Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.

Innenpolitik Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.

pschroed
pschroed
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Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von pschroed

Jetzt wird es interessant, Sahra Wagenknecht startet ihre 2te neue Partei, nach dem erfolglosen Versuch "Steh auf"  kommt der nächste Start.

Die AFD ist weiter auf dem Höhenflug, 22% würden diese rechtsextreme Partei wählen.

Persönlich glaube ich daß die AFD einige Wähler verlieren wird, das wäre zwar positiv, aber daß es ein richtiger Durchbruch wird bezweifelt meine Wenigkeit.

Sollte aber nur die Meinung eines Laien sein.  Phil.

QUELLE FOCUS

 
  • Erstens: Nicht den Klimawandel leugnet wie Teile der AfD, sondern es lediglich ablehnt, Klimawandel als Ersatzreligion zu begreifen. In den Worten des wegen seines Millionenpublikums einflussreichsten deutschen Apo-Politikers, Dieter Nuhr: als „religiöse Wahrheitssicherheit".
  • Zweitens: Die ungesteuerte Migration nicht aus Angst vor Überfremdung und ein mögliches Ende des Ur-Deutschtums (falls es das überhaupt geben sollte) ablehnt, sondern aus sozialen Gründen – wegen des Kampfes um soziale Zuwendungen oder Wohnraum.
  • Drittens: Die grün-rot-schwarz-liberale These ablehnt, in der Ukraine würden Deutschlands Werte und universalistisch Menschenrechte verteidigt. Und stattdessen auf Waffenlieferungen und Russland-Sanktionen verzichtet, weil dies den in vielen Jahren erarbeiteten nationalen Wohlstand gefährde. An dieser Stelle gibt es die größte Schnittmenge zwischen Wagenknecht und der AfD. Allerdings weniger, weil Wagenknecht eine AfD-Position vertreten wollte, um in diesem Milieu zu „fischen“, sondern weil es einer jahrelangen Überzeugung entspricht. Dabei spielt auch ein stabiler Anti-Amerikanismus eine Rolle, den ihr Mann Lafontaine seit 40 Jahren verfolgt, schon mit der Ablehnung des Nato-Doppelbeschlusses gegen seinen Parteifreund Helmut Schmidt zu Beginn der achtziger Jahre. So tief gehen die Wurzeln.
  • Viertens: Die alles gesellschaftspolitisch „Woke“ ablehnt: Transrechte, wenn sie als Angriff auf biologische Gewissheiten daherkommen. Fleischverzicht, wenn er per Kantinenpolitik etwa durch Cem Özdemir „von oben“ verordnet wird. Die Einschränkung des automobilen Individualverkehrs und schließlich die minderheitenpolitisch motivierte, identitätspolitisch oder modernistisch begründete Veränderung der deutschen Sprache.
JuergenS
JuergenS
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pschroed vom 10.09.2023, 10:32:56

Enttäuschend, dass diese an sich gute Analytikerin, noch dazu mit einem schon vorangegangenen Burnout so eine weitere Zersplitterung der linken Parteien riskiert.

Ob sie den Lack der AFD damit ankratzt, ist offen.

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf JuergenS vom 10.09.2023, 10:37:48

Laut Prognosen von Wahlforschern könnte die Wagenknecht-Partei aus dem Stand bis an die 20% der Stimmen  bei der nächsten Bundestagsahl holen, und diese eben vor allem von der AfD, so jene Wähler derzeit die AfD lediglich als Protestpartei wählen. Dieser Vorgang würde sich aber vorrangig im Osten abspielen, weniger im Westen, da dort Politiker, zumal noch welche mit Ostsozialisierung, die überdies auch noch Teile des Systems modernisieren wollen, grundsätzlich infrage stellen oder gar völlig ablehnen.


