung und können froh sein, wenn wir nicht "gerecht" behandelt werden ;-)


BarbaraH antwortete am 12.03.04 (10:01):

>>Ich nähere mich in den Diskussionen durch lesen und Nachdenken einer Erkenntnis über etwas und lauere auf gute Argumente und Gründe.<< (linus)

Das lässt hoffen...
Dann befolge doch bitte den Rat von DorisW und studiere einmal in aller Ruhe die genannte Homepage von Wese.

Heute, um 9.36 Uhr, schreibst Du:
>>Das Thema ist ethisch extrem problematisch. Aber es ist in Anbetracht der Gewalt in der Welt hochaktuell.<<

Meinst Du, dass unsere Welt gewaltfreier wird, wenn eine Gesellschaft den gewaltsamen Tod als Strafe akzeptiert?

Du kritisierst, dass meine Meinung fest steht. In der Tat. Die Todesstrafe ist Mord, und Mord lehne ich ab.

Internet-Tipp: https://people.freenet.de/wese-world/tod.htm


pilli antwortete am 12.03.04 (10:10):

wenn du interesse zeigst linus

und einen sehr regen austausch von gedanken zum thema "Todesstrafe" kennenlernen möchtest,
dann biete ich dir auf anregung von DorisW einen weiteren sehr informativen link zum archiv an.

hier hat uns wese mit vielen seiner gedanken bekanntgemacht und sachlich für seine argumente gefochten; 118 beiträge zeugen davon.

@ Doris,

wese hat so oft die themen des ST bereichert und ich lese ähnlich wie du gerne im archiv gerade seine beiträge.

"niemals geht man so ganz; irgendwas von dir bleibt hier..."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a1185.html


Felix antwortete am 12.03.04 (10:42):

Es ist zutreffend, dass wir hier im ST Forum die Problematik der Todesstrafe schon eingehend diskutiert haben.
Damit ich nicht alle Argumente hier wiederholen muss, bitte euch ... diese im angegebenen Archiv nachzulesen.
Wese war einer von vielen Autoren.

Es ist noch etwas voreilig die baskische Separatistenorganisation ETA als Täterschaft dieser grässlichen Bombenattentate in Madrid zu verurteilen. Obwohl viele Hinweise diesen Verdacht erhärten, gibt es doch noch einige Unsicherheiten.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a1185.html


Felix antwortete am 12.03.04 (10:57):

@ pilli

du schreibst:
"hier hat uns wese mit vielen seiner gedanken bekanntgemacht und sachlich für seine argumente gefochten; 118
beiträge zeugen davon."

Richtig wäre, dass das von Jo eröffnete Thema insgesamt 118 Beiträge zur Folge hatte. Davon 20 von Wese, die sich aber nicht alle auf die Todesstrafe bezogen ... sondern zu problematischen Mitdiskutanten! Er selber stieg enttäuscht vorzeitig aus.


Medea. antwortete am 12.03.04 (11:22):

Habe mal eben nachgelesen, was hier alles geschrieben wurde. Da kam gerade der Gedanke, daß bei Terrortaten von islamistischen Extremisten, so sie denn überleben sollten, ein lebenslanges Wegsperren eine viel härtere Strafe sein müßte als die Todesstrafe. Um in Allahs Himmelreich zu kommen, verüben sie ja gerade diese grauenvollen Anschläge (in Madrid ist noch nicht eindeutig geklärt, wer dafür wirklich verantwortlich ist) in der Hoffnung, als Märtyrer in der Nähe ihres Gottes zu sitzen. Darum werden sie durch "Lebenmüssen" ja nach unserer demokratischen Rechtsauffassung gebracht.


pilli antwortete am 12.03.04 (11:52):

yep Felix...mein link zum thema todesstrafe war sicherlich gut, wenn du den gleichen link wie ich bekannt machst...:-)

wenn ich altersbedingt einmal so kleinkariert auseinandertüfteln werde, wer nun was wie oft genannt hat, hoffe ich mich deiner erinnern zu können :-) macht diesen beitrag von dir vielleicht verständlicher.

die 118 beiträge bezog ich auf die diskutanten und nicht auf wese...denn...:-) seine bereichernden beiträge anzuführen, dazu reicht die 500 worte beschränkung nicht aus. auch die persönlichen bezüge waren in diesem thema m.e. angebracht, wenn eine person unter zwei namen sich selber antwortet. :-) gerade wese hat mich aufmerksam gemacht, auch mal beiträge aus einer anderen sicht "abzuklopfen".

ein wahrlich meisterhaft argumentierender mensch, der wusste, mit klartext subtilen unterstellungen zu begegnen.

:-)


linus antwortete am 12.03.04 (12:57):

Ihr seit es nicht Wert, das man mit Euch über das Thema diskutiert.


mart antwortete am 12.03.04 (13:01):

Oh nein, wem tust Du nun etwas an, Dir oder den unwerten.-))

Woanders habe ich gemeint, Du solltest ein wenig an deinen Kommunikationsstrategien arbeiten - denk darüber nach, ich werde über meine Unwertigkeit nachdenken.-)


pilli antwortete am 12.03.04 (13:55):

ich kenne jemand linus,

der im chat "ernste themen" zur gehaltvollen diskussion anbietet. vielleicht findest du dort "wertvollere" bestätigung deiner ansichten zumindest besteht die möglichkeit, dass ihr beiden euch gut verstehen könntet; ich erkenne einige euch verbindende wesenszüge.

er zeigt die konsequenz, die es bedarf ein thema nicht mit anderen argumenten zu verwässern und schmeisst die auch mal andere sichtweisen anbietenden rigoros raus!

vielleicht magst du dort das finden, was du hier vermisst...
denn...mitdenkende und eine eigene ansicht vertretende diskutanten...mit denen musst du im ST rechnen.

pilli


schorsch antwortete am 12.03.04 (17:47):

Wer die anderen seiner nicht Wert glaubt, der kommt in den Ruf, selber nicht soooo viel Wert zu sein.......


emilwachkopp antwortete am 19.03.04 (02:26):

Eerst maal noch nich.
Wir können ja nich wissen, ob das mit die Wiederauferstehung wahr is. Wenn das wahr is, denn ja. Sonst eerstmaal nich. Weil man Fehler begehen kann. Gibt das den Himmel, denn ist so ein Fehler kein Fehler. Denn sitzt der Abgerichtete da oben auf eine Wolke, lacht über unsern Patzer und verzeiht ihn uns. Wenn das den Himmel aber nich gibt, denn kann uns keiner verzeihen.
Darum.


emilwachkopp antwortete am 19.03.04 (02:37):

Ich denk manchmal büschen über nach, ob wir die Totenstrafe einführen sollten. Ich mein das so: Sag mal, ich begeh ein Verbrechen, aber sterb weg, ehr das aufgedeckt wird. Denn kann man mir nicht mehr verurteilen und das ist eine Ungerechtigkeit gegenüber alle Lebendigen, die man noch aburteilen kann. (Ausser sie sind plemplem, denn geht das auch nich.)
Deswegen mein ich, dass solche Verbrechen vors Gericht müssen, auch wenn der Täter schon unter die Erde is. Nich um ihn zu Tode zu verurteilen, weil das kein Nutzen mehr macht. Blos noch um alles richtig zu stellen.
Darum.
Zur Verteidigung muss ein Medium ausersehen werden.