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JuergenS
JuergenS
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 10.09.2023, 10:56:07

wo ist die Quelle für diese Prognosen, denn die sind oft nur Schall und Rauch, zudem ist das dünnes Umfrageeis.

ingo
ingo
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von ingo
als Antwort auf pschroed vom 10.09.2023, 10:32:56

@pschroed: Die Einen sagen so, die Süddeutsche sagt so (s. u.). Zwei Möglichkeiten: Entweder streut sie die Meldungen ganz bewusst so, dass niemand wirklich den Stand der Dinge wissen soll oder es ist wirklich so, wie die Süddeutsche vermutet, dass sie noc´h jemanden für die Organisationsarbeiten sucht/braucht. Es bleibt spannend, Denn ich gehe fest davon aus, dass sie der AfD "Unzufriedene" abnimmt, und das alleine wäre gut!
Entscheidung über Wagenknecht-Partei steht noch nicht fest

aixois
aixois
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 10.09.2023, 11:10:46

LdR hat sich diese Zahlen nicht aus den Fingern gezogen. Es gibt keinen Grund, sie zu bezweifeln und nach "Beweisen" zu rufen. Warum auch ?

Nicht nur eine, mehrere Umfragen bestätien, was der Focus im März  23 durch eine Befragung  des Kantar Instituts hat feststellen lassen:

Gäbe es eine Partei mit Wagenknecht an der Spitze, dann könnten 19 % der Bürger sich vorstellen sie zu wählen, allerdings nur 3 % der Grünen Wähler, aber immrehin 60 % (!) der AfD Wähler und - wenig überraschend - 50 % der Linken Wähler.

Insider sprechen jetzt schon davon, dass es die Linke zum Jahresende nicht mehr geben wird, was bei einer Partei von unter 5 % sich nicht weiter bemerkbar machen dürfte, obwohl die Linke im Parlament m.E. die Partei ist/war, die sehr gute (oft für die Ampel unangenehme)  Fragen an die Regierung gestellt hat. Fragen, die von der braven Opposition der CSDU oder der thumben AfD niemals  gestellt worden wären.

Sollte die Wagenknechtler es schaffen,  eine Partei auf die Beine zu stellen (was so einfach nicht ist) mit einem populistischen, weil eingängig-verständlichen Programm, aus dem klar wird, wofür die Partei steht, dann ist ein Ergebnis , dass mit dem von SPD und Grünen vergleichbar ist, keine Träumerei.

Es würde interessant werden, denn die CDU kommt mit rund 30 % (30/08) ohne einen starken Koalitionspartner nicht aus. Von den Prozenten her könnte das derzeit (22 %)  nur die AfD sein.

Käme aber eine Wagenknechtpartei auf über 15 %, dann wäre eine blass rosa - braunrot - und hellgrüne Koalition möglich, rein rechnerisch. Die Alternative wäre, eine schwarze Regierung mit SPD und FDP.
Ob das aber besser als die Ampel wäre ?

Die von mir gennannten Zahlen muss man nicht glauben, kann aber, man muss nur wollen. Ansonsten, selbst recherchieren kann nicht schaden.
 


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Nick42
Nick42
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von Nick42
als Antwort auf aixois vom 10.09.2023, 11:46:35
LdR hat sich diese Zahlen nicht aus den Fingern gezogen. Es gibt keinen Grund, sie zu bezweifeln und nach "Beweisen" zu rufen. Warum auch ?.....

geschrieben von aixois
Ich riskiere jetzt auch mal eine Prognose. Wenn Frau Waagenknecht wirklich mit einer neuen Patei antritt (bisher droht sie ja nur damit), dann ist nur sicher, dass DIE LINKE im Bund keine Rolle mehr spielt, und in den meisten Ländern auch nicht mehr.

Selbst wenn sie mit ihrer Partei in einen neuen Bundestag einziehen sollte. wird das für eine Regierungsbildung keine entscheidende Rolle spielen, niemand wird mit ihr koalieren.

Kurz: Frau Waagenknecht spielt in der deutschen Politik keine Rolle. Stark ist sie nur in den Medien wenn es darum geht, für sich Werbung zu machen.

Und was die AfD betrifft: Gut möglich, dass eine Waagenkechtpatei auch von bisherigen AfD-Wählern provitieren würde. Auf eventuelle Regierungsbildungen hätte das keinen Einfluß. Niemand wird (aktuell) mit der AfD koalieren. Soweit ist es in Deutschland noch nicht.

Nick42
Edita
Edita
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von Edita
als Antwort auf Nick42 vom 10.09.2023, 13:44:21

Wagenknecht-Partei hätte in Thüringen 25 Prozent


Edita
Malinka
Malinka
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von Malinka
als Antwort auf pschroed vom 10.09.2023, 10:32:56

Wenigsten würde dann ein frische Wind wehen, wenn sie das wirklich wahr macht und es käme zu einer Umverteilung der Wähler. Ich schätze Frau Wagenknecht und wünsche Ihr viel Erfolg. Einige Damen der Regierung dürften sich dann warm anziehen, denn von denen kann kaum eine der Frau Wagenknecht das Wasser reichen.
Hier ein interessantes Interview

In Spanien wird sie von den Medien durchaus kritisch beobachtet. So schrieb  Maria Zornoza , die zurzeit als EUropakorrespondentin in Brüssel für  die Zeitung "Público" arbeitet,  vor einigen Tagen über sie:

Sahra Wagenknecht, die Muse der deutschen Linken, die sich auf die soziale Ideologie der extremen Rechten beruft.
Im Vergleich zu Frida Kahlo oder Rosa Luxemburg konzentriert sie sich in ihrem Diskurs auf soziale Gerechtigkeit und die Besteuerung der Reichen, befürwortet aber eine restriktive Politik in Bezug auf Migration und Klimawandel.
Ihre politische Vergangenheit ist umstritten, ihre Zukunft ungewiss. Wagenkencht, die von vielen mit Frida Khalo oder Rosa Luxemburg verglichen wird, konzentriert sich in ihrem Diskurs auf soziale Gerechtigkeit und die Besteuerung der Reichen, befürwortet aber eine restriktivere Politik in Bezug auf Einwanderung und Klimawandel, wo sie der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) den Boden streitig machen und Stimmen abnehmen könnte.

Viele in Deutschland gehen davon aus, dass Wagenkencht den Schritt zur Abspaltung von Die Linke wagen wird. Die große Frage ist, wann. Alles deutet darauf hin, dass ihre erste Wahlschlacht und ihr  erster grosser Auftritt mit der neuen Partei die Europawahlen im Juni 2024 sein könnten. Der Schritt erfolgt nach ständigen öffentlichen Meinungsverschiedenheiten mit der von Janine Wissler geführten Partei, die sich in der schwierigsten Phase seit ihrer Gründung im Jahr 2007 befindet.

Bei der letzten Wahl im Jahr 2021 war Die Linke kurz davor, aus dem Bundestag zu verschwinden. Die jüngsten Umfragen bestätigen ihre schlechte Form: Ab heute wäre sie nicht mehr im Parlament vertreten. Dies ist das Gegenteil der Situation der AfD, die bereits die zweitstärkste Partei in der deutschen Lokomotive ist, was die Wahlabsichten angeht. Innerhalb von sechs Jahren hat sich die rechtsextreme Partei von der politischen Unsichtbarkeit zu einer parlamentarischen Vertretung entwickelt, sie kontrolliert ihre ersten Gemeinden und hat in den letzten Umfragen die Sozialdemokraten überholt.

Inmitten dieses Erdrutsches der Linken steigt Wagenknechts Popularität rapide an. Eine vor einigen Monaten von Der Spiegel veröffentlichte Umfrage ergab, dass 30 % der Befragten in Erwägung ziehen würden, für sie zu stimmen, wenn sie die Entscheidung treffen würde. Im Osten des Landes stieg die Unterstützung auf 49 Prozent.

Wer ist Sahra Wagenknecht?
Die 1969 in Thüringen geborene Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters fällt durch ihre schonungslose Rhetorik, ihr elegantes und gepflegtes Image auf. Glamourös, schick oder Coco Chanel, so wurde sie von den Medien genannt. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Manche bezeichnen sie als egomanisch. Sie ist pragmatisch.
 

pschroed
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RE: Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Malinka vom 10.09.2023, 15:25:17

Man kann wirklich gespannt sein was sich für die Parteienlandschaft in DE ändern wird. Phil.


